T35: San Francisco

Nach dem obligaten Aufstehen in der Früh gibt es zum letzten Mal im Wohnmobil Frühstück. Das bedeutet, dass Herkules zum letzten Mal Strom geben muss. Der Rest von Spam, Rice Crispies, Wurst und Kotteletes werden aufgefuttert. Dann geht die Fahrt los. Etwa 5 Stunden bis San Francisco.

Unterwegs sind wieder einige Bergwertungen zu meistern. Alle überleben wir. Dann wird auch ein letztes Mal getankt. Damit summieren sich die Tankrechnungen für diese Tour auf über 1500 $. Wer eine Benzinvernichtungs-Maschine sucht, ist mit so einem Wohnmobil gut beraten.

Um ca. 1600 geht’s nach San Francisco rein. Gleich nach der Autobahn-Abfahrt ist die Autovermietung. Dort holen wir uns unser Auto für die nächsten Tage. Mit beiden Fahrzeugen im Konvoi fahren wir weiter. Das Wohnmobil mit dem Navi voran und das Auto dahinter. Wir sehen etwa die halbe Stadt. Mal links abgebogen, mal rechts, mal steil hinauf, mal abgrundtief bergab. Das Wohnmobil kratzt hinten etwa 5 Mal auf der Straße.

Schließlich kommen wir zur Golden Gate Bridge. Man kann aber nicht erkennen, ob sie wirklich aus Gold ist. Sie ist wohl zur Tarnung rot angestrichen. Überraschenderweise liegt die Brücke nicht in dichtem Nebel, sondern ist klar zu sehen. Das Navi führt uns zielsicher ins Marin County, wo Verwandte von ICBeter wohnen. Dort wird das Hauptquartier für die nächsten Tage aufgeschlagen.

Da vor dem Haus gut 12 Meter Platz sind, können wir das Wohnmobil dort abstellen. Es gibt dort ein kleines Gästehaus und ein zweites, wo nur zwei Betten drin stehen. Dann wird zuerst mal der WLAN-Router an das Internet-Modem gehängt, damit alle Notebooks Internet haben. Damit haben wir die beste Internet-Anbindung seit wir im Westen sind.

Zum Abendessen gibt es bei den Verwandten Rindsrouladen mit Erdäpfelpüree und Mini-Karotten. Am Abend müssen dann noch viele E-Mails und News nachgelesen werden, bevor der Tag für beendet erklärt wird.

T34: Yosemite

Schon früh wachen alle aus ihrer Schieflage auf und wir fahren ins Yosemite Valley. Zuerst einmal einkaufen, denn wir haben alle Ressourcen aufgebraucht. Es gibt ein großes Geschäft, wo wir alles bekommen. Wir kommen sogar mit 60 $ durch. Dann fahren wir auf einen Parkplatz und frühstücken erst mal. Freddy und Herkules halten brav durch und so sind wir gerüstet für den Tag.

Zuerst gehen wir wandern. Wir haben die Auswahl zwischen einer Wanderung von ca. 10 – 12 Stunden mit 1000 m Höhenunterschied, mehreren Wanderungen von bis zu 5 Stunden und einem Pensionistenweg, der asphaltiert und eben ist. Der geht zum Lower Yosemite Fall. Man kann mit dem Shuttlebus hinfahren und dann ein paar hundert Meter hinein marschieren.

Wir setzen uns also in den Shuttlebus und nehmen die 4 Minuten Fußmarsch (ohne Pausen!) auf uns. Beim Lower Yosemite Fall sehen wir sofort, warum er nicht Lower Yosemite Waterfall heisst. Weil nämlich kein Wasser runter kommt. Wie die anderen Touristen dort stellen wir uns eine Weile hin und warten, ob da nicht doch noch Wasser kommt. Vielleicht ist es ja so wie in Yellowstone, dass alle 1 ½ Stunden Wasser rauskommt.

Nach ein paar Minuten geben wir es aber auf. Vielleicht haben sie ja das Wasser für die Niagarafälle abgezweigt. Oder um den Hoover Damm wieder aufzufüllen, bzw. den See dahinter. Wir finden am Wanderplan noch einen Wasserfall. Auch ein kurzer Weg, aber „mittelschwer“.

Wir fahren mit dem Shuttle hin und gehen los. Es geht ordentlich bergauf, dann immer wieder bergab und wieder bergauf. Schließlich kommt eine Brücke, von der man in der Ferne einen kleinen Wasserfall erkennen kann. Mura kommt mit einigen Minuten Verspätung an. Bru klettert noch zum Fluß hinunter, um den Finger reinzustecken und dann gehen wir wieder zurück.

Wir fahren mit dem Shuttlebus zum Wohnmobil und dann gehts ab in den Süden des Nationalparks, um uns die großen Bäume anzuschauen. Nach etwa 1 Stunde Fahrt kommen wir zu einem Schild wo steht, dass keine Fahrzeuge über 25 Fuß weiterfahren dürfen. Die schlechte Nachricht ist, dass wir 29 Füße haben, die gute ist, dass ein Shuttlebus fährt. Der bringt uns zu den großen Sequioa-Bäumen.

Die sind bis zu 3000 Jahre alt, haben also schon einiges gesehen. Wegen der dicken Rinde können ihnen weder Schädlinge noch Feuer etwas anhaben. Wir marschieren den Rundweg und sehen u. a. einen Baum, durch den sie einen Tunnel geschlagen haben, wo man durchgehen kann.

Dann geht’s wieder zurück. Eine halbe Stunde aufs Shuttle gewartet und heim gefahren. Irgendwo haben wir gelesen, dass es bei einem Campingplatz Duschen gibt. Wir fahren mal hin und fragen. Für 5 $ kann man duschen und bekommt sogar das Handtuch und die Seifen dazu. Bru und Hauns sparen das Geld, weil der Kassier gerade nicht da ist, als sie hinkommen und ein anderer Angstellter sagt, sie sollen einfach reingehen – wahrscheinlich hat ers ihnen angesehen, dass das Duschen bei ihnen ein „Nofall“ ist – und er wollte sie nicht abzocken. Egal. Wieder 10 $ Profit gemacht!

