T25: Lake Powell

ICBeter, Brubaker, Toni, Mura, Hauns und Freddy der Toaster sind weiter auf Tour durch die USA. Letzterer hält auch den neuesten Frühstücks-Angriff locker durch. Heute ist wieder längere Fahrt, geplante Abfahrt 0900. Tatsächlich sind wir um 0945 schon auf der Straße. Auf geht es in Richtung Monument Valley.

Unterwegs treffen wir auf ein paar lustige Zeitgenossen, die mit dem Auto auf der Straße stehen und irgend etwas anschauen. Gleichzeitig kommt ein großer LKW auf der anderen Straßenseite entgegen. Aber die Bremsen funktionieren. Fahrerwechsel machen wir beim Mexican Hat. Das ist ein mexikanischer Sombrero in Steinform. Angeblich ist das natürlich entstanden, wir glauben aber, dass die Mexikaner das als Antwort auf Mount Rushmore aufgestellt haben.

Nur einmal verpassen wir die Einfahrt zu Monument Valley. Weil sich das Navi wieder mal nicht gscheit auskennt. Wir gehen mal zum Visitor Center. Davor steht eine Hütte, wo Fahrten durchs Valley angeboten werden. Es kostet 60 $ pro Person. Wir kratzen im Wohnmobil noch die letzten Bargeldreserven zusammen und buchen die Tour. 4 mal 60 $ macht 250 $ … hmm… naja, die Navajo-Steuer. Aha, das kratzen wir auch noch zusammen.

Die nächste Tour startet sofort. Sehr gut. Wir setzen uns in den Wagen. Das ist so ein Mittelding zwischen Bus und Jeep. Open Air. Wir sitzen da mal so 10 Minuten. Inzwischen sagt der Verkäufer jedem, der vorbei geht, dass die nächste tour jetzt sofort startet. Eine alte Oma bucht auch noch die Tour. Sie kann aber vorne nicht einsteigen, weil es zu hoch ist. Es kommen noch ein paar Leute daher um zu helfen, aber erfolglos. Letztlich bringen sie was, wo sie draufsteigen kann uns es kann losgehen. Vorher versuchen sie noch weitere Mitfahrer zu finden, was aber fehlschlägt. Nach etwa 30 Minuten geht es los.

Monument Valley gehört den Indianern, deshalb ist auch unserer Fahrer ein Indianer. Deshalb haben wir aber unseren Nationalpark-Pass nicht benutzen können und 25 $ Eintritt zahlen müssen. Wir fahren etwa 1,5 Stunden über Straßen, wo man teilweise selbst mit dem Jeep nur im Schritttempo fahren kann. Um so faszinierender, dass wir mehrere Leute mit einem Mustang durchfahren sehen. Wir vermuten, die haben irgendwo gelesen, dass man Monument Valley sehr schön mit einem Mustang besichtigen kann, aber nicht kapiert haben, dass ein Pferd gemeint war.

In der Mitte der Tour ziehen erste Wolken auf. Aber Gott sei Dank kann es in der Wüste eh nicht regnen. Bei den meisten Haltestellen sind Standln mit Indianer-Schmuck vorhanden, wo alle Frauen sofort ferngesteuert darauf zu steuern. Unser Fahrer erkennt aber, dass bei uns da kein Staat zu machen ist und fährt immer sehr bald mit uns weiter. Und die Oma kann sowieso nicht aussteigen. Bei einem Stopp treffen wir einen dieser Mustang-Fahrer, der schon ziemlich fertig dreinschaut.

Auf dem Rückweg fängt es dann zu regnen an. Schön, dass wir in einem Cabrio sitzen und das Wetter live miterleben dürfen. Aber dass es in der Wüste immer kalt und feucht ist, wissen wir ja schon seit gestern. Mura hat inzwischen brav auf das Wohnmobil aufgepasst. Ohne ihn hätten wir einen Hund mitnehmen müssen. Oder einen von hier mitnehmen, denn im ganzen Monument Valley streunen Hunde herum.

Dann geht es weiter Richtung Antelope Canyon. Dass das Navi 3 Stunden Fahrt für 200 Kilometer anzeigt liegt daran, dass die Durchschnittsgeschwindigkeit auf diesen Straßen etwa 60 Meilen pro Stunde ist und das Navi deshalb mit einer Geschwindigkeit von 60 Stundenkilometern rechnet. Die Softwareingenieure haben sich da wieder einmal selbst übertroffen.

Als wir bei Antelpe Canyon ankommen, sehen wir eine geschlossenes Tor und ein Hinweisschild, wie sehr es verboten ist, das Gelände zu betreten. Das kommt jetzt nicht unbedingt so überraschend, denn wir wussten, dass der Canyon immer gesperrt wird, wenn es geregnet hat. Und bei der Fahrt sind wir einige Male nass geworden. 1997 haben sie mal nicht gesperrt nach einem Regen. Eine Trek-Gruppe war damals drinnen und genau einer hat überlebt. Von den restlichen haben sie die meisten niemals gefunden.

