Dia 16 – Horta

Heute wird wieder mit gestaffeltem Badezimmerplan aufgestanden. Denn es gibt wieder eine Deadline. Denn heute beginnt die zweitägige Reise auf die nächste Insel. Frühstück wird aber nicht gestaffelt. Wir müssen uns von Freddy IX. verabschieden. Er war bis jetzt der beste Toaster auf dieser Reise. Allerdings muss festgehalten werden, dass es noch Luft nach oben gibt.

Als Special gibt es heute Pizzareste von gestern. Knusprig aufgewärmt in der Mikrowelle. Damit die auch mal was zu tun kriegt. Hat eh die ganze Woche nur gemeinsam mit der Kaffeemaschine Däumchen gedreht. Durch dieses Pizzamahl bleibt auch die Wurst übrig, die wir gestern extra für heute gekauft haben, weil wir sonst zu wenig haben.

Die Fähre fährt

Aber als schlaue Füchse stecken wir sie einfach in einen Koffer. Es lebe der Erfinder der Plastik-Verpackung! Naja, vermutlich lebt der nicht mehr. Auch müssen die letzten Kekse und das letzte Eis weg. Weil Ordnung muss sein. Im Kofferpacken ist jeder schon ein Profi. Das geht schon im Schlaf. Dann kommt die Betreuerin. Diesmal wieder eine andere.

Wir sagen ihr, sie soll sich das Haus anschauen, ob alles ok ist. Sie traut sich aber nicht. Zu groß ist wohl die Angst vor dem Chaos, das wir mutmaßlich produziert haben. Wahrscheinlich hat sich das nach unserem Aufenthalt in Povoacao schon auf den gesamten Azoren herum gesprochen. Damit endet offiziell unser zweiter Urlaub. Dabei sind wir ja gerade erst abgeflogen…

Abschied von Pico

Die Mietwagenrückgabe ist direkt am Hafen in Madalena. Dort fahren wir direkt hin. Sofort wird der richtige Parkplatz für unsere Mietwagenfirma gefunden. Toll, wie heute wieder alles wie am Schnürchen funktioniert! Als alle ausgestiegen sind, fällt Mura ein, dass wir aufs Tanken vergessen haben. Diesmal haben wir keinen gratis Tank mit dabei.

Also steigt Mura nochmal ein. Das tut er ja so gerne. Weil der Mann von der Vermietung daneben steht, kann er diesmal dabei nicht laut fluchen. Tami und ICBeter gehen derweil mit dem Gepäck ins Terminal. Als Mura mit dem vollgetankten Dacia zurück kommt, heißt es endgültig von ihm Abschied nehmen. Dem Dacia, nicht dem Mura. Fazit: Mura wird sich voraussichtlich keinen Dacia kaufen.

Gut, dass wir reserviert haben!

Dann wird das Gepäck eingecheckt. Mura sagt dem Typen sicherheitshalber, dass es für die 1150-Fähre nach Horta ist. Es geht nämlich noch eine um 1130 dorthin. Nicht, dass uns unser Gepäck voraus fährt und dann dort im Hafen herumliegt. Immerhin gibt es keine Fähre zu einem anderen Ziel. Die Zeit bis zum Boarden wird mit Warten verbracht. Das kennen wir schon.

Außer uns steigen noch ca. 15 Leute ein. Da ein Ticket weniger als 4 € kostet, dürfte der Profit für die Fährgesellschaft auf dieser Fahrt überschaubar sein. Bei herrlichem Sonnenschein geht die Fahrt los. Das heißt natürlich nicht, dass der Pico sichtbar wäre. Der hat brav seine Wolken. In Nullkommanix sind wir dann in Horta.

Horta in Sicht!

Das kennen wir schon, nur halt nicht bei Sonnenschein. Vom 1. Stock des Schiffes aus sieht ICBeter den Gepäckwagen von Schiff rollen. Er ist leer. Das ist vielleicht kein gutes Zeichen. Beim Baggage Claim angekommen stehen unsere Koffer dort einsam und alleine. Das Gepäck ist uns voraus gefahren und liegt seither hier herum.

Das war aber nur ein untauglicher Versuch der dunklen Mächte, uns an der Weltherrschaft zu hindern. Jeder nimmt sich seinen Koffer, dann geht jeder nochmal aufs Klo und dann reiten wir zum Taxistand. Den haben wir ja schon vor einigen Tagen ausfindig gemacht. Es steht sogar ein Kleinbus-Taxi dort. Das ist perfekt für unsere geschätzt 200 Koffer.

Horta von oben

Die Fahrt zum Hotel do Canal ist nur kurz. Im Kanalhotel hat Mura ein Einbettzimmer und ein Zweibettzimmer reserviert. Mura bekommt Zimmer 233 und die beiden anderen 319. Mura freut sich, dass er zwei Betten für sich alleine hat. Die anderen stehen erst einmal vor der Tür und können nicht rein.

Dank der modernen Technik gibt es heutzugtage keine Zimmerschlüssel mehr, sondern nur mehr Magnet- oder Chipkarten. Die werden jedes Mal auf die richtige Zimmernummer programmiert. Oder auch nicht. Dann kommt man nicht rein. Aber der Page kommt gerade mit den Koffern. Er lässt die Karte neu progammieren.

Horta Beach

Endlich geht die Tür auf. Die beiden ärgern sich, dass sie nur ein Bett für zwei Personen haben. Da hat sich die Rezeption wieder ausgezeichnet. Mura hat schon alles ausgepackt und im Zimmer verteilt. Also heißt es wieder einpacken und Piso wechseln. Jetzt, wo alles wieder seine Ordnung hat, steht einkaufen auf dem Programm. Cola und Wasser für die Wanderung.

Weil heute nicht Muras Wandertag ist, bleibt dieser im Hotel. Deshalb gehen heute ausnahmsweise nur Tami und ICBeter wandern. Der Wanderweg geht gleich neben dem Hotel los. Erst mal geht es steil bergauf. Dann ist man am ersten Hügel oben und kann sehen, wie schön es unten ist. Dann geht es steil bergab. Aber nur, um den nächsten Hügel in Angriff zu nehmen. Dabei geht es steil bergauf.

Von nun an ging’s bergauf

Oben angekommen kommt uns alles sehr bekannt vor, denn wir waren auf der Fajal-Tour schon einmal hier. Nur ohne Sonne. Nachdem alles fotografiert ist, geht es aber nicht zurück, denn es ist ein Rundweg. Das Gehen über den ersten Hügel spart man sich dabei am Rückweg. So ist man im Nu wieder beim Hotel. Mura hat inzwischen Hotpool und Dampfbad ausprobiert.

Monte da Guia

Das machen die anderen beiden jetzt auch. Sie schaffen es aber nicht, die Blubberblasen einzuschalten. Mura muss das kaputt gemacht haben. Es kommt noch eine in den Pool, die es auch nicht schafft. Also gibt Tami auf und lässt sich dampfgaren. Das Garen erinnert ans Essen, das heute noch aussteht. Mura hat ein Lokal gefunden, das gleich nebenan liegt.

Tami auf dem Weg zur Weltherrschaft

Dort wird hin marschiert. Das Lokal hat sogar zwei Pisos. Wir werden auf den oberen davon gesetzt. Man bekommt hier rohes Essen und einen heißen Lava-Stein und grillt sich sein Essen darauf selber. So sparen sie auch gleich noch den Koch ein. Unter den Gästen des Restaurants scheint Deutsch die vorherrschende Sprache zu sein.

  • Heimische Flora

Nachdem alles aufgefuttert ist, geht es zurück ins Hotel. Denn morgen ist wieder ein Reisetag und es heißt früh austehen!

Dia 15 – Pocinho

Um 0730 sind wieder alle auf. Heute ist schon wieder der letzte komplette Urlaubstag auf Pico. Da es nur stark bewölkt ist und nicht regnet, herrscht perfektes Wetter. Das muss mit einer Wanderung ausgenutzt werden. Aber vor das Wandern wurde das Frühstück gestellt. Das ist ein Naturgesetz. Freddy IX. toastet brav alle Toasts.

Es wird a Wein sein…

Tami isst seinen Aufstrich, der aussieht wie Schuhcreme, auf. Butter ist noch bis Dezember vorhanden. So lange können wir aber nicht hier bleiben. Dann geht jeder nochmal in den Pool. Sogar Tami, der bis jetzt immer verweigert hat. Wärmer ist das Wasser nicht geworden. Aber wir wissen schon seit Madeira, dass Regen das Wasser nicht erhitzt.

Der Blick zum Pico zeigt, dass kein Pico da ist. Also herrscht wieder typisches Inselwetter. Oben Wolken und Nebel, an der Küste sonnig. Naja, bewölkt. Aber ohne Nebel. Also wird der hinterlistige Plan ausgeheckt, heute an der Küste zu wandern. Mura hat heute seinen Ruhetag, da gestern Wandertag war. Dass der wegen Regens ausgefallen ist, ist irrelevant.

