Tag 1: Anreise

Das Budapester Airport Hotel ist ein ruhiges Hotel. Zumindest bis ca. 20 Uhr. Dann fallen Horden von Party-People in die Lobby und die Bar ein. Die Zimmer sind in den Stockwerken darüber. Wenn man vor die Zimmertüre geht, dann kann man vom Balkon in die Lobby runter schauen. Entsprechend schallisoliert ist das dann.

Tami ist auf so etwas vorbereitet und hat Ohrenstöpsel mit, die Bauarbeiter für die Arbeit mit schwerem Gerät verwenden. Als das Hotel im Internet ausgewählt wurde, wurde eines, das halb so teuer ist ausgefiltert, weil in einer Review stand, dass es dort in der Nacht sehr laut sein kann. Vermutlich war es in diesem Hotel heute die ganze Nacht ruhig.

Aber pünktlich um 0300 ist dann Ruhe unten. Das ist die Zeit, zu der der Wecker läutet. Wenigstens sind wir nicht die einzigen, die zu nachtschlafener Zeit aufstehen müssen. Noch 7 oder 8 andere Leute warten schon vor dem Hotel auf das Gratis-Shuttle. Das sind auf den ersten Blick mehr, als in ein Shuttle reinpassen. Also stellt man sich am besten ganz vorne an und entert das Shuttle als erstes. Wir haben es hier mit lauter Anfängern zu tun, denn wir sind die einzigen mit dieser Strategie.

Am Flughafen werden wir gleich vor den richtigen Schaltern raus geschmissen. Tamis erste Mission ist, die Station für das Einfolieren des Koffers zu suchen. Seit einem traumatischen Erlebnis mit einem beschädigten Koffer in Bangkok geht das jetzt nicht mehr ohne. Weil ein paar Leute vor ihm Großbild-Fernseher einfolieren lassen, dauert das ganze eine gute halbe Stunde. Gut, dass wir so früh losgefahren sind.

Und wenn man früh genug bucht und günstige Businessclass-Tickets ergattert, muss man sich auch nicht in der langen Schlange bei Checkin anstellen. Es werden gleich alle drei Boardingpässe ausgedruckt. Beim Security-Check geht es flott. Wer so verdächtig ausschaut wie Tami, wird noch mit einem Metalldetektor gescannt.

Gut, dass wir mit dem Einfolieren so viel Zeit verloren haben, denn die Lounge sperrt erst in ein paar Minuten auf. Dort gibt es erst mal Frühstück, denn der Tag wird lang. Der Tag hat nämlich nur dann 24 Stunden, wenn man in der gleichen Zeitzone bleibt. Wenn man die wechselt, sind es mehr. Hat wahrscheinlich mit der Relativitätstheorie zu tun. Umso schneller man sich bewegt, umso langsamer vergeht die Zeit. Einstein lässt grüßen.

Airport Budapest

Fast pünktlich hebt der A321 der Lufthansa nach Frankfurt ab. Zum zweiten Mal verlassen wir Ungarn und kommen mit Deutschland in unser drittes Land auf dieser Tour. Es muss von Terminal A zu Terminal B gewandert werden. Bewegung ist gesund und so wird mit Ausnahme von zwei Aufzügen alles zu Fuß absolviert. Außer es gibt einmal ein Förderband dazwischen.

Dazwischen ist noch die Passkontrolle. Auch das wird schon fast langweilig problemlos absolviert. Durch diese rekordverdächtige Rally durch die Terminals bleibt sogar noch eine Dreiviertelstunde für die Air Canada-Lounge. Dort gibt es sogar Liegesitze in eigenen Abteilen. Das ist ein großer Schritt in Richtung Weltherrschaft. Leider sind alle besetzt. Das ist ein großer Rückschritt für die Weltherrschaft.

Wo muss die Freiheit grenzenlos sein?

Der Klotest fällt positiv aus. Es funktioniert nicht nur der Seifenspender, sondern auch der Wasserhahn. Dann schickt Air Canada auch schon eine SMS, dass das Boarding begonnen hat. In Boarding-Gruppe 1 kommt man sofort dran. Um Platz in den Gepäckfächern braucht man hier nicht zu kämpfen, jeder hat ein Fach für sich allein.

Und zwei Fenster, die elektronisch getönt werden können. Und natürlich einen Sitz mit Massagefunktion, der zu einem flachen Bett gemacht werden kann. Außerdem kann man um 19 CAD WLAN dazu kaufen. Das ist ein großer Schritt in Richtung Weltherrschaft. Leider funktioniert die Bezahlfunktion nicht und daher geht es nicht. Das ist ein großer Rückschritt für die Weltherrschaft.

Aber im Entertainmentsystem gibt es dutzende Filme, Spiele und Musik zum Auswählen. Damit, mit zwei Mahlzeiten und ein paar Stunden schlafen vergehen die über 10 Stunden Flug viel zu schnell und die Landung in Vancouver steht an. Diese wird problemlos gemeistert. In Vancouver sind über 6 Stunden Aufenthalt geplant.

In Frankfurt landen die Flieger nebeneinander

Eine davon ist schon mal bei der verspäteten Landung vergangen, denn es hat über 200 km/h Gegenwind gegeben. Aber immer noch genug Zeit. Die Anschlussflüge in die USA sind an einem eigenen Gate. Dort gibt es wieder Security-Check. Klar, wer gerade aus einem internationalen Flug aussteigt, hat sicher gefährliche Sachen dabei.

