Die gute Nachricht zuerst: Das ausgeborgte Stromkabel ist über Nacht nicht gestohlen worden. So konnten wir es den Nachbarn wieder zurück geben. Sie wollten dafür auch keinen Schoko oder Bier haben. Zuerst haben wir aber Freddy XI. angesteckt, denn ohne Stromkabel macht der absolut gar nichts. Da ist er stur wie ein Esel.
Strand beim Campingplatz Sydney
Erstes Projekt ist ein Ersatz-Ersatz-Stromkabel zu kaufen. Beim Baumarkt werden wir fündig. Die Theorie, dass ein 15 A-Kabel 15 $ kosten muss, wenn ein 10 A-Kabel 10 $ kostet, bewahrheitet sich leider nicht. Der Preis pro Ampere steigt offenbar exponentiell. Aber was tut man nicht alles für die Weltherrschaft… Bevor die Verpackung aufgerissen wird, wird noch geprüft, ob es an den Anschluss passt. Es passt.
Myall Lakes NP
Somit kann frohen Mutes das heutige Hauptziel anvisiert werden: Der Myall Lakes Nationalpark. In dieser Region Australiens gibt es signifikant mehr Autobahnen als im Süden oder gar in Tasmanien. So geht es doch flotter weiter als am Anfang der Tour. Die heutige Wanderung wird in Winda Woppa gemacht. Wer noch nie davon gehört hat, braucht sich jetzt nicht kränken.
Sie geht zuerst durch einen kleinen Wald. Am Anfang steht ein Schild, dass man Sichtungen von Koalas melden soll. Das machen wir natürlich. Oder würden es machen, wenn sich die Koalas nicht verstecken würden. Dann geht es entlang des Sees dem Sandstrand entlang. Dort zeigt sich auch allerhand Geflügel. Der Wind geht wieder mal ordentlich.
Aber sonst ist es den ganzen Tag sonnig und relativ warm. Gut, dass wir gestern alle aufgegessen haben. Durch de Ortschaft geht es wieder zurück zum Wohnmobil. Nächste Station ist der Campingplatz. Es ist der Lani’s Holiday Island in Forster.. Forster ist ein beliebter Touristenort, vor allem für Urlauber aus der Region Sydney.
Den bei den Myall Lakes
Das Navi führt uns zielsicher zum Campingplatz. Allerdings wird in den falschen rein gefahren, da hier gleich zwei direkt nebeneinander sind. Das haben die nur zu unserer Verwirrung gemacht! Zum Glück machen wir keinen late checkin, deshalb können und die Leute an der Rezeption sagen, wo wir wirklich hin müssen.
Da hätten wir nach der Öffnungszeit schön blöd aus der Wäsche geschaut. Wir haben wieder unser eigenes Klo. Nur das WLAN, das es laut Zettel geben sollte, ist nicht zu finden. Auf Nachfrage wird es rebootet. Dann geht es. Irgendwie. Oder eher nicht. Also muss wieder aufs Handy-Internet ausgewichen werden. Mit uns kann man’s ja machen.
Dann teilt sich die Taskforce wieder auf. ICBeter trifft eine Bekannte aus einer früheren Reise, die hier in Forster wohnt. Mit ihr und ihrem Mann wird zum Inder essen gegangen. Dann gibt es eine Stadtführung. Es gibt einige schöne Strände mit Pelikanen und manchmal auch Delfinen. Letztere verstecken sich heute aber scheinbar.
Mura und Tami bestellen sich online Essen. Was kommt, sind ca. 3 kg Nahrung. Die kleinen Pommes Frittes sind fast schon eine Mahlzeit für sich. Na Mahlzeit. Am Abend ist die Taskforce wieder vereint und dank dem Handy-Internet ist der Abend gerettet. In einer Nachbar-Hütte ist heute große Party. Mal sehen, wie lange die dauern wird…
Heute gibt es wieder nur kleines Frühstück. Der Hunger scheint mit Dauer der Reise kontinuierlich abzunehmen. Oder es wird am Abend immer so viel gefressen, dass am nächsten Morgen nichts mehr geht. Freddy XI. ist es recht, denn so muss er fürs gleiche Geld weniger arbeiten. Obwohl wir noch einen dritten Tag auf diesem Campingplatz sind, wird heute gefahren.
Ken in den Blue Mountains
Und zwar in die Blue Mountains. Die Berge selbst sind nicht blau, aber von den Eukalyptus-Bäumen steigt ein leicht blauer Dunst auf, der der Region ihren Namen gibt. Es ist der bekannteste Nationalpark in NSW. Deshalb ist es für die Weltherrschaft wichtig, dort gewesen zu sein. Die Fahrt soll etwa 2 Stunden dauern.
Von den blauen Bergen kommen wir.
Der Anfang dieser Strecke ist wenig vielversprechend. Viele Kurven und enge Straßen lassen für die nächsten Stunden nichts gutes erahnen. Aber es wird besser. Der Rest des Weges geht fast ausschließlich auf Autobahnen oder Schnellstraßen. Das ist es großer Schritt in Richtung Weltherrschaft. Der Nationalpark liegt direkt an der Schnellstraße.
Natürlich ist eine Wanderung geplant. Der Overcliff-Undercliff Trail. Bis zum dritten Lookout gehen sogar alle mit. Es wird aber nicht verraten, wer beim dritten umdreht. Der Weg heißt so, weil es ein Rundweg ist, der in eine Richtung oberhalb und in die andere Richtung unterhalb der Felsen geht. Meist ist man im Wald, immer wieder gibt es aber Lookouts, wo man einen weiten Überblick über die Blue Mountains hat.
Stiegen gibt es auch genug. Vor allem, wenn man zu allen Lookouts hingeht. Das Wetter ist mit Bewölkung ideal zum Wandern. Nur der Wind geht etwas zu stark. Das hätte man schon besser machen können, wenn wir hier her kommen… Aber immerhin regnet es nicht und es kommt sogar zeitweise die Sonne raus. Hier gibt es auch rote Papageien zu sehen, die auf den Ästen sitzen, um sich bewundern zu lassen.
Nach etwa 2,5 Stunden ist dann wieder der Parkplatz erreicht. Somit kann die Rückfahrt angetreten werden. Die geht flott, da fast alles über die Autobahn geht. So wird der Campingplatz schnell erreicht. Jetzt kann nichts mehr schief gehen. Außer, man hat wie sonst auch immer, das Stromkabel am Stellplatz liegen lassen, weil die Camper eh alle ehrliche Leute sind.
Spoiler: Sie sind es nicht. Irgend so ein Affenschädel hat uns beklaut! Wir fordern lebenslängliche Todesstrafe für Stromkabel-Diebe! Und eine Sondersitzung des UN-Weltsicherheitsrates! Die Ukraine und Palästina können erst einmal warten. Jetzt geht es um die wichtigen Dinge dieser Welt! Am 14. Dezember, dem Tag unserer Rückkehr rufen wir in allen Städten zu einer Lichterkette gegen den Stromkabeldiebstahl auf!
Aber für uns muss jetzt erst mal eine kurzfristige Lösung her. Also wird zum Woolworth gefahren, dort gibt es immer auch eine Elektronik-Ecke. Da der nur 2 km weit weg ist, sind wir schnell dort. Und tatsächlich finden wir schnell ein 10 Meter langes Verlängerungskabel. Das ist ein großer Schritt in Richtung Weltherrschaft.
Dann wird auch noch ein Rückgabeautomat für Flaschen und Dosen gefunden. Das Glück hat sich uns wieder zugewendet! ICBeter marschiert mit dem Sack zum Automaten. Dort steht gerade einer, der ein Auto voll mit Flaschen hat. Und eine nach der anderen rein haut. Solange, bis am Bildschirm „This machine is full“ steht.
Aber mit dem Sack zurück zum Wohnmobil zu laufen ist keine Option. Also wird der Sack bei der Maschine stehen gelassen. Vielleicht findet ihn irgend ein Sandler und macht sich einen schönen Tag mit dem Geld. Dann geht es zurück zum Campingplatz. Dort wird das Kabel sofort angeschlossen. Oder zumindest versucht. Dann das Ding lässt sich nicht an Wohnmobil dran stecken.
Das Glück hat sich wieder von uns abgewendet! Der freundliche Nachbar meint, es gibt 10 A und 15 A Stecker. Ein Wohnmobil braucht 15 A. Quizfrage an unsere Leser: welches haben wir gekauft? Nochmal hinfahren bringt nichts, da es das einzige verfügbare Kabel war. Da stecken doch wieder die dunklen Mächte dahinter, die uns an der Weltherrschaft hindern wollen!
Aber die Nachbarn sind auf unserer Seite und borgen uns ihr Ersatz-Stromkabel. Der heutige Abend ist zumindest gerettet! Es gibt sie noch, die Heiligen des Alltags, die verzweifelten Campern selbstlos das Leben retten! Das nicht passende neue Kabel lassen wir draußen auf dem Tisch liegen, in der Hoffnung, dass es über Nacht gestohlen wird.
