Tag 21: Yosemite

Um nicht im gleißenden Sonnenlicht das Morgenbad machen zu müssen, stehen ICBeter und Mura schon um 0600 auf. Da geht die Sonne erst über den entfernten Bergen auf. Der Springbrunnen ist die ganze Nacht gelaufen, so dass der Pool nicht ausgekühlt ist. Nach dem Morgenbad gibt es wieder Frühstück. Ab 0800 ist die Ruhezeit vorbei und man kann den Generator einschalten.

Die Gletscher kommen!

Die Gletscher kommen!

Damit kann Freddy IV. seine Toasts auch ohne Stromanschluss toasten. Tami steht langsam auch auf und gesellt sich zum Frühstückstisch. Schon um 0900 fahren wir los. Wenn das so flott weiter geht, werden wir einen Rekord bei den Eincheck-Zeit im nächsten Campingplatz aufstellen! Es geht direkt in den Yosemite Nationalpark.

Mura bemerkt, dass der Meilenzähler des Wohnmobils auf 5600 steht. Das ist insofern bemerkenswert, weil wir es bei 2800 übernommen haben. Wir haben also schon so viele Meilen gemacht, wie alle unsere Vorgänger zusammen. Wenn das kein Schritt in Richtung Weltherrschaft ist!

Yosemite Nationalpark

Yosemite Nationalpark

Wir sparen wieder 35 $ mit unserem Nationalpark-Pass und bleiben bei allerlei Fotoplätzen stehen. Auch das Visitorcenter wird besucht. Dann wird die Entscheidung getroffen, heute noch nicht ins Yosemite Valley zu fahren, sondern erst morgen am Wandertag. Satt dessen wird in den Süden des Parks, nach Mariposa Cove gefahren.

Die Straße dorthin ist äußerst mühsam, es sind viele Kurven und viel auf und ab. Mariposa Cove ist berühmt für die Sequoia-Bäume. Das sind einfach sehr riesige Bäume. Dort angekommen muss man in einen Shuttlebus umsteigen und wird zu den Wanderwegen geführt. Mura hütet sicherheitshalber das Wohnmobil und ICBeter und Tami gehen den 0,3 Meilen langen Wanderweg zwischen den großen Bäumen.

Robbi bei den Sequoia-Bäumen

Robbi bei den Sequoia-Bäumen

Dann geht es wieder zurück, denn es ist schon fast 1600 und etwa um 1700 wollen wir beim nächsten Campingplatz sein. Dieser ist etwas außerhalb des Nationalpark aber in kurzer Zeit von dort zu erreichen. Weil wir ganz am Südende des Nationalparks sind, hat ICBeter die Idee, dass das Zurückfahren durch den Nationalpark zu mühsam ist und dass es vielleicht einen schnelleren Weg gibt, wenn man außerhalb des Parks zurück nach Norden fährt.

Google Maps kann nicht befragt werden, weil kein Handyempfang vorhanden ist. Also wird Muras Handy mit den Offlinekarten benutzt. Das hat zwar keine aktuellen Verkehrsinformationen, aber was soll da schon sein… Dieses Navi bestätigt: Der Weg außen ist der schnellere. Also wird der Nationalpark verlassen.

Grooooße Bäume...

Grooooße Bäume…

Kurz nach dem Park steht dann ein großes oranges Schild: Roadwork ahead – expect delays. Vielleicht wird es ja doch nichts mit 1700 am Campingplatz… Nach einer Kurve beginnt dann der Stau. Da heißt es jetzt warten. So 15 Minuten. Dann geht es weiter. Zirka 50 Meter nämlich. Dann ist wieder warten angesagt. Aber eh nur 5 Minuten.

Schon geht es ab durch die Baustelle. Die wird von menschlichen Ampeln geregelt. Leute, die den ganzen Tag auf der Straße stehen und den Autofahrern entweder ein „Stop“ oder ein „Slow“-Schild entgegenhalten. So eine Baustelle kommt auch noch ein zweites Mal, aber diesmal haben wir Glück und kommen ohne stehen zu bleiben durch.

Nach ein paar Minuten Fahrt meldet das Navi, das nach rechts abzubiegen ist. Das wird auch gemacht, aber nur um festzustellen, dass dort eine dirt road beginnt. Also eine Schotterstraße, die man vielleicht mit 20 mph fahren kann. Das wird dann doch lieber gelassen. Statt dessen wird auf der Karte ein etwas weiterer Weg ausgemacht.

Dieses Bild wollten wir nie machen...

Dieses Bild wollten wir nie machen…

Die Zeitersparnis gegenüber der Fahrt durch den Nationalpark ist sowieso schon seit der Baustelle dahin, jetzt kommt es auf das auch nicht mehr an. Der Umweg hat auch den Vorteil, dass er durch Oakhurst führt, wo es ein großes Einkaufszentrum mit einem Vons gibt. Dort kaufen wir alles ein, was uns fehlt – also eigentlich eh alles. Inklusive Grillzeug. Denn heute Abend soll wieder gegrillt werden, auch wenn es vielleicht etwas später werden wird als 1700…

Nach dem Einkauf will ICBeter noch seine Ansichtskarten aufgeben. Es gibt nämlich ein Postamt neben dem Vons. Womit nicht gerechnet wurde ist, dass amerikanische Beamte genau die gleichen sind wie in Österreich und um 1600 aufhören zu arbeiten. Und es ist schon fast 1800. Also wird der Campingplatz angesteuert, um noch bei Tageslicht grillen zu können. Schließlich ist heute der längste Tag des Jahres, da sollte es lange genug hell sein.

Das Navi führt uns zielsicher auf die Straße Richtung Groveland, die Ortschaft vor dem Nationalpark. Dort begegnet uns wieder ein „roadwork ahead“-Schild. Zuerst befürchten wir, dass wir wieder eine halbe Stunde Verzögerung in Kauf nehmen müssen. Diese Befürchtung zerschlägt sich aber sofort, als das nächste Schild auftaucht: „Road closed ahead“. Da kommt die leise Befürchtung auf, dass das bedeuten könnte, dass die Straße gesperrt ist.

Diese Befürchtung zerschlägt sich nicht, denn nach etwa einer Meile ist die Straße gesperrt. War also doch kein dummer Scherz das Schild. Immerhin gibt es an der Stelle der Sperre einen großen Umdrehplatz und ein Dixi-Klo. Wir nehmen nur ersteren in Anspruch. Die gute Nachricht ist, dass das Navi sofort eine Parallelstraße findet, mit nur einer halben Stunde Verzögerung: die Bear Road.

Kalifornien... unendliche Weiten...

Kalifornien… unendliche Weiten…

Bären sehen wir auf der Straße keine. In erster Linie deshalb, weil nach etwa 300 Metern ein Schild auftaucht: „Road closed ahead“. Diesmal fahren wir nicht weiter bis zur Sperre, denn die Theorie, dass es sich bei diesen Schildern um dumme Scherze handelt, ist bereits widerlegt. Egal, das Navi findet einen Weg, der noch länger dauert.

Und zwar über die Old Toll Road. Toll müssen wir keine bezahlen. In erster Linie deshalb, weil nach kurzem ein Schild auftaucht auf dem steht „Road closed ahead“. Inzwischen ist natürlich klar, dass da wieder die Dunklen Mächte dahinter stecken, um uns an der Weltherrschaft zu hindern. Also wird das 9 Meter lange Wohnmobil wieder mal auf einer kleinen Straße gewendet und in die nächste Ortschaft zurück gefahren.

Dort gibt es immerhin eine Tankstelle. Wir brauchen eh wieder Benzin. ICBeter fragt den Typen da drin, wie man denn nach Norden kommt und ob überhaupt irgendwie. Die Antwort erfreut nicht, wegen Landslides ist alles gesperrt. Es gibt zwei Möglichkeiten: Wieder zurück in den Nationalpark oder über Merced.

Ersteres will sich niemand vorstellen. Noch einmal durch die Baustelle und dann die Kurvenstraße hinauf ist das letzte, was in Frage kommt. Also fällt die Entscheidung auf Merced. Vielleicht kommen ja von dort die Mercedes her. Weil wir schon an der Tankstelle sind, soll auch gleich mal getankt werden. Die Zapfsäulen mit 87 und 89 Okatan funktionieren nicht. Wir brauchen 87, eh klar…

Schnell wird Merced ins Navi eingetippt. Es sind nur 1,5 Stunden bis dort hin. Als Zwischenstation versteht sich… Wir fahren durch malerische Landschaften aus vertrocknetem Gras und Plantagen mit Kukuruz und Marillenbäumen. Es ist durchaus bemerkenswert, dass die Straße nach Merced nicht gesperrt ist!

Dort angekommen stellen wir fest, dass es da auch nicht mehr Mercedes gibt als anders wo. Wozu sind wir dann überhaupt hier her gekommen? Als erstes steht Tanken auf dem Programm. Ein lockerer Hunderter geht wieder. Inzwischen ist es fast 2000 und es ist klar, dass es mit dem Grillen heute mal wieder nichts werden wird. Also wird im Navi nach Destinationen für die Fortsetzung des großen Fast-Food-Tests gesucht.

Schnell wird der In-n-out-Burger gefunden. Der hat sogar einen großen Parkplatz, der unser Wohnmobil fassen kann. ICBeter war zwar schon in San Francisco dort, aber die beiden anderen nicht. Uns kommt der Verdacht, dass das Lokal nicht gerade in der besten Gegend von Merced liegt, denn es hat einen eigenen Security-Mann vor der Tür stehen.

ICBeter und Mura schmeckt es sehr gut, Tami aber nicht. Mit diesem Testergebnis geht es wieder auf die inzwischen dämmrig gewordene Straße. Es ist keine Autobahn, aber eine relativ gute Straße. Inzwischen ist es dunkel geworden. Nach einer Dreiviertelstunde sind wir so ziemlich die einzigen auf der Straße.

Nach einer Stunde Fahrt wird Tami, der hinten vor sich hin döst von Verzweiflungsschreien von Mura und ICBeter geweckt. Sie haben ein Schild entdeckt. Unsere Leser haben sicher schon erraten, was darauf steht: „Road closed ahead“. Wahrscheinlich ist es das schlechte Karma, weil wir so viele Schmetterlinge mit unserem Wohnmobil vernichten. Es ist wirklich eine Massenvernichtungswaffe für Insekten.

Diesmal gibt es keinen Umkehrplatz und kein Dixi-Klo. Also muss bis zu einer geeigneten Stelle weiter gefahren werden. Die kommt nicht, sondern ein weiteres Schild „Road closed in 1 mile“. Vielleicht gibt es ja dann einen Umkehrplatz. Es kommt aber keiner. Allerdings auch keine Straßensperre. Die Straße ist mehr schlecht als recht geflickt worden. Nach ca. 5 Meilen steigt die Hoffnung, dass die Schilder doch ein Schmäh waren.

Wenn nicht, heißt es nach Merced zurück fahren und einen Umweg über den Freeway mit rund zwei weiteren Stunden Verzögerung in Kauf nehmen. Oder einfach das Wohnmobil an der Straßensperre abstellen und schlafen gehen. Jede Kurve ist spannend wie ein Hichcock-Krimi. Wird die Sperre auftauchen?