Zum Beispiel gefährliche Schuhe. Die müssen auch hingelegt und gescannt werden. Aber unsere Schuhe werden akzeptiert (der Geruch ist nicht verboten). Dann folgt die Einreise in die USA. Das ist insofern bemerkenswert, als Vancouver in Kanada liegt. Aber dort sind US-Einreisebeamte und es kommt die übliche Prozedur mit Foto und dummen Fragen, warum man nach Hawaii fliegt.

Leute, die besonders verdächtig aussehen, werden zusätzlich herausgefischt zur Gepäckskontrolle. Dafür gibt es eigenen Fernsehserien, aber hier ist kein Kamerateam anwesend. So sitzen dann ICBeter und Tami im Kontrollraum. Und zwar fast eine Stunde lang. Wieder eine Stunde Wartezeit vergangen. Vorher kommen noch andere Leute dran, die keine 6 Stunden Umstiegezeit haben. Sondern vielleicht nur zwei.

Bordentertainment, damit es nicht fad wird

Und die kommen auch mit dem Flieger, der eine Stunde Verspätung hat. Die freundlichen Beamten sagen ihnen aber, dass sie von der Fluglinie auf einen späteren Flug umgebucht werden. Die Freude darüber hält sich bei den Betroffenen aber seltsamerweise in Grenzen. Dann kommen die beiden dran. Nach ein paar dummen Fragen, warum sie denn nach Hawaii reisen, werden alle Gepäckstücke gescannt und die Sache ist erledigt.

Der Vorteil der ganzen Geschichte ist, dass wir jetzt wissen, dass unsere Koffer es bis Vancouver geschafft haben und nicht unterwegs liegen geblieben sind. Das ist ein großer Schritt in Richtung Weltherrschaft. Es gibt im Terminal sogar eine Lounge. Diese ist ganz neu. So neu, dass sie am 28. eröffnet. Heute ist der 27. Wenn da nicht wieder die dunklen Mächte dahinter stecken, die uns an der Weltherrschaft hindern wollen!

Also wird die Economy-Lounge benutzt. Sprich: die Sesseln, die vor den Abfluggates stehen. ICBeter hat von der Tour 2013 noch ein paar CAD in Münzen übrig. Die sollen jetzt angebracht werden. Im CNN-Geschäft werden zwei Cola gekauft. Dafür sind die Münzen um 77 Cent zu wenig. Aber die Verkäuferin gibt uns Trinkgeld und wir bekommen Touristenrabatt. Wahrscheinlich liest sie unseren Blog und will uns helfen.

Fischvorspeise

Da es am ganzen Flughafen gratis WLAN gibt, sind auch die restlichen vier Stunden Wartezeit schnell vorbei. Unterbrochen nur kurz von einem lauten Alarmton. Wir tippen auf einen Feueralarm. Aber solange keine Rauchschwaden daher ziehen, ist es uns egal. An der Anzeigetafel ist übrigens auch ein Flug nach Seattle angeschrieben. Das sind wahrscheinlich 200 km Distanz oder so.

Am Ende der Wartezeit kommt die Durchsage, dass jetzt noch eine kurze Wartezeit folgt, weil am Flieger noch was gewartet wird. Ob es das MCAS ist? Es ist nämlich eine Boeing 737 MAX8. Das Modell, dass vor 2 Jahren zweimal vom Himmel gefallen ist, weil still und heimlich eine neue Funktion eingebaut worden ist, die die Piloten nicht deaktivieren konnten, weil sie gar nichts davon wussten. Und als die gesponnen hat, ist der Flieger halt unsanft gelandet.

Letztlich setzt sich die Maschine mit rund 45 Minuten Verspätung in Bewegung. Bewegung heißt jetzt nicht zwingend abheben. Zuerst wird mal 10 Minuten lang spazieren gefahren. Dann zieht sie aber doch in die Lüfte und der dritte und letzte Flug auf der Anreise hat begonnen. Die Sitze in der 737 sind natürlich nicht so toll wie in der 787, aber man hat genug Platz.

Das MCAS bleibt brav und so landet die Maschine fast pünktlich in Kahului auf der Insel Maui. Jetzt warten noch ein paar Herausforderungen auf die Taskforce. Zuerst muss mobiles Internet hergestellt werden. Mit der schon daheim bestellten SIM-Karte von ICBeter klappt das auf Anhieb. Die Koffer kommen auch beide an.

Jetzt muss noch das Mietauto gefunden werden. Es ist bekannt, wie es ungefähr aussieht und welche Nummer es hat. Mit zweimal die Parkreihe abgehen wird es dann auch gefunden. Es kann mit einer App aufgesperrt werden. Auch das funktioniert sofort. Das Auto hat kein Navi, aber jetzt wo es Internet gibt, geht das mit Google Maps.

Es geht schon gemütlich auf der zweispurigen Straße mit ca. 75 und dann mit 50 km/h dahin. Mehr sind nicht erlaubt. Und die Tour soll nicht gleich mit einem Strafzettel begonnen werden. Nach 20 Minuten ist das Ziel erreicht. Der Securitytyp und der Hausmeister sitzen vor dem Gebäude und plaudern. Letzterer führt den Weg zum Apartment. Der Zettel mit dem Türcode ist noch im Auto, aber das ist jetzt auch kein Hindernis mehr.