Da die Mikrowellen-Essen, die wir vor einiger Zeit gekauft haben, heute ablaufen, wird die Frage nach dem Essen schnell beantwortet. Mit einem Stromkabel kann man die Mikrowelle einschalten. Bisher waren solche Essen eher kein Gaumenschmaus, das ist diesmal seltsamerweise wieder genau so. Ob die Sachen verdorben waren, oder immer so schmecken, kann nicht eruiert werden.
Mal sehen, ob heute Nacht ein Wettlauf aufs Klo stattfinden wird. Wir haben ja wieder nur eines, das nur seriell benutzt werden kann. Der Tag wird bald für beendet erklärt, da morgen die Suche nach einem 15 A-Kabel auf dem Programm steht. Das wird eine große Herausforderung, der wir uns stellen müssen…
In der Früh gibt es heute nur ein Minimalfrühstück, da alle noch vom Abendessen ziemlich voll sind. Im Internet wurde nachgelesen, dass die Kangaroos das Finale gewonnen haben. Und es war nicht Rugby, sondern Australian Rules Football. Das ist weder Fußball, noch Football, sondern eine Mischung aus Fußball, Football und Rugby.
Historische Häuser
Das Wohnmobil hat heute einen Ruhetag. Denn es wird mit Uber in die Innenstadt gefahren. Das ist das erste Mal, seit wir es abgeholt haben, dass es keinen Meter fahren muss. Am Campingplatz laufen lauter kleine Hasen herum, die uns wahrscheinlich ausspionieren. Die Kinder sind aber auf unserer Seite und versuchen, sie mit Karotten wegzulocken.
Ziel der Fahrt ist wieder die Central Station, weil dort die Touristenbusse wegfahren. Da gestern die rote Linie gefahren wurde, wird heute die blaue gemacht. Der erste Bus ist schon weg, als wir hinkommen. So ist noch Zeit, sich den historischen Bahnhof anzuschauen. Da es heute nur leicht bewölkt ist, setzen sich ICBeter und Tami oben ins Freie. Mura bleibt sicherheitshalber unten.
Einheimische Fauna
Die Fahrt geht durch historische Stadviertel von Sydney und kommt auch zum Bondi Beach. Das wird Bond-Ei ausgesprochen und ist auch ein echter Geheimtipp. Weil der Strand aber ca. einen Kilometer lang und auch recht breit ist, ist er trotz über tausend Sonntags-Besuchern nicht überfüllt. ICBeter und Tami stiegen dort aus, Mura fährt weiter.
Beachvolleyball, oder der Versuch…
Da der blaue Bus nur in 45-Minuten-Abständen fährt, ist genug Zeit, um Fotos zu machen. ICBeter probiert dann mit den Füßen die Wassertemperatur aus und es gibt immer noch Luft nach oben. Auch wenn es schon besser wird. Es gibt auch ein paar Beachvolleyballplätze. Allerdings scheinen nicht immer alle, die da spielen, das Konzept des Spieles zu kennen.
Bondi Beach ist ein Geheimtipp
Dann wird zur Bushaltestelle zurück marschiert, denn die App zeigt, dass der Bus schon im Kommen ist. Nach dem Zebrastreifen wird zielsicher nach links abgebogen, weil dort die Haltestelle ist. Der Bus kommt gerade und fährt vorbei. Die Haltestelle ist nämlich rechts vom Zebrastreifen. Also wir ein kleiner Sprint eingelegt. Sport ist schließlich gesund!
Ken fährt mit dem Touristenbus
Es warten aber so viele Leute auf das Einsteigen, dass nach dem Lauf noch gewartet werden muss. Weiter geht die Fahrt bis zum Australian Museum. Dort wird wieder ausgestiegen. Der restliche Weg zur Oper wird zu Fuß zurück gelegt. Natürlich nicht, weil wir falsch ausgestiegen sind, sondern weil Sport gesund ist!
Und so kommt man noch bei zusätzlichen Sehenswürdigkeiten vorbei. Zur Oper müssen wir, weil um 1300 eine Besichtigungstour gebucht wurde. Tatsächlich sind wir pünktlich dort. Amanda ist unsere Führerin. Jeder bekommt einen Kopfhörer, durch den er sie besser hören kann. Zuerst gibt es ein Video über den Bau des Gebäudes.
Die Celebrity Edge belegt den gesamten Kai
Ein dänischer Architekt hat die Ausschreibung gewonnen. Irgendwann sind ihm dann die Gelder gestrichen worden und er hat aus Protest das Land verlassen und Australien nie wieder betreten. Er hat also sein geplantes Werk zu Lebzeiten nie gesehen. Dann geht es in den Konzertsaal. Das ist der größere der beiden Säle.
Haben wir die Oper eigentlich schon fotografiert?
ICBeter hat den Saal schon 1999 bei einer Führung gesehen, inzwischen ist er aber komplett umgebaut worden. Es stehen gerade Kinder auf der Bühne herum, die am Nachmittag irgendetwas aufführen. Dann geht es in den Opernsaal. Dort ist die Bühne schon für ein Ballett aufgebaut. Der Orchestergraben liegt zu zwei Drittel unter der Bühne. Das spart Platz. Am Ende der Führung ist ein Giftshop. Wer hätte das gedacht? Nächster Programmpunkt ist die Fahrt mit dem Schiff, die beim Busticket dabei ist.
Die billigen Ramsch-Boote
Im Internet wird die nächste Startzeit rausgesucht, die ist in 25 Minuten. Es sind nur ein paar hundert Meter zu gehen, das geht sich locker aus. Beim Einstieg werden die Tickets kontrolliert, weil sonst könnte ja jeder kommen. Auch hier gibt es ein dachfreies Oberdeck. Die Fahrt geht zuerst an der Oper vorbei, die kann man da gut fotografieren. Es werden verschiedene Inseln und andere Häfen angesteuert.
Nach dem ersten davon, dem Taronga Zoo, kommt der Kontrollor zu uns uns will wieder unser Ticket sehen. Könnte ja sein, dass wir es inzwischen nicht mehr haben. Tami findet sein Ticket nicht sofort, also muss er es nicht herzeigen. Zweite Station ist Manly Cove. Nach der Weiterfahrt kontrolliert der Kontrollor, ob wir unsere Tickets haben. Tami findet es nicht gleich, also lässt er es gut sein.
Das Piratenschiff steuert auf Sydney zu
Kontrolliert wird offenbar nur, wer sein Ticket schnell genug findet. Nächste Station ist Shark Island. Eine kleine Mini-Insel. Dort steigen zwei Personen zu. Nach dem Ablegen kommt der Kontollor gar nicht, um unsere Tickets zu sehen. Der Mann hat eine ziemlich schlechte Arbeitsmoral. Mit einem weiteren Stopp beim Taronga Zoo fährt das Schifferl dann wieder in Circular Quay ein.
Alte Seefahrerweisheit: Liegt das Boot im Wasser, wird der Seemann nasser.
Dort steht übrigens seit heute die Celebrity Edge. Gestern sind wir den Kai abmarschiert und haben etwa 5 Minuten gebraucht, um von einem Ende zum anderen zu kommen. Heute ist diese ganze Strecke von diesem einen Schiff belegt. Vom Aussichtsdeck dort sieht man heute genau ein Ding: Die Celebrity Edge. Die ist auch viel größer als die Oper, also wollen die Touristen sicher die lieber sehen.
Über eine Brücke musst du gehn…
Dann wird zu Fuß über die Harbour Bridge marschiert. Nicht komplett, nur knapp bis zur Hälfte. Denn von dort kann man die Oper gut fotografieren. Und wir sind uns nicht sicher, ob wir die Oper schon fotografiert haben. Auf der Brücke weht ein kleiner Orkan. ICBeter setzt nicht nur den Hut ab, sondern sicherheitshalber auch die Brille, damit sie nicht davon fliegt. Immerhin kann man auf der Brücke weit genug wandern, dass die Celebrity Edge die Oper nicht mehr verdeckt.
Für Fußgänger gibt es einen eigenen Weg.
Von der Brücke geht es über das historische Zentrum von Sydney „the rocks“ zurück zum Hafen. Zu Fuß geht es noch zu St. Marys cathedral. Dann wird es Zeit, zum Abendessen zu fahren, wo Mura schon wartet. Der ist die blaue Runde zu Ende gefahren. Dann ist er auf die rote gewechselt und ist die komplett abgefahren.
Circular Quay und die Oper (haben wir die eigentlich schon fotografiert?)
Das macht sehr müde, daher hat er sich ein Tageszimmer im Hotel genommen und hat eine Runde geschlafen. Dann ist er zum Boiling Crab marschiert, wo die Taskforce wieder vereint ist. Der zugeteilte Tisch ist direkt am Fenster. Das ist aber eher eine Auslagenscheibe, sodass alle, die vorbei gehen, beim Essen genau zuschauen können. Das finden viele sehr lustig.