Küste

Also machen sich diesmal Tami und ICBeter auf den Weg. Die Fahrt dauert nur ein paar Minuten, da der Startpunkt in der Nähe unseres Hauptquartiers ist. Der Weg geht Richtung Norden. Zuerst am Ufer entlang. Aber nicht über Stock und Stein, sondern über asphaltierte Straßen. Dann geht es einen Weinberg hinauf. Dort liegen die Weinstöcke grundsätzlich am Boden und rund herum ist eine Mauer gebaut. Scheint dort oft windig zu sein.

Mehr Küste

Danach geht es wieder an die Küste. Inzwischen fängt es zu nieseln an. Das zählt aber nicht als Regen. Trotzdem wird umgedreht, denn wir haben den halben Weg schon wieder absolviert. Bei der Hälfte umzudrehen hat sich bewährt. Bei der Hälfte der Hälfte hört es dann auf zu nieseln und die Sonne erschient. Also müssen alle Fotos vom Hinweg noch einmal gemacht werden.

Uns bleibt auch nichts erspart. Schließlich kommen wir wieder zum Auto. Das hat brav auf uns gewartet. Weil wir jetzt schon auf halbem Weg nach Madalena sind, wird dorthin weiter gefahren. Etwas außerhalb des Zentrums wird geparkt und zum Hafen marschiert. Dann durch kleine Gassen zum Kirchenplatz. Dort wird ein Souvenir-Shop entdeckt.

Noch mehr Küste

ICBeter muss noch ein T-Shirt kaufen. Im Shop in Ponta Delgada haben die 23 € gekostet. Hier gibt es sie um 10 €. Ja, im Einkauf werden die wohl 1,50 gekostet haben. Aber die in Ponta Delgada sicher auch. Außerdem fragt er das Mädchen an der Kassa, ob es Kalender gibt. Sie versteht das englische Wort „calendar“ aber nicht.

Wozu braucht man als Verkäuferin in einem Souvenir-Shop schon Englisch? Da verirrt sich doch sicher niemand her, der nicht Portugiesisch spricht. ICBeter schaut am Handy nach, was calendar auf Portugiesisch heißt. Calendario. Das versteht sie. Hat aber keinen. Also wird anderes Zeug gekauft. Noch eine kleine Fotorunde und es geht zurück zum Auto.

Auch Vaca ist an der Küste

Weil auf dem Weg nach Hause der Continente liegt, wird dort hingefahren. Wir waren schon lange nicht dort. Es werden aber nur zwei Sachen gekauft. Daher können wir erstmals den Self Checkout testen. Man kann sogar die Sprache einstellen. Zumindest dann, wenn man weiß, was „Sprache“ auf Portugiesisch heißt. Sogar Deutsch gibt es. Dann kann man den Startknopf drücken. Nachdem beide Barcodes eingescannt sind, muss man nur noch auf Fertig drücken.

Außerdem gab es noch Küste

Dann auf bezahlen. Dann Zahlungsmittel auswählen. Kreditkarte. Dann kann man die Kreditkarte auch schon ans Bezahlterminal halten. Schon kommt der Kassabon raus. Rausgehen kann man aber nicht so einfach. Dazu muss man zuerst einen QR-Code scannen. Auf den Azoren stehen sie auf QR-Codes. Ein kurzer Blick auf den Kassabon zeigt, dass dort einer drauf ist. Mit dem geht auch die Tür auf. Ein großer Schritt in Richtung Weltherrschaft!

Und zum Schluss Küste

Froh darüber, wie einfach uns die moderne Technik das Leben macht, verlassen wir zum letzten Mal den Continente und fahren nach Hause. Schnell wird noch ein Chips & Cola-Mittagessen eingeworfen. Dann muss der morgige Reisetag geplant werden. Die Tickets für die Fähre sind schon online gekauft worden. € 3,80 pro Person inklusive Gepäckabgabe.

Blick auf Fajal

Auch wird schon mal geschaut, was man außer Wandern auf Flores noch machen kann. Die Insel ist nämlich nochmal kleiner als Pico. So vergeht die Zeit bis zum Abendessen. Da heute keiner ins Restaurant gehen will, wird Pizza geholt. In Madalena gibt es eine Abhol-Pizzeria. Es gibt die Pizzas in 5 verschiedenen Größen: Xlarge, Large, Medium, Small und für eine Person.

Pizza medium

ICBeter nimmt Small, die anderen sicherheitshalber Medium. Die Angst, hungrig zu Bett gehen zu müssen, ist einfach zu groß. Tami und ICBeter fahren hin. Wir finden sogar ohne Navi zur Pizzeria. Das soll uns erst mal einer nachmachen. Wartezeit 45 Minuten. Also stürzen sich die beiden derweil ins Nachtleben von Madalena. Das bedeutet dort, dass man spazieren geht und die Auslagen der Geschäfte anschaut.

  • Heimische Flora

Das Essen ist pünktlich fertig. Auch heim wird ohne Navi gefunden. Die Angst, hungrig schlafen zu gehen, stellt sich als deutlich unbegründet heraus. Insgesamt eine halbe Pizza bleibt fürs Frühstück morgen noch übrig. Nachdem sich nach der Pizza-Schlacht keiner mehr rühren kann, wird der Tag für beendet erklärt.

Dia 14 – Azoren-Tief

Die Wettervorhersage hat für heute 80 % Regenwahrscheinlichkeit angezeigt. Also wird erst mal vorsichtig geplant: Erst mal schauen, was kommt. Der erste Programmpunkt kann ohnehin wetterunabhängig durchgeführt werden. Das Frühstück. Da jeder weiß, dass das Frühstück die wichtigste Mahlzeit des Tages ist, wird das in Ruh angegangen.

Freddy IX. hat gestern einen Ruhetag bekommen. Heute muss er wieder hackeln. Toasts und Vollkorntoasts am laufenden Band. Als Special gibt es heute Thunfisch in Olivenöl. Dazu wie immer Cola und Orangensaft. Die Babybell-Käse gibt es in drei Farben für drei Sorten. Man schmeckt zwar kaum einen Unterschied, aber darauf kommt es ja nicht an.

Freddy IX

Für schlechte Tage wurde schon daheim ein Plan ausgetüftelt. Es gibt ganz in der Nähe eine große Lavahöhle, für die 4 x täglich eine Führung angeboten wird. Das ist gut. Auf der Homepage der Höhle wird schnell nachgeschaut, wann die Führungen sind. Dabei wird der Hinweis erspäht, dass die Höhle aus Sicherheitsgründen gesperrt worden ist. Das ist schlecht.

Man kann zwar ins Visitor Center gehen und sich die Höhle theoretisch erklären lassen, aber das wird gelassen. Erst mal abwarten, wie das Wetter wird. ICBeter plant dann eine Runde Minigolf am Miniminigolfplatz zu spielen. Aber da beginnt schon der Regen. Das ist die Gelegenheit zu versuchen, den Fernseher mit dem DLNA-Server auf dem Notebook zu verbinden.

Der Pico ist der Endgegner im Minigolf

Damit erspart man es sich, die Bilder auf einen Stick zu kopieren und den dann anzustecken. Nach nur einer Viertelstunde installieren und konfigurieren und Zugriffsrechte setzen, findet das Handy die Fotos am Laptop. Jetzt muss nur noch am Fernseher der DLNA-Client gefunden werden. Nach nur 5 Minuten suchen, wird der gefunden. Jetzt muss nur noch eingestellt werden, dass die Fotos mit einer automatischen Diaschau angezeigt werden.

Nach nur 2 Minuten wird das gefunden. Jetzt können alle Urlaubsfotos angeschaut werden ohne umständlich mit dem Stick zu hantieren. Ein großer Schritt in Richtung Weltherrschaft! Dann hat es auch aufgehört zu regnen. Also wird schnell eine Runde Minigolf gespielt. Alle drei Löcher! Nach dem Sport kommt Ruhe. Die Liege wird zum Pool gestellt und mit Chips und Cola ausgestattet.

So kann man gemütlich liegen. Zumindest ein paar Minuten, denn dann kommt der Regen. Zum Glück kann man ja jetzt am Fernseher Fotos anschauen, ohne mit einem Stick hantieren zu müssen. Mura hat beim Continente eine Konserve Würstl gekauft. Da jeder weiß, dass das Mittagessen die wichtigste Mahlzeit des Tages ist, werden die gekocht. Michelin-Sterne gewinnen sie aber keine.

Mangels Wanderfotos erfreuen wir euch mit einem Wohnzimmerfoto

Weil wieder Regenpause ist, geht Mura dann in den Pool. Leider fängt es dann wieder an und er wird nass. Also muss die Aktion wieder abgebrochen werden. Drinnen stürzt inzwischen der DLNA-Server am Notebook ab und die Diaschau ist beendet. Um sie fortzusetzen, müsste mit der Fernbedienung das letzte gezeigte Foto rausgesucht werden. Von insgesamt 3000.