Nachdem die Koffer raufgebracht wurden und das Auto geparkt wurde, wird der Tag um ca. 0030 für beendet erklärt. Es hat beängstigend viel auf Anhieb funktioniert. Wenn das nur mal gut geht.…

Tag 0a: Anreise Mura

Wie bereits ausfühlich dargelegt, reist Mura getrennt von der restlichen Taskforce an. In den USA dürfen Präsident und Vizepräsident auch nie zusammen im gleichen Flugzeug sitzen. Weil er immer alles so rechtzeitig wie möglich erledigt, ist er am Vortag schon um 2200 fertig mit Steuern machen und Rechnungen überweisen.

Dann ist langsam Zeit, um den Koffer zu packen. Damit kann man eben nicht früh genug beginnen. Vorher muss aber das Stromkabel für das Navi gesucht werden. Nach einigen erfolglosen Suchungen kommt er drauf, dass er es einem Freund geborgt hat. Das ist kein Schritt in Richtung Weltherrschaft. Bis auf die noch komplett nasse Wäsche ist aber schon um 0100 alles fertig und er kann schlafen gehen.

Nach einer erholsamen Nacht läutet um 0500 der Wecker und der Rest kann eingepackt werden. Mit dem Koffergewicht stellt er einen persönlichen Minusrekord auf. Weil Goldwaschzeug, 5fach-Verteiler und Neoprenschuhe viel Volumen aber wenig Gewicht haben, bleibt es bei 22 kg. Das geht sogar in der Economyclass durch! Damit ist ICBeter diesmal mit fast 26 kg Kofferkönig!

Sein Vater ist heute der Taxler für ihn. Da er es geschafft hat, mit seiner Nachbarin eine bessere Reisebegleitung zu haben (zumindest bis Chicago), wird diese auch gleich mitgenommen. Um 0700 geht die Fahrt los. Da schläft der Rest der Taskforce noch. Mura startet ja bekanntlich als erstes und kommt als letztes an.

Um 0715 geht die Fahrt dann wirklich los. Am Feiertag ist die Autobahn leer und um 0800 ist Ankunft am Flughafen Wien. Checkin und Dropoff können beide am Business-Schalter machen, obwohl die Nachbarin Economyclass fliegt. Bei der Sicherheitskontrolle warten grob geschätzt 400.000 Personen. Mura fliegt aber vom Terminal D ab, das eine eigene Sicherheitskontrolle hat. Dort stehen vor jeder Linie nur 3 Leute an.

Fun Fact: Nach der Kontrolle kommen alle Leute von allen Checks wieder zusammen. Gut, dass das die, die eine Stunde gewartet haben, nicht wissen. Als Senior Globetrotter hat er natürlich einen Plastikgürtel auf der Hose, den er beim Check nicht abnehmen muss. Jahrzehntelange Erfahrung zahlt sich eben aus! So wird Zeit gespart, die in der Lounge sinnvoller verbracht wird, als in der Warteschlange.

Mit seiner Kreditkarte kann er einen Gast mitnehmen. Dann heißt es einsteigen. Auch da ist Mura schon Profi und meistert das fehlerlos. Business ist zu 100 %, Economy zu 95 % voll. Mit der AUA geht es scheinbar wieder bergauf. Der Sitz ist ok, mur für Schuhgröße 47 könnte der Fußraum eine Spur höher sein.

Essen ist gut, aber wenn man ganz hinten sitzt, ist natürlich das Hühnchen schon aus. Der Fisch ist aber auch ok. Nach dem 3 Gänge Menü, einem Film, ein wenig schlafen, einer “Würstelvariation auf Sauerkraut” und einer Serie ist man auch schon in Chicago. Vermutlich, weil sie schon mal sehr schlechte Erfahrungen gemacht haben, haben sie das Sauerkraut erst zum Schluss des Fluges serviert, sodass nach einem durchschnittlichen Verdauungsvorgang alle den Flieger schon wieder verlassen haben.

Wieder mal vergeht die Zeit wie im Flug und die Kiste setzt sicher in Chicago auf. Wartezeit bei der Einreise mit langsamem Vorwärtskommen 30 Minuten. Danach kommt eine Ecke. Mura macht den dummen Scherz, dass nach der Ecke wohl nochmal so eine lange Schlange ist. Nach weiteren 15 Minuten sind sie um die Ecke und sehen, dass es genau so ist.

Dann haben die Verantwortlichen aber Mitleid mit der wartenden Meute und öffnen die zweite Hälfte der geschätzt 70 Einreiseschalter. Das verdoppelt den Durchsatz schlagartig. So dauert es nur mehr weitere 30 Minuten bis sie bei der üblichen Prozedur mit Foto, Fingerabdrücken und Befragung sind. Letztere aber diesmal ziemlich simpel.

Der Vorteil, wenn man schon vor der Gepäckausgabe 1 ½ Stunden warten muss ist, dass man dann dort nicht mehr warten muss. Leute, die vertrauenswürdig ausschauen, werden nicht geprüft. Erst jetzt treffen sie seit dem Aussteigen auf das erste Klo. Wer da gleich am Anfang dringend musste, konnte dann sicher mit Fug und Recht behaupten, dass bei der Einreise alles flüssig lief.

