Tag 10: Jasper NP

Um 0900 ist Tagwache. In der Nacht haben wir festgestellt, dass das hier keine gelsenfreie Zone ist. Obwohl die Sonne scheint, wird sicherheitshalber drinnen gegessen. Als besondere Zutat zu den Spam-Toasts gibt es heute Muscheln in Öl. Mit dem Cola-Trinken in der Früh unterstützen wir die Eisbären. Die WWF Polarbear Conservation bekommt Geld für jede verkaufte Dose. Dass die Eisbären konserviert werden, ist sicher eine gute Sache.

Fast pünktlich um 1135 hauen wir dann ab. Es geht in den Jasper Nationalpark. Auf der Fahrt dorthin treten wir in ein neues Zeitalter ein. Besser gesagt in eine neue Zeitzone. Mountain Time statt Pacific Time ist in Alberta gültig. Nach zwei Fotostopps kommen wir zum Eingang des Parks. Dort sind die Wegelagerer auf der Straße und wir müssen zahlen. Wir werden gefragt, wie lange wir in den Nationalparks bleiben. Da wir drei Tage hier sind, müssen wir fast 60 $ Eintritt bezahlen. Damit dürfen wir passieren und fahren in die Stadt Jasper.

Das ist der nördlichste Punkt, den wir auf dieser Tour erreichen werden. Und auch der nördlichste Punkt, an dem wir jemals gewesen sind. Wir sind etwa auf 52° 50′ N. Noch ein paar Grad mehr und wir wären am Nordpol!

Heute ist Wandern angesagt. Tami und ICBeter machen sich auf den Weg zu den Mina Lakes. Ein 9 km Rundweg mit wenig Steigung. Es geht zuerst durch ein Waldstück, dann eine Lichtung mit ein paar Birken und seltsamen roten Blumen. Nach ca. 30 Minuten kommt dann der erste Lake. Es ist der kleinere von den beiden Mina Lakes.

Mina Lakes, Jasper NP

Mina Lakes, Jasper NP

Hier stellen wir beim Fotografieren fest, dass das hier auch keine gelsenfreie Zone ist. Die Viecher fallen zu tausenden über uns her. Aber wir halten tapfer durch und lassen uns nicht unterkriegen. Der Weg geht dann noch zum größeren der beiden Seen, drum herum und wieder zurück. Am Rückweg werden wir genau von Eichhörnchen beobachtet. Die sind sicher auch von den Geheimdiensten geschickt, um uns auf dem Weg zur Weltherrschaft auszuspionieren.

Mounty bei den Mina Lakes

Mounty bei den Mina Lakes

Nach etwa 2 Stunden ist die Wanderung beendet. Der nächste Programmpunkt ist der Supermarkt. Die Lebensmittelvorräte müssen wieder aufgefüllt werden. Da wir schon ewig lange nicht gegrillt haben, kaufen wir diesmal wieder ordentlich Grillfleisch ein. Rind und Bison, damit es nicht langweilig wird. Um wieder positive Karma-Punkte zu sammeln, spenden wir noch 2 $ für die lokale Food Bank. Das ist wahrscheinlich die pannonische Tafel von Alberta.

Weil die Tankstelle gleich gegenüber ist, fahren wir auch gleich dort hin. Der Tank ist schon wieder halb leer. Für Optimisten ist er halb voll, deshalb geht denen auch immer das Benzin aus. Da wir Pessimisten sind, sind wir zuversichtlich, dass uns so etwas nie passieren wird. Danach wird der Campingplatz ins Navi programmiert.

Wir treffen auf faszinierende, exotische Pflanzen. Aber im Nationalpark darf nichts gepflückt werden!

Wir treffen auf faszinierende, exotische Pflanzen. Aber im Nationalpark darf nichts gepflückt werden!

Es sind nur 5 Minuten Fahrt dorthin. Beim Eingang stehen wir gleich mal im Stau. Obwohl es zwei Spuren für die Anmeldung gibt, sind wir in unserer Schlange erst die fünften. Vielleicht liegt es ja daran, dass das der einzige Campingplatz für Wohnmobile in der Umgebung ist, der Anfang Juni offen hat.

Bei der Anmeldung erhalten wir die Hiobsbotschaft, dass es im ganzen Campingplatz kein WLAN gibt. Wir werden also den ganzen Abend kein Internet haben! Offline. Von der Welt abgeschnitten. Quasi auf einer einsamen Insel ohne Kontakt zur Zivilisation! Aber im Nationalpark campen ist hart, das wissen wir schon von früheren Reisen. So gibt es auch keinen Grillplatz und die Duschen sind nur mit einer Wanderung erreichbar. Was tut man nicht alles zur Erringung der Weltherrschaft!

Wir werden ständig von obskuren Agenten beobachtet

Wir werden ständig von obskuren Agenten beobachtet

Beim Eingang haben sie uns gesagt, dass wir uns von den Wapitis fernhalten sollen, da sie Junge haben und aggressiv sind. Und von den Bären sowieso. Bis jetzt haben wir aber keine Bären gesehen. Wer weiß, ob es die wirklich gibt oder das nur ein Gerücht ist, um uns einzuschüchtern. Die einzigen Bären, die wir gesehen haben, sind die Preiselbären im Caribou Grill gestern.

Da es keinen Grillplatz gibt, können wir unser mühsam erworbenes Fleisch nicht grillen. Also werden Würstel und Brot vertilgt. Dazu gibt es noch Chips, Schoko und zum Schluss ein Eis. Die Ernährungskrise ist damit überwunden. Tami macht dann noch den Gewaltmarsch zur Dusche. Wenn man von der Dusche zurück zum Wohnmobil marschiert, ist man wieder so verschwitzt, dass man sich eigentlich wieder duschen müsste.

Dann stehen wir vor einem neuen Problem: Wir haben einen Abend ohne Internet vor uns. Wir müssen uns also eine Offline-Beschäftigung sorgen. Die Wahl fällt auf einen Kinoabend mit der „Rotkäppchenverschwörung“. Denn Strom haben wir ja. Der Film passt sehr gut, da er mitten im Wald spielt und wir uns auch mitten im Wald befinden. Die Moral von der Geschichte ist: Traue niemals einem Hasen! Das werden wir auf unserer Tour künftig berücksichtigen.

Außerdem werden die Rubbellose aufgerubbelt, die wir erstanden haben. Es war ein voller Erfolg! Wir haben 9 $ gewonnen! Gut, wir haben auch 14 $ investiert, aber das interessiert nur ewige Schwarzseher und Nörgler. Mura und ICBeter sind die erfolgreichen Aufrubbler. Tonittt rubbelt nur eine Niete auf.

Als es dunkel wird, wird der Tag für beendet erklärt. Durch die geänderte Zeitzone geht die Sonne hier noch etwas später unter. D. h. es gibt fast bis 2300 Tageslicht. Deshalb sieht man im Juni auch kaum Nordlichter hier, weil es so wenig Dunkelheit gibt. Die wird man erst im August wieder sehen, aber so lange können wir nicht warten.

Momentaner Standort: 52°50.805′ N, 118°04.549′ W

Tag 9: Wells Gray PP

Kurz vor 0900 wachen die ersten auf. Da es hier überall 1100 Checkout-Zeit gibt, brauchen wir im Gegensatz zu Neuseeland hier nie einen Wecker. Da die Duschen hier gratis sind, werden sie heute nicht boykottiert, sondern benutzt. Das Wetterglück hat uns noch immer verlassen und es regnet leicht daher. Deshalb gibt es Frühstück wieder im Wohnmobil.

Freddy III. hält immer noch durch. Es zahlt sich doch aus, wenn man etwas mehr Geld investiert. Heute wird Hickory Smoke Flavored Spam gekostet. Er schmeckt genauso wie der normale Spam. Nach dem Frühstück steht heute zum ersten Mal Dumpen auf dem Programm. Also das Ausleeren des Abwassertanks. Natürlich finden wir die Handschuhe nicht, die wir extra dafür gekauft haben.

Mura und Georgi beim Dumpen

Mura und Georgi beim Dumpen

Wir sehen in allen Kofferräumen nach, aber sie sind verschwunden. Da haben sicher die dunklen Mächte ihre Finger im Spiel… Also nimmt Georgi zwei Plastiksackerl. Wenn wir von irgend etwas genug haben, dann Plastiksackerl. Jeder Einkauf macht uns um 5 bis 10 Sackerl reicher. Dann machen wir uns auf die Fahrt zum ersten Viewpoint.

Auf der Fahrt hören wir, dass hinten die Kofferraumklappe zuschlägt und bleiben sicherheitshalber stehen. Anscheinend sind wir losgefahren, ohne den Kofferraum hinten zuzumachen. Das ist nicht optimal, deshalb machen wir ihn für die Weiterfahrt lieber zu. Der erste Punkt ist der Spahat Fall, ein Wasserfall. Leider regnet es immer noch und daher beeilen wir uns mit Fotos machen und huschen wieder zurück ins Wohnmobil.

Spahat Fall

Spahat Fall

Als nächstes wird ein Lookout über das Clearwater Valley angefahren. Weil das Wetter nicht besser wird, wird das für heute geplante Wandern abgesagt und auch die letzten beiden Wasserfälle im Wells Gray Park fallen gelassen. Wir fahren also weiter Richtung nächstem Campingplatz. Unterwegs sehen wir ein Schild, dass eine River Safari ankündigt. Weil wir wegen der entfallenen Wanderung viel Zeit zu vertrödeln haben, fahren wir dort hin.

Wir erfahren, dass die nächste Tour um 1545 geht. Wir buchen aber noch nicht, weil wir erst abwarten wollen, ob es in den 45 Minuten bis dahin wieder zu regnen beginnen wird. Es ist bewölkt, aber es scheint trocken zu bleiben. Darum gehen wir um 1535 zum Office. Dort sagt man uns aber, dass die Tour um 1545 schon ausgebucht ist. Pech gehabt. Wir buchen halt die Tour, die um 1620 losgehen soll.

