Tag 7 – Badetag

Wir sind jetzt schon etwas enttäuscht von unseren Bloglesern! Nach unserem dramatischen Notruf ist niemand mit einem Fliegenpracker herüber geflogen und vor der Tür gestanden! Wenn man einmal eine Kleinigkeit braucht…

Mura muss heute alleine frühstücken, weil der Oktopus sich anscheinend an die Magenwände gesaugt hat und erfolgreich Hunger bei ICBeter verhindert. Aber Freddy V. toastet auch nur für Mura brav und so wird auch diese Herausforderung gemeistert. ICBeter testet statt Essen den Pool aus und jetzt hält man es schon ein Weilchen drinnen aus. Die nach 48 Stunden angekündigten 28° sind aber noch immer außer Reichweite.

Da heute Sonntag ist und man am Tag des Herrn ruhen soll, wird heute ein Ruhetag eingelegt. Keine Wanderung oder Besichtigung. Daher hütet Mura heute das Wohnm Haus und ICBeter marschiert zum Strand. Denn nur mit den Füßen im Atlantik gewesen zu sein, reicht für die Weltherrschaft natürlich nicht aus. Da muss man schon komplett drin geschwommen sein!

Schwimmen im Atlantik!

Der Weg dorthin wurde ja schon am Tag 1 ausgekundschaftet. Es ist bei der großen Statue „Christo Rei“. Wir sind uns aber nicht ganz sicher, ob damit Christus oder Christiano Ronaldo gemeint ist. Für letzteren gibt es in Funchal ja sogar ein eigenes Museum. Das werden wir natürlich auch noch anschauen.

Da der Strand so wie die meisten Strände auf 0 m Seehöhe liegt, muss man, wenn man auf einem riesigen Felsen lebt, dort erst einmal hinunter kommen. Dafür gibt es eine Seilbahn oder eine Serpentinenstraße, auf der man runter gehen kann. Aus Klimaschutzgründen wird letzte Option gewählt. Unten befindet sich ein Schotterstrand, ein Restaurant und Sonnenliegen, die man für 2,50 am Tag mieten kann.

Sonnenliegen gibt es zu mieten.

Da man damit auch im Schatten liegen kann, wird das auch gemacht. Denn heute brennt die Sonne runter. Da hat wieder eine der Wettervorschauen gestimmt. Es gibt nämlich grundsätzlich für jeden Tag jede mögliche Wettervorhersage für Madeira, je nachdem, auf welchem Wetterportal man schaut. Unsere Theorie ist, dass es grundsätzlich unmöglich ist, eine Wettervorhersage für Madeira zu machen und daher jedes Portal den Zufallsgenerator anwirft, der eine zufällige Temperatur zwischen 19 und 22 Grad sowie eine zufällige Regenwahrscheinlichkeit von 5 bis 60 Prozent ausspuckt.

Der starke Wind führt halt leider dazu, dass es im Schatten kühl ist. Man kann sich also zwischen frieren und Sonnenbrand entschieden. Außerdem führt der Wind zu starkem Wellengang. Deshalb traut sich anscheinend niemand ins Wasser. Aber das darf einen nicht aufhalten. Das Wasser ist immerhin wärmer, als der Pool am ersten Tag war. Laut Internet 22° C. Der Golfstrom lässt grüßen. Wir nutzen ihn aus, bevor er zum Erliegen kommt.

Surfen kann man auch ohne Internet!

Die Wellen ziehen einen gleich mal 5 oder 6 Meter ins Meer hinaus, schicken einen dann aber gleich wieder zurück. Das ist praktisch, so kann man durch die Gegend schwimmen ohne sich viel bewegen zu müssen. Um ca. 1600 verschwindet dann die Sonne hinter den Wolken, was das Signal zum Rückzug ist.

Mura ist in der Zwischenzeit auch zum Pooltester geworden. Die Temperaturen sind inzwischen so extrem hoch, dass er rund 20 Minuten drin bleiben kann. Das ist neuer Weltrekord. Da am Abend Online-ICB-Clubabend ist, muss schon vorher gegessen werden. Es wird daher ein Lieferdienst ausprobiert. Es werden Burger bestellt, die schnell geliefert werden und nicht schlecht schmecken.

Danach wird beim Clubabend den zurückgebliebenen berichtet, wie es hier ist und nach Ausnutzung der Internetverbindung der Abend für beendet erklärt.

Tag 6 – Levada da Norte

Die wichtigsten News zuerst: Der Pool ist schon wieder mindestens ein Grad Celsius wärmer geworden. Wenn nicht sogar ein Kelvin! Wenn das so weiter geht, verbrennen wir uns noch die Zehen. Vorerst ist es aber noch die Marke „kühle Erfrischung“. Freddy V. toastet wieder verlässlich alle Toasts. Allerdings muss er auch nicht jeden Tag eine komplette Packung toasten so wie damals Freddy I., der 5 Leute ernähren musste.

Im Internet steht, dass daheim mit 13.000 Infektionen ein neuer Allzeitrekord aufgestellt wurde. Einmal sind wir ein paar Tage nicht daheim, schon geht es drunter und drüber. In Madeira gibt es 67 und es ist nur ein bisschen kleiner als das Burgenland. Hier gibt es aber auch nicht so viele Impfmuffel. Vielleicht sollten wir da bleiben, bis Corona vorbei ist. Bis dahin wäre auch der Pool warm.

Bananenplantagen in Funchal

Nach dem Frühstück schlägt Mura wieder eine Wanderung vor. Das letzte Mal, dass er so motiviert war, war beim Goldwaschen in Kanada. Wahrscheinlich vermutet er Goldvorkommen in den Levadas von Madeira. Konsequenterweise geht es heute wieder zu einer Levada. Die Levada da Norte. Tipp für alle, die in Madeira mit einem Navi fahren wollen: Keine Adressen eingeben. Das führt garantiert in die Irre.

Erfahrene Naviuser suchen sich in Google Maps die Koordinaten raus und tippen die dann ins Navi ein. So findet man immer an sein Ziel. Nach einer Weile Autobahnfahrt geht es wieder ins Gebirge. Weil uns die Steilheit der Straßen bisher nicht aufhalten konnte, haben sich die dunklen Mächte wieder etwas neues ausgedacht: Mitten auf der Straße liegt ein Haufen Felsbrocken herum.

Blick ins Tal

Aber er liegt auf der falschen Straßenseite und so können wir nur lachen über dieses untaugliche Hindernis. Beim Beginn des Weges angekommen gibt es nur Parkplätze für Kunden der dortigen Snackbar. Aber auch so etwas kann erfahrene Weltenbummler nicht schrecken. Wir trinken einfach dort etwas und sind damit Kunden. Außerdem hoffen wir, dass die Straße zu steil für einen Abschleppwagen ist. Zumindest eine der beiden Strategien ist aufgegangen, denn das Auto wurde nicht abgeschleppt und es hat auch niemand kaputt gehauen.

Es gibt einen Einstieg in den Weg links und rechts von der Straße. Wir entschieden uns für rechts, weil wir brave Bürger sind, die immer auf dem rechten Weg bleiben. Da es wie gesagt eine Levada ist, geht es wieder entlang einer Wasserrinne. Da uns niemand entgegen kommt, kommen leichte Zweifel auf, dass wir den richtigen Weg genommen haben.

Mura auf dem Weg zur Weltherrschaft

Da in der Wegbeschreibung steht, dass nach kurzem ein Tunnel kommt und wir tatsächlich zu einem Tunnel kommen, zerstreuen sich die Zweifel aber wieder. Das Warnschild vor dem Tunnel wird von Muras Übersetzungs-App mit „Lebensgefahr durch Herbst oder Ertrinken“ übersetzt. Das klingt gefährlich, weil wir tatsächlich Herbst haben. Es könnte aber auch ein plumper Versuch sein, uns von der Weltherrschaft abzuhalten.

Deshalb wird die Warnung ignoriert und der Tunnel passiert. Er ist gerade mal so groß, dass sich Mura irgendwie durchwinden kann. Dahinter ist ein Haus und ein Teich. Dieser endet in einem dicken Rohr, das nach unten geht und dort offenbar in einem Kraftwerk endet. Dass damit die Levada und damit auch der Weg endet, lässt wieder leichte Zweifel aufkommen, dass wir auf dem richtigen Weg sind.

Heimische Flora

Wir sind nämlich erst 1047 m marschiert. Das hat im Internet anders ausgesehen. Da es nach vorne nicht mehr weiter geht, links und rechts auch nirgends hingeht bleibt nur mehr der Rückweg. Wir hatten ja schon mehrmals die Theorie, dass es sich bei den Levadas um Touristen-Pissoirs handelt. Aber weil bis jetzt alle Touristen darauf verzichtet haben, sie zu benutzen, haben wir das auch nicht getan.

Weil diesmal aber keine anderen Touristen da sind, die es nicht benutzen, hat Mura die Theorie, dass es diesmal ok ist. Der Test hat ausgezeichnet funktioniert. Die Theorie ist damit bewiesen, was ein großer Schritt in Richtung Weltherrschaft ist. Sorry, falls das Wasser hinter dem Kraftwerk noch als Trinkwasser verwendet werden sollte. Oder zum Bier brauen.

Wenn sie rückwärts ins Wasser fallen, achten Sie auf Schwimmer!

Wieder bei der Snackbar angekommen, muss Mura wieder dafür sorgen, dass wir als Kunden zurecht den Parkplatz benutzen und sich daher wieder an einen Tisch setzen. Deshalb muss ICBeter die andere Richtung alleine erkunden. Erspäht werden ein weiterer Tunnel, durch den der Weg aber nicht durchgeht und Hühner in Freilandhaltung Plus. Die sind nicht in einem Gehege, sondern laufen frei auf dem Wanderweg herum.