Dann heißt es Abschied nehmen von der Reisebegleitung. Denn dummerweise nimmt er sie nicht mit auf Hawaii. Sie fliegt irgendwo hin weiter und er testet nach vielen Jahren jetzt mal wieder die Uber-App. Das stellt sich als leichter gedacht als getan heraus. Denn wenn am Uber-Sammelplatz kein WLAN funktioniert und die SIM-Karte nicht roamen kann, sieht man alt aus.

Es gelingt letztlich doch, eine Internet-Verbindung herzustellen und bei der Uberfahrt wird gleich ein Einkaufszentrum erspäht, das einen Haufen Fastfoodlokale und einen T-Mobile-Shop hat. Der ist wichtig, damit sich das Desaster bei der Uber-Bestellung nicht wiederholt. Weil sein Handy eSIM kann, will er sich eine solche besorgen. Wer jetzt nicht weiß, was das ist, der möge es googeln.

Das ganze geht ja sicher im Shop einfacher, als es online zu machen. Spoileralarm: Es ist nicht so. Im T-Mobile-Shop gibt es keine prepaid eSIM. Trotzdem tippt er sich die IMEI seines Handys ab. Wahrscheinlich, um es gleich an die CIA und die NSA weiter zu melden. Nächster Versuch im Target Store. Dort gibt es alles. Außer SIM-Karten halt. Dafür ist wahrscheinlich kein Platz im ca. 14 Fußballfelder großen Store.

Beim Rausgehen sieht er noch einen AT&T-Store. Prepaid gibt es gar nicht, aber er soll einmal im Target Store schauen. Mura beginnt sich nach der Servicewüste Österreich zu sehnen. Weil die ganze Aktion jetzt so gar kein Schritt in Richtung Weltherrschaft war, wird ins nächste Fastfood-Lokal marschiert. Es heißt „Culvers“, hat frisch gemachte Burger (9 Punkte), die Shrimps fallen unter die Kategorie „US-Qualität“ (7 von 10 Punkte).

Dann geht es zurück ins Hotel. Weil es dort WLAN gibt, findet er in einer halben Minute heraus, dass es eine T-Mobile-App gibt, die eine eSIM installiert. Schade, dass man das vor der Reise nicht herausfinden konnte. Der restliche Tag wird mit Chatten und Youtube verbracht. Außer im Urlaub hat er ja für sowas nie Zeit (hust…).

Damit die Nacht nicht so langweilig wird, wird er und vermutlich die nächsten drei Zimmer um 0330 von einem sanften Sirenenalarm mit ca. 100 dB geweckt. Nach kurzem Orientieren stellt er fest, dass es sein Handy ist, das einen Feueralarm in Zemendorf meldet. Stimmt schon, er ist jetzt ziemlich weit weg von dort. Dass er es aber nicht einmal versucht hat, zum Einsatzort zu kommen, ist jetzt aber schon enttäuschend.

Die restliche Nacht verläuft ohne Zwischenfälle.

Tag 0: Anreise

Der Tag ist gekommen! Heute startet die ICB-Taskforce Fremde und chaotische Kontiente (I.T.F.U.C.K) zu ihrer nächsten Mission. Wie schon erwähnt, sind Hawaii und San Francisco die auserwählten Ziele. Es ist bereits eine gute, alte Tradition, dass jede Tour mit der Anreise beginnt. Mit dieser Tradition wollen wir natürlich nicht brechen und machen das diesmal wieder genauso.

Erster Programmpunkt ist das Abholen von Tami aus Ödenburg. ICBeter fährt mit dem Auto dort hin. Dank seinem tollen Orientierungssinn – und auch ein wenig wegen Google Maps – findet er sofort das Ziel. Weil wir diese Fahrt nach Ungarn nicht vorher angekündigt haben, wissen die dunklen Mächte, die uns an der Weltherrschaft hindern wollen nichts davon. Deshalb gibt es keine zeitraubenden Grenzkontrollen. Das haben wir wieder schlau gemacht.

Auch auf der Rückfahrt wird einfach durchgewunken. Die ersten zwei von 8 Grenzübertritten auf der Reise haben wir damit erfolgreich hinter uns gelassen. Wie bereits angekündigt, wird der erste Teil der Tour mit der Bahn absolviert. Wegen Klimaschutz und so. Und zwar der Teil Eisenstadt – Budapest. Der Zug nach Wien (eine Direktverbindung nach Budapest gibt es in der kleinsten Großstadt der Welt nicht) fährt erst in ca. einer Stunde.

Also wird noch in ICBeters Wohnung beim Bahnhof gegangen. Koffer und Jacke können im Auto bleiben, man muss sie ja sonst rauf und wieder runter schleppen. Vor der Wohnungstür stellt sich heraus, dass es suboptimal ist, die Jacke im Auto zu lassen, wenn der Wohnungsschlüssel sich darin befindet. Also wird wieder in die Garage gegangen.

Dort stellt sich heraus, dass es suboptimal ist, wenn man keinen Schlüssel hat und in die Garage will. Die muss man nämlich von außen aufsperren. Von innen ging sie so auf. Also wird im Pullover bei ca. 11 °C eine Jogging-Runde zu den Eltern eingelegt. Zum Glück nur ein paar hundert Meter weit entfernt. Mit dem dort bekommenen Schlüssel kann dann der Schlüssel aus dem Auto geholt werden. Natürlich ein großer Schritt in Richtung Weltherrschaft.