The Rocks mit historischen Punkten.
Weil wir schon lange nicht Einkaufen waren, wird erst mal zum Supermarkt gefahren und das nötigste eingekauft. Am Campingplatz hat das Wohnmobil den freien Sonntag gut überstanden. Deshalb kann ein erfolgreicher Tag seinem Ende zugeführt werden.
Wieder ist um 0730 Tagwache. Zum Frühstück toaster Freddy XI. wieder brav seine Toasts. Es gibt in Australien ein Gesundheits-Rating-System auf Lebensmitteln. Es werden bis zu 5 Sterne aufgedruckt, je nachdem wie gesund das Zeug ist. Es ist allerdings bedenklich, dass Cola Zero 3,5 Sterne hat. Wenn man bedenkt, dass es auch Sachen mit einem halben Stern gibt… wie giftig müssen die sein?
Viel Wasser im George Lake
Dann geht die Fahrt los. Auf nach Sydney. Es gibt nur einen Lookout auf der Strecke. Das ist der George Lake. Den kann man sich von einem Autobahn-Rastplatz von oben anschauen. Fazit: Viel Wasser. Dann wird Sydney einprogrammiert. Der Campingplatz ist weit im Norden der Stadt, dort fahren wir erst am Abend hin.
Also wird in Google Maps ein Platz in der Stadt gesucht, der als Parkplatz verwendet werden könnte. Dort wird hingefahren. Parkplatz wird aber erst einmal keiner gefunden. Also wird eine Weile im Kreis herum gefahren. Es gibt ganz viele Parkhäuser, aber alle mit unter 3 Metern Maximalhöhe. Das könnte bei 3,60 Metern Höhe etwas knapp werden.
Der Bus ist da! Der Regen auch…
Plötzlich taucht auf der rechten Seite eine freie Fläche auf und davor steht ein Schild „Day Parking 22 $“. Heute ist unser Glückstag! Tatsächlich kann man mit Kreditkarte bezahlen und der Schranken geht auf. Ein großer Schritt in Richtung Weltherrschaft! Wir sind die einzigen auf diesem Parkplatz. Die Suche nach einem freien Platz gestaltet sich also verhältnismäßig einfach.
Dann geht es mit Uber zum Startpunkt des Hopon-Hopoff-Bus. Beim Aussteigen aus dem Auto beginnt es leicht zu regnen. Scheint nicht unser Glückstag zu sein. Dafür steht des Bus schon da. Glück gehabt. Die Ticket werden gekauft. Dann beginnt es wie aus Schaffeln zu schütten. Im Bus sind nur mehr die oberen Plätze verfügbar. Das ist bei einem Cabrio-Bus suboptimal.
Die heutige Aufgabe für unsere Leser: Interpretiere dieses Kunswerk!
Mura gibt vorerst w. o. und Tami und ICBeter steigen unten ein, wo es noch Stehplätze gibt. Nach zwei Minuten Fahrt kommt wieder die Sonne raus. Heute muss unser Glückstag sein. Also wird nach oben gegangen, die gratis Regenponchos auf den Sitz gelegt und im Freien mitgefahren. Zum ersten Mal ausgestiegen wird bei Circular Quay.
Von dort hat man den besten Block auf die Oper. Diese ist das berühmteste Gebäude Australiens. Heute scheint der australische Hochzeitstag zu sein. Es werden allein am Circular Quay geschätzte drei Bräute mit Anhang gesehen. Inklusive diversen Rolls Royce und anderen Limousinen. Dann geht es mit dem Bus weiter zur Oper.
Ken bei der Oper
Als wir bei den 12 Apostel waren, haben wir geglaubt, dass viele Leute da waren. Als wir dann bei der Penguin Parade waren, wussten wir, dass es doch nur wenige waren. Jetzt wissen wir, dass auch bei der Parade wenig Leute waren. Hier geht es zu, wie vor einem Stadion, wenn das Match aus ist und tausende Leute herausströmen.
Tami bei der Oper
Also wieder ein echter Geheimtipp. Es sind wohl etwa die Hälfte aller Touristen, die derzeit in Australien sind, gerade hier. Das Opernhaus ist 1973 von der Queen eröffnet worden. Zum Dank dafür ist 1999 bei einer Volksabstimmung die Errichtung einer Republik abgelehnt worden und sie ist Königin von Australien geblieben.
Eine von unzähligen Bräuten
Da heute bekanntlicherweise der australische Hochzeitstag ist, sehen wir vor der Oper natürlich auch wieder Bräute mit ihrem Anhang. Fotografieren kann man die Oper von hier nicht sehr gut, dafür aber umso besser die Harbour Bridge. Dort ist gerade eine Gruppe ganz oben. Die Brücke kann man nämlich erklettern. Wenn man schwindelfrei ist und zu viel Zeit und Geld hat.
Der Versuch, heute noch eine Führung zu bekommen, scheitert. Alles ausverkauft. Für morgen gäbe es noch Karten für 13 Uhr, also werden die gleich gekauft. Wir sind ja zwei Tage in Sydney. Im Hafen werden noch ein paar Sachen fotografiert, dann geht es mit einem Tesla-Uber zurück zum Wohnmobil. Denn der Hopon-Bus fährt zur fortgeschrittenen Stunde nicht mehr.
Die Harbour Bridge sieht man am besten von der Oper
Der Fahrer war schon mal in Österreich. In Innsbruck, Salzburg und irgendwo Schi fahren. Beim Verlassen des Parkplatzes haut uns der Schranken gleich mal eine aufs Dach. Vielleicht ist dieser Parkplatz deshalb so unbeliebt, weil man bei jeder Ausfahrt einen Blechschaden am Dach hat. Nächstes Ziel ist Abendessen. Mura hat auf dem Weg zum Campingplatz ein Lokal herausgesucht.
Es ist mehr so eine Bar mit Musik und Sport auf allen Bildschirmen. Heute wird das Rugby-Finale der Damen übertragen. Die Lions aus Brisbane spielen gegen die Kangaroos aus Nord-Melbourne. ICBeter isst ein halbes Rack Spareribs. Diese sind aber eindeutig nicht vom Schwein, sondern vom Dinosaurier. Etwa dreimal so lange Ripperl wie normal.
Die Oper aus der Nähe
Dann wird zum Campingplatz gefahren. Es ist der Sydney Lakeside Holiday Park. Dort gibt es wieder einen klassischen late checkin. Wir haben wieder ein privates Klo und Dusche. Das Internet ist das beste bisher, womit die Abendgestaltung fixiert ist.
Um 0730 wird aufgestanden. Heute steht die Fahrt nach Canberra an. Canberra ist die Hauptstadt von Australien. Diese Stadt gibt es erst seit 1913 und sie ist seit 1927 Hauptstadt. Es haben sich nämlich Melbourne und Sydney (die Stadt, nicht unsere Heizung) gestritten, wer Hauptstadt werden soll. Und da sich bekanntlich der dritte freut, wenn zwei sich streiten, ist es Canberra geworden.
Wir sind im Kapital-Land!
Es wird rechtzeitig ausgecheckt. Die Fahrt geht über den Kings Highway. Gestern sind wir den ganzen Tag über den Princes Highway gefahren. Das ist also ein Aufstieg! Der Highway ist gut ausgebaut, aber ziemlich kurvig. Damit die Autofahrer Ruhepausen einlegen, sind über die Straße zwei Baustellen mit Ampelregelung verteilt. Das ist sehr schlau.
Über die erste kommen wir noch recht flott drüber. Bei der zweiten stehen wir an zweiter Position. Das gute, wenn man an einer Ampel ganz vorne steht ist, dass man bei den ersten ist, die los fahren können, wenn es grün wird. Das schlechte ist, dass es dann wahrscheinlich sehr lange dauert, bis es grün wird. Wir warten also erst mal. Wir sind es ja gewohnt.
Viewpoint
Endlich ist es dann soweit. Der Gegenverkehr kommt. Voran der Pace-Car, der das Tempo vorgibt. Wenn ihr glaubt, einen schlechten Job zu haben, denkt daran, dass irgendjemand in einem Auto sitzt und den ganzen Tag von einem Ende der Baustelle zum anderen fährt. Jedenfalls sollte es jetzt bald grün werden. Eigentlich.
Tut es aber nicht. Vielleicht sind die Grünphasen für heute schon aufgebraucht. Mit einem Wohnmobil sind wir in der Schlange klar im Vorteil, wenn es heute nicht mehr weiter gehen sollte. Dass man sich nicht in Wien befindet, merkt man daran, dass niemand hupt, um die Rotphase zu verkürzen.
Aber plötzlich wird es grün und es kann weiter gehen. Wieder fährt der Pace-Car voran. Auf der anderen Seite der Baustelle fahren wir an fast einem Kilometer Stau vorbei. Ein Glück, dass wir nicht schadenfroh sind. Hihi.
Die australische Südost-Tangente?