Am Rückweg steht vor dem Tunnel ein Fischer und hält eine Angelschnur ins Wasser. Ein Glück, dass das Wasser nicht aus der Richtung kommt, wo wir vorher gewandert sind. Die Anzahl der anderen Wanderer lässt darauf schließen, dass diese die richtige Richtung gewesen wäre. Tipp für alle Madeira-Urlauber: Wenn ihr diesen Weg gehen wollt, geht in die andere Richtung als wir! Dann geht es wieder ab nach unten.

Lebensgefahr durch Herbst und Ertrinken

Die Theorie, dass die Felsbrocken auf der Straße nicht weggeräumt wurden, weil Samstag ist, erweist sich als Volltreffer. Vermutlich wird die Meldung am Montag entgegen genommen und am Dienstag rückt dann ein Bautrupp an. Spannend wird die Umfahrung der Felsen, denn das ganze ist direkt vor einer unübersichtlichen Rechtskurve, wo es so steil bergab geht, dass alle die rauf kommen, mit Vollgas daher rasen. Aber auch das wird mit Todesverachtung gemeistert.

Dass die Arbeit von Bautrupps eine weltweite Konstante ist, sehen wir dann auf der Autobahn. Große Absperrung und vier Arbeiter, von denen zwischen null und einer arbeitet. Andere Länder, gleiche Sitten. Weil wir nach der Autobahnabfahrt grade beim Supermarkt vorbei kommen, gehen wir gleich einkaufen. Waren wir schon lange nicht mehr. Toastbrot ist aus. Das können wir Freddy nicht antun. Drei mal waren wir schon in diesem Supermarkt und jedes Mal ist unser Stammparkplatz frei gewesen.

Mura in Gefahr

Diesmal steht aber so ein silberner Renault dort. Nur weil wir auch einen silbernen Renault haben, braucht der nicht glauben, sich dort hin stellen zu können. Weil aber noch weitere Plätze frei sind, verzichten wir darauf, auf den Fahrer zu warten und Klartext mit ihm zu reden.

Daheim angekommen testet diesmal Mura, ob der Pool schon unerträglich heiß ist. Es gibt noch Potenzial nach oben. Aber er kann schon ein paar Minuten drin überleben. Weil Kochen nach den Mühsalen des Tages zu anstrengen ist, wird beschlossen wieder Essen zu gehen. Da die Lokale in Gehweite schon alle durch sind, wird nach der Round Robin-Methode wieder von vorne begonnen.

Wasserkraft

Also das Lokal, wo wir den ersten Degenfisch gefuttert haben. ICBeter bleibt den Meeresfrüchten treu und isst einen Oktopus, während Mura zu altbewährtem greift und sich ein Steak reinhaut. Aber keines so wie in Schottland, sondern so wie in zivilisierten Ländern. Sein Schottland-Deja-Vu-Erlebnis hatte er gestern schon mit dem Essig-Degenfisch. Da wir am Fenster sitzen, können wir sehen, dass die Moped-Pizzaboten von der benachbarten Pizzeria austesten, wie nahe man mit einem Moped an die Lichtgeschwindigkeit herankommen kann. Das Abendprogramm ist wie üblich Ausnutzung der Internetverbindung.

Tag 5 – Levada do Alecrim

Nach der Tagwache probiert ICBeter, ob der Pool schon Thermalwasser-Temperatur hat. Nicht wirklich. Aber als Sport-Schwimmbecken geht er schon durch. Nach 3 Runden Schwimmen wird dann doch wieder in den Jaccuzy gewechselt. Zum Frühstück toastet Freddy V. wieder brav alle Toasts. Bis jetzt erweist er sich als vorbildliches Mitglied der ICB-Taskforce.

Weil heute das Wetter gut angesagt ist, wird ein Wandertag beschlossen. Da heute die Hausverwaltung zum Kassieren kommt, muss Mura aber leider das Haus hüten. Also werfen sich ICBeter und Rena ins Abenteuer. Zuerst geht es auf der Autobahn Richtung Westen. Bei Funchal gibt es einen riesen Stau. Zum Glück auf der Gegenseite. Wenn hier Stau ist, dann so richtig, denn es gibt keine Ausweichstrecken. „Umfahren Sie den Stau auf der Bundesstraße“ gibt es da nicht.

Levada do Alecrim

Auf der Autobahn Madeiras freuen sich die Audi- und BMW-Fahrer, dass sie hier ihre Autos mal so richtig ausfahren können und mit 110 oder gar 120 km/h dahinrasen können. Erlaubt sind 90. Bei schönem Wetter sind 10 km/h mehr erlaubt als angeschrieben. Nach 20 Minuten geht es runter von der Autobahn. Und das bedeutet immer eines: Rauf auf den Berg. Da ist es selten so flach, dass man im 3. Gang fahren kann.

Das Navi findet in Ortschaften auch mal kreative Abkürzungen, die bei einem Blick in die vorgeschlagene Straße schnell verworfen werden. Die Hauptstraße ist länger, erfordert aber nicht, dass man in den 1. Gang runter schaltet. Nach einiger Zeit taucht vorne plötzlich so ein typischer Touristenbus auf, der offenbar das gleiche Ziel hat. Das ist gut, da muss man sich nur dranhängen.

Land der Berge

Dummerweise fährt der nach ca. 10 Minuten nach rechts, während das Navi nach links sagt. Ganz nach dem Motto, das Navi hat immer recht, wird links abgebogen. Wir haben ja schon so oft beeindruckende Erfahrungen gemacht, wenn dir blind dem Navi gefolgt sind. Das klappt auch diesmal und es wird ein komplett besetzter Parkplatz gefunden. Wenn man in den Bergen von Madeira einen Parkplatz ohne freien Platz findet, weiß man, dass man hier richtig ist.

Also muss wieder kreativ geparkt werden. Ein Erdstreifen bei Einstieg in einen der Wanderweg ist dafür genau das richtige. Gerade groß genug für ein Auto. Schnell am Handy geschaut, welcher der vielen Einstiege der richtige ist. Verblüffenderweise gibt es hier mitten im Nirgendwo Handy-Empfang. Und zwar gar nicht so schlechten! Heutiger Weg ist PR 6.2 – Levada do Alecrim.

Eine Wasserrutsche für Touristen

Der erste Teil des Weges geht wieder entlang einer betonierten Wasserrinne („Levada“). Also wieder ein Weg mit eingebautem Pissoir. Da die anderen Touristen es nicht benutzen, lässt es ICBeter auch wieder sein. Denn wenn Touristen freiwillig auf etwas verzichten, dann muss da ein Haken dabei sein. Viel Aussicht gibt es erst einmal keine, denn der ganze Weg ist mit so einem Mittelding aus Baum und Strauch überwachsen.

Immerhin kann man sich nicht verirren, denn man muss immer nur der Rinne folgen.Von diesen Levadas gibt es auf Madeira übrigens über 3000 km. Wir werden sie aber nicht alle abwandern. Mit dem Bau der ersten davon wurde schon vor ca. 500 Jahren begonnen. Sie sollen das Wasser, das normalerweise nur an einigen Stellen gerade nach unten rinnt, besser verteilen.

ICBeter beim Wasserfall

Mittendrin kommt plötzlich eine Wasserrutsche. So ähnlich wie in den Thermalbädern im Burgenland. Ist sicher für die Touristen gemacht worden. Da die anderen sie aber nicht benutzen, sieht ICBeter auch davon ab. Eh schon wissen… irgendwas muss daran faul sein. Kurz danach läuft er auf zwei Leute auf, die aus Pakistan oder so kommen. Die machen Fotostopp. Die Gelegenheit wird benutzt, um auch Fotos zu machen und die lästige Touristengruppe überholen zu lassen, die die ganze Zeit hinterher läuft. Haben wir schon erwähnt, dass wir Touristen nicht mögen?

Als die Levada zu Ende ist, ist auch der Weg zu Ende. Damit er aber mit einem Höhepunkt endet, ist dort ein Wasserfall. Kein hoher, aber ein sehr breiter. Davor ist ein kleiner See, in dem man baden kann (Lagoa da Dona Beja). Weil es aber niemand anderes macht, sieht auch ICBeter davon ab. Eh schon wissen… Zurück geht es aber nicht etwa wieder genau den gleichen Weg. Das wäre doch zu langweilig. Nach einem knappen Kilometer Rückweg gibt es eine Abzweigung nach unten. Überflüssig zu erwähnen, dass es steil nach unten geht. Alles mit Stufen.

Rena beim Wasserfall

In Madeira geht es entweder flach dahin oder steil nach oben/unten. Dazwischen gibt es nichts. Die Stufen sind sehr feucht und so erspart sich ein Deutscher ein paar Stufen zu gehen, indem er sie einfach mal runter rutscht. Er steht aber wieder auf und meint, es wäre alles OK.

Der Abstieg endet an einem weiteren Wasserfall. Der ist zwar nicht breit, dafür aber sehr hoch. Die Pakistani sind wieder da. Sie sind aus England. Sie zeigen einen guten Fotospot, den sie gefunden haben mit einem weiten Ausblick. Außerdem haben sie eine Drohne mit und filmen damit alles. Warum haben wir keine mit? Vor dem Wasserfall ist ein kleiner See, in dem man baden kann. Macht aber niemand. Eh schon wissen…

Heimische Fauna

Nach einer Erholungspause geht es wieder ca. 150 Hm nach oben. Aber nicht den ganzen Bergab-Weg zurück. Das wäre ja langweilig. Es geht dann wieder weiter runter. Unterwegs werden wieder die pakistanischen Engländer und der Stiegenrutscher angetroffen. Mit denen wird bis zur Berghütte mitgegangen. Dort wird ebenfalls gerastet.

Da es bis jetzt fast ausschließlich bergab gegangen ist, und der Endpunkt der Wanderung aus naheliegenden Gründen das Auto ist, muss jeder Höhenmeter wieder rauf gegangen werden. Die Handy-Karte zeigt dafür einen schönen Weg an. Überflüssig zu erwähnen, dass er steil ist. Aber immerhin in Serpentinen, um nicht klettern zu müssen.