Als die Tour losgeht, die wir eigentlich buchen wollten, fängt es wieder wie aus Schaffeln zu schütten an. Die Leute, die in dem Boot sitzen, schauen nicht glücklich aus. Wir schon, denn wir sitzen im Trockenen. Während unserer Wartezeit hört es dann tatsächlich auf zu regnen und es kommt sogar blauer Himmel über die Berge herbei.

Mud Lake, British Columbia

Mud Lake, British Columbia

Als wir losfahren, kommt sogar die Sonne heraus. Glück gehabt. Auf der River Safari soll man angeblich viele Bären und manchmal auch Adler sehen. Aber die haben sich offenbar heute alle versteckt. Wir sehen nur ein paar Vögel, die vor unserem Boot Reißaus nehmen. Wir fahren erst über einen See und dann in zwei Flussläufe hinein.

Weil wir eine Privattour nur für uns alleine haben, also nur wenige Leute im Boot sitzen, können wir auch in seichtes Wasser fahren. Der Fahrer freut sich sichtlich, dass er auch etwas schneller fahren kann, weil keine kleinen Kinder oder Pensionisten im Boot sitzen. Bei einem Wasserfall können wir aus dem Boot aussteigen und ein Stück zum Wasserfall hingehen und Fotos machen.

Wasserfall am Mud Lake

Wasserfall am Mud Lake

Dann geht es wieder zurück. Der nächste Campingplatz in Valemount wird einprogrammiert. Weil wir für heute Abend nicht zu Essen haben, bleiben wir beim Caribou Grill stehen. Mura und Tami essen ein „Elk Steak“. Zur Verwirrung der Touristen nennen sie hier die Wapitis „Elk“ und die Elche „Moose“. ICBeter isst ein „Salmon Steak“, was Lachs ist und keine Salmonellen.

Tonittt und Georgi essen Chicken (Hendl). Nach dem Essen geht es zum Campingplatz. Dort ist fast jeder Platz frei. Es ist aber trotzdem gut, dass wir reserviert haben, denn im Office haben sie auf uns gewartet. Ansonsten hätten wir uns einfach wo hinstellen müssen, ohne das WLAN-Passwort zu wissen. Das wäre natürlich schlimm gewesen.

Die Duschen werden gerade renoviert. Deshalb stehen nur zwei mobile Duschen dort, die aussehen wie Dixie-Klos. Ähnlich geräumig sind sie auch. Das schreit wieder mal nach einem Dusch-Boykott am nächsten morgen. Vor dem Schlafengehen muss ICBeter noch bei VISA anrufen, weil seine Karte gesperrt ist. Sie haben es verdächtig gefunden, dass mit der Karte in den USA und Kanada bezahlt worden ist. Bei der langen Warteschleife ist es gut, wenn man VOIP am Handy hat, sonst zahlt man sich dumm und dämlich… Um 2300 wird der Tag für beendet erklärt.

Momentaner Standort: 52.836765,-119.287308

Tag 8: Clearwater

Um 0830 wachen die ersten auf. Heute hatten wir Gelsen als Haustiere. Es hat sie zwar keiner gesehen oder gehört, aber sie haben ihre Andenken hinterlassen. Das Wetter ist auch heute wieder sonnig und warm. Mura hat in Vancouver im Homedepot 2 $ für die Errichtung eines Altersheimes gespendet, das hat uns sicher positive Karma-Punkte für gutes Wetter gebracht.

Also kann heute wieder draußen gefrühstückt werden. Freddy III. toastet drinnen die Toasts und wir futtern sie vor der Tür. Bis jetzt hält er sich wesentlich besser als Freddy II. Mal hoffen, dass das so bleibt. Diesmal gibt es auch gekochte Eier, denn es ist uns eingefallen, dass wir am Anfang mal welche gekauft haben. Da soll noch einer sagen, wir würden uns nicht ausgewogen ernähren.

Während des Frühstücks ziehen plötzlich dunkle Wolken auf, aber wir bleiben zuversichtlich. Die Duschen kosten hier 1 $. Um ein Zeichen gegen die Ausbeutung der urlaubenden Bevölkerung zu setzen, boykottieren wir diese Duschen! Die Klos sind gratis. Wahrscheinlich haben sie Angst, dass die Camper ansonsten auch die Klos boykottieren könnten.

Bis zur Abfahrt bleiben wir trocken. Heute steht die Fahrt zum Wells Gray Provincial Park an. Weil die Fahrt sehr kurz ist, wird noch eine Wanderung in der Umgebung von Kamloops eingeschoben. Damit Mura auch motiviert zum Wandern ist, geht es entlang eines Flusses, bei dem Goldsuchen legal ist.

Mura ist bei entsprechender Motivation ein großer Wanderer

Mura ist bei entsprechender Motivation ein großer Wanderer

Da wird das Goldwaschzeug eingepackt und auf geht’s. Wir fahren über ein paar suspekte Dirt-Roads. Diesmal hat uns keiner gesagt, dass wir das nicht dürfen. Also gehen wir davon aus, dass wir es dürfen. Dann geht der Marsch durch das Tal des Tranquille Creek los. Mura ist ein großer Wandersmann, wenn er nur richtig motiviert ist.

Nach einer Weile sehen wir einen günstigen Platz zum Goldwaschen und machen halt. Wir müssen mit unserer Goldsammlung von vorne beginnen, denn Georgi hat das Fläschchen, das zum Aufsaugen der Goldstücke dient, brav ausgewaschen. Leider war da die gesamte Goldausbeute des Vortages drinnen. Das hatte mindestens einen Wert von 10 Cent!

Goldwaschen bedeutet leider nicht, die Nuggets aus dem Boden zu holen und abzuwaschen

Goldwaschen bedeutet leider nicht, die Nuggets aus dem Boden zu holen und abzuwaschen

Auch diesmal ist Mura erfolgreich und findet sogar Goldstücke, die man mit freiem Auge erkennen kann. Aber die großen Nuggets sind noch nicht dabei, also gehen wir weiter. Während wir so dasitzen und waschen, kommt plötzlich ein Hund daher und will uns anscheinend unser Gold wegnehmen. Er ist wahrscheinlich vom MI6 oder dem Mossad.

Nach einiger Marschzeit finden wir einen schönen, flachen Platz. Dort ist die Ausbeute aber deutlich geringer. Also machen wir uns wieder auf den Rückweg. Dort kommen uns dreimal Leute entgegen. Alle haben einen Hund dabei. Wahrscheinlich sind das Goldschnüffelhunde. Es schauen uns alle ganz komisch an, vermutlich weil wir Goldsuchen sind, ohne einen Hund dabei zu haben.

Mounty am Tranquille Creek

Mounty am Tranquille Creek

Unserer kann aber kein Gold schnüffeln. Nachdem wir erfahren haben, dass ein Hundenamen zwei Silben haben muss, heißt der Franz jetzt Franzi. Ob wir ihm das Goldschnüffeln noch beibringen können, ist fraglich. Wir werden es aber versuchen. Im Wohnmobil wird die Ausbeute noch einmal in Augenschein genommen. Wenn wir noch 10.000 Mal herkommen würden und soviel finden, wären wir reich.

Goldwaschen in Kanada macht reich - an Erfahrung.

Goldwaschen in Kanada macht reich – an Erfahrung.

Dann geht die Fahrt nach Clearwater, der Stadt beim Wells Gray Park weiter. Offenbar haben die 2 $, die Mura fürs Altersheim gespendet hat, nicht genug positives Karma gebracht, denn es fängt plötzlich zu Regnen an. Vielleicht sollten wir das nächste Mal für was anderes spenden. Kinderheime bringen vielleicht mehr Punkte als Altersheime. Jedenfalls schüttet es jetzt ordentlich daher.

Aber während der Fahrt ist uns das Sausage. Man muss beim Fotostop halt flotter sein, um nicht durchnässt zu werden. Als wir in Clearwater ankommen, tröpfelt es nur mehr leicht daher. Der erste Weg führt uns wie so oft in den Supermarkt. Die Vorräte gehen zur Neige und fürs Abendessen müssen wir auch sorgen. Wegen des Regens kommt Grillen heute nicht in Frage.

Also kaufen wir allerlei anderes Zeug. Z. B. Spaghetti und Sauce. Mura bedient sich im Mikrowellen-Regal. Der Frau bei der Kasse gefällt unser Hund, der immer aus dem Fenster schaut. Wir sagen ihr, dass er Franzi heißt. Die Kreditkarte von ICBeter, die schon gestern am Campingplatz nicht funktioniert hat, wird hier auch nicht akzeptiert. Also zahlen wir mit der Karte von Tonittt. Als wir den Supermarkt verlassen, hat es komplett aufgehört zu regnen. Das nutzen Mura und Georgi aus, um im Liquor-Store zwei Sixpacks Bier zu kaufen.

Nach dem Einkauf ist wieder mal Tanken angesagt. Wir haben zwar noch fast den halben Tank voll, aber wer weiß, wann wir wieder zu einer Tankstelle kommen. Die Tankstelle, die wir hier in Clearwater finden, ist etwas besonderes: Eine Tankstelle mit Bedienung. Soetwas haben wir auf dem amerikanischen Kontinent bisher noch nicht erlebt. Zwar geht das hier auch nur mit Kinderarbeit, aber immerhin. Der Kleine macht alles. Tanken, abrechnen, kassieren.

Dann geht es ab zum KOA Campingplatz. Unser Navi findet ihn sofort. Wir bekommen einen Platz, der extrem weit weg vom Office ist. Das ist insofern schlecht, als die WLAN-Antenne dort ist. Dementsprechend miserabel ist die Qualität der Verbindung. Aber immerhin gehen tut sie. Inzwischen ist das Wetter wieder so gut, dass wir grillen könnten. Aber jetzt ist es zu spät.