Also werden mal Pläne für die nächsten Tage gemacht. Vor allem für übermorgen, wenn es wieder auf eine andere Insel geht. Draußen wechseln sich Regen und starker Regen ab. Leider müssen wir nochmal raus. Weil soviel im Haus kaputt war, hat uns der Vermieter ins Restaurant der Verwalterin eingeladen. Wenn man auf fremde Kosten futtern kann, darf man das nicht auslassen. Vor allem, weil ja jeder weiß, dass das Abendessen die wichtigste Mahlzeit des Tages ist!

Als die Zeit gekommen ist… regnet es. Also rennen alle schnell zum Auto und los geht die Fahrt nach Madalena. Vor dem Lokal ist sogar ein Parkplatz frei. Aber es ist ein komisches Muster darauf aufgezeichnet. Das heißt sicher Parkverbot, denn es steht keiner dort. Also wird nochmal um den ganzen Block gefahren und auf einem größeren Parkplatz stehen geblieben. Muss man halt weiter gehen. Es regnet übrigens.

Man sieht kein Meer mehr

Drinnen ist schon ein Tisch für uns reserviert. Also kein Essen im Freien heute. Auf ca. 40 m² stehen 6 Tische und die ganze Bar. Es werden wieder Shrimps zur Vorspeise bestellt. Dann Fleisch, Oktopus und Tintenfisch. Beim Verlassen des Lokals regnet es. Am vorher freien Parkplatz direkt vor dem Lokal steht jetzt einer.

Als wir losfahren wollen, ist die Scheibe komplett beschlagen. Da trifft es sich gut, dass der Bordcomputer abstürzt. Den zu rebooten dauert nämlich lange genug, dass die Scheibe dann wieder frei ist. Die einzelnen Komponenten dieses Autos sind eben perfekt aufeinander abgestimmt. Zuhause angekommen müssen dann noch Eis-Vorräte vernichtet werden. Denn unser Aufenthalt hier neigt sich schon wieder dem Ende zu.

Dia 13 – Fajal

Heute wird gestaffelt aufgestanden. Nicht zufällig, sondern geplant. Denn heute heißt es einen Termin einhalten. Es wird mit der Fähre auf die Nachbarinsel Fajal gefahren. Das ist nicht so eine Fähre, die alle 30 Minuten fährt wie die von Larkspur nach San Francisco. Die fährt nur alle paar Stunden. Also muss man pünktlich sein.

Drüben ist dann eine Tour gebucht worden, die die wichtigsten Punkte der Insel zeigt. Da bei dieser ein Mittagessen inkludiert ist, kann das Frühstück ausfallen. So kommen wir unter Einhaltung eines strengen Badezimmerplans rechtzeitig weg. Die Fähre legt in Madalena ab. Dort am Hafen gibt es viele Parkplätze. Es gibt aber auch exakt so viele Autos wie Parkplätze dort.

Wir schiffen uns ein.

Als Profi-Portugal-Reisende wissen wir aber, das man das Auto überall hinstellen kann, wo nicht explizit ein Parkverbot ist und man den Verkehr nicht allzu sehr blockiert. Also wird die Karre 200 m weiter bei einer Mauer abgestellt. Außer uns steht noch ein zweites Auto da, also kann nichts sein.

Die Tickets wurden schon vorher gekauft. Das spart Zeit. Zeit, die wir jetzt mit Warten verbringen können. Und mit Zuschauen, wie die Fähre anlegt. Es ist übrigens kein Speedboat, sondern so ein richtiges Schiff. Erst fahren die Autos runter. Dann gehen die Leute raus. Dann fahren die nächsten Autos rauf, dann bringt die Rettung Patienten aufs Schiff. Zum Schluss dürfen die Fußgänger einsteigen.

Land in Sicht!

Wir gehen ganz hinauf in den 2. Piso. Dort hat man den Überblick. Es ist bewölkt, aber es regnet nicht. Als alter Pfadfinder sieht ICBeter gleich, dass das so bleiben wird und uns kein Regen droht. Das Schiff legt ab und in etwa einer halben Stunde sind wir in Horta, der Hauptstadt von Fajal. Ein paar Minuten muss man zum Treffpunkt gehen.

Zum ausgemachten Zeitpunkt kommt dann der Kleinbus. Außer dem Tourguide sind noch zwei aus den USA mit dabei. In 5 Stunden kann man von der Ostküste auf die Azoren fliegen. Das ist schneller, als aus Wien. Naja, mit Umsteigen halt. Los geht es gleich zum ersten Halt. Er ist auf einer Anhöhe neben der Stadt. Oben stehen 4 Polizisten herum.

Eingebuchtet

Was sie dort bewachen, erschließt sich auf den ersten Blick nicht, denn es ist sonst niemand da. Also können sie nur wegen uns da sein. Dann geht es zum zweiten Stopp. Es ist Capelinhos. Das ist das jüngste Stück Land der Azoren. Die letzten Vulkanausbrüche waren hier 1958.

Dort steht auch ein alter Leuchtturm. Man kann auch einen Hügel aus Vulkanasche rauflaufen. An sehr windigen Tagen fliegt einem hier der Sand ordentlich um die Ohren. Heute ist ein sehr windiger Tag. Etwa 100 km/h. Gefühlte 300. Jedenfalls mindestens ein Hurrikan der Kategorie 4. Wenn man genug Sand zwischen den Zähnen spürt, weiß man, dass es Zeit ist wieder runter zu gehen.

Vulcao des Capelinhos

Der Guide erzählt auch über die Geschichte der Insel. Nach einem Vulkanausbruch im 17. Jahrhundert sind viele Einwohner nach Brasilien ausgewandert. Nach dem Ausbruch 1957/58 dann viele in die USA. 1998 gab es ein großes Erdbeben, dass viele Häuser zerstört hat.

In Horta ist auch ein Spital, das für drei Inseln zuständig ist. Daher fahren auch immer Rettungsautos auf die Fähre. Dann geht es zum Ufer hinunter. Man kann ganz bis dort hin gehen, wo die Wellen enden. Tami traut sich aber nicht.

Leuchtturmprojekt

So wird ein Miradouro nach dem anderen abgeklappert. Während bei Capelinhos noch die Sonne durchgekommen ist, ist es jetzt stark bewölkt. Dann gibt es Mittagessen. Wir sind in einem Lokal mit einem All you can eat Buffet. Es gibt Huhn, Rindfleisch und Thunfisch. Der Thunfisch ist sogar recht gut. Dann gibt es noch ein Eis und ein Stamperl.

Vaca trotzt dem Hurrikan

Dann geht es wieder weiter. Wir kommen zu Miradouro de Nossa Senhora da Conceição. Ein riesiges Monument mit einer überdimensionalen Marienstatue. Kurz nachdem wir dort angekommen sind, bleibt ein großer Bus stehen und eine Horde deutscher Rentner fällt über den Ort herein. Da hilft nur rasche Flucht und so geht es weiter.

Es geht höher hinauf und das heißt auf so einer Insel meistens rein in Nebel und Regen. Der Guide meint bei einem Stopp, dass hier eine schöne kleine Wanderung wäre. Es macht aber niemand Anstalten, den Bus verlassen zu wollen. Sogar Mura verzichtet heute aufs Wandern. So werden dann noch ein paar Stellen angefahren.

Das waren mal Häuser, bis der Vulkan ausgebrochen ist.

Dann geht es wieder zurück nach Horta. Dort regnet es immerhin nicht. Es gibt eine Stadtrundfahrt. Am Ende werden wir beim Hafen wieder raus gelassen. Bis zur Abfahrt der Fähre dauert es noch eine Stunde. Diese Stunde wird mit Warten verbracht. Wir finden auch den Taxi-Stand. Den werden wir auf dieser Reise noch brauchen. Warum wird aber noch nicht verraten.

In der Fähre geht ICBeter in den 1. Piso zu den Sitzen im Inneren. Mura und Tami gehen wieder in den 2. Piso hinauf. Als sie sehen, dass alle Sitze nass sind, gehen sie wieder runter. Als routinierte Touristen wissen sie nämlich, dass man dort, wo es nass ist, auch nass werden kann. Beispielsweise auf einem Speedboat. Da diese Erfahrung auf dieser Riese schon erledigt ist, wird das ausgelassen.

Die Welle

In Madalena angekommen schauen wir erst mal, ob das Auto abgeschleppt worden ist. Da beide Hausschlüssel im Auto sind, wäre es suboptimal, wenn wir es erst morgen früh wieder ausfassen könnten. Aber es ist noch da und es ist auch kein Strafzettel dran. Das ist ein großer Schritt in Richtung Weltherrschaft.

ICBeter muss dann noch Ansichtskarten aufgeben. Neben der Kirche gibt es Postkästen. Gleich zwei. Einen roten und einen blauen. Auf beiden steht das gleiche drauf. Jetzt ist guter Rat wieder teuer. Da sich auf Madeira der rote bewährt hat – die Karten sind nach drei Monaten angekommen – wird diesem wieder das Vertrauen geschenkt.