Mit ein paar Fotostopps geht es dann zum nächsten Campingplatz. Es ist der Epic Campground Exhibition Park Canberra. Kurz vor dem Ziel zeigen Wegweiser und Navi in verschiedene Richtungen. Alte Globetrotter wissen, das sich die Schilder meist besser auskennen als das Navi. Also wird das Navi ignoriert und schon sind wir da.
Bei der Rezeption bekommen wir unsere Platznummer und verschiedene Tipps, wie man ins Stadtzentrum kommt. Diesmal haben wir kein Privatklo, sind also wieder in der Economyclass. Das ist natürlich hart, aber was tut man nicht alles für die Weltherrschaft. Dann teilt sich die Taskforce wieder auf. Mura fährt zu einem Einkaufszentrum, um sich neue Badelatschen zu kaufen.
Kunstwerk der ICB-Taskforce. Schätzwert: 2,5 Millionen Euro.
ICBeter und Tami fahren zum Hopon-Hopoff-Bus ins Stadtzentrum. Die Straßenbahn-Station ist gleich neben dem Exhibitionpark. Der ist aber so groß, dass man trotzdem 5 Minuten hingehen muss. In der Station muss die schwierige Frage beantwortet werden, ob wir jetzt Richtung Alinga Street oder Gungahlin Place fahren sollen. Freundliche Passanten verraten es uns.
Tickets kann man mit VISA am Automaten kaufen. Mit Automaten haben wir immer gute Erfahrungen gemacht. Ticket ausgewählt, Karte hingehalten, Ticket ausgedruckt. Kein Problem. Jetzt noch ein zweites Mal, denn wir brauchen ja zwei Tickets. Ticket ausgewählt, Karte hingehalten, Ticket wird nicht ausgedruckt. Eigentlich zwar schon, aber es verheddert sich im Ausgabeschlitz und kommt nicht raus.
War Memorial
Das stecken sicher wieder die dunklen Mächte dahinter, die uns an der Weltherrschaft hindern wollen! Aber mit vereinten Kräften gelingt es, das Ticket herauszukratzen. Wieder eine schwere Krise überstanden. Die richtige Station zum Aussteigen kann man nicht verfehlen, denn es ist die Endstation. Der Bus fährt vom Canberra Museum & Gallery ab.
Dort sind es nur zwei Minuten Fußmarsch hin. Wenn nicht gerade eine Baustelle dort ist und man einen Umweg gehen muss. Aber ein Pfadfinder findet immer seinen Weg. An der Busstation steht, dass man sicherheitshalber anrufen soll, ob der Bus wirklich fährt. Das fängt ja schon gut an. Zum Glück hat ICBeter mit seiner Boost-Karte unlimitierte Freiminuten innerhalb Australiens!
Das Parlament von Australien
Ja, der Bus kommt in 25 Minuten. Da ist noch Zeit, sich das Museum anzuschauen. Es gehen sich zwei Ausstellungen über die Geschichte Canberras und eine mit Kunst aus. In letzterer kann man mit Holzbausteinen selbst ein Kunstwerk bauen, was natürlich sofort erledigt wird. Dann geht es raus zum Bus. Es ist ein Kleinbus mit ca. 20 Sitzplätzen.
Da es schon Nachmittag ist, kostet das Ticket nur 40 statt 65 $. Wieder voll gespart! Es sind sonst keine Fahrgäste drin. Also eine Privatführung. Der Fahrer meint, es gehen sich für uns noch zwei Stopps aus. Er schlägt das War Memorial und das Parlament vor. Da bekommen wir jeweils einen Stunde Zeit. Das War Memorial ist geringfügig größer, als das Kriegerdenkmal in Eisenstadt.
Senat
Eine große Burg mit vielen Ausstellungen, vielen Wänden mit toten Soldaten – also mit ihrem Namen – und ein paar großen Hallen mit pathetischen Sprüchen. Nächstes Jahr wird das ganze noch doppelt so groß, denn an der Rückseite wird kräftig angebaut. Solange können wir aber nicht warten. Es wird noch einmal um das Gebäude herum gegangen, dann ist die Stunde auch schon wieder um.
Weiter geht es zum Parlament. Das neue Parlament ist 1988 eröffnet worden. Am Eingang wird man mal wie am Flughafen gefilzt. Im Prinzip ähnelt es dem Parlament von Victoria in Melbourne. In der Mitte ein großer Veranstaltungssaal, links und rechts jeweils ein Sitzungssaal von Oberhaus und Unterhaus.
Repräsentantenhaus
Damit die Abgeordneten wissen, ob sie im richtigen Sitzungssaal sind, ist einer in rot und einer in olivgrün gehalten. In verschiedenen Räumen sind Bilder von ehemaligen Premierministern und Gouverneuren aufgehängt. Der Gouverneur ist der Vertreter des Königs, denn wir sind ja hier in einer Monarchie. Als alles angeschaut war, ist die Stunde schon wieder fast um.
Es wird dann noch die Runde fertig gefahren und der Fahrer erklärt, was gerade zu sehen ist. So wird an den Botschaften von China, Neuseeland, Südkorea, Japan, Kanada, Deutschland, Thailand, Philippinen, USA und Israel. Letztere zwei sehen eher aus wie Hochsicherheitsgefängnisse. Auch beim alten Parlament wird ein kurzer Fotostopp eingelegt. Die Fahrt endet wieder beim Museum.
Australien Capital Territory
Mura ist inzwischen ins Einkaufszentrum gefahren, um neue Badeschlapfen zu erstehen. Er findet auch einen Laden, der sowas hat. Ein großer Schritt in Richtung Weltherrschaft. Wenn er schon im Einkaufszentrum ist, kauft er auch gleich Rubbellose. Denn in NSW haben wir unsere Deppensteuer noch nicht bezahlt.
Und weil das Einkaufen so schön ist, werden noch ein paar Zahnbürsten gekauft. Davon kann man nie genug haben. Weil es in dem Zentrum auch Essen gibt, wird das auch gleich erledigt. Die Wahl fällt auf einen Sushi-Laden. Die Maki sind dort 5 cm lang. Die kriegt man nicht auf einen Bissen in den Mund. Das muss hier erwähnt werden!
Ken in Kenberra
Weil Mura schon gegessen hat, suchen sich Tami und ICBeter in der Stadt auch gleich was. Der Busfahrer hat einen Tipp gegeben, wo viele Geschäfte und Lokal zu finden sind. In der Straße ist das Canberra Center, was auch ein Einkaufszentrum ist. Im unteren Stockwerk ist ein Foodcourt. Da gibt es allerhand Essen aus Thailand, Korea, Japan, Portugal und den USA (Subway und natürlich McDonalds).
Wir finden also alle Länder, deren Botschaften wir gesehen haben, hier im Foodcourt wieder. Nur Australien nicht. Die Entscheidung fällt auf einen Kebab-Laden. Tami nimmt den gemischten Fleischteller. Der Karton, den er bekommt, wiegt fast einen Kilo. Zwei Drittel davon sind Reis. Den kann er nicht aufessen. Wenn es morgen regnet, wissen wir, wer schuld ist!
Auf vielfachen Wunsch eines Bloglesers gibt es hier exklusive Einblicke in unser Wohnmobil!
Immerhin wirft ICBeter seine Plastikflasche in einen Spendenbox und hat damit wieder 10 Cent gespendet, um die Welt zu verbessern. Dann wird der Rückmarsch zur Straßenbahn angetreten. Ticket muss diesmal keines gekauft werden, da bei der Hinfahrt ein Tagesticket gekauft wurde. Das ist billiger als zwei Einzeltickets.
Schlauerweise haben sich beide gemerkt, bei welcher Station sie eingestiegen sind. Denn erfahrene Weltreisende wissen: Wenn man wieder dort hin will, wo am eingestiegen ist, muss man an der gleichen Station wieder aussteigen. So, jetzt habt ihr auch wieder was gelernt! Somit sind alle wieder im Wohnmobil.
Die Duschen und Klos sind hier das genaue Gegenteil wie in Eden. Wir ersparen unseren Leser lieber nähere Details. Aber dass geputzt wird, wissen wir, denn als Mura gerade am Thron sitzt, will die Putztruppe rein. Es gibt am Campingplatz auch kein WLAN, aber der Handy-Empfang ist tadellos. So wird ein Internet-loser Abend gerade noch verhindert.
Heute wachen alle erst um 0800 auf. Wahrscheinlich will keiner weg von diesem Campingplatz. Das 4-Sterne-Klo werden wir vielleicht nie wieder wo haben. Freddy XI. muss heute wieder nur wenige Toasts toasten, denn es sind immer noch Weckerl übrig. Als Spezialität gibt es heute Thunfisch an Tomaten und Zwiebel. Dann wird unsere Sydney vielleicht zum letzten Mal weg gepackt. Am Abend ist es nämlich nochmal ziemlich kühl geworden.