Damit jetzt keiner beim Lesen vor Aufregung einen Herzinfarkt bekommt: Nein, die Sperre ist nicht aufgetaucht! Das Navi versucht uns dann noch einen Streich zu spielen und uns von der guten Straße auf einen Umweg zu schicken, aber ICBeter durchschaut das auf der Karte und es wird die kurze Strecke gefahren.

Irgendwann kommt dann eine Abzweigung weg von der relativ guten Straße. Auf eine Straße, die zwar asphaltiert ist, aber keinen Mittelstreifen hat. Weil sie nämlich nur etwa 1 ½ mal so breit ist wie unser Wohnmobil. Außerdem sind ein paar Kurven drin… so zwischen 90 und 120 Grad. Hin und wieder sind Warnschilder auf der linken Seite aufgestellt, weil Teile der Straße weggebrochen sind.

Aber so breit, dass noch unsere Reifen links und rechts drauf passen, ist es eh überall noch. So fahren wir ewig weiter ohne die geringste Andeutung von Zivilisation. So fangen eigentlich alle Zombie- und Horrorfilme an. Es wird schon ein Plan ausgeheckt, wer schnell welche Tür zusperrt, wenn plötzlich ein paar Zombies vor uns auftauchen.

Inzwischen hat der Meilenzähler locker die 6000er-Marke durchbrochen. Irgendwann kommt dann plötzlich eine Stopptafel und eine Straße, die sogar von Autos benutzt wird. Wir sind wieder in der Zivilisation! Denn Zombies die Auto fahren gibt es keine. Das weiß jeder. Nicht jeder hirnlose Autofahrer ist auch gleich ein Zombie…

Schließlich führt uns das Navi auf den Old Highway 120, wo der Campingplatz beheimatet ist. Auf so ein Navi ist eben immer Verlass! Mit etwa 2300 haben wir einen neuen Rekord bei der Eincheck-Zeit aufgestellt! Wir finden den Zettel mit dem richtigen Namen drauf an der Tür der Registration picken. Neben 9 anderen. Offenbar sind wir nicht die einzigen, die von Süden kommen, bzw. es versuchen.

Es gibt Strom und WLAN. Das ist nicht schnell, aber es reicht. Man wird ja so bescheiden. Auch die Klos und Duschen sind ok und so kann ein Tag, der eigentlich nur aus 2 Stunden Fahrt nach Yosemite, 3 oder 4 Fotostopps im Nationalpark und einer Stunde Fahrt zum Campingplatz bestehen hätte sollen beendet werden. So wurde der 21. Juni dann noch der längste Tag auf unserer Tour.

Momentaner Standort: 37.824957, -120.195854

Tag 20: Benton Hot Springs

Nachdem wir wider Erwarten heute nicht als frischgebackene Millionäre aufwachen, geht es wieder weiter mit der Tour. Checkoutzeit ist erst um 1200 so gibt es keinen Stress. Besichtigt wird heute auch nichts, es ist ein großer Fahrtag. Nach dem Frühstück (Freddy IV. toastet wieder brav alle Toasts) kommt Mura von seinem Hotelzimmer und die Fahrt geht los.

Sicherheitskleidung auf amerikanisch

Sicherheitskleidung auf amerikanisch

Mit einem kleinen Umweg wegen Navi-Verwirrung wird schnell aus Vegas raus gefunden. Es geht über den Highway durch Nevada. Nach einiger Zeit wird der einspurig. Also eine Spur in jede Richtung. Mitten in der Wüste kommt dann eine Abzweigung mit zwei Schildern.

Das eine macht uns betrübt, weil darauf 40 Meilen Roadwork steht. Das andere macht uns noch betrübter, weil darauf steht, dass es die nächsten 58 Meilen keine Tankstelle gibt. Unsere Tankanzeige zeigt etwas unter 1/8. Aber heuer haben wir eh noch nie getestet, wieviel Gallonen in den leeren Tank gehen.

Eine kleine Baustelle gibt es immer mal...

Eine kleine Baustelle gibt es immer mal…

Nach kurzem geht es dann bergauf. Das ist auch nicht optimal zum Benzinsparen. Mit der Zeit wandert die Tanknadel immer weiter gegen E. Und E heißt empty. Irgendwann steht dann auf einer Tafel „summit“. Das ist insofern ein gutes Zeichen als dass das „Gipfel“ heißt und damit andeutet, dass es ab nun bergab geht. Das ist optimal zum Benzin sparen. Die Ortschaft mit der Tankstelle heißt „Dyer“ – auf deutsch: Sterbender. Das ist kein gutes Omen. In der Wüste ohne Benzin den Löffel abzugeben stand eigentlich nicht auf unserem Plan.

Aber Dyer wird locker erreicht und der Benzin kostet sogar nur 3,89 $. Da gehen sich insgesamt 195 $ aus. Wer will, kann ausrechnen, wieviele Gallonen da rein gegangen sind. Dann hauen wir schnell wieder aus Dyer ab, denn der große böse Stern beschießt uns dort unbarmherzig mit UV- und Infrarotstrahlen.

Vielen Tank!

Vielen Tank!

Mit vollem Tank geht es wesentlich beruhigter an das Ziel des heutigen Tages: Benton Hot Springs. Bis wenige Kilometer vor dem Campingplatz sind wir mitten in der Wüste. Als schon die Befürchtung laut wurde, dass wir mitten in der Wüste campen müssen, taucht eine grüne Oase vor uns auf. Beim Einchecken fragt ICBeter wo man da was Essen kann, denn wir waren wieder nicht einkaufen fürs Grillen.

Ein paar Meilen zurück gibt es eine Tankstelle mit einem kleinen Lokal. Es ist ein kleines Dorflokal, bei uns würde man sagen ein Dorfwirtshaus. Es gibt die typisch amerikanischen Mahlzeiten wie Burger oder Sandwiches. Mura, der heute noch nichts gegessen hat, bestellt als erstes. Als er mit seiner Bestellung fertig ist, will die Kellnerin schon gehen, weil sie glaubt, dass die Bestellung für uns alle drei ist.

Landschaft gibt es genug...

Landschaft gibt es genug…

ICBeter kann sie aber noch aufhalten und selbst eine Bestellung aufgeben. Nachdem Mura seine ersten beiden Teller aufgegessen hat, mussten Tami und ICBeter dann seinen dritten auffuttern. Chili con carne mit Käse und reichlich Pommes. Dann geht es zurück zum Campingplatz. Unser Platz liegt mitten in der Wildnis. Man sieht keine Nachbarn und keine Zivilisation.

Aber es gibt einen hot pool. Einen kleinen Pool nur für uns mit heißem Thermalwasser. Aber nicht so heiß wie der hot hot pool in Desert Hot Springs. Da die Sonne nicht mehr so hoch steht, wird er Pool gleich ausgetestet. Auf der Seite ist ein kleiner Springbrunnen, aus dem sehr heißes Wasser kommt, damit der Pool nicht auskühlt.

So darf ein Stellplatz am Campingplatz aussehen

So darf ein Stellplatz am Campingplatz aussehen

Mit dem heißen Wasser zum wärmen und einem kalten Bier zum kühlen lässt es sich so aushalten. Wenn es Strom und WLAN auch noch gäbe, wäre das der ideale Campingplatz, auf dem man wochenlang wohnen könnte. Naja und vielleicht WCs statt der Dixi-Klos. Bis am Abend die Gelsen kommen, werden noch die Campingsessel ausgepackt und die Sterne angeschaut. Die Gelsen verkünden dann das Ende des Tages.

Aktueller Standort: 37.801571, -118.530207

Tag 19: Las Vegas

Obwohl erst um 0200 Schlafenszeit war, wird schon nach 0700 aufgestanden, denn heute ist Las Vegas-Tag. Nach dem Frühstück wird zum Strip marschiert. Dort werden erst einmal Karten für den Bus gekauft, der den Strip auf und ab fährt. 8 $ kostet die 24-h-Karte, aber ein Typ steht beim Automaten, der mit irgend einer Karte eine Ermäßigung einstellt. So gibt es zwei Karten zu dem Preis.

The Strip

The Strip

Die Fahrt geht bis zum Treasure Island Casino. Dort stehen zwei Schiffe davor, mit denen früher eine Piratenshow gespielt wurde. Diese Show ist aber abgesetzt worden. Die Schiffe und das Casino dahinter werden besichtig. Dann geht es zum Venetian Casino. Da es noch genauso aussieht wie vor 10 Jahren, wird jetzt hier nicht mehr sehr viel darüber geschrieben. Außer, dass danach noch Andenken in einem der geschätzt 10.000 Shops gekauft werden.

Nächste Station ist Caesars Palace. Begonnen wird bei den Shops, von denen es auch hier gefühlt ein paar Millionen gibt. Am Ende der Shop-Meile ist ein großes Aquarium mit allerlei Meeresgetier. So wie in Seaworld, nur ohne Delphine und Wale. Es gibt zur vollen Stunde auch eine ziemlich schräge Show mit animierten Puppen und viel Feuer und Wasser.

Venetian Casino

Venetian Casino

Durch das Casino geht es wieder nach draußen, was wieder einmal nicht so einfach zu finden war. Gleich nach dem Caesars ist das Bellagio. Die berühmte Wassershow beginnt erst in einer Stunde, also wird noch das Casino besichtigt, bzw. der Bereich um den Hotel-Checkin. Dort ist ein großer Garten aufgebaut. Manche Figuren dort sind aus Blütenblättern gemacht, die täglich ausgewechselt werden. Ein paar tausend je Figur.

Danach geht es ins Aria-Casino. Das ist neu und war vor 10 Jahren noch nicht hier. Ein schönes Casino, aber nichts wirklich weltbewegendes. Tami kauft sich ein Cola im Shop und will sich wo hinsetzen. Aus irgendeinem Grund gibt es in einem Casino nur eine Art der Sitzgelegenheit: Vor einem einarmigen Banditen. Also werden solche in Anspruch genommen.

Seaworld? Nein, Ceasars Palace

Seaworld? Nein, Ceasars Palace

Aus Gründen der Sparsamkeit vor zwei 1-Cent-Maschinen. 1 Cent ist aber der Mindesteinsatz pro Line. Und 20 Lines muss man mindestens auf einmal spielen. Also werfen beiden ein paar Dollar in die Automaten. Gewonnen wird erst einmal gar nichts. Also muss Robbi aushelfen. Er drückt ein paar mal den Knopf und gewinnt mit 20 Cent Einsatz 40 Cent zurück.

Da packt ihn das Spielfieber und er verzockt die ganzen 5 $. Jetzt ist er leider spielsüchtig. Schnell wird er wieder in die Tasche gesetzt, damit er nicht das ganze Spielbudget des heutigen Tages auf den Kopf haut. Nächste Station ist das Paris. Um 18 $ kann man auf den Eiffelturm rauf fahren, das wird aber eingespart.