Also fahren wir erst mal einkaufen. Das übliche, was man so braucht um 180 $. Irgendwie kostet alles 180 $. Tanken, Einkaufen… immer 180 $ +/- 10%. Einkaufen ist aber im Gegensatz zum Tanken nicht täglich fällig. Dann fahren wir zum Campingplatz. Er liegt im Glen Canyon Nationalpark. Wir sparen mit unserem Nationalpark-Pass 15 $. Und das bedeutet… der Break-even ist erreicht! Wir haben uns mit dem 80 $ teuren Pass jetzt genau 80 $ erspart. Ab sofort wird Profit gemacht!

Der Campingplatz hat ein unvergleichliches Wüsten-Flair. Betonierte Stellplätze mit Wüstensand dazwischen. Aber es gibt Strom, Wasser, Dumping-Loch und Blick auf den See. Das Internet ist langsam, aber dafür instabil. Wenigstens gibt es eine Feuerstelle und einen Griller. Wir heizen beides an und grillen Schweinskoteletts und den restlichen Frühsücks-Spam. Dazu gibt es Folien-Erdäpfel.

Toni zündelt dann noch auf der Feuerstelle herum und räuchert alle ordentlich ein. Dann flüchten alle ins Wohnmobil und gehen schlafen.

T24: Canyonlands & Arches

Weil heute keine längere Fahrt bevorstand, war die Aufstehzeit etwas später angesetzt. Zum Frühstück gabs das übliche. Spam, geschmacksneutrale Wurst, Nutella und Toast. Weil der Toaster immer noch so brav durchhält, hat er jetzt auch einen Namen bekommen – Freddy. (Im Gegensatz zum Wohnmobil, das nicht brav durchgehalten hat und keinen Namen bekommen wird – vermutlich ist der Toaster kein amerikanisches Produkt.)

Um 1030 geht es los. Erste Station ist der Canyonlands Nationalpark. Wir fahren etwa eine Stunde, bis wir beim Eingang des NP sind. Wir sparen uns wieder 10 $ mit unserer Jahreskarte. Nur noch 25 $ bis zum Break-even! Beim ersten Viewpoint steigen wir aus und schauen uns die Canyons, die darunter liegen an. Dann geht es weiter zum “Grand View Point”. Man sieht etwa eine Million Kilometer weit Canyons. Rundherum.

Obwohl wir uns quasi in der Wüste befinden, war es nicht wirklich warm. Etwa 20 Grad, bewölkt und windig. Hauns macht einen dummen Scherz und meint, es wird hier in der Wüste noch zu regnen beginnen. Dann suchen wir noch einen zweiten Viewpoint, den wir erst im zweiten Versuch finden. Ausserdem noch ein paar Viewpoints, so genau wissen wir das nicht mehr… Beim letzten Viewpoint werden wir von einer Baustelle eingeholt. Die sind verdammt flott hier… als wir ausgestiegen sind und zum Aussichtspunkt gegangen sind, war sie noch nicht da. Prompt kriegen wir beim Wegfahren Schimpfer, wiel wir in einer Baustelle geparkt haben.

Nächste Station war Dead Horse Point. Weil dumme Scherze immer in Erfüllung gehen, fängt es auf dem Weg dorthin zu regnen an. Aber eh nicht stark. Beim Dead Horse Point müssen wir 10 $ bezahlen, weil die Säcke den Nationalpark-Pass nicht akzeptieren. Das ist nämlich ein State Park und kein National Park. Also muss man extra zahlen. Man wird überall abgezockt…

Als wir im Park sind, fängt es so richtig zum Schütten an. Vielleicht ist uns Gustav gefolgt… Wir warten, bis das ärgste vorbei ist und gehen dann zum Abgrund, um runter zu sehen. Schlauerweise sind dort Mauern und Geländer montiert. Und große Steine neben der Straße, damit kein Auto runterfällt. Sind wahrscheinlich sehr schwer zu bergen 200 Meter tief unten… Mura bleibt sicherheitshalber im Wagen. Einer muss ja aufs Auto aufpassen.

Dann wird beschlossen, erst mal tanken zu fahren, weil sich der Zeiger verdächtig dem “empty” nähert. Im nächsten Nationalpark ohne Benzin stehen zu bleiben, wäre suboptimal. Lockere 180 $ fließen wieder in den Tank. Und das bei steigendem Dollarkurs! Frechheit eigentlich, den Dollar gerade jetzt steigen zu lassen. Ein klarer Versuch, unsere Suche nach der Weltherrschaft zu sabotieren!

Weil plötzlich wieder blauer Himmel zu sehen ist, fahren wir in den Arches National Park. Wieder 10 $ gespart. Noch 15 $ bis zum Break-even. Wir schauen uns verschiedene Arches (Bögen) und Felsformationen an. Mura bleibt jeweils sicherheitshalber im Wagen und passt auf. Zum Schluss sehen wir beim Sonnenuntergang noch den Double-Arch, der auch bei Indiana Jones vorkommt (dritter Teil, Anfang).

Dann gehts zurück zum Campingplatz. Der ist schon wieder voller Touristen. Das ist sowas ähnliches wie Terroristen, nur viel schlimmer. Auch sie sammeln sich in Camps und fallen dann über die USA her. Sie werden aber toleriert, weil sie Geld bringen. Wir versuchen am Abend noch zu grillen, aber weil wir zuwenig Kohle haben, muss der Gasherd herhalten.