Großer Wasserfall

Dieser Weg ist diesmal wirklich ein Geheimtipp, denn es wird erstmals auf dieser Reise auf einem Wanderweg keine einzige Person angetroffen. Die letzten paar hundert Meter müssen auf der Straße zurückgelegt werden. Aber die ist kaum befahren, da sich außer ein paar wahnsinnigen Touristen niemand hier her verirrt.

Auf der Heimfahrt wird leider das eherne Prinzip, immer auf der Hauptstraße zu bleiben vergessen. Aber wer kann schon von sich behaupten, eine Straße runter gefahren zu sein, wo ein Warnschild für Gefälle mit der Zahl 32 % drauf steht… Die Bremsen sind aber gut und so wird die Fahrt ohne Schaden zu Ende gebracht. Obwohl bei einem Kreisverkehr einer bei der Ausfahrt von der linken Spur reinschneidet und rausfährt und zweimal auf der Autobahn durch schwarzen Nebel gefahren werden muss. Dieser entpuppt sich in beiden Fällen als die Abgase von Autos, die bergauf getreten werden.

Tiefe Einblicke

Mura testet am Nachmittag, ob der Pool schon kochend heiß ist. Er ist aber noch nicht zufrieden, also wechselt er in den Jacuzzy. Wenn es keine längere Pool-Session gibt, wird halt essen gegangen. Lokale gibt es in Gehweite ja genug. Diesmal ist es kein Restaurant, sondern eine Snackbar, wo es auch normales Essen gibt. Es wird wieder Degenfisch bestellt. Mura bestellt es mit Knoblauch und Weinsauce. Diese entpuppt sich aber eher als Essig-Sauce. Da kommen nostalgische Erinnerungen an Schottland auf.

ICBeter hat mehr Glück mit seiner Bestellung von Fisch mit Meeresfrüchten. Im Fernsehen wird derweil das WM-Qualifikationsspiel Italien – Schweiz übertragen. Komisch, dass die hier nicht Österreich – Israel zeigen. Die erste Halbzeit wird fertig angeschaut. Als im Internet der Pausenstand von Österreich gesehen wird, sind wir froh, dass dieses Spiel nicht übertragen wird!

Heimische Flora

Zuhause wird noch Blog geschrieben und dann völlig verblüfft gelesen, dass Österreich doch noch 4:2 gewonnen hat. Da fällt vor Schreck gleich das ganze WLAN aus. Es kommt aber wieder, sodass der Abend gerettet ist.

Tag 4 – Cabo Girão

Kurz vor 0800 ist wieder Tagwache. Um ca. 1000 kommen die Typen von der Hausverwaltung und kassieren das Geld für die Pool-Heizung. Noch genug Zeit zum frühstücken. Freddy V. toastet wieder brav alle Toasts. Man kann sagen, was man will, aber ohne SPAM ist es halt nur das halbe Vergnügen. Wir haben die Geschäftsidee, Alleinimporteur von SPAM zu werden. Damit kann man nur reich werden.

Um 1000 sind dann alle angezogen, um nach dem Zahlen das nächste Abenteuer zu beginnen. Heute ist wieder mal ein Besichtigungstag, denn die Wettervorschau ist nicht ganz ideal. Nur leider kommt und 1000 niemand. Auch nicht um 1015 und um 1030. Um 1045 startet ICBeter dann eine kurze Erkundung der Ortschaft zu Fuß.

Traditionelle Architektur

Überall wird gebaut. Das ist auch notwendig, denn eine erhebliche Anzahl der Häuser, die es schon gibt werden an Touristen vermietet. Außen sieht man es an den Tafeln, die neben dem Eingang hängen. Auf der kurzen Strecke von ca. 3 km gleich drei Mal eine Tafel mit einer Kontaktadresse und -telefonnummer aus Graz.

Offenbar verschieben die Grazer bereits ihre Vermögen ins Ausland, bevor sie in der kommunistischen Revolution enteignet werden. Das wichtigste Schild ist aber das eines Konstruktionsbüros für Luftschlösser mit österreichischem Bundesadler. Wenn wir die Weltherrschaft errungen haben, muss es überall so etwas geben!

Heimische Flora

Bei der Küste angekommen ist eine offene Lavahöhle zu sehen und ein Haufen Krabben, die dort herum laufen. Ob man die im angrenzenden Restaurant bestellen kann, blieb aber offen. Dann wird der Rückzug angetreten. Inzwischen waren die sicher schon da.

Blöderweise dauert der Rückweg von der Küste hinauf länger, als der Hinweg hinunter. Schuld daran sind Isaac Newton, der die Erdanziehungskraft erfunden hat und Albert Einstein, der heraus gefunden hat, dass es sich dabei um Gravitation handelt. Das bedeutet, dass sich die Raumzeit um die Masse krümmt und sich alle Materie in Richtung dieser Krümmung bewegt.

Urlaub in Graz?

Auf den Straßen Madeiras krümmt sie sich offenbar besonders stark. Und um die Körpermasse gegen die Raumzeitkrümmung zu bewegen, muss viel Masse mal Lichtgeschwindigkeit zum Quadrat aufgewendet werden. Das ist vielleicht auch der Grund, warum man auf Madeira kaum Radfahrer sieht. Die Abwesenheit der Radfahrer hier ist vermutlich der beste Beweis für Einsteins Relativitätstheorie.

Irgendwann ist es dann doch geschafft. Es ist noch niemand da gewesen. Dafür eine E-Mail, dass sie heute nicht mehr kommen können. Na sehr gut. Aber es ist noch nicht aller Tage Abend und so bleibt noch Zeit für eines der kürzeren Besichtigungs-Ziele. Die Wahl fällt auf Cabo Girão. Das ist das größte Kap Europas. Was witzig ist, da wir uns geografisch gesehen in Afrika befinden. Leider ist es weltweit nur das zweitgrößte Kap. Das bedeutet, dass wir irgendwann noch zum größten fahren müssen. Wo das ist, müssen wir noch heraus finden.

Lavahöhle

Auf der Fahrt sieht man massenweise Bananen-Plantagen. Überall, wo nicht gerade ein Haus steht, stehen Bananenbäume. Nach ein paar Kilometer Autobahn geht wieder das lustige Serpentinenfahren los. Als Zusatz-Spaß, den sich die Einheimischen für die Touristen ausgedacht haben, stehen auf der engen Straße überall parkende Autos, so dass nur ein Fahrstreifen frei ist. Besonders spannend, wenn einem gerade der Hop-on-Hop-off-Bus aus Funchal entgegen kommt.

Am Ziel gibt es einen Skywalk. Also eine Konstruktion, wo man über das 580 Meter hohe Kliff gehen kann. Für den besonderen Kick ist in der Mitte noch ein Glasboden eingebaut, wo man sehen kann, wie es unter den eigenen Füßen über einen halben Kilometer senkrecht runter geht. ICBeter hat die Idee, dass ich Mura zwischen die anderen Touristen auf die Glasplatte stellen soll und zu Hüpfen beginnen soll. Der will das aber lieber nicht machen.

Delikatessen?

Im Internet steht, dass dieser Skywalk auch beliebt bei Basejumpern ist. Das wollen wir aber auch nicht machen. Nicht, dass wir Angst davor hätten. Aber wie kämen wir so schnell wieder rauf zum Auto, wenn wir ganz unten sind? Und Motorrad haben wir keines mit, um diesen Stunt zu wiederholen: https://www.youtube.com/watch?v=Gz2Ov4bCugk&t=305s.

Gleich neben dem Skywalk ist ein großes Geschäft, das dumme Touristen mit dem üblichen Klimbim abzockt. Also gehen wir dort hinein. Es wird ein Madeira-Leiberl gekauft. Am Parkplatz, der übrigens auch eine Steigung wie eine Schiflug-Schanze hat, ist eine Kapelle angeschrieben. ICBeter geht die Straße bis zur ersten Kurve hinauf.

Heimische Fauna

Da die Kapelle dort noch nicht sichtbar ist, wird beschlossen, mit dem Auto raufzufahren. Erfahrene Globetrotter wissen, dass wenn etwas nach der ersten Kurve nicht da ist, meist auch nicht nach der zweiten kommt. Tatsächlich ist es noch ein schönes Stückchen Weg. Wir überholen einige Touristen, die geglaubt haben, dass die Kapelle wohl nach der zweiten Kurve kommen muss. Sind halt Oncatcher.

Vor der Rückfahrt wird noch im Internet geschaut, ob es einen IKEA in Funchal gibt. Denn ein IKEA hat sicher einen Fliegenpracker! Aber gibt‘s nicht.

Endlich was vernünftiges gefunden!

Es gibt aber einen homa. Nur weil es bei unserem homa keine Fliegenpracker gibt, heißt das nicht, dass es die in einem anderen auch nicht gibt. Es ist faszinierend zu sehen, wie sich LKW hier durch die Straßen wuchten, wo wir mit unserem Auto schon ins Schwitzen kommen. Die Einfahrt zur Parkgarage ist wieder mal so steil bergab, dass wir nur deshalb nicht aufsitzen, weil der Renault Kandjar ein halber SUV ist.

Wir kaufen noch eine Pfanne, eine Cornflakes-Schüssel. Aber keinen Fliegenpracker. Aufruf an alle Daheimgebliebenen: Wer in den nächsten 3 Tagen nach Funchal fliegt und uns einen Fliegenpracker mitbringt, darf zwei Wochen lang gratis bei uns wohnen! Mit eigenem Schlafzimmer und bald warmem Pool!