Badegelegenheit

Wie immer führt der Heimweg am Continente vorbei. Also wird erst mal eingekauft. Da wir heute schon Essen gegangen sind, wird nur was für Abendessen daheim gekauft. Da heute Martini ist, muss es eigentlich ein Gansl sein. Oder halt Ente, ist das gleiche. Also werden Enten-Kroketten gekauft und noch Sandwiches.

Damit lässt sich daheim arbeiten. Auch daheim hat der Hurrikan mindestens Stufe 3. Aber wir sind zuversichtlich, dass die Bude noch ein paar Tage durchhält. Weil heute schon wieder Halbzeit auf dieser Reise ist, muss ICBeter seine Wäsche waschen. Denn die ist genau auf die Hälfte berechnet worden. Damit die die Abendbeschäftigung gesichert.

Noch eine Bucht

Dia 12 – Inselrunde

Heute ist erst um 0730 Tagwache. Es wird immer später! Aber dafür ist es beim Frühstück auch immer schon hell. Quizfrage für unsere Blog-Leser: Wird es auf Pico, das weiter westlich liegt als Sao Miguel früher oder später hell als dort? Freddy IX. ist das auf alle Fälle egal, er toastet einfach brav seine Toasts. Als Special gibt es heute Tintenfisch in Öl.

Erstmals Sonnenschein am Morgen

Heute ist ein sonniger Tag. So viel Sonne hatten wir in der Früh auf dieser Reis vermutlich noch nie. Daher wird eine Wanderung rausgesucht. Sie liegt ganz im Osten der Insel. Und sie geht immer der Küste entlang, also ist sie logischerweise kinderleicht. Zum ersten Mal legt ICBeter Sonnencreme auf und Tami zieht die kurze Wanderhose an. Das Traumwetter muss genutzt werden.

Rohbauten

Auch Mura ist diesmal wieder dabei. Die Fahrt geht entlang der Südküste. Sogar der Pico lacht heute herunter. Wir fahren die gleiche Strecke wie gestern. Deswegen werden die Miradouros ausgelassen. Bis zu dem Punkt, an dem wir gestern losgegangen sind. Ab da ist alles neu. Ab da ist auch alles bewölkt. Immerhin regnet es nicht.

Vaca bei den Klippen

Nach etwa 30 Minuten sind wir im östlichen Teil. Es regnet. Aber das macht nichts, denn bis zu unserem heutigen Wanderstart sind es noch 15 Minuten Fahrt. ICBeter prognostiziert für diesen Zeitpunkt strahlenden Sonnenschein. Als wir ankommen hat es immerhin aufgehört zu regnen. Das gilt als exakt richtige Vorhersage.

Schöner Grasweg

Am Start der Wanderung gibt es genau zwei Parkplätze. Alle sind frei. Der Weg geht entlang der schwarzen Klippen. Es ist ein schöner Weg über Grasböden, der eben dahin geht. Links davon gehen die Klippen 20 m runter, aber der Weg ist schön breit. Es stehen überall halb fertig gebaute Häuser. Alle nach der selben Machart.

Mura und Tami auf der Weg zur Weltherrschaft

Die Baustellen sind aber verwaist. Keine Maschinen und keine Arbeiter da. Wahrscheinlich ein Signa-Projekt. Es kommen dann ein paar Hindernisse in Form von Felsen, die zu überwinden sind. Aber das wird alles gemeistert. Dann ist plötzlich der Gras-Weg zu Ende. Es sind nur mehr schwarze Lava-Steine da. Über die muss rüber marschiert werden. Die 20 Meter, die es zum Meer runter geht sind auch nicht weniger geworden.

Küste

Mura entscheidet, dass es für ihn für heute genug ist. Immerhin war es heute über 10 Mal so weit wie letztes Mal. ICBeter und Tami gehen noch ein Stück weiter, um zu sehen, ob der Weg besser wird. Spoiler: Wird er nicht. Es wird zu einem lustigen Geklettere zwischen schwarzen Felsen. Also wird auch hier Kehrt gemacht. So wie gestern ist die Hälfte des Weges absolviert. Hin und Zurück macht das einmal den Weg.

Das Goldtöpfchen ist im Wasser!

Am Rückweg wird dann eines der Häuser genauer in Augenschein genommen. Sollte wohl ein Feriendorf werden. Ein großer zweigeteilter Raum und Klo/Bad. Und in der Mitte zwischen den Häusern große Gebäude für alle. Nächster Programmpunkt ist die Inselumrundung. Einmal rund herum und alle Miradouros anschauen.

Miradouro

Kurz gibt es mal wieder Regen, aber das kann uns jetzt nichts mehr anhaben. Wenn man eine komplette Runde um die Insel macht, kommt man zwangsläufig beim Continente vorbei. Das trifft sich gut, denn gestern waren wir dort nicht. Also wird wieder ordentlich eingepackt. Natürlich haben wir wieder keine Sackerl mitgenommen und müssen wieder neue kaufen.

Noch ein Miradouro

Wider Erwarten fragt uns die Kassiererin nicht, wo wir denn gestern waren. So, als hätte sie uns gar nicht vermisst. Pfff… Dann geht es mit der Beute nach Hause. Mura testet dann, ob der Pool inzwischen wärmer geworden ist. Nicht wirklich. Also wird das wieder beendet. Am Sonntag hat man hier ein spezielles Problem. Da sind nämlich fast alle Lokale zu.

Und noch ein Miradouro

Die Supermärkte haben offen, aber die Lokale zu. Wer aus Österreich stammt, wähnt sich hier auf einem anderen Planeten. CCO Mura muss eine ganze Weile suchen, um im Internet ein offenes Lokal zu finden. Falls das doch nicht offen hat oder keine freien Tische hat, ist der Burger King unser Plan B. Der ist gleich beim Continente.

Der Pico zeigt sich!

Also wird frohen Mutes losgefahren. Als wir beim Burger King vorbei kommen, ist es dort finster. Plan B ist also gestrichen. Bleibt noch Plan A. Das Restaurant hat wirklich offen. Es ist auch fast niemand drin. Also bekommen wir einen Tisch. Bier gibt es keines, das ist ein Minuspunkt. Auch sind die Kellner nicht die schnellsten.

  • Heimische Fauna: Die Pico-Kuh

Aber das Essen ist gut und das ist auch kein unwichtiger Punkt. Ähnlich wie im Thermalbad in Furnas gilt auch hier das Prinzip: Man spricht Deutsch. Einheimische verirren sich am Sonntag scheinbar nicht in ein Lokal. Nach dem Essen geht es schnell nach Hause, denn morgen heißt es früh aufstehen, denn es ist ein umfangreiches Programm vorgesehen.

Dia 11 – Sao Joao

Um 0700 ist wieder Tagwache. Zum Frühstück probiert Tami einen Aufstrich aus, dessen Inhalt er nicht entziffern kann. Wir hoffen, dass er ihn zumindest in der Lebensmittel-Abteilung gefunden hat. Freddy IX. tostet brav die Continente-Toasts. Der Plan für heute ist, den Süden der Insel zu erkunden. Da Mura gestern dabei gewesen ist, hütet er diesmal das Haus.

Miradouro 1

Außerdem kommt heute das Mädchen zum Putzen und das will er nicht alleine lassen. Also fahren Tami und ICBeter los. Das Navi führt uns zielsicher ans Ziel. Es ist eine Küstenwanderung. Die Geht über 8 km in eine Richtung und dann wieder zurück. Es gibt aber einen schlauen Trick, wenn man nicht 16 km gehen will: Man dreht einfach schon vor dem Ende um!

Miradouro 2

Wir sind halt echte Profis, denen keiner was vormachen kann. Die Wanderung führt zu mehreren Miradouros, wo man viel Meer, viel Strand und noch viel mehr Meer sehen kann. Das kann man sich solange anschauen, bis man kein Meer mehr sehen kann. Es geht auch durch mehrere Ortschaften durch. Es gibt auch wieder einen öffentlichen Badeplatz.

Miradouro 3

Auch hier badet keiner, also lassen wir es auch. Man kann bis ganz nah ans Wasser gehen. Also bis dort hin, wo die Wellen enden. Wenn man schlau ist, hält man trotzdem einen Sicherheitsabstand. Denn einige Wellen sind größer als die anderen. Wenn man nicht schlau ist, kommt irgendwann so eine größere Welle und man steht 15 cm unter Wasser.

Bis zu den Wellen. Nasse Füße inklusive.

Wenn man dann mehr Glück als Verstand hat, hat man feste Wanderschuhe an, die für eine Weile wasserdicht sind. Wenn man nur Wander-Turnschuhe hat, sind die gleich mit Wasser gesättigt. Aber Tami ist das ja schon vom Whale Watching gewohnt. Wenn jetzt noch im Meer ein Wal auftaucht, ist das Dejavu-Erlebnis perfekt.