Am späten Abend werden wir noch von Monster-Insekten heimgesucht. Schaut aus wie eine Motte, ist aber so groß wie ein Singvogel. Stichwort: Da hatte ich Angst. Mura beginnt dann noch das Projekt Wäsche waschen, dann gehen alle pennen. Außer Mura, der auf seine Wäsche warten muss.

T23: Moab

Auf diesem Campingplatz ist Checkout erst um 1200, also können wir uns noch Salt Lake City anschauen. Natürlich ist nur ICBeter rechtzeitig wach, um das Gratis-Shuttle um 1010 zu erreichen. Aber wieder haben Bru und Hauns mehr Glück als Verstand, denn das Shuttle muss zweimal fahren, weil zu viele Leute mitfahren wollen. Also geht es sich aus.

Die Shuttlefirma ist sehr engagiert im Kampf gegen die Pensionisten-Arbeitslosigkeit, denn der Fahrer ist ein alter Opa. Er kommt sofort wieder, um die zweite Partie abzuholen. Um 1040 ist er dann da. Wir fahren zum Temple Square. Das ist die Mitte von SLC. Westlich vom TS werden die Straßen ansteigend “west” gezählt. Also 100 West, 200 West usw. Gleiches für alle anderen Himmelsrichtungen. Es ist unmöglich, eine Adresse in SLC nicht zu finden.

Wir gehen in den Tempelsquare und werden sofort von freundlichen Leuten entdeckt und mit Informationen überschüttet. Nach ein paar Mintuen können wir uns losreissen und schließen uns einer geführten Tour an. Mädels aus der ganzen Welt arbeiten hier als Fremdenführerinnen. Es sind alles Mormonen, die da für eine gewisse Zeit freiwillige Arbeit leisten und dann wieder heim geschickt werden. Alle haben ein Taferl mit ihrer Nationalfahne anstecken. Österreich finden wir aber nicht.

Wir gehen mit in den Tabernakel hinein. Das ist ein Gebäude mit einer riesen Orgel und vielen Sitzplätzen, wo z. B. Konzerte aufgeführt werden können. Wir hören uns die Tour aber nicht weiter an, weil wir nicht allzuviel Zeit haben. Wir gehen um den Tempel herum. Er sieht ein wenig aus, wie das Excalibur-Casino in Las Vegas (hoffentlich lesen das jetzt die Mormonen nicht). Also wir davor stehen, erspähen uns die freundlichen Leute wieder, die strategisch am Gelände verteilt sind und fragen uns, ob sie uns helfen können.

Nein, in den Tempel dürfen wir leider nicht rein, aber sie können uns Fotos zeigen. Wir gehen lieber weiter zum Konferenzzentrum, das laut Wikipedia sehenswert sein soll. Wir betreten das Gebäude und sehen und sofort mit einem halben Dutzend freundlicher Leute konfrontiert. Eine ältere Frau begrüßt uns sofort und gibt uns eine Privat-Führung durch das Gebäude. Wir stellen fest, dass auch hier etwas gegen die Pensionisten-Arbeitslosigkeit getan wird, denn das Durchschnittsalter aller Leute hier ist etwa 70.

Wir gehen in den großen Konferenzsaal. Er bietet 21.000 Leuten auf zwei Etagen Platz. Im Innenraum hat eine Boeing 747 Platz. Als sie das sagte, mussten wir sofort an das World Trade Center denken… Sie erwähnt, dass man seit 9/11 nicht mehr ins zur Besichtigung ins Dach gehen kann. Ist wohl wegen den Flugzeugen… Dann gehen wir hinauf auf das Dach. Vorbei an Statuen und Bildern von allen möglichen Mormonen-Führern. Präsidenten, Apostel und sonstige Honoratioren. Am Dach ist ein großer Garten gepflanzt. Und es fließt Wasser, das dann als Wasserfall vor den Fenstern des Gebäudes runterfällt.

Dann müssen wir abhauen, denn um 1100 geht das Shuttle. Wir kommen um 1102 dort an. Der Opa ist wirklich pünktlich. Also gehen wir noch kurz in die gegenüber liegende Family History Library. Sofort am Eingang passen uns ein paar freundliche Leute ab und bringen uns in den Keller. Dort stehen Computer, mit denen man seine Ahnen suchen kann. Wir finden aber alle nichts und verabschieden uns bald, um das Shuttle nicht wieder zu verpassen.

Die freundlichen Leute am Eingang sind ganz traurig, dass wir nichts gefunden haben und wir haben deshalb fast ein schlechtes Gewissen. Vielleicht hätten wir uns doch etwas mehr Mühe geben sollen… Auf jeden Fall stellen wir fest, dass 100 % der Leute immer 100 % gut aufgelegt und freundlich sind (“Stur lächeln und winken, Männer!”).

Das Shuttle fährt wieder pünktlich ab und um 1140 sind wir am Campingplatz. Noch genug Zeit für ein Frühstück. Toni und Mura haben das schon erledigt. Es gibt Toast (der Toaster hält durch) mit geschmacksneutraler Wurst, die mit Käse gespickt ist. Hauptsache fett ist sie.