Mura macht sich seine seltsamen Mikrowellen-Sachen. Da mit viel Ketchup alles gut schmeckt, sind die Sachen auch sehr gut. Danach kocht ICBeter die Spaghetti, die eigentlich Spiralnudeln sind. Das Kochen mit dem Gasofen funktioniert problemlos. Die Nudeln sind auch gut. Nur die Sauce schmeckt nicht so, wie Essen eigentlich schmecken sollte.

Deshalb werden allerlei Experimente gestartet. Knoblauch dazu schmeckt sch…lecht. Auch BBQ-Sauce ist nicht so das Richtige. Am besten passt noch Paprika. ICBeter schafft es dann, dass die Sauce noch erträglich schmeckt, in dem reichlich Thunfisch dazugegeben wird. Wir geben hiermit eine Lebensmittelwarnung für die Pasta-Sauce „Catelli Meat“ heraus. Was das „Meat“ im Namen bedeuten soll, haben wir nicht heraus finden können.

Dass es zum Schluss Eis gibt, macht aber wieder alles gut. Wir haben ein Gefrierfach und das muss schließlich genutzt werden. Zur Sicherheit haben wir gleich ca. 20 Eisschlecker eingelagert. Am späteren Abend beginnt es dann wieder zu regnen. Aber da wagt sich eh keiner mehr vor die Tür, deshalb ist es allen egal.

Nur bis morgen sollte der Regen vorbei sein, denn da steht Wells Gray PP auf dem Programm. Nach 2300 wird der Tag für beendet erklärt.

Momentaner Standort: 51.653149,-120.040151

Tag 7: Kamloops

Schon um 0800 springt Mura voll motiviert auf, denn heute ist der erste Tag, an dem wir unterwegs ernsthaft versuchen, Gold zu finden. Das Wetter ist wieder strahlend sonnig, trotzdem wird im Wohnmobil gefrühstückt. Unser Tisch steht hinter dem Wohnmobil, das ist zu umständlich. Freddy III. hat seinen ersten Einsatz, den er gut meistert. Um Abwechslung zu haben, gibt es diesmal Babybel-Käse zu den Spam-Toasts.

ICBeter geht dann den Campingplatz zahlen. 38 $ sind wir wieder los. Daraufhin macht sich die ganze Taskforce – ICBeter, Mura, Tonittt, Georgi, Tami, Franz der Hund, Mounty, Freddy III. und der Barry Zito-Wackelkopf – wieder auf die Straße. Als Ziel wird Kamloops eingegeben. Unterwegs wird aber Ausschau nach einem geeigneten Fluss gehalten, aus dem wir ein paar Kilo Gold herausholen können.

Der Rocky Mountaineer karrt tonnenweise Touristen daher

Der Rocky Mountaineer karrt tonnenweise Touristen daher

Kurz nach einem kleinen Fotostop wird auch der ideale Platz gefunden. Ein kleiner Seitenarm des Nicola River, wo das Wasser nur langsam fließt und sich sicher viel Gold abgesetzt hat. Mura und Georgi machen sich sofort daran, die beiden Goldwaschpfannen anzufüllen uns auszuwaschen. Das will aber noch nicht ganz so gelingen. Dann versuchen es auch Tami und ICBeter. Mit der Zeit werden tatsächlich mehrere winzige, goldfarbene Flankerl gefunden. Ob es wirklich Gold ist, wissen wir nicht so genau. Wir nehmen einfach an, es ist welches.

Während Mura und Georgi tapfer weiter waschen, macht sich ICBeter lieber auf die Suche nach den ganz großen Goldnuggets. Aber aus irgend einem Grund will auch das nicht so richtig funktionieren. Da scheint sich unsere unglaubliche Pechsträhne beim Goldsuchen fortzusetzen. Nach zwei Stunden und ein paar Mikrogramm gefundenen Goldes wird beschlossen, erst mal nach Kamloops zu fahren, das unser nächstes Ziel ist.

Mura, Georgi und Mounty beginnen mit dem Goldwaschen

Mura, Georgi und Mounty beginnen mit dem Goldwaschen

Campingplatz haben wir auch heute nicht reserviert, weil wir ja nicht wussten, wo uns das Goldfieber hin verschlagen wird. In Kamloops angekommen fahren wir erst einmal zum Supermarkt. Das ist nie verkehrt. Neben dem Auffüllen der Vorräte finden wir dort auch ein offenes WLAN, sodass wir uns einen Campingplatz in der Nähe suchen können. Außerdem erfahren wir, dass Österreich 2:1 gegen Schweden gewonnen hat. Wir zweifeln zuerst, ob die Internetverbindung wirklich korrekt funktioniert und da nicht etwas verdreht hat, aber es stimmt.

Das Fahren in Kanada ist übrigens einfacher als in Neuseeland, weil man rechts fahren kann. Aber die Ampeln verwirren etwas. Zuerst blinken sie die ganze Zeit grün, dann leuchten sie grün und dann werden sie gelb und rot. Also irgendwie umgekehrt wie bei uns. Wir haben aber den Verdacht, dass sie das nur jetzt umgestellt haben, wo wir da sind um uns zu verwirren.

Wir fahren zum Campingplatz und bekommen tatsächlich noch einen freien Platz mit Strom und Wasseranschluss. Auch das WLAN ist hier ganz in Ordnung. Da kann man nicht meckern. Außer vielleicht über die Grillstelle, die beim Platz ist. Das ist nämlich ein kleiner Betonring mit einem total verrosteten viel zu kleinen Rost darauf.

Aber es gibt noch einen öffentlichen Grillplatz und der ist gut. Viel Platz für die Kohlen und ein anständiger Rost, der nicht verrostet ist. Also legen wir gleich los mit der Grillerei, denn alle haben nach dem anstrengenden Tag mächtig Hunger. Und zum Mittagessen hat es auch nur Oreo-Kekse, Chips, Twinkies und Cashewnüsse gegeben. Ein durch und durch vegetarisches Mittagessen. Genau das richtige für Teilzeitvegetarier wie uns.

Die rosa Überraschungseier waren eine echte Überraschung!

Die rosa Überraschungseier waren eine echte Überraschung!

Außerdem essen wir die Überraschungseier, die wir gestern erstanden haben. Wir haben uns noch gewundert, warum die oben rosarot sind. Nachdem wir sie geöffnet und die Geschenke gesehen haben, wissen wir, dass das offenbar die Mädchen-Überraschungseier sind. Wir sind jetzt stolze Besitzer von einem kleinen Pandabären, zwei Glückselefanten, einem hübschen lila Armband und einem rosa Blumen-Ring. Wenn das kein Schritt in Richtung Weltherrschaft ist…

Jetzt ist aber genug mit Vegetarismus und jeder haut sich ein ordentliches Stück Grillfleisch rein. Oder auch mehrere. Dazu gibt es Folienerdäpfel, von denen die meisten sogar durch sind. Nach dem Essen wird der 20 $-Staubsauger, den wir im Homedepot erworben haben hervorgeholt, um einen Testlauf im Wohnmobil zu machen. Er bekommt den Namen Kirby und saugt verlässlich den Dreck von der Couch.

Richtig Grillen will sorgfältig vorbereitet sein

Richtig Grillen will sorgfältig vorbereitet sein

Der Campingplatz ist gut ausgelastet. Links und Rechts von uns sind alle Plätze belegt. Das war auch in Vancouver schon so. Aber nach der ersten Nacht dort sind alle Camper rund um uns abgehauen und es hat sich auch keiner mehr auf diese Plätze gestellt. Wir bitten um Theorien, warum das so ist… Mal sehen, ob das heute genauso sein wird.

Mura sucht vor dem Schlafengehen noch nach ergiebigen Goldwasch-Plätzen in der Umgebung und alle anderen verbringen den Abend mit Blogschreiben und Internet-Surfen. Dann wird der Tag für beendet erklärt.

Aktuelle Position: 50.618971,-120.321552

Tag 6: Lytton

Mura weckt um 0930 alle auf, denn heute ist wieder Checkout-Tag. Das heißt um 1100 abhauen. Bis jetzt war das mangels Anpassung an die neue Zeitzone kein Problem, alle sind um 0700 wach gewesen. Aber langsam gewöhnen sich alle an die Zeit und wir müssen künftig Wecker in Erwägung ziehen.

Aber fürs Frühstück ist immer noch genug Zeit. Da erleben wir aber eine große Enttäuschung: Freddy II. ist dem hohen Erwartungsdruck, seinem Vorgänger gerecht zu werden nicht gewachsen und macht schlapp. Der linke Toast kommt nicht mehr aus dem Loch. Man kann ihn zwar herauskletzeln, aber auf die Dauer ist das keine Lösung.

Nach dem Experiment mit dem „Less Sodium Spam“ kehren wir heute wieder zum konservativen, normalen Spam zurück. Der Feuermelder im Wohnmobil ist mit unserer Toasterei auch nicht ganz einverstanden und beginnt regelmäßig zu protestieren. Wir lassen uns davon aber nicht aus der Ruhe bringen.

Mounty und Barry Zito sind bereit für neue Abenteuer.

Mounty und Barry Zito sind bereit für neue Abenteuer.

Dann geht nochmal jeder aufs Klo und dann fahren wir los. Für heute wäre eigentlich noch Vancouver anschauen auf dem Programm gestanden, aber damit wir heute keinen Stress bekommen, fahren wir gleich weiter. Zuerst zum Home Depot. Mura hat sich gestern informiert, dass er seine US-Gutscheine auch hier in Kanada einlösen kann.

Hier gibt es nämlich derzeit die Sonderaktion, dass man ab 1000 CAD Einkaufspreis 200 CAD Rabatt bekommt. Er kauft sich also ein Bohrerset um 998 CAD. Weil das noch zu wenig ist, um den Rabatt zu bekommen, nehmen wir noch einen Staubsauger um 20 CAD dazu. Staubsauger kann man immer brauchen.