Dann geht’s im finstern heim. Am Campingplatz ist unser Platz immer noch belegt. Der Typ, der dort ist, hat offenbar auch eine gültige Reservierung für den Platz. Also eine Doppelbuchung. Wir wenden uns an den Camp-Host, der dort in einem Wohnwagen wohnt und bekommen einen anderen Platz zugeteilt. Der ist auch weniger schief als der gestern.
Zum Abendessen gibt es Rigatoni mit Käsesauce. Selbst aufgewärmt. Mangels Internetverbindung wird der Tag dann recht bald für beendet erklärt. Schließlich sind alle müde, weil wir sehr viel gewandert sind.

T33: Yosemite

Die Sonne und die Wärme wecken uns heute schon vor 0900 auf. Aufgrund von fehlenden Duschen wird der Vorgang wieder beschleunigt. Die Esel sind abgezogen. Dafür werden wir jetzt von Tauben umlagert und beobachtet. Man lässt uns nicht aus den Augen…

Erst gibt es mal Frühstück. Weil der Kühlschrank auch seit Wochen fleißig durchhält, beschließen wir, dass er auch einen Namen bekommt und jetzt Fannie heißt. Fannie und Freddy sorgen täglich für ein gutes Frühstück. Mit Spam und Ham. Dann geht die Reise los. Zuerst schauen wir uns die Geisterstadt an, die vor 100 Jahren im Goldboom gegründet worden ist.

Leider ist davon fast nichts mehr übrig. Nur ein Haus, das komplett aus Bierflaschen zusammengebaut ist, ein altes Train Depot und ein paar Ruinen von Banken. Also ziehen wir wieder ab. Das Navi wird programmiert und los gehen etwa 6 Stunden Fahrt. Nach etwa 2 Stunden beginnen die Bergwertungen. Die Tafeln davor verheißen nicht unbedingt Gutes: Die Fahrt über den Pass ist für große und schwere Fahrzeuge nicht empfohlen. Hmm…

Groß und schwer ist schließlich relativ und so beschließen wir, dass wir nicht groß und schwer sind. Die Bergstraßen sind aber verglichen mit Alpenstraßen harmlos, nur einmal verengt sich die Straße auf eine einzige Fahrspur. So selten, wie einem da ein Fahrzeug entgegenkommt, passiert da aber nix. Bergab geht’s dann recht steil, aber schön langsam kommt man auch dort runter.

Dann kommen wir nach Kalifornien. Dass heißt nicht so, weil es dort einen Kalifen gibt, sondern weil es immer schon so heißt. In der ersten Stadt (Bishop) tanken wir dann. Schlappe 4,40 $ pro Gallone Superbenzin. Wir fragen, wo man Gas nachfüllen kann. Im Hardware-Geschäft nebenan. Die verkaufen aber keine Hardware wie Festplatten oder Grafikkarten, sondern unnötiges Zeug.

Leider können sie nur Gas in Gasflaschen füllen. Aber beim großen Indianer-Casino am Ende der Stadt ist eine Tankstelle. Dort angekommen sehen wir, dass der Gastank gerade betankt wird. Wir müssen also warten. Dann kriegen wir unser Gas doch noch. 3,5 Gallonen um 11 Dollar. Das Benzin hätte hier auch nur 4,10 Dollar gekostet. Wir kaufen noch Eis und Hauns eine Stange Marlboro.

Als wir weiterfahren ärgert er sich, dass er nicht mehr gekauft hat, als er hört, dass die Stange nur 33 $ statt wie sonst üblich über 50 $ gekostet hat. Dann geht’s hinein in den Yosemite Nationalpark. Es wird zwar „Joe-Semi-Tea“ ausgesprochen, es handelt sich dabei aber nicht um eine exotische Teesorte. Bei der Einfahrt sparen wir mit unserem Nationalpark-Pass 20 $ ein. Damit haben wir schon 65 $ gespart…

Wir bleiben bei einem See stehen um Fotos zu machen. Und da passiert es… die drastisch gesunkenen Temperaturen sorgen dafür, dass Mura aus dem Wohnmobil aussteigt! Er verlässt das Wohnmobil und betritt den Nationalpark! Beim Campingplatz kommen wir um ca. 1900 an. Es ist keiner mehr da, aber es hängt ein Zettel da, auf dem steht, dass wir Platz Nummer 428 haben.

Wir fahren hin und sehen, dass dort schon zwei Zelte stehen. ICBeter geht noch einmal zurück, um nachzusehen, ob die Nummer wirklich stimmt. Sie stimmt und es wird sicherheitshalber gleich alles fotografiert. Es stehen auch ein paar freie Plätze dort. Weil wir die Guten sind, warten wir nicht auf die Zeltbesitzer, um sie zu verjagen, sondern nehmen uns einen der freien Plätze.

Am Abend wird wieder gegrillt. Zuerst ein paar Speckstücke. Nachdem die fertig sind und von ihnen eine schöne Menge heißes Fett zurück geblieben ist, frittieren wir darin noch die Schweinskotteletts. Dicke Schweinskotteletts im Schmalz gerausgebacken. Dazu Brat-Erdäpfel mit Ketchup und Mayo. Es geht nichts über eine vollwertige Mahlzeit mit allen lebensnotwendigen Grundnahrungsmitteln. Fett, Eiweiß und Kohlehydrate.

Während dem Grillen kommt ein Typ und fragt auf englisch, ob wir ihm ein Messer borgen können. Wir antworten auf englisch und bringen ihm eines. Dann hört er uns miteinander reden und meint wir wären ja eh Österreicher. Er ist Tiroler und sie sind zu zweit mit einem Zelt unterwegs, das sie in San Francisco gekauft haben.

Dann werden die Kottelettes verputzt und der Tag wird mangels sinnvoller Tätigkeiten (keine Internetverbindung) für beendet erklärt.

T32: Death Valley

Heute heißt es wieder früher aufstehen, weil wieder mal Fahrtag ist. Irgendwie müssen wir ja die 2800 Meilen zusammenkriegen, die geplant sind. Nachdem der ursprüngliche Plan, den Rest der Reise in einer Strech-Limuosine zu fahren und das Wohnmobil von einem Chauffeur nachfahren zu lassen, in Las Vegas gescheitert ist, müssen wir es selber fahren.

Nach dem Frühstück (Freddy macht immer wieder Mucken, hält aber trotzdem durch) wir erst mal Wasser nachgefüllt und Wasser gelassen. Nämlich aus den Abwassertanks. Hauns ist diesmal der Dreckmichl. Dann geht’s los. Zuerst mal zum Post Office wegen Briefmarken. 92 Cent kostet eine nach Europa.