Dann wird zum Zug marschiert. ICBeters Koffer hat gefühlte 50 kg. Wie viel es wirklich sind, wird sich am Flughafen morgen herausstellen. Waage hat er nämlich keine. Schnell ein Ticket nach Wien am Automaten gekauft. Es funktioniert auf Anhieb. Das sind wir von Automaten auf unseren Reisen gar nicht gewöhnt. Nach der kurzen Schrecksekunde wird das Ticket genommen und auf den Bahnsteig marschiert.

Komischerweise sind wie die Leute mit dem meisten Gepäck. Aber vielleicht reist ja außer uns hier wirklich niemand nach Hawaii. Wir fragen die Leute aber nicht. Die Unbeliebtheit öffentlicher Verkehrsmittel in Österreich kommt uns heute zugute, denn jeder von uns bekommt 4 Sitze für sich alleine. Also 3 fürs Gepäck und einen für sich. Die Ankunft am Hauptbahnhof erfolgt pünktlich.

Erster Weg ist in die Lounge. Wenn man früh genug bucht, bekommt man günstige Firstclass-Tickets, damit kann man dort hin gehen und die Wartezeit vertrödeln. ICBeter kauft sich noch ein Subway-Sandwich zum Mittagessen. Minuspunkt: Es gibt keinen Schmelzkäse und Oliven. Wenn wir einmal die Weltherrschaft haben, darf es sowas nicht mehr geben!

Mit der Beute wird dann zurück zur Lounge gewandert. Der Zug ist ohne Verspätung angeschrieben. Also wird auch pünktlich zum Bahnsteig gegangen. Der Zug steht schon dort und wartet auf uns. Es ist ein ungarischer Zug. Jetzt wissen wir, warum das Ticket so günstig war. Wir haben Plätze reserviert. Die Reservierung ist dort nicht angeschrieben. Aber die Plätze sind trotzdem frei. Das ganze 6er-Abteil ist frei.

Beängstigend pünktlich fährt der Zug ab. Pünktlich wie die Eisenbahn! WLAN gibt es keines ist halt ein ungarischer Zug. Der Schaffner ist österreichisch und scannt unsere Tickets. Sie scheinen gültig zu sein, wir werden nicht hinaus geworfen. Wenn der Zug beschleunigt, geht die Tür zum Abteil auf. Dafür geht sie automatisch wieder zu, wenn der Zug bremst. Ist halt ein ungarischer.

Flott sind wir über der Grenze. Schon zum zweiten Mal heute in Ungarn und unser dritter Grenzübertritt. Das soll uns erst mal einer nachmachen! In Ungarn gibt es eine neue Schaffnerin. Sie scannt sogar unsere Reservierung. Wir werden nicht hinaus geworfen. Während der Fahrt ertönt aus den Lautsprechern ein Alarmton. Wir tippen auf Feueralarm. Das was dann auf ungarisch durchgesagt wird, versteht nicht einmal Tami.

Solange wir aber keinen Rauch riechen, sind wir nicht beunruhigt. So geht es weiter zügig (!) dahin. Schließlich muss Tami noch die Klos testen. Wir sind ja nicht zum Spaß hier. Der Schmutzigkeitsgrad ist maximal. Wenigstens funktioniert der Seifenspender. Aber nicht der Wasserhahn. Ideal, wenn man letzteres erst nach dem ersten ausprobiert. So hat man von der Seife wesentlich länger was. Ist ja auch blöd, sich die teure Seife auf die Hände zu schmieren und sie dann gleich wieder runter zu waschen.

Und solange die Seife auf den Händen pickt, haben dort auch Viren keine Chance. Nur Vorteile also! Trotzdem vergibt er 0 von 5 Sternen für dieses Klo. Manchen kann man es eben nie recht machen. So geht es dann weiter bis Budapest. Erfahrene Weltenbummler wie wir steigen nicht sofort am ersten Bahnhof aus, auf dem „Budapest“ steht, sondern warten, bis der kommt, der auf dem Ticket steht. Mit diesem Trick kann man uns nicht reinlegen.

Bahnhof Budapest – so ähnlich wie der in Eisenstadt

Am Hauptbahnhof ist dann Endstation. Dort werden die ersten Urlaubsfotos gemacht und ein Taxi gesucht. Tami, der die Sprache der Eingeborenen beherrscht, übernimmt das Reden. Der Taxler erzählt ihm, dass er einmal überfallen worden ist. Aber im Gegensatz zu einem Kollegen ist er damals mit dem Leben davon gekommen. Na, da sind wir ja wieder wohin geraten.

Das Airport Hotel Budapest ist das Hotel neben dem Airport Budapest

Ziel der Fahrt ist das Airport Hotel. Das ist – Überraschung – neben dem Flughafen und es gibt ein gratis Shuttle dort hin auch um 4 Uhr früh. Ja, ihr habt richtig gelesen. Das ist die Zeit, zu der wir morgen los müssen! Aber was tut man nicht alles für die Weltherrschaft… Es gibt bequeme Betten, einen Fernseher und eine Minibar. Da kann man nicht meckern für 45 € pro Person.