Mura hat im Homedepot in Vancouver zugeschlagen

Mura hat im Homedepot in Vancouver zugeschlagen

Durch den Rabatt ist aber noch Guthaben auf seinen Gutscheinkarten drauf, deshalb muss er noch einmal zurück gehen und noch einen Bohrer kaufen. Die Beute wird dann im Kofferraum verladen. Der ist damit aber immer noch nicht voll. Wir werden es aber schon noch schaffen…

Nach der Einkaufstour wird das nächste Ziel einprogrammiert: Lytton, BC. Dazwischen aber noch ein Walmart. Denn wir müssen unsere Vorräte auffüllen. Außerdem wollen sich Mura und Georgi noch Gummistiefel fürs Goldwaschen kaufen. Da Freddy II. schlapp gemacht hat, investieren wir diesmal mehr als doppelt so viel Geld in Freddy III. Mal sehen, ob der länger durchhält.

Nachdem wir jetzt zwei Tage hintereinander Fastfood gegessen haben, wird es heute abend wieder mal Zeit zu grillen. Also kaufen wir ordentlich Grillfleisch ein. Aufs Brot vergessen wir, aber man kann nicht an alles denken. Müssen wir heute halt nochmal einkaufen gehen.

Die weitere Fahrt verläuft problemlos. Das Wohnmobil hält durch. Das letzte Wohnmobil, das wir in den USA gemeitet hatten, hat es nicht so lange gemacht. In Lytton angekommen kaufen wir in einem Laden erst mal Brot.  Danach ist wieder einmal Tanken angesagt. Hier gibt es keine 99 $-Beschränkung pro Tankvorgang, also lassen wir den Tank mal so richtig vollaufen. 166 Liter bekommen wir hinein, obwohl der Tank noch fast ein Viertel voll war. Oder wie die Pessimisten sagen würden, dreiviertel leer.

Tanken in Kanada ist nicht viel billiger als bei uns

Tanken in Kanada ist nicht viel billiger als bei uns

Dann geht es daran, einen Campingplatz zu suchen. Denn im Internet war keiner zu finden, den man im Voraus hätte reservieren können. Nach kurzer Fahrt kommt ein Schild, das einen Campingplatz ankündigt. Wir fahren hin und erfahren dort, dass es RV-Sites mit Stromanschluss, aber ohne Wasseranschluss gibt. Wasser ist eh nicht so wichtig, Hauptsache wir haben Strom. Zu unserer Überraschung gibt es auch WLAN, das zwar was kostet aber eh nicht viel.

Wir erkunden erst mal den Campingplatz. Am Ende des Platzes blickt man in die Schlucht des Thompson River hinunter. An beiden Seiten des Flusses schlängelt sich die Canadian Pacific Railway entlang. Da fahren Züge, die schätzungsweise einen Kilometer lang sind. Die sind zwar langsam unterwegs, aber haben viel Ladung. Schlechte Latenz, aber super Bandbreite.

Die Ausstattung des Campingplatzes ist top. Es gibt Volleyballplätze, einen Fresbee-Golfplatz und einen Swimmingpool mit einem Wasser-Volleyball-Netz. Den benutzen wir dann auch mal. Das Wasser ist nicht gerade Thermalwasser, es hat nur etwa 21°. Aber für eine kurze Erfrischung geht es. Nur Grillplatz gibt es keinen. Deswegen essen wir heute nur Brot mit Wurst oder Thunfisch. Damit haben wir schon den 3. Tag hintereinander nicht gegrillt. Das ist kein gutes Zeichen.

Dann geht es daran, die Internetverbindung herzustellen. Es kostet für einen Tag nur etwas über 5 $. Das leisten wir uns. Mura zückt die Kreditkarte und meldet sich an. Kreditkarte wird nicht akzeptiert. Aber für solche Fälle hat er ja noch eine zweite. Die wird aber nicht akzeptiert. Wahrscheinlich haben die dunklen Mächte da ihre Finger im Spiel.

Mounty beim Thompson River in Lytton, BC

Mounty beim Thompson River in Lytton, BC

Als nächstes wird die Kreditkarte von ICBeter probiert. Sie wird nicht akzeptiert. Da kommen erste Sorgen auf, ob das heute noch was wird mit dem Internet. Als nächstes ist die Kreditkarte von Tonittt an der Reihe. Sie wird nicht akzeptiert. Wir befürchten schon das allerschlimmste, da versucht Tonittt noch die Firmen-Kreditkarte. Und siehe da – die funktioniert. Wir haben sie wieder ausgetrickst und der Abend ist gerettet!

Man kann zwar nur einen Computer ins Netz bringen, aber für solche Fälle sind wir gerüstet und haben einen WLAN-Router mit, der die Verbindung zu den anderen Rechnern herstellt. Nachdem es finster geworden ist – das ist hier so etwa um 2200 der Fall – schmeißen sich alle ins Internet und danach wird der Tag für beendet erklärt.

Momentane Koordinaten: 50.260417, -121.538723

Tag 5: Vancouver

Heute muss in der Früh keine Deadline eingehalten werden, da wir auf diesem Campingplatz zwei Nächte verbringen. Trotzdem ist schon um 0800 Tagwache, denn die Sonne scheint. Wir suchen die Duschen auf, bevor der große Ansturm der anderen Camper losgeht. Die Duschen sind wie im vorigen Campingplatz alle gratis und ohne Zeitbeschränkung. Da wir in keine Gebiete mit Wassermangel kommen, erwarten wir, dass das auch so bleiben wird.

Es gibt strahlenden Sonnenschein, über das Wetter dürfen wir uns bis jetzt nicht beklagen. Deshalb wird auch heute draußen gefrühstückt. Freddy II. toastet im Wohnmobil brav weißen und Vollkorn-Toast. Heute gibt es dazu Spam mit verschiedenen Beilagen. Wer jetzt glaubt, dass wir jeden Tag das Gleiche essen, hat sich gewaltig getäuscht. Denn es ist „25 % less Sodium Spam“.

Es ist also unglaublich, wie gesund wir heute essen. Neben dem sodiumarmen Spam, viel Gemüse wie Radieschen oder Paprika, Vollkorntoast und sodiumfreies Salz. Und der Orangensaft enthält Spuren von Vitamin C. Damit kann heute nichts mehr schief gehen und wir gehen los. Damit wir keine Zeit verlieren, haben wir uns bereits im Vorfeld informiert, wo wir mit welchem Bus in die Stadt fahren müssen.

Wir gehen also zielstrebig zur Shoppingmall, wo der Bus stehen bleibt. Es bleiben dort 9 Buslinien stehen und nur zwei davon, die 139 und die 154, gehen nicht nach Vancouver. Das sieht gut aus und schon kommt der erste Bus. Leider ist es der 154. Pech gehabt. Es dauert aber nicht lange bis zum nächsten Bus. Es ist der 139er. Da haben wir offenbar wieder eine Glückssträhne…

Jetzt sind aber beide falsche Linien schon gekommen und wir freuen uns auf die anderen 7 Linien. Es kommt auch eine, nur bleibt die 20 Meter weiter hinten stehen. Wir fragen mal und erfahren, dass dieser Bus nicht nach Vancouver hinein fährt. Naja, macht nichts… es kommt ja schon wieder einer. Es ist der 139er. Langsam dämmert uns, dass da die dunklen Mächte dieser Welt ihre Finger im Spiel haben müssen, um uns damit an der Weltherrschaft zu hindern…

Nach geschlagenen 20 Minuten kommt tatsächlich die Linie 150 und es steht „Vancouver“ auf dem Bus. Jetzt kann endgültig nichts mehr schief gehen! Wir steigen ein, verlangen 5 Tickets nach Downtown Vancouver und erfahren, dass wir 20 $ zahlen müssen. Mura zückt einen Zwanziger und will zahlen. Geht leider nicht, denn den Bus kann man hier nur mit Münzen bezahlen. Dem Papiergeld trauen die hier anscheinend nicht.

Wir haben zwar Münzen, aber ganz sicher keine 20 CAD. Also macht sich ICBeter mit dem Zwanziger auf, um Münzgeld zu besorgen. Nur zwei Gehminuten entfernt ist der McDonalds von gestern. Dort kennen sie uns ja jetzt schon, da geben sie uns sicher Münzen. Tun sie aber nicht, denn die Kassa ist vor kurzem entleert worden und es ist nur wenig Wechselgeld da.

Aber es gibt hier einige Banken in der Umgebung. Falls nicht zufällig eine Pleitebank erwischt wird, sollten die eigentlich Geld haben. Tatsächlich kann in der ersten Bank gleich der Zwanziger in Münzen getauscht werden. Es ist wieder Licht am Ende des Tunnels zu sehen. Bis zur Rückkehr zur Haltestelle sind bereits 5 Busse nach Vancouver abgefahren.

Jetzt kann es aber losgehen. Aber noch nicht mit dem nächsten Bus, denn das ist der 139er. Auch der nächste fährt nicht nach Vancouver. Und der übernächste auch nicht. Bald haben wir eine Stunde an der Haltestelle verbracht und glauben schon nicht mehr daran, hier heute noch weg zu kommen. Da kommt plötzlich wieder ein 150er. Vorsichtig und auf alles gefasst steigen wir ein und der erste wirft 4 $ in den Automaten. Es kommt eine Karte heraus und er kann einsteigen. Auch den anderen vier gelingt es. Da wird uns schlagartig bewusst, dass wir es geschafft haben!

Wir haben erfolgreich einen Autobus in Vancouver betreten. Ein Meilenstein auf dem Weg zur Weltherrschaft! Wir fahren bis in die Mitte der Innenstadt und steigen dort aus. Wir marschieren zum Canada Place. Dort kann man Karten für den Hop-on-hop-off-Bus kaufen. 40 $ kostet eine, aber wir leisten uns das, damit wir nicht zu Fuß zu allen Sehenswürdigkeiten laufen müssen. Wir bekommen die Karten und müssen jetzt nur noch auf den Bus warten.