Man muss sich lange anstellen (America is waiting). In der Reihe meint einer, er würde alle in diesem Office rausschmeissen wegen ihrer Faulheit. Dann geht’s ab in Richtung Death Valley. Zirka 3 Stunden dauert die Fahrt bis zum Nationalpark. In der letzten Stadt tanken wir sicherheitshalber. Wer weiß, ob wir im Todestal Benzin bekommen. Und in der Wüste ohne Treibstoff stehen zu bleiben, ist suboptimal.

Dann fahren wir hinein. Bei der ersten Infostation bleiben wir stehen. Es hat ca. 30 Grad. Dann geht’s weiter ins Visitor Center. Wir zeigen unseren Nationalpark-Pass und sparen 20 $ beim Eintritt. Schon 45 $ Reingewinn. Außerdem gibt es eine interessante Informations-Ausstellung. Mura hütet inzwischen das Wohnmobil.

Unterwegs sehen wir einen historischen Punkt, wo Ende des 19. Jahrhunderts Borax abgebaut wurde. Im Death Valley sicherlich ein Traumjob. Wir gehen den Pfad ab, der laut Anzeigetafel 3/8 Meilen lang ist (drei Achtel). Mura passt inzwischen auf das Wohnmobil auf.

Als nächstes fahren wir zum ersten Aussichtspunkt. Zabriskie Point. Man sieht gelbe und rotbraune Erdhügel in allen Richtungen. Mura bewacht inzwischen das Wohnmobil, während wir die 100 Meter zum Aussichtspunkt raufgehen. Die Temperatur ist schon etwa 36 bis 38 Grad und die Sonne scheint. Das ist so ganz entgegen dem Eindruck, den wir bis jetzt von der Wüste gewonnen haben. Wir sind jetzt etwas verwirrt.

Nächste Station ist der Golden Canyon. Weil das ein Rundwanderweg von 3 Kilometern ist, gehen wir nur ein paar Meter hinein. Dort war ein asphaltierter Weg, der jetzt etwa einen halben Meter unterspült ist. Hier muss es ziemlich rund gehen, wenn es einmal regnet. Mura passt inzwischen auf das Wohnmobil auf und wir machen ein paar Fotos.

Auf dem Artists Drive dürfen wir nicht fahren, weil nur Fahrzeuge bis 25 Fuß Länge fahren dürfen. Und wir haben 29. Also fahren wir zu Badwater. Das ist der tiefste Punkt der USA mit etwa 85 Metern unter dem Meeresspiegel. Es ist ein kleiner See (ein paar Quadratmeter groß), der total versalzen ist. Aber weniger als der Salt Lake in Utah. Dort sehen wir auch eine Tafel, dass die Höchsttemperatur im Juli etwa 57 Grad beträgt. Nicht Fahrenheit, sondern Celsius.

Mit den 38 Grad ist es ja direkt kühl jetzt. Wir machen ein paar Fotos und Mura betreut inzwischen das Wohnmobil. Als letztes fahren wir noch zu den Sanddünen, die aus sehr feinem Sand bestehen. Mura beschützt inzwischen das Wohnmobil. Dann wird es finster und wir fahren in die nächste Stadt (Beatty, NV).

Dort finden wir einen RV-Park. Es gibt zwar weder Klo noch Duschen, aber Strom- Wasser- und Dumping-Anschluss. Leider aber kein Internet. Am späteren Abend werden noch Würstel gegrillt. Mura kommt dann sogar aus dem Wohnmobil um seine Würstel zu essen. Er hat es erfolgreich geschafft, keinen Fuß auf den Boden von Death Valley zu setzen.

Während dem Essen kommen ein paar Esel auf den RV-Park und beobachten uns unauffällig aus dem Hintergrund. Wahrscheinlich wieder getarnte CIA-Agenten. Dieser Verdacht erhärtet sich, als sie die Flucht ergreifen, als Bru sich ihnen nähert. Offenbar haben sie sich enttarnt gefühlt. Skorpione, Giftschlangen oder Giftspinnen haben wir im Death Valley keine gesehen. Wirklich Pech.

Um ca. 2300 wird es kalt und der Tag wird für beendet erklärt.

T31: Las Vegas

Nachdem die ersten beiden Las Vegas-Abende die geplanten Millionen nicht eingebracht haben, muss heute nach den Besichtigungen der letzten Tage heute ein ernsthafter Zocker-Tag eingelegt werden. Wir sind ja schließlich nicht zum Spaß hier. Die Weltherrschaft gibt es nicht geschenkt.

Nachdem um 1200 noch kein anderer ein Ohrwaschel rührt (ausser Hauns, der eine heizen geht), macht sich ICBeter alleine auf das Schlachtfeld. Zuerst noch das Wynn-Casino inspiziert – das ist neu. Daneben bauen sie schon das Encore-Casino. Es sieht genauso aus wie das Wynn.

Dann ins Mirage (die Mirage-Löcher waren nicht zu finden). Die weißen Tiger kann man nur sehen, wenn man um 15 $ ins Dolphin-Habitat geht. Dafür kann man aber auch eine ganze Weile zocken, also geht es an die Automaten. 10 $ in den Video-Poker-Automaten gesteckt und 10 $ nach einer Viertelstunde wieder rausgeholt. Ein Nullsummenspiel.

Das geht doch besser… Im O’Sheas Casino steht ein Pokertisch beim Eingang, wo noch ein Platz frei ist. Also wird gepokert. Die Karten wären ja nicht sooo schlecht gewesen, aber der Typ gleich rechts kriegt eine Mega-Hand nach der anderen. Ein Sechser-Vierling, ein As-Flush, ein gefloppter Drilling… So wird das Geld immer weniger und schließlich trotz einem kurzen Zwischenerfolg mit QQ alles alle…

Im Paris wird dann noch einmal Video-Poker gespielt, aber die 10 $ sind diesmal den Bach runter… die erste Million ist wirklich die schwerste. Dann folgt fürs erste nur mal Besichtigungs-Tour. Das ist billiger und heiß ist es auch nicht, denn es ist leicht bewölkt. Hauns hat in der Früh einen dummen Scherz gemacht, dass es regnen werde.