Glasboden…

Dann geht es über die Autobahn zurück nach Caniço. Zuerst in den Contiental Supermarkt, denn wir haben schon zu lange nichts mehr eingekauft. Die Vorräte gehen zur Neige. Bei der Einfahrt in die Parkgarage bemerken wir, dass sie eigentlich ganz einfach ist. Vor drei Tagen war das noch eine ziemlich schwierige Einfahrt. Das ist auch irgendwie ein Beweis für die Relativität. Wir kaufen auch ein paar einheimische Bananen, denn die Plantagen haben uns neugierig gemacht.

Dann geht es ab nach Hause. Mura testet, ob der Pool schon heiß ist. Ist er nicht. Aber man kann schon länger drin bleiben als vorher. Ein wichtiger Schritt in Richtung Weltherrschaft. Schließlich wird noch die neue Pfanne getestet (die im Haus vorhandenen sind alle ziemlich kaputt) und damit Abendessen gemacht. Auch die Bananen werden gekostet. Sie sind nur halb so groß wie die österreichischen Bananen. Also die dort verkauft werden. Schmecken tun sie aber fast genau so.

… 580 m über dem Grund

Beim Durchsuchen all unserer Schränke finden wir ein Rentier, dass seinen Lebensunterhalt offenbar damit verdient, Werbung für Coca Cola zu machen. Es wird aber nicht artgerecht gehalten. Es ist in einer Lade mit übel riechenden Duftstäbchen gefangen. Wir befreien es und ernennen es zu unserem offiziellen Madeira-Urlaubs-Maskottchen. Weil Rentier auf portugiesisch Rena heißt, heißt es ab sofort Rena.

Nach ausgiebiger Ausnutzung der Internet-Verbindung wird der Tag letztlich für beendet erklärt.

Hier könnt ihr die 580 Meter nachzählen!
Unten: Steilwand. Oben: Landwirtschaft für Schwindelfreie
Wir dürfen vorstellen: Rena, das neue Reise-Maskottchen.

Tag 3 – Verada da Ponta São Lourenço

Schon wieder sind alle vor 0800 auf. Neben der Zeitverschiebung der Zeitzone kam ja vor über einer Woche ja noch die Sommerzeitrückumstellung dazu. Also eigentlich sind es damit schon zwei Stunden Unterschied, die der Körper verkraften muss. Zum Frühstück riskiert Mura heute die portugiesische Salami und ICBeter Mozarella mit Paradeisern. Natürlich alles mit Toasts von Freddy V.

Noch ein Glas Cola dazu und fertig ist der perfekte Start in den Tag. Naja, fast. Mura ist heute in Experimentierlaune und testet gleich den Kakao mit Cornflakes. Frische Milch oder Kakao gibt es offenbar auf Madeira nicht. Ausschließlich Haltbarmilch. Vermutlich hält man Frischmilch in diesen geografischen Breiten für eine ziemlich verrückte Idee.

Dann wird der Tagesplan geschmiedet. Erst mal wird die Wettervorschau gecheckt. In den guten, alten Zeiten gab es nur eine Wettervorschau – die im Fernsehen. Heute ist die Welt komplizierter geworden und es gibt unzählige Webseiten, die das Wetter vorraussagen. Und natürlich alle unterschiedlich.

Die eine gibt die heutige Regenwahrscheinlichkeit mit 10 % an, die andere mit 40 %. Dann schauen wir halt zumindest, ob die Regenwahrscheinlichkeit heute oder morgen höher ist. Die Seite, die heute 10 % voraussagt, sagt für morgen 5 %. Es wird also weniger! Außer bei der anderen, die heute 40 % angibt. Die sagt für morgen 60 % voraus.

Der Sonne entgegen…

Also wird auf die Voraussagen geschpfiffen und eine mutige Entscheidung getroffen: ICBeter macht eine Wanderung und Mura hütet erst mal die Villa. Als ersterer zum Auto geht, nieselt es. Eigentlich viel weniger als nieseln, eher ein feiner Sprühregen. So etwas kann einen natürlich auf dem Weg zu Weltherrschaft nicht aufhalten! Also wird das Auto gestartet.

Serpentinen gibt es heute keine, weil die Wanderung in Küstennähe ist. Es ist der Wanderweg PR8, der am Ostzipfel der Insel entlang geht. Dort gibt es im Gegensatz zum zentralen Gebirge kaum Vegetation, aber dafür viel Lavagestein. Diese Vulkane waren im Miozän und im Oligozän aktiv. Wie lange das her ist, wisst ihr eh alle.

Der Fels in der Brandung.

Dass es leicht regnerisch ist, könnte aber den Vorteil haben, dass genügend Parkplätze frei sind. Spoiler-Alarm: Es ist nicht so. Kurz nach der Abfahrt von der Autobahn geht es noch über ein paar Kreisverkehre zum Anfang des Weges. Alle Parkplätze sind belegt. Neben der Straße gibt es noch eine Erdstreifen, auf dem aber niemand parkt. Wahrscheinlich ist es verboten. Oder es traut sich einfach niemand sich hinzustellen.

Das lässt sich einfach überprüfen: Das Auto dort geparkt… und alle anderen machen es nach. Wieder ein Rätsel gelöst. Dass wir unsere Pizzas gestern brav aufgegessen haben, zahlt sich jetzt aus, denn der Regen hat sich komplett verzogen. Zeitweise brennt sogar die Sonne herunter. Auch dieser Weg ist ein absoluter Geheimtipp für sehr viele Touristen. Man hört alle Sprachen, die in Europa so vertreten sind. Vor allem: Deutsch.

Zweimal fragt ICBeter jemanden auf Englisch, ob er ein Foto von ihm machen könnte und beide Male waren es Deutsche. Die Deutschen-Dichte ist hier jedenfalls sehr hoch. Der Weg hat über 400 Höhenmeter. Diese kommen durch ständiges Auf und Ab zustande. Er geht entlang von Steilküsten, die mit Geländer gesichert sind, um die Zahl der Touristen nicht zu sehr zu dezimieren. Wie unsere Blog-Leser schon von früheren Reisen wissen, ist das Runterfallen über so eine Steilwand nicht gefährlich. Aber das unten ankommen.

Der Weg wird mit 7,8 km Länge hin und zurück angegeben. Das ist aber wieder mal ein Trick, um ahnungslose Touristen auf den Weg zu locken. Nach etwa 4 Kilometern ist nicht etwa der Aussichtspunkt auf dem Hügel am Ende, sondern die Snackbar. Danach steht, dass der Weg gesperrt ist. Das kann viele Gründe haben. Unter anderem den, dass man uns damit an der Erringung der Weltherrschaft hindern will.

Das darf natürlich nicht riskiert werden. 99 % der anderen Wanderer denken genauso und schieben sich das Bergerl hoch. Oben gibt es zur Belohnung eine Rundumsicht auf Steilküsten mit diversen Lavagestein-Farben, einige Buchten, viel Meer und noch viel mehr. Am Rückweg kann man noch einen Abstecher ganz zum Wasser runter machen.

Das darf natürlich nicht ausgelassen werden. Mit den Füßen wird das Wasser des Ozeans getestet. Es ist ca. 2° wärmer als unser Pool. Also geschätzte +2° C. Aber die ICB-Taskforce ist hiermit zum ersten Mal im Atlantik gewesen! Der Pazifik und der Golf von Mexiko sind bei unseren Reisen nach USA und Neuseeland bereits erledigt. Damit sind alle wichtigen Weltmeere abgedeckt!

Wichtig vor dem Weitergehen ist, nicht zu vergessen, die Schuhe wieder anzuziehen. Nichts wäre unangenehmer, als beim Auto festzustellen, dass diese noch 1 ½ Gehstunden entfernt am Strand liegen. Soll ja alles schon mal vorgekommen sein. Aber ein erfahrener Weltenbummler denkt einfach an alles und so geht es zurück zum Parkplatz.

Strafzettel pickt keiner auf dem Auto, was als Erfolg gewertet werden kann. Kaum setzt sich das Auto in Bewegung, fängt der Sprühregen wieder an. Diesmal so stark, dass die Scheibenwischer auf Dauerwischen gestellt werden müssen. Aber bei der Wanderung kein einziger Tropfen. Kinder, esst eure Teller immer brav auf, es funktioniert wirklich! Also… das was auf dem Teller drauf ist natürlich! Andererseits… wenn ihr den Teller selbst esst, ist euch zumindest ein paar Tage lang das Wetter wurscht.

Einheimische Fauna

Das Auto wird ohne Totalschaden heim gebracht. Dort hat Mura auch schon sein Mittagsschläfchen beendet. Da sich der Pool wider Erwarten auch am dritten Tag nicht von selbst erwärmt hat, ruft Mura bei der Hausverwaltung an, um die Pool-Heizung aufdrehen zu lassen. Hoffentlich kommen die schon morgen.

Nach 20 Minuten läutet es an der Tür. Es ist der Mann von der Hausverwaltung und dreht die Heizung auf. Flott sind sie hier, das muss man ihnen lassen. Vielleicht kann man morgen früh schon 3 Runden im Pool schwimmen statt nur eine! Auf der Webseite steht zumindest, dass es 2 Tage dauert, bis der Pool komplett aufgeheizt ist.

Dann wird es Zeit zur abendlichen Futtersuche. Da wir uns vorgestern nur schwer zwischen zwei nebeneinander liegenden Restaurants entschieden konnten, nehmen wir heute das andere. Während ICBeter Thunfischsteak isst, bleibt Mura bei Bewährtem und isst einen Burger. Als Gruß aus der Küche gibt es vorher kleine Tintenfische, die ICBeter alleine essen darf.

Dann wird im Greisslerladen noch das Notwendigste für morgen eingekauft und am Abend noch die Internet-Verbindung ausgenutzt.

Tag 2 – Vereda dos Balcões

Der Jetlag hält immer noch an und deshalb ist die ICB-Taskforce schon wieder vor 0800 munter. Freddy V. hat heute seinen ersten Einsatz, den er gleich mit Bravour meistert. Wir sind sehr optimistisch, dass er unseren hohen Erwartungen gerecht wird und sich würdig in seine Ahnengalerie einreihen wird. Nach dem Speck probiert ICBeter noch die im Supermarkt erstandenen Sardinen.