Bellagio

Bellagio

Jetzt ist die Zeit für die Fountains vor dem Bellagio. Hier gibt es etwas neues: Die ganz große Fontäne, die mit lautem Knall nach oben schießt, gibt es scheinbar nicht mehr. Dann wird noch einmal bis zum Venetian vormarschiert, weil die Sonne jetzt die Frontseite schön beleuchet. Mit dem Bus geht es dann zur Freemont Street.

Das alte Zocker-Zentrum von Las Vegas. Hier werden die historischen Casinos besichtigt. Und auch die Leute, die an einem Stahlseil hängend die ganze Freemont Street hinunter zischen. Die Freemont Street Experience – wo auf der Überdachung der Straße Videos zu Musik abgespielt werden – gibt es erst bei Einbruch der Dunkelheit.

Das neue Aria-Casino

Das neue Aria-Casino

Am Rückweg zum Bus stellt Tami fest, dass er um einen Hut weniger hat als noch am Hinweg. Da der Hut ganz neu gekauft ist, wird noch einmal der ganze Weg durch die alten Casinos abgegangen, der vorher gegangen wurd. Auch das gleiche Klo wird in Augenschein genommen. Aber es hilft nichts, der Hut ist dahin. Manche verlieren in Vegas ihr letztes Hemd, Tami seinen letzten Hut…

Danach geht es mit dem Bus zurück zum Wohnmobil. Per Whatsapp wird mit Mura ein Treffpunkt vor dem Steakhouse im Circus Circus ausgemacht. Der Treffpunkt ist deshalb ideal, weil dort diniert wird. Da wir vor 10 Jahren hier gute Erfahrungen gemacht haben, werden keine Experimente mit einem anderen Steakhouse gemacht.

Robbi ist spielsüchtig geworden!

Robbi ist spielsüchtig geworden!

Gleich am Eingang geht man am Fleischlager vorbei und kann sehen, wie die Stücke dort abhängen. Auch an der Küche in der Mitte des Lokals geht man vorbei und kann sehen, wie die Steaks dort am Holzkohlengrill gemacht werden. Wir werden ganz hinten ins letzte Eck gesetzt. Vielleicht kommen dort alle hin, die wie dumme Touristen mit kurzer Hose und Turnschuhen bzw. Sandalen aussehen.

Der Salat wird als Vorspeise serviert und nicht als Beilage. Die Steaks sind natürlich wieder exzellent, da kann man nicht meckern. Nach dem Essen fahren Tami und Mura gleich mit Uber zum Rio Casino, weil dort die Show „Penn & Teller“ ist.

Tami mit seinen Groupies...

Tami mit seinen Groupies…

Zuerst müssen sie aber wieder zu der Uber-Pickup-Stelle kommen. Diesmal finden sie einen Weg, der nur ca. 500 Meter weit ist. Das ist schon ziemlich kurz. An der Pickup-Stelle stehen schon 3 Uber-Autos bereit. Mal sehen, welches von den drei die Uber-App auswählt. Denn bei Uber kann man sich das Auto nicht selber aussuchen wie beim Taxi, sondern die App weist eines zu. Und sie weist eines zu, das 6 Fahrminuten weit weg ist. Es lebe die Cyber-Intelligenz! Dieses Auto ist dann auch nach 10 Minuten da. Die Fahrt zum Rio ist aber dann flott.

Zuerst wird das Box Office gesucht. Dort werden die Karten abgeholt und der Weg zum Theater erfragt. Das wird dann schnell gefunden. Weil beide Durst haben, werden vor dem Theater schnell noch Cocktails gekauft. Die kosten zusammen 38 $ und bestehen zu geschätzten 50 % aus Alkohol. Wie heißt es so schön… irgendwie kriegt Vegas immer dein Geld. Die Show ist dann lustig. Ob sie es auch ohne hochprozentigem Cocktail gewesen wäre, lässt sich nachträglich nicht mehr herausfinden.

Canale Grande

Canale Grande

Nach der Show steht dann Millionen gewinnen auf dem Programm. Es werden die sympathischten einarmigen Banditen ausgesucht und losgelegt. Irgendwie funktioniert das aber mit dem Gewinnen nicht so wie geplant. Dabei haben wir vor 10 Jahren schon keine Millionen gewonnen. Das kann doch nicht jedes Mal so sein. Wenn da nicht wieder die Dunklen Mächte ihre Finger im Spiel haben…

ICBeter verbringt den Abend lieber auf der Freemont Street als bei der Show. Nach der Busfahrt geht gerade die Freemont Street Experience los. Um nicht ungut aufzufallen, stellt er sich auch mitten auf die Straße und gafft nach oben wie alle anderen. Um die Blackjack-Tabelle nicht umsonst auswendig gelernt zu haben, wird dann die Suche nach einem passenden Blackjack-Tisch gestartet.

Im D stehen zwar die optimalen Tische, die auch alle 3:2 für den Blackjack zahlen, aber die Mindesteinsätze sind ab 10 $ pro Spiel. Das muss noch besser gehen. Vorher beim Besichtigen wurden im Golden Gate Casino schon Tische mit 5 $ Mindesteinsatz und ebenfalls 3:2 Auszahlung erspäht. Die Befürchtung, dass diese billigen Tische nur am Nachmittag da sind und am Abend nicht mehr, erfüllt sich zum Glück nicht.

Es gibt aber doch eine signifikante Änderung am Abend: Die seriös aussehenden Dealer und Dealerinnen sind durch junge Dealerinnen in kurzen Röcken und knappen Oberteilen ausgetauscht worden. Dass das die Spieler von den eigenen Karten ablenken soll, ist sicher nur ein komisches Gerücht. Um 2100 ist noch nicht allzu viel los und so wird schnell ein freier Platz gefunden.

Es setzen sich immer wieder ein paar Leute zum Tisch und verschwinden wieder, wenn sie ihre Chips verloren haben. ICBeter hält aber tapfer durch und bleibt meistens auf +/- 0. Nach einer Weile kommen vier Schotten und Engländer, die Tischtennisspieler sind und für irgend ein Turnier hier sind. Die sind schon lustig drauf und es rennt der Schmäh. Bei jedem Blackjack gibt‘s eine kleine Party.

Alle halben Stunden wird die Dealerin ausgetauscht. Die ausgetauschten haben dann Pause. Pause heißt hier aber nicht, sich hinsetzen und ausruhen. Wir sind schließlich in Vegas und da heißt Pause machen auf den Podesten zwischen den Tischen zu tanzen. Das ist sinnvoll, denn nach 30 Minuten nur herumstehen ohne sich viel zu bewegen, ist eine halbe Stunde Bewegung machen gesund und erholsam. Manche Arbeitgeber kümmern sich eben rührend um das Wohl ihrer Angestellten.

Ashley ist die neue Dealerin. Praktischerweise haben alle ein Halsband, aus dem ihr Name steht. Sie bringt dem ganzen Tisch relativ viel Glück und so geht die ganze Zeit nichts verloren – auch nicht bei den Briten. Dann hat aber Ashley ihre Gynastik-Pause und Ruby kommt. Und sie zockt den ganzen Tisch ab. Die ersten 5 Hände verliern praktisch alle ihre Einsätze. Und so geht es weiter. Schließlich verlassen die Tischtennisspieler entnervt den Tisch.

ICBeter bleibt noch mit ein paar Chips zurück. Es kommt ein weiterer Spieler. Der lässt sich von der Warnung vor Rubys Glück aber nicht abhalten. Bald ist auch der vorletzte Chip verloren. Weil Blackjack mit einem Chip keinen Spaß macht, weil dann weder verdoppelt noch gesplittet werden kann, werden die letzten 5 $ als Trinkgeld für die Dealerinnen gegeben und der Plan, Millionen am Blackjack-Tisch zu machen vorerst einmal aufgegeben.

Der Rückweg vom Klo führt noch einmal am Tisch vorbei. Der andere Typ sitzt immer noch dort, aber sein Chipstapel scheint schon ziemlich dezimiert. Beim Verlassen des Casino ist es gerade kurz nach 2300 und es läuft schon wieder die Freemont Street Experience. Am Rückweg zum Bus wird noch durch das eine oder andere Casino gegangen, denn draußen ist es auch um 2300 nicht annähernd kühl. Aber mehr als 30 – 32 °C hat es da eh nicht mehr. Der Bus kommt sofort und bald ist wieder der Campingplatz erreicht. Im Wohnmobil wartet schon Tami, um zu berichten, dass er auch kein Millionär geworden ist. Kurz nach Mitternacht wird der Tag für beendet erklärt.

Tag 18: Hoover Damm

Heute verlassen wir den Grand Canyon wieder. Zum Frühstück gibt es wieder konservativen Spam ohne irgendwelchen Schnickschnack. Außerdam gibt es Salmon (Salmonellen) und das restliche Fladenbrot von gestern. Freddy IV. toastet weiterhin brav, obwohl wir immer noch die restlichen Vollkorntoast aufbrauchen, die – quasi als Zwieback – zweimal reingesteckt werden müssen.

Amerikanisches Fortbewegungsmittel

Amerikanisches Fortbewegungsmittel

Mura übersieht prompt die Rauchzeichen und verbrennt die ersten beiden Toasts. Den ersten davon isst er trotzdem. Besser, als nochmal warten zu müssen. Dann wird wieder der Strom abgesteckt und abgefahren. Nach kurzer Fahrt gibt es wieder einen Fahrerwechsel. Hin und wieder liegt da mal ein Teil eines zerplatzten Reifens auf der Straße, aber sonst geht er schön voran. Wir kommen wieder ins Gebiet des billigen Benzins. Unter 3 $ die Gallone.

Außerdem ist die illegale Müllentsorgung an der Autobahn billiger. Die Strafe beträgt statt 1000 nur 500 $. In Kingman ist dann Tanken und Einkaufen angesagt. Hier waren wir vor ein paar Tagen schon einmal, wir haben unsere östliche Runde also komplettiert. Nun muss noch die West-Runde fortgesetzt werden. Und zwar in Las Vegas!

1983 ist der See zuletzt übergelaufen

1983 ist der See zuletzt übergelaufen

Bei Tanken muss Mura wieder zum Kassier, um das Geld im Voraus zu bezahlen. Dafür muss er erstmals seinen Code eingeben. Da er ihn am Handy gespeichert hat, das er jetzt nicht mit hat ist das jetzt blöd. Letztlich fällt er ihm doch wieder ein und es kann um 100 $ getankt werden. Weil die Gallone nur 2,95 $ kostet, wird der Tank, der wieder auf ¼ unten war wieder fast voll.

Dann geht es ab zum Safeway, Vorräte für das Frühstück kaufen und auch Eis-Vorräte zu sammeln. Vor dem Safeway funktioniert auch das WLAN noch gut genug, um nach langer, entbehrungsreicher Zeit endlich nicht mehr wie die Steinzeitmenschen zu leben, sondern zurück in die Zivilisation zu kommen. Sonst hätten wir vielleicht nie erfahren, dass Deutschland gegen Mexiko verloren hat… Soviele Tore wie Österreich hat Mexiko aber nicht zusammen gebracht.