Im MGM gibt es Löwen, die hinter einem Glaskäfig besichtigt werden können. Die spielen mit Ballis mit ca. 1,5 Meter Durchmesser. Um das New York, New York fährt ein Roller Coaster. Das Excalibur ist ein großes Märchenschloss. Es hat übrigens einen Pokerroom, wo man ohne Dealer auskommt. Alle haben einen Touchscreen vor sich und tippen ein, was sie tun wollen. Wenn man ihn verdeckt, werden die Karten gezeigt. In der Mitte ist ein Bildschirm, wo die Community-Cards aufgedeckt werden. Einer der Tische war mit Grundeinsatz 400 $.

Das Luxor ist eine Pyramide aus Glas mit einem Giga-Scheinwerfer auf der Spitze, der senkrecht einen zig-Kilometer langen Lichtstrahl nach oben schickt. Wahrscheinlich kann man mit dem Strom dafür eine Kleinstadt versorgen. Dann ruft Mura an, um zu verkünden, dass es regnet. Schuld ist Hauns, denn dumme Scherze gehen eben immer in Erfüllung. Aber eigentlich haben wir uns eh schon gewundert, dass es so warm und trocken ist.

Nach bisheriger Erfahrung ist es in der Wüste immer kühl und feucht. War wohl gestern nur eine verrückte Wetterkapriole mit der Hitze und dem Sonnenschein. Aber jetzt ist ja wieder alles normal. Die Rückfahrt mit dem Deuces-Bus dauert wie üblich genauso lange wie der Fußmarsch.

Die anderen haben inzwischen einen Waschtag eingelegt. Beim Campingplatz gibt es Münz-Waschmaschinen. Ein wenig verwundert, dass nach Münzeinwurf nichts klingelt und tutet. Direkt unheimlich irgendwie. Man braucht etwa 100 Münzen für alle Geräte. Wenn nicht sogar zwei Dutzend. Bru geht zur Wechselmaschine und schmeißt 20 Dollar rein. Und er gewinnt 80 Vierteldollar-Münzen. Toni geht dann zum Waschpulver-Automaten und zahlt drei Packerl. Raus kommen aber vier. Damit ist Toni der erste, der bei einem Automaten in Las Vegas Gewinn macht.

Daheim wird beschlossen, den Las Vegas-Aufenthalt mit einem Essen in einem guten Steakhouse abzuschließen. Angeblich soll das im Circus Circus eh das beste sein. Toni ist k. o. und kommt deshalb nicht mit. Wir reservieren telefonisch und marschieren hin. Jeder bekommt einen riesigen Fleck Fleisch auf den Teller und alle haben Mühe brav aufzuessen. Um was zurück zu schicken, ist es einfach zu teuer. Hauns bekommt das größte Stück (Prime Rib) und ist den restlichen Tag k. o. vom Essen. Die restlichen Drei unternehmen noch einen letzten Versuch, die Dollarmillionen doch noch abzusahnen. Mura bei den Automaten im Circus Circus, Bru beim Roulette im Sahara, ICBeter im Pokerturnier im Stratosphere.

Kurz gesagt, Muras Automaten haben alles geschluckt, Bru hat immer auf 0 und ein paar Zahlen gesetzt, aber es ist mehrmals 00 (Doppelnull) gekommen und fast nie seine Zahlen und ICBeter hat als beste Hand TT bekommen (und auf QQ geprallt), zweitbeste Hand des ganzen Abends: K7. Dass Asse auch mitgespielt haben, war nur daran zu erkennen, dass andere öfters eines auf den Tisch gelegt haben.

So zog die ICB-Taskforce schwer geschlagen von dannen. Aber wir haben nur eine Schlacht verloren. Der Kampf um die Weltherrschaft muss nun eben in Death Valley fortgesetzt werden. Das soll die extremste Wüste der westlichen Hemisphere sein. Wir haben schon alle unsere Pullover und Regenschutze hervorgekramt…

T30: Las Vegas

Um etwa 1000 ist Tagwache. Mura hat gestern mit der ersten Million versagt. Aber die Verluste belaufen sich im dreistelligen Bereich. Da die Vorräte zur Neige gehen, fahren wir erst einmal einkaufen. Über etwa ein Dutzend Autobahnabfahrten auf einem 15 km Stück. Wir kaufen um ca. 220 Dollar ein paar Kleinigkeiten ein.

Dann noch tanken. Mura kämpft verbissen mit der Zapfsäule, scheitert aber bei der Eingabe der Postleitzahl. Klingt komisch, ist aber so. Wer sich jetzt wundert, hat völlig recht. Er geht dann in den Shop hinein und zahlt im Voraus und kann dann für 150 $ tanken. In Nevada ist es sogar billiger. 3,80 $ für die Gallone 91-Oktan-Benzin. Kostet sonst mindestens 4 $.

Dann gibt es Frühstück. Freddy hält durch und schon um 1500 sind wir fertig, um Las Vegas unsicher zu machen. Wir fahren mit dem Deuces. Gestern haben wir eine halbe Stunde gewartet und sind dann zu Fuß gegangen. Wir warten vor dem Casino. Mura verspielt auf die Schnelle noch einen Dollar auf einer Slotmachine.

Es sammeln sich immer mehr Leute, aber der Bus kommt nicht. Wir schauen noch ein wenig beim Black Jack zu. Der Bus kommt immer noch nicht. Dann wollen wir zu Fuß gehen. Aber in dem Moment kommen zwei Busse hintereinander. Da haben wir Glück. Dummerweise waren beide Busse voll und wir können nicht einsteigen. Also gehen wir zu Fuß. Wir schauen uns das Treasure Island an, ein Casino mit Piraten-Theme.

Dann gehen wir nach Venedig. Das Casino dort sieht aus wie ein venezianischer Palast. Alles voller Freskos, Gondoliere die herumfahren (allerdings in sauberem Wasser, das müsste noch geändert werden), der Campanile und die Rialtobrücke. Ob diese auch in Echt eine Rolltreppe hat, ist allerdings unsicher.

Danach geht Mura erst mal zocken. Wir schauen uns das Ceasars Palace an. Bei den Forum Shops geht Hauns einen Kopfhörer kaufen. Das ganze Gebäude sieht aus wie ein antiker römischer Palast. Ob die Rolltreppen authentisch sind, ist wissenschaftlich umstritten. In den Casinos ist alles mögliche angeschrieben, nur nicht wo der Ausgang ist. Aber wir finden ihn dann doch.

