Tag 4 – Bangkok

Um 0930 geht’s heute zum Frühstück. Dort werden die Pläne für den Tag geschmiedet. Mura beschließt, heute das Hotelzimmer zu hüten. Georgi schließt sich ihm kurzentschlossen an. Tami wurde um 0730 aus dem Zimmer geläutet und er hat seine Tasche repariert zurückbekommen. Es wird also nichts mit dem Neukauf.

Buddha-Tempel

Buddha-Tempel

ICBeter, Tonittt und Tami bereiten sich auf einen weiteren Besichtigungstag vor (also erst mal E-Mail und Nachrichten lesen etc.). Kurz nach 1200 geht es dann schon los. Der Concierge besorgt uns wieder ein Tagestaxi und das führt uns zu unserem ersten Tempel, dem Wat Phra. Auch der liegt derzeit im Trockenen. Die Hauptattraktion ist der liegende Buddha. Das ist eine riesengroße goldene Buddhastatue die der Länge nach im Tempel drinliegt. Ausserdem gibt es in der Tempelanlage noch mindestens 10 weitere Tempel mit jeweils ein paar Dutzend Buddhastatuen darin. Fast alle golden.

Wir marschieren alles ab und gehen dann noch in den Giftshop, wo sich Tami Andenken kauft und wir uns mit Flüssigkeit ausstatten. Denn die Wasserfilterpumpe haben wir nicht mitgenommen. Gegenüber der Tempelanlage ist dann gleich der Bootsanlegeplatz für die Überfahrt zum nächsten Tempel, dem Wat Arun.

Tami kämpft sich durchs Hochwasser

Tami kämpft sich durchs Hochwasser

Als wir dort hin gehen, treffen wir erstmals auf das Hochwasser. Wir müssen durch knöcheltiefes Wasser durchgehen. Toni bekommt zwei Plastiksackerl und gibt sie über die Schuhe. Tami watet barfuß durch das knietiefe Wasser. ICBeter hat seine Sandalen mit und bewältigt alles damit. Die Überfahrt kostet 3 Bath pro Person. Das ist zuwenig, um es in Euro umrechnen zu können.

Bei der Anlegestelle müssen wir über Sandsackwälle steigen, um an Land zu kommen. Wir müssen einen Eingang in den Tempelbereich suchen, weil alle Eingänge die wir finden zugemauert worden sind. Und Sandsäcke vor der Mauer. Ein paar verwirrte Engländer fragen uns, ob wir wissen, wo es hinein geht. Wissen wir nicht.

Irgendwann finden wir aber einen, wo die Sandsäcke vor der Mauer als Stufen aufgebaut sind. Wir zahlen so wie im vorigen Tempel ca. 1,25 € Eintritt. Da steht in der Mitte ein pyramidenartiger Tempel, auf den man hinaufsteigen kann. Die ersten Stufen im Winkel von ca. 45°, die zweiten in ca. 60° Neigung und es geht ca. auf 25 m Höhe. Eine Freude für alle nicht schwindelfreien. Vor allem der Abstieg dann…

Der Vorteil der jetzigen Situation ist, dass es außer uns kaum Touristen gibt und es absolut nirgendwo überlaufen ist. Ausser auf den Straßen, dort ist immer Chaos. Wir treten den Rückmarsch an. Beim Warten auf das Boot beobachten wir die ganzen Sandsäcke und Pumpstationen. Das Wasser ist noch ca. 50 cm unterhalb der Obergrenze.

Auf der anderen Seite marschieren wir wieder durch das hüfthohe Wasser und Toni gibt seine Plastiksackern ab. Unser Taxler bringt uns dann zum Nationalmuseum, weil der Vimanmek Palast, den wir uns noch anschauen wollten, wegen der Flut gesperrt worden ist. Wir dürfen gratis hinein, weil wir eine halbe Stunde vor der Schließzeit gekommen sind.

So können wir uns auch nur eines der vielen Gebäude von innen ansehen. Pünktlich um 1600 werden rausgeschmissen. Also geht es wieder zum Hotel. Wir fragen den Taxler, ob er uns noch zum Einkaufszentrum bringt. Er meint, er kann uns hinbringen, aber dann muss er gleich nach Hause fahren, denn die Flut steigt in seinem Haus jeden Tag um 10 cm höher.

