Um Mitternacht läuten die Handys. Nicht, weil uns besorgte Blog-Leser anrufen, ob wir eh nicht verschlafen haben, sondern weil wir klugerweise den Wecker gestellt haben. In knapp 3 Stunden hebt der Flieger nach Budapest ab. Im alles wieder einpacken sind wir inzwischen Profis. Ein Didi bringt uns zum Flughafen.
Dort muss um die Zeit erst mal ein offener Eingang gefunden werden. Beim Eintritt gibt es erst mal einen Sprengstoff-Abstrich. Der Marsch zum Flughafenzug ist schon Routine. Dort steht, dass in 10 Minuten der nächste Zug kommt. Statt dessen kommt aber ein Mitarbeiter in Warnweste und schickt uns alle weg. Was er sagt, verstehen wir nicht, aber laufen halt den anderen hinterher.
Eine verwirrte Österreicherin, die uns gerade entgegenkommt und hört, dass wir deutsch sprechen, nehmen wir auch gleich mit. Es geht zu einem Bus. Also Schienenersatzverkehr. Der bringt uns zum Abflugbereich. Wo die Lounge ist, wissen wir schon, denn wir sind ja nicht zum ersten Mal in Peking. Heute gibt es noch weniger zu Essen als das letzte Mal.
Taskforce Australien bereit für den letzten Flug!
Dann kommt die Durchsage, dass Budapest zu boarden beginnt. Also wird hin marschiert. Von den 30 Plätzen in der Businessclass sind 8 belegt – inklusive uns. So hat keiner von uns einen Nachbarn. Die Kiste hebt sogar zu früh ab. So wie gestern, da mussten wir zur Strafe dann am Gate stehen, bis jemand gekommen ist. Heute wäre es sehr von Vorteil, wenn wir früher kämen.
Denn dann könnten wir den Zug um 0713 statt um 0913 nach Ödenburg nehmen. Zu essen gibt es wieder Beef oder Chicken. Diesmal funktioniert sogar Tamis Entertainmentsystem! Das ist ein großer Schritt in Richtung Weltherrschaft. Die Filme sind aber die gleichen wie auf unseren bisherigen Flügen. Dann heißt es Schlafen, bis das Frühstück kommt.
Das ist jetzt kein Gaumenschmaus, aber was solls. Tatsächlich landen wir schon von 0530. Das schaut sehr gut aus für den frühen Zug. Dann stehen wir erst mal am Vorfeld. Der Kapitän macht eine Durchsage, dass kein Ankunftsgate frei ist und wir warten müssen. Das ist schlecht für den frühen Zug. So stehen wir halt eine Weile herum. Das Klo ist gesperrt und Service gibt es auch keines mehr.
Nach ca. einer Dreiviertelstunde bewegt sich der Flieger dann. Das könnte knapp werden für den frühen Zug. Wir dürfen als erstes aussteigen. Es gibt Automaten für die Passkontrolle für EU-Bürger. Das ist gut für uns, denn solange sich die politischen Verhältnisse nicht ändern, sind wir noch in der EU. Deshalb gehen wir flott durch zum Baggage Claim.
Die Koffer von ICBeter und Mura kommen flott heraus. Der von Tami nicht. Da haben wir ein Dejavu-Erlebnis. Es kommen dann etwa eine halbe Stunde lang Koffer raus. Nur einer nicht – der von Tami. Als Mura schon nachschauen geht, wo die Beschwerdestelle für verlorenes Gepäck ist, kommt der dann tatsächlich raus. Alle Koffer sind zwar lädiert, aber angekommen.
Beim Zoll wird niemand aufgehalten. Ein Taxi ist schnell gefunden und führt uns zum Bahnhof. Ankunft ist um 0714. Eine Minute nach Abfahrt des Zuges. Also müssen jetzt knapp zwei Stunden totgeschlagen werden. Wir finden eine Lounge. Dafür haben wir zwar kein gültiges Ticket, aber Tami findet raus, dass man um knapp 10 € die Benutzung kaufen kann.
Mura wird am Bahnhof Budapest gebührend begrüßt
Das ist fast so billig, wie eine Didi-Fahrt in Peking, also wird zugeschlagen. Dort sitzt man gemütlich im warmen und bekommt Essen und Trinken. Sogar besseres als in der Lounge in Peking. Rechtzeitig wird sich dann auf den Weg gemacht. Im Zug haben wir ein Abteil für uns allein. Das ist gut, denn wir wollen niemandem zumuten, im gleichen Raum wie wir zu reisen.
Die Fahrt mach Ödenburg dauert nicht lange. Dort verlässt Tami die Truppe, denn hier ist er daheim. Mura und ICBeter fahren noch nach Wulkaprodersdorf und Eisenstadt weiter. Mit der Ankunft dort ist die Australien-Tour 2025 offiziell zu Ende.
Wir haben in Tasmanien gefroren und in Brisbane geschwitzt, sind mit der Dampflok gefahren, waren auf einer halsbrecherischen Besteigung des Mount Amos, haben im Great Barrier Reef geschnorchelt, bevor es ganz kaputt geht, haben einen Feueralarm überlebt, sind um 50 Cent mit dem Bus gefahren, sind durch Flüsse gewatet, sind auf der chinesischen Mauer herum marschiert und haben dabei schlauerweise kein „Free Tibet“ T-Shirt getragen und sind im Pazifik geschwommen.
Daher kann diese Reise eindeutig als großer Schritt in Richtung Weltherrschaft gewertet werden.
Das Boarding hat überpünktlich begonnen. Das ist insofern erfreulich, als wir nur 2 Stunden Puffer haben um von der Landung in Peking zu unserer Tour zu kommen. Auch der Abflug ist vor der geplanten Zeit. Damit heißt es Australien endgültig Goodbye zu sagen. Im Flieger gibt es für Tami gleich eine böse Überraschung.
Die Wartezeit wird mit Kunst überbrückt
Das Entertainmentsystem geht auf seinem Platz nicht. Da stecken doch wieder die dunklen Mächte dahinter, die uns an der Weltherrschaft hindern wollen. Mura und ICBeter sitzen in den Reihen davor, dort funktioniert alles. Als erstes gibt es Abendessen. Diesmal kennen wir uns schon aus und essen den Salat nicht schon mit der Vorspeise auf.
Dann wird schlafen gegangen. Schlafen ist jetzt eigentlich der falsche Ausdruck. Mehr so hin und wieder einnicken. So vergeht die Zeit aber auch wie im Flug und schon ist überpünktliche Landung in Peking. Das geht aber gar nicht, dass ein Flugzeug zu früh ankommt. Deshalb müssen wir noch eine Viertelstunde am Gate stehen, bis die Fluggastbrücke bewegt wird.
Auf 5 Besucher kommt eine Überwachungskamera
Schließlich lassen sie uns raus. Weil wir als erstes aussteigen durften, sind wir bei den Einreiseschaltern ganz vorne. Tami hat aber als einziger im Flieger kein Einreiseformular bekommen und muss es daher im Terminal ausfüllen. Damit ist er am Einreiseschalter ganz hinten. Vor ihm ein komplett voller Airbus A330. Das ist heute nicht sein Tag.
Blick vom Tiananmen-Platz auf die verbotene Stadt
Wo es zum Ausgang geht, haben wir schon vor einem Monat abgecheckt. Mit der Flughafenbahn zwei Stationen und dann ewig lang zu Fuß. Unser Didi-Fahrer steht ein Stockwerk über uns. Er kommt uns aber zu Fuß entgegen, weil er weiß, dass die depperten Touristen dort eh nicht hinfinden. Wir checken wieder ins gleiche Hotel ein wie vor einem Monat.
Für Mura beginnt jetzt der Urlaub. Nach einem Monat Tour hat er sich das verdient. Für ICBeter und Tami geht es gleich weiter. Eine Tour durch Peking und die chinesische Mauer ist gebucht worden. Eine halbe Stunde Zeit ist immerhin zum Ausrasten. Um Stress vor und nach der Tour zu vermeiden, wurde um über 40 USD Abholung beim Hotel dazugebucht.