Diese sehen aus wie Thunfisch und schmecken auch so. Notiz für die Zukunft: Nicht nur das groß gedruckte mit dem Google Translator übersetzen, sondern auch das klein gedruckte. Aber wer kann schon ahnen, dass mit „guter Snack“ keine Sardinen gemeint sind. Nach dem Frühstück wird auch zum ersten Mal der Geschirrspüler getestet. Dabei wird nach der bewährten Methode vorgegangen, die schon bei Campingplatz-Waschmaschinen zum Erfolg geführt hat: Immer die mittlere Einstellung auswählen!

Ab ins Gebirge!

Draußen im Garten der Villa laufen verdächtige Gestalten herum. Sie gießen die Pflanzen, aber wir haben den Verdacht, dass es Agenten sind, die uns beobachten. Wir tun aber ganz unauffällig als wären wir normale Touristen ohne Weltherrschaftspläne. Um diese umzusetzen, muss es heute an die erste Wanderung gehen.

Da Tami ausgefallen ist und auch Michi L. nicht mitgekommen ist, weil er keinen Startplatz für seinen kranken Extrem-Lauf hier bekommen hat, muss Mura diesmal die volle Wanderung mitmachen. Es stehen sagenhaft viele Kilometer und Höhenmeter auf dem Programm. Zuerst muss man aber dort hin kommen. Dafür haben wir Tomtom mit. Nicht den „Mille“, sondern das nach ihm benannte Navi.

Der Weg ist das Ziel!

Das führt uns zuerst auf die Autobahn, wo es flott voran geht. 90 km/h und ohne Hindernisse. Irgendwann ist dann aber Schluss mit Lustig und es geht aufwärts. Und zwar so richtig. Wer die Straße in Großhöflein rauf zum Sportplatz kennt, weiß wie es hier überall ausschaut. Aber mit ständigen Kurven bis 180°. Und nicht überall so breit, dass es Markierungen in der Straßenmitte gibt. Wer Bergfahrten üben will, dem sei Madeira ans Herz gelegt. Wer solche Fahrten nicht so gern mag, der soll lieber nach Tirol fahren. Dort sind die Straßen vergleichsweise flach.

Aber die Nebenstraßen sind oft noch extremer. Eine Straße hat in Mitte Stufen eingebaut, weil sie zu steil ist, dass man sie zu Fuß bewältigen könnte. Das Navi erlaubt uns aber, auf der Hauptstraße zu bleiben und erspart uns diese Himmelsleitern. Mit Hilfe von Google Maps wird auch der Einstieg in den Weg gefunden. Gleich neben einem strategisch platzierten Imbiss geht es los.

Durch diese hohle Gasse…

Parkplatz finden ist jetzt nicht so einfach, denn es rennen haufenweise Touristen herum. Wir mögen keine Touristen. Ein Teil davon ist mit dem Auto da, darum müssen wir uns in die Reihe jener Wagen eingliedern, die den kompletten rechten Fahrstreifen verparken. Auf 150 Metern Länge. Die restlichen Leute kommen mit dem Bus. Teilweise richtige Reisebusse die genau so breit sind wie eine Fahrspur. Bestimmt eine Freude, so einen Bus über die 180°-Kurven zu lenken.

Extrem-Wanderer Mura.

Dann geht es aber endlich los. Den Weg zu verfehlen ist nicht möglich, man muss einfach nur den anderen Leuten folgen. Es geht über einen breiten Weg in Richtung eines Aussichtspunktes (Vereda dos Balcões). Neben dem Weg ist eine Betonrinne, in der Wasser läuft. Unsere Theorie, dass es sich um ein Pissoir für die Wanderer handelt, ist aber vermutlich falsch, weil es niemand benutzt. Vielleicht wissen die aber alle einfach nicht, was es ist.

Das sind ja schöne Aussichten!

Nach einem Marsch von über 1,8 km und 120 Höhenmetern ist dann das Ziel in Sicht. Ein mit Geländern gesicherter Aussichtspunkt, von dem man in ein tiefes Tal und bis zum Meer sehen kann. Außerdem ein Kleinwasserkraftwerk. Wir haben Glück, denn es sind nur etwa 15 Leute dort. Die Anzahl Busse die an der Straße gestanden sind, ließ anderes befürchten. Bei den anwesenden Personen sehen wir, dass es hier offenbar der Brauch ist, exzessiv in alle Richtungen zu fotografieren. Um nicht unangenehm aufzufallen, machen wir das auch.

Dann wird der Rückweg angetreten. Denn die ganze Strecke muss natürlich auch retour gegangen werden. Damit summieren sich die Tageskilometer auf 3,6 km. Das ist auf jeden Fall ein großer Schritt in Richtung Weltherrschaft. Für die Rückfahrt wird die Strecke über Funchal, der Hauptstadt genommen. Wenn die Geschichte mit dem Karma stimmt, werden die schlimmsten Verkehrssünder der Welt in Funchal wiedergeboren und müssen hier das Autofahren lernen.

Mura am Ziel

Die Straßen sind steiler als in San Francisco, es gibt keine Automatik-Autos und den Begriff „freier Parkplatz“ kennt man hier nicht. Dafür führt eine Seilbahn vom unteren Ende der Stadt zum oberen. Es kommen uns nur zwei Autobusse entgegen, denen kreativ ausgewichen werden muss. Dann geht es endlich wieder auf die Autobahn und mit wahnsinniger Geschwindigkeit zurück ins Domizil.

Wandern macht hungrig, deshalb wird wieder die lokale Gastronomie getestet. ICBeter geht zur Pizzeria und holt 2 Pizzas, um die verlorene Energie wieder aufzufüllen. Während dem Essen kommt der Pool-Service und reinigt den Eis-Pool. Wenn der Pool sauber ist, ist er vielleicht nicht mehr so kalt. Also wird das mal ausgetestet. Es ist nicht so. Außerdem erweist sich der Wasserball von Optik Past als herbe Enttäuschung, denn er ist nach ein paar Mal dagegen dreschen kaputt. (James, das ist keine wirkliche Hilfe für die Erringung der Weltherrschaft!).

ICBeter bei Vereda dos Balcões

Da die Pizzas groß und fett waren, hat sich die Frage nach dem Abendessen auch automatisch erledigt. Nachdem es am Pool zu kühl geworden ist, wird der Rückzug ins Haus beschlossen. Dort wird festgestellt, dass die Gelsen deutlich weniger geworden sind. Der Gelsengift-Stecker scheint zu wirken. Ob wir das überleben werden, wird sich noch herausstellen.

Der Abend wird mit Ausnutzung der Internetverbindung und verdrücken der übrig gebliebenen Pizzastücke verbracht.


Tag 1 – Caniço

Aufgrund des Jetlags (1 Stunde Zeitverschiebung) wachen alle schon kurz nach 0700 auf. Die Zimmer weisen einen erheblichen Nachteil auf: Sie sind so weit vom WLAN-Router entfernt, dass keine Verbindung möglich ist. Dieses Problem muss heute mit höchster Priorität bekämpft werden. Zuerst geht es aber ans Frühstücken. Dass wir noch keinen eigenen Toaster haben, ist das Problem, das wir heute mit zweitgrößter Priorität angehen müssen.

Weil es auf Madeira keinen SPAM gibt (das gilt nur für die Speise, nicht für die E-Mails!) wurde gestern Corned Beef gekauft. Das erweist sich aber als untauglicher Ersatz. Wir wissen jetzt, warum unerwünschte E-Mails nicht als Corned Beef bezeichnet werden. Die Dose wird aber tapfer aufgegessen. Feigheit vor dem Feind ist nicht drin. Apropos Feind: Die Gelsen von Madeira sind eindeutig nicht auf unserer Seite, sondern verbünden sich alle gegen uns. Wir werden beim Jagen immer besser, aber es hilft nicht viel.

Unser bescheidenes Heim

Mura begegnet nach dem Frühstück dem Endgegner – einer Staffel aus zwei Gelsen, die gleichzeitig angreifen. Aber wir befürchten, das war nur den Endgegner des ersten Levels. Dieses Problem muss heute mit dritter Priorität angegangen werden. Das eigentlich höchstpriore Problem haben wir aber nicht selbst in der Hand (und zwar in doppeltem Sinne): die Koffer. Die sind nämlich immer noch nicht da.

Da Wanderausrüstung, Sonnencreme und überhaupt alles da drin ist, wird es heute keinen großen Programmpunkt geben. ICBeter macht aber einen ersten Spaziergang in der Ortschaft. Das geht auch ohne Wanderschuhe. Einfach mal die Straße runter Richtung Meer. Auf einer Insel gibt es schließlich viel mehr Meer als anderswo.

Auf den Malediven sind wir am ersten Tag erst mal um die ganze Insel herum gegangen. Diese Option fällt diesmal aus. Wegen den Schuhen natürlich. Nach ein paar Minuten Marsch taucht unten plötzlich eine große Christus-Statue auf. Die Befürchtung, versehentlich bis Rio de Janeiro marschiert zu sein, wird nach einem Blick auf das Handy-Navi verworfen. Schnell werden ein paar Fotos von dem Nachbau-Christus gemacht.

Neben der Statue ist eine Seilbahn, die hinunter zum Strand führt. Da es Sand auf Madeira wohl nicht gibt, ist es ein Schotter-Strand. Will man sich die 3 € sparen, muss man einen ziemlich langen Weg in Kauf nehmen. Ein weiterer Weg, sich das Geld zu sparen ist natürlich gar nicht runter zu gehen/fahren. Diese Option wird gewählt und der Rückmarsch angetreten. Denn inzwischen sind die Koffer sicher schon da.