Dann fahren wir doch zurück zum Hotel. Dort funktionieren die Schlüsselkarten von ICBeter und Tonittt wieder einmal nicht. Die Rezeption bügelt das wieder aus. Das Internet geht auch nicht mehr, wir müssen uns ein neues Passwort holen. Alle diese Hürden werden aber souverän gemeistert.

Mura und Georgi haben inzwischen eine kleine Lanparty gestartet und ein längeres Anno-Spiel gestartet. Das wird auch noch bis ca 2000 weitergespielt. Dann wird der Beschluss gefasst, am letzten Abend in Thailand nochmal thailändisch Essen zu gehen. Es gibt ein Restaurant in der Querstraße zum Hotel. Die Speisekarten sind freundlicherweise auch in Englisch angeschrieben.

Trotzdem ist die Speisenauswahl für alle eine der größten Herausforderungen bis jetzt. Zweimal müssen wir die Kellnerin wegschicken, die schon aufnehmen kommen wollte. Dann wird es aber doch Zeit, ein paar mutige Entscheidungen zu treffen und jeder sucht sich eine Vorspeise aus (Mura zwei) und eine Hauptspeise.

Mura bestellt ein Yellow Thai Curry. Er wird extra darauf hingewiesen, dass es sich um ein scharfes Gericht handelt. Aber es wird schon gehen. Die anderen konzentrieren sich auf weniger scharfe Sachen. Das Curry ist eine flüssige Sauce, in der verschiedene Sachen schwimmen. Mura probiert zuerst die Sauce und merkt, dass es wirklich von der Marke Höllenfeuer ist. Aber wenn man den Inhalt rausholt und abtropfen lässt, geht es.

Wenn man drei Schluck von der Sauce macht, brennt es sich wahrscheinlich direkt durch den Körper durch und fließt unten wieder aus – durch den Sessel vermutlich auch gleich. Dafür kann er es ganz alleine essen, keiner will von ihm kosten.Dann gibt es noch eine Runde Nachspeisen, soviel Zeit muss sein.

Obwohl viel weniger Touristen in der Stadt sind, ist das Lokal erstaunlich voll. Vor allem mit Europäern zusammen mit ihren schwer in sie verliebten Thai-Mädchen. Vor den großen Fenstern des Lokals können wir an einer ungeregelten Kreuzung auch studieren, wie der thailändische Straßenverkehr funktioniert. Wer zuerst kommt, fährt einfach rein und er andere bremst noch rechtzeitig ab. Wenn zwischen beiden dabei noch ein Meter Platz bleibt, fährt dort schnell noch ein Motorrad durch. Es hupt aber keiner oder regt sich irgendwie auf. Das ist eben ganz normal.

Dann geht es wieder heim ins Hotel, die Lanparty fortsetzen. Anno spielt sich halt nicht von alleine. Auf jeden Fall hat uns der heutige Tag der Weltherrschaft näher gebracht. Wir haben ca. 1000 Buddha-Statuen gesehen und mussten bis zum Hals im Hochwasser laufen. Ob das auf dieser Reise noch zu toppen ist?

Tag 3 – Bangkok

Vorneweg die Kurzfassung für die Ungeduldigen: Nein wir sind nicht im Hochwasser untergegangen. Wir haben nicht einmal welches zu Gesicht bekommen.

Für die, die jetzt immer noch weiterlesen die genauere Zusammenfassung des Tages: Die Zimmer im Hotel sind alle irgendwie verschieden und so gibt es im Zimmer von Tonittt und ICBeter als einziges eine Badewanne mit Jacuzzi-Funktion. Was letzterer natürlich sofort ausprobieren musste. Beim Reisen lernt man ja bekanntlich immer was dazu und hier ist es die Erkenntnis gewesen, dass man immer warten sollte, bis die Düsen komplett mit Wasser verdeckt sind, bevor man das Zeug einschaltet.

Sonst gibt es nämlich eine weitere Flutkatastrophe. Diesmal am Badezimmerboden. Es sieht dann auch genauso aus wie in den Zeitungs-Bildern von der Flutkatastrophe. Am nächsten Tag war aber wieder alles trocken. Die Flut verschwindet wieder genau so schnell wie sie gekommen ist.