Dann warten wir vor dem Bellagio auf die Wassershow. Sie spielen Musik und lassen Wasserfontänen dazu tanzen. Alle halben Stunden. Zum Abschluss geht es noch kurz nach Paris zum Eiffelturm. Danach warten wir vor dem Treasure Island auf die Gratis-Show. Ein paar Mädels tanzen auf einem Schiff hin und her, dann kommt ein anderes Schiff und… wir ersparen dem Leser die Details, es war einfach eine bizarre Show die soviel wert ist, wie sie kostet.

Vor 8 Jahren hat es da noch eine ordentliche Piraten-Show mit ordentlich Kanonendonner gegeben. Wir gehen heim (auf den Bus warten sparen wir uns gleich). Wenn man in Las Vegas ist, muss man sich auch eine Show anschauen. Am Vormittag haben wir uns Halbpreis-Tickets organisiert. Wir müssen wieder mit dem Bus fahren, weil die Show ist im Luxor. Das ist das Ägypten-Casino in Pyramidenform und der Sphinx davor. Leider fehlt die fehlende Nase.

Wir warten auf den Bus und unglaublicherwiese kommt er recht flott. Wir bekommen Sitzplätze und es geht los. Wir liegen gut in der Zeit. Um 2130 sollen wir dort sein, unsere Tickets einlösen. Irgenwo unterwegs bleibt der Bus dann man schnell eine Viertelstunde lang stehen. Um ca. 2130 fährt er weiter. Wir kommen um ca. 2200 an, aber die Tickets bekommen wir trotzdem. Auf den Tickets stehen die Sitznummern, es ist auch alles gut beschriftet. Trotzdem gibt es eine Platzanweiserin, die allen ihren Sitzplatz zeigt. Vom selber suchen sind wohl einige überfordert.

Dann geht die Show los. Zu bewundern sind eine Sängerin und ein Sänger/Komiker und dazwischen immer Mädels, die herumhüpfen und tanzen. Die Show dauert etwas über eine Stunde und danach ist man ziemlich durchgefroren von der Klimaanlage. Ein paar Tage krank nach Las Vegas muss man aber eh immer einkalkulieren.

Dann suchen wir uns noch was zu essen. Im Hooters-Casino hat das Restaurant schon zu. Also gehen wir ins Tropicana. Dort gibt es ein 24-Stunden-Lokal. Weil amerikanische Portionen immer so klein sind, bestellt sich Mura eine Vorspeise dazu. Die Hauptspeise kann er dann nicht aufessen. Er ist schuld, wenn wir morgen schlechtes Wetter haben.

Wir riskieren es dann noch mal mit dem Bus und diesmal kommt er bald und fährt zügig zum Circus Circus, wo unser Campingplatz liegt. Dann wird der Tag um ca. 0330 für beendet erklärt, weil morgen müssen wir die ganzen Millionen auf einmal machen…

T29: Las Vegas

Heute ist wieder Fahr-Tag. Deshalb schon um 0800 Tagwache. Zum Frühstück gibts zur Abwechslung Toast mit Schinken, Wurst (die geschmacksneutrale ist schon aufgebraucht) und Cornflakes-Zeug. Um ca. 1015 laufen wir aus. Der Plan ist, auf dem Weg nach Las Vegas über die Route 66 zu fahren und zum Skywalk am Grand Canyon zu fahren. Das ist der Glasweg, wo man 1 km über dem Abgrund wandelt.

Hauns liest aber, dass dort nur eine Dirt-Road hingeht und sowas dürfen wir laut Mietvertrag nicht benutzen. Also wird der Punkt gestrichen. Die Route 66 ist in dem Abschnitt, in dem wir fahren, etwa 50 Meilen lang in der originalen Streckenführung erhalten. Anderswo ist sie bereits von der Interstate ersetzt worden. Wir fahren dieses Stück und machen ein paar Fotos bei einer Route-66-Tafel.

Dann geht es weiter in Richtung Hoover-Damm. Das ist eine große Betonwand, die mitten in einem Canyon ist und Wasser aufstaut. Das Wasser wird zur Stromgewinnung und als Trinkwasser-Reservoir u. a. für Las Vegas verwendet. Allerdings bezieht Las Vegas nur etwa 3 % seines Stromes vom Damm, weil man in den 20er Jahren damit gerechnet hat, dass Las Vegas sicher nie mehr als 5000 Einwohner haben wird und daher vertraglich nur eine kleine Strommenge gekauft hat. Und die Verträge laufen noch Jahrzente…

Auf dem Weg dorthin müssen wir durch den Security-Check. Alle Außen-Fächer und unser Klo werden gecheckt. Da man keine Atomsprengköpfe oder ähnliches findet, dürfen wir weiterfahren. Vor dem Damm ist ein großer Parkplatz. Dort bleiben wir stehen und machen Fotos. Das Wasserniveau ist sehr niedrig. Man kann an der Färbung der Felswände sehen, wo das Wasser früher war. Fast bis an den Rand des Dammes.

Las Vegas bezieht sein Wasser von dort und man nimmt immer deutlich mehr Wasser raus, als nachrinnt. Die Erwärmung tut ihr übriges dazu. Wir beschließen, zu Fuß über den Damm zu gehen und Mura fährt das Wohnmobil auf die andere Seite. Gesagt, getan. Wir marschieren rüber. Drüben beim Parkhaus sollte Mura warten. Aber das Parkhaus ist nur für Autos und Busse erlaubt. Also suchen wir erst mal, wo er sein könnte. Bei den Bussen ist er nicht und für die Auto-Parkplätze ist das Wohnmobil zu hoch.

Also mal anrufen. Nur ICBeter hat das Handy mit. Also gleich einschalten… hat keinen Strom. Das ist das erste Mal, dass wir die Handys, die wir in New York gekauft haben, wirklich brauchen. Brauchen würden. Wir fragen mal im Shop, ob die zufällig ein Ladegerät herumliegen haben. Aber haben sie nicht. Also setzen wir uns erst mal hin und bewegen uns nicht. Es ist schließlich heiß.