Blick vom Damm zum Powerhouse

Blick vom Damm zum Powerhouse

Bei der Fahrt wundert sich Mura, warum er im Rückspiegel immer einen Tankdeckel hin und her fliegen sieht. Daher wird mal auf dem Highway stehen geblieben und nachgeschaut. Da es unser Tankdeckel war, wird der vorsorglich mal verschlossen. Soll ja ein Vorteil sein, wenn der Tank zu ist. Außer beim nächsten Tanken, da würde man sich sonst das Öffnen sparen.

Bei der Wiederauffahrt auf die Autobahn gibt es keinen Beschleunigungsstreifen, daher muss ein Kavalierstart hingelegt werden. Dabei fliegt sogar Tamis Cola-Dose nach hinten. Es gibt immer wieder Baustellen, wo man nur 55 mph fahren darf. Mann muss ganz klar sagen, dass unterm Trump nicht alles schlecht ist. Er baut immerhin die Autobahn!

Nächstes Ziel ist der Hoover Damm. Da hatten wir vor 10 Jahren ein ziemliches Chaos beieinander. Wer‘s vergessen hat, soll es im Blog nachlesen. Diesmal werden wir alles besser machen. Die Anfahrt ist anders als damals. Da die damals in Bau befindliche Brücke fertig ist, geht der Freeway über diese Brücke. Auf den Damm fahren nur mehr die, die den Damm sehen wollen und nicht mehr alle inklusive dem Schwerverkehr.

Wir fahren über die Brücke und die nächste Abfahrt runter. Auf einem Zebrastreifen kurz von dem Damm steigt ICBeter aus. Er nimmt sogar sein Handy mit. Wir lernen eben dazu! Die anderen beiden fahren über den Damm zum RV-Parkplatz. ICBeter fährt ins Visitorcenter. Dort gibt es erst einmal einen Security Check. Tickets für die große Führung gibt es nicht mehr, nur mehr für die um 1530. Und es ist kurz vor 1400. Also werden Karten für die Powerplant-Tour gekauft, die alle 15 Minuten beginnt.

Dann heißt es, das Visitorcenter wieder verlassen, denn es ist unterirdisch und damit ohne Handyempfang. Oben gibt es Empfang und Mura wird angerufen. Das einzige Problem ist, dass das Handy mit der US-Simkarte keine ausländischen Nummern anrufen kann. Auch keine österreichischen. Jetzt ist guter Rat teuer. Die erste Idee ist, dass Mura vielleicht am Parkplatz ein WLAN gefunden hat und Whatsapp emfangen kann.

Die Generatoren sind teilweise noch aus den 30er-Jahren

Die Generatoren sind teilweise noch aus den 30er-Jahren

Das erfüllt sich aber nicht. Jetzt ist guter Rat noch teurer. Es ist 1400, d. h. 2300 MESZ. Jetzt muss nur jemand in dieser Zeitzone gefunden werden, der da sicher noch wach ist. Da wird nicht lange überlegt und Tonittt wird ein Whatsapp geschickt. Das funktioniert tatsächlich und er antwortet. Er soll Mura am Handy anrufen und ihm sagen, dass der ICBeter auf seinem Handy mit US-Simkarte anruft.

Das funktioniert auch. Also das Anrufen von Mura. Der ruft aber ICBeter nicht an, weil er seine US-Nummer nicht hat. Jetzt ist guter Rat sauteuer. Während des Grübelns sieht ICBeter aber, dass das Wohnmobil gerade wieder vom Hooverdamm kommend vorbei fährt. Schnell wird zum Ausstiegspunkt marschiert. Tatsächlich kommen die beiden zurück und ICBeter kann wieder einsteigen.

Robbi am Hoover-Damm

Robbi am Hoover-Damm

Der Parkplatz ganz beim Damm kostet 10 $. Diejenigen weiter oben auf den Serpentinen sind gratis. Das Geld wird investiert. Dann wird der Marsch über den Damm angetreten. Die Sonne brennt ordentlich herunter. Dann geht es wieder durch die Security und rein ins Visitorcenter. Die Touren beginnen zu jeder Viertelstunde. Wir sind um 1447 dort. Ideal für die 1500-Tour.

Warten haben wir ja schon gelernt in den USA und so werden die 13 Minuten locker weg gewartet. Da wir uns auf der Nevada-Seite des Dammes befinden, wundern wir uns, dass da keine Glückspiel-Automaten im Wartebereich sind. Das ist am Flughafen Las Vegas wesentlich besser gelöst.

Als erstes gibt es einen Film über die Erbauung des Damms. Dann geht es mit dem Lift ganz hinunter. Erste Station sind die Wassertunnel, die gebaut wurden um den Colorado River während der Bauzeit umzuleiten. Vier solche Tunnel mit ca. 15 Metern Durchmesser gibt es. Dann geht es in den Generatoren-Raum.

Es geht durch dunkle Stollen...

Es geht durch dunkle Stollen…

Es befinden sich 8 Generatoren in diesem Raum, wovon 6 in Betrieb sind. Auf der Arizona-Seite gibt es nochmal so einen Raum. Auch die großen Kräne, mit denen die Generatoren eingebaut wurden, sind seit den 30er-Jahren noch da. 70 % der Generatoren sind sogar noch die Originalen von damals. Danach geht es zum Observation Deck. Von dort hat man den besten Blick auf den Damm. Dort werden natürlich ein paar Fotos geschossen.

Weil die Zeit langsam knapp wird, marschieren wir wieder über den Damm zum Wohnmobil. Franzi hat wieder gut aufgepasst und es ist nichts geklaut worden. Sodann geht es ab nach Vegas! Das Navi führt uns zielsicher nach Sin City, nur bei der Einfahrt zum RV-Park des Circus Circus Hotels muss ein kleiner Umweg in Kauf genommen werden.

Die schlechte Nachricht kommt gleich beim Einchecken: Es gibt kein WLAN! Vor 10 Jahren waren wir auf genau dem selben Campingplatz, da hat es aber gutes WLAN gegeben. Darum wurde beim Reservieren nicht darauf geachtet. Außerdem gibt es am Strip sowieso keinen anderen RV-Park. Immerhin gibt es diesmal Duschen. Das ist ein klarer Fortschritt zu den beiden vergangenen Nächten.

Mura ist nach zwei Wochen des Campens in der Wüste überdrüssig und gibt w. o. Er hat sich im Circus Circus Hotel ein Zimmer gemietet, als es noch Internetverbindung gab. Durch diese Aktion gibt es immerhin ein Internet-Backup im Zimmer.

Die Zeit ist schon sehr kanpp, denn Mura und Tami wollen sich die Zaubershow „Piff the magic dragon“ anschauen. Die beginnt um 2000 und man muss die Karten schon eine Stunde vorher abholen. Daher spurtet Mura zu seinem Zimmer. Dazu muss er zuerst zur Rezeption laufen. Die ist am anderen Ende des Hotels. Da sich so ein Hotel in Las Vegas in eine Richtung schon mal einen halben Kilometer ausdehnen kann, ist das ein größeres Unterfangen.

Bei der Rezeption erfährt er, dass sein Zimmer ganz auf der Seite des RV-Parks ist, also auf der anderen Seite von der Rezeption. Also darf er den ganzen Weg wieder zurück machen. Unter Zeitdruck natürlich. Im Zimmer hat er WLAN und kann daher Peters USA-Handy per Whatsapp kontaktieren. So wird ausgemacht, dass sich Mura und Tami um 1830 im RV-Park treffen.

Natürlich hat er keine Zeitzone dazugeschrieben, und damit gilt natürlich per default die ICB-Zeitzone, die überall auf der Welt gleich ist: 0 bis 60 Minuten nach der örtlichen Zeitzone. Um 1830 örtlicher Zeitzone kündigt er sein Kommen dann für 1845 an. Tami ist pünktlich am Treffpunkt, Mura um ca. 1855. Dann wird schnell ein Uber bestellt und zum Flamingo-Hotel gefahren.

Das praktische an der Uber-App ist, dass man auf einer Karte genau den Pickup-Punkt aussuchen kann. Das geht hier aber nicht. Immer wieder springt der Pickup-Punkt zurück auf den Haupteingang des Circus Circus Casinos. Zeit zum lange überlegen ist da nicht, also muss dort hin gewandert werden. Und es ist kein kurzer Weg!

Ansonsten funktioniert Uber in Las Vegas reibungslos. Die Casinos haben sogar ausgewiesene Uber- und Lyft-Einstiegsstellen. Die Taxis machen offenbar ebenfalls noch ein gutes Geschäft, zumindest fahren subjektiv betrachtet genau so viele davon herum wie noch vor 10 Jahren. Um 1950 sind die beiden bei der Kartenabholung, wo sie um 1900 hätten sein sollen.

Offenbar kennen die hier schon ihre Pappenheimer und schreiben nur deswegen, man soll eine Stunde vorher da sein, damit wirklich alle kurz vor Showbeginn da sind. Die Karten werden anstandslos ausgegeben und die Show kann beginnen. Ein großer Schritt in Richtung Weltherrschaft! ICBeter geht erst einmal – erstmals nach mehreren Tagen – unter die Dusche und spaziert dann zu Fuß zum Flamingo.

Das sind zwar rund 4 Kilometer, aber dafür sind 2 Stunden Zeit. So kann auch noch das Encore-Casino besichtigt werden, das vor 10 Jahren noch nicht existiert hat. Es positioniert sich eher im gehobenen Segment, was auch an den Mindesteinsätzen auf den Tischen abzulesen ist. Die Automaten sind aber die gleichen wie überall, auch mit den Einsätzen.

So versucht ICBeter gleich mal, die ersten 10 $ mit einer 25-Cent-Maschine zu verzocken und es gelingt völlig problemlos! Damit ist das Zock-Budget für den ersten Tag erschöpft und es kann sich voll auf das Besichtigen konzentriert werden. Die Millionen können auch noch morgen gewonnen werden… Weiter geht es über den Strip (= Las Vegas Boulevard) in Richtung Flamingo.

Was auch neu ist, sind die LKW die mit überdimensionalen Flachbildschirmen auf der Seite den Strip rauf und runter fahren und Werbung machen. So über die ganze Seitenfläche. Angeschaut wird dann auch noch das Wynn. Was gleich geblieben ist, sind die Schilder in den Casinos, die alles anschreiben, außer den Weg nach draußen. Der kühne Versuch, sich diesen Weg selbst zu bahnen, endet in einem Valet-Parking-Bereich. Die freundlichen Angestellten dort sind verzweifelte Touristen aber schon gewohnt und erklären routiniert den Weg nach draußen.

Da die Zeit schon fortgeschritten ist, wird das Venice nur von außen betrachtet. Als erfahrener Las Vegas-Besucher weiß man, dass wenn man im Venice verloren geht, der halbe Abend vorbei ist bevor man wieder draußen ist – auch wenn man nach dem Weg fragt. Allerlei Shows sind am Strip angekündigt. Von „Happy Nude Girls“ bis zu „Menopause“ geht da die Bandbreite.