Um 0900 ist Frühstück angesagt. Es gibt ein großes Frühstücksbuffet mit allen erdenklichen und unerdenklichen Sachen. Das Toastbrot kann man selber duch einen Toaster durchlassen. Wenn man das zweimal hintereinander macht dann ist das Brot auch sehr schön angewärmt. Aber dafür machen sie einem direkt frische Eierspeise mit Paradeisern, Zwiebel, Champignons und Schinken. Wir hauen mal richtig rein, weil wir für den Tag viel Energie brauchen. Vielleicht müssen wir ja durch Wassermassen schwimmen.

Los geht’s dann, aber zuerst fragen wir bei der Rezeption, welche Sehenswürdigkeiten im Trockenen sind. Beim Grand Palace, dem alten Königspalast ist nur zeitweise Hochwasser. Jetzt gerade wird “trocken” angegeben. Also sollten wir schauen, dass wir hinkommen. Das Hotel organisiert uns ein Taxi, das uns den ganzen Tag herumführen soll.

Am Beginn der Fahrt fragt uns der Taxler, ob er uns kurz zu einer Schneiderei bringen darf, denn er bekommt von denen Benzingutscheine, auch wenn die Leute die er hinbringt nichts kaufen. Da wir außer dem Grand Palace eh nichts vorhaben, gehen wir dort hinein. Tonittt, der sowieso neues Hemd und Hose braucht, lässt sich das auch gleich maßanfertigen.

Dann geht es aber direkt zum Palast. Die Fahrt dauert wegen dem in Bangkok obligatorischen Megastau fast eine Stunde. Dann sind wir dort. Der Taxler sagt uns, wir sollen uns nur ja von niemandem ansprechen lassen und gleich ins Palastgelände hineingehen. Dort müssen wir uns dann lange Hosen ausleihen, weil kurze dort bei den Tempeln im Palastgelände verboten sind.

Wir traben also vorbei an allen Verkäufern, die wie die Fliegen über uns herfallen ins Gelände hinein. Es ist tatsächlich alles trocken. Kein Tropfen Wasser irgendwo auf Wegen oder Straßen. Wir gehen zum Hosenverleih, wo man dünne Stoffhosen erhält und rund 5 € Einsatz zahlen muss. Leider sind die Hosen alle für thailändische Körpermaße geschnitten und Größe “Mura” ist nicht vorhanden. Also muss er heraussen bleiben und auf die anderen warten.

Die kaufen sich für rund 10 € Eintrittskarten. Man bekommt gleich 3 Eintrittskarten, keine Ahnung für was die anderen beiden sind. Vielleicht finden wir es noch irgendwann heraus. Drinnen sieht man schöne Paläste und Tempel aus Gold und Glitzersteinen. Nur die langen Hosen machen uns bei ca. 32° und prallem Sonnenschein etwas zu schaffen.

Einer der Tempel ist abgesperrt, weil gerade eine religiöse Veranstaltung stattfindet. Es werden laute Gebete gesungen, von denen man schon vom Zuhören in Trance verfällt. Tonittt und Georgi gehen dann nicht mit in den Tempel des Smaragd-Buddha, weil man da die Schuhe ausziehen muss. Und danach wieder an. Viel zu anstrengend. Aber eh egal, der Buddha war gar nicht aus Smaragden, sondern nur aus Jade. Schade.

Ein weiterer Teil der Anlage ist gesperrt, weil gerade ein königliches Begräbnis stattfindet. Also verlassen wir das Gelände wieder. Beim Rausgehen sehen wir noch eine große Ehrengarde, die gerade in den Palast hineinmarschiert. Wir treffen auch Mura wieder, der es sich inzwischen im Schatten gemütlich gemacht hat.

Unser Taxler wartet beim vereinbarten Treffpunkt schon auf uns. Als nächstes wollen wir ins große MBK Einkaufszentrum. Tami möchte sich wegen einem neuen Koffer umschauen, weil seiner beim Flug ja kaputt gegangen ist. Wir fahren ins Parkhaus und marschieren hinein. Auf jedem Stockwerk ist ein anderer Schwerpunkt. Es gibt Möbel-Stockwerke, Kleidungs-Stockwerke und ein Handy-Stockwerk. Beinahe jedes Geschäft ein Handyladen. Wir finden auch ein Koffer-Geschäft (obwohl es kein eigenes Koffer-Stockwerk gibt) wo sich Tami schon mal was anschaut.