Gebrauchtwagen-Okkassion: Erstbesitz mit leichten Gebrauchsspuren. Pickerl bis 1987.

Also geht es weiter. Wir sind ja nicht zum Spaß da. Joggen scheint auf Pico kein Volkssport zu sein. Wir sehen heute zum ersten Mal eine im Jogging-Outfit. Und die marschiert nur. Immerhin unterbricht sie sogar ihr Telefonat, um Hallo zu uns zu sagen. Wahrscheinlich liest sie unseren Blog und erkennt uns sofort.

Miradouro 4

Weil man aus Schaden klug wird, gehen wir am Rückweg nicht zu den Wellen hinaus. Die schauen zwar jetzt ganz harmlos aus, aber wir kennen die Tricks von denen jetzt schon. Bei einem Aussichtspunkt sieht Tami am Handy, dass weiter oben eine kleine Straße ist, die wir am Hinweg noch nicht gesehen haben. Gleich in der Nähe ist ein Schild, das anzeigt, dass es dort zur Straße geht.

Küste

Zwar auf Portugiesisch, aber das beherrschen wir inzwischen ja bekanntlich schon perfekt. Es ist eine Steintreppe, die bergauf geht. Ziemlich bergauf. Ziemlich sehr bergauf. So ähnlich wie auf Hawai’i am Coco Crater Hike. Aufmerksame Blog-Leser wissen Bescheid. Aber der Weg ist nicht so weit wie damals. Es ist übrigens ein besonderer Zufall, dass Mura auch damals nicht mit dabei war.

Tami auf dem Weg zur Weltherrschaft

Das Auto hat inzwischen brav auf uns gewartet. Die Rückfahrt wird wieder ohne Navi angetreten, denn wir kennen die Insel inzwischen in- und auswendig. Das Mädchen ist kurz nach unserer Abfahrt gekommen. Mura meint, sie ist wohl schon ein paar Jahrzehnte lang ein Mädchen. Jedenfalls schaut es, als sie wieder weg ist, wieder zivilisiert aus. Das war, nachdem wir drei Tage hier gehaust haben, natürlich nicht mehr so.

Quizfrage: Gegen welche Pool-Regel haben wir verstoßen?

Außerdem hat Mura – unter Mithilfe des Technikers – die Klimaanlage repariert. Warum sie kaputt war? Es ist ein chinesisches Modell. Auch der Hausbesitzer war da. Mura hat also ordentlich Audienz gehalten. ICBeter testet dann wieder den Pool. Heute ist er schon deutlich wärmer als gestern. Es können schon 4 Längen geschwommen werden statt einer.

Irgendwann kommt dann wieder die Zeit des Abendessens. Mura hat wieder ein neues Lokal in Madalena rausgesucht. Dort ist sogar noch ein Tisch frei. Am Fernseher läuft hier aber kein Fußball, sondern Nachrichten. Wir sind uns daher nicht ganz sicher, ob wir immer noch in Portugal sind. Es werden wieder allerhand Fischsachen gefuttert.

  • Heimische Flora

Dann geht es nach Hause, ohne beim Continente stehen zu bleiben! Das ist ein Novum. Es fehlt uns für morgen an nichts. Wahrscheinlich machen die sich jetzt Sorgen, weil wir heute nicht vorbei gekommen sind. Daheim angekommen wird noch die Internet-Verbindung ausgenutzt und der Tag für beendet erklärt.

Dia 10 – Sao Roque

Erst um 0700 sind alle aufgestanden. Anscheinend passen sich langsam alle an die neue Zeitzone an. Zum Frühstück gibt es heute als Special Muscheln. Freddy IX. tostet brav seine Toasts, auch wenn man beim Auswerfen immer noch nachhelfen muss. Bimbo-Toast gibt es beim Continente nicht. Deshalb wurde Continente-Toast gekauft. Der hat auch Normalgröße.

Der Blick nach Süden schaut gut aus

Tami hat schon vor dem Frühstück geduscht. Als ICBeter dran ist, geht nach drei Minuten das Warmwasser aus. Vielleicht muss es sich einfach noch aufheizen. Aber auch eine Stunde später gibt es im ganzen Haus kein Warmwasser. Also muss wieder eine Whatsapp geschickt werden. Da trifft es sich gut, dass die Betreuerin selbst eine Nachricht geschickt hat, ob denn jetzt eh alles ok sei.

Der Blick nach Norden nicht so

Da kann gleich nein zurück geschrieben werden. Es wird gleich jemand vorbei geschickt. Tatsächlich kommt nach kurzer Zeit jemand und fährt zur Garage. Kurz darauf geht alles wieder. Wahrscheinlich eine neue Gasflasche angeschlossen. Wir sind schon neugierig, was in unserem verwunschenen Haus als nächstes passieren wird.

Canyoning?

Dann kann es ja losgehen. Heute ist der Wanderweg „Ladeira dos Moinhos“ geplant. Er hat nur 3,4 km und 162 Höhenmeter, also kommen heute alle mit. Mura versucht heute, im Auto auf den Rücksitz einzusteigen, muss aber vor den zu kleinen Türen kapitulieren. Es geht in den Norden der Insel. Nach Sao Roque. Dort ist der Startpunkt. Es ist dort ein Parkplatz für genau ein Auto. Nämlich unseres.

Vaca genießt die Aussicht

Die Sonne scheint, aber in den Bergen hängen die Wolken. Die werden dort aber sicher bleiben. Das kennen wir von Madeira. Auf dem Berg hängen die Wolken und es regnet andauernd. An der Küste ist herrlicher Sonnenschein. Dann geht es los, immer der Markierung nach. Mura geht doch nicht den ganzen Weg mit. Als die Fitnessuhr eine runde Kilometer-Anzahl zeigt, dreht er um.

Gelegenheitskauf: Lichtdurchflutetes Eigenheim mit schönem Vorgarten

ICBeter und Tami verfehlen nur einmal kurz den Weg. Als der wieder gefunden wird, geht er entlang eines Baches. Irgendwann geht der Weg dann in ein paralleles ausgetrocknetes Bachbett über. Dann in ein nicht mehr ausgetrocknetes. Da es auch noch gut bergauf geht, ist es eine richtige Canyoning-Erfahrung.

Naturbad Sao Roque

Nach dem Canyon kommt eine asphaltierte Straße. Die Kühe schauen uns alle entgeistert an. Es kommen wohl nicht viele Menschen hier vorbei. Nach einem kurzen Straßenstück geht es wieder bergab. Wieder entlang eines Baches. Irgendwann vereinigen sich dann Bach und Gehweg. Aber nicht mit einem kleinen Rinnsal wie bergauf, sondern mit knietiefem Wasser und einem kleinen Wasserfall.

Miradouro 1

Da das jetzt echtes Canyoning wäre, wird zum Rückzug geblasen. Zurück bei einer Straße will gerade ein anderer Wanderer diesen Weg nehmen. Wir sagen ihm Bescheid. Bis zum Bach geht er aber trotzdem noch. Am Handy wird schnell der beste Weg über die Straßen zum Ausgangspunkt gesucht. Der wird dann marschiert. Alte Pfadfinder verirren sich eben nie. Vor allem die mit GPS.

Miradouro 2

Mura und das Auto werden angetroffen. Jetzt steht Sightseeing auf dem Programm. Es gibt ein Naturbad in der Nähe. Dort wird hingefahren. Es badet aber niemand. Danach stehen noch einige weitere Miradouros an der Küste auf der Liste, die abgearbeitet wird. Auch an Weingärten kommen wir vorbei. Die sehen etwas anders aus als im Burgenland. So mit seltsamen Steinmauern.

Der Pico ist erstmals zu sehen!

Alle unsere Ausfahrten haben eine gemeinsame Konstante: Wir kommen beim Continente vorbei. Es muss wieder allerhand nachgekauft werden. Dann geht es ab nach Hause. Mal sehen, ob wieder etwas kaputt geworden ist. Auf den ersten Blick nicht. Weil Mura am Vormittag schon den Pool getestet hat, muss ICBeter das jetzt auch tun.

Miradouro 3

Das Wasser ist leider nicht so warm, wie im Hotpool in Povoacao. Auch nicht so warm wie im Coldpool. Also wird die Aktion nach einer gefühlten halben Stunde beendet. In der Küche droht der Plastik- und Metallsack schon überzugehen. Zum Glück kommt das ominöse Mädchen morgen und wird das alles ausleeren.

Miradouro 4

Weil er heute schon einmal aus dem Haus gewesen ist, verweigert Mura das Mitfahren zum Abendessen. Also fahren ICBeter und Tami schnell zum Roadside Cafe vor der Ortschaft. Dort sind alle Tische frei. Das Aussuchen des Essens geht flott, denn es gibt nur Burger. Entweder mit Rindfleisch oder Hendl. Entweder mit Pommes oder ohne. Die Kellnerin weiß die ganze Speisekarte auswendig.