Aber auf den richtigen, denn es gibt zwei Firmen, die solche Busse betreiben. Den Big Bus, den wir brauchen und den Vancouver Trolley. Nach ein paar Minuten kommt auch schon ein Bus. Er ist von Vancouver Trolley. Also warten wir weiter. Darin sind wir schließlich schon Profis. Der nächste Bus der kommt ist von Vancouver Trolley. Das haben wir erwartet.

Big Bus

Big Bus

Nach einer knappen Viertelstunde kommt aber schon der Big Bus. Wir steigen schnell ein, damit er uns nicht mehr davon fahren kann. Sicherheitshalber beschließen wir, erst einmal eine komplette Runde mitzufahren und nicht auszusteigen. Wer weiß, wann wieder einer kommt. Der Busfahrer heißt Larry und er ist 1978 nach Vancouver gezogen. Er fragt die Passagiere, wer gerade auf einer Kreuzfahrt ist und wer davon auf der Reise Gewicht verloren hat.

Er erzählt uns, was links und rechts alles zu sehen ist. Dazwischen immer ein paar Scherze. Jedenfalls hat er pro Minute 60 Sekunden lang den Mund offen und redet. Bei dem meisten Stationen steigen neue Leute ein. Die fragt er, wo sie herkommen und ob sie auf einer Kreuzfahrt sind und dort Gewicht verloren haben. Und erzählt ihnen, dass er Larry heißt und 1978 nach Vancouver gezogen ist.

Die Fahrt geht quer durch die Stadt, zum Badestrand, in den Stanley Park, nach Granville Island, Chinatown und Gastown. Von dort zurück zum Canada Place. Wir wollen eigentlich noch ein paar Stationen fahren, um wieder in der Stadtmitte auszusteigen, aber Larry, der 1978 nach Vancouver gezogen ist, macht 10 Minuten Pause bevor er weiter fährt. Also gehen wir zu Fuß. Wir marschieren eine Einkaufsstraße ab und eine parallele Wohnstraße wieder zurück.

Dann haben alle außer ICBeter genug von der Stadt und fahren zurück zum Campingplatz. Zuerst müssen sie Geld wechseln, denn als erfahrener Vancouver-Bus-Profi geht man nur mit einem Sack voller Münzen zur Haltestelle. Dort müssen sie auch nur 5 Minuten warten. Anscheinend wollen sie uns nur daran hindern, in die Stadt reinzukommen. Hinaus können sie uns scheinbar eh nicht schnell genug haben! Bei der Shoppingmall neben dem Campingplatz angekommen gehen sie erst mal shoppen. Es geht zum Supermarkt und zum Homedepot und schließlich zurück zum Wohnmobil.

Die Dampfuhr pfeift jede Stunde eine Melodie

Die Dampfuhr pfeift jede Stunde eine Melodie

ICBeter macht sich inzwischen zu Fuß auf nach Gastown. Dort steht eine dampfbetriebene Uhr, die jede Stunde mit ihren Dampfpfeifen eine Melodie spielt. Da es kurz von 1600 ist, geht sich das schön aus. Also die Uhr mit dem Pfeifen fertig ist, fährt der Big Bus, der daneben gestanden ist gerade ab. Also wieder mal warten.

Um die Wartezeit zu überbrücken, wird schnell ein Souvenir-Geschäft heimgesucht. Dort wird das neue Maskottchen der Kanada-USA-Tour 2013 besorgt. Es ist ein Eisbär, der ein Mountie ist. Ein Mountie ist ein Mitglieder der „Royal Canadian Mounted Police“, also der berittenen Polizei. Wer jetzt glaubt, dass wir unseren Mountie einfach Mountie nennen, nur weil wir damals unseren Kiwi Kiwi genannt haben, der unterschätzt uns.

Wir haben ihn nämlich Mounty genannt. Mounty wir während der Reise auf uns aufpassen ganauso wie unser Hund. Bei dem haben wir alle bis jetzt im Kommentar vorgeschlagenen Namen probiert, aber er hört auf keinen davon. Also brauchen wir noch mehr Vorschläge.

Die Totempfähle im Standleypark

Die Totempfähle im Stanleypark

Nach einiger Zeit kommt dann der nächste Big Bus und es geht wieder los. ICBeter steigt im Stanley Park aus. Sicherheitshalber fragt er den Fahrer, wann der letzte Bus von hier wieder abfährt. Um 1825. Da geht es sich noch locker aus, um zu den Totempfählen zu gehen, die hier im Park aufgestellt wurden. Weil die nicht weit weg sind, ist noch eine Viertelstunde Zeit bis zum letzten Bus. Diese vergeht dann aber ohne das der Bus kommt. Und auch die nächste Viertelstunde bringt keinen Bus daher.

Wieder einmal reingelegt worden von den dunklen Mächten… Aber es gibt noch einen Plan B. Mit dem GPS-fähigen Handy, auf das schlauerweise vorher die Karten geladen wurden zu Fuß nach Hause gehen. Das sind etwa 6 km, was mit einem Sechserschritt in 1 Stunde erledigt ist. Durch den Park und über die Brücke – schon ist der Campingplatz in Sicht.

Als die Taskforce wieder vereint ist, geht es daran Essen zu suchen. Weil es heute noch deutlich vor 2100 ist, hat die Mall noch offen. Tonittt bleibt aber daheim und hütet das Wohnmobil. So müssen wir diesmal nicht zum McDonalds gehen, sondern können uns etwas Abwechslung gönnen. Wir gehen daher zum A&W. Das ist so ein Fastfood-Burger-Restaurant. Da holt sich jeder einen Burger mit Pommes und Cola.

Dann holt sich Mura im Supermarkt noch Kakao. Er kauft Ovomaltine. Weil die Kanadier aber offenbar überall sparen, heißt das hier „Ovaltine“. Danach geht es zurück zum Campingplatz und nach dem Versuch, der schwachen WLAN-Verbindung das eine oder andere Bit zu entlocken wird der Tag für beendet erklärt.

Momentane Koordinaten: 49.324996,-123.128908

Mounty von der Royal Canadian Mounted Police

Mounty von der Royal Canadian Mounted Police

Tag 4: North Cascades NP

Die erste Nacht im neuen Wohnmobil haben alle gut hinter sich gebracht. Etwas kühl war es. Aber es fällt uns erst in der Früh ein, die Heizung aufzudrehen. ICBeter will dann das Hot Spa ausprobieren, aber es öffnet erst um 0900 und es sind noch zwei Stunden bis dahin. Also entscheidet er sich statt dessen für Duschen.

Freddy der Zweite hat seinen ersten Einsatz.

Freddy der Zweite hat seinen ersten Einsatz.

Zum Frühstück hat der neue Toaster Freddy II. seinen ersten Einsatz. Den meistert er bravorös und wir sind zuversichtlich, dass er sich als würdiger Nachfolger von Freddy I. erweisen wird, der inzwischen in Kalifornien bei anderen Küchengeräten eine neue Familie gefunden hat. Er toastet sowohl weißen als auch Vollkorn-Toast ohne Probleme.

Dazu gibt es das schon traditionelle Menü mit Spam und Cola. Außerdem der Gesundheit wegen Käse, Paradeiser, Paprika und Radieschen. Dazu Margarine, auf der groß „Butter“ steht. Wenn man genauer hinschaut, steht dort gemeinsam mit den kleinen Buchstaben „I can’t believe it’s not Butter“. Man muss halt immer das kleingedruckte lesen.

Um 1100 wird vorschriftsgemäß ausgecheckt. Wir fahren zu unserem ersten Besichtigungsziel, dem North Cascade Nationalpark. Auf dem Weg muss aber zum ersten Mal getankt werden. Da leider keine Safeway-Tankstelle in der Nähe ist, müssen wir eine Shell nehmen, obwohl wir da keinen Rabatt bekommen. Wir programmieren also die nächste Tankstelle ins Navi ein und fahren los.

Irgendwann sagt uns das Navi „sie haben Ihr Ziel erreicht“. Links und rechts sehen wir nur Wald und haben irgendwie ein Dejavu-Erlebnis. Diesmal fahren wir aber nicht zurück, um festzustellen, ob das Navi noch einmal an der selben Stelle das Ziel meldet, sondern fahren gleich zur nächsten Tanke weiter. Die finden wir ohne Navi.

Benzin ist hier sauteuer, weil es die letzte Tankstelle vor dem Nationalpark ist. Wir tanken aber nur für 99 $, also ist der Preis egal :-). Damit bekommen wir zwar nur einen halben Tank, aber für heute genügt es.

Wir programmieren danach ins Navi sicherheitshalber die GPS-Koordinaten unseres Zieles ein, denn mit den Ortschaftsnamen ist das wie man sieht immer ein Glücksspiel. Und dass wir im Glücksspiel derzeit nicht so top sind, hat das Rubbellos gestern bewiesen. Im Visitor Center holen wir uns noch einen Nationalpark-Plan und fahren zielgenau zum Start unserer Wanderung.

Tami erklimmt schwindelnde Höhen.

Tami erklimmt schwindelnde Höhen.

Diese geht einen Flusslauf entlang. Es ist kein Rundkurs, deshalb können wir jederzeit umdrehen. Mura nimmt sicherheitshalber das Goldwasch-Equippment mit, denn wir könnten ja auf eine Goldader stoßen. Nach ein paar Minuten bleiben er und Georgi auch am Flussufer zurück, um zu versuchen, das erste Kilo Gold herauszuholen. Da laut Internet bis jetzt noch nie jemand Gold in diesem Fluss gefunden hat, muss das ganze Gold dort noch drinnen sein!