Abschied von unserem 4-Stern-Campingklo
Dann geht es los zum ersten Lookout. Es ist der Bega Lookout in der gleichnamigen Stadt. Von dort kann man schön die Landschaft von NSW überblicken. ICBeter sammelt gutes Karma, indem er eine Familie am Lookout mit deren Handy fotografiert. Weiter geht es zur nächsten Tankstelle. Denn die Tankanzeige ist bei einem Strich angekommen.
Das alles kann man von hier aus sehen!
Der erste Versuch scheitert, denn es wird bei einer Zapfsäule gestoppt, die nur einen Diesel-Zapfhahn für LKW hat. Wir sind zwar eigentlich auch ein LKW, aber das gilt nicht. Im Internet wird in der selben Ortschaft eine Rückgabestelle für Dosen und Flaschen gefunden. Nur 400 m weit weg. Da heute unser Glückstag zu sein scheint, versuchen wir es.
Einheimische Flora
ICBeter fragt im Hotel, das als Rückgabeort angegeben ist und erfährt, dass man nach hinten auf den Hotel-Parkplatz fahren muss. Dort gibt es eine Maschine. Dort angekommen steht gerade der Servicemann davor und hat das Ding aufgemacht. Wir sehen uns schon wieder weiter fahren. Aber er sagt, dass er schon fertig ist und die Maschine einwandfrei funktionieren sollte.
Ken beim Nangudga Lake
Tatsächlich frisst die Kiste alle unsere Dosen und Flaschen. Auch die ohne Ettikett! Das ist ein großer Schritt in Richtung Weltherrschaft! Wir spenden 6,40 $ für das Children’s Medical Research Institute. Die haben’s ja eh am notwendigsten. Wenn das nicht genug gutes Karma für mindestens 3 Sonnentage ist, dann wissen wir auch nicht mehr…
Einheimische Fauna
Nächster Punkt ist der Milmanny Lookout. Unterwegs gibt es noch einen spontanen Stopp beim Lake Nangudga. Dort kann das schöne Wetter, für das wir gesorgt haben, für Fotos verwendet werden. Der Lookout ist dann direkt am Carter Beach. Man kann auf Strände, Felsen und das grüne Meer herabblicken. Man kann auch eine kleine Wanderung zum Strand hinunter machen. Das wird erledigt.
Milmanny Lookout
Unterwegs zum nächsten Lookout wird dann noch eine Kirche von außen angeschaut (geschlossen) und zu Mittag etwas Schokolade oder Protein-Drinks gefuttert. Der Lookout ist der Batehaven Lookout. Auch von dort kann man aufs Meer schauen. Eigentlich ist es ein Multi-Lookout, denn es gibt mehrere Aussichtspunkte, die nacheinander abgelaufen werden können.
Crater Beach
Dann wird der nächste Campingplatz ins Navi programmiert. Der Nelligen Big4. Wir haben wieder ein eigenes Klo, aber im Vergleich zum vorigen ein deutlicher Abstieg. Vor allem die Dusche. Dieser Platz liegt auch an einem Fluss. Schnabeltiere sind darin aber keine zu finden. Der Fluss scheint dann und wann über die Ufer zu treten, denn die Hütten am Campingplatz sind alle auf über 3 Meter auf Stelzen gebaut.
Klar erkennbar: Es ist genau 13:50
Da für heute kein Grillfleisch gekauft wurde, muss wieder ein Platz zum Essen gesucht werden. Im Internet wird ein Seafood-Lokal gefunden. Dort wird hingefahren. Einen Parkplatz elegant schräg über vier Plätze wird auch gefunden. Wie gut, dass man ein Wohnmobil nicht abschleppen kann! Es wird ordentlich Seafood bestellt und ICBeter muss diesmal bei Tami aushelfen, damit das Wetter schön bleibt.
Batehaven Lookout
Weil nebenan der Woolworth ist, wird auch da rein gegangen, denn wir waren schon lange nicht Einkaufen. Hier werden auch die Mikrowellen-Erdäpfel gefunden! Das ist ein großer Schritt in Richtung Weltherrschaft! Dann geht es zurück zum Campingplatz und der Tag wird bald für beendet erklärt.
Batehaven LookoutEinheimische FaunaClyde River beim Campingplatz
Wieder sind die ersten um 0700 auf. Da wir heute wieder unseren privaten Dusch- und Kloraum haben, geht man doppelt so gerne Duschen. Oder halb so ungern, wie man es sieht. Auf jeden Fall sind nur 5 Meter zu gehen. Der Nachteil ist, dass die Benutzung nur seriell und nicht parallel möglich ist. Aber wenn einer duscht, kann der andere ja aufs öffentliche Klo gehen.
Nowa Nowa Gorge Lookout
Wenn es nicht der erste Campingplatz wäre, wo diese erst um 0800 aufgesperrt werden. Was Tami leidvoll erfahren muss. Da es nur Hütten mit eigenem Klo und zwei Stellplätze mit ebensolchen gibt, müssen die Klos in der Nacht nicht offen sein. Aber auch diese Krise wird überstanden. Das Wetter ist sonnig und warm, das muss heute unser Glückstag sein.
Freddy XI. muss heute nur wenige Toasts toasten, da auch Weckerl gekauft worden sind. Als Special gibt es heute wieder Lachs. Dann schlagen wir die Straße (hit the road). Es wird der erste Lookout ins Navi programmiert. Es ist der Nowa Nowa Gorge Lookout. Der wird gleich einmal verfehlt, weil die Einfahrt nicht angeschrieben ist. Aber einmal umdrehen ist bekanntlich keinmal.
Grand View Lookout
Der Lookout ist eher mäßig begeisternd. Halb mit Bäumen zugewachsen sieht man in der Ferne eine Schlucht. Aber immerhin ist die erste 200-Meter-Wanderung gemacht worden. Der nächste Lookout wird hoffentlich besser. Es ist der Grand View Lookout Newmerella. Diesmal wird nicht an der Einfahrt vorbei gefahren. Weil nämlich um eine Straße zu früh reingefahren wird.
Doppelt umdrehen hält bekanntlich besser. Der Lookout ist besser als der erste. Die nächste Station auf dem heutigen Weg ist der Mackenzie River Rainforest Walk. Auf dem Weg dorthin beginnt es leicht zu regnen. Scheint heute nicht unser Glückstag zu sein. Dabei haben gestern beim KFC trotz der bescheidenen Qualität alles aufgegessen!
Ken am Rainforest Walk
Beim Walk angekommen, hat es aber wieder aufgehört. Das ist unser Glückstag. Die Wanderung machen diesmal ICBeter und Tami. Das Risiko, dass es wieder zu regnen beginnt, wird in Kauf genommen. Schließlich war es nur ein Tröpfeln und wir sind ja nicht aus Zucker. Der Rainforest Walk ist ein Rundweg, der wenig überraschend durch einen Regenwald geht.
Man sieht Bäume, Farne und anderes Gewächs. Außerdem den Mackenzie River. Über den führen zwei Brücken. Auf jeder Seite der Brücken steht angeschrieben, dass maximal 6 Leute gleichzeitig darauf sein dürfen. Sicherheitshalber steht noch darunter, dass das Gesamtgewicht 500 kg nicht übersteigen darf. Damit es beim Ausflug der Weight Watchers keine unangenehmen Überraschungen gibt.
Mackenzie River
Beim Parkplatz gibt es auch ein Klo. Vor diesem wollen wir die Welt hiermit aber offiziell warnen. Trotz der Gefahr durch Schlangen und Spinnen ist es ungefährlicher, in den Wald zu *zensiert*, als dieses zu benutzen. Nach dem Einstieg ins Wohnmobil fängt es wieder an zu regnen. Aber nicht zu Tröpfeln wie vorher, sondern so richtig zu schütten.
Das ist heute wirklich unser Glückstag. Oder das positive Karma, weil wir gestern versucht haben, Dosen für die armen Tiere zu spenden. Nächster Programmpunkt wäre eine Wanderung zu einem Wasserfall. Als wir am Beginn von dieser sind, schüttet es immer noch. Das ist Pech. Vielleicht das negative Karma, weil wir unsere Dosen dann doch nicht erfolgreich gespendet haben.
Der Fluss ist immer im Fluss
Also wird nur kurz Pause gemacht und dann der heutige Campingplatz einprogrammiert. Unterwegs gibt es noch eine kurze Pause, um Schoko zu essen, denn was sein muss, muss sein. Bei dem Parkplatz probiert Tami das Klo aus und stellt fest, dass das vorige doch nicht so schlecht war. Währenddessen hört es auf zu regnen und die Sonne lacht. Glück gehabt.
Einige Kilometer vor dem Campingplatz überfahren wir dann die Grenze von Victoria nach New South Wales (NSW). Weil es nicht gelingt, die „Welcome to NSW“-Tafel zu fotografieren, wird umgedreht. Alle guten Umdrehdinge sind bekanntlich drei. Der Campingplatz ist der Ingenia Eden Beachfront. Wie der Name vermuten lässt, liegt der am Strand.