Toni hat inzwischen die Zeit genutzt und seinem Paket mit Gewand und Festplatten, das er in South Carolina vergessen hat, hinterher telefoniert. Es ist nämlich nicht hier angekommen. Das Motel hat es wie bereits gesagt an das Hotel in Orlando geschickt. Dort hat er seine Kreditkartennummer hinterlassen. Als das Paket dann dort ankam, hat es das Hotel wieder umgehend and das Motel zurückgeschickt. Weil das Paket bar zu bezahlen gewesen wäre. Und das geht nicht mit Kreditkarte. Es ist also gerade am Weg nach South Carolina. Oder auch nicht. Oder es liegt bei der Post. Wir bleiben dran und halten euch auf dem Laufenden.

Dann geht die Fahrt los. Zuerst zum großen Salzsee. Etwa eine halbe Stunde weg von der Stadt. Wir bleiben bei einem Marina stehen. Das sieht ziemlich inaktiv aus. Also wir zum See gehen, sehen wir warum. Von der Küste bis zum Wasser ist es etwa ein halber Kilometer. Das hält uns natürlich nicht ab. Wir marschieren über Salzkristalle, tote Vögel und trockenen Schlamm. Wir sind uns nicht sicher, ob das Aroma vom Schlamm oder den toten Vögeln stammt.

Aber auch der Geruch hält uns auf dem Weg zur Weltherrschaft nicht auf und so erreichen wir das Wasser. Wir kosten es, ob es wirklich salzig ist. Es ist. Man stelle sich eine Tasse mit Wasser vor, in die man Salz mit einem vollen Salzstreuer gestreut hat, bei der ein witziger Zeitgenosse den Verschluss aufgedreht hat. So schmeckt es. Wenn man darin schwimmen geht, liegt man wahrscheinlich oben auf dem Wasser drauf. Wir testen es aber aus Zeitmangel nicht.

Dann geht die Fahrt nach Moab los. Google Maps hat 4 Stunden vorausgesagt. Unser Navi meint 5 Stunden. Google hat gewonnen. Unterwegs gibt es einen Fahrerwechsel und weil wir schon mal bei der Tankstelle gestanden sind, haben wir getankt, auch wenn der Tank noch 1/4 voll war. Die nächsten 2 Stunden kommen wir an keiner Tankstelle mehr vorbei und sind ganz froh über die Entscheidung.

Am Campingplatz gibt es recht stabiles Funk-Internet. Ausserdem einen kühlen Swimmingpool, was bei den in diesen Breiten herrschenden Temperaturen von Vorteil ist. Im ganzen Campingplatz laufen kleine Hasen herum. Diese beobachten uns immer tückisch aus dem Hinterhalt, sodass wir schon mehr Angst haben als in Yellowstone vor den Bären. Denn einem Killerkaninchen sind wir hilflos ausgeliefert, weil wir keine heilige Handgranate haben. Vielleicht hätten die Mormonen eine für uns gehabt…

Feuer darf man nur mit Kohlen und nicht mit Holz heizen. Als wir den Griller anzheizen, kommt sofort ein Golfwagerl mit einem Kontrollor, ob wir auch kein Holz verheizen. Am Abend gibt es ein Grillfest (es wird fest gegrillt). Wüstel und T-Bone-Steaks.

Da die Spammer unseren Blog schon entdeckt haben (wir hätten nicht so viel Spam essen sollen), muss man jetzt fürs Kommentieren einen Captcha eintippen, also eine Buchstabenkombination von einem Bild abtippen. Wir hoffen, dass deshalb nicht weniger kommentiert wird.

T22: Salt Lake City

Da wir um 1000 vom Campingplatz weg müssen und noch ein reichliches Programm vor uns haben, heisst es wieder früh aufstehen. 0830 Tagwache. Dass keine Duschen vorhanden sind, beschleunigt die Sache ungemein. Warum ist das nicht auf allen Campingplätzen so? Nach einem Frühstück (der Toaster hält weiter durch) machen wir uns auf den Weg. Zuerst in Richtung Old Faithful Geyser.

Das ist jener Geysir, der alle eineinhalb Stunden ausbricht. Und es kann bis auf 10 Minuten vorausberechnet werden. Auf dem Weg dorthin bleiben wir noch bei etwas kleineren Geysiren stehen. Einen, der nur alle 16 Stunden ausbricht, sehen wir auch spucken. Wir treffen auf eine Gruppe mit einem Fremdenführer und stellen uns gleich dazu. Daher wissen wir auch, wie oft der ausbricht.

Dann geht es weiter zum Old Faithful. Als wir ankommen, sitzen kaum Leute rund um den Geysir, was bedeutet, dass der nächste Ausbruch noch eine Weile dauert. Eigentlich braucht man im Visitor Center gar nicht nachschauen, wann der Ausbruch ist. Man braucht nur schauen, wann die Leute alle kommen. Wir schauen trotzdem und sehen, dass es um 1151 soweit ist. +/- 10 Minuten. Noch etwa 40 Minuten. Wir gehen noch ins Visitor Center und schauen uns die Souvenirs an.