Die restlichen drei gehen weiter. Zuerst kommt ein unwegsamer Weg, wo öfters ziemlich geklettert werden muss. Dann ein steiler Anstieg, nach dem es aber relativ gerade weiter geht. Nach etwa einer Stunde Marsch kommt eine Überquerung des Flusses. Es ist aber weniger eine Überquerung, sondern mehr eine Durchquerung. Denn es gibt keine Brücke und auch keine Steine, über die man laufen kann.

Tonittt versucht vergeblich die Flussdurchquerung.

Tonittt versucht vergeblich die Flussdurchquerung.

Da es für die Weltherrschaft trotzdem hilfreich sein kann, auf die andere Seite des Flusses zu kommen, lässt sich Tonittt nicht davon abbringen, es zu versuchen. Der Versuch endet mit zwei Schuhen voll mit eiskaltem Wasser. Das war so nicht im Plan enthalten und deshalb wird er wieder fallen gelassen. Es wird statt dessen eine Pause eingelegt und dann der Rückmarsch angetreten.

Wir stellen fest, dass die Tatsache, dass es am Berg hinunter schneller als hinauf geht, kein rein österreichisches Phänomen ist und sind so schon nach 45 Minuten unten. Zur allgemeinen Enttäuschung haben Georgi und Mura nicht einmal ein einziges Kilo Gold geschürft. Hoffentlich ist das nicht der Beginn einer Pechsträhne beim Goldsuchen!

North Cascade National Park

North Cascades National Park

Nach dem Abfahren von ein paar Aussichtspunkten wird Vancouver ins Navi eingetippt. Damit verlassen wir vorerst die USA. ICBeter übernimmt dann für ein paar Meilen das Steuer. Wider Erwarten überlebt die Taskforce dieses Abenteuer aber unbeschadet. Vor dem Grenzübertritt tanken wir aber noch einmal, weil Benzin in Kanada teurer ist als hier. Da wir noch kein Gold in der Reisekasse haben, müssen wir dieses Sparpotenzial ausnutzen.

An der Grenze müssen wir nicht aussteigen, um Fingerabdrücke abzugeben oder uns fotografieren zu lassen. Es werden nur unsere Pässe angeschaut und komische Fragen gestellt und schon dürfen wir nach Kanada. Das ging ja leicht. Gleich nach dem Grenzübertritt sehen wir, dass wir hier in der Zivilisation sind, denn alles ist in Kilometer anstatt in Meilen angeschrieben.

Wir sind ja hier auch quasi in Europa, denn die Queen ist hier Staatsoberhaupt. Trotzdem fahren alle Rechts statt links. Kanada verbindet also die Vorteile von England und der USA miteinander. Auch das Navi kennt sich hier aus und führt uns zielsicher zum Capilano Campground. Dort erleben wir so ziemlich das Gegenteil des vorigen Campingplatzes. Während wir dort allein im Wald waren, sind wir heute in Reih und Glied mit anderen Campern Tür an Tür.

Die Klos sind nicht so berauschend, aber die Duschen sind top. Um in die Kloräume zu kommen, muss man eine dreistellige Zahl an der Tür eintippen. Das kennen wir aber schon von früheren Touren. Man muss erst den Code eingeben, bevor man den Kot eingeben kann. Und die Reihenfolge nicht verwechseln…

Weil wir nicht einkaufen waren, müssen wir uns etwas zum Beißen suchen. Mura, Tami und ICBeter gehen auf die Jagd. Erstes Jagdrevier ist das lokale Einkaufszentrum. Das ist aber ein Reinfall, denn das ist nur bis 2100 offen. Da es schon 2115 ist, kann hier keine Beute gemacht werden. Aber so schnell geben motivierte Menschen mit hungrigen Mägen nicht auf. Als nächstes wird ein Restaurant gefunden.

Weil aber keiner der Beteiligten auch nur annähernd zivilisiert genug angezogen ist, um da rein zu gehen, geht die Suche weiter. Nach einem weiteren Schuppen, der sich ebenfalls als Restaurant entpuppt, wird das rettende gelbe „M“ gefunden. Zwar wollten wir hier nie zum Mäci gehen, weil es den bei uns auch gibt. Aber in der Not muss man Kompromisse schließen.

Der kanadische McDonalds erweist sich als genau so wie der österreichische, außer dass es freie Getränk-Nachfüllungen und Ketchup zum Selberpumpen gibt. Und natürlich, dass der Getränkespender auch als Sanitäreinrichtung benutzt werden kann. Neben all den Leuten, die sich dort ihren Becher anfüllen, kommt auch jemand und wäscht sich beim Wasserspender die Hände und trocknet sie mit den Servietten daneben ab. Und wir dachten, das Wasser wäre dort auch zum Trinken da!

Nach erfolgreicher Magenfüllung geht es zurück zum Wohnmobil, wo der Tag mit Ausnutzung der sehr mangelhaften Internetverbindung seinen Ausklang findet.

Momentane Koordinaten: 48.538091,-121.878238

Tag 3: Concrete

Kaum sind wir weg, versinkt Österreich…! Aber wir können einfach nicht überall sein, das muss man einsehen. Doch keine Angst, wir kommen wieder und dann wird wieder alles in Ordnung sein. Wenn wir erst die Weltherrschaft errungen haben, wird Hochwasser abgeschafft.

Doch bis dahin ist noch ein weiter Weg, zu dem heute ein wichtiger Schritt folgt. Die Tour mit dem Wohnmobil durch West-Kanada und Nordwest-USA beginnt. Doch vorher kommt das Frühstück. Das ist hier von gleichbleibender Qualität, was bedeutet, dass es jeden Tag das gleiche gibt. So etwas nennt man Konsistenz.

Der Feuermelder ist gleich über dem Toaster angebracht und meldet sich in regelmäßigen Abständen. Auch bei Muras Toast legt er los. Doch als erfahrener Feuerwehrmann löscht er den Brand gleich, indem er frische Luft zum Feuermelder fechelt. Die lange Ausbildung in Zemendorf hat sich damit schon ausgezahlt.

Angestellter vom Hotel kommt keiner vorbei. Entweder es interessiert keinen, wenn der Feueralarm losgeht oder alle haben sich gleich ins Freie gerettet. Wir testen heute auch den Streichkäse, der aussieht wie Astronautennahrung und Mura hat die Waffelproduktion noch weiter perfektioniert.

Wieder im Zimmer angekommen, kommen wir drauf, dass wir eigentlich ein Shuttle zur Ausgabestelle des Wohnmobils organisieren sollten. ICBeter geht also zur Rezeption um eines bestellen zu lassen. Normalerweise muss man das 24 Stunden vorher bestellen, aber die Rezeptionistin wird es versuchen. Nach einer Weile herumtelefonieren ist ein Shuttle für 30 $ pro Person organisiert.

Die zwei Stunden Wartezeit werden mit Einpacken und Internet-Surfen verbracht. Außerdem mit Fernsehen. Das ist im Mutterland der Fernsehwerbung ein besonderes Erlebnis. Wer geglaubt hat, dass bei uns im Privatfernsehen viel Werbung zu sehen ist, der hat sich getäuscht. Hier wird die Werbung von den Filmen unterbrochen und nicht umgekehrt. Man kann gar nicht so viel trinken, dass man bei jeder Werbeunterbrechung eine Klopause machen kann.

Um 1100 ist dann Checkouttime und wir marschieren hinunter in die Lobby. Nach ein paar Minuten kommt schon das bestellte Shuttle. Der Fahrer hat offensichtlich viel mit Tetris trainiert, denn er bringt alle unsere Koffer im Kofferraum unter. Keiner von uns muss einen Koffer auf den Schoß nehmen wie in Hongkong. Es gibt sogar 0,236 Liter Trinkwasser für jeden gratis.

Etwa eine halbe Stunde sind wir nach Everett unterwegs, wo die Wohnmobil-Ausgabe ist. Wir sind etwa eine Stunde zu früh dran. Das ist völlig untypisch für uns. Auch die Leute von der Vermietung sind offenbar ganz überrascht und können uns daher das Wohnmobil erst nach kurzer Wartezeit übergeben. Es ist ein 9 Meter langes Trum mit einem V10-Benzinmotor.

Das sind nochmal 2 Vs mehr als der Dodge, den wir vorher gehabt haben. Die Erwartung, dass das Teil daher noch besser beschleunigt, hat sich aber nicht erfüllt. Sodann geht es zum ersten Programmpunkt: Dem Einkaufen. Wir steuern den nächsten Supermarkt an und nehmen zwei Einkaufswagen. Wir wenden die erprobte Strategie an, alle Regale systematisch abzulaufen und alles zu nehmen, was wir brauchen könnten.

Der erste Einkaufszettel hat die Schallmauer von einem Meter locker gerissen...

Der erste Einkaufszettel hat die Schallmauer von einem Meter locker gerissen…

Als wir zur Kasse kommen, ruft der Kassier gleich mal telefonisch um Hilfe. Aber es hilft nichts, er muss uns trotzdem abrechnen. Aber Cindy kommt und hilft uns beim Einräumen. Sie verstaut die Sachen in geschätzte 200 Plastiksackerln. Manchmal zur Sicherheit gleich zwei Sackerl auf einmal. Nur ja nicht sparen… Wir haben jetzt ausreichend Sackerln für unser restliches Leben. Dann kommt die Rechnung… lächerliche 446,79 $. Der Kassazettel ist über einen Meter lang. Wir haben uns wieder mal selber übertroffen.

Auf dem Parkplatz vom Supermarkt stehen bereits mehrere Wohnmobile von Cruise America. Wir finden unseres aber leicht wieder, denn aus unserer Türe schaut ein Hund heraus. Der ist zwar nur aufgedruckt, aber er wird unser Wohnmobil ganz sicher trotzdem beschützen. Leider haben wir für ihn noch keinen Namen. Deswegen müssen unsere Blog-Leser jetzt Vorschläge als Kommentar posten!