Miradouro 5

Sie ist gleich Köchin und Barkeeperin in Personalunion. Natürlich gibt es einen großen Fernseher mit Fußball. Kein Spiel, aber Berichte über Fußball. Die Burger sind keine Delikatessen, aber für 8 € für einen Burger mit Pommes + 1 Getränk nicht schlecht. Am Abend werden noch Pläne für die kommenden Tage gewälzt und der Tag für beendet erklärt.

Weingärten
  • Heimische Flora

Dia 9 – Lago do Capitan

Die Nacht war kühl und die Klimaanlage heizt nicht. Heizung gibt es hier sowieso keine. Um 0700 sind aber alle auf. Weil es keinen Hotpool gibt, wird auf das Morgen-Schwimmen verzichtet. Also wird gleich mit dem Frühstück begonnen. Der Toaster ist baugleich mit dem in Povoacao. Wir geben ihm den Namen Freddy. Der ist damit Freddy IX.

Er wirft die Toasts zwar aus, aber auch nicht bis ganz nach oben. Auch ihm muss man ein wenig nachhelfen. Die geschenkten Toasts sind deutlich kleiner als die normalen. Etwa 75 % davon. D. h. man muss 4 davon essen, um 3 Toasts gegessen zu haben. Heute gibt es zusätzlich zur üblichen Wurst Thunfisch-Pastete.

Lago do capitan

Heute ist schlechtes Wetter angekündigt, aber draußen ist es nur mäßig bewölkt. Das kann nur bedeuten, dass die Vorhersage falsch war. Also geht es ab zur ersten Wanderung. Diesmal gehen Tami und ICBeter mit. Mura muss warten, bis die Betreuerin kommt, um die Probleme mit Heizung und Abfluss zu lösen.

Das Navi ist schnell programmiert. Erste Erkenntnis des Tages: Das Navi sucht nicht den schnellsten, sondern den kürzesten Weg. Und wenn der über kaputte Feldwege geht, auf denen man nur 30 fahren kann. So wird eine halbe Stunde damit verbracht, denn allergrößten Schlaglöchern auszuweichen. Nach jedem 20. Schlagloch geht der Restkilometerzähler am Navi um 1 km nach unten.

Die Wolken sehen harmlos aus

Dann kommt eine Abzweigung und das Navi meint, bitte noch weiter nach oben Richtung Pico – dem großen Vulkan. Da wird angehalten und auf Tamis offline Navi geschaut, ob nicht doch eine richtige Straße in der Nähe ist. Tatsächlich ist eine ganz in der Nähe. Nur ca. 30 Schlaglöcher weiter ist so eine richtige Straße für Autos. Ab da geht es jetzt flott. In wenigen Minuten sind wir am Ziel.

Es ist der Lago Capitano. Ein kleiner See. Eigentlich eher ein Teich. Aber auf Pico, wo es keine großen Seen gibt, gilt das als See. Er wird von Enten und Kühen bewohnt. Letztere sind aber am Ufer. Pünktlich als die Wanderschuhe angezogen sind, fängt es zu tröpfeln an. Aber es sind noch zwei andere Wanderer da, die trotzdem losgehen. Es wäre jetzt schon eine Niederlage, wenn wir aufgeben würden.

Sao Roque

Also wird losmarschiert. Es wechseln sich Sonnenschein und Nieselregen ab. Nach einer Weile kommt eine Abzweigung zu einem Miradouro. Sie ist schlecht angeschrieben, aber Tami entdeckt sie am Offline-Navi. Man sieht von dort runter zum Ufer und weiter bis zur nächsten Insel. Es handelt sich dabei vielleicht um das wieder aufgetauchte Atlantis. Spätere Recherchen haben aber ergeben, dass es Sao Jorge ist. Die ist nur 20 km Luftlinie entfernt.

Teilweise schaut jetzt sogar die Sonne durch. Im Westen ist eine Regenfront zu sehen. Tami meint, die wird zu uns herkommen. ICBeter sieht aber mit geschultem Auge, dass die Wolken von Süden nach Norden ziehen. Die Front wird also an uns vorbei ziehen. Als alter Pfadfinder erkennt man das sofort.

Regenbogenparade auf den Azoren

Es werden noch viele Fotos von den Küstenorten und der anderen Insel gemacht. Zur Garnierung gibt es noch einen Regenbogen. Der geht zwar nicht 180° durch, aber man ist zufrieden. Dann wird der Rückzug angetreten, denn die Regenfront ist jetzt da und es regnet. Kein Nieselregen, sondern Regen. Egal, die Fotos sind schon alle im Kasten.

Kurz vor Ende des Weges ist aber wieder die Sonne da. Also kann die Rückfahrt bei schönem Wetter angetreten werden. Das Navi wird nicht eingeschaltet, denn wir wissen, wohin das führt. Die Anzahl der Straßen auf Pico ist ohnehin recht beschränkt. Hier die falsche zu nehmen, ist eh schwierig. Unterwegs wird eine Gruppe von rund 40 Kühen getroffen, die über die Straße getrieben werden. So kommen wir zielsicher nach Madalena. Das ist dort, wo der Continente ist. Auch den werden wir ohne Navi finden.

Vaca ist wieder zurück beim See

Also wir in der zweiten Ortschaft nach Madalena sind, kommen darüber erste Zweifel auf und es wird umgedreht. Am Umdrehplatz ist eine Kirche, die noch schnell angeschaut wird. Wieder in Madalena folgen wir diesmal dem Schild, auf dem „Continente“ steht. So wie das unsere Urahnen gemacht haben, als es noch kein Navi gab. Die haben sich auf ihren Urin-
stinkt verlassen und sind nach Schildern und Karten gefahren.

So wird der Supermarkt sofort gefunden. Gleich daneben ist ein Elektronik-Geschäft. Tami braucht verschiedene Adapter und so Zeug. Er bekommt sogar alles. Dann werden noch Lebensmittel gekauft, die gestern vergessen wurden. Bevor die Heimfahrt angetreten wird, wird noch zu einem knallroten Gebäudekomplex gegangen, der gleich in der Nähe ist.

An der Küste geht es rund

Es ist ein Hotel. In 50 m Entfernung ist die Küste. Unsere Blog-Leser wissen seit der letzten USA-Reise: Das ist wie Wüste, nur kalt. Der starke Wind sorgt für ordentlich Wellengang. Das sorgt für schöne Wasserfontänen am Vulkangestein am Ufer. So wird das Ufer ein paar hundert Meter weit abgelaufen. Da erst am Rückweg wieder die Sonne scheint, müssen auf diesem alle Fotos noch einmal gemacht werden. Aber was tut man nicht alles für die Weltherrschaft.

Dann wird heim gefahren. Das Schlagloch hinter dem Continente, dem Mura gestern zweimal mit einem schnellen Ausweichmanöver entkommen ist, ist zugeschüttet worden. Es ist doch gut, dass wir ständig abgehört werden. So wissen die Behörden immer bescheid, wenn wir uns über etwas beschweren. Da wir das Vertrauen ins Navi verloren haben, wird auch der Rest der Heimfahrt ohne absolviert.

Mura hat inzwischen erfolglos auf die Betreuerin gewartet. Aber sie kommt angeblich noch. ICBeter nutzt die Zeit, um den Minigolf-Platz zu testen. Es sind 6 Bahnen, von denen aber 3 schon kaputt sind. Also ein Miniminigolfplatz. Es ist übrigens bemerkenswert, dass Libre Office „Miniminigolfplatz“ als korrektes Wort erkennt. Da soll einer noch sagen, künstliche Intelligenz funktioniert nicht.

Der Wind schlägt hohe Wellen

Am späten Nachmittag kommt die Betreuerin doch daher und repariert den Duschabfluss. Das ist ein großer Schritt in Richtung Weltherrschaft! Außerdem bringt sie zusätzliche Handtücher mit. Und einen mobilen Heizkörper. Dann wird es Zeit, das Internet auszunutzen. Zuerst wird geschaut, ob Trump tatsächlich die Wahl gewonnen hat, oder ob das nur ein lustiger Scherz der Medien gewesen ist.

Dann wird auf der Terrasse noch Blog geschrieben. Es geht zwar ein kalter Wind, aber die Terrasse wird mit bezahlt, daher muss sie auch ausgenutzt werden. So verrinnt die Zeit, bis das Abendessen ansteht. Kurz vor dem Weggehen sieht Tami, dass sich vor der Eingangstüre eine Wasserlacke gebildet hat. Ein kurze Umfrage ergibt, das niemand dort hin gemacht hat.

Bei genauerer Untersuchung der Sachlage kommt zu tage, dass das Wasser unter der verschlossenen Türe gegenüber dem Eingang kommt. Nachschauen warum geht nicht. Weil die Tür halt verschlossen ist. Also wird der Betreuerin wieder ein Whatsapp geschrieben. Die wird noch drei Monate Albträume von uns haben.