Dann gehen wir noch zur Lodge. Die ist 4 Stockwerke hoch und komplett aus Holz gebaut. Irgenwann in den 80er Jahren ist sie kompett abgebrannt. Wahrscheinlich musste die Feuerwehr auf den Ausbruch des Geysirs warten, um Wasser zu bekommen. Dann gehen wir zum Geysir, weil schon alle Leute dort sitzen. Vor längerer Zeit ist der Old Faithful schon einmal nicht zur rechten Zeit losgegangen. Da hat es dann kurz darauf ein großes Erdbeben gegeben.

Uns ist egal, was von den beiden Dingen eintritt, wir sind auf jeden Fall mit Fotoapparaten und Videokamera dabei. Es tritt der Ausbruch des Geysers ein. Wie soll man das jetzt beschreiben… es wird heißes Wasser in die Luft gespritzt und kommt wieder runter. Zumindest was nicht vorher verdampt ist. Wir wissen nämlich jetzt, wo die Wolken herkommen. Von den Geysiren in Yellowstone.

Dann machen wir uns auf die 7-Stunden-Fahrt nach Salt Lake City. Wir kommen durch 4 Bundesstaaten. Wyoming, Montana, Idaho und letztlich Utah. Dort sind die Mormonen daheim. Und die Salzsee-Stadt ist ihre Zentrale mit dem großen Tempel in der Mitte. Aber das schauen wir uns erst morgen an. Heute gehen wir mal für die nächsten 3 Tage einkaufen. 180 $ für die nötigsten Kleinigkeiten wie Bier, Toastbrot, Milch, Pizza, Bier etc.

Dann fahren wir zum Campingplatz. Fürs Klo gibt es einen vierstelligen Geheimcode. Das ist so wie beim Bankomat. Nur, dass man nichts herausbekommt, sondern was hier lässt. Also quasi Passwort eintippen, dann Input und zum Schluß flush();

Mura versucht dann seine Pizza zu backen. Der Gasherd lässt sich aber nicht anmachen. Erst nach etwa einer Stunden Internet-Recherche findet er den Trick heraus. Was wäre die Welt ohne die Segnungen des Internet? Der Rest isst Ravioli aus der Dose. Eigenlich war Grillen geplant, aber es gibt keine Feuerstelle beim Campingplatz. Dafür ist es aber schön warm und man kann beim Surfen draussen sitzen. Stromanschluss hat das Wohnmobil auch aussen.

T21: Yellowstone

Um 0700 wachen die ersten auf und bewundern das Panaorama des Panorama-Parkplatzes, wo wir stehen geblieben sind. Um 0830 gibt es Frühstück (der Toaster hält tapfer durch) und es geht wieder los. Wir fahren über Serpentinen einen Berg hinauf. ICBeter schaut sich die Karte von Yellowstone an und scherzt, dass Straßen bei Schneelage gesperrt werden, könnte vielleicht zum Problem werden.
Dumme Scherze gehen immer in Erfüllung. Zwar wurde keine Straße gesperrt, aber der Schnee kam. Zuerst leichte Flöckchen, dann fast waagrecht daher. Langsam bleibt er auch auf der Straße liegen. Das macht mit Sommerreifen unter 5 bis 6 Tonnen besonders viel Laune. Mura hat viel Spaß beim Fahren.
Dann geht es auch noch mit 10 % Gefälle bergab (über ca. 13 Meilen und 3600 Fuß), aber da ist der Schnee schon wieder vorbei. Nun kann uns nichts mehr aufhalten und wir fahren geradewegs nach Yellowstone. Eine Pause gibt es aber, damit der Mura beim McDonalds auf den Topf gehen kann. Wir stellen fest, dass man dort um 3 $ für 2 Stunden Internet kaufen kann. Da Mura ein internetfähiges iPhone mithat, befürchten wir schon, dass er erst nach 2 Stunden vom Töpfern zurückkommt.
Diese Befürchtung war aber falsch und so geht es schnell weiter. Die Bremsen beginnen beim Anfahren ein komisches Geräusch zu machen. Geht halt wieder mal was kaputt. Wir kommen zum Nationalpark. Mit unserer Jahreskarte sparen wir die 25 $ Eintritt. Nur noch 35 $ bis zum Break-even der Jahreskarte!
Beim Yellowstone Lake sind wir stehen geblieben. Mura hat sich geweigert, schwimmen zu gehen. Nur weil in den Prospekten steht, dass man sterben kann, wenn man ins kalte Wasser springt. Hauns raucht noch eine und wir fahren weiter. Dann kommen wir zu den Mud Vulcanos. Da blubbert Gas aus dem Schlamm. Was uns wieder an das geplante Projekt „Schlammwahn“ erinnert (Faxe?).
Ausserdem Dragons Mouth, ein Loch, das heiße Gase speit. Dahinter sitzt wahrscheinlich Grisu, der kleine Drache. Wir haben diese Theorie aber nicht überprüft. Dann geht’s zum Grand Canyon. Nicht zu dem in Arizona, sondern zum Grand Canyon of Yellowstone. Wir fahren zum Lookout vom oberen Wasserfall (upper falls) und gehen dann eine Meile rauf bis zum Artist Point. Mura fährt mit dem Wohnmobil weil es muss ja einer hinbringen.
Dann geht’s zum Campingplatz. Es gibt wieder keine Duschen, aber dafür beheiztes Klo. Weil Mura den ganzen Tag kein Internet hatte, mussten wir noch in die nächste Ortschaft außerhalb des Nationalparks fahren und dort wardriven. Wir haben bald ein langsames und instabiles Netz gefunden und mit viel Geduld die wichtigsten Infos gesaugt.
Am Abend gibt’s Spaghetti mit fertiger Sauce, die aber kein kulinarisches Highlight darstellte.