Als das auch nichts bringt, fahren wir auf den oberste Stock es Parkhauses. ICBeter sieht einen schmalen Pfad, der nach oben auf den Berg führt. Dort scheint ein Parkplatz zu sein. Wir gehen den also in brütender Hitze hinauf. Vor den letzten Kurven sehen wir schon ein Wohnmobil stehen. Na also. Wir müssen noch an einem Umspannwerk vorbei und kommen zur Straße.

Kein Wohnmobil. Also setzen wir uns erst mal wieder hin und bewegen uns nicht. Diesmal hat das etwas genützt, denn wir sehen, wie unser Wohnmobil über den Damm auf die andere Seite fährt, am Parkplatz oben umdreht und wieder über den Damm zurück fährt. Da es nirgendwo anders hin kann, muss es wieder durch die hohle Gasse hier vorbeikommen. So war es auch und wir können weiterfahren.

Der Versuch zu tanken schlägt dann kurz darauf fehl, weil der Zapfhahn nach ein paar Sekunden immer stoppt. Man muss dann wieder den Hebel drücken und es geht wieder ein paar Sekunden. 5 Gallonen schaffen wir mit dieser Methode, dann geben wir auf. Bis Vegas reicht es. Das Navi führt uns auf geradem Weg zum Campingplatz.

Dieser ist im Prinzip eine riesige asphaltierte Fläche, wo Stellplätze für Wohnmobile eingezeichnet sind. Aber es gibt Internet. Zwar nicht das allerstabilste, aber immerhin. Duschen und Stromanschluss sind auch vorhanden. Wir richten uns mal ein und planen dann. Wir entschließen uns, erst mal essen zu gehen. Wir gehen zum Stratosphere Casino und essen dort im Buffet. Es kostet etwa 17 $ pro Person und ist ganz gut. Nicht überragend, aber ok. Es gibt Seafood, alle möglichen Fleischsorten, Salate, Pizza und Pasta, Tachos und jede Menge Süßkram. All you can fress.

Dann beginnt Mura zu zocken und der Rest fährt mit dem Deuces zur Freemont Street. Das ist der Doppeldeckerbus. 5 $ für die 24-Stunden-Karte. Freemont Street war mal der Strip, also die große Casino-Meile. Das ist seit längerer Zeit der Las Vegas Boulevard. Damit weiterhin Leute zur Freemont Street kommen, haben sie ein paar Millionen bunter Lamperl über die Straße gehängt und spielen darauf stündlich irgendwelche Shows mit Musik ab. Die Lamperl ergeben nämlich eine halbrunden, gigantischen Bildschirm.

Wir schauen uns noch im Golden Nugget das größte Goldnugget der Welt an (30 kg) und fahren dann wieder zurück. Mura ist bis Redaktionsschluss nicht aufgetaucht, also nehmen wir an, dass er am Gewinnen ist und schon mindestens fünfstellige Summen beisammen hat. Die erste Million ist immer die schwerste…

T28: Grand Canyon

In der Früh ist wieder später aufstehen angesagt, weil kein Fahren auf dem Plan steht. Beim Aussteigen aus dem Wohnmobil stellen wir fest, dass Raben den Müllsack durchwühlt haben. Sind wahrscheinlich vom NSA abgerichtet, um Informationen zu sammeln. Wir glauben, dass die Hirsche vom Heimatschutzministerium, die Raben vom NSA und die bissigen Eichhörnchen vom CIA sind.

Dann gibt es eine erneute Duschwanderung. Etwa 10 Minuten bis zum anderen Campingplatz. Unterwegs stehen wir unter ständiger Beobachtung von strategisch auf dem Weg postierten Hirschen. Die Dusche kostet 2 $, geht aber nur halb so lange wie in Lake Powell. Dafür stimmt hier die Beschriftung Hot und Cold. Deswegen auch der doppelte Preis.

Dann gibt es Frühstück. Da wir Stromanschluss haben, hat Herkules heute Ruhe und nur Freddy muss hackeln. Die spamfreie Zeit ist zuende und wir vernichten wieder eine Dose. Dann geht es ab zur Canyon-Wanderung. Bru geht es heute nicht so gut, darum bleibt er daheim. Und Mura hütet sicherheitshalber das Wohnmobil.

Wir fahren mit dem Shuttle zur Bright Angel Logde. Dort sehen Toni und Hauns den Endpunkt des Bright Angel Trails und beschließen, dass stattdessen der Pensionisten-Weg gegangen wird. Der Rim-Walk entlang des Abgrunds. Entlang des Weges stehen wir unter ständiger Beobachtung der Raben, die ständig über dem Weg patroullieren. Wie heisst es so schön… Nur weil du paranoid bist, heisst das nicht, dass sie nicht hinter dir her sind. Und dass die Überwachungsmaßnahmen immer stärker werden, kann eigentlich nur bedeuten, dass wir der Weltherrschaft immer näher kommen!

Wir sehen alle Aussichtspunkte unterwegs. Überall tummelt sich ein Großaufgebot an Touristen. Wir wundern uns, dass nicht täglich einer den Canyon runterfällt, denn für ein gutes Foto kraxeln viele über die Absperrungen und stellen sich auf die Felsvorsprünge. Wir warten eine Weile mit der Videokamera, aber keiner fällt runter. Irgendwann ist der schön alsphaltierte Weg zu Ende und wir warten auf den Shuttlebus.

Einmal müssen wir umsteigen. Dann steigen wir bei Market Plaza aus. Dort gibt es einen Store. Der ist ungefähr so groß, wie der Merkur in Eisenstadt, ein Drittel davon ist nur die Andenken-Abteilung. Wir kaufen das notwendigste für morgen ein. Frühstücks-Toasts, Wurscht-Zeug, Diskont-T-Shirts um 5 $ mit Grand Canyon-Aufdruck und ein Cornetto für den Heimweg. Die Cornetto in Amerika sind so wie die bei uns, nur dass oben noch einmal ca. 4 cm Eis drauf sind. Nicht zu vergessen, dass die Cornettos oben auseinander gehen. So wie die Leute, die es essen…

Bru und Mura sind inzwischen brav beim Computer-Spielen, damit wir nicht umsonst Strom-Anschluss zahlen. Internet geht nicht mehr. Am Abend wird Pasta gekocht. Es stehen Penne und Rigatoni zur Auswahl. Die Entscheidung ist nicht leicht. Penne sind kleiner als Rigatoni, dafür sind die Enden abgeschrägt. Die Rillen sind dafür bei den Rigatoni nicht so gerade wie bei den Penne. Nach einigen Minuten fällt die Entscheidung auf die Penne, obwohl die eine Minute länger zum Kochen brauchen (11 – 12 Minuten).