Die Hitech-Produkte sind hier alle mindestens genau so teuer wie daheim. Also keine Schnäppchen. Dann geht’s ans Mittagessen. Mura und Georgi gehen zum Subway – sie machen lieber keine Experimente. Der Rest will ein Stockwerk weiter unten in den Foodmarket gehen, wo es verschiedenste Dinge gibt. Blöderweise finden sie den nicht mehr und gehen dann kurzentschlossen zum einem thailändischen Barbeque-Restaurant.

Dort steht in der Mitte des Tisches ein elektrischer BBQ-Griller. Man bekommt das rohe Fleisch und muss es sich selber braten. Damit sparen sie sich den Koch und die Leute freuen sich auch noch, dass sie selber arbeiten dürfen. Es wird eine Familienplatte mit einem Teller Fleisch und einem Teller Fisch bestellt. ICBeter bestellt Cola, der Kellner fragt ob es ein Pitcher sein soll. Das klingt so ähnlich wie ein Pint, was in England etwa ein halber Liter Bier ist, also wird es bestellt. Es kommt dann ein Krug mit etwa 1 bis 1,5 Liter Cola drinnen.

Barbeque!

Barbeque!

Dann geht der Kampf mit dem Griller los. Der Kellner hat nach kurzem Beobachten Mitleid mit uns BBQ-Noobs und zeigt uns, dass wir zuerst das Fett auf dem Grill verteilen sollen, damit das Fleisch nicht anbrennt.

Das Gemüse und den Salat lassen wir mal lieber unangetastet, man soll ja nichts Rohes essen ins solchen Ländern. Als Beilage gibt es eh den gekochten Reis. Irgendwann haben sie auch Mitleid mit Tamis verzweifeltem Kampf mit den Stäbchen und bringen ihm Messer und Gabel. Als wir fertig sind, sind wir dann schon lange über der vereinbarten Meeting Time, die anderen werden uns dort suchen, wo wir ursprünglich hin wollten. Wir zahlen also schnell (ca. 15 € inklusive Getränke – alle zusammen, nicht pro Person).

Wir spekulieren, dass die anderen vermutlich beim Taxi auf uns warten und so war es auch. Das Taxi bringt uns zum Hotel zurück. Wir zahlen rund 25 € für das Tages-Taxi und beschließen, den Tag an der Hotelbar ausklingen zu lassen. Es gibt eine schöne Terasse neben dem Pool, wo wir ausgiebig die beiden Biersorten die es gibt testen können. Um Mitternacht wird der Tag für beendet erklärt.

Tag 2 – Bangkok

Los ging’s gestern in Doha damit, dass das Einsteigen schon 20 Minuten nach geplantem Abflug erledigt war. Leider ging es dann nicht gleich in die Lüfte, sondern erst mal noch eine weitere Stunde im Flieger sitzen und warten. Der Kapitän hat irgendwas mit dem Gepäck durchgesagt, so genau haben wir es nicht verstanden. Aber mit nur ca. 90 Minuten Verspätung ging es dann doch los.

In den Flugzeugen der Quatar Airways ist am Bildschirm immer angeschrieben, in welcher Richtung gerade Mekka liegt. Diesmal waren praktisch alle Plätze belegt, also keine kostenlose First Class. Nach ca. 6 Stunden Flugzeit landet die Kiste in Bangkok. Es wurde wider Erwarten keine Wasserlandung, der Flughafen ist trocken.

Beim Ausstieg kontrollieren sie erst mal unsere Bordkarten. Die Karten wo unser Sitzplatz drauf steht. Toni hat seine nicht mehr gefunden und einfach die vom vorigen Flug hergezeigt. Hat keiner gemerkt. Dann zur Passkontrolle. Dort muss man wieder den Boardingpass herzeigen. Quasi um zu beweisen, dass man im Flugzeug wirklich einen Sitzplatz gehabt hat. Auch Fotos machen sie von einem.

Totalschaden bei Tami?

Totalschaden bei Tami?

Beim Baggae Claim gibt es eine Überraschung: Um unsere Weltherrschaftspläne zu durchkreuzen, wurden die Koffer von Mura und Tami beschädigt! Bei der Beschwerdestelle müssen wir nur eine Viertelstunde warten, bis jemand daherkommt. Eine nette Mitarbeiterin fotografiert alles und schreibt ein Protokoll. Mal sehen, was dabei herauskommt.