Die nächste Show, die von der Taskforce Las Vegas angeschaut wird, liegt da irgendwo dazwischen. Eine Show mit Musik, für die ganz bestimmt niemand ein Hörgerät braucht – egal wie derrisch er/sie ist und Zirkuskunststückchen. Die Show ist im Luxor, das ein paar Casinos (also einige Kilometer) weiter weg ist.

Wo der Uber-Platz ist, wissen Mura und Tami jetzt schon. Auch ICBeter hat ihn beim Warten auf die beiden schon gefunden. Vorher wird noch der Food Court besucht und Burger gegessen. Die Fahrt geht über die Autobahn, weil das schneller ist, als einfach den Strip runter zu fahren. So sieht man die Casinos auch mal von hinten.

Im Luxor, das eine überdimensionale Pyramide ist, ist neben dem Weg nach draußen auch der Weg zum Showroom nicht angeschrieben. Aber die freundliche Secruity-Mitarbeiterin erklärt den Weg. Die Show wird ohne bleibende Hörschäden absolviert. Mura hat Plätze in der 3. Reihe reserviert, was gut ist, denn Leute aus der 1. Reihe werden immer wieder in die Show einbezogen und beispielsweise als Elvis verkleidet. Dafür bekommen sie einen gratis 2018-Kalender der Show. Sind ja eh noch 6,5 Monate ausständig…

Dann ist es schon 0000 und es wird zurück zum Hotel geubert. Alle marschieren in Muras Hotelzimmer, weil es dort Internet gibt. Um 0200 will der Mura dann doch langsam schlafen gehen und so gehen die anderen zurück zum Wohnmobil und der Tag wird für beendet erklärt. Es wird vermutlich der letzte Tag sein, den wir als Nicht-Millionäre verbringen.

Aktueller Standort: 36.139941, -115.163395

Tag 17: Grand Canyon

Heute ist Grand Canyon-Tag. Der Plan ist, dass ICBeter und Tami wandern gehen und Mura das Wohnmobil hütet. Zum Frühstück gibt es wieder gesundes: „Less Sodium Spam“, also Spam mit 25 % weniger Salz. Leider wurde Vollkorntoast gekauft, der nicht in Freddy IV. reinpasst. Aber wir haben die optimale Strategie dafür entwickelt.

Ooh-Aah-Point

Ooh-Aah-Point

Man muss die Stücke hochkant reinstellen und mit Stufe 1,5 antoasten, dann umdrehen und solange weiter toasten, bis Rauch aufsteigt. Auf diese Weise wird diese Krise beigelegt. Tami macht dann schlapp und gibt w. o. Also fährt ICBeter alleine mit dem Gratis Shuttlebus mit einmal Umsteigen von der blauen auf die orange Linie zum South Kabib Trailhead (Süd-Kebap-Wegbeginn).

Im Bus wird durchgesagt, dass man aufpassen soll, dass man am Weg nicht stirbt. Trotzdem machen sich ein Haufen Leute auf den Weg nach unten. Am Weg steht ein Schild, dass man aufpassen soll, dass man am Weg nicht stirbt. Der Weg nach unten ist gar nicht schwer. Der erste Aussichtspunkt ist der Ooh-Aah-Point. Von dort hat man eine Aussicht in alle Richtungen.

Abstieg in den Grand Canyon

Abstieg in den Grand Canyon

Bei einer weiteren Zwischenstation gibt es Plumsklos. Dort steht auch ein Schild mit einem Eichhörnchen drauf und dem Text: „Enjoy your trip, don‘t get bit“. Zwei Mädels nehmen das ganz ernst und laufen immer schreiend davon, wenn sich so ein Vieh nähert. Wahrscheinlich handelt es sich um das gemeine Killer-Eichkätzchen, das hier eine invasive Art ist und alles andere verdrängt. So wie die Touristen.

Dann geht es noch ein Stück hinunter bis etwa zur Hälfte der gesamten Strecke. Dort wird ein guter Foto-Punkt gefunden und danach wieder umgedreht. Bergauf geht es tatsächlich langsamer als bergab. Bei einer Raststelle wird ein anderes Mädel von einem Killer-Eichkätzchen angegriffen. Es versucht, an ihr hochzuklettern. Danach knappert es noch ihren Rucksack an.

Das gefährliche Grand Canyon Killer-Eichkätzchen

Das gefährliche Grand Canyon Killer-Eichkätzchen

Wahrscheinlich sind die Viecher der Grund, dass das Runterwandern in den Canyon als gefährlich beschrieben wird. Bald ist der Weg zu Ende und es geht mit dem Bus zurück zum Campingplatz. Dort hüten Franzi, Mura und Tami brav das Wohnmobil. Weil sich Tami inzwischen ausgeschlafen hat, will er jetzt Fotos machen.

Gestern wurde der Grand Canyon bei Regen und Nebel fotografiert. Heute zur Abwechslung mal bei strahlendem Sonnenschein. Muss auch einmal sein. Also wird mit dem Bus zum Visitor-Center gefahren und ein Teil des Rim-Trail abmarschiert. Das ist der asphaltierte Weg entlang des Abgrunds. Unterwegs sieht man immer wieder Touristen, die auf die Felsen raufsteigen, um sich ganz am Abgrund fotografieren zu lassen.

Am Berg ist's umgekehrt

Am Berg ist’s umgekehrt

Auch hier dürfte die Überlebensrate unter den Touristen keine 100 % erreichen. Wegen dem unten ankommen nämlich… siehe Horseshoe Bend. Zurück beim Visitor Center werden noch Andenken gekauft. Dann geht es zurück zum Campingplatz. Mura war extrem motiviert und hat das Wohnmobil geputzt.

Einkaufen ist angesagt, weil keine Vorräte fürs Abendessen vorhanden sind. Ein Glück, dass der General Store bis 2100 geöffnet hat. Auf einen General ist halt immer Verlass. Wieder beim Campingplatz angekommen wird das Zeug verzehrt und ein internetloser Abend verbracht. Immerhin können die rund 500 Grand-Canyon-Fotos gesichtet werden und eine Vorauswahl getroffen werden.

Transportsystem für bequeme Touristen

Transportsystem für bequeme Touristen

Wieder oben am Rim Trail

Wieder oben am Rim Trail

Grand Canyon bei Sonnenschein

Grand Canyon bei Sonnenschein

Tag 16: Grand Canyon

Heute verlassen wir den Campingplatz am Lake Powell wieder. Solange waren wir ohnehin noch nie auf einem einzigen Campingplatz. ICBeter nutzt noch einmal den See aus. Nur weil es ein wenig regnet ist heute der Strand nicht mehr überfüllt. Zum Frühstück gibt es heute ganz normalen Spam. Freddy IV. toastet weiter ganz brav seine Toasts.

Die Fahrt geht durch wilde Schluchten

Die Fahrt geht durch wilde Schluchten

Da plötzlich das Internet wieder etwas besser funktioniert, wird die Abfahrt spontan etwas verschoben. Da lassen sich doch 3 oder 4 Bilder uploaden. Letztlich wird dann doch abgefahren… zumindest der Plan dazu gefasst. Denn erst muss mal der Autoschlüssel gesucht werden. Der ist nämlich nicht an einem der 10 Plätze, an denen er normalerweise liegt.

So wird das ganze Wohnmobil und auch der Platz daneben abgesucht. Allerdings erfolglos. Jetzt ist guter Rat teuer… Tami macht dann den dummen Scherz, dass er im Müllsack liegen wird. Er hebt ihn mal auf und schüttelt. Es scheppert so, wie ein Schlüssel. Da das Scheppern von ganz unten kommt, wird der Müllsack unten aufgerissen. Heraus purzelt ein Autoschlüssel.

Grand Canyon bei Schlechtwetter

Grand Canyon bei Schlechtwetter

Da haben sicher wieder die Dunklen Mächte ihre Finger im Spiel gehabt, um uns von der Weltherrschaft abzuhalten. Mit dem Schlüssel geht es dann los. Die Fahrt geht Richtung Grand Canyon. Nach ein paar Kilometer wird wieder Fahrerwechsel gemacht. Unterwegs beginnt es dann ganz schön zu regnen. Wäre ja ein Wunder, wenn es in der Wüste einmal keinen Regen gäbe…

Es wird noch ein Tankstopp eingelegt, denn der Tank ist wieder nur auf ¼. Der erste Tank seit drei Tagen! Da haben wir wieder gespart… Weiter geht es zum Grand Canyon. Diesmal sparen wir bei der Einfahrt sogar 35 $ mit unserem Nationalpark-Pass! Bei der Fahrt bis zum Nationalpark-Eingang herrscht Kolonnenverkehr. Zum Glück sind wir an der ersten Position der Kolonne.

Robbi am Grand Canyon

Robbi am Grand Canyon

Leider findet ICBeter nicht sofort den Nationalpark-Pass und muss rechts ranfahren zum Suchen. Damit waren wir bei der Einfahrt wieder die Letzten in der Kolonne. Kurzfassung für all jene, die schon 2008 unseren Blog gelesen haben: Es ist alles noch genau so wie damals! Alle anderen können jetzt weiter lesen…

Mura am Grand Canyon

Mura am Grand Canyon

 

Da der Regen schwächer geworden ist, kann jeder Viewpoint am Canyon angefahren werden. So wie Horseshoe Bend ist auch der Grand Canyon ein echter Geheimtipp für Touristen. Bei den Haupt-Viewpoints ist kein Parkplatz zu bekommen. Tami wird ein paar Mal zum fotografieren aus dem Wohnmobil geschmissen, um dann eine zusätzliche Runde zu drehen oder sich illegal irgendwo hinzustellen.

Als nächstes steht Einkaufen auf dem Programm. Im Grand Canyon Village gibt es einen großen Supermarkt. Inzwischen regnet es schon ziemlich stark. Es werden Sachen fürs Abendessen und Frühstück gekauft. Grillen fällt heute wohl ins Wasser.

Alte Indianergebäude. Die wussten auch schon, wo die schönsten Baugründe sind...

Alte Indianergebäude. Die wussten auch schon, wo die schönsten Baugründe sind…

Der Campingplatz ist ein waschechter Nationalpark-Campingplatz. Kein WLAN und keine Duschen. Aber immerhin Klos, Strom und Wasseranschluss. Mura macht wieder eine Schlauch-Dusche. Seltsamerweise ist es aber kälter als gestern. Auch das Abtrocknen im Regen erweist sich als suboptimal.

Dann werden die Mikrowellen-Sachen gefuttert. Das Zubereiten ist komplizierter als das Grillen. Zuerst 4 Minuten erhitzen, dann öffnen und umrühren, dann wieder verschließen und nochmal 3 Minuten erhitzen. Das überfordert uns etwas. Schmecken tut es eigentlich nach nichts, aber das ist viel besser als wenn es schlecht schmeckt. Und mit einem harten Ei dazu schmeckt es immerhin nach hartem Ei.

Der Colorado River gräbt weiter fleißig den Canyon aus

Der Colorado River gräbt weiter fleißig den Canyon aus

Das Internet ist heute nicht schlecht, weil es gar keines gibt. So fällt das Ärgern über die Verbindungsausfälle weg. Dafür müssen aber Offline-Tätigkeiten gefunden werden wie Lesen von Papier-Seiten, Schreiben von Ansichtskarten oder offline Computerspiele. Vintage-Camping im 80er-Jahre-Stil sozusagen.