Dann geht es los. Die Betreuerin besitzt ein eigenes Restaurant. Dort fahren wir heute hin. Wenn wir ihr schon den letzten Nerv rauben, wollen wir wenigstens in ihrem Restaurant essen. Wir benutzen das Navi doch wieder. Es führt uns auch zielsicher zum Ziel. Das ist die gute Nachricht. Die schlechte ist, dass alle Tische belegt sind.

Jetzt ist guter Rat teuer. Und das, obwohl in Portugal alles ziemlich billig ist. Also wird die Gegend nach Alternativen abgesucht. Gleich gegenüber ist ein Bio-Lokal. Es sitzt aber fast niemand drinnen. Das ist verdächtig, also gehen wir weiter. Es wird eine Pizzeria gefunden. Die hat aber keine Sitzplätze, sondern man kann nur abholen.

Also wird wieder zurück marschiert und gewartet, bis im Lokal ein Tisch frei wird. Mura telefoniert inzwischen wegen der Überschwemmung im Haus. Der Hausbesitzer wird persönlich vorbei schauen und sich der Sache annehmen. Dann wird ein Tisch frei. Zwar nur draußen, aber besser als gar nichts. Ok, es ist kühl und windig, aber was tut man nicht alles für die Weltherrschaft. Und man ist nicht ganz im Freien, sondern in einem halboffenen Zelt.

  • Heimische Fauna

Weil das mittlere Bier gestern nur 0,2 Liter waren, bestellt ICBeter heute ein großes. Es sind 0,5 Liter. Scheinbar gibt es dazwischen nichts. Der Wind wird dann stärker und Regen setzt auch ein. Aber man wird nur ein bisschen nass. Es wird aber alles brav aufgegessen, damit schönes Wetter bleibt. Ab geht es nach Hause.

Dort ist die Überschwemmung behoben worden. Wieder ein Krise überstanden. Tami drückt dann im Badezimmer auf den Seifenspender und er bricht ab. Wenn wir das Haus nächste Woche verlassen werden, wird es abbruchreif sein. Bevor noch mehr kaputt geht, wird der Tag schnell für beendet erklärt.

Dia 8 – Pico

Unser letzer Tag auf Sao Miguel ist angebrochen. Wie schon 2022 wird nach ca. einer Woche die Insel gewechselt. Pico heißt die nächste Insel. Alle, denen wir erzählt haben, dass wir die zweite Woche auf Pico sind, haben uns gefragt, was wir denn eine ganze Woche lang auf Pico machen. Na mal sehen. Immerhin gibt es dort den Berg Pico.

Das Wetter für den heutigen Reisetag ist das beste seit langem. Die Webcams zeigen überall prächtige Fernsicht. Ein paar vereinzelte Wolken, aber sonst strahlender Sonnenschein. Falls der Chinese bei Poca do Inferno immer noch dort steht, kann er jetzt super Fotos machen. Für uns heißt es aber weiter ziehen.

Beim Frühstück wird noch soviel Wurst und Käse vertilgt wie möglich. Vom Vollkorntoast bleibt nur eine Scheibe übrig, der dicke Bimbo wird komplett aufgegessen. In der Nacht war wohl ein Stromausfall, denn die mühsam eingestellte Uhr am Mikrowellenherd ist schon wieder falsch. Das ist dann aber ein Problem unserer Nachfolger.

Mura und Tami in der Economy Class

Als nächstes wird der Wäschetrockner angeworfen. Denn die Sachen vom Whale Watching sind noch nicht trocken. Die Luftfeuchtigkeit lässt grüßen. Das Einpacken ist weniger stressig als daheim, denn man muss einfach alles, was man von sich selber findet, in den Koffer hauen. Der Schnellgang beim Wäschetrockner erweist sich als effektiv. Die Sachen werden tatsächlich trocken. Ein großer Schritt in Richtung Weltherrschaft.

Um 1000 ist es dann soweit. Die Kirche nebenan spielt uns zum Abschied noch einmal eine schöne Melodie. Die hat ja wie schon gesagt verschiedene Klingeltöne. Was wir alles vergessen haben, werden wir heute Abend beim Auspacken feststellen. Bei blauem Himmel und lachender Sonne begeben wir uns auf die Fahrt. Die kennen wir zwar schon fast auswendig, wir benutzen aber trotzdem das Navi.

Nicht, weil wir es brauchen würden, aber wenn man es schon mal hat… Die Sixt-Rückgabe ist gut angeschrieben. Wir hätten sie natürlich auch sonst gefunden. Jetzt heißt es Abschied nehmen von unserem Quashqai. Der Mitarbeiter von Sixt sucht noch intensiv nach neuen Dellen uns Schrammen, aber er wird nicht fündig. Wieder umsonst Versicherung ohne Selbstbehalt bezahlt.

Bombardier Dash 8

Die Sicherheitskontrolle ist schnell erledigt. Auch Vaca kommt problemlos durch. ICBeter verliert diesmal seinen Boardinpass nicht. Mura und Tami können diesmal nicht in die Lounge gehen. Erstens, weil sie Economy fliegen und zweitens, weil es sowas hier gar nicht gibt. ICBeter findet einen Relax-Room mit Liegesesseln. Also quasi eine Lounge ohne Essen.

5 Minuten vor Boarding-Beginn marschieren wir dann zum Gate. Vom ersten bis zum letzten Gate geht man hier ungefähr 30 Sekunden. Das ist etwas schneller als in Heathrow. Zur Sicherheit sind gleich Gate 6 und Gate 7 für unseren Flug geöffnet. Als alle im Gate drinnen sind, stehen alle rum und warten.

Über Lautsprecher wird ein Passagier ausgerufen. Nein, diesmal sind es nicht wir. Aber offenbar darf niemand zum Flugzeug gehen, bevor nicht alle da sind. Dann stellt sich aber heraus, dass der gesuchte Passagier längst da ist und es kann los gehen. Gehen ist dabei wörtlich gemein, denn es gibt keinen Bus, der uns zum Flieger führt. Wir müssen hin stapfen.

Willkommen in Terceira. Aber nicht für lange.

Die Stewardess sagt uns, dass wir beim Hintereingang einsteigen müssen. Wahrscheinlich sind wir nicht gut genug für den Vordereingang. Wir sind in einer Dash 8. Das Teil hat nur zwei Sitze auf jeder Seite. Also pro Reihe halt. Der Fensterplatz neben ICBeter bleibt lange leer. Die Hoffnung darauf erfüllt sich aber nicht. Letztlich kommt doch noch eine Frau und setzt sich einfach dort hin.

Getränke werden keine ausgeteilt, denn kurz nach dem Ende des Steigflugs geht die Kiste in den Sinkflug. Es hat sich gerade mal so ausgezahlt, das Fahrwerk einzufahren. Der Flug endet ohne nennenswerte Ereignisse. Gut, vielleicht dass ICBeter zum Flugzeug zurück gehen muss, weil dort noch sein Pass drinnen ist. Aber das sind Kleinigkeiten.

Im Terminal wird erst mal ein Platz beim Buffet gesucht. Denn das war ja noch nicht der ganze Flug, es geht ja noch weiter. So, wie man beim Flug nach Adelaide z. B. in Singapur zwischenlanden muss, muss man auf dem Flug von Ponta Delgada nach Pico auf Terceira landen. Mura überbrückt die Wartezeit mit einen kleinen Snack.

Über den Wolken…

Dann geht es wieder mal durch die Security. Zum Flieger geht es wieder zu Fuß. Wieder müssen wir den Hintereingang benutzen. Dafür hat jeder von uns einen Fensterplatz mit einem leeren Sitz daneben. Also quasi Businessclass. Die Crew ist die gleiche wie beim ersten Flug. Teilweise auch die Fluggäste. Auch der Flug vergeht wie im Flug.

Und schon landen wir auf Pico. Die Koffer kommen auch alle an. Bei der Autovermeitung erfahren wir, dass wir das Auto nicht am Flughafen, sondern am Hafen gemietet haben. Ist ja fast das gleiche! Aber es macht nichts, es sind genug Autos da. Wir bekommen einen Dacia. Der hat immerhin einen größeren Kofferraum.

Unser Quartier ist in Candelaria. Falls das irgendjemand nicht kennt, kann er es auf Google Maps suchen. Das letzte Stück zum Haus geht über eine Madeira-steile Straße. Sobald das steile Stück vorbei ist, kommt eine Dirtroad. Zum Glück sind wir nicht mit dem Wohnmobil hier. Das Haus steht einsam mitten am Berg. Das merkt man auch gleich beim Aussteigen, da es gut 5 Grad weniger hat, als in Povoacao.