Tiananmen-Platz
Der Fahrer ist pünktlich da und es kann losgehen. Das ist aber noch nicht der Tourbus, sondern ein Auto, das uns zum Tourbus bringt. So wird erst einmal eine Dreiviertelstunde gefahren, bis wir bei einem Hotel ankommen. Aussteigen dürfen wir hier aber nicht. Denn hier steigt nur ein dritter Passagier zu. Der kommt nach einer Viertelstunde auch daher.
Helens Family bekommt Instruktionen
Dann geht es zu einem anderen Hotel. Dort dürfen alle aussteigen und mal in der Lobby warten. Bis der Tourguide mit der restlichen Gruppe kommt. Immerhin kann man sich die Kunstwerke dort anschauen. Pünktlich um 0800 kommen die anderen. Unser Tourguide ist eine Chinesin, deren Name auf englisch Helen heißt. So soll man sie auch nennen, da man den richtigen Namen eh nicht aussprechen kann.
Jeder bekommt dann einen elektronischen Floh ins Ohr gesetzt, über den man hören kann, was Helen zu Helens Family spricht. Die Tour beginnt zu Fuß. Denn das Hotel ist gleich neben der verbotenen Stadt. Helen hat eine gelb-weiße Fahne (vom Vatikan gesponsert?) der alle hinterher laufen. Beim Eingang in das Areal vor der verbotenen Stadt bekommt Helens Family eine eigene Warteschlange.
Dort steht man mal, bis man dran kommt. Es ist übrigens arschkalt. Wir sind bei 32 °C in Melbourne ins Flugzeug gestiegen und stehen jetzt bei -3 °C im Schnee. Gestern hat es nämlich erstmals in diesem Winter geschneit. Ganz Toll. Wenn man dran kommt, muss man erst mal den Reisepass herzeigen, der gescannt wird. Dann gibt es einen Securitycheck. Aber nicht so nachlässig, wie am Flughafen. Erst mal alle Jacken und Pullover ausziehen, dann alles durchs Röntgengerät geschoben, dann Kontrolle mit dem Metalldetektor, dann Abtasten, dann alle Taschen aufmachen.
Die verbotene Stadt ist ein echter Geheimtipp
Auf eine Darmspiegelung wird verzichtet, vermutlich aber auch nicht bei allen. Nach 10 Minuten sind alle durch und Helen freut sich, wie schnell das diesmal gegangen ist. Unter 30 bis 40 Minuten gelingt das selten. Wir sind ja echte Glückspilze. Dann wird auf den Tiananmen-Platz marschiert. Haben wir schon erwähnt, dass es saukalt ist? (Und warum kennt die Rechtschreibhilfe von Libre Office das Wort „arschkalt“, aber nicht das Wort „saukalt“?)
Dort gibt es 15 Minuten Zeit, Fotos zu machen. Das ist bei den Temperaturen schon eine Herausforderung. Auf diesem Platz kommt auf 10 Passanten eine Überwachungskamera und zwei Polizisten. Danach marschiert Helens Family gegenüber zur verbotenen Stadt. Das ist immer noch in dem Sicherheitsbereich, den wir vorhin betreten haben.
Die Schneedrachenschildkröte
Das heißt aber nicht, dass es deswegen keinen Securtiycheck gibt. Aber es ist nur ein kleiner Check. Also etwa so, wie am Flughafen. Und man muss den Reisepass scannen. Dann geht der lange Marsch durch die verbotene Stadt los. Die heißt so, weil zu den Kaiserzeiten der normale Pöbel dort nicht rein durfte. „Stadt“ ist auch wirklich nicht übertrieben.
Hier muss man sich entscheiden!
Immer, wenn man glaubt, hier ist es zu Ende, geht man durch ein Tor und ist im nächsten Bereich. Inklusive der Häuser des Kaiser und seiner Konkubinen. Hier laufen auch einige Mädchen in traditionellen chinesischer Tracht herum. Nicht für die Touristen, die machen das einfach spaßhalber. Oder um sich fotografieren zu lassen.
Inzwischen kommt die Sonne heraus, kalt ist es immer noch. Wir hören allerhand Geschichten darüber, was hier vor Jahrhunderten los gewesen ist und dazwischen gibt es immer Pausen zum Fotografieren. Schließlich kommen wir am Nordtor wieder raus und es geht im Tourbus weiter. Und zwar zum Mittagessen. Dort wird aber erst mal eine Stunde lang hin gefahren.
Normalerweise ist es so, dass nach dem Verlassen einer Attraktion der Shop durchquert wird. Hier ist es umgekehrt. Um zum Restaurant zu kommen, muss man erst einmal durch einen Schmuck-Shop mit so Jade-Zeug. Dann gibt es ein Buffet mit chinesischem Essen. Es gibt Schwein, Huhn, Rind, Ente und vegetarisches Zeug. Hund und Katze gibt es nicht. Zumindest ist es nicht angeschrieben.
Wer dem chinesischen nicht so traut, kann aber auch Pommes, Pizza und Spaghetti essen. Wiener Schnitzel gibt es nicht. Also wird doch Curry und Sojakeim gegessen. Am Tisch kommt man auch mit den anderen ins Plaudern. Helens Family kommt aus Spanien, Malaysia, USA und China. Und natürlich Österreich-Ungarn.
Nach dem Essen geht es weiter zur großen Mauer. Vom Parkplatz kann man mit einer Seilbahn (von Doppelmayer) zur Mauer hinauf fahren. Dabei muss man den Reisepass scannen. Es gibt aber keinen Securitycheck. Komisch. Oben angekommen bekommen wir 2 Stunden Zeit, die Mauer zwischen den Absperrungen abzulaufen.
Ein kleines Schifferl zum Mitnehmen
Das sind in beide Richtungen immerhin 5 Wachtürme. Der Weg über die Mauer ist oft steil, was bei Schneelage besonders spannend ist. Es werden zwei oder drei Fotos von der Mauer gemacht. Immerhin ist es inzwischen etwas wärmer geworden. Auch die zwei Stunden vergehen schnell und es heißt wieder runter fahren.
Den Subway gibt es auch in China
Die heutige Quizfrage an unsere Blogleser: Was mussten wir tun, um wieder runter fahren zu können? Dann kommt der letzte Programmpunkt: Eine chinesische Tee-Zeremonie. Wir lernen alles mögliche über Tee und probieren 5 verschiedene Tees. Darunter auch einen, der besonders gesund sein soll und nicht wegen des Geschmacks getrunken wird. Das merkt man auch.
Seltsamerweise mussten wir bei der Tee-Zeremonie den Reisepass nicht herzeigen. Dafür gibt es diesmal den Shop beim Verlassen des Gebäudes. Jetzt fühlen wir uns wieder heimisch. Dann geht es nach Hause. Also theoretisch zumindest. Helen kommt zu uns und sagt uns, dass die extra dazu gebuchte Abholung keine Zurückbringung beinhaltet. Und es gibt auch keine.
Die Mauer
Sie können uns nur zu einem Punkt mitnehmen, wo wir ein Didi rufen können. Das ist jetzt suboptimal, denn wir haben ohne WLAN kein Internet, um das zu tun. Also macht uns Helen einen Hotspot, mit dem wir eines rufen können. Also tun wir das. Die App findet den Namen unseres Hotels nicht. Helen findet eines, dessen Name so ähnlich klingt.
Die Katzen suchen auf der Mauer Zuflucht vor Restaurantbesitzern
Das stimmt uns jetzt nicht gerade zuversichtlich. Die telefoniert kurz herum und sagt, dass das schon das richtige Hotel ist. Na, mal sehen. Tatsächlich kommt unser Fahrer schon nach 2 Minuten daher. Es wird schon ein Plan geschmiedet, was gemacht wird, wenn wir jetzt zum falschen Hotel kommen. Aber unglaublicherweise kommen wir beim richtigen Hotel an.
Das ist ein großer Schritt in Richtung Weltherrschaft. Mura hat sich im Hotelshop um ca. € 1,50 ein Fertiggericht gekauft. Das hat das Essen selber, Wasser und den Wasserkocher mit dabei. Es schmeckt ungefähr so, wie es der Preis vermuten lässt. Jetzt, wo die Taskforce wieder vereint ist, hat keiner mehr den Nerv, ein Restaurant auszusuchen.