Wir haben einen Hund! Aber er hat noch keinen Namen...

Wir haben einen Hund! Aber er hat noch keinen Namen…

Dann fahren wir… zum nächsten Supermarkt. Denn wir brauchen neben Lebensmitteln auch noch Geschirr und Besteck etc. Dafür ist der Walmart ideal. In dem Supermarkt gibt es auch Self-Checkout-Kassen. Dort scannt man seine Produkte selber. Dann muss man sie daneben auf die Waage legen. Dann sollte man sie aber nicht mehr nachträglich umsortieren, denn sonst nimmt einem das System das übel.

Für solche Fälle steht aber immer eine Mitarbeiterin zur Verfügung, die das wieder ins Lot bringt. Zum Schluss bezahlt man mit Kreditkarte, darf sein Zeug einpacken und marschieren. Genau das machen wir auch. Wir verstauen die erbeuteten Sachen und programmieren den ersten Campingplatz ins Navi. Concrete Grandy Creek KOA. Mit KOA haben wir immer gute Erfahrungen gemacht. Das bedeutet in erster Linie, dass es fast immer funktionierendes Internet gibt.

Wie bereits erwähnt, ist zwischen Seattle und Vancouver vor einigen Wochen eine Brücke eingestürzt, damit wir auf dem Weg zur Weltherrschaft aufgehalten werden. Die Autobahn auf der wir fahren, geht über genau diese Brücke. Aber die Einheimischen sind auch diesmal wieder auf unserer Seite und haben eine Umleitung gebaut.

Die eingestürzte Brücke.

Die eingestürzte Brücke.

Durch eine Ortschaft rollt jetzt der gesamte Verkehr einer stark frequentierten Autobahn. Sicher ein Volksfest für die Bewohner. Auf jeweils zwei Fahrspuren pro Richtung wälzt sich eine Blechkolone voran. Auf dem Gehsteig nebenan marschiert ein kleiner Bub und überholt uns einfach so. Durch eine grüne Ampel können wir aber zum Gegenschlag ausholen und überholen ihn locker.

Leider bleibt die Kolonne nach der Ampel wieder stehen und wir fallen wieder ein Stück zurück und werden von ihm überholt. Als die Situation schon hoffnungslos erscheint, geht es wieder mit fast 20 km/h dahin und wir übernehmen wieder die Führung. Als wir die nächste Ampel ohne zu stoppen bei Grün überfahren können scheint der Sieg schon zum Greifen nahe. Doch kurz vor der Stadtgrenze stehen wieder alle Autos und wir werden auf den letzten Metern von dem Bengel eingeholt und müssen uns geschlagen geben. Ein herber Rückschlag auf dem Weg zur Weltherrschaft!

Dann geht es wieder auf die Autobahn und ohne Verzögerungen zum Campingplatz. Dort angekommen geben wir dem Typen am Eingang unsere ausgedruckte Reservierung. Er hackt ratlos auf seinem Computer herum und kann unsere Reservierung nicht finden. Nach 15 Minuten funkt er mal den Chef an und der kommt mit einem Golfwagerl daher. Wenn keine Reservierung da ist, dann soll er uns halt so herein lassen.

Bei unserem Platz angekommen sind wir die einzigen Camper in der ganzen Sektion. Soviel zum Reservieren… Es ist ein Campingplatz mit vielen großen, alten Bäumen – man campt quasi mitten im Wald. Trotzdem gibt es Wasser und Strom und auch der WLAN-Hotspot ist nahe genug, um ausreichend schnelles Internet zu haben.

Nach kurzem Checken der Lage und Testen der Klos geht es an die erste Grill-Session dieser Reise. Tonittt macht mit Holz ein Feuer in dem kleinen Griller, der bei unserem Platz steht. Dann kommen Kohlen drauf und das Fest kann beginnen. Tami und ICBeter testen während der Wartezeit noch schnell den Minigolf-Platz, der nur 20 Meter neben dem Wohnmobil ist. Dieser Platz ist schon etwas in die Tage gekommen. Die Ziel-Löcher sind nicht die einzigen Löcher, in die die Kugel hineinrollen kann. Aber das macht die Herausforderung noch höher.

Zum Schluss wird noch das Rubbellos aufgerubbelt, das am Vortag beim Safeway gekauft wurde. Man muss mindestens eine „7“ aufrubbeln um zu gewinnen. Mura versucht es, aber er versagt und rubbelt nur andere Nummern auf. Das nächste Mal darf er nicht mehr rubbeln. Letztlich wird das Wohnmobil für die Nachtruhe hergerichtet und der Tag wird für beendet erklärt.

Tag 2: Seattle

Wieder war um ca. 0700 Tagwache, damit wir rechtzeitig in den Frühstücksraum kommen. In einem Hotel, in dem sicher 200 Gäste übernachten können, reicht es schließlich völlig aus, einen Frühstücksraum zu haben, in dem 20 Leute Platz haben. Wer will denn schon frühstücken…

Nach nur kurzer Wartezeit erbeuten wir einen 4er-Tisch. Das genügt, weil Tonittt inzwischen das Zimmer hütet. Mura hat die Methode des Waffel-Backens heute perfektioniert. Man muss 1 ¼ Becher Teig reinschütten und das ganze 10 Sekunden länger backen lassen als das Piepsen anzeigt. Falls ihr mal hier übernachtet, merkt euch das…

Zum Entsorgen des Abfalls (es gibt nur Pappteller und Plastikgeschirr) gibt es dort drei verschiedene Mülltonnen. Eine für kompostierbares, eine für Recyclingmaterial und eine für Restmüll. Drinnen ist überall das gleiche. Nämlich Pappteller und Plastikgeschirr. Also verteilen wir unseren Müll möglichst gleichmäßig auf alle drei Mistkübel.

Damit ist der Start in den Tag gelungen und das Tagwerk kann beginnen. Und zwar mit der Rückgabe des Mietautos. Mura hat schlauerweise beim Mieten am Flughafen als Rückgabeort wieder den Flughafen ausgemacht. Das heißt, mit dem Auto zum Flughafen fahren und mit dem Airportshuttle wieder zurück.

Das ist insofern ungut, weil drei Häuserblocks von unserem Hotel entfernt eine Filiale unserer Autovermietung ist. Der Versuch, dort über VOIP anzurufen, schlägt fehl, weil es zwar problemlos funktioniert solange man in der Warteschleife hängt, aber wenn sich dann wer meldet plötzlich die Verbindung abbricht.

Also gehen wir aufs Ganze und versuchen, den Wagen einfach so dorthin zurück zu bringen. Eine tollkühne Aktion, aber wer die Weltherrschaft erringen will, der darf nicht zimperlich sein. ICBeter und Mura fahren dorthin. Bei der Abfahrt werden die beiden gleich von einer Blondine angequatscht. Vielleicht sollten wir uns so ein Auto immer zulegen…

Das Navi zeigt uns zielsicher den Weg auf der rund 200 Meter weiten Fahrt. Ok, einmal haben wir uns kurz verfahren, aber gleich wieder zurück gefunden. Der freundliche Herr bei der Vermietung lässt uns das Auto auch hier zurück bringen ohne einen Aufpreis zu verrechnen. Und das, obwohl er gar keine Verwandten im Burgenland hat! Vorher fahren wir aber noch zur Tankstelle.

Die ist auch nur 150 Meter weit weg. In Seattle ist offenbar alles auf kleinstem Raum versammelt. Eine nette kleine Ortschaft so wie Zemendorf. Da wir nicht wissen, was für ein Benzin in diesen Tank gehört, nehmen wir das billigste das angeboten wird – Regular. Bis zur Vermietung wird die Karre schon noch laufen… 6 Gallonen gehen hinein. So billig werden wir auf dieser Tour sicher nie wieder tanken.

Dann sind wir die Kiste los und gehen zu Fuß zurück zum Hotel. Danach wird es Zeit, Pläne für den Tag zu schmieden und so schnell wie möglich aufzubrechen. Der erste Plan ist, sich im öffentlichen Verkehr von Seattle zurecht zu finden. Nach dem Studium einschlägiger Webseiten, beschließen wir und Orca-Karten zu besorgen. Das ist so ähnlich wie die Octopus-Karten in Hongkong. Geübte ICB-Blog-Leser wissen, wovon die Rede ist.

ICBeter marschiert zum QFC-Supermarkt und holt 5 solche Karten. Sie kosten 5 $. Dazu wird jede noch mit 20 $ aufgeladen. Zurück im Hotel wird beschlossen, die Seattle Underground Tour zu machen. Die Tour, die um 1100 beginnt, wird sich nicht mehr ausgehen, darum wird 1200 angepeilt. Die Zeit bis dahin wird im Internet verbracht. Und zwar so ausgiebig, dass sich 1200 nicht mehr ganz ausgehen wird. Also peilen wir die 1300-Führung an.

Inzwischen können wir nachschauen, wie das mit dem Benzin-Rabatt mit der Safeway-Kundenkarte ist. Für jeden Dollar, den man im Safeway ausgibt, gibt es einen Punkt. Wenn man 1000 Punkte gesammelt hat, bekommt man beim Tanken 1 $ Rabatt pro Gallone für bis zu 25 Gallonen. Dafür müssten wir aber vor dem ersten Tanken 1000 $ im Safeway ausgeben, was sogar für uns eine Herausforderung wäre.

Da gibt es aber noch die Sonderregelung, dass man für Geschenkgutscheine, die man bei Safeway kauft, 4fache Punkte bekommt. Aber nur wenn die Geschenkgutscheine nicht von Safeway sind. Alles klar? Wir müssen also vor jedem Tanken 250 $ für Geschenkgutscheine ausgeben und haben 1000 Punkte und zahlen für die ersten 25 Gallonen nur rund 3 $ anstatt 4.