Mura hat vor der Reise ein Hotelshuttle zum Flughafen bestellt. Überflüssig zu erwähnen, dass es nicht da war. Wir bestellen immer Shuttles vom Flughafen. Und nie ist es da. Aber einmal muss es ja klappen. Also nehmen wir ein Taxi. Ein großes kostet nur rund 30 € bis zum Hotel.

Auf der Fahrt stellen wir fest, dass es in der thailändischen Sprache für Begriffe wie “Sicherheitsabstand” oder ähnliches wohl keine Entsprechung gibt. Wir kommen aber ohne Zwischenfall an. Und auch ohne durch Wasser gefahren zu sein. Es ist auf der Strecke Flughafen -> Innenstadt wirklich kaum irgendwo Wasser zu sehen, wo keines hingehört.

Vor den Hotels liegen trotzdem überall Sandsäcke bereit. Wir checken ein und werden zu unseren Zimmern gebracht. Mura hat ein Einzelzimmer und das ist gleich in einem Nebengebäude untergebracht. Die Zimmer haben einen Vorraum, ein Schlafzimmer, ein Wohnzimmer, ein Bad und eine Kochecke. Ausserdem gibt es WLAN und verkabeltes Internet mit 1 Mbit/s Geschwindigkeit. Funktioniert sogar VOIP (für alle Ignoranten: Internet-Telefon) problemlos darüber.

Nachdem die Infrastruktur aufgebaut ist, bestellen wir uns Abendessen beim Zimmerservice und schauen beim Essen Pearl Harbour an. Aber auf Englisch, nicht thailändisch. Vor dem Schlafen gehen fragen wir noch, ob die großen Touristenattraktionen zugänglich sind. Der Königspalast mit den Tempeln rund herum ist zugänglich, aber man muss bis zu den Knöcheln im Wasser waten. Das kann ja heiter werden…

Tag 1 – Mailand, Doha

Dem Einschlafen im Liegewagen folgte dann eine mehr oder weniger ruhige Nachtruhe. Den Grenzübertritt nach Italien konnten wir erkennen, weil plötzlich die Internetverbindung per Handy weg war. Also mussten dann doch alle versuchen zu schlafen. In Venedig gab es 2 Stunden Aufenthalt. Wir waren uns nicht ganz sicher, ob es ein planmäßiger Aufenthalt war, oder ob die Italiener wieder mal zu streiken begonnen haben.

Letztlich ging es dann doch weiter. Zwar in die Rückwärtsrichtung, aber besser als gar nichts. Mit nur 5 Minuten Verspätung (was in Italien bemerkenswert ist) kommt er Zug in Mailand an. Erstes Ziel ist die Gepäckaufbewahrung. Sowas ist sehr praktisch, weil die auf das Gepäck aufpassen, während man in die Innenstadt fährt und sich alles anschaut. Aber nur, wenn man Gepäck < 20 kg hat. Mehr geht nicht. Echt nicht. Auch nicht gegen Aufpreis.

Als lassen wir uns in einem Cafe nieder. Weil ja nicht alle aufs Gepäck aufpassen müssen, fahren ICBeter und Tami mit der U-Bahn zum Domplatz. Schlauerweise schon daheim im Internet nachgeschaut, finden wir gleich die richtige Line M3. Der Fahrkartenautomat spricht auch deutsch, sodass wir keinen Blödsinn kaufen. Die Tickets haben einen Magnetstreifen und man muss es beim Betreten der U-Bahnanlage reinstecken, damit die Tür aufgeht. Schwarzfahren also sowieso nicht möglich.

Bei ICBeter bockt der Automat ein wenig. Wenn wir aber etwas auf unseren Reisen gelernt haben, dann ist es, dass wenn ein Automat nicht will, man es einfach solange probieren muss, bis er will. Und nach 4 Versuchen gibt er auch auf und macht die Tür auf. Es sind nur 4 Stationen (Quattro Stagioni) vom Bahnhof zum Dom. Den müssen sie vor kurzem renoviert haben, denn er ist in ganz hellem Stein gehalten.