Wasser zum Kochen nehmen wir aus dem gekauften Trinkwasser-Kanister. Leitungswasser ist in den USA immer mit einem nicht zu überschmeckenden Chlor-Anteil versetzt. Nach dem Zähneputzen schmeckt man dann minutenlang Chlor. Wenn wir uns daheim nach Urlaubs-Feeling sehnen, werden wir ins Schwimmbad gehen und dort einen Mund voll aus dem Becken nehmen.

Dazu gibt es fertige Paradeis-Hendl-Sauce. Die schmeißen wir gleich auf die Nudeln im Topf drauf und nehmen 5 Gabeln und futtern aus dem Topf raus. Das spart 5 Teller zum Abwaschen. Dann wurde noch vergeblich versucht, Internet zu finden. Da das nicht gelang, gab es noch Filmstunde. Dann war Nachtruhe angesagt.

T27: Grand Canyon

Da es auf diesem Campingplatz keine Duschen gibt, geht es in der Früh wieder etwas schneller. Nach dem Aufstehen kann es gleich ans Frühstücken gehen. Da es keinen Stromanschluss gibt, Freddy aber nur mit Strom arbeitet, mussten wir den Generator anwerfen. Weil der auch immer brav ohne Mucken arbeitet, hat er jetzt auch einen Namen bekommen: Herkules.

Herkules und Freddy toasten also brav und wir haben einen Spam-freien Tag ausgerufen. Weil es keiner mehr sehen kann. Geschweige denn essen. Es gibt Cornflakes-Zeug und Schinken. Dann geht jeder noch mal aufs Klo und wir fahren los. Google hat uns 5 ½ Stunden vorausgesagt. Unterwegs bleiben wir mal stehen, weil es verbrennt riecht und weit und breit kein anderes Auto war, das schuld sein könnte. Aber es war nichts.

In Arizona tanken wir wieder. Es ist so billig wie nie zuvor. An der Zapfsäule lesen wir auch warum: Am Benzin ist keine state tax, sondern nur Navajo-Steuer. Wir sind also in Indianer-Land. Da haben wir uns ein paar Dollar zurückgeholt von dem, was sie uns in Monument Valley abgezockt haben.

Schließlich kommen wir im Grand Canyon Nationalpark an. Wir sparen 25 $ Eintritt mit unserer Nationalpark-Karte. Womit wir schon 50 $ gespart hätten! Das ist fast schon ein Drittel Tank an der Indianer-Tankstelle. Wir bleiben gleich beim ersten Viewpoint stehen. Der Grand Canyon ist ein großes Loch in der Erde, das der Colorado River gegraben hat. Warum der Canyon dann nicht Colorado Canyon heißt, erklärt sich damit, dass der Fluss früher Grand River geheißen hat.

Zur Abwechslung haben wir heute mal strahlenden Sonnenschein und keinen Regen oder Kälte. Das verunsichert uns fast schon. Aber gut, wir sind ja auch nicht in der Wüste. Beim Campingplatz haben wir Strom, Wasser und Abwasser-Loch, aber kein Internet. Wir machen uns fertig um mit dem Shuttle zu ein paar Viewpoints zu fahren. Mura passt inzwischen aufs Wohnmobil auf.

Das Shuttle ist gratis (wird nicht von den Indianern betrieben). Die Durchsagen des Busfahrers verstehen wir nicht ganz, darum verpassen wir einmal umsteigen und fahren daher einen kleinen Umweg. Macht aber nix, denn wir haben Zeit, denn wir haben die falsche Zeitzone auf unseren Uhren und die Sonne geht nicht in einer, sondern erst in zwei Stunden unter.

In den USA gibt es nämlich wie bei uns die Sommerzeit. In Arizona aber nicht. Deshalb haben die im Sommer die gleiche Zeit wie Nevada und im Winter die gleiche Zeit wie Utah. Als wir bei Monument Valley waren (auch in Arizona), hat unsere Zeit aber gestimmt. Im Indianer-Land gibt es nämlich die Sommerzeit. Also noch mal zum mitschreiben: Sommerzeit in den USA, aber nicht in Arizona, wohl aber in den Indianerreservaten in Arizona. Das ist schlimmer, als mit der ICB-Zeit… Am besten, man fragt sofort wenn man wo ankommt, nach der aktuellen Zeitzone.

Wir sehen den Grand Canyon noch von zwei Punkten aus, die jeweils westlich des ersten Viewpoints liegen. Wir fahren wieder zum Camp zurück. Wir sind in Trailer Village und eine Busstation weiter liegt der Mather Campground. Dort gibt es Duschen, die auch fürs Trailer Village zuständig sind. Dummerweise bleibt der Shuttlebus zuerst beim Campground und dann im Trailer Village stehen. Will man in die andere Richtung muss man fast die ganze Shuttlebus-Runde fahren. Also zu Fuß zum Duschen und mit dem Shuttle dann wieder zurück.

In der Nähe unseres Wohnmobils kommen dann noch ein paar Hirsch-Viecher zusammen. Die stehen ganz unschuldig herum und grasen. Aber es werden immer mehr… die rotten sich anscheinend zusammen, um dann überraschend anzugreifen. Sind wahrscheinlich vom Heimatschutz-Ministerium zur Touristen-Bekämpfung dressiert. Wir bleiben aber alle im sicheren Wohnmobil und lassen uns nicht aus der Reserve locken. Daher ziehen die Tiere unverrichteter Dinge wieder ab. Wieder hat die überlegene Strategie des ICB gesiegt!

Hauns liest in der Nationalpark-Zeitung, dass es auch immer schwere Bissverletzungen von Eichhörnchen gibt. Die ziehen hier wirklich alle Register! Aber niemand hat gesagt, dass es für uns leicht werden wird… Am Abend wird Würstel gegrillt. Lagerfeuer sind verboten, aber Grillen mit Kohlen ist erlaubt. Weil wir zuwenig Brot haben, toasten wir noch ein paar Toastbrote. Freddy muss erstmals auch abends arbeiten, was ihm gar nicht gefällt. Er hält aber durch.