T20: Reparatur

Weil heute ausser der Kühler-Reparatur nichts am Programm stand, gab es erst später Tagwache. Zum Frühstück wurde Spam vernichtet. Der 6 $-Toaster funktioniert auch immer noch, obwohl er jeden Morgen fast eine ganze Packung Toastbrot erledigen muss. Dann gibt’s erst mal eine Runde Internet surfen. Nachdem alle lebenswichtigen Funktionen (schlafen, essen, Internet) erledigt sind, fragen wir noch, ob wir bis 1400 da bleiben können, weil wir da erfahren, ob die Reparatur erledigt werden kann.

Wir dürfen. Bevor wir wegfahren, gibt’s noch den Hauptspaß beim RV-campen: Die Sch… ah… das Abwasser entleeren. Bru wird zum Spezialisten dafür erklärt, weil sein Opa auch ein Motorhome hat. Wir fahren zur Dumpingstation und der große Schlauch wird angelegt. Dann verabschiedet sich alles in den Untergrund. Gas lassen wir auch noch nachfüllen. Der Gasfüller ist besonders erfreut, weil wir gerade nachfüllen, als es zu regnen anfängt. Nicht so wie auf den Keys, aber doch ordentlich…

Diesmal fahren wir nicht dorthin, wo das Navi sagt, weil Wald und Wildnis kennen wir schon, sondern fahren vorher bei der Werkstätte ab. Der Typ ist noch nicht da, aber er kommt bald. Kurz darauf ist er wirklich da und hat einen Ersatz-Kühler dabei. Um 1600 geht die Reparatur los. Als der Kühler eingebaut ist, schauen sie sich noch an, warum die Hausbatterie nicht aufgeladen wird.

Der Konverter ist kaputt und muss ausgetauscht werden. Glücklicherweise haben sie einen lagernd und wir müssen nicht bis morgen auf die Lieferung warten. Um 1830 ist auch dieser Einbau fertig. Wir zahlen noch lockere 1000 Dollar, die wir aber vom Vermieter zurück bekommen. Hoffentlich. Dann geht die Reise los. Das Navi sagt, dass wir nur 10 Stunden vor Yellowstone sind. Also fast schon da.

Nach ein paar Stunden zeigt die Tankanzeige fast Null an. Es ist aber eh alle paar Kilometer eine Tankstelle. Nicht aber in Wyoming, wo man alle 50 Kilometer oder so Zivilisation findet. Rechtzeitig findet sich aber doch eine große Straßenkreuzung, wo es Benzin gibt. Weil auch gleich ein Subway dort ist, wird noch schnell gefuttert. Mura bestellt als erstes und als der letzte sein Sandwich bekommt, ist er schon fertig und kann weiter fahren. Die anderen futtern im Auto.

Mitten im Nirgendwo gibt es dann Fahrerwechsel. Um Mitternacht wird ein schöner Parkplatz gefunden, der als Campingplatz missbraucht wird. Das ist vielleicht sogar nicht einmal illegal. Zähneputzen wird wegoptimiert und alle gehen sofort pennen.

T19: Rapid City

Die Nacht war heute deutlich wärmer. Bereits um 0800 ist Tagwache, weil die Besichtigung der Stein-Happeln und dann 7 Stunden Fahrt nach Cody, Wyoming anstehen. Heute gibt es sogar Duschen! Die werden auch benutzt. Frühstück Ham and Eggs. Dann noch Geschirr waschen und ab geht es. Wir fahren nach Mount Rushmore. Nach ca. 15 Minuten sind wir dort. 10 $ an Parkgebühren werden uns abgezockt.

Wir schauen uns die G’sichter an und wollen wieder fahren. Wir finden aber, dass wir für 10 $ Parkgebühren noch mehr sehen wollen. Der Vorschlag, die goldene Stadt hinter Mt. Rushmore zu suchen, wird abgelehnt, weil das zu viel Fußmarsch ist. Also schauen wir uns das Visitor Center an. Dort erfahren wir, dass die vier Präsidenten eigentlich schon seit Jahrmillionen dort oben sind. Sie waren nur von Felsmassen verdeckt, die in den 30er und 40er Jahren entfernt worden sind.

Dann schauen wir uns einen Film an, um zu erfahren, wie das ganze gebaut worden ist. Als wir aus dem kleinen Kino rauskommen, wissen wir genau, wie die Vegatation und die Tierwelt rund im Mt. Rushmore (Black Mountains) beschaffen ist. Mission erfüllt und wir fahren los. Also fast, weil ein netter Zeitgenosse weist uns darauf hin, dass unser Wagen auf die Straße pinkelt.

Schnell analysiert, stellen wir fest, dass die grüne Flüssigkeit auf der Straße aus dem Behälter mit der grünen Kühlflüssigkeit stammt. Wir füllen Wasser nach und fahren zurück zum KOA. Dort gibt man uns die Adresse einer RV-Werkstätte an. Wir geben sie ins Navi ein und fahren los. Nach 30 Minuten Fahrt hören wir “Sie haben Ihr Ziel erreicht!”. Links ist nur Wald. Rechts ist nur Wildnis. Vorn und hinten ist nur Straße. Daraus schließen wir, dass hier keine Werkstätte ist.

Wir fahren noch eine Viertelstunde weiter. Dann finden wir die Werkstätte bei den interessanten Orten im Navi. Es leitet uns zurück. Nach einer Viertelstunden hören wir: “Sie haben Ihr Ziel erreicht!”. Wir sind wieder genau dort, wo wir vorher waren. Diesmal ist rechts nur Wald und links nur Wildnis. Wir werten diese Tatsache aber nicht als wesentliche Verbesserung.

Wir fahren in der nächsten Ortschaft zu einem Lokal und fragen. Wir müssen etwa 20 Minuten in die Richtung fahren, aus der wir gerade kommen. Auf geht’s! Diesmal ist wieder links der Wald und rechts die Wildnis, aber wir wissen dass wir weiter fahren müssen. Tatsächlich kommt nach 5 Minuten links eine Tankstelle mit Werkstatt. Ein wichtiger Schritt in Richtung Weltherrschaft!

Der Mechaniker schaut sich das an. Wir sagen ihm, dass wir bei der Vermietung anrufen müssen, wenn die Reperatur mehr als 50 $ kostet. Über die 50 $ kann er nur lachen und ruft gleich bei der Vermietung an. Wir müssen den Schaden erst mal bezahlen und bekommen das Geld dann bei der Rückgabe zurück. Die Ersatzteile kommen morgen nachmittag. Wir sollen um 1400 einmal anrufen. Machen wir. Inzwischen können wir aber weiter fahren, wenn wir brav Wasser in den Kühler einfüllen. Ausserdem erfahren wir, dass das Wohnmobil 4 Monate alt ist. Und es hat über 40.000 Meilen drauf…

Wir fahren erst mal einkaufen. Jetzt haben wir ja Zeit. Beim Bierkaufen müssen wir uns ausweisen. Nimmt uns hier keiner ab, dass wir schon über 21 sind. ICBeter hat in Orlando auch per Reisepass beweisen müssen, dass er schon über 21 ist. Dann wird er nächstgelegene KOA im Navi gesucht und fahren dorthin, wo uns das Navi hinführt. Unser blindes Vertrauen ins Navi ist allerdings nicht durch rationales Denken zu erklären.

Etwa einen halben Kilometer vor dem Navi-Ziel sehen wir die Einfahrt vom KOA Campingplatz. Er ist in Rapid City. Dem Faxe würde es hier gefallen, weil an allen Ecken und Enden “Rapid” steht. Wir entschließen uns reinzufahren und nicht dem Navi weiterzufolgen. Sie haben noch ein Platzerl für uns frei. Wir haben auch gratis Funk-Internet. Die Klos sind beheizt. Nur das Wetter ist suboptimal. Kühl und hin und wieder tröpfelt es. Wir machen trotzdem Lagerfeuer und grillen Würstel. Telefonisch werden Campingplatz in Cody und das Riverraften morgen abgesagt.

Während wir grillen kommen die Nachbarn mit zwei großen Hunden der Bauart Neufundländer an. Wir sehen unsere Würstel schon in erster Gefahr, aber die Hunde werden gleich angehängt. Also können wir die Würstel selber essen. Dann gibt es noch zwei Pokerrunden im Wohnmobil. Wir müssen schließlich für Las Vegas üben. Wir sind ja nicht zum Vergnügen da.

Abschließend wird noch positiv festgestellt, dass auf dieser Tour immer noch keiner die Nerven verloren hat und der Tag wird für beendet erklärt.

T18: Mount Rushmore

Einer der Vorteile eines Wohnmobils ist, dass wenn einer in der Nacht aufs Klo geht, alle aufwachen und auch gleich aufs Klo gehen können. Damit ist alles in einem Aufwasch erledigt. Sehr praktisch. In der Nacht herrschten arktische Temperaturen. Wenn wirklich ein Bär kommen sollte, ist es wahrscheinlich ein Eisbär.

Um 0730 stehen ICBeter und Hauns auf. Letzterer, weil er dringen eine rauchen musste. Ersterer, weil gestern keine Zeit zum Bergwandern war und das heute nachgeholt werden musste. Die Temperatur draussen ist gefühlte -10° C.

Der Rest pennt noch. ICBeter sagt, dass sich alle erst Sorgen machen sollen, wenn er um 1010 noch nicht da ist. Dann geht der Marsch los zum Bierstadt Lake. Das hat aber nichts mit Bier zu tun (was wahrscheinlich der Grund ist, warum die anderen nicht mitgegangen sind). Zurück geht’s mit dem Shuttlebus. Um 1010 Ankunft daheim beim Wohnmobil.

Dann gehts los nach South Dakota zum Mount Rushmore. Das ist ein Berg, wo so ein paar Fetznschädel reingemeisselt wurden. Das Navi gibt als Fahrtdauer 8 Stunden an. Es gibt nur drei Pausen für Fahrerwechsel und einen zum Tanken. Denn der erste Tank ist schon wieder leergefahren. Na tanke… Wir fahren von Colorado durch Wyoming nach South Dakota. Die Landschaft besteht meist aus ewig weiten Prärien. Alle 50 Kilometer findet man an der Straße 10 Postkastln, von denen nur eine Schotterstraße weggeht, die im Nichts endet. Alle paar hundert Kilomter findet man mal Häuser.

Während dem Tankstopp finden wir ein öffentliches WLAN und können nach einem Tag Abstinenz kurz ins Netz schauen. Unterwegs sehen wir ein Dutzend Kohlezüge mit etwa 120 Waggons. Die fahren zwar langsam, haben aber viel Ladekapaziät. Also quasi hohe Latenz, aber viel Bandbreite.

Schließlich kommen wir um 1800 beim KOA an. Diesmal haben wir Strom- und Wasseranschluss. Und vor allem… Internet! Gratis WLAN, das aber nur bedingt stabil ist. Zu Essen gibt es Cheeseburger aus der Mikrowelle und Toastbrot. Dann fängt es zu regnen an, also müssen wir im Wohnmobil bleiben und Internetsurfen. Das Besichtigen der vier Fels-Plutzer verschieben wir auf morgen.

T17: Rocky Mountain National Park

Heute ist wieder früher Tagwache, weil wir wieder auschecken müssen. ICBeter steht schon um 0700 auf, um noch etwas von Denver zu sehen. Weil außer der 16th Street Mall und dem Waschsalon haben wir nicht viel gesehen. Zuerst mit dem Gratisshuttle zum Kapitol. Vielleicht gibt es ja hier ein Visitor Center zum anschauen. Gibt es nicht. Aber nach einem Security Check kann man das ganze Kapitol besichtigen.

Nur in die Sitzungssäle kann man nicht. Die US-Mint, die amerikanische Münzprägeanstalt kann nur zur vollen Stunde besichtigt werden und das geht sich nicht aus. Dann geht es wieder ins Hotel. Auschecken am Fernseher geht nur bei Toni, aber nicht bei Mura. Mit dem Taxi geht es zu der Adresse, die wir vom Blaguss haben. Commerce City.

Dort angekommen sieht es aus, wie im Film, wo sie Drogengeschäfte abwickeln. Verlassenes Industriegelände. Bevor das Taxi wieder abhaut, sieht ICBeter noch rechtzeitig, dass ein Zettel an der Bürotür hängt: „We have moved“. Mit Adresse und Telefonnummer. Also fahren wir noch mal eine halbe Stunde. Dann
finden wir es endlich. Der Papierkrieg muss erst erledigt werden.

Dann wird uns das Wohnmobil gezeigt. 29 Fuß lang und breit wie ein LKW. Eine Couch, ein Tisch mit zwei Bänken, eine Kochecke, eine Dusche, ein Klo, ein Schlafzimmer und ein Bett im Alkoven (das ist über dem Fahrersitz). Dann geht es los. Mura fährt, weil er kann LKW-fahren. Zuerst zum Walmart einkaufen.
Zuerst Brunch beim Subway. Mura gewinnt einen Cookie. Wir rennen etwa 1,5 Stunden beim Walmart herum und finden nur etwa die Hälfte von dem, was wir kaufen wollen.

Also noch mal zum nächsten Supermarkt. Dort laufen wir mal 1,5 Stunden herum, bis wir alles haben. 330 $ insgesamt. Dann geht die Abenteuertour los! Das Navi kennt den Rocky Mountain National Park nicht. Aber wir haben ja eine Straßenkarte. Wir geben die nächstgelegene Stadt ein. Dort führt uns das Navi verlässlich hin. Dann fahren wir mal im Blindflug weiter. Irgendwann verlässt uns dann der Mut und ICBeter sucht den Nationalpark händisch im Navi raus.

Mit nur 10 Minuten Verzögerung geht’s zielsicher zum Nationalpark. Am Eingang bekommen wir dann eine Karte vom Park, mit dem wir zum Campingplatz navigieren können. Es gibt keinen Strom und keine Duschen. Ist ja eine Abenteuer-Tour! Aber es gibt WCs und Fließwasser. Also doch ein Luxus-Campingplatz. Wir besorgen Feuerholz und machen ein Lagerfeuer. Das richtige Pfadfinderfeeling.

Während wir mal versuchen, zum ersten Mal unsere Betten zu machen, grillt sich Mura die ersten vier Würstel. Der Rest teilt sich dann noch 8 Würstel. Dann gibt’s noch verkohlte Marshmallows. Dann wird noch alles weggeräumt, weil wir in Bear Country sind. Und alles, was Bärli anlocken kann, verboten ist.

Weil es kein Internet gibt (ja, solche Orte gibt es leider), wird die erste Nachtruhe ausgerufen. Mal sehen, ob uns ein Bär besuchen kommt. Reinlassen werden wir ihn nicht, weil Haustiere laut Mietvertrag verboten sind. Schade eigentlich…