Das alles herauszufinden war leider so zeitaufwändig, dass sich die 1300-Führung nicht mehr ausgeht, also peilen wir die 1400-Führung an. Tatsächlich denkt ICBeter um 1315 daran, dass man jetzt vielleicht aufbrechen sollte. So schnell geht das aber nicht, weil jeder nochmal aufs Klo gehen muss und eigentlich sollte man im Internet auch nachschauen, welche Buslinie wir nehmen müssen.

Da wird es dann leider etwas spät und wir peilen mal die 1500-Führung an. Aus irgend einem Grund funktioniert das dann tatsächlich, dass wir um 1415 aus dem Hotel kommen und uns zur Bushaltestelle begeben. Nach ein paar Minuten Warten kommt auch schon der richtige Bus. Die Orca-Karte muss man nur zum Entwerter halten bis es piepst und schon hat man bezahlt. Weil gerade Offpeak-Zeit ist, zahlt man statt $ 2,50 nur $ 2,25. Schon wieder haben wir gespart!

Um 1430 sind wir beim Beginn der Underground-Tour. Wir bekommen grüne Armbänder zur Identifizierung und müssen auf den Beginn der Tour warten. Mura nutzt die Wartezeit sinnvoll und holt sich beim Subway nebenan einen footlong Sandwich für zwischendurch. Dann geht es ab in den Untergrund.

Die Küstenlinie von Seattle ist ursprünglich auf Höhe des Meeresspiegels erbaut worden. Und klugerweise auf der Meereshöhe während der Ebbe. Damit sind diese Teile während der Flut deutlich unterhalb des Meeresspiegels gelegen, was in mehrfacher Hinsicht suboptimal war. Nicht nur, dass dann alles voll Wasser war, es sind auch alle Abwässer, die während der Ebbe ins Meer geleitet wurden wieder zurück gekommen. So konnte man des Öfteren alte Bekannte wieder treffen, welche die Flut zurück gebracht hat.

Irgendwann sind die Leute dann draufgekommen, dass das alles nicht so gut ist und dass es auch nicht von selber besser wird. Also haben sie die Straßen einfach auf die Ebene der ersten Stockwerke der Häuser angehoben. Die ehemaligen Erdgeschoße sind dann inklusive der Straßen quasi der Keller geworden.

Das ist an einigen Stellen noch immer so wie damals, sodass man hinunter gehen kann und sich Teile des damaligen Seattle dort unten anschauen kann. Wir bekommen auch einige Geschichten aus der Historie der Stadt erzählt. So etwa, dass bevor alle Straßen auf die Höhe gehoben wurden, man zwischen den Häuserblocks auf Leitern hinunter und dann wieder hinauf klettern musste.

Oder dass man einmal eine Erhebung aller Berufe der Einwohner gemacht hat. Neben der großen Mehrheit an Männern, die Holzfäller oder Goldsucher waren, gab es noch einen Stadtteil, in dem sehr viele Näherinnen gearbeitet haben. Und zwar um ein vielfaches mehr als jedes andere Handwerk vertreten war. Dann hat man sich den Stadtteil mit den Näherinnen mal genauer angeschaut und keine einzige Nähmaschine gefunden.

Letztlich hat man beschlossen, die Näherinnen mit einer Steuer von 10 $ zu belegen. Gemeinsam mit den Steuern der Spielcasinos in dem Stadtteil hat diese Steuer bald 87 % der gesamten Einnahmen der Stadt Seattle ausgemacht. Nach ca. 75 Minuten endete die Tour. Das heutige Rätsel für alle Blog-Leser ist zu erraten, was am Ende der Besichtigungs-Tour-Strecke gewesen ist.

Nach dieser unterirdischen Erfahrung marschieren wir noch zur Küste und diese entlang in nördliche Richtung, denn dort sind wir daheim. Tami hat Durst und so suchen wir etwas zu trinken. Wir kommen an einem Fish & Chips-Stand vorbei und kaufen dort Getränke. Und weil wir halt schon da sind, können wir auch gleich etwas essen. Also bestellt sich jeder eine Portion. Es gibt dort auch einige Tische, wo man sein Essen verputzen kann.

Die werden zum Teil von Leuten bevölkert, die ihre Pommes an die Möwen verfüttern, die dort in Scharen lauern. Das ist sehr gesund. Für die Leute. Manche füttern so viel, dass sie unmöglich noch Pommes für sich selber übrig haben können. Wir wählen aber den ungesunden Weg und fressen die Pommes selber auf.

Dann wird es Zeit die Monorail zu benutzen. Das ist eine Straßenbahn, die auf einer großen Betonschiene über die Straßen hinwegfährt. Dummerweise gelten die Orca-Karten hier nicht und man muss in bar bezahlen. Die Monorail fährt zum Spaceneedle, das ja ganz in unserer Nähe ist. Und in der Nähe eines Safeway. Denn dort müssen wir ja hin.

Die ICB-Taskforce hat den vermutlich größten Basketball von Seattle gefunden!

Die ICB-Taskforce hat den vermutlich größten Basketball von Seattle gefunden!

Wir holen uns dort eine Kundenkarte und Mura kauft schnell mal um 1000 $ Geschenkgutscheine von Home Depot. Die braucht er eh, um sich ein Bohrerset zu kaufen, dass in Österreich sauteuer ist. Außerdem kaufen wir noch um 1 $ ein Rubbellos. Mit dem Gewinn des Loses wollen wir dann das verbilligte Benzin kaufen. Wir rubbeln es aber sicherheitshalber noch nicht auf…

Dann geht es zurück ins Hotel und weil fast alle sofort einpennen wird der Tag für beendet erklärt.

Tag 1: Seattle

Durch den Segen der Zeitverschiebung wachen am ersten Morgen schon alle früh auf und der Tag kann beginnen. Am Abend wurde die ICB-Taskforce von den Nachbarn noch durch lautes Fernsehen bis spät in die Nachtstunden beglückt. Und um 0700 gibt es dann die Gelegenheit, sich dafür zu bedanken und die netten Menschen ebenfalls mit lauter Fernsehmusik und Werbung zu erfreuen. Am besten, während man selbst frühstücken geht. Das bringt auf jeden Fall positive Karma-Punkte.

Um 0730 geht es in den Frühstücksraum. Das ist nicht zu früh, denn 10 Minuten später stürmt eine ganze Horde frühstückswilliger Touristen in den Raum und fällt über das Buffet her. Das ist dann ein Gemetzel, das man lieber nicht weiter beschreibt. Nach dem Frühstück werden wichtige Besorgungen gemacht. Das wichtigste ist sicher das Equipment zum Goldwaschen. Denn wer nicht richtig ausgerüstet ist, der fängt auch keine Goldnuggets ein!

Also werden ein Classifier und zwei Pans gekauft. Insider wissen sicher, was gemeint ist. Außerdem noch 5 Glasrörchen, um die kleineren Goldnuggets bis zu insgesamt einer Unze einzusammeln. Man will ja schließlich nicht nur die kiloschweren großen Nuggets mitnehmen… Jetzt müssen wir das Gold nur noch einsammeln gehen!

Georgi bereitet sich aufs Goldsuchen vor.

Georgi bereitet sich aufs Goldsuchen vor.

Dann geht es auf zu Boeing. Das ist ein so ein Laden hier in Seattle, der Flugzeuge und ähnliches Zeug zusammenbaut. Dort kann man die Werkstatt anschauen. Flieger sind wichtig für die Weltherrschaft, also wird das gemacht. Mit dem Dodge wird dort hingedüst. Beim Eingang muss man Fotoapparate und Handys abgeben, damit ja niemand in seinem Blog zeigen kann, wie ein halbfertiges Flugzeug ausschaut. Es werden gerade ein paar 747, 777 und 787 zusammengebastelt.

Im Boeing-Shop werden dann noch Flugzeuge gekauft. Weil die echten viel zu groß sind, um sie im Gepäck unterzubringen, werden kleine Modellflieger genommen. Diese lassen sich auch daheim viel einfacher unterbringen, als so ein ausgewachsener Dreamliner. Obwohl es schon schön gewesen wäre…

Dann geht es zum Albertson, ein Supermarkt, bei dem Vorräte angelegt werden. Nur die wichtigsten Grundnahrungsmittel. Bananen, Wasser und Cola. Danach ist noch der Microsoft-Shop dran. Der Apple-Fan Tami wird dem Apfel untreu und kauft sich ein Surface Pro Tablet.

Gegenüber dem MS-Store ist der Applestore. Beide Stores schauen exakt gleich aus, nur das Logo ist verschieden. Soll ja schon vorgekommen sein, dass eine der beiden Firmen sich was von der anderen abgeschaut hat… und es dann 100x besser verkauft hat :-).

ICBeter ist dann aus San Francisco angereist. Der Versuch, durch den Security-Check zu kommen, ohne dan Laptop aus der Tasche zu nehmen, ist zwar gescheitert, aber sonst gab es keine besonderen Vorkommnisse. Er hat nicht vergessen, das Zoll-Formular auszufüllen. Allerdings hauptsächlich deswegen, weil man bei einem Inlandsflug gar keines ausfüllen muss.

Getränke und Snacks kann man am Touchscreen vorbestellen und wird dann von den Stewardessen ausgeliefert. Es gibt zwar WLAN im Flugzeug, aber das muss man extra zahlen. Für einen zweistündigen Flug zahlt sich das nicht aus. Mit dem Shuttle geht es zum Hotel und damit ist die ICB-Reise-Taskforce 2013 komplett, was ein wichtiger Schritt in Richtung Weltherrschaft ist!

Den Abend lassen wir dann noch mit einem Besuch bei Subway ausklingen. Jeder holt sich ein footlong Sandwich. Mura und Georgi teilen sich noch ein zweites. Sicherheitshalber. Tami, der das Zimmer hütet, bekommt eines mitgebracht. Am Abend wird noch die Internetverbindung ausgenutzt und durch das amerikanische TV-Programm gezappt. Um 2200 wird der Tag für beendet erklärt.