Tami testet auch hier gleich das Klo. Es schneidet wesentlich besser ab, als das im Zug. Es ist sogar eine Schleife drüber, dass es desinfiziert ist. Diese gibt er nach Erledigung wieder drauf, damit ICBeter auch ein desinfiziertes Klo hat. Gratis WLAN gibt es auch und so ist der restliche Tag gerettet, welcher aber eh nicht lange dauert, denn morgen muss ja zu unchristlicher Zeit aufgestanden werden.

Vorschau 3

Ui, ui, ui! Bald ist es soweit! Schon morgen startet die ICB-Taskforce zu ihrem nächsten Abenteuer! Wie auch immer ihr es geschafft habt, die Zeit seit den letzten Blog-Einträgen durchzuhalten… jetzt ist die harte Zeit vorbei! Ab jetzt gibt es bis 28. November täglich einen Blogeintrag.

Es wird nämlich keine vorsintflutlichen Campingplätze ohne WLAN geben, wie in den vergangenen Touren. Denn die Reise findet ohne Wohnmobil und in richtigen Unterkünften statt. Ganz so, wie bei zivilisierten Menschen. Na ja, fast. Alles ist schon im Voraus gebucht und bezahlt worden. So konnten wir den dunklen Mächten ein Schnippchen schlagen, die kurz vor der Reise den Dollarkurs in die Höhe getrieben haben, um uns in den Ruin zu treiben.

Die Anreise wird ab morgen in zwei Gruppen absolviert werden. Die erste Gruppe sind ICBeter und Tami. Weil der Klimaschutz wichtig ist, werden sie den ersten Teil des Weges nach Hawaii mit der Eisenbahn zurücklegen. Erst am Tag danach wird zur Beschleunigung der Anreise auf den Flieger gewechselt.

Die zweite Gruppe ist Mura. Er fliegt schon einen Tag vor den anderen los. Dafür wird er aber erst einen Tag später in Hawaii ankommen. Die ersten werden eben die letzten sein. Am Freitag wird die Taskforce dann in voller Mannschaftsstärke vor Ort sein, um die Weltherrschaft an sich zu reis(s)en.

Na, dann kann ja nichts mehr schief gehen. Oder alles. Bleibt dran!

Vorschau 2

Ganz ausgefuchste Schlauköpfe haben aus der Tatsache, dass der vorige Beitrag in der Kategorie “Hawaii 2022” gepostet wurde, messerscharf geschlossen, wo die diesjährige Reise hingeht. Nach Hawaii!

Was eigentlich Plan B für 2020 gewesen wäre, ist jetzt Plan A für 2022. Die dunklen Mächte, die uns an der Weltherrschaft hindern wollen, gehören zum Glück nicht zu den Schlauköpfen, denn sie haben es offenbar nicht überrissen. Keine Katastrophe hat Hawaii seit dem letzten Posting heimgesucht. Mal sehen, ob es bis 26. so bleibt…

Hawaii besteht aus vielen Inseln. Da es aber aus Gründen, auf die wir hier nicht näher eingehen wollen, nicht möglich ist, mehrere Monate dort zu bleiben, beschränken wir uns auf die drei größten davon: Maui, Big Island und Oahu. In dieser Reihenfolge.

Da es langweilig wäre, nach der Hawaii-Reise gleich wieder heim zu fliegen und arbeiten zu gehen, werden noch ein paar Tage San Franciso drangehängt. Liegt ja schließlich am Weg… Und da die ICB-Taskforce bisher noch nie zu Thanksgiving in den USA war, muss dieses Manko dringend ausgemerzt werden.

Jungpolitiker Mura wird eine Woche vor der Tour noch kurz nach Spanien fliegen, um auszutesten, ob seine 4. Impfung auch wirklich wirkt. Aber diesmal nicht, um Meilen zu sammeln, sondern aus beruflichen Gründen. Falls er gesund zurück kommen sollte, wird er zur Verwirrung natürlich wieder andere Flüge nehmen, als Tami und ICBeter.

Aber welche das sind, wird noch nicht verraten. Deshalb: Dran bleiben und weiter hier mitlesen!

Vorschau 1

In Bälde ist es wieder soweit! Nachdem die ICB-Taskforce “Fremde und chaotische Kontinente” (ITFUCK) ihre Fans quälende Monate hat warten lassen, bis es wieder Berichte zur Suche nach der Weltherrschaft gibt, ist die Erlösung nahe.

Aber: Es wird noch nicht verraten, wohin es diesmal geht. Denn die dunklen Mächte haben dort bis jetzt noch keine Katastrophe ausgelöst. Das deutet darauf hin, dass sie noch nicht wissen, wo wir hin wollen. Deshalb wird die Destination erst kurz vor der Abreise bekannt gegeben.

So viel sei aber schon verraten: Es wird wieder auf die erfahrene Taskforce von 2018 gesetzt. Wer jetzt nicht weiß, wer gemeint ist, schlage im Inhaltsverzeichnis des Blogs nach. Auch dass es in genau einem Monat, am Nationalfeiertag los geht, wird schon jetzt preis gegeben.

Bleibt dran! In ca. zwei Wochen wird mehr verraten…

Tag 21 – Heimreise

Der letzte Tag ist angebrochen. Mura erweist dem Pool noch eine letzte Referenz. Weil wir wieder früh aufgestanden sind, ist genug Zeit, dass Freddy V. noch ein paar Toasts toasten kann, bevor er in Pension geschickt wird. Vielleicht bleibt er ja auch da und toastet für die Nachmieter genauso brav wie für uns.