Am Abend wird dann mehr zufällig ein offenes WLAN gefunden und es gibt Internetverbindung. Miserabel, aber doch halbwegs benutzbar. Damit war der Abend gerettet und alle konnten beruhigt in die Nachtruhe gehen.

Offenbar dürften einige Probleme mit dem Captcha beim Kommentar schreiben haben. Wie Imperial schon geschrieben hat, nach dem Schreiben immer schauen, ob es auch wirklich gespeichert worden ist. Der Schrott meldet nämlich immer, dass der Kommentar erfolgreich gespeichert wurde. Also immer unverdrossen weiterkommentieren trotz aller Hindernisse. Warum sollt ihr es daheim einfacher haben als wir hier im wilden Westen…

T26: Bryce Canyon

Da heute nur 3 Stunden Fahrt am Programm standen, war die Deadline die Auscheck-Zeit 1100. Es wurde also gemütlicher angegangen. ICBeter geht einmal anmelden, weil wir gestern zu spät dran waren. Dann werden die Duschen getestet. Die Duschen sind optimal am Anfang des Campingplatzes postiert. Ideal für alle, die am Ende des Campingplatzes wohnen. Also wir. Also erst einmal eine Wanderung über den ganzen Platz.

Die Duschen gehen mit Münzen. 8 Vierteldollarmünzen. Gut, dass die Rezeption direkt daneben ist. Also Leute mit Handtüchern am Arm reinkommen, holen sie dort schon mal die Münzen raus. Schwer beladen mit Münzen gehen wir in die Dusche. Die Dinger laufen 15 Minuten. Mit „H“ wird auf kalt gestellt und mit „C“ auf heiß. Das ist ein Trick zur Touristen-Bekämpfung, den wir aber schon von Washington kennen. Wir lassen uns daher davon nicht in die Irre führen und meistern die Dusche vorbildlich.

Nebenan sind 5 Deutsche, die versuchen, ob es sich ausgeht, dass mit einmal zahlen 5 Leute duschen können. Leider sind wir fertig, bevor wir das Ergebnis dieses Tests miterleben können. Vor den Duschen sitzen drei Leute mit Laptop und klopfen auf die Tasten. Hier dürfte das WLAN besser sein, als in den Stellplätzen.

Weil die Sonne so schön schien… [dieser Satz ist direkt eine Wiederholung wert…] Weil die Sonne so schön schien entschlossen wir uns zu einem Open Air Frühstück. Freddy durfte also zum ersten Mal im Freien toasten. Es gab diesmal Spam, geschmacksneutrale Wurst und Cornflakes-Zeug. Wir haben herausgefunden, dass die geschmacksneutrale Wurst mit viel Pfeffer doch nach etwas schmeckt. Nach Pfeffer. Nach dem Essen gab es wieder den Hauptspaß des Klotank-Entleerens. ICBeter war diesmal der Dreckskerl. Nebenbei wurde noch eine halbe Stunde lang der Wassertank befüllt.

Um 1120 geht’s los. Das Navi zeigt uns zielsicher den Weg. Außer bei ein paar Baustellen kamen wir gut voran. In einem Ort durch den wir fuhren, stoppten wir zum Geld abheben. Bei einer Tankstelle fragten wir, wo der nächste ATM ist. Nebenan. Dort war eine Bank. Sehr gut. Auf der Tür der Bank klebt ein Zettel, dass der Bankomat im Geschäft daneben steht. Dort war ein Foodstore. Mit einem Bankomaten von der Bank nebenan.

Dieses System sollten wir in Österreich adaptieren. Z. B. ein Sportartikelgeschäft, wo auf der Tür steht „Unsere Turnschuhe finden sie beim Fleischhauer nebenan“. Dann geht es weiter zum Bryce Canyon. Wieder vorbei an ein paar Baustellen. Dort stehen am Beginn immer die Leute mit den besten Jobs. Die haben ein Schild in der Hand, wo auf einer Seite „Stop“ und auf der anderen „Slow“ steht. Das drehen sie den ganzen Tag immer wieder um. Immerhin… Stress haben die keinen.

Kurz vor dem Bryce Canyon fahren wir noch durch den Red Canyon. Jetzt wissen wir, wo der rote Sand für die ganzen Tennisplätze herkommt. Offenbar von hier. Bei der Einfahrt in den Bryce Canyon sparen wir mit unserer Jahreskarte 25 $. Damit sind wir mit 25 $ im Plus! Also wieder mehr Geld für Las Vegas übrig…

Wir fahren auf den Campingplatz. Es gibt Klos und eine Feuerstelle. Und kein Internet. Als erstes marschieren wir gleich zum Shuttlebus. Der fährt einen gratis durch den halben Nationalpark. Wir steigen bei allen Viewpoints aus. Im Prinzip sieht man immer in den gleichen Canyon, aber halt aus jeweils anderer Perspektive.

Zwischen dem vorletzten und letzten Viewpoint gehen wir die 800 m zu Fuß. Ohne Steigung dem Abgrund entlang. Mura fährt sicherheitshalber mit dem Shuttle zurück zum Campingplatz. Wir gehen dann noch die letzten paar hundert Meter zurück zum Campingplatz und sehen ein Rudel Pronghorns (so Rehleins). Daheim angekommen probieren wir noch die Tortillachips mit der Salsasauce, um die Zeit bis zum Abendessen zu überbrücken.

Da gibt es nämlich Pizza und das dauert ein wenig. Nicht zwei Stunden wie beim letzten Mal inklusive herausfinden, wie der Ofen angeht, aber doch… Die erste Pizza, die wir essen war nicht wirklich eine Gaumenfreude. Kann man aber essen. Dann wird die zweite fertig und als wir hineinbeissen, finden wir heraus, dass die erste doch sehr gut war.

Aber wie Mura immer zu sagen pflegt… „Mit viel Ketchup schmeckt alles“. Ein Pudding schließt den Magen und zum Abschluss des Tages gibt es noch eine Pokerpartie. Training für Las Vegas. Weil wir offline sind, gibt’s dann auch weiter nichts zu tun und deshalb wird schon vor 2300 die Nachtruhe ausgerufen. Morgen ist wieder mehr zu fahren.

edit by Mura: Ich bin nicht wegen dem Fußmarsch zurückgefahren sondern weil wir das Erdloch schon aus 4 Perspektiven hatten.. und schon nach der 2ten konnte man alles auswendig.