Die Mauer
Gleich gegenüber vom Hotel ist ein Mäci. Also wird dort hin marschiert. Zu unserem großen Glück gibt es ein elektronisches Bestell-Terminal. Hier bei den Angestellten etwas zu bestellen und eine Bezahlmethode zu finden, ist von vorn herein zum Scheitern verurteilt. Nach ein wenig hin und her probieren lässt sich das Ding auch auf Englisch umstellen.
Die Mauer
Das Essen schmeckt so wie auch daheim beim Mäc. Da weiß man immerhin, was man bekommt. Wir finden hier auch heraus, dass chinesische Jugendliche mindestens genauso verhaltensgestört äh… verhaltenskreativ sind, wie österreichische. Das macht Mut für die Zukunft. Dann wird zurück gegangen, denn jetzt sind alle todmüde.
Tee-Zeremonie
Geschlafen werden kann nicht lange, denn schon um 0255 geht der Flieger nach Budapest. Das kann ja noch heiter werden. Oder auch wolkig, man wird sehen.
Unser letzter Tag in Australien ist angebrochen. Stress gibt es in der Früh keinen, denn der Flug nach Peking geht erst um 2015. Deswegen wird mit Gewalt bis 0830 geschlafen. ICBeter nutzt dann noch den Pool, damit die Zeit vergeht. Er hat den Pool für sich alleine. Um 0930 ist wieder Frühstück angesagt, kurz bevor es um 1000 nichts mehr gibt.
Jeder bekommt sein Getränk und als auf das Essen gewartet wird, geht plötzlich ein lauter Piepston los. ICBeter macht den dummen Scherz, dass das ein Feueralarm ist und wir jetzt gleich alle rausgehen müssen. Dann kommt eine Durchsage, dass das Gebäude evakuiert wird. Es kommt auch eine Angestellte, die uns sinngemäß sagt, wir sollen da jetzt verschwinden.
Hochsicherheitstrakt
Das stecken doch sicher wieder die dunklen Mächte dahinter, die uns an der Weltherrschaft hindern wollen! Also marschieren wir mit den anderen vor das Hotel. Zum Glück ist es heute warm, so lässt sich gemütlich zuschauen, wie die Bombeiros mit zwei Autos daherkommen. Sie gehen hinein und 10 Minuten später können alle wieder rein gehen.
Das Hotel ist also nicht abgebrannt. Das hätte uns viel Stress mit dem Gepäck erspart, aber was soll man machen? Wieder im Speiseraum sagt man uns, dass das Essen jetzt neu gemacht werden muss, weil auch die Köche raus mussten und es kaputt gegangen ist. Das ist gut, denn so vergeht die Zeit. Um 1100 wird pünktlich ausgecheckt.
Damit die Zeit vergeht, haben ICBeter und Tami noch eine Führung durch das ehemalige Gefängnis, in dem sich das Hotel befindet, gebucht. Es sind insgesamt nur 4 Leute bei dieser Tour. Eine Amerikanerin aus Kentucky und ihre Großmutter. Die geht am Stock und gibt bei der dritten Station der Führung w. o. Also geht es zu dritt weiter.
Nicht unser Flieger
Es gibt Infos zur Geschichte der Anlage und viele Infos, bei denen man aber höllisch aufpassen muss, um das asiatische Englisch der Führerin zu verstehen. Das ganze endet im Hochsicherheitstrakt. Der ist noch ziemlich so erhalten, wie er damals war. Hier ist kein Hotel daraus gemacht worden. Da wird die Führung von einem Audioguide übernommen. Da muss man dann nur mehr australisches Englisch verstehen.
Pünktlich um 1300 wird uns sinngemäß gesagt, dass wir uns schleichen sollen, weil die nächste Tourgruppe kommt, der wir Platz machen müssen. Es sind zwei Personen. Damit die Zeit vergeht, wird nochmal die Ausstellung angeschaut, die wir schon vor einem Monat gesehen haben und dann in der Lobby des benachbarten Kinos ein gemütlicher Platz auf bequemen Sofasesseln bezogen.
Mura hat inzwischen eine Massage gebucht und danach treffen sich wieder alle in der Hotellobby. Ein Feueralarm wäre jetzt eine nette Abwechslung. Aber es kommt keiner. Geht euch das auch so, dass ein Feueralarm immer dann passiert, wenn ihn gerade nicht haben wollt? Also müssen wir uns damit die Zeit vertreiben, einer Hochzeitsgesellschaft beim Eintreffen zuzuschauen. Braut und Bräutigam haben wir schon vor dem Kino gesehen.
Die Lounge ist nur für uns – vorerst
Schließlich wird ein Uber gerufen, das uns zum Flughafen bringen soll. Es stehen 3 Minuten Wartezeit da. Also wird schon mal hinaus gegangen, wo es schon um über 30 °C hat. Nochmal schnell auf die App geschaut, es sind jetzt 5 Minuten. Eigentlich sollte die Wartezeit zurück zählen und nicht nach vorne. Aber 5 Minuten sind jetzt auch nicht schlimm.
Beim nächsten Blick auf die App sind es 8 Minuten. Wenn da nicht wieder die dunklen Mächte… Kurz darauf sind es 10 Minuten. Ein Blick auf die Karte in der App verrät, dass der Spezialist in die falsche Richtung fährt. Also wird storniert und ein anderer Fahrer angefordert. Der dauert zwar 12 Minuten, fährt aber immerhin in unsere Richtung. Und so vergeht die Zeit wenigstens.
Die Koffer passen alle rein und los geht es. Auf der Strecke gibt es eine Umleitung. Wegen dieser müssen wir in eine stark befahrene Hauptstraße rechts einbiegen. Rechts abbiegen ist in Australien so, wie bei uns links abbiegen. Geht nur, wenn beiderseits niemand kommt. So stehen wir rund 10 Minuten dort, bis es weiter geht. Aber so vergeht wenigstens die Zeit.
Schnee haben wir nicht bestellt!
Schließlich kommen wir am Flughafen an. Der Checkin von Air China ist schnell gefunden. Sie versprechen, dass die Koffer wieder bis Budapest durchgecheckt werden. Na mal sehen. Nächste Station ist die Lounge. Dort gibt es mal ein verspätetes Mittagessen. Wir müssen uns schließlich wieder ans Mittagessen gewöhnen.
Danach wird noch den Fliegern beim Starten und Landen zugeschaut und darauf gewartet, dass das Boarding beginnt. Mura nutzt die Zeit noch, um bei Cardcomplete anzurufen, die nach 4 Wochen intensiver Benutzung plötzlich gesperrt worden ist. Die Karte wird entsperrt – also hoffentlich. Damit ist alles für den ersten Teil des Heimfluges bereit…
Tami und ICBeter sind schon um 0800 wach und warten, bis Mura sich meldet zum koordinierten Frühstück. Das ist, wie wir inzwischen wissen, inklusive. Aber es geht nur bis 1000. Und um 0930 meldet sich Mura noch immer nicht. Die Vermutung ist, dass sein Körper mit einem richtigen Bett nicht mehr umgehen kann und er deshalb gestorben ist.
Der morgendliche Blick aus dem Hotelfenster
Also wird ohne ihn Essen gegangen. Während dem Frühstück kommt dann übers Internet überraschenderweise doch die Info, dass er noch lebt. Damit hat keiner mehr gerechnet. Aber fürs Frühstück ist diese Auferstehung leider zu spät. Nach dem Essen machen sich ICBeter und Tami auf ins Tagesprogramm.
Äußerste Vorsicht! Es gibt hier ausgestopfte Tiere!
Vor einem Monat musste bei der Besichtigung Melbournes auf das Melbourne Museum verzichtet werden. Es ist das größte Museum der südlichen Halbkugel, daher muss man sich dafür etwas Zeit nehmen. Mit einem Uber wird direkt hingefahren. Für ein paar Dollar mehr bekommt man zum Eintritt auch eine Film im angeschlossenen IMAX zu sehen.
Triceratops. Zumindest 98 % davon.