Mailand

Mailand

Tami lässt sich gleich einmal von ein paar komischen Typen anquatschen und sich ein Stoffarmband schenken. Dann geht’s hinein in den Dom. So hell er außen ist, so finster ist es drinnen. Trotz einiger 1000-Watt-Scheinwerfer alles ziemlich finster. Fotografieren ist verboten und so muss ICBeter ein paar heimliche Fotos schießen, die etwas schräg wurden. Kurz noch eine Einkaufsstraße besichtigt und schon geht es wieder zurück zum Bahnhof.

Dort hat Mura schon mitgedacht und 5 Tickets für den Malpensa-Express gekauft. Das ist der Bus zum Flughafen. Ca. 45 Fahrt sind es bis dorthin. Zuerst bleibt er bei Terminal 2 stehen. Mura schlägt vor, dass wir aussteigen und zu Fuß zum Terminal 1 gehen. Wir bleiben aber doch sitzen und nach weiteren 10 Minuten Fahrt über die Autobahn merken wir, dass es eine gute Idee war.

Beim Terminal angekommen geht es zum Checkin. Weil wir so früh dran sind, sind wir ruckzuck durch und auch beim Security-Check kommen wir sofort dran. Toni wird diesmal gar nicht herausgefischt, was uns etwas befremdet.

Dann gehen Mura, Georgi und Toni zum Business-Warteraum und ICBeter und Tami holen sich ein Pizzastück. Schließlich is(s)t man ja in Italien. Dann geht es zum Abfluggate. Ca. 30 Minuten nach dem offiziellen Boardingbeginn geht es dann wirklich los. Die Leute haben sich die letzten 30 Minuten schon alle brav in einer Schlange angestellt, damit sie auch möglichst schnell ins Flugzeug kommen. Dort drin dürfen sie dann um so länger warten. Dafür lohnt es sich doch, eine halbe Stunde in einer Schlange zu stehen.

Wir sind das letzte. Das letzte Grüppchen, das ins Flugzeug einsteigt. Mura, Toni und Georgi gehen links zu ihren Businessclass-Sitzen und ICBeter und Tami zu den Economy-Reihen. Weil anscheinend kaum sonst jemand nach Doha will, sind hinten die allermeisten Sitze leer. So hat Tami neben seinem Fensterplatz noch einen freien Platz und ICBeter krallt sich gleich ein ganze Sitzreihe von 4 Sitzen, um sie als Bett benutzen zu können. Quasi First Class zum Spartarif.

So vergeht die Flugzeit wie im Flug und schon landen wir in Doha. Das ist in Katar. Irgendwo da unten bei den Arabern. Wenn ihr es genau wissen wollt, schaut im Google Earth nach. Im Gegensatz zu Mailand gibt es hier ein kostenloses WLAN. Es funktioniert halt nur nicht so richtig. Mit dem Handy geht es manchmal. Mit dem Laptop geht es gar nicht. Wir kämpfen damit herum, bis die Boardingtime für den Bangkok-Flug beginnt.

Tag 0 – Wr. Neustadt

Start

Start

And so it begins. Der Tag ist gekommen, an dem ICB-Taskforce Fremde und chaotische Kontinente (I.T.F.U.C.K) wieder auf dem Weg zu Weltherrschaft ist. Diesmal beginnt es aber nicht am Flughafen, sondern am Bahnhof. Wr. Neustadt wurde ausersehen, weil es der Bahnhof mit der kleinsten geographischen Distanz zu unseren Heimatorten ist. Von den ernst zu nehmenden Bahnhöfen zumindest.

Abfahrt des Zuges ist 1957. Vereinbarter Treffpunkt 1930. ICBeter und Tami treffen zuerst ein und warten derweil in einem Warteraum der schön gemütlich geheizt ist. Draußen ist es relativ kalt, denn es wird noch ein paar Tage dauern, bis wir im Frühling sind. Weil heute nicht nur Weltspartag, sondern auch Helloween ist, rennen allerlei wilde Gestalten um.

Schwarz gekleidet, komisch geschminkt und wild zerzaustes Haar. Oder die Mädels schauen immer so aus, das weiß man an diesem Tag nicht so genau. Und wir haben uns auch nicht fragen getraut. Süßigkeiten haben wir keine mit. Wenn also Kinder gekommen wären, die Süßes oder Saures gerufen hätten, hätten wir ihnen Saures geben müssen.