Als Höhepunkt des Abends findet Tami auf dem Klo eine große Spinne. Damit kann der Tag erfolgreich als beendet erklärt werden. Akuteller Standort: 36.053338, -112.113265

Tag 15: Horseshoe Bend

Heute ist Erholungstag. Naja, nicht ganz… weil es gestern mit Horseshoe Bend nicht funktioniert hat, wird das heute nachgeholt. Zum Frühstück gibt es Spam mit Hickory Smoke Flavor. Also künstliche Geschmacksvertärker, die so ähnlich riechen und schmecken wie Hickory Smoke. Was immer das auch sein mag.

Ausblick aus dem Wohnmobil

Ausblick aus dem Wohnmobil

Am Vormittag geht es noch nicht auf Besichtigung, das nutzt ICBeter für einen Waschtag. Die Waschmaschine schluckt 4 Vierteldollar. Das ist halb so teuer wie duschen. Daraus lässt sich errechnen, dass der durchschnittliche Camper doppelt so dreckig ist wie die Schmutzwäsche, die hier gewaschen wird.

Zuerst heißt es erst einmal warten auf eine freie Maschine. Es gibt 6 Stück, aber eine davon ist kaputt. Nämlich genau jene, die ICBeter jetzt brauchen würde. Aber eine andere Camperin hat bald ihre beiden Maschinen fertig. Als erfahrener Camper stellt man bei der Waschmaschine immer alles auf die mittlere Einstellung und ist auf der sicheren Seite. Die Maschine braucht 29 Minuten.

Also ist noch Zeit, um schwimmen zu gehen. Der See ist nur 5 Gehminuten weg. Nach der Rückkehr ist die Waschmaschine fertig und es geht ans trocknen. Zuerst heißt es einmal warten auf einen freien Trockner. Es gibt 8 Stück, aber einer ist kaputt. Nämlich genau jener, den ICBeter jetzt brauchen würde.

Dafür sind jetzt alle Waschmaschinen frei. Wenn da nicht wieder die Dunklen Mächte dahinter stecken, die uns auf unserem Weg zu Weltherrschaft aufhalten wollen! Bald wird aber einer frei und es sind sogar noch 7 Minuten vom Vorgänger übrig. Die anderen Camper sind halt auf unserer Seite! Die 7 Minuten reichen aber nicht und so müssen nochmal 2 Quarter gefüttert werden. Als das Trocknen fertig ist, sind alle Trockner frei. Eh klar…

Danach geht die heutige Besichtigungstour los. Den Weg zu Horseshoe Bend kennen wir schon. Diesmal ist der motivierte Parkplatzanweiser nicht im Dienst und schon geht es am Parkplatz zu wie im Stadtverkehr von Bangkok. Jeder steht irgendwo. Es wird ein Parkplatz direkt bei den Klos gefunden. ICBeter und Tami treten den Marsch an, Mura hütet das Wohnmobil.

Horseshoe Bend ist ein echter Geheimtipp!

Horseshoe Bend ist ein echter Geheimtipp!

Der Weg geht zuerst ein paar Minuten bergauf. Und das bei praller Sonne. Wenigstens werden bei Sonnenschein die Fotos gut. Danach geht es noch einige Minuten bergab. Am Anfang des Weges steht, dass jeder mindestens eine Flasche Wasser mitnehmen soll. Tami wusste offenbar nicht, dass das auch für ihn gilt und ist ohne weggegangen. Also gibt es letztlich nur eine halbe Flasche Wasser für jeden.

Beim Aussichtspunkt angekommen verschwindet sie Sonne pünktlich hinter den Wolken und ein wunderschöner grauer Schatten legt sich auf den Colorado River und alle Felsen rund herum. Horseshoe Bend ist ein echter Geheimtipp für tausende Touristen. Es zieht sich eine Prozession zum und vom Aussichtspunkt. Offenbar eine Bußprozession, denn die Leute schauen alle recht leidend drein. Vor allem die, die am Rückweg bergauf sind. Es wäre eine interessante Frage, wie hoch die Überlebensrate der Horeshoe-Bend-Besucher ist.

Horseshoe Bend von oben

Horseshoe Bend von oben

Diese Frage wird sogar noch aktueller, wenn man beim Aussichtspunkt angekommen ist. Dort geht es nämlich flach bis zur Kante und dann ca. 250 Meter senkrecht nach unten. Die Touristen sitzen fröhlich an der Kante oder stellen sich zum fotografieren ganz nach vorne. Ganz links wird gerade begonnen, ein Geländer zu bauen. Anscheinend ist doch schon hin und wieder ein Tourist einen Schritt zu weit gegangen. Der Absturz ist ja gar nicht gefährlich. Aber die Ankunft unten dann schon.

Dann wird noch auf einen kleinen Hügel nebenan geklettert, um dort wie alle anderen dummen Touristen runter fotografieren zu können. ICBeter fotografiert noch ein paar andere Touristen mit ihren Handys, spart sich aber den Scherz, zu sagen sie sollen noch einen Schritt zurück gehen. Wegen dem unten ankommen nämlich…

Robbi bei Horseshoe Bend

Robbi bei Horseshoe Bend

Dann geht es zurück. Auf dem Weg nach oben kommt auch kurz die Sonne wieder heraus, damit wir bergauf nicht frieren müssen. Unten angekommen werden noch die Klos benutzt. Es sind diese unwiderstehlichen Nationalpark-Klos mit einer Klomuschel über einem großen Loch, das dann einmal im Jahr oder so ausgepumpt wird. Aber immerhin mit Schornstein, damit die Abluft in eine andere Richtung entweicht.

Nächster Programmpunkt ist einkaufen. Denn da das Grillen gestern so klass funktioniert hat, wird es gleich heute wiederholt. Und es wird optimiert. Das Gemüse, dass viel zu viel Zeit beansprucht hat, wird eingespart. Statt dessen wird fertiger Salat gekauft. Salat ist ja gesund, wie jeder weiß. Wir entscheiden uns für Nudelsalat mit Mayonnaise.

Die Mikrowellen-Erdäpfel waren gut, darum werden diesmal gleich 2 Packungen gekauft. Damit wird Erdäpfel in Folie einwickeln, in die Glut schmeißen, mühsam aus der Glut rausholen, auswickeln und die verkohlten Teile wegschneiden durch 5 Minuten Mikrowelle einschalten ersetzt. Eine Optimierung, die einen entscheidenden Schritt in Richtung Weltherrschaft darstellt!

Bei der Einfahrt in die National Recreation Area haben wir gestern übrigens wieder 30 $ mit unserem Nationalpark-Pass gespart. Damit sind wir bereits mit 10 $ im Plus! Vor dem Grillen ist noch einmal baden angesagt. Auch wenn heute nicht mehrere Kilogramm Sand angesammelt wurden wie gestern. Der Badebereich liegt übrigens schon in Utah, womit wir schon unseren dritten Bundesstaat besuchen.

Apropos gestern… am späten Abend war ein paar Wohnmobile weiter noch bis 2200 große Party mit singenden und gröhlenden Mädchen, die anscheinend Schulschluss feiern. Heute finden wir diese offensichtlich im See wieder, wo jede mit einer Bierdose in der Hand im kühlen Wasser für die heutige Party vorglüht.

Baden am Lake Tahoe

Baden am Lake Powell

Am Rückweg zum Wohnmobil sehen wir sie am Parkplatz wieder. Dass sich zwei von ihnen dort intensiv im Bikini am Boden räkeln, ist nur auf den ersten Blick dem Alkoholkonsum geschuldet. In Wirklichkeit versuchen sie, die Luft aus ihren aufblasbaren Schwimmtieren rauszudrücken. Wir hatten unsere Kameras leider nicht dabei, um euch zu veranschaulichen, was damit gemeint ist. Ja, ich weiß… tut uns echt leid!

Dann geht es zurück zum Platz C02 und der Griller wird angeworfen. Diesmal wurde eine kleinere Packung leicht entzündlicher Kohle gekauft und die Packung wurde vor dem Anzünden aufgerissen. Auch wir lernen ab und zu dazu. So geht es diesmal ganz ohne Explosion. Da diesmal keine wertvolle Zeit mit Gemüse verschwendet wird, kann gleich das Fleisch draufgelegt werden.

Freizeitangebote in Arizona

Freizeitangebote in Arizona

Damit wird auch geschafft, noch bei Tageslicht zu essen! Das ist natürlich ein Triumph. Da es heute keinen klaren Sternenhimmel gibt, fällt die Temperatur auch nicht arktisch unter 30 °C und so kann man noch länger im Campingsessel sitzen und Blog schreiben. Und hin und wieder sogar im Internet surfen. Ein wenig zumindest.

Morgen wird der Campingplatz wieder verlassen und der Grand Canyon anvisiert. Da es ein Nationalpark-Campingplatz ist, wissen wir nicht, ob es überhaupt Internet geben wird. Wenn die nächsten zwei Tage also ohne Blog bleiben, kann es durchaus sein, dass wir noch leben, aber virtuell im Nirvana sind.

Tag 14: Antelope Canyon

Da heute ein entspannter Tag ist, stehen alle erst später auf. Es wird im Newsticker das erste WM-Spiel angeschaut. Für den Livestream reicht das Internet nicht aus. Zum Frühstück gibt es heute ganz normalen Spam, um nichts zu riskieren. Freddy IV. toastet brav und ohne Murren. Er ist ein würdiger Nachfolger von Freddy I. Deshalb wird er nach der Tour auch mit diesem seinen Lebensabend in der Gästehütte von ICBeters Tante in Kalifornien verbringen.

Am Sandstrand von Lake Powell lässt es sich aushalten

Am Sandstrand von Lake Powell lässt es sich aushalten

Dann testet ICBeter den Strand. Es sind 10 Minuten Fußmarsch. Es gibt sogar ein paar Büsche, die wertvollen Schatten spenden. Das Wasser ist kühler als die Hot-Tubs und der Swimmingpool, aber wärmer als der Pazifik. Also richtig zum Abkühlen. Der Strand ist aus Sand mit vielen Steinen darin. Barfuß gehen ist da nur für Profis empfehlenswert.

Dann fahren wir los. Die Besichtigung des Antelope Canyon steht heute am Programm. Wer sich jetzt einen Bericht über Antilopen in einem Canyon erwartet, muss leider enttäuscht werden. Der heißt nur so. Weil noch viel Zeit ist, wird zuerst Horseshoe Bend angesteuert. Das ist ein berühmter Aussichtspunkt auf eine Flußbiegung des Colorado River. Eine halbe Stunde ist dafür eingeplant. Wir parken und am Parkplatz ein. Da kommt auch schon jemand in gelber Warnweste auf uns zu. Aber nicht um uns zu begrüßen, sondern um uns auf einen anderen Parkplatz zu schicken. Anscheinend wird es nicht überall gerne gesehen, wenn ein Wohnmobil mehrere PKW-Parkplätze verstellt.