Vaca hat einen eigenen Sitzplatz

Ana wartet schon auf uns. Sie ist die Betreuerin des Hauses und hat ein Restaurant im Ort. Sie sagt uns, dass es Freitag, Samstag und Sonntag voraussichtlich gutes Wetter geben wird. Und auch am Donnerstag, wenn wir wieder abfahren. Und am Samstag kommt das Mädchen und macht sauber. Wer immer das Mädchen auch sein mag.

Das Haus hat ein Wohnzimmer, das so lang ist wie eine Kegelbahn. Darin integriert ist eine Kochecke. Vor dem Haus ist ein lange Pool. Aber kein Hotpool. Und es hat einen eigenen Minigolf-Platz. Wer braucht einen Hotpool oder gutes Wetter, wenn er einen Minigolf-Platz hat? Als nächstes steht aber nicht Minigolf an, sondern Abendessen.

In der nächsten Ortschaft wird ein Lokal gefunden. Dort ist noch ein Tisch frei. Wir sind offenbar die einzigen Touristen hier. Sonst ist alles voller Einheimischer. Und es gibt wie in scheinbar allen portugiesischen Lokalen einen Fernseher, auf dem Fußball läuft. Heute Bayern – Benfica Lissabon. Das Essen dauert genau eine Halbzeit lang. Da steht es 0:0.

Taverna do Canal. Die Kanal-Taverne.

Zum Schluss sagt Mura „The bill please“ und bekommt ein Bier serviert. Das hätte er aber durchaus schnell trinken können. Denn im Gegensatz zu Sao Miguel, wo ein mittleres Bier ein Seidl ist, ist es hier nur 0,2 Liter. Pico ist offenbar das Köln der Azoren. Oder es kommt von „Picolo“. Schließlich kommt dann doch die Rechnung.

Im Auto programmiert Mura dann den Continente-Supermarkt ins Navi. Nachdem diese Programmierung erfolgt ist, fahren wir zweimal um die Ecke und stehen vor dem Supermarkt. Mit Navi geht eben alles schneller! In bewährter Manier werden alle Regalreihen abgelaufen und alles wichtige gekauft.

Nur kein Toastbrot, denn das ist in der Küche schon vorhanden. Ebenso wie ein Jahresvorrat Obst. Also so eine Schüssel voll halt. Dann geht es zurück auf unseren Berg. Mura testet die Dusche und stellt fest, dass das Wasser langsamer abläuft als nachrinnt. Das fürht zu Überschwemmungen, wenn man nicht Duschpausen einlegt. Die EDV-Infrastruktur wird aufgebaut und dann wird bis um Ende des Tages noch de Internet-Qualität getestet.

Dia 7 – Ponta Delgada

Um 0600 ist Tagwache, denn heute soll alles nachgeholt werden, das bis jetzt auf dieser Insel nicht gemacht werden konnte. Denn morgen ist der erste Urlaub bereits wieder zu Ende. Zum Glück haben wir so wie 2022 vier Urlaube hintereinander. Mura hütet aber zur Sicherheit das Haus. Zum Frühstück ist er aber pünktlich auf. Wir haben uns damit abgefunden, dass Freddy VIII. uns die fertigen Toasts nicht geben will. Da ist er wie ein Hund beim apportieren.

Furnas

Als wir die zweite Bimbo-Toast-Packung gekauft haben, haben wir übersehen, dass die Scheiben fast doppelt so dick sind wie normal. Aber auch der dicke Bimbo schmeckt und er passt in den Toaster. Was wir nicht vermissen werden, sind die Messer in der Küche. Die schneiden nur Butter. Wenn sie warm ist. Für Mura beginnt das Frühstück aber mit einer Krise, da zu wenig Eier für eine Eierspeis da sind.

Es blubbert und stinkt

Dafür gibt es für noch mindestens eine Woche Käse. Und Marmelade. Und Konserven – die kann man aber auf die nächste Insel mitnehmen. Dann starten Tami und ICBeter das Tagesprgramm. Erste Station ist Furnas. Da muss man sowieso immer durch, wenn man von Povoacao irgendwo hin fährt. Dort haben wir schon das Bad mit den heißen Quellen ausprobiert.

Teeplantage

Aber die Caldera, das ist dort, wo heißes Wasser und Dampf aus dem Boden kommen, fehlen uns noch. Es ist ein schöner Park rund um die dampfenden Löcher angelegt worden. Fazit: Es blubbert und stinkt. Aber nicht nach Schwefel. Mehr so würzig. Eigentlich erinnert der Geruch an das Essen gestern. Dann geht es weiter. Das nächste Ziel ist Ponta Delgada.

Historische Teemaschinen

Unterwegs kommen wir wieder bei der Teeplantage vorbei. Diesmal will Tami ein schnelles Foto von den Teestauden machen. Also bleiben wir dort stehen. Dann sehen wir, dass die Tür offen ist und Touristen ein und aus gehen. Also rein geschaut. Drin ist ein Tee-Museum mit verschiedenen historischen Maschinen.

Ananase? Ananässer? Ananasen?

Das kann gratis besichtigt werden. Zum Schluss ist ein Giftshop. Das erinnert uns an irgend etwas. Weiter geht es in die Hauptstadt. Wir parken dort, wo ChatGPT gemeint hat, dass am besten parkt, um am nächsten bei allen Attraktionen in der Altstadt zu sein. Wir haben Glück, dass dort gerade ein Parkplatz frei wird. Mit dreimal rein schieben wird der Parkplatz souverän gesichert.

St. Peter

Beim Parkautomaten werden zwei Stunden zu je 60 Cent bezahlt. Das kostet in Eisenstadt das gleiche. Für die halbe Stunde. Dann wird ein Markt, der in einer ehemaligen Tiefgarage ist, angeschaut. Ist aber wenig spektakulär. Wenn ihr aber mal in Ponta Delgada seid und unbedingt eine Ananas kaufen wollt, seid ihr hier richtig.

Historische Stadttore

Dann geht es weiter zur St. Peters-Kirche. Die ist aber kleiner als die in Rom. Aber nicht minder prunkvoll ausgestattet. Weiter geht es zum Hafen und zum Hauptplatz mit dem alten Stadttor und der St. Sebastian-Kirche. Dann noch zum alten Fort, das jetzt das Militärmuseum ist. Wir sind aber nicht rein gegangen.

Forte de Sao Bras

Danach kommt ein weiterer wichtiger Termin: Das Kaufen von Andenken und Ansichtskarten. Dabei haben wir auch das neue Maskottchen ausgesucht. Rund zwei Drittel aller in Giftshops angebotenen Stofftiere sind Kühe. Kühe sind hier scheinbar so wie in Indien heilige Tiere. Also kaufen wir eine Kuh. Sie heißt Vaca, weil das auf Portugiesisch Kuh heißt.

Verwunschener Weg

Sodann geht es wieder zum Auto. Weil es nur mehr 20 Minuten Fahrt ist, wird noch einmal zu dem Aussichtspunkt gefahren, der nur im Nebel gesehen wurde. Heute gibt es dort Nebel, Wind und Regen. Das ist nicht unbedingt ein Verbesserung. Die letzte Chance auf eine Wanderung ist dann noch der Lago da Fogo. Der Weg endet direkt beim See, man muss also nicht hunderte Meter nach unten schauen.

Da macht dann auch ein wenig Nebel nichts aus. Die Anfahrt ist über eine Madeira-steile Straße. Der Weg geht ziemlich steil nach oben. Aber was tut man nicht alles für die Weltherrschaft. Irgendwann kommen zwei Wanderer bergab. Sie sagen, dass alles im Nebel ist und man nur ein paar Meter hinaus auf den See sehen kann. Das wollten wir jetzt nicht hören.

Wir dürfen vorstellen: Vaca, die Azoren-Kuh

Also wurde kurzentschlossen Kehrt gemacht. Das ist zwar ein Rückschritt auf dem Weg zur Weltherrschaft, aber was soll man machen. Nach dieser Kurz-Wanderung wird heim gefahren. Dort wartet schon Mura auf den Rest der Taskforce. Es steht noch das letzte Abendmahl auf dieser Insel an. Diesmal wir das Lokal mit der besten Internet-Bewertung ausgesucht.

Es ist eine Snackbar, in der es Burger, Wraps und sonstiges Zeug gibt. Mura bestellt Burger, ICBeter einen Wrap und Tami sonstiges Zeug. Das Essen ist gut, aber den ersten Preis gewinnt das Lokal, in dem wir zweimal Fisch essen waren: Sabores da Terra. Der letzte Weg führt dann ncoh in den Supermarkt. Nicht, weil Käse fürs Frühstück gekauft wird, sondern weil keine Süßigkeiten mehr daheim sind. Das ist natürlich kein Zustand.

  • Heimische Flora

Im Supermarkt räumen wir das Süße ziemlich ab. Bei der Kasse sind zwei Mädels vor uns dran, die unseren Süßigkeiten-Einkauf noch locker toppen. Man kann halt nicht immer gewinnen. Zuhause wird das Zeug dann vernichtet und der Tag dann für beendet erklärt.