Dann wird noch der Rest zusammengepackt. Reisetipp: Wenn man zum ersten Mal denkt, dass man alles eingepackt hat, sollte noch rund ein Drittel des Koffers leer sein. Denn sonst passt all das nicht mehr hinein, das man noch vergessen hat. Letztlich gehen doch alle Koffer mit Mühe zu.

Unser Flug ist natürlich der einzige, der Verspätung hat.

Dann muss ICBeter noch den Kofferraum putzen. Die dreckigen Wanderschuhe haben ihre Spuren hinterlassen. Das sollte jedoch das geringste Problem sein. Zumindest neue Bremsbeläge sind nach dieser Vermietung fällig. Dann kommt auch schon der Typ von der Hausvermietung.

Die Schlüssel sind überraschenderweise beide nicht verloren worden und werden zurück gegeben. Kurz wird noch einmal gecheckt, ob die Bude jetzt nicht doch abbruchreif ist. Aber es geht alles glatt. Somit wird die letzte Fahrt mit unserem Renault Kandjar angetreten. Fast wäre er automatisch wieder links auf die Autobahn Richtung Funchal aufgefahren.

Aber wir müssen diesmal nach rechts, zum Flughafen. Auf der Fahrt dorthin schauen wir der British Airways beim Landen zu. Man fliegt schräg auf den Flughafen zu und dreht dann im letzten Moment vor der Landung nochmal rechts rein und knallt die Kiste auf die Landebahn, um möglichst bald stehen bleiben zu können. Denn am Ende der Landebahn wartet ein 50 m Abgrund.

Bei der Einfahrt zum Flughafen erhält Mura eine SMS, dass der Flug Verspätung haben wird. Eine halbe Stunde. Abflug um 1200 statt um 1135. Also genug Zeit, um die Sixt-Rückgabe zu finden. Das ist aber langweilig, denn die ist gut angeschrieben. Wir räumen unsere Koffer aus dem Auto.

Unsere Maschine kommt. Da sollten wir eigentlich schon abheben…

Der Typ von der Rückgabe schaut sie den Wagen ganz genau an. Er kann einfach nicht glauben, dass das Auto 3 Wochen lang rund 1200 km in Madeira unterwegs war und keine einzige Delle bekommen hat. Auch die Bremsscheiben werden genau angeschaut. Dann muss er aber zugeben, dass alles ok ist. Da haben wir wieder mal eine Selbstbehalts-Versicherung umsonst abgeschlossen.

Am Auto, das neben unserem steht, sehen wir, wie Autos hier normalerweise zurück gegeben werden. Nämlich mit allerhand Unebenheiten im Blech. Dann geht es rauf zum Abflugschalter die Koffer aufgeben. Wie wohl die Chancen stehen, dass die Koffer diesmal mit uns ankommen?

Weil wir früh da sind und auch noch eine halbe Stunde Urlaubsverlängerung bekommen haben, setzen wir uns noch draußen hin. Diese Verlängerung haben wir vermutlich bekommen, weil wir am Beginn eine Stunde versäumt haben. Dann geht es aber zum Security-Check.

Mura will in die Fast Lane gehen, aber der Typ dort meint, sie wäre geschlossen. Wir stellen uns also an. Wir werden von ein paar Leuten auf der Fast Lane überholt. Beim Security-Check werden alle, die besonders verdächtig aussehen, auf Sprengstoff-Spuren untersucht. Mura wird daher klarerweise herausgefischt.

Aber dann geht es wirklich in die Lüfte.

ICBeter sieht man aber an, dass er keiner Fliege was zuleide tun kann und darf nach dem normalen Check durch. Es gibt eine Terrasse, wo man auf die Landebahn sieht. Dort muss man keine Masken tragen, also gehen wir dort hin. Da können wir unserem A320neo beim Landen zusehen. Eigentlich ist es jetzt schon 1130, das mit dem Abheben um 1200 wird wohl nichts.

Aber man kann ja schon mal zum Gate gehen. Dort ist natürlich alles voll mit einstiegswütigen Touristen. Also wird gewartet, bis sich die Reihen gelichtet haben. Wir gehen als letzte zum Ausgang. Zum Glück, denn ICBeter muss die Impfbescheinigung herzeigen. Und die will erst mal am Handy gesucht werden.

Mit nur einer Stunde Verspätung hebt die Kiste dann ab, bevor das Ende der Landebahn erreicht ist. Es ist ein gemütlicher Flieger, der für Langstreckenflüge eingerichtet ist. Also auch mit Bord-Entertainment-System. Diese Langstrecke dauert aber nur ca. 90 Minuten. Ausstieg in Lissabon ist wieder am Vorfeld.

Also werden wir in einen Bus gesteckt und fahren ins Terminal. Dort stehen schon die Damen von TAP und rufen alle, die nach Wien fliegen zusammen und schicken sie direkt zu Gate 22. Wahrscheinlich haben die schon die Triebwerke gestartet und den Fuß schon am Gaspedal und warten nur noch auf uns! Wir marschieren also flott hin.