Touristenschützer protestieren gegen diese Lebendtransporte unter schlimmen Bedingungen

Touristenschützer protestieren gegen diese Lebendtransporte unter schlimmen Bedingungen

Man muss ein paar Minuten einen Hügel hinauf gehen. Oben angekommen sieht man, dass man noch einmal so lange nach unten gehen muss. Dort unten angekommen sieht man, dass man nochmal soweit (also wie man insgesamt bisher gegangen ist) weiter runter gehen muss. Da das den zur Verfügung stehenden Zeitrahmen sprengen würde, wird die Aktion abgeblasen und auf morgen verschoben.

Sodann geht es wieder zum Parkplatz vor dem Safeway, wo wir schon gestern beim Abendessen gestanden sind. Aber nicht, um einkaufen zu gehen. Wir gehen ja nicht andauernd einkaufen! Quer über die Straße ist nämlich die Tourgesellschaft, die die Tour durch den Antelope Canyon macht. Vor 10 Jahren hatten wir die naive Idee, einfach zum Canyon hinzufahren und ihn uns anzuschauen. Diesmal wurde vorher das Internet konsultiert und herausgefunden, dass das nicht geht. Es geht nur mit einer Tour.

Antelope Canyon

Antelope Canyon

Wir sind pünktlich dort (doch, wirklich!) und geben unsere ausgedruckte Reservierungs-Email ab. Die Tussi dort sagt, dass ICBeter seine Umhängtasche nicht mitnehmen darf. Auch der Foto-Apparat darf nur ohne Tasche mitgenommen werden. Durch diese Bosheit darf Robbi jetzt nicht mitkommen, was ein großer Rückschlag für die Weltherrschaft ist.

Dann heißt es erst mal eine halbe Stunde warten. Man muss eine halbe Stunde vorher dort sein, damit sicher alle pünktlich da sind. Wir sind für Auto Nummer 2 eingeteilt. Es sind kleine LKWs, wo jeweils 12 Touristen als Ladegut verstaut werden. Auf jeder Seite sitzen 6 Leute und schauen seitlich raus. Jeder ist mit einem Gurt festgeschnallt. Der Platz ist ziemlich effizient genutzt, 6 Leute zu 100 Kilogramm sollten da nicht unbedingt auf einer Seite sitzen.

Die Fahrt geht raus aus Page und bald auf eine Dirt-Road. Aber eine der ganz speziellen Sorte. Dort merken alle sofort, warum sie angeschnallt sind. Ansonsten würde der eine oder die andere wohl verloren gehen. Damals in Monument Valley dachten wir, eine wilde Fahrt mitzumachen, aber wir müssen feststellen, dass das nicht so war. Offenbar haben wir eine Abenteuertour gebucht. Es geht zu wie am Rollercoaster, Leuten mit Bandscheibenproblemen ist davon eher abzuraten.

Blick nach oben - da wo der Sand herkommt

Blick nach oben – da wo der Sand herkommt

Zusätzlich zum Gehüpfe gibt es noch jede Menge Sand ins Gesicht. Und eigentlich auch überall anders hin. Aber nach etwa 15 Minuten Fahrt ist das Ziel erreicht. Der Eingang des Antelope Canyon. ICBeter erzählt seinen Sitznachbarn noch rechtzeitig vor dem Aussteigen die Geschichte von der Gruppe, die vor rund 20 Jahren hier mitten im Canyon von einer Springflut überrascht worden ist. Die eine Hälfte der Gruppe wurde leider nur mehr tot gefunden. Die andere Hälfte gar nicht.

Da es aber schon lange nicht geregnet hat, ist das heute nicht möglich und so gehen wir guter Dinge hinein. Fotos darf man nur am Weg hinein machen, am Rückweg soll man nur hinausgehen, um keine Staus zu verursachen. Drinnen ist es eine enge Schlucht, die durch hier immer wieder durchschießendes Wasser ausgespült wurde.

Taskforce Antelope Canyon

Taskforce Antelope Canyon

An manchen Stellen so eng, dass keine zwei Leute aneinander vorbei passen. Für den Fall, dass jemand noch nicht ausreichend voll Sand ist, rieselt von oben herab es stetiger leichter Sandregen, der sich sanft auf den Köpfen, Hüten und Kameras der Touristen niederlässt. Der Führer zeigt uns allerlei Formationen, die wie Adler, Bären oder sonstige Viecher ausschauen. Irgendwie wie im Moment Valley…

Hin und wieder gelingt es sogar, Fotos ohne andere Touristen darauf zu machen. Am Ende spielt der Guide noch eine Inidaner-Melodie auf der Flöte und wir marschieren wieder zurück. Zuerst bekommen wir noch die Info, dass umso schneller gefahren wird, umso langsamer wir zurück gehen. Da gehen lieber alle flott zurück. Den Weg verfehlen ist irgendwie nicht möglich, also finden sich alle wieder beim Wagen ein.

Manchmal gelingt auch ein Schnappschuss ohne Touristen

Manchmal gelingt auch ein Schnappschuss ohne Touristen

Wer jetzt immer noch Körperstellen ohne Sand hat, wird bei der Rückfahrt nochmal ausgiebig von oben bis unten eingesandet. Schließlich kommen wir wieder an. Aus dem Wohnmobil ist nichts gklaut worden, schließlich passt Franzi gut auf. Außerdem haben wir die berechtigte Hoffnung, dass falls jemand die Tür aufbricht und hinein schaut, er glaubt, dass schon vor ihm andere Einbrecher da waren und das ganze Wohnmobil durchwühlt haben.

Weil wir schon mal beim Safeway sind, gehen wir noch schnell einkaufen. Heute wird nämlich gegrillt. Nein, wirklich… heute wird tatsächlich gegrillt. Eingekauft wird dann aber nur fürs Frühstück, denn die Grillsachen sind schon ein paar Tage im Wohnmobil und warten.

Es geht wieder zum gleichen Campingplatz wie gestern. Hier sind wir nämlich drei Nächte. Zurück am Campingplatz fällt schnell die Entscheidung, zuerst in den See zu gehen. Dort verliert zwar jeder seinen schönen braunen Teint, wird dafür aber auch ein Viertelkilo leichter. Auch Mund ausspülen ist angesagt, damit das dezente Knirschen zwischen den Zähnen verschwindet. Das stört ein wenig beim Steak essen.

Warten auf den Griller. Es gibt schlimmeres.

Warten auf den Griller. Es gibt schlimmeres.

Voller Motivation geht es dann ans Grillen. Es wurde schon am ersten Tag ein 5-kg-Sack mit leicht entzündlicher Kohle gekauft. Der wird mal auf den Grill gelegt und angezündet. Beim Aufmachen und Ausleeren würde man sich ja nur wieder schmutzig machen. Tami macht noch den dummen Scherz, dass der Sack explodieren wird.

Als die beiden anderen darauf etwas antworten wollen, explodiert der Sack. Aber es gibt nur einen kleinen Knall und er brennt darauf hin sogar noch viel besser. Es wird überlegt, ob es wohl daran liegen könnte, dass die Kohlen mit Brennstoff getränkt sind und die Luft im Sack voll verdunstetem Brennstoff ist…

Weil die Kohlen erst abbrennen müssen, werden die Camping-Sesseln herausgeholt und in den Schatten des Wohnmobils gestellt. Schließlich haben wir ein 9 Meter langes Wohnmobil gemietet, damit es viel Schatten gibt. Irgendwann ist es dann soweit. Zuerst werden Champignons, Kukuruz und Zwiebel auf den Grill geschmissen.

Bald ist es soweit!

Bald ist es soweit!

Da geht aber nichts weiter. Also legen Mura und ICBeter den Grillrost etwas tiefer. Die Aktion wird noch viermal wiederholt, bis die nötige Hitze endlich da ist. Schließlich wird das Fleisch draufgelegt. Inzwischen ist es stockfinster, aber das Wohnmobil hat eine Außenlampe. Also kann noch draußen gegessen werden.

Wie wir die ganze Prozedur bei den letzten Reisen fast jeden Tag ausgehalten haben, ist uns absolut unklar. Bei ca. 28 °C wird der Abend noch im Freien verbracht und der Tag für beendet erklärt.

Tag 13: Canyon de Chelly

Um 0800 sind alle auf zum Frühstück. Diesmal gibt es zusätzlich zum Spam noch Thunfisch aus der Dose. Die Duschen sind gut mit etwas niedrigen Duschköpfen. Gegessen wird temperaturbedingt wieder innen. Dann geht es los zum Canyon de Chelly. Die Fahrt geht durch Navajo-Land. Das bedeutet zwar billgen Benzin aber auch schlechte Straßen.

Blick in den Canyon de Chelly

Blick in den Canyon de Chelly

Vielleicht sollten die Indianer etwas mehr fürs Benzin verlangen und damit dann die Straßen verbessern. Angekommen am Canyon de Chelly National Monument gehen wir mal ins Welcome Center. Dort bekommen wir einen Plan des Parks. Die schlechte Nachricht ist, dass der Eintritt frei ist und wir so mit unserem Nationalpark-Pass heute kein Geld sparen.

Noch ein Blick in den Canyon de Chelly

Noch ein Blick in den Canyon de Chelly

Mura findet im Plan die Info, dass man den Canyon „canyon de shay“ ausspricht. Vielleicht haben unsere Campingplatz-Nachbarn deshalb nicht gewusst, wovon wir sprechen, dass wir zum „canyon de tschelli“ fahren. Das ist ein Park ganz nach dem Geschmack von Auto-Touristen, die nicht mehr als 200 Metern zu Fuß gehen wollen.

Alle paar Kilometer ist ein Lookout, wo man in den Canyon hinein schauen kann. Man kann auch alte Indianer-Bauten am gegenüber liegenden Teil sehen. Bei fast allen Lookouts sitzen Indianer und verkaufen aus alten Schrottkarren Schmuck. Beim Schichtwechsel kommt dann ein nagelneuer SUV und bringt die Ablöse. Ablösen scheint mehr Geld zu bringen als verkaufen…

Typisch Trump: Das weiße Haus ruiniert den Trail!

Typisch Trump: Das weiße Haus ruiniert den Trail!

Der beste Overlook auf dem South Rim drive ist der letzte. Wenn ihr also da seid, lasst den nicht aus. Um auch wirklich alles zu sehen, wird noch der North Rim abgefahren. Es gibt noch drei Aussichtspunkte, wo man den Canyon aus verschiedenen Perspektiven betrachten kann. Zum Abschluss besuchen nochmal alle die Restrooms beim Welcome Center.

Nächster Programmpunkt ist Tanken, denn wir sind schon wieder unter ½. Weil wir offenbar tatsächlich auf dem besten Weg zur Weltherrschaft sind, haben uns die Dunklen Mächte wieder mal ein Hindernis geschickt. Ein großer Sandsturm zieht auf und wirbelt um das Wohnmobil herum. Es sieht aus wie ein Schneesturm daheim, nur halt mit Sand. Man fährt immer wieder auf eine Sandwand zu und mitten hinein. Aber davon lassen wir uns nicht beeindrucken. Also die Tankstelle erreicht ist, macht der Sturm sogar eine Pause.