Seilbahn zum Strand

Neben der Statue werden schnell noch 2 Touristen mit ihrem Handy fotografiert, um gute Karma-Punkte zu sammeln. Das Wetter soll schließlich so prächtig bleiben. Sonnenschein bei ca. 22° C. Das kann man im November lassen. Daheim sind die Koffer noch nicht angekommen. Also wird schnell mal der Pool ausprobiert. Da die 40 € täglich für die Pool-Heizung gespart wurden (wegen Klimaschutz natürlich), ist das nicht gerade eine Sache zum planschen. Aber wir sind ja keine Warmschwimmer.

ICBeter schwimmt eine komplette Runde durch den Pool. Dann wird der Entschluss gefasst, das ganze im Jacuzzy fortzusetzen. Der ist nämlich schön heiß und im Preis inbegriffen. Die Outdoor-Dusche ist von der Sonne beheizt und daher sofort warm. Als dann später unter die richtige Dusche gegangen wird, stellt sich heraus, dass das dort nicht gilt. Nach dem Aufdrehen des Warmwassers kann man getrost noch eine Runde zocken, danach wird es dann langsam warm. Entschleunigung beim Duschen.

Heimische Fauna. Oder Agenten, die uns beobachten?

Plötzlich passiert das Unerwartete: Der Koffermann kommt mit den Koffern. Und er bringt uns sogar die richtigen! Wenn das kein Schritt in Richtung Weltherrschaft ist!

Schnell wird das wichtigste ausgepackt und im Haus verteilt. Mit der Sonnencreme kann man jetzt auch wieder mit guten Überlebenschancen an den Pool gehen. Mura riskiert ebenfalls den Eis-Pool. Aber auch er entschiedet sich letztlich für den Jacuzzy.

Dann wird es Zeit, unsere drei Probleme anzugehen: Das WLAN, den Toaster und die Gelsen. Dafür wird wieder zum Einkaufszentrum gefahren. Für den zusätzlichen Nervenkitzel steuert ICBeter diesmal die Karre. Wer das steil bergauf und bergab fahren üben will, für den ist ein Madeira-Aufenthalt Pflicht. Natürlich ohne Automatik. Das wäre cheaten. WLAN-Extender, Toaster und Fliegenpracker (für unsere deutschen Leser: Fliegenklatsche) stehen auf der Liste. Es wird ein schöner Parkplatz gefunden. Da dort steht, dass er nur für Kunden des Haushaltswarengeschäftes Moma ist, wird erst mal dort rein gegangen. Steakmesser werden ohnehin benötigt. Und einen Fliegenpracker haben die sicher auch. Bei den vielen Gelsen in Madeira gibt es sowas bestimmt in jedem Geschäft.

Deshalb gibt es eine Seilbahn zum Strand…

Gleich nach dem Eingang taucht man in die Weihnachts-Hölle ein. Weihnachtsschmuck und -beleuchtungen in allen denkbaren Variationen. Da hilft nur rasche Flucht in die nächste Abteilung. Fazit: Steakmesser werden gefunden, aber Fliegenpracker können auch nach mehrmaligem Ablaufen aller Regale nicht entdeckt werden.

Das ist aber nicht schlimm, denn nebenan ist gleich das Elektrogeschäft. Vielleicht gibt es ja elektrische Fliegenpracker. Spoiler-Alarm: Die gibt es nicht! Aber es wird ein Toaster gefunden, der künftig als Freddy V. unsere Toasts toasten wird. Er ist teurer als alle seine Vorgänger. Hoffentlich toastet er auch entsprechend gut. Wir werden euch darüber auf dem Laufenden halten.

Dann geht es daran, den WLAN-Extender zu suchen. Da passiert etwas, was man in Elektronikmärkten in Österreich für undenkbar hält: Wir werden vom Personal angesprochen, ob wir Hilfe brauchen! Nach der verständlichen anfänglichen Verwirrung rücken wir mit unserem Anliegen heraus und werden direkt zum richtigen Regal geführt. Dort sehen wir uns die Extender alle an und werden dabei von einer weiteren Mitarbeiterin gefragt, ob sie uns helfen kann.

Nein, nicht in Rio!

Das ist jetzt schon äußerst verdächtig und deshalb laufen wir mit dem billigsten Teil schnell zur Kassa. Danach geht es wieder zum Continente-Markt, in dem wir schon gestern waren. Denn wir haben nicht alle Lebensmittel gekauft, die wir brauchen. Außerdem gibt es dort sicher Fliegenpracker. Spoiler-Alarm: es gibt sie nicht. Während die wichtigsten Lebensmittel wie Paprika und Eis eingesammelt werden, wird in jedem einzelnen Regal danach gesucht. Ohne Erfolg. Aber der Tag ist ja noch nicht zu Ende. Mit den erbeuteten Dingen wird die Heimfahrt angetreten. Alles wird ins Haus geräumt. Außer dem WLAN-Extender, der wird im Auto vergessen.

Wenn man in exotischen Gegenden reist, muss man auch die lokale Kulinarik kennen lernen. Das geht natürlich nicht, wenn man selbst kocht. Deshalb wird zum Abendessen ein Restaurant aufgesucht. In Mura-kompatibler Gehweite ist gleich ein Cluster mit drei Lokalen. Eine Pizzaria und zwei Restaurants. Das erste davon wird gleich genommen. Die bekannteste Spezialität auf Madeira ist der Degenfisch. Also wir der geordert.

Außerdem hat die Mitarbeiterin beim Sixt empfohlen, das Knoblauchbrot zu probieren. So wird auch das zur Vorspeise bestellt. Dem Lokal ist anzusehen, dass es auf Weine spezialisiert ist. Eine Wand ist nur mit verschiedenen Weinflaschen bestückt. Auch trinken fast alle im Lokal Wein. Außer ICBeter, der einen Krug Bier trinkt und der Weinbauer Mura, der ein Cola bestellt hat. Zur Ehrenrettung seines Berufsstandes bestellt er dann aber doch noch ein Glas Wein.

Noch mehr Meer geht nicht mehr!

Der Fisch ist gut. Kein Schnitzel, aber trotzdem gut. Am Heimweg hat noch ein kleiner Greissler offen. Dort werden Ansichtskarten gekauft, damit das einmal erledigt ist. Außerdem gibt es dort sicher einen Fliegenpracker. Spoiler-Alarm: Es gibt ihn nicht. Alle Regale werden abgelaufen, was dort im Nu erledigt ist. Bei der Kassa wird noch einmal gefragt. Nein, es gibt elektrische Mücken-Vergifter. Sowas haben wir schon gekauft. Oder Gelsenspray. Aber sonst nichts.

Wir stellen vor: Freddy V.

Das ist natürlich ein schwerer Rückschlag auf dem Weg zur Weltherrschaft. Dann wird der Weg zur Villa angetreten. Den WLAN-Extender aus dem Auto mitzunehmen wird vergessen. Aber das wird nachgeholt und damit ist zumindest diese Krise überwunden. Am Abend wird noch die Internet-Verbindung ausgenutzt und der Tag dann für beendet erklärt.

So sieht der für Madeira berühmte Degenfisch aus.

Tag 0 – Anreise

Da der Abflug zu einer christlichen Zeit erfolgt (1225) muss nicht in aller Früh aufgestanden werden. Als Treffpunkt wird 0930 in Eisenstadt vereinbart. Touristen mit jahrelanger Erfahrung wissen aber, dass man vor der Abfahrt im Internet schauen muss, ob der Flug pünktlich ist. Dort steht schon mal 35 Minuten Verspätung. Abflug 1300. Das ist insofern betrüblich, als es in Lissabon nur 45 Minuten Zeit zum Umsteigen gibt. Was solls… 15 Minuten müssen auch reichen, um von einem Flieger in den anderen zu kommen!

Die Anfahrt zum Flughafen verläuft problemlos, was schon mal verdächtig ist. Kein Stau, keine Umleitung… das ist irgendwas faul. Am Vienna International Airport angekommen geht es einmal zu Gepäckaufgabe. Weil Mura mit dem Businessclass-Ticket zwei Koffer einchecken kann und ICBeter mit dem Sparticket gar keinen, checkt er beide Koffer in seinem Namen ein. Die Lüge bei „ich bestätige, alle Koffer selbst gepackt zu haben“ wird schlecht Karma-Punkte einbringen!

Security Check
Ein paar Leute beim Security-Check

Beim Security-Check ist die Hölle los. So ruhig wie in den alten Zeiten vor Corona geht es nicht mehr zu. Trotz der Menge an Kabeln und Stecker im Handgepäck kommen beide ohne Weiteres durch den Check. Die scheinen dort schon einiges gewohnt zu sein. Mura steuert die Lounge an. Es gibt Huhn mit gedünstetem Gemüse. Wieder mal voll gesund ernährt!

Da wir aus unseren Schottland-Reisen gelernt haben, dass es auf Inseln oft recht schräges Essen gibt, holt sich ICBeter noch schnell was vernünftiges. Also geradewegs zum Leberkas-Pepi. Da das Gate noch nicht angeschrieben ist, setzt er sich einfach zum Gate direkt daneben, um zu essen. 5 Minuten später steht bei diesem Gate „13:00 Uhr Lissabon“ angeschrieben. Das beweist, dass der Flughafen auf unserer Seite ist und uns bei der Erringung der Weltherrschaft helfen will!

Es beginnt schon mal mit einer Verspätung!
Es beginnt schon mal mit einer Verspätung!

Dann kommt auch Mura und pünktlich um 1300 geht es los. Mit dem Boarding nämlich. Aber nicht direkt vom Gate ins Flugzeug, sondern erst einmal in den Bus. Der Flieger steht nämlich am Vorfeld. Die 15 verbliebenen Minuten zum Umsteigen sind inzwischen auch dahin. Um 1315 sind dann alle beim Flieger und stellen sich zum Einsteigen an. Zwei Typen erzählen, dass sie eigentlich nach Madeira umsteigen müssen und das das knapp wird. Wir können das nachfühlen.