Als erstes wird die Dinosaurier-Abteilung angeschaut. Das ist logisch, denn die waren ja auch als erstes hier. Sie sind die echten Ureinwohner Australiens. Da kommt eine Lautsprecherdurchsage, dass es jetzt eine gratis Führung durch das Museum gibt. Wenn man als Tourist irgend etwas gratis bekommt, darf man nicht lange fackeln. Also wird dort hin gegangen.
Die Führung wird von einem ehrenamtlichen Pensionisten gemacht.
Ein ehrenamtlicher Pensionist führt eine Stunde lang durch die verschiedenen Ausstellungen des Museums. Da kann natürlich überall nur ein kleiner Teil zum Zug kommen. Kurz vor Ende der Führung müssen wir dann weg, denn der IMAX-Film beginnt um 1230. Es ist ein 3D-Film über Australien. Da sehen wir viel von den 99 % des Landes, die wir nicht selbst gesehen haben.
IMAX
Das Kino ist vor allem mit Schulkindern gefüllt. Vermutlich wird jedes Kind aus Melbourne und Umgebung einmal im Leben in dieses Museum geschleppt. Nach dem Film wird dort weiter gemacht, wo aufgehört wurde. Bei den Dinos. Es gibt ein zu 98 % vollständiges Skelett eines Triceratops. Es ist das weltweit am vollständigsten erhaltene Skelett dieser Art. Das Trum steht erst seit 3 Jahren da. Wie gut, dass wir 2020 nicht herfliegen konnten, denn da war es noch nicht hier.
Dieser Kristall ist ganz schön…… aber der ist natürlich schöner!
Dann werden Kristalle angeschaut. Die gibt es in allen denkbaren Farben und Formen. Weiter geht es zu den Insekten und Spinnen. Dort gibt es auch ein paar lebende Exemplare. Weiter geht es zu den ausgestopften Tieren. Von der Maus bis zum Elefanten ist alles vorhanden. Viele sind ehemalige Zootiere aus der Umgebung, z. B. dem Melbourner Zoo.
Ein Diamant? Nicht ganz… es ist ein Quarz.
Ein eigener Teil des Museums widmet sich den Aboriginals, den Ureinwohnern des Kontinents. Danach folgt die Geschichte Melbournes seit der Stadtgründung. Und zum Drüberstreuen gibt es noch einen tropischen Regenwald in der Mitte des Museums. Raus geht es schließlich durch den Giftshop. Das kommt uns irgendwie bekannt vor.
Aboriginal Art
Vor einem Monat wurden wir aus der Library rausgeschmissen, als sie zugesperrt hat. Deshalb wird diesmal rechtzeitig hingegangen. So kann noch alles angeschaut werden, bevor wir wieder rausgeschmissen werden. Schließlich folgt noch ein wichtiges Großprojekt: Das Suchen eines Postkastls, denn das letzte Mal wurden noch nicht alle Ansichtskarten weggeschickt.
Der Regenwald im Museum
Es wird mal in Richtung Bahnhof gegangen, dort könnte vielleicht eines sein. Nach der ersten Straßenüberquerung stehen plötzlich die Briefkästen da. Das ist irgendwie unheimlich. Also wird die Post dort reingeschmissen. Da das jetzt so schnell gegangen ist, muss Zeit totgeschlagen werden, bis Mura zum Essen kommt.
Ken in der Bibliothek
Also wird das gemacht, was scheinbar alle hier machen: Sich auf eine Bank vor die Bibliothek setzen und nichts tun. Das macht aber nur so lange Spaß, wie die Sonne scheint, danach wird es kühl. Also wird zum Lokal gegangen. Das Boiling Crab hat sich vor einem Monat bewährt, also wird es wieder angesteuert.
Mura kommt dann auch, so dass dem großen Fressen nichts mehr im Wege steht. Schließlich wird nach Hause gefahren und der Tag für beendet erklärt. Es war unser letzter kompletter Tag in Australien. Bereits morgen Abend steuern wir wieder Peking an.
Bereits um 0600 ist für alle Tagwache, weil viel Arbeit ansteht. Die letzte Nacht im Wohnmobil haben alle gut hinter sich gebracht. Freddy XI. toastet seine letzten Toasts für uns. Dann passiert das, was wir seit Tagen befürchtet haben: Wir müssen unsere Koffer wieder packen. Jeder weiß, dass Koffer und Taschen im Urlaub schrumpfen und deshalb nicht mehr so viel reingeht wie bei der Anreise. Das lässt sich wahrscheinlich quantenmechanisch erklären.
Abschied von Sydney…
Eine weitere Weisheit, die unsere treuen Blog-Leser schon kennen ist, dass immer dann, wenn man mit dem Packen fertig ist, noch ein Drittel des Inhaltes fehlt. Irgendwelche Schuhe oder Handtücher tauchen auf magische Weise immer noch auf. Mit Biegen und Brechen bringen dann aber doch alle ihre Koffer zu. Das ist ein großer Schritt in Richtung Weltherrschaft.
… und von Freddy XI.
Die Campingsessel, der Insektenspray und das falsch gekaufte Stromkabel werden den Nachbarn geschenkt. Die Besen und diverses Kleinmaterial, das noch übrig ist, wird in der Küche zur freien Entnahme hingestellt. Dann heißt es auch noch Abschied nehmen von Sydney und Freddy XI. Beide haben uns treu gedient und wir werden sie immer in guter Erinnerung behalten.
Auch sie werden zur freien Entnahme hingestellt. Was wir heute alles verschenkt haben, muss uns unendlich viel gutes Karma einbringen. Ob in der Nähe von Brisbane jemand einen Heizkörper brauchen wird, ist zwar fraglich, aber vielleicht fährt ja jemand nach Tasmanien. Mit einem frisch geputzten Wohnmobil treten wir dann unsere letzte Fahrt an. Ziel ist die Rückgabestelle in Brisbane. Kurz davor gibt es eine Tankstelle, sodass noch einmal getankt werden kann.
Flughafen Brisbane
Gleich gegenüber ist eine Lotto-Kollektur, wo wir unsere 7 $ Großgewinn abholen. Dann verabschieden wir uns endgültig vom Wohnmobil. Es wird kurz untersucht und kein Totalschaden festgestellt. Wir werden also unsere Kaution zurück bekommen. Weil wir heute die Spendierhosen anhaben, verschenken wir auch noch die letzten drei Coladosen an Leute, die auf ihr Wohnmobil warten. Vielleicht bekommen sie ja unseres.
Wir gehen in die Luft!
Oder es wird nach genauerer Untersuchung gleich verschrottet. Wir werden es nie erfahren. Mit einem Uber geht es dann zum Flughafen Brisbane. Der ist nicht weit weg. Eingecheckt wird bei einem Automaten. Damit haben wir immer gute Erfahrungen gemacht. Tatsächlich funktioniert alles problemlos. Auch der Sicherheitscheck ist relativ schnell erledigt.
Gold Coast. Da waren wir!
Mura hat sich auch für den Kurzflug ein Businessclass-Ticket besorgt und verschwindet in die Lounge, während der Rest beim Gate wartet. Das Boarding beginnt überpünktlich. Wenn man sich die Anzahl der Leute anschaut, die einsteigen, möchte man meinen, wir fliegen mit einem A380. Es ist aber nur eine 737, die aber bis zum letzten Platz gefüllt ist.
Der Flug von Brisbane nach Melbourne dauert ca. 2,5 Stunden. Die spannendste Frage nach einem Flug ist immer, ob das Gepäck ankommen wird. Da haben wir Erfahrungen aus Madeira. Aber obwohl Tami besonders lange warten muss, kommt alles an. Beim Verlassen des Terminals machen wir eine Erfahung, die wir schon lange nicht gemacht haben: kühle Luft!
Australien von oben.
Wir sind wieder im Süden. Mit einem Uber geht es ins Hotel. Es ist wieder das gleiche, wie vor unserer Tour. Das alte Häfn. In dem ist auch das Brewdog. Dort wird gefuttert. Die Wartezeit ist zwar lang, aber es hat sich ausgezahlt. Weil alle müde vom Jetlag sind (eine Stunde ist wieder vorgestellt worden), wird der Tag bald für beendet erklärt.
Nach langer Zeit gibt es wieder einmal Frühstück. Das sind wir schon gar nicht mehr gewohnt. Aber es sind noch zwei Dosen SPAM da und nur mehr zwei Morgen im Wohnmobil. Freddy XI. toastet brav seine Toasts. Er hat sich tapfer gehalten. Es wird genau darauf geachtet, die Hälfte der verbliebenen Frühstücksressourcen zu verputzen.
Vielen Tank für den Diesel!
Da wir Queensland morgen für immer verlassen, müssen noch die Rubbellose aufgerubbelt werden. Denn in Melbourne können die nicht eingelöst werden. ICBeter rubbelt zwei davon auf, versagt aber auf ganzer Linie. Kein einziger Gewinn. Mura schafft aber den ganz großen Wurf und gewinnt 7 $! Das ist bei 5 $ Lospreis ein fetter Gewinn!
Ken gefällt der Rundweg
Dann wird noch die zweite Nacht am Campingplatz bezahlt, weil man immer nur eine Nacht anzahlen muss. Und auch nicht mehr anzahlen kann. Aber so wird wenigstens das Bargeld angebracht. Als wir 100 $ vom Bankomaten geholt haben, war das in Nullkommanix weg. Also haben wir das nächste Mal 200 $ abgehoben und nichts mehr gebraucht.
Dann wird die heutige Wanderung einprogrammiert. Es ist der Cudgerie Trail Loop. Ein Naturpfad, der unweit der Autobahn ist, sodass wenig Umweg gefahren werden muss. Es sind ohnehin über 300 km heute. Und Wohnmobil-Kilometer zählen bekanntlich doppelt. Heute machen ICBeter und Tami die Wanderung. Zuerst geht es durch den Wald, dann über Wiesen und auch ein Stück Straße ist dabei.
Das ist in der brennenden Sonne natürlich suboptimal. Dann werden wir von Insekten angegriffen. Es ist ja bekannt, dass dich in Australien alle Tiere töten wollen, auch die Bremsen. Tami wird gebissen, aber ICBeter hat das Insektenstich-Wundermittel dabei, das ihm seine australischen Bekannten empfohlen haben.
Die letzen Kilometer sind noch ein Kampf gegen Spinnweben. Ob die von Giftspinnen sind, wissen wir nicht. Außer den Spinnen waren nicht viele Tiere zu sehen, dafür umso mehr blühende Pflanzen. Nach der Runde geht es weiter zum Supermarkt. Ein paar Kleinigkeiten brauchen wir noch. Dieser Einkauf wird mit Andacht begangen, denn es wird der letzte Supermarkt auf dieser Tour werden.
Und wir haben die Sackerl nicht im Wohnmobil vergessen, sodass diesmal keines gekauft werden muss. Das ist ein großer Schritt in Richtung Weltherrschaft. Leider wird keine Lotterie-Stelle gefunden, sodass das Gewinnlos nicht eingelöst werden kann. Das ist wiederum ein schwerer Rückschlag auf dem Weg zur Weltherrschaft.
Dann wird der Campingplatz einprogrammiert. Es ist der Big4 Sandstone Holiday Park. Es wird unser letzter Campingplatz auf dieser Reise sein. Eigentlich ist das kein Campingplatz, sondern eine Art Ferienclub. Jeder muss immer ein Armband tragen, mit dem man Zutritt und Zufahrt zu allem bekommt. Und man kann damit bezahlen.
Deshalb muss man beim Einchecken gleich mal ein Kreditkarte vorlegen. Von der Größe her ist es auch eher eine Ortschaft als ein Campingplatz. Es gibt zwei große Pools – einen mit und einen ohne Poolbar. Dann eine Wasserwelt für Kinder und einen Hotpool. Außerdem gibt es auf diesem Platz grob geschätzt zwei Kinder pro Quadratmeter.
Die rasen mit Rädern, Rollern und sonstigen Geschossen über die Wege. Erster Programmpunkt hier ist das letzte Grillen dieser Reise. Beide Griller sind frei. Wir packen alles zusammen und marschieren hin. Beide Griller sind belegt. Da stecken doch wieder die dunklen Mächte dahinter, die uns an der Weltherrschaft hindern wollen!
Tami auf dem Weg zur Weltherrschaft
Also wird gewartet. Das verunsichert einen der Grillmeister so sehr, dass er noch vor Beginn des Grillens mit seinem Fleisch abhaut. Schnell wird der Griller in Beschlag genommen und das Fleisch gegrillt. Wir haben auch wieder Mikrowellen-Erdäpfel bekommen, sodass wir auch eine Beilage haben. Sogar Mikrowellen-Gemüse ist gekauft worden!
Die spinnen die Spinnen.
Nach der Aktion werden die übrig gebliebenen Gewürze und das Öl an eine Camperin verschenkt, die gerade ihr Geschirr abwäscht. Damit haben wir wieder positives Karma eingesammelt! Dann beginnt die Planung, was vor der Rückgabe des Wohnmobils noch erledigt werden muss. Diese Details ersparen wir unseren Lesern lieber. Jedenfalls müssen wir um 0600 aufstehen, um alles fertig zu kriegen und trotzdem nicht den Flieger zu versäumen.
Deshalb wird der Tag bald für beendet erklärt. ICBeter baut zum letzten Mal sein Bett zusammen und alle begeben sich zur letzten Ruhe im Wohnmobil.
Heute muss das Wohnmobil nicht fahrbereit gemacht werden, weil wir zwei Nächte hier sind. Denn heute ist schon die nächste Tour gebucht. Deshalb wird wieder früh aufgestanden und aufs Frühstück verzichtet. Es geht heute aufs Great Barrier Reef. Und zwar auf die Insel Elliot Island am südlichen Ende des Riffs.
Alle Wege mögen nach Rom führen. Alle Flüge gehen jedenfalls nach Brisbane!
Los geht es vom Flughafen Bundaberg. Es ist mehr so ein Flugplatz. Gerade ein wenig größer als der Flughafen Santa Cruz auf den Azoren. Es gibt dort sogar Checkin-Schalter für zwei Airlines! Quantas und Link Airways. Wir fliegen mit Seair, die verwenden den Schalter von Quantas. Auf der Anzeigetafel stehen für heute 6 Ankünfte. Das sind 4 mehr als in Santa Cruz!
Alle sechs kommen aus Brisbane. Außerdem gibt es 5 Abflüge. Alles 5 gehen nach Brisbane. Unser Flug ist nicht angeschrieben, weil es kein Linienflug ist. Es kommt nach einer Weile ein Typ, der fragt, wer für den Flug nach Elliot Island da ist. Er fragt, wie wir heißen und hakt uns auf einer Liste ab. Das war der Checkin. Danach werden alle zu einem Türl im Zaung gebracht.
Unsere Kiste
Security-Check gibt es keinen. Das gab es auf den Azoren schon. Der Pilot holt uns ab und bringt uns zum Flugzeug. Das hat 14 Sitzplätze. Inklusive dem Piloten. Copiloten gibt es keinen. Auf dessen Sitz sitzt auch ein Passagier. Wenn das der Chef von Ryan Air sieht, findet er gleich neues Sparpotenzial für seine Airline! Vor dem Einsteigen werden alle Sicherheitsmaßnahmen erklärt.
Dann geht das Flugzeug in die Luft. Der Flug dauert etwa eine halbe Stunde. Dann landet die Kiste auf etwas, dass hier als Landebahn bezeichnet wird. Eigentlich ist es ein Rübenacker. Alle sind bei der Landung froh, dass sie angeschnallt sind. Der Vorteil von so einem Acker ist, dass der Boden nicht versiegelt wird. Das wäre doch eine Option für die dritte Piste in Schwechat!
Drinnen ist es kuschelig
Beim Aussteigen werden wir gleich von einer Begrüßerin empfangen. Sie erklärt uns die Insel. Als erstes, dass man den Rübenacker nicht überqueren darf, wenn die roten Lampen blinken. Dann gibt es nämlich Flugverkehr. Dann wird die Infrastruktur hergezeigt. Erster Programmpunkt ist eine Schnorchelfahrt mit dem Glasbodenboot.
Australische Ostküste
Das Equipment ist im Preis inbegriffen. Jeder bekommt auch einen Locker, wo er seine Sachen einsperren kann. Wer zu zweit kommt, bekommt einen Locker für beide. Wer zu dritt kommt, bekommt einen Locker für alle drei. Das muss man sich so vorstellen, wie wenn man versucht, einen abendfüllenden Spielfilm in HD auf eine 3,5-Zoll-Diskette zu speichern.
Für unsere jungen Leser, die nicht wissen, was eine Diskette ist: Das ist das, was auf dem Speichern-Symbol von Word und Excel drauf ist. Jedenfalls haben sie Erbarmen mit uns und geben uns wenigstens einen zweiten Locker. Das ist ein großer Schritt in Richtung Weltherrschaft! Alle ziehen sich um und werden zum Boot gekarrt.
Lady Elliot Island bei Flut
Los geht es mit einer Runde, wo durch den Glasboden geschaut wird. Da gibt es allerhand Korallen, Fische und Schildkröten zu sehen. Dann geht die Schnorchelei los. Im Vorfeld musste jeder einen Fragebogen ausfüllen und wurde dann kategorisiert. Wir werden alle als „intermediate“ eingestuft. Vor dem Schnorcheln wird dann noch jeder genau gefragt, welche Einstufung er hat.
Dann wird allen gesagt, dass sie sich in der Nähe des Seiles mit den Schwimmkörpern aufhalten sollen und nach 45 Minuten – wenn das Boot hupt – wieder raus kommen sollen. Alle werden ins Wasser geschickt und zwei Rettungsschwimmerinnen passen auf. Das muss man sich so vorstellen, wie in Baywatch. Oder so ähnlich.
Die sogenannte Landebahn
Es gibt allerhand Korallen, Fische und Schildkröten zu sehen. Da haben wir ein Dejavu-Erlebnis. Nach 45 Minuten hupt das Boot und alle werden aus dem Wasser gefischt. Dann wird noch nachgezählt, ob auch alle da sind. Dann werden alle Namen vorgelesen und jeder muss sagen, ob er da ist oder nicht. Zum Schluss wird noch einmal nachgezählt.
Schiff ahoi!
Da dabei herauskommt, dass bei der Rückfahrt genauso viele da sind, wie bei der Hinfahrt, geht man davon aus, dass keiner zurück gelassen wurde. Falls doch, muss statt dessen jemand dazu gekommen sein. Nach dem Schnorcheln kommt das Essen. Das kennen wir schon von den Malediven. Es gibt ein Buffet. Michelin-Sterne gewinnt es keine.
Die Schildkröten lassen sich blicken.
Es gibt Schnitzel. Wenn jemand in Österreich so ein Schnitzel servieren würde, würde er zur Abschreckung von Nachahmnungstätern mit den Füßen voran auf der Spitze des Stephansdoms aufgehängt werden. Aber mit uns kann man’s ja machen… Auch der Rest reißt einen nicht vom Hocker. Aber als einziges Restaurant auf einer Insel braucht man sich nicht allzusehr anzustrengen. Wem’s nicht passt, soll halt wo anders hin gehen.
Einheimische Fauna
Nach dem Essen geht Tami noch einmal Schnorcheln und ICBeter schwimmen. Beides stellt sich aber als schwierig heraus, weil die Ebbe einsetzt und das Wasser immer seichter wird. Also wird das abgebrochen und statt dessen auf Fotosafari gegangen. Es leben ca. eine Million Vögel auf diesem Insel. Auf so manchem Baum sitzt mehr Federvieh als im ganzen Leithagebirge.
Dann werden die restlichen Dinge zurück gegeben und auf den Rückflug gewartet. Der Start ist genau so abenteuerlich wie die Landung. Wer jetzt geglaubt hat, dass wenigstens in Bundaberg auf einer Asphalt-Landebahn gelandet wird, irrt sich. Über Kreuz mit der echten Landebahn befindet sich noch eine Gras-Landebahn. Die ist aber wesentlich zivilisierter als die auf der Insel.
Strand
Mit einem Weihnachts-Uber (Plüsch-Christbaum, Girlanden, Sterne) geht es zurück zum Campingplatz. Tami hat im Internet gesehen, dass es eine Schildkröten-Nacht-Tour im Mon Repos Turtle Centre gibt. Das beginnt in einer halben Stunde und es ist nur 1,5 km weit weg. Karten reservieren hat gestern aber nicht funktioniert.
Weil es aber eine schöne Wanderung ist, gehen ICBeter und Tami trotzdem hin und schauen, ob es an der Abendkasse noch Karten gibt. Um 1800 soll es losgehen und um diese Zeit stehen ein paar hundert Leute vor der Türe. Diese wird geöffnet und dann marschieren eine halbe Stunde lang Leute da rein. Da haben wir ein Dejavu-Erlebnis von der Pinguin-Parade.
Vögel gibt es genug
Als letztes gehen wir rein und fragen, ob es noch Karten gibt. Nur, wenn jemand nicht kommen sollte. Bei 300 Leute sollte das kein Problem sein – sollte man meinen. Nach einer kurzen Wartezeit wird dann verkündet, dass doch kein Platz frei ist. Höchstens für morgen. Aber da sind wir schon weit weg. Also wird versucht, sich wenigstens den Strand anzuschauen.
Lady Elliot Island bei Ebbe
Es gibt sogar einen Weg zum Strand. Dort laufen aber ein paar Ranger herum, die uns wieder weg schicken, weil der Strand gesperrt ist. Erst morgen früh wird er wieder geöffnet. Also wird wieder der Rückweg angetreten. Da zeigen sich wenigstens ein paar Kängurus. Und zwar die ganz großen.
Keine Schildkröten, aber dafür Kängurus
Weil Freddy XI. in der Früh wieder Pause hatte, muss er jetzt zum Abendessen arbeiten. Er beschwert sich aber nicht über seine Work-Life-Balance und toastet brav vor sich hin. Damit kann der Tag einen guten Ausklang finden.
Tagwache ist um 0630. Denn heute ist eine Tour gebucht. Die Tagestour auf die Insel K’gari, auch bekannt unter Fraser Island. Mura gibt wegen der angekündigten Hitze w. o. Auf der Bestellbestätigung steht der Abholort nicht. Also wird sicherheitshalber dort angerufen. Dort läuft ein Tonband, dass man außerhalb der Öffnungszeiten anruft.
Lake McKenzie
Das ist jetzt blöd, denn wenn wir nicht vom Campingplatz abgeholt werden, versäumen wir die Tour. Also wird sicherheitshalber ein Uber gerufen, um selbst zum Fährhafen hinzufahren. Es ist aber 0700 und Sonntag. Kein einziger Uber-Fahrer, der halbwegs bei Trost ist, sitzt da in seinem Auto. Als wir schon mit dem Wohnmobil hinfahren wollen, kommt ein Anruf, dass der Bus jetzt vor dem Campingplatz steht und uns abholt. Na bitte.
Ken gefällt der See
Wir sind die einzigen im Bus. Wird das eine Privattour für uns? Es kommen aber noch zwei weitere Leute, die am selben Campingplatz einsteigen. Danach werden in ganz Harvey Bay Leute zusammengeklaubt. Zum Schluss ist der Bus fast voll. Dann werden alle zur Fähre gekarrt. Die ist gratis, man braucht also kein Ticket.
Da die Sonne schon herunterbrennt, ist es schlau, sich in den Schatten zu setzen. Als die Fähre losfährt (darum heißt sie ja Fähre) dreht sie sich um und der Schatten liegt auf der anderen Seite. Wenn da nicht wieder die dunklen Mächte dahinter stecken, um uns an der Weltherrschaft zu hindern! Aber wir greifen zu Trick 17 und setzen uns unter Deck in den Innenraum.
Bacherl
Ein genialer Schachzug, den uns gleich viele Leute nachmachen. Die meisten davon schon vor uns. Die Fahrt geht etwa 45 Minuten. Dann stürmen alle vom Kai zu den Bussen. Wir sind in ersten Bus instruiert worden, zu dem Fahrer mit dem rosaroten Schild zu gehen. Da wir am Weg von der Fähre zum Bus viel Zeit beim Fotografieren verloren haben, sind wir bei den letzten, die einsteigen.
Einheimische Fauna
Dadurch sitzen wir in der vorletzten Reihe. Dort stellen wir fest, dass die letzten beiden Reihen fest in deutschsprachiger Hand sind. Dann geht es los. Der Fahrer erzählt über die Lautsprecher alles mögliche über die Insel. Dass sie die größte Sandinsel der Welt ist etwa. Tatsächlich besteht sie komplett aus Sand. Alles Gestein besteht aus Pflanzenmaterial, das über lange Zeit versteinert ist.
S.S. Moheno
Das kennen wir schon aus dem Petrified Forest Nationalpark. Zuerst gibt es mal eine lange Fahrt durch den Wald von der West- auf die Ostseite der Insel. Der Bus hat die Größe eines Reisebusses und Allradantrieb. Die Straßen sind Sandwege. Die Gurtenpflicht im Bus sollte man erst nehmen. Denn die Sandwege haben große Löcher. Man wird ordentlich durchgerüttelt.
Erste Station ist der McKenzie Lake. Ein großer See mit feinem, weißen Sand, in dem man baden kann. Das Wasser ist brunzwarm, aber es ist angenehmer als draußen. Der Strand hat eine ähnliche Urlauberdichte wie Bondi Beach. Es steht eine Stunde zur Verfügung, mehr hält man in der Sonne eh nicht aus. Dann geht es weiter zu einem Forest Walk.
Einheimische Fauna
Eine kurze Gruppenwanderung entlang eines kleinen Baches. Dabei werden diverse Pflanzen erklärt und erzählt, wie mühsam es war eine bestimmte Baumart zu fällen und das Holz zu transportieren, bei dem sich später herausgestellt hat, dass es komplett unbrauchbar ist, weil es sich verwirft. Dann gibt es Mittagessen. Es gibt ein Buffet mit Hendl, Muscheln, Pasta und allem anderen.
The Pinnacles
Da das Frühstück heute ausgefallen ist, kommt das sehr gelegen. Nach einer Dreiviertelstunde muss alles aufgegessen sein, dann es geht weiter. Nämlich auf den 75 Mile Beach. Das ist der Strand an der Ostseite der Insel. Der ist offiziell als Highway registriert, auf dem 80 km/h erlaubt sind. Jeder, der ein Allradauto hat, kann hier auf und ab düsen.
Viel Verkehr am Eli Creek
Bei einem alten Schiffswrack wir Fotostopp gemacht. Es ist die S. S. Moheno, die in den 30er Jahren an Japan verkauft wurde und beim Abgeschleppt werden in einen Sturm geraten ist. Jetzt verrostet sie seit 90 Jahren. Letzte Stopp ist beim Eli Creek. Ein kleiner flacher Bach, durch den man hindurch waten kann oder mit einem Schwimmreifen runter schwimmen kann,
Der Bus ist fast voll
Danach geht es wieder zurück zur Fähre. Aus lauter unternehmungslustigen Touristen sind müde Krieger geworden, die auf der Fähre herumlungern. Mura hat die Zeit am Campingplatz inzwischen um einen Tag verlängert und musste das Wohnmobil zweimal umparken. Dann ist er zur Fähre gefahren und die Taskforce ist wieder vereint.
Einheimische Fauna
Da es wieder zu spät zum Grillen ist, wird unterwegs noch ein Restaurant gesucht. Dort werden Hendl und Pizza gegessen. Letztes Ziel des Tages ist der Campingplatz in Bargara nördlich von Bundaberg. Dort gibt es wieder einen klassischen late checkin. Weil morgen schon die nächste Tour am Programm steht, wird schon bald Schluss mit dem Tag gemacht.
Weil heute kein großes Besichtigungsprogramm ansteht, wird der Morgen gemütlich angegangen. Der Pool hat ab 0800 offen. ICBeter macht daher eine Pool-Session und hat den Pool für sich alleine. Zum Frühstück gibt es als Spezialität Muscheln in Paradeissauce. Erst um 1000 wird ausgecheckt. Es geht weiter in den warmen Norden.
Ungarn auf der Straße
Erste Station ist der Wild Horse Mountain Scenic Lookout. Dorthin muss aber eine kleine Wanderung gemacht werden. Mura gibt aufgrund der Hitze w. o. Daher machen die Wanderung diesmal ICBeter und Tami. Es geht zwar steil bergauf, aber nicht allzu weit. Und es ist ein asphaltierter Weg. Die Wanderschuhe können daher im Wohnmobil gelassen werden.
Einheimische Fauna
Wilde Pferde werden leider keine gesehen, was eine ziemliche Enttäuschung ist. Aber der Lookout ist auf einer Bergspitze, sodass in alle Richtungen geschaut werden kann. Rund herum sind die Himmelsrichtungen und die Grade von 0 bis 360 angeschrieben. Wir stellen uns in der Hoffnung auf Abkühlung zu 15 Grad hin. Das klappt aber nicht.
Ken vor den Glasshouse Moutains
Der Vorteil, wenn man zur Mittagszeit wandert ist, dass man für Gesicht und Hals keine Sonnencreme braucht, wenn man einen breiten Hut aufhat. Denn der wirft seinen Schatten gerade nach unten. Wenn man sich gerade hinstellt, sieht man den Schatten des Hutes genau um die Füße herum. Man hat auch einen schönen Blick auf die berühmten Glass House Mountains.
Einheimische Fauna
Jede schöne Wanderung geht einmal zu Ende uns so geht es weiter. Unterwegs muss dann wieder getankt werden. Denn das Wohnmobil säuft ordentlich. Aber nur mit Diesel ist es jetzt nicht mehr zufrieden. Es will auch noch AdBlue haben! Wenn man jemandem den kleinen Finger gibt… Also kippen wir ihm auch noch einen Kanister von dem guten Zeug rein.
Australisches Transportwesen
Hinter uns bildet sich schon eine Schlange, denn Scheibenwaschwasser muss auch noch nachgefüllt werden. Immerhin spart man sich in diesen Breiten das Frostschutzmittel. Nächste Station ist der Supermarkt. Denn wir waren schon lang nicht mehr Einkaufen. Die Sackerl werden im Wohnmobil vergessen, darum müssen wir ein neues kaufen.
Außerdem werden noch Rubbellose gekauft, denn in Queensland haben wir unsere Deppensteuer noch nicht bezahlt. Dann geht es zum nächsten Campingplatz. Es ist der Big4 Harvey Bay. Von Harvey Bay geht morgen eine gebuchte Tour auf Fraser Island los. Aufgrund der Hitze wird die geplante Strandbesichtigung abgeblasen und auch das Grillen.
Statt dessen wird Essen vom Lieferservice bestellt und ein gemütlicher Urlaubstag am Swimmingpool eingelegt. Deswegen gibt es auch nicht viel mehr zur berichten. Außer dass am Campingplatz in einem Baum hunderte Papageien sitzen und Lärm machen. Mit dieser wichtigen Information beenden wir den heutigen Blog und wünschen ein schönes Wochenende.
Durch die neuerliche Zeitumstellung von einer Stunde und dem damit verbundenen Jetlag sind alle schon vor 0700 wach. Die Badezimmerausstattung bekommt bis jetzt den zweiten Platz. Da wieder Material fürs Frühstück zur Verfügung steht, sind die Ferien für Freddy XI. vorbei. Er nimmt es aber gelassen. Als Spezialität gibt es heute wieder Räucherlachs.
Weihnachtsstimmung bei fast 30 °C
Dann wird los gefahren. Weil für Ansichtskarten noch ein Postamt benötigt wird und außerdem Zeit totgeschlagen werden muss, weil es zum nächsten Campingplatz nur etwas über 50 km sind, wird ein lokales Einkaufszentrum anvisiert. Dort soll auch ein Postamt sein. Ist es auch. Aber weil die Postbeamten hier genau so sind, wie bei uns, öffnen die erst um 0900.
Also wird das Einkaufszentrum angeschaut. Überall ist es schon weihnachtlich. So rechte Weihnachtsstimmung will bei uns bei 28 °C schon in der Früh aber nicht aufkommen. Wenn es wenigstens Glühwein gäbe, so wie voriges Jahr in Lissabon. Schließlich wird es 0900. Mal sehen, ob das Postamt schon offen hat.
Ein Strand mitten in der Stadt
Es ist offen und es stehen schon 10 Leute bei den Schaltern an. Aber heute ist ja Zeit genug. Eine Briefmarke nach Übersee kostet 3 $. Diese Gauner! Vielleicht kommen dir Karten wenigstens an. Dann geht es auf der Autobahn weiter nach Brisbane. Der Campingplatz ist der Brisbane Gateway Resort und liegt südlich der Stadt.
Diesmal haben wir das umgekehrte Problem wie sonst. Nicht ein late checkin, sondern ein early checkin muss diesmal gemacht werden. Es geht sogar. Bei der Rezeption erfahren wir, dass es einen Bus gibt, der uns für 50 Cent ins Stadtzentrum bringt und das ohne Umsteigen. Heute haben wir kein Privatklo, sowas gibt es hier nicht.
Brisbane Skyline
Schon vor Mittag ist es ziemlich heiß. Die ganzen Grade, die uns in Tasmanien und Victoria gefehlt haben, bekommen wir jetzt nachgeliefert. Im Durchschnitt hatten wir also angenehme Temperaturen. Trotz der Hitze machen sich ICBeter und Tami auf den Weg in die Stadt. Wir sind ja schließlich nicht zum Vergnügen da.
Der Weg zum Haltestelle ist nur ein paar Minuten lang. Beim Einsteigen kann man die Kreditkarte zum Leser halten und kann einsteigen. Es gibt hier für die Busse nicht nur eigene Busspuren, sondern gleich ganze Busstraßen. Dort darf niemand anderes fahren. So geht es zügig voran und nach 8 Stationen wir ausgestiegen. Da hält man wieder die Kreditkarte hin und fertig.
Zuerst wird Streets Beach angesteuert. Das ist ein künstlicher Strand, der direkt neben dem Brisbane River angelegt wurde. Dort gibt es drei oder vier Schwimmbecken. Der ist heftig freqentiert, obwohl es Freitag Mittag ist. Hier will scheinbar auch keiner arbeiten. Mit den Füßen wird die Wassertemperatur getestet und es ist warm.
Nachdem das erledigt ist, wird durch den Rainforest gegangen. Das ist ein kleiner Bereich mit Regenwald mitten in der Stadt, durch den man marschieren kann. Der endet beim Brisbane Wheel, was ein Riesenrad ist. Damit fahren wir aber nicht, denn wir wollen viel höher hinaus. Auf der anderen Seite des Flusses ist das Skytop.
Da kann man auf den 23. Stock rauf fahren und runterschauen. Nicht so hoch wie auf der Gold Coast, wo wir im 77. Stock waren, aber immerhin. Der Aufzug ist gut angeschrieben. Misstrauisch macht uns, dass da keine Kassa davor ist. Man kann einfach in den Lift steigen. Wahrscheinlich ist die Kassa oben, damit man nicht mehr aus kann, wenn man schon mal oben ist.
Oben angekommen kassiert aber auch niemand. Das verunsichert uns jetzt total. Wir schauen uns einmal um, ob wir vielleicht Opfer eines Streiches mit versteckter Kamera geworden sind. Und sich gleich alle über die beiden Trottel zerkugeln, die geglaubt haben, als Touristen etwas gratis zu bekommen. Aber nichts dergleichen. Man kann hier gratis auf eine Aussichtsplattform.
Schweben über dem Abgrund
Das Geld zocken sie einem hier viel schlauer ab. Vorne in der prallen Sonne ist die Aussichtsplattform, dahinter befinden sich Lokale. Die sind der einzige Ort, wo es Schatten gibt. Ganz am Ende bei einem kleinen Springbrunnen gibt es auch Schatten. Aber wenn man sich dort hinsetzt, kommt ein Security uns sagt einem sinngemäß, dass man sich gefälligst verzupfen soll.
Es gibt auch einen Glasboden, wo man quasi über dem Nichts steht. Das kennen wir schon von Madeira. Nach ein paar Runden geht es wieder nach unten. Denn die nächste Station wartet, nämlich das Parlament. Brisbane ist die Hauptstadt von Queensland, also gibt es hier ein Parlament. Wo es ein Parlament gibt, gibt es immer auch eine gratis Führung, das wissen wir schon.
Ken am Skypoint
Die nächste ist um 1500, es ist 1445. Das ist ideal. Erst gibt es einen Securitycheck. Dann muss man sich mit Namen und Telefonnummer registrieren. Und es wird ein Foto von einem gemacht. Wie bei der Einreise in die USA. Nur Fingerabdrücke werden keine genommen. Man bekommt dann einen Ausweis um den Hals gehängt.
Schnell noch alle Taschen und Hüte im Locker verstaut und schon kann es losgehen. Das Gebäude ist etwa 200 Jahre alt. Und es ist auf Raten gebaut worden. Je nachdem, ob gerade Geld da war oder nicht. Der moderne Teil stammt aus den 1970er-Jahren. Dort gibt es sogar Zimmer, in denen die Abgeordneten übernachten können, wenn sie für Sitzungen da sind.
Einheimische Fauna im botanschen Garten
Während der alte Teil im französischen Rennaissance-Stil gebaut wurde, ist der neue im Stil des Brutalismus gestaltet, was wie die Faust aufs Aug passt. Es gibt Sitzungszimmer für zwei Parlamentskammern, obwohl es seit über 100 Jahren nur mehr eine Kammer gibt. Nach der Führung geht es zum Old Government Building. Das ist heute ein Museum, das aber geschlossen ist.
Zurück geht es durch den botanischen Garten von Brisbane. Letzte Station ist die City Hall. Dort findet heute eine Weihnachtsfeier für Senioren statt. Am Eingang steht ein kleines Ensemble, das für die eintreffenden Pensionisten Weihnachtslieder singt. Das wird allerdings von allen ignoriert. Wahrscheinlich weil sie eine Hälfte gar nicht hört und die andere schon im Angriffsmodus auf das Buffet ist.
Parlament von Queenstown
Da suchen wir schnell das Weite. Schlangen, Krokodile und zu allem entschlossene Senioren sind Dinge, mit denen du dich in Australien nicht anlegen willst. Wir gehen also ein Stockwerk nach oben, da gibt es sicher was interessantes zu fotografieren. Wir gehen durch eine Flügeltüre und fotografieren farbige Glasfenster. Am Weg zurück geht diese Tür nicht mehr auf.
Es war eine Tür, die nach beiden Seiten aufgegangen ist. Dann waren wir eingesperrt. Vielleicht ist das ja ein Escape-Room. Wir finden sofort die Lösung, die über den Aufzug nach unten führt. Da die Zeit schon weit fortgeschritten ist, wird die Heimreise angetreten. Google Maps verrät, dass die Buslinie 555, mit der wir gekommen sind, auch hier stehen bleibt.
Botanischer Garten
Also wird den Bus-Schildern nachgegangen. Die führen in den Untergrund. Dort sind alle möglichen Linien angeschrieben. Aber nicht die 555. Also wird wieder in den Obergrund marschiert. Bei der City Hall gibt es Schilder, die für jede Linie angeben, welche Stationsnummer genommen werden muss. Und in welcher Richtung diese Station liegt.
Es bleiben nämlich geschätzte hundert Buslinien bei der City Hall stehen. Aber die richtige wird gefunden und der 555 kommt auch schon nach ein paar Minuten daher. Und er fährt sogar in die richtige Richtung. Wie die Station zum Aussteigen heißt, haben wir schlauerweise bei der Abfahrt fotografiert. So kommt es, dass wir tatsächlich bei der richtigen aussteigen.
Pensionistenparade
Mura hat inzwischen am Campingplatz Wäsche gewaschen. Gleich zweimal, denn er hat beim ersten Mal die Handtücher vergessen. Bei der Ankunft der anderen ist er schon dabei, das Grillen vorzubereiten. Heute kann im Freien gegrillt und gegessen werden. Und weil es kein Gemüsezeug gibt, geht auch alles sehr schnell.
Beim Grillen treffen wir einen Australier, der gerade aus dem Norden kommt. Dort ist es viel heißer als hier. Gut, dass wir dort hin fahren. Außerdem hat er noch ein paar Tipps für uns. Nach dem Essen folgt der Rückzug ins Wohnmobil, bevor die Insekten angreifen können.
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