Robbi im Canyon de Chelly

Robbi im Canyon de Chelly

Getankt wird um $ 2,95 pro Gallone. Das ist wieder ein Schnäppchen, aber kein neuer Rekord. Weil bei 95 $ wieder mal Schluss ist, wird gleich eine zweite Füllung nachgeschoben. Man muss aber eine Weile warten, bis man nochmal die Karte reinstecken kann. Dann geht es aber und nach 1,7 Gallonen ist wieder Schluss, weil der Tank voll ist. Hat sich ja voll ausgezahlt das Warten.

Dann geht es weiter durch den Sandsturm. Das Wohnmobil hält tapfer durch, nur Robbi wird es etwas mulmig im Magen. Den Einheimischen ist das alles anscheinend wurscht, denn die marschieren und joggen da trotzdem unbeirrt herum. Das Navi prognostiziert 3 Stunden Fahrzeit. Solange dauert es auch locker.

Spider Rock

Spider Rock

Die Hoffnung, dass der Sandsturm bald vorbei sein wird, erfüllt sich überhaupt nicht. Er wird nur noch stärker. Man muss beim reinbremsen in den nächsten Sandwirbel hoffen, dass der Nachfolger auch bremst, denn man weiß, dass er einen nicht sieht. Nach einer Stunde macht Mura den dummen Scherz, dass es schlimmer sein könnte. Denn es könnte auch noch regnen.

Natürlich dauert es dann nicht lange, bis die ersten Regentropfen fallen. Wäre ja ein Wunder gewesen, wenn wir mal ohne Regen in der Wüste gewesen wären. Wenigstens bewahrheitet sich nicht die Befürchtung, dass bei Sandsturm mit Regen einfach Gatsch vom Himmel tropft. Sand und Wasser bleiben säuberlich getrennt.

Alte Indianer-Siedlung

Alte Indianer-Siedlung

Nach einem Fahrerwechsel und endloser Fahrt, die schließlich sogar ohne Regen und Sandsturm weiter geht, wird Page erreicht. Da wir natürlich wieder viel zu spät zum Grillen sind, wird wieder mal Essen gegangen. Am Anfang von Page steht ein großes Kraftwerk mit großen Kohlehaufen davor. Wahrscheinlich ein als Kohlekraftwerk getarntes Atomkraftwerk, denn aus den Rauchfängen kommt nichts raus.

Wir fahren zum Safeway, weil dort immer 4 Parkplätze für uns zur Verfügung stehen. Dort erspäht Tami ein Fish & Chips. Dort will er hin. Die anderen haben auch nichts dagegen und so wird hin gegangen. An der Türe steht, man muss im daneben gelegenen Thai-Restaurant bestellen. So wird dort hin gegangen. Letztlich isst nur ICBeter Fish & Chips und der Rest isst thailändisch. Als Abschluss des Tages folgt noch die Fahrt zum Campingplatz.

Die ausgedruckte Reservierung ist schnell gefunden. Allerdings macht die Internetverbindung mit der USA-Simkarte plötzlich schlapp. Es läuft kein Bit mehr über diese Verbindung. Das ist jetzt blöd, denn Google Maps funktioniert nur online. Es gibt aber noch die Offlinekarte auf Muras Handy. Das führt uns zuallererst mal ins Nirgendwo.

Sand und Sturm sind keine gute Kombination

Sand und Sturm sind keine gute Kombination

Als dann aber statt dem Namen des Campingplatzes die Adresse einegeben wird, findet es tatsächlich hin. An der Türe zur Registration steht Name und Platznummer aller Zuspätkommer. Unser Platz ist C-02. Wir müssen also zuerst einmal die C-Loop finden. Wir befinden uns in der D-Loop. Wir fahren eine Weile herum, kommen aber nicht heraus. Als schon der Verdacht aufkommt, dass es sich bei der D-Loop um eine Endlosschleife handelt, wird doch noch die Ausfahrt entdeckt. So ist es nur mehr eine Frage der Zeit, bis der Platz gefunden ist.

Klos sind ganz in der Nähe, die Duschen aber etwas weiter weg und kosten 2 $. Das Internet ist leider grottenschlecht, aber erfahrungsgemäß wird es auf großen Campingplätzen gegen Mitternacht besser. Mal sehen… Jedenfalls werden die Fotos wegen des schlechten Internets erst später nachgeliefert.

Momentaner Standort: 36.997975, -111.499812

Tag 12: Petrified Forest NP

Leute, echt jetzt… Kaum sind wir ein paar Wochen weg, geht daheim schon halb die Welt unter. Alles überschwemmt und kaputt. Könnt ihr nicht ein bisschen auf alles aufpassen, wenn wir nicht da sind? Aber gut, jetzt zu den wichtigen Dingen…

Aufgrund der Sonneneinstrahlung werden ICBeter und Mura schon um 0600 munter. Tami folgt kurze Zeit später. Zum Frühstück gibt es diesmal Teriaky-Spam, der beim Test aber durchfällt. ICBeter geht noch auschecken, damit nicht wieder eine E-Mail kommt, dass wie nicht erschienen sind und die Reservierung daher mit 100 % Stornogebühr storniert wird.

Wenn schon auf der Route 66, dann mit Stil!

Wenn schon auf der Route 66, dann mit Stil!

Dann geht es wieder auf die historische Route 66. Die ist zwischen Kingman und Seligman sogar in einem sehr guten Zustand. Unterwegs befindet sich eine Tankstelle auf Indianergebiet. Das bedeutet grundsätzlich immer: Billiges Benzin! Tatsächlich kostet es nur $ 3,29 und wir hauen mal den Maximalbetrag von 95 $ hinein.

In Seligman gibt es noch allerhand Route 66-Ausstellungsstücke und Giftshops. Dann kommt der Freeway dran und ICBeter übernimmt das Steuer, weil Mura in der Nacht heiße 3 Stunden geschlafen hat. Im wahrsten Sinne der Wortes. Den Schlaf holt er auf der Autobahn nach.

Route 66 für Touristen

Route 66 für Touristen

In Flagstaff wird einkaufen gegangen, denn Brot und Wasser sind schon wieder aus. Da sieht man, wie bescheiden wir leben, wenn Brot und Wasser immer als erstes ausgehen. Es werden aber auch noch Cola, Cola mit Blutorangengeschmack, Eis, Naschereien und – erstmals – Steaks zum Grillen gekauft. Denn der Zeitplan zeigt heute an, dass es sich mit der Grillerei ausgehen sollte.

200 Millionen Jahre alter Baum

200 Millionen Jahre alter Baum

Da in Arizona bisher noch keine Deppensteuer bezahlt wurde, wird noch ein Rubbellos aus dem Automaten gelassen. Das bringt sicher mehr Glück als die in Kalifornien. Es ist auch schön rot und glitzert im Licht. Da können sich die österreichischen Lotterien noch allerhand abschauen…

Nach einer kleinen Jause im Wohnmobil geht es weiter. Auf dem Freeway wird plötzlich eine Tankstelle erspäht, wo die Gallone Benzin $ 2,89 kostet! Da der Tank schon wieder halb leer ist, können wir dieses Angebot nicht ausschlagen. Natürlich sind wir wieder in einem Indianergebiet.

Crystal Forest

Crystal Forest

Ziel der Fahrt ist der Petrified Forest Nationalpark. Er ist benannt nach den versteinerten Baumstämmen. Diese sind vor über 200 Megajahren in sehr mineralhaltiges Wasser gefallen und haben sich mit den Mineralien angesaugt. Im Laufe der Zeit sind diese in allen möglichen Farben versteinert. Am Eingang zum Nationalpark sparen wir mit unserem Nationalpark-Pass wieder 20 $. Bis jetzt haben wir damit schon 60 $ gespart.

Außerdem steht dort, dass der Nationalpark nur bis 1700 offen hat. Wahrscheinlich gilt das nur für die Einfahrt und raus fahren kann man wann man will. Gleich nach der Einfahrt ist ein Visitorcenter mit Giftshop und daneben die Giant Logs. Also große versteinerte Bäume. So etwas kann bei der Suche nach der Weltherrschaft mit Sicherheit von Nutzen sein. Im Giftshop werden noch allerlei Andenken gekauft.

Blue Mesa

Blue Mesa

Dann geht es weiter zum Crystal Forest. Auch dort liegen unzählige Steinbaumstämme in der Gegend herum. Tami macht illegal einen Abstecher neben dem asphaltierten Weg, obwohl dort steht, dass man am asphaltierten Weg bleiben soll. Und geht hinter Schilder, auf denen steht, dass man nicht hinter das Schild gehen soll. Ein echter Outlaw.

Bei der nächsten Station (Blue Mesa), wo es zwar kaum mehr Baumstammsteine gibt, aber dafür gute Foto-Aussichten hat, kommt Ranger Bob (oder wie er auch immer heißt) und sagt uns, dass der Park schließt und wir dann ohne weitere Stopps raus fahren sollen. Soviel dazu. Also werden die übrigen Stopps bis auf einen (nicht weiter sagen!) ausgelassen und direkt zum Holbrook KOA Campingplatz gefahren.

Tami als Outlaw

Tami als Outlaw

Hört, hört! Wir haben es heute wieder geschafft, noch zu den Öffnungszeiten des Office anzukommen! Es geht halt nichts über eine perfekte Organisation. Die schlechten Nachrichten sind, dass der Pool schon um 2000 schließt und dass es an den Plätzen keine Griller gibt. Es gibt einen im Camper-Küchenbereich, aber der ist uns zu weit weg.

Es gibt aber einen Cowboy Cookout. Das ist ein Standl, wo man Essen kaufen kann. Es gibt Steaks, Chicken, Burger und Hotdogs. Mura testet kurz vor dem Schließen noch den Pool. Er geht 10 Minuten vor Poolschluss hin, bleibt aber bis 30 Minuten danach. Er hat also einen late checkout gemacht.

Petrified Forest NP Nord

Petrified Forest NP Nord

Die Klos sind hier auch ganz normal. Sonst gibt es ja grundsätzlich zwei Typen von Campingplatz-Klos: Der Flugzeug-Typ, wo alles in einer Zehntelsekunde mit lautem Zischen mit Unterdruck abgesaugt wird und den Ringelspiel-Typ, wo alles erst mal eine Minute im Kreis herum fährt und dann – vielleicht – abfließt. Wenn nicht, gibt es eine zweite Runde.

Dann wird noch das Rubbellos aufgerubbelt. Das Los gewinnt sogar 3 Preise! Der Jubel ist groß, aber als die drei Preise zusammengerechnet werden, kommt wieder genau der Lospreis heraus. Alles Gauner… Am späten Abend bekommen wir dann noch neue Nachbarn. Wieder ist fast der ganze Campingplatz frei, aber die Plätze werden alle nebeneinander vergeben.

Die Internetverbindung ist aber einigermaßen gut und so findet ein guter Tag noch einen guten Abschluss. Momentaner Standort: 34.922544, -110.143960