Wir sind in NSW
Wir kommen schon um ca. 1430 an, müssen also keinen late checkin machen. Und das schon zum dritten Mal. Das ist ein großer Schritt in Richtung Weltherrschaft! Wir haben wieder unsere eigene Klohütte. Weil es strahlenden Sonnenschein gibt, machen sich Tami und ICBeter daran, den Campingplatz zu erkunden.
Er liegt zwischen einem Fluss und dem Meer. Die Temperatur des Meerwassers hat aber auch hier noch Luft nach oben. Schwimmen ist nur was für Eisbade-Freaks. Während der Wanderung am Strand ziehen in der Ferne plötzlich sehr dunkle Wolken auf. Da heißt es zurück zum Wohnmobil. Als wir drin sind, schüttet es wieder wie aus Schaffeln. Glück gehabt.
Fluss beim Campingplatz
Als schon überlegt wird, das Grillen heute fallen zu lassen, verschwinden die Wolken plötzlich wieder. Blauer Himmel und strahlender Sonnenschein. ICBeter muss dann das Sonnendach ausprobieren, das am Wohnmobil montiert ist. Denn das wird ja mitbezahlt. Mit äußerster technischer Raffinesse schafft er es, das auszufahren.
Nebenan sind Deutsche, die das gleiche Wohnmobilmodell haben, die meinen, es gehört noch eine dritte Stange reingesteckt, damit das ganze stabiler ist. Diese ist aber nicht vorhanden. Also muss es trotz Wind auch so gehen. So kann im Campingsessel im Schatten Blog geschrieben werden. Als der Wind dann stärker wird, wird das Ding aber wieder eingefahren.
Meer beim Campingplatz
Das macht bei der Rückgabe keinen schlanken Fuß, wenn das abgebrochen ist. Dann wird es Zeit zum Grillen. Wir haben ja wieder Grillzeug besorgt. Es gibt eine große Campingküche. Dort gibt es nicht nur einen Griller, sondern auch Töpfe, um Erdäpfel zu kochen. Mura hat sich Hendl gekauft, dass sich als größer herausstellt, als erwartet. Also muss ihm ICBeter zum Schluss beim Aufessen helfen, sonst regnet es morgen wieder.
Sonnendach
Da heute wieder funktionierendes WLAN vorhanden ist, ist dann auch der Abend gerettet.
Schon um 0700 wachen die ersten auf. Da wir auf einem Big4 Campingplatz sind, sind die Duschen wieder gratis. Der Platz ist zwar viel teurer als ein anderer, aber 15 $ mehr zahlen und dafür 1 $ bei der Dusche sparen ist auf jeden Fall ein guter Deal. Heute gibt es endlich wieder SPAM zum Frühstück. Keine Kinkerlitzchen, ganz normaler SPAM.
Dann wird wieder der erste Viewpoint einprogrammiert. Es sind die Narracana Falls. Aufmerksame Leser unseres Blogs werden schon ahnen, dass das ein Wasserfall ist. Die letzten Kilometer dorthin sind eine kleine kurvige Straße, aber sowas sind wir schon gewohnt. Der Weg zum Wasserfall ist nicht lang. Am Anfang steht gleich ein Schild, dass man sich vor Schlangen in Acht nehmen soll.
Ken am Lookout
Da es eine Kuhweide ist, muss man sowieso höllisch aufpassen, wo man hintritt. Sonst könnte die Weiterfahrt für alle Insassen unangenehm werden. Der Wasserfall wird ohne Begegnung mit Schlangen oder Tretminen gefunden und pflichtbewusst fotografiert. Man kann auch zur oberen Kante des Falls gehen. Wo so wenig Touristen sind, gibt es keine besonderen Sicherheitsmaßnahmen.
Da auch das überlebt wird, geht es weiter. Ins Navi wird die heutige Wanderung einprogrammiert. Und als Zwischenziel der Coles Supermarkt. Wir waren ja schon lange nicht Einkaufen. Beim Coles hat es das letzte Mal Mikrowellen-Erdäpfel gegeben. Also wird diesmal nicht der Woolworth genommen. Da wir wegen der stromlosen Fährenfahrt kein Eis eingelagert haben, muss das korrigiert werden.
Narracana Falls
Bier gibt es nicht direkt im Supermarkt, sondern in einem kleinen Shop direkt daneben. ICBeter geht da mal rein, um australisches Bier zu suchen. Das wird erfolgreich erledigt. Die Verkäuferin will keinen Ausweis von ihm sehen. Das ist sehr nachlässig, er könnte ja ein minderjähriger Säufer sein. Weil noch ein ATM da ist, wird auch gleich Geld abgehoben, sodass alles erledigt ist.
Außer das Tanken natürlich. Das Wohnmobil verbraucht geringfügig mehr als ein durchschnittlicher PKW, da ist der Tank schon wieder reduziert. Nachdem wir nicht mehr so abenteuerlustig sind wie in Neuseeland, fahren wir den Tank nicht mehr bis zum letzten Tropfen leer. Das war zwar ein aufregender Nervenkitzel, aber man muss nicht immer alles haben.
Die Brücke führt zum Wanderweg
Die Tankstelle ist die billigste, die wir bis jetzt gehabt haben. 1,749 $ pro Liter Diesel. Das ist nur knapp mehr als ein Euro. Gut, dass wir den Tank so gut geleert haben. Bei uns könnt ihr sparen lernen: Wenn man so viel Treibstoff verbraucht, dass Platz für viel billigen neuen ist, spart man unglaublich viel Geld! Der Sack mit den leeren Dosen und Flaschen ist auch schon wieder ziemlich voll.
Im Internet kann man immer die nächste Rückgabestelle suchen. Das ist sehr schlau organisiert. Eine Stelle liegt direkt an unserem Weg. Mit nur einmal verfahren bleiben wir dort stehen. Dort ist aber nur eine Gärtnerei. Auf Nachfrage erfahren wir, dass man erst eine App herunterladen muss, die Dosen einscannen und dann vorbei bringen muss. Das ist ziemlich dumm organisiert.
Lakes Entrance Beach
Also wird weiter gefahren. Die Rückgabe von Dosen und Flaschen sind hierzulande eine ziemliche Herausforderung. Das ist schlecht für die armen Tiere, aber wir bleiben dran! Mit ein paar Viewpoints geht die Reise Richtung Osten weiter. Ziel ist die heutige Wanderung in Lakes Entrance. Dort ist ein künstlicher Kanal, der ein paar Seen mit der See verbindet.
Diesmal machen ICBeter und Tami die Wanderung. Erst geht es voller Tücke über eine Brücke. Da kommt man auf den Lakes Entrance Beach. Der Wanderweg würde jetzt den Strand entlang gehen. Aber da muss man im tiefen Sand gehen. Dafür ist das gewählte Schuhwerk nicht passend. Da es ein Rundweg ist, kann man ihn auch von der anderen Seite gehen.
Beach
Der Weg geht großteils durch den Wald. Das hat den zusätzlichen Vorteil, dass es Schatten gibt. Um 1600 brennt hier nämlich noch ordentlich die Sonne runter. Hin und wieder kommt ein Aussichtspunkt auf die Seite des Sees. Auch ein Ameisenigel wird entdeckt. Der haut aber nach kurzem ins Unterholz ab. Zum Schluss gibt es einen Lookout, von dem man zum Entrance sieht.
Dort ist zwar eine große Baustelle, man sieht aber trotzdem hin. Es sind hohe Wellen zu sehen, eher ungeeignet zum Schwimmen. Deshalb gehen wir den selben Weg wieder zurück. Den selben Weg zurück gehen ist immer schneller, wie wir wissen. Etwa bei der Mitte des Weges geht ICBeter voran. Da kommen in etwa 20 Metern Entfernung zwei Mädels entgegen.
Seeufer
Die schauen kurz her, schreien laut auf und laufen schreiend ein paar Meter davon. Jetzt ist es ja normal, dass sich junge Frauen uns nicht gleich begeistert an den Hals werfen, wenn sie uns sehen. Diese Reaktion ist aber doch eher ungewöhnlich. Da sie aber nicht weiter weglaufen, gehen wir zu ihnen hin. Sie fragen, ob wir die Schlange gesehen haben, die da neben dem Weg ist.
Haben wir natürlich nicht, weil wir von zwei schreienden Mädchen abgelenkt wurden. Da das Gras, in dem die Schlange angeblich ist, aber rund 15 cm unter dem Holzweg ist und Schlangen in der Regel nicht springen, gehen wir dort hin uns schauen. Es ist ein Lizard (Eidechse). Schlangen pflegen keine Beine zu haben. Wir versichern ihnen, dass sie der Lizard nicht umbringen wird.
Noch ein Ameisenigel
Sie fragen uns, ob wir Russen sind. Wahrscheinlich klingt der ungarische Akzent russisch. Wieder können wir ihnen sagen, dass sie keine Angst haben müssen, wir kommen aus Österreich-Ungarn. Die beiden sind aus Malaysia und Indonesien. Sie dürften in den nächsten Minuten kein Tier mehr gesehen haben, denn wir haben keine Schreie mehr gehört.
Nicht, dass sie den Ameisenigel sehen und glauben, eine riesige Spinne zu sehen. Den Rest des Weges geht dann Tami voran, damit sich die Mädchen nicht mehr erschrecken. Das funktioniert auch. Am Ende des Weges treffen wir wieder drei und die laufen nicht davon. Im Gegenteil, sie fragen uns sogar, was man am Ende des Weges sehen kann.
Etwas Wellengang beim Entrance
Tami muss ab jetzt immer voran gehen. Nicht wegen den Schlangen, sondern wegen der Mädchen! Dann wird zu Campingplatz gefahren. Der ist diesmal nicht weit weg. Die Checkin-Zeit von 1800 haben wir knapp gerissen. Also gibt es wieder mal einen late checkin. Wir haben wieder private ensuite, also ein eigenes Häusl mit Häusl und Dusche.
Leider befindet sich im Kuvert kein WLAN-Code, aber 4G funktioniert problemlos. Weil es fürs Grillen schon wieder etwas spät ist, wird ein Lokal gesucht. Es wird auch eines gefunden und sofort dort hingefahren. Am Eingang steht: Dresscode nice and tidy. Da wir weder nett noch sauber sind, ist das keine Option. Also wird weiter gefahren.
Einheimische Fauna
Wir kommen an einem Fish&Chips und am Kentucky schreit… äh… fried Chicken vorbei. Letzteres ist näher zu unserem Parkplatz, also wird der gewählt. Jeder bestellen sich ein Menü. Fazit: Michelin-Sterne bekommt der KFC keine. Das haben wir gar nicht geschickt eingefädelt, dass wir da her gekommen sind.
Auf dem Rückweg kommen wir dann unverhofft an einer Rückgabestelle für Dosen und Flaschen vorbei. Heute ist also doch unser Glückstag! Beide Automaten sind frei. Keiner der Automaten schreibt hin, dass er außer Funktion ist. Jetzt kann nichts mehr schief gehen. Als die erste Dose rein gesteckt wird, steht am Display, dass der Behälter voll ist. Wenn man die Dose in den zweiten Automaten schiebt, passiert das gleiche.
Die böse Schlange 🙂
Das ist heut nicht gerade unser Glückstag… Also wird schnell zu Campingplatz zurück gefahren, bevor uns noch mehr Unheil heimsucht.
Eine Durchsage des Kapitäns weckt die ICB-Taskforce aus ihren Träumen. Sinngemäß sagt der, dass alle jetzt bald verschwinden sollen. Also wird aufgestanden und das Zimmer verlassen. Komischerweise wollen alle anderen gleichzeitig mit uns das Schiff verlassen. Da sind wir wieder als Trendsetter unterwegs gewesen.
Unsere Fähre kommt!
Wir finden unser Wohnmobil wieder. Heute ist unser Glückstag! Ins Navi programmiert wird – die nächste Fähre. Um zu verhindern, durch den Montagmorgenverkehr von Melbourne fahren zu müssen wird die Stadt umschifft. Die Fahrt dauert nur eine Dreiviertelstunde. Wir haben für die 9-Uhr-Fähre reserviert, sind aber schon um 0730 dort.
Deshalb dürfen wir auf die 8-Uhr-Fähre. In diese Richtung fährt um die Uhrzeit sonst fast niemand. So stehen wir auf der Fähre gleich in der ersten Reihe. Frühstück gibt es im Cafe der Fähre. Damit sind wir mit dem Schiffen für diese Reise fertig. Nächstes Ziel ist der Big4 Phillip Island. Wir fahren erstmals seit langem wieder auf einer schön ausgebauten Autobahn.
Wann hat man schon die Gelegenheit, ein Haus zu überholen?
Bei einer Tankstelle wird Pause gemacht. Nicht zum Tanken, sondern für Klopause. Mura kauf auch noch Saucen beim McDonalds. Leider gibt es die guten nicht mehr, was ein schwerer Rückschlag auf dem Weg zur Weltherrschaft ist. Aber dafür gibt es im benachbarten Donut-Shop 6 Donuts zum Sonderpreis. Da muss man zuschlagen.
Die Donuts sind eigentlich Faschingskrapfen mit verschiedenen Füllungen. Das passt, denn es ist ja schon seit längerem Fasching. Da wir schon um etwa 1030 beim Campingplatz sind, wird die heutige Wanderung vorgezogen. Checkin ist nämlich erst ab 1200. Die Wanderung geht zu den Forrest Caves. Anders als der Name vermuten lässt, geht sie nicht durch einen Wald.
Phillip Island
Sondern am Strand entlang bis zu einer Höhle in einer Gesteinsformation. Mittels Stiegen muss aber zuerst eine große Sanddüne überwunden werden. Diesmal machen ICBeter und Tami die Wanderung. Da beide nicht in die Höhle hineinfallen, wird der Rückweg angetreten. Da es schon nach 12 ist, wird der Campingplatz angesteuert.
Es wird ein Platz ausgefasst, der gleich neben den Klos und der Laundry ist. Außerdem direkt bei den WLAN-Antennen, was das wichtigste ist. Da keiner mehr nennenswerte Mengen sauberer Wäsche übrig hat, wird sofort das Projekt Wäschewaschen angegangen. Es gibt drei Maschinen, also für jeden eine. Eine Wäsche kostet 6 $, der Trockner auch.
Ken auf Philliip Island
Mura krallt sich die erste, die kann online mit dem Handy bezahlt werden. Die anderen fressen nur Münzen. Fürs Waschen sind noch genug da, fürs Trocknen müssen aber welche gewechselt werden. Bei der Rezeption gibt es nur 2 $-Münzen. Und Paiergeld zum Rausgeben auch nicht. Also wird ein 50er in 25 Münzen gewechselt. Werden schon irgendwann gebraucht werden.
Das Wohnmobil wird auch nochmal ordentlich geputzt, denn was werden die anderen Camper sagen, wenn wir nicht das schönste Wohnmobil haben… Waschen und Trocknen funktionieren ohne Probleme, scheinbar ist heute wirklich ein Glückstag. Erstmals können auch die erstandenen Campingsessel ausgepackt werden, da wir nicht mehr in der tasmanischen Kälte sind.
Forrest Caves
Mura findet im Internet eine Foodtruck, der Top-Bewertungen hat. Und er ist auch ganz in der Nähe! Offen hat er Mittwoch bis Sonntag. Das ist insofern traurig, als heute Montag ist. Das scheint heute nicht unser Glückstag zu sein. Also muss weiter gesucht werden und mit dem zweitbesten Vorlieb genommen werden. Das Leben als Camper ist halt hart.
Die Entscheidung fällt auf einen Burgerschuppen. Der wirkt zwar nicht wirklich sauber, aber das Essen ist okay. Auch die Pommes Frittes, die erst auf Reklamation kommen. Dann trennt sich die Taskforce wieder auf. Mura fährt zum Campingplatz zurück und der Rest mit einem Uber zur Penguin Parade. Das ist die Massenwanderung von Pinguinen aus dem Meer an Land.
Der Hausstrand des Campingplatzes
Dieses Event ist wieder einmal ein Geheimtipp für unzählige Touristen. Das billigste Ticket kostet 33 $, damit kann man die Pinguine aus der Ferne aus dem Meer kommen sehen. Diese Tickets sind aber ausverkauft. Es gibt nur mehr das Premium Boardwalk Ticket um den doppelten Preis. Da sieht man zwar nicht aufs Meer, aber die Viecher watscheln direkt an einem vorbei.
Also wird halt das gekauft. Was tut man nicht alles für die Weltherrschaft… Die Pinguine werden um 2020 erwartet. Das ist noch über eine Stunde. Es gibt aber ein kleines Kino mit einem Informationsfilm über Phillip Island und die Pinguine. Um 1915 werden dann die Schleusen geöffnet und die Massen brechen ins Gelände herein. Hier werden sogar die 12 Apostel übertroffen, was die Menschenmasse angeht.
Heimische Fauna
Wir suchen uns einen schönen Platz am Geländer, wo die Pinguine vorbei laufen sollen. Erst mal heißt es aber Warten. Darin haben wir schon sehr viel Übung. Um 2020 sind schon ein paar graue Gänse zu sehen, aber keinen Pinguine. Es läuft immer eine Tante in oranger Warnweste herum, die sagt, dass die Pinguine jetzt schon bald kommen müssen.
Sie kann sie schon hören. Da ist sie aber die einzige. Gestern sind sie auch erst um 2030 gekommen. Um 2030 ist aber noch nichts zu sehen. Um 2040 meint sie, jetzt kommen sie bald. Bald ist halt ein relativer Begriff. Um ca. 2050 heißt es dann, die Tiere sind aus dem Meer gekommen. Wir glauben das erst, wenn wir es sehen.