Dann sind auch die restlichen drei angekommen. Es wird schnell ein Foto fürs Blog gemacht und dann wird auf den Bahnsteig gegangen, 10 Minuten sind noch Zeit. Dort steht dann auch schon Graz angeschrieben. Was eher suboptimal ist, denn unser Zug sollte seine Endstation in Rom haben. Aber gerade deswegen mach wir uns keine Sorgen, da ja bekanntlich alle Wege dorthin führen, können wir nicht falsch einsteigen. Nur rechtzeitig in Mailand aussteigen müssen wir.

Mailand ist – anders als der Leser vermuten würde – kein Land. Es ist nur eine Stadt. Genauso wie Eisenstadt oder Los Angeles. Der Name ist pure Hochstapelei. So ähnlich wie das „Diplomingenieur“ bei FH-Absolventen. Aber zurück zu unserem Zug. Eine Durchsage stellt klar, dass der Zug nach Graz verspätet ist und der Zug nach Rom der danach kommt auch ein wenig. Wir warten also brav ab, bis der Grazzug weg ist. Dann steht endlich Rom auf der Anzeigetafel. Und da kommt er auch schon.

Nur ist da weit und breit kein Liegewagen dabei. Es ist nur ein Wiesel City-Shuttle. Wir durchschauen natürlich sofort, dass das wieder ein plumper Versuch der Dunklen Mächte ist, uns gleich am Anfang von der Weltherrschaft abzuhalten und wir steigen nicht ein. Der nächste Zug sieht aber vielversprechend aus. Ganz vorne ein paar italienische Liegewagen. Wir stehen ganz hinten.

Also mal schnell von ganz hinten nach ganz vorne gelaufen. Der Schaffner verspricht uns, nicht loszufahren, bevor wir drin sind. Aber wir sollen uns beeilen. Ganz vorne angekommen stellen wir fest, dass sich die Türen vom Liegewagen nicht von außen öffnen lassen. Der Schaffner winkt uns zum ersten Waggon hinter den Liegewägen. Also wieder zurück gelaufen. Schnell alle Koffer reingehoben – gut, dass wir Mura immer ins Fitnessstudio geschickt haben – und wir machen uns auf den Weg, 4 Waggons weiter nach vorne zu gehen. Sehr praktisch, wenn die Koffer fast so breit sind wie die Gänge.

Das Abteil wird schnell gefunden. Es ist versperrt, aber der Schaffner ist schnell zur Stelle und öffnet. Es sind 4 Liegen in einem Waggon. ICBeter hat ein Bett im benachbarten Abteil. Die Steckdosen erweisen sich als Attrappen also muss mit den Laptops Strom gespart werden. Schnell Blog schreiben und die lebensnotwendigsten Mail- und Surftätigkeiten erledigen. Dann heißt es Licht ausmachen und pennen. Es liegen viele Abenteuer vor uns und dafür müssen wir ziemlich ausgeschlafene Kerle sein…

 

Vorschau 3: Fertig machen zur Notwasserung!

Noch drei Tage sind es nun bis die ICB-Taskforce zu ihrer nächsten Tour aufbricht. Und Tour ist bekanntlich die Kurzform von Tortur…

Nachdem seit Tagen immer neue Stücke von unserem ersten Zwischenziel Bangkok im Wasser verschwinden, machen wir uns schon auf eine Wasserlandung gefasst. Am Hudson River hat das ja damals auch funktioniert.

Dann werden wir mit den Rettungsschlauchbooten des Flugzeuges zum Hotel paddeln und sehen, ob wir dort irgendwo hineinklettern können. Ein Wasserfilter und Wasser-Entkeimungs-Tabletten sind sowieso mit von der Partie. Ohne derartiges Equipment wäre an die Erringung der Weltherrschaft ohnehin nicht zu denken… (siehe Foto)

Wasserfilter, Wasserentkeimer

Hochwasser, wir kommen!

Von der Ölkatastrophe, dem Vulkan auf Island oder irgendwelchen Erdbeben ist momentan nichts zu hören. Ist ja fast schon langweilig…

Jetzt wird es höchste Zeit, die Mitglieder der aktuellen Taskforce vorzustellen:

Meilensammler Mura ist auch diesmal wieder der Schwerpunkt der Gruppe. Er hat wieder ein wilde Route auspaldovert: Wr. Neustadt -> Mailand -> Doha -> Bangkok -> Auckland bzw. Christchurch -> Auckland ->Hongkong ->Doha -> Frankfurt -> Mailand -> Wr. Neustadt (von und nach Wr. Neustadt mit dem Zug).

ICBeter wird wieder den Blog führen. Da Mitzi diesmal aus unerfindlichen Gründen nicht mitfährt, ist er diesmal der einzige der das tut.

Tonittt ist der dritte aus der ewigen Stammbesetzung der ICB-Taskforce. Nach zwei Monaten Arbeit im neuen Job nimmt er gleich mal 5 Wochen Urlaub.

Georgi ist bereits zweimal bei der Malediven-Taskforce mit von der Partie gewesen. Er kennt sich also im Süden schon aus. Außerdem haben wir mit ihm einen Elektriker mit an Bord, falls der Strom im Wohnmobil ausfallen sollte.

Tami war bereits Mitglied der Taskforce Schottland 2009 und hat inzwischen Tauchen gelernt. Das wird in Bangkok diesmal ganz wichtig sein. Bei der Taskforce Malediven 2010 ist er allerdings schon vor der Reise auf der Strecke geblieben.

Man sieht, dass wir diesmal nur Profis mit einschlägiger Erfahrung mithaben, wovon 80 % auch einen Tauchschein haben, um sich die Sehenswürdigkeiten in Bangkok anschauen zu können. Wir sind gerüstet!

Vorschau 2: Katastrophen pflastern unseren Weg

Dass sich die ICB-Taskforce wieder aufmacht, um die Weltherrschaft an sich zu reis(s)en, ist auch den Dunklen Mächten dieser Welt nicht entgangen! Wo immer möglich, versuchen sie, uns auf dem Weg zur Weltherrschaft zu behindern!

Nachdem bekannt wurde, dass wir nach Mittelerde kommen (in der Boulvardpresse auch oft profan “Neuseeland” genannt), wo Frodo den Einen Ring angeblich vernichtet hat, reagierten sie gleich mit einem großen Erdbeben in der Stadt des Zieles unserer Reise, Christchurch. Nebst einigen Nachbeben.

Als als erstes Zwischenlandungsziel Tokio feststand, wurde auch dort ein großes Beben veranstaltet. Inklusive einem Super-GAU im AKW. Da die Flüge aber noch nicht gebucht waren, konnten wir elegant ausweichen und das erste Ziel auf Bangkok verlegen.

Leider haben die Dunklen Mächte aus ihren Fehlern gelernt und gewartet, bis Flüge und Hotels gebucht waren, bis sie die nächste Katastrophe in Form einer Überschwemmung Richtung Bangkok schickten. 1/3 von Thailand ist Katastrophengebiet und auf Bangkok fließt die Flutwelle noch zu.

Zur Sicherheit wurde dann noch ein Schiffsunglück samt Ölkatastrophe vor der neuseeländischen Küste hinzugefügt. Schließlich führt uns die Suche nach der Weltherrschaft auch aufs Meer hinaus.

Möglicherweise wird noch ein Vulkanausbruch auf Island dazukommen, der den Flugverkehr in ganz Europa lahmlegen könnte. Aber vermutlich erst nächste Woche, damit wir nicht mehr reagieren können.

An dieser verzweifelten Gegenwehr erkennen wir, dass wir diesmal auf dem Richtigen Weg sind und die Weltherrschaft bald unser sein wird!

Vorschau: Neuseeland 2011

Leute, in einem Monat ist es wieder soweit: Die ICB-Taskforce “Fremde und Chaotische Kontiente” (I. T. F. U. C. K) bricht wieder zu einer Reise in die weite Welt auf, um die Weltherrschaft an sich zu reissen!

Diesmal wird es noch weiter weg gehen. So weit, dass es weiter auf diesem Planeten nicht mehr geht. Nach Neuseeland. Von heute an ist es noch genau ein Monat. Am Weltspartag 31. Oktober geht es am Abend los. Rückkehr (hoffentlich mit der Weltherrschaft) wird erst zum Nikolo 6. Dezember sein.

Also dran bleiben und ab Ende Oktober fleißig mitlesen, um bei den Abenteuern der 5 Superhelden live dabei zu sein!

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