Aber mit nur einer Stunde und ein paar Minuten Verspätung geht es dann wirklich in die Lüfte. Essen und Trinken gibt es in der Eco nur gegen bare Münze. D. h. eigentlich nicht, denn es werden nur Kreditkarten akzeptiert. Kein Bargeld. Vermutlich, um Geldwäsche zu verhindern.

Dann geht es aber doch an Bord!
Dann geht es aber doch an Bord!

Zwischen Ankunft in Lissabon und geplanten Abflug nach Funchal bleiben noch genau minus 15 Minuten. Aber wieder sehen wir, dass die Flughäfen auf unserer Seite sind! Gleich beim Aussteigen steht einer mit einem Schild „Funchal“ und lotst alle in einen eigenen Bus. ICBeter steigt trotzdem in den falschen Bus ein. Die kennen ihre Pappenheimer aber schon, darum läuft nochmal einer an allen Bussen vorbei und hält ein „Funchal“-Schild hoch und schickt alle zum richtigen Bus.

Dort gibt es nochmal Standeskontrolle. Alle Namen werden aufgerufen und jeder muss sich melden. Wie in den guten alten Zeiten beim Bundesheer. Wir wissen jetzt genau, wer alles von Wien nach Madeira geflogen ist. Mit dem Bus geht es dann direkt von einem Flieger zum nächsten. Mura macht noch den dummen Scherz, dass das viel zu wenig Zeit ist, um das Gepäck umzuladen.

Im Flugzeug sitzen bestimmt schon alle anderen Passagiere und warten ungeduldig auf uns. Als wir einsteigen, ist die Kiste zu zwei Drittel leer. Nach 10 Minuten fällt aber die nächste Gruppe herein. Wir waren nicht das Flugzeug mit der größten Verspätung.

Letztlich ist der Airbus A321neo komplett voll. Mit nur einer Stunde (und ein paar zerquetschten) Draufgabe gehen wir wieder in die Luft. Der Flug dauert nur 1,5 Stunden und so hat Mura in der Businessclass mit Essen usw. so viel Stress, dass er nicht einmal aufs Klo gehen kann.

Dann heißt es noch schnell das Gepäck holen und den Mietwagen ausfassen. Das richtige Gepäck-Karusell ist schnell gefunden, denn es gibt nur eines, das sich bewegt und vor dem ein paar hundert Leute stehen. Und schon geht es los und die ersten Koffer kullern aufs Band. Nach ca. 10 Minuten bleibt es dann stehen und es kommen keine Koffer mehr raus. Das ist insofern betrüblich, als dass unsere Koffer noch nicht dabei waren. ICBeter macht den dummen Scherz, dass es das jetzt war.

Allen Widrigkeiten zum Trotz erreicht die Taskforce doch noch Funchal.
Allen Widrigkeiten zum Trotz erreicht die Taskforce doch noch Funchal.

Aber kurz darauf läuft das Band wieder los und es kommen weitere Koffer. Wieder eine Krise erfolgreich überstanden. Allerdings bleibt das Band wieder nach ein paar Minuten stehen. Mura macht den dummen Scherz, dass wir uns schon mal nach dem Lost&Found-Schalter umschauen sollten, um die ersten dort zu sein. Ganz hinten sehen wir den Wegweiser dort hin. Gerade, als ICBeter den dummen Scherz machen wollte, dass das jetzt die letzten Koffer waren, steht an der Anzeigetafel „last bag delivered“. Wir sind die ersten beim Lost&Found-Schalter.

Mura steht 10 Minuten am Schalter, um die Verlustmeldung aufzugeben. Dahinter stehen 30 – 40 Leute an und warten. Immerhin wird ein zweiter Schalter aufgemacht. Jetzt nur noch zum Sixt, das bestellte Auto holen. Die nette Mitarbeiterin dort meint, dass wir uns ein schönes Auto ausgesucht haben, aber mit den 0,9 Liter Hubraum ist es zu schwach, um die steilen Bergstraßen auf Madeira zu bewältigen. Nur gut, dass das Auto dann beim Sixt Madeira angeboten wird. Also wird ein etwas stärkeres genommen und die Fahrt geht los. Das eingebaute Navi führt uns nur einmal in die Irre. Das kostet uns nur ein müdes Lächeln, da sind wir von Navis ganz andere Sachen gewohnt.

Den Profis kann man nichts vormachen. Mura ist als erster beim Lost & Found.
Den Profis kann man nichts vormachen. Mura ist als erster beim Lost & Found.

Wir kommen beim gemieteten Häuschen an. Weil ursprünglich Tami auch mitfliegen wollte, haben wir uns für ein etwas größeres entschieden und einen Schuppen mit 4 Schlafzimmern auf zwei Stockwerken gemietet. Und natürlich Küche und Wohnzimmer. Und ein Pool, Hotpool, Grillecke und Sonnenterrasse. Was man halt so braucht. Wer uns also schnell mal besuchen will… wir haben Platz!

Obwohl wir diesmal nicht im Mutterland des Kapitalismus sind, kann man hier trotzdem am Sonntag um 1930 noch zum Supermarkt fahren und das Notwendigste einkaufen. Das Navi führt uns nur einmal in die Irre. Als wir von der Autobahn abfahren und auf die normalen Straßen kommen, sehen wir, dass die Behauptung, die Straßen auf Madeira wären steil, keine Übertreibung war.

Der Blick aus dem Fenster.
Der Blick aus dem Fenster.

Dann wird noch gegessen und festgestellt, dass die Klimaanlage wie ein Traktor klingt. Die gute Nachricht ist, dass das Internet immerhin 40 Mbit/s bietet und stabil ist. Also ist der Abend gerettet und der Tag wird um 0000 für beendet erklärt. Man darf gespannt sein, ob die Koffer morgen geliefert werden!

Vorschau

2020 haben die dunklen Mächte alle Register gezogen, um uns an der Weltherrschaft zu hindern. Eine Pandemie mit gefühlten 20 Lockdowns und Flugverboten haben die ICB-Taskforce erfolgreich in die Knie gezwungen und von Australien daheim bleiben lassen. Eine solche Niederlage darf sich 2021 natürlich nicht wiederholen!

Aber auch dieses Jahr ist heftiger Gegenwind zu spüren. Australien ist immer noch zu. Daher musste Plan A – dorthin zu fliegen – fallen gelassen werden. Also wurde Plan B aus der Taufe gehoben: Hawaii. Doch auch hier haben die dunklen Mächte ganze Arbeit geleistet. Die Amis haben EU-Bürger so lange ausgesperrt, bis die schon gebuchten Flüge storniert werden mussten.

Aufgeben tut man aber bekanntlich nur einen Brief, deshalb wurde Plan C aus der Taufe gehoben: Madeira. Dort haben die Amis nichts zu sagen, weil es eine Insel in Europa ist. Also eigentlich in Afrika, da die Kolonialzeit aber noch nicht überall vorbei ist, ist es eine portugiesische Kolonie. Es wird rechts gefahren und mit Euro bezahlt. Also voll die Zivilisation.

Bevor die Flüge aber noch gebucht wurden, wurde die Taskforce aber schon um eine Person reduziert. Tami ist gesundheitlich außer Gefecht gesetzt. Also schrumpft die Mannschaft auf ICBeter und Mura zusammen. Die ließen sich aber durch nichts aufhalten, obwohl die dunklen Mächte wirklich noch alles versucht haben: Eine vierte Corona-Welle mit Jahres-Höchtszahlen, ein Vulkanausbruch, der aber die falsche Insel getroffen hat sind nur zwei Beispiele. Hier folgt nun die Erzählung dieses Abenteuers, bei der nichts hinzugefügt oder weggelassen wurde.

Tag 31: Heimflug

Der letzte Reisetag ist angebrochen! Nach dem Frühstück werden noch die restlichen Sachen eingepackt. Es ist unglaublich, wieviele Sachen noch in den Koffer reinmüssen, wenn man glaubt, mit dem Packen fertig zu sein. Doch alle drei schaffen es. Ein großer Schritt in Richtung Weltherrschaft. Weil noch Zeit ist, werden die WM-Spiele samt Elferschießen im Fernsehen angeschaut. Dann wird noch ein Foto mit Freddy I. und Freddy IV. gemacht.

Wiedersehen mit Freddy I. und Abschied von Freddy IV.

Wiedersehen mit Freddy I. und Abschied von Freddy IV.

Um ca. 1300 wir ein Uber XL gerufen. Ein Van kommt und alle Koffer passen gut hinein. Auch Muras und Tamis Campingsessel, die von Tami mit nach Hause genommen werden. Die Fahrt dauert über eine Stunde. Die Golden Gate Bridge sehen wir heute endlich so, wie sie typischerweise zu sehen ist: tief im Nebel versunken. War auch irgendwie surreal mit dem ganzen Sonnenschein…

Vor dem internationalen Terminal wird ausgestiegen und es trennen sich die Wege: Mura und Tami zu Isle 8 und ICBeter zu Isle 6 zum einchecken. Tami lässt aber zuerst Koffer und die Campingsessel einfolieren. Wahrscheinlich soll das Glück bringen…

ICBeter hat seinen Businessclass-Sitz bekommen, da sein Mindestgebot dafür angenommen wurde und so kommt er beim Checkin beim Priority-Schalter sofort dran. Auch beim Security-Check gibt es eine Priority-Schlange. Dort steht aber gerade eine Mutter mit zwei kleinen Kindern und es dauert länger als bei den anderen Schlangen. Aber es ist Zeit genug.

Gleich nach der Security ist die Lounge. Dort gibt es ein Buffet mit kaltem und warmem Essen und alle möglichen Getränke. Auch WLAN gibt es und so kann man dort locker die zwei Stunden verbringen. Boarding beginnt pünktlich und die Businessclass darf als erstes rein. Fast pünktlich hebt die Kiste ab. Dann gibt es Essen mit 4 Vorspeisen und 4 Hauptspeisen zur Auswahl.

Einen Film schauen geht sich auch noch aus. Spiele gibt es aber genauso wenig wie in der Economy Class: Ein Schachspiel. Aber es wird eh Zeit zum Schlafen. Der Sessel kann ganz flach gemacht werden und Bettzeug liegt auch bereit, sodass man ein schönes Bett hat und man gut schlafen kann.

Das beste an der Businessclass ist aber, dass man am WC sitzen kann und gleichzeitig beim Fenster rausschauen kann! Das zweitbeste ist, dass es WLAN gibt. Ansonsten fühlt es sich eigentlich gar nicht wie fliegen an. Dann gibt es noch Frühstück, aber ohne Freddy IV. ist das nur der halbe Spaß.

In Kopenhagen angekommen geht es erst mal durch die Passkontrolle. Natürlich geht es am Nachbarschalter viel schneller weil vorne Leute stehen, deren Pässe genau kontrolliert werden. Eh klar. Hier gibt es auch eine Lounge, die man auch bei der Ankunft besuchen kann. Das ist ein Vorteil, wenn man über 4 Stunden Wartezeit hat. Immerhin gibt es Räucherlachs und Salat. Die erste Halbzeit von Brasilien – Mexiko wird am Großbildfernseher übertragen.

Für die 2. Hälfte fehlt die Zeit, denn der Weiterflug nach Wien steht an. Das Gate ist bummvoll, das ist ein Hinweis darauf, dass auch der Flieger bummvoll sein wird. Und tatsächlich bleibt kein einziger Platz frei. Der Flug ist profitabel für die AUA. Es ist diesmal aber nichts mit einem freien Platz daneben. Aber der Flug geht nur rund 1 ½ Stunden. Und es gibt erstmals seit 5 Wochen wieder Almdudler.

Was ist das wieder für ein Lake?

Was ist das wieder für ein Lake?

Der Landeanflug geht über den Neusiedler See. Das ist eine nette Geste für alle Burgenländer an Bord. Jedenfalls ist der See noch immer da. Beruhigend, dass man mal ein Monat wegfliegen kann und nicht alles ist kaputt… Landung: Pünktlich. Als ICBeter zum Gepäcksband kommt, steht dort 5 – 10 Minuten Wartezeit für das Gepäck aus Kopenhagen. Also nochmal aufs Klo.

Danach raus und das Gepäcksband fängt zum Laufen an. Raus kommt genau ein (!) Koffer. Der von ICBeter. Kein einziger anderer. Und es wartet auch… niemand… sonst auf seinen Koffer. Niemand. Aus einem komplett vollen Airbus A319. Damit ist klar, dass ALLE anderen Passagiere Agenten von NSA, Mossad, MI5 und CIA gewesen sind, die ihn beobachtet haben! Vermutlich wollten sie in Erfahrung bringen, ob wir es wirklich geschafft haben, die Weltherrschaft an uns zu reißen!

Aber das verraten wir natürlich nicht. Auch hier nicht!

Mal sehen, ob bei Mura und Tami auch alles glatt gelaufen ist. Nach der Auftrennung der Taskforce sind sie erst einmal in die Firstclass Lounge gegangen. Mura checkt sich erst mal den Schlüssel für die Dusche. Pünktlich sind sie dann zum Flugzeug marschiert und das ist auch brav zum richtigen Zeitpunkt abgehoben. Tami wird auf der rechten Seite auch sehr zuvorkommend bedient und haut sich wieder ein paar Whisky-Cola rein. Natürlich mit dem besten Whisky, der vorhanden ist.

Mura geht es nicht ganz so gut wie ihm, denn auf seiner Seite ist der Steward anscheinend auch noch für die Economy-Class zuständig und schaut nur hin und wieder vorbei. Der Flug geht glatt und ist nach etwa 11 Stunden in London angekommen. Das Ausetzen ist hart, vorne in der Schnauze der Boeing 747 merkt man das besonders.

Die Zeit in London ist relativ knapp bemessen. Da die Arrival-Lounge für Firstclasser in einem anderen Terminal ist, wird nichts riskiert. Deshalb wird nur eine Businessclass-Lounge besucht. Rechtzeitig wird wieder zum Flieger nach Prag marschiert.

Im Flugzeug heißt es dann aber leider warten. Und zwar so lange, bis der Slot für den Start weg ist. In Heathrow ist es nicht so einfach, wieder einen zu bekommen. Der Kapitän meldet sich: Der nächste ist erst in einer halben Stunde. Naja, in Prag ist eh etwa eineinhalb Stunden Zeit, um zum Bahnhof zu gelangen. Kurz darauf meldet sich der Kapitän wieder: Das Vehikel zum Schleppen des Flugzeuges aus dem Terminal ist kaputt.

Aber er ist zuversichtlich, dass bis zum neuen Startslot ein neues da ist. Und so ist es auch. Der neue Slot kann genommen werden und ab geht es in die Lüfte. Es wird sogar aufgeholt und die Landung ist nur mit 15 Minuten Verspätung. Jetzt nur noch die Koffer holen. Damit haben die beiden schon schlechte Erfahrungen. Eine Email mit einer Entschuldigung für verlorene Koffer ist aber nicht gekommen.

Die postive Nachricht gleich vorweg: Sie sind nicht die einzigen, deren Koffer erst einmal nicht kommen. Es kommen nämlich gar keine. Es dauert eine Ewigkeit, bis das Band losläuft. Die Koffer sind schnell gefunden. Außer die Campingsessel von Tami. Die kommen nicht daher. Alle Koffer sind schon weg, aber es kommt nix.

Dann kommen schon die Koffer vom nächsten Flugzeug. Also ab zur Gepäcks-Urgenz. Dort rät man ihnen, doch mal beim Oversize-Gepäck nachzuschauen. Und tatsächlich… da sind die Dinger! Das ist zwar ein großer Schritt in Richtung Weltherrschaft, aber die Tatsache, dass nur mehr 18 Minuten bis zur Abfahrt des Zuges sind, ist das genaue Gegenteil. Da sich das nicht mehr ausgehen kann, wird der bestellte und wartende Fahrer wieder weggeschickt.

Bezahlt muss er trotzdem werden. Noch teurer als der unbenutzte Fahrer ist jetzt aber guter Rat. Wie kommt man um 1930 von Prag nach Wien wenn kein Zug mehr fährt und ein Flieger schon im Vorfeld nicht zu finden war? Letzte Hoffnung: Ein Mietauto. Ob in Prag überhaupt eines bereit stehen wird? Beim Sixt angekommen die gute Nachricht: Es sind zwei österreichische und ein deutsches Auto da.

Die haben den Vorteil, dass sie ohne Einwegmiete zu bekommen sind. Mura gibt seine Kreditkarte hin. Die Mitarbeiterin kontrolliert sie und sagt ihm, dass mit dieser Kreditkarte noch eine Kundenkarte verknüpft ist. Mit so viel Umsatz, dass er ein gratis Upgrade auf eine höhere Wagenklasse bekommt. Also wird ein Mercedes mit Münchner Kennzeichen gecheckt. Ob der wohl aus Merced stammt?

Ohne Einwegmiete und dem Preis der niedrigeren Klasse ist der Spaß sogar bezahlbar. Ein Navi ist auch eingebaut. Alles schön auf tschechisch, versteht sich. Man muss aber nur die Sprache einstellen. Auf dem tschechischen Display… Durch die geballte Kraft der Englisch-, Deutsch- und Ungarischkenntnisse gelingt das dann aber doch.

Tschechische Autobahnen sind super. Ca. 80 % davon sind derzeit mit Hilfe von EU-Geldern eine Baustelle. Immer mit einer schönen 80er-Beschränkung. So kommen die beiden um ca 2300 am Flughafen Wien an. Dort wurde ICBeter schon um 2000 telefonisch informiert, was Sache ist. Der hat sich derweil in ein Cafe gesetzt und Belgien – Japan angeschaut. Die Japsen haben nach einem Kamikaze-Eckball noch in der 94. Minute durch einen Konter 2:3 verloren.

Das ist ungünstig, denn die Verlängerung wäre sich noch locker ausgegangen, bis die Helden aus Prag eintreffen. Also muss ein gemütliches Eck gefunden werden, um Lesen zu können. Der Flughafen ist um ca. 2200 ein ruhiger Ort. Hin und wieder kommen Reinigungskräfte vorbei, mal auch zwei bis an die Zähne bewaffnete Polizisten, die staunen, dass da einer mitten in der Nacht mit einem riesen Koffer herumsitzt und liest.

Dann kommt die Nachricht, dass in 10 Minuten Treffpunkt ist. ICBeter schreibt, dass er beim Dropoff beim Abflug wartet. Mura und Tami stehen bei der Ankunft und warten. Ein Glück, dass es Handys gibt und so findet die Wiedervereinigung der Taskforce Heimflug doch noch statt. Die Fahrt nach Ödenburg, Eisenstadt und Zemendorf ist da nur mehr ein kleiner Katzensprung.

Damit ist die Tour „USA 2018“ abeschlossen. Nachdem wir Grand-Canyon-Regen, heiße Wüsten, noch heißere Hottubs, viele Uber-Fahrten erlebt haben, viele Hektoliter Benzin getankt haben, mit einem Elektroauto die Umwelt geschont haben, eine neue Rekordzahl an Nationalparks besucht haben, in Las Vegas nur ein bisschen Geld und einen Hut verloren haben, einen Höllenritt am Touristentransporter beim Antelope Canyon überlebt haben, den Jumping Jollas entkommen sind, in den Wellen des Pazifik geschwommen sind und viele neue Fastfood-Restaurants getestet haben, kann die Reise in jedem Fall als großer Schritt in Richtung Weltherrschaft verbucht werden.

Aktueller Standort: Daheim