Menschenparade
Außerdem müssen jetzt alle Handys und Kameras wegepackt werden. Denn das Licht von den Handydisplays stört die Pinguine. Die vielen LED-Lichter, die den ganzen Weg den sie nehmen ausleuchten, stört sie natürlich nicht. Und auch die Scheinwerfer nicht. Dann kommen die ersten Gruppen tatsächlich daher gewatschelt.
Immer, wenn die Warnwestentante gerade wo anders ist, filmen und fotografieren alle. Wer hätte das gedacht? In der nächsten Stunde laufen einige hundert Pinguine an uns vorbei. Die Tante bedankt sich immer wieder, dass wir keine Fotos oder Videos machen. Wir haben das glaube ich sogar auf einem Video drauf. Irgendwann kommen dann alle Leute drauf, dass die Pinguine, die noch kommen, genau so ausschauen, wie die, die schon vorbei gegangen sind.
Alle warten auf die Pinguine
Also gehen alle nach Hause. Auch wir gehen noch schnell man aufs Klo und bestellen ein Uber. Das erweist sich kurz vor 2200 aber als schwierig. Etwa eine halbe Stunde lang steht dort, dass gleich ein Wagen ausgewählt wird. Das wird nix. Als die Parkplatzwächter sehen, dass wir verzweifelt am Handy herum drücken, fragen sie ob sie helfen können.
Sie können ein Taxi organisieren. Aber da sind zwei Inder, die bereits eins bestellt haben, das sie nach Melbourne führt. Das kommt sogar gerade an. Wir können uns vielleicht anghängen. Es ist ein Kleinbus, also genug Platz. Es stellt sich aber heraus, dass dieses Taxi nicht nach Melbourne, sondern in den Norden der Insel bestellt wurde.
Da sind sie!
Offenbar von drei Mädchen, die eine Straße weiter warten. Aber die haben hier auch noch Platz und so entsteht ein fröhliches Sammeltaxi. Erst werden die drei abgesetzt, dann wir beim Campingplatz. Wir geben den Indern 50 $ in Cash und steigen aus. Wieder ein Abenteuer überstanden! Da nun alle müde sind, wird der Tag schnell für beendet erklärt.
Am Morgen wachen alle um ca. 0730 auf. Die Zeitumstellung hat uns zu Frühaufstehern gemacht. Das sind die Leute, auf die wir daheim nur verächtlich herabblicken. Die Duschen sind auf diesem Campingplatz wieder mit 1 $ zu bezahlen. Dafür sind sie nicht so gut, wie die auf anderen Campingplätzen. So wie die Klos, die auch nicht die modernsten sind.
Unser Platz im Camp
Aber schmutzig sind sie immerhin. Aber wenn man unterwegs irgendwelche Campingplätze sucht, darf man nicht anspruchsvoll sein. Immerhin ist auf Freddy XI. Verlass. Er toastet wieder brav alle Toasts. Heute gibt es Tintenfisch aus der Dose. Dann wird wieder Deloraine ins Navi einprogrammiert. Dort gibt es angeblich einne Dosen- und Flaschen-Rückgabestellenautomaten.
Diese Rückgabe war bis jetzt immer ein Abenteuer. Aber es ist ja eine Abenteuerreise! Da wir sowieso durch Deloraine müssen, ist es kein Umweg. Unterwegs finden wir eine Tankstelle, aber die Diesel-Zapfsäule ist belegt. Da hatten wir Pech. Immerhin findet das Navi den Rückgabeautomaten. Es gibt zwei Automaten, von denen nur einer gerade belegt ist.
Jupiter
Der zweite zeigt an, dass er kaputt ist. Das ist keine Überraschung, genau das haben wir erwartet. Als der Typ am funktionierenden Automaten endlich fertig ist, kommen wir dran. Der andere Automat zeigt inzwischen an, dass er wieder einwandfrei funktioniert. Das haben wir erwartet. Das ist das böse Karma vom Devil Unzoo.
Wir spenden diesmal 6,10 $ für die armen Tiere der RSPCA Tasmania. Das sollte uns wieder genug gutes Karma für mindestens einen Sonnentag geben. Sodann wird das nächste Ziel des Tages einprogrammiert. Das Platypus House in Ilfraville. Das ist ein Tierpark für Schnabeltiere und Ameisenigel.
Wir haben eine Tour für 1200 gebucht und sind schon um 1130 dort. Wir sind uns direkt schon selbst unheimlich. Ella führt uns durch die Räume. Zuerst kommen wir zu Jupiter. Das ist ein Schnabeltier. Man kann ihn in einem Aquarium sehen, während er mit Würmern und ähnlichen Leckereien gefüttert wird. Streicheln darf man ihn nicht, weil er giftig ist.
Ella zeigt uns die Ameisenigel
Man stirbt zwar nicht gleich, wenn man gestochen wird, aber die Hand könnte einem schon amputiert werden. Das können wir jetzt gerade nicht brauchen, denn beim Campen wird jede helfende Hand gebraucht. Im Nebenraum sehen wir in zwei Aquarien noch zwei Weibchen. Wir haben nun alle Schnabeltiere gesehen. Das ist ein großer Schritt in Richtung Weltherrschaft!
Dann geht es zu den Ameisenigeln. Die sind nicht giftig, sondern freundliche Zeitgenossen. Man kann in ihr Terrarium hineingehen und sich hinsetzen. Die laufen einem dann rund um die Füße herum. Es sind genug Hocker für alle da, deshalb muss nicht die Reise nach Jerusalem gespielt werden. Das wäre auch eine viel zu weite Reise gewesen. Auch diese Viecher werden gefüttert, damit sie in die Mitte der Leute kommen und angeschaut werden können.
Seepferdchen
Im Gegensatz zu den Schnabeltieren kämpfen die Ameisenigel auch nicht um ihr Territorium. Wenn irgendwo zu viele sind, gehen einfach ein paar wo anders hin. Als das Futter alle ist, laufen sie im ganzem Raum herum, weil ja noch irgendwo was fressbares sein könnte. Sie haben zwar noch nie etwas außerhalb ihrer Fress-Schüsseln gefunden, aber man kann ja nie wissen.
Die Tour endet im Souvenirshop. Das kennen wir von irgendwo. Weil diese Shops dazu da sind, dumme Touristen abzuzocken, kaufen wir einen Haufen Zeug ein. Gleich in der Nähe ist die Seahorse World. Das ist eine Seepferdchen-Zucht, die besichtigt werden kann. Mura bleibt diesmal im Wohnmobil. Es gibt ein paar Aquarien mit verschiedenen Arten von Seepferdchen.
Nochmal Seepferdchen
Als nächstes kommt der Raum, wo die Babys aufgezogen werden. Die neugeborenen werden aus den Aquarien gefischt und in eigene Behälter gegeben, wo sie gefüttert werden, bis sie in die Grundschule kommen. Das ist ein großer Behälter mit jungen Tieren. Danach gibt es noch einen Raum mit Aquarien verschiedener Fische und Krabben.
Durch den Souvenirshop gehen wir einfach durch, denn wir lassen uns ja nicht von sowas abzocken. Da wir schon mitten im Nachmittag sind und wir pünktlich bei der Fähre sein müssen, wird Devonport einprogrammiert. Denn unsere Zeit auf Tasmanien ist zu einem Ende gekommen. Kinder, wie die Zeit vergeht. Nicht mehr lange und wir werden in Geelong sein. Dort waren wir vor langer Zeit schon mal.
Unterwegs muss aber nochmal eingekauft werden. In Devonport ist ein Woolworth nicht weit vom Hafen. Wir vergessen, unsere Papiersackerl mitzunehmen und müssen wieder eines kaufen. Am letzten Tag werden wir die alle versteigern. Eis wird keines gekauft, denn der Kühlschrank wird wieder eine Nacht inaktiv sein.
Deswegen müssen auch die letzten beiden Eise aufgegessen werden. Schnell noch am Bankomaten vorbei und ab geht’s zur Fähre. Das kennen wir jetzt schon. Wir zeigen unsere Reservierung, bekommen die Boardingpässe und werden kontrolliert, ob wir nichts schlimmes an Bord haben. Könnte ja sein, dass wir einen Tasmanischen Teufel raus schmuggeln wollen oder sowas.
Tami könnte Karriere als Seepferdchenhalter machen
Es geht aber alles ganz schnell. Schließlich kennen sie uns ja schon. Als alte Stammgäste wird man bevorzugt behandelt. Wir müssen nicht einmal lange in der Schlange anstehen, sondern werden sofort durchgewunken. Diesmal sind wir ganz unten bei den Schwerlastern. Vermutlich sieht man uns an, dass wir in den letzten Tagen zugenommen haben.
Letzte Blicke auf Tasmanien
Wir haben unsere Kabine auch nicht am 8. Stock, sondern am 7. Schwere Lasten werden immer möglichst weit unten verladen. Das Zimmer schaut genau so aus, wie das vorige. Dann kann die Kreuzfahrt ja losgehen.
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