Am Gate angekommen sitzen dort lauter gelangweilte Leute herum und warten, bis endlich das Einsteigen beginnt. So stehen wir noch gut eine halbe Stunde herum und warten. Dann beginnt tatsächlich das Bording. Im Flugzeug heißt es dann… warten. Denn die Crew, die diesen Flug Lissabon – Wien macht, ist die gleiche Crew, die Funchal – Lissabon geflogen ist.

Golden Gate Bridge in Lissabon?

Die Verspätung auf diesem Flug ist uns aber wurscht, denn einen weiteren Anschluss haben wir nicht. Wir können so spät ankommen wie wir wollen. Dann hebt auch unser vierter und letzter Flug auf dieser Reise ab. Es ist ein kleiner A319, der nicht so gemütlich ist wie der andere. Aber dafür dürfen wir länger darin sitzen.

Die letzte spannende Frage ist, ob unser Gepäck angekommen ist. Aber die Verspätung in Lissabon war lange genug, um die Koffer umzuladen. So kommen sie auch wirklich daher. Der Abholdienst von daheim wartet schon und bringt erst Mura dann ICBeter nach Hause und das Abenteuer findet ein Ende.

Wir waren erster beim Lost & Found in Funchal, wir haben einen Intensivkurs in Bergfahren gemacht, haben zwei Tage lang einen warmen Swimmingpool gehabt, waren beim Kaiser, sind im Atlantik geschwommen, haben mit dem CR7 das langweiligste Museum der Welt gesehen und haben ein Hostel für die Hawaii-Tour gefunden.

Die Reise kann daher getrost als großer Schritt in Richtung Weltherrschaft gewertet werden!

Tag 20 – Vereda do Fanal

Freddy V. toastet heute vielleicht zum letzten Mal unsere Toasts. Er hat die ganze Zeit durchgehalten. Deshalb wird er auch ehrenvoll in die Ahnengalerie unserer Toaster aufgenommen. Es werden Reste aus dem Kühlschrank mit Frühstücks-Cola verputzt. ICBeter testet noch die Temperatur des Pools. Den Rekord von vor ein paar Tagen, wo man eine Stunde drin bleiben konnte, wird wohl nie wieder erreicht werden.

Dann fährt ICBeter zur letzten Wanderung, während Mura den Pool am letzten Urlaubstag nicht im Stich lassen will. Der Weg führt wieder am Hafen vorbei. Zusätzlich kommt heute aber noch ein weiteres Auto mit Hostel-Besatzung mit. Dieses wird aber ca. 30 Minuten später losfahren. Es verspricht ein guter Tag zu werden, denn es scheint die Sonne.

Nach der Autobahn geht es wieder ordentlich bergauf. Schon nach ein paar hundert Höhenmetern beginnt es zu tröpfeln. Die steilen Straßen, die schon zweimal trocken befahren wurden und man sich damals schon gewundert hat, dass die Reifen bei der Steigung noch greifen, werden jetzt zur Abwechslung nass befahren. Nach dieser Reise werden wir für immer höchsten Respekt vor den Leistungen der Reifen-Industrie haben.

Als wir beim Ziel ankommen, herrscht wieder absolutes Kaiserwetter. Zusätzlich zu den Regenfällen gibt es heute noch starken Wind. Weil das zweite Auto noch eine halbe Stunde braucht, wird halt erst mal im Auto sitzen geblieben. Da ist es warm und trocken. Wir schicken Mura ein Foto vom Wetter, damit er richtig neidisch wird. Der arme sitzt bei Sonnenschein am Pool.

Leider kommt das zweite Auto dann doch noch. Es wird kurz Kriegsrat gehalten und beschlossen, dass mit einem der Autos zum Endpunkt der Wanderung gefahren wird und die Tour in umgekehrter Richtung marschiert wird. So wird es auch gemacht. Am Ziel angekommen wird der Regen dann auch schwächer. Die fünfköpfige Truppe macht sich auf den Weg.

Unterwegs kreuzen wir den Trail des Madeira Ultra Trail. Also des großen Extremlaufes durch Madeira. Für diesen Lauf hat es aber keine freien Startplätze mehr gegeben. Sonst hätten wir ihn natürlich gemacht. Diese Trail-Markierung führt uns dann auch prompt in die Irre, sodass wir ein paar hundert Meter zurück gehen müssen.

Der Rest des Weges wird aber ohne Probleme gemeistert. Weder Wind noch Wetter können uns aufhalten. Naja, eigentlich ist Wind ja Wetter. Zwischendurch hört es sogar mal auf zu regnen. Aber eh nur zwischendurch. Irgendwann taucht dann der Parkplatz mit dem anderen Auto auf. Dort zwängen sich alle hinein und es wird zum Startpunkt zurück gefahren. Aber nicht, um den Weg noch einmal zu gehen, sondern um das andere Auto zu holen.

Dann fahren erst mal alle heim, um sich trocken zu legen. Die ganze Hostelbelegschaft fährt mit dem anderen Auto, deshalb kann ICBeter direkt zur Villa fahren. Deshalb sucht das Navi auch einen anderen Heimweg aus. Diese Straße hat eine 60 km/h-Beschränkung. Schneller kann man dort auch nicht fahren, weil das dann alle Federn und Stoßdämpfer ruinieren würde.

Riesige Gewässer müssen überwunden werden!

Irgendwann kommt dann eine ganz große Tafel, die vor Steinschlag warnt. Das ist wohl auch ernst gemeint, denn auf der Straße liegