Heute wird wieder mit gestaffeltem Badezimmerplan aufgestanden. Denn es gibt wieder eine Deadline. Denn heute beginnt die zweitägige Reise auf die nächste Insel. Frühstück wird aber nicht gestaffelt. Wir müssen uns von Freddy IX. verabschieden. Er war bis jetzt der beste Toaster auf dieser Reise. Allerdings muss festgehalten werden, dass es noch Luft nach oben gibt.
Als Special gibt es heute Pizzareste von gestern. Knusprig aufgewärmt in der Mikrowelle. Damit die auch mal was zu tun kriegt. Hat eh die ganze Woche nur gemeinsam mit der Kaffeemaschine Däumchen gedreht. Durch dieses Pizzamahl bleibt auch die Wurst übrig, die wir gestern extra für heute gekauft haben, weil wir sonst zu wenig haben.

Aber als schlaue Füchse stecken wir sie einfach in einen Koffer. Es lebe der Erfinder der Plastik-Verpackung! Naja, vermutlich lebt der nicht mehr. Auch müssen die letzten Kekse und das letzte Eis weg. Weil Ordnung muss sein. Im Kofferpacken ist jeder schon ein Profi. Das geht schon im Schlaf. Dann kommt die Betreuerin. Diesmal wieder eine andere.
Wir sagen ihr, sie soll sich das Haus anschauen, ob alles ok ist. Sie traut sich aber nicht. Zu groß ist wohl die Angst vor dem Chaos, das wir mutmaßlich produziert haben. Wahrscheinlich hat sich das nach unserem Aufenthalt in Povoacao schon auf den gesamten Azoren herum gesprochen. Damit endet offiziell unser zweiter Urlaub. Dabei sind wir ja gerade erst abgeflogen…

Die Mietwagenrückgabe ist direkt am Hafen in Madalena. Dort fahren wir direkt hin. Sofort wird der richtige Parkplatz für unsere Mietwagenfirma gefunden. Toll, wie heute wieder alles wie am Schnürchen funktioniert! Als alle ausgestiegen sind, fällt Mura ein, dass wir aufs Tanken vergessen haben. Diesmal haben wir keinen gratis Tank mit dabei.
Also steigt Mura nochmal ein. Das tut er ja so gerne. Weil der Mann von der Vermietung daneben steht, kann er diesmal dabei nicht laut fluchen. Tami und ICBeter gehen derweil mit dem Gepäck ins Terminal. Als Mura mit dem vollgetankten Dacia zurück kommt, heißt es endgültig von ihm Abschied nehmen. Dem Dacia, nicht dem Mura. Fazit: Mura wird sich voraussichtlich keinen Dacia kaufen.

Dann wird das Gepäck eingecheckt. Mura sagt dem Typen sicherheitshalber, dass es für die 1150-Fähre nach Horta ist. Es geht nämlich noch eine um 1130 dorthin. Nicht, dass uns unser Gepäck voraus fährt und dann dort im Hafen herumliegt. Immerhin gibt es keine Fähre zu einem anderen Ziel. Die Zeit bis zum Boarden wird mit Warten verbracht. Das kennen wir schon.
Außer uns steigen noch ca. 15 Leute ein. Da ein Ticket weniger als 4 € kostet, dürfte der Profit für die Fährgesellschaft auf dieser Fahrt überschaubar sein. Bei herrlichem Sonnenschein geht die Fahrt los. Das heißt natürlich nicht, dass der Pico sichtbar wäre. Der hat brav seine Wolken. In Nullkommanix sind wir dann in Horta.

Das kennen wir schon, nur halt nicht bei Sonnenschein. Vom 1. Stock des Schiffes aus sieht ICBeter den Gepäckwagen von Schiff rollen. Er ist leer. Das ist vielleicht kein gutes Zeichen. Beim Baggage Claim angekommen stehen unsere Koffer dort einsam und alleine. Das Gepäck ist uns voraus gefahren und liegt seither hier herum.
Das war aber nur ein untauglicher Versuch der dunklen Mächte, uns an der Weltherrschaft zu hindern. Jeder nimmt sich seinen Koffer, dann geht jeder nochmal aufs Klo und dann reiten wir zum Taxistand. Den haben wir ja schon vor einigen Tagen ausfindig gemacht. Es steht sogar ein Kleinbus-Taxi dort. Das ist perfekt für unsere geschätzt 200 Koffer.

Die Fahrt zum Hotel do Canal ist nur kurz. Im Kanalhotel hat Mura ein Einbettzimmer und ein Zweibettzimmer reserviert. Mura bekommt Zimmer 233 und die beiden anderen 319. Mura freut sich, dass er zwei Betten für sich alleine hat. Die anderen stehen erst einmal vor der Tür und können nicht rein.
Dank der modernen Technik gibt es heutzugtage keine Zimmerschlüssel mehr, sondern nur mehr Magnet- oder Chipkarten. Die werden jedes Mal auf die richtige Zimmernummer programmiert. Oder auch nicht. Dann kommt man nicht rein. Aber der Page kommt gerade mit den Koffern. Er lässt die Karte neu progammieren.

Endlich geht die Tür auf. Die beiden ärgern sich, dass sie nur ein Bett für zwei Personen haben. Da hat sich die Rezeption wieder ausgezeichnet. Mura hat schon alles ausgepackt und im Zimmer verteilt. Also heißt es wieder einpacken und Piso wechseln. Jetzt, wo alles wieder seine Ordnung hat, steht einkaufen auf dem Programm. Cola und Wasser für die Wanderung.
Weil heute nicht Muras Wandertag ist, bleibt dieser im Hotel. Deshalb gehen heute ausnahmsweise nur Tami und ICBeter wandern. Der Wanderweg geht gleich neben dem Hotel los. Erst mal geht es steil bergauf. Dann ist man am ersten Hügel oben und kann sehen, wie schön es unten ist. Dann geht es steil bergab. Aber nur, um den nächsten Hügel in Angriff zu nehmen. Dabei geht es steil bergauf.

Oben angekommen kommt uns alles sehr bekannt vor, denn wir waren auf der Fajal-Tour schon einmal hier. Nur ohne Sonne. Nachdem alles fotografiert ist, geht es aber nicht zurück, denn es ist ein Rundweg. Das Gehen über den ersten Hügel spart man sich dabei am Rückweg. So ist man im Nu wieder beim Hotel. Mura hat inzwischen Hotpool und Dampfbad ausprobiert.

Das machen die anderen beiden jetzt auch. Sie schaffen es aber nicht, die Blubberblasen einzuschalten. Mura muss das kaputt gemacht haben. Es kommt noch eine in den Pool, die es auch nicht schafft. Also gibt Tami auf und lässt sich dampfgaren. Das Garen erinnert ans Essen, das heute noch aussteht. Mura hat ein Lokal gefunden, das gleich nebenan liegt.

Dort wird hin marschiert. Das Lokal hat sogar zwei Pisos. Wir werden auf den oberen davon gesetzt. Man bekommt hier rohes Essen und einen heißen Lava-Stein und grillt sich sein Essen darauf selber. So sparen sie auch gleich noch den Koch ein. Unter den Gästen des Restaurants scheint Deutsch die vorherrschende Sprache zu sein.
Nachdem alles aufgefuttert ist, geht es zurück ins Hotel. Denn morgen ist wieder ein Reisetag und es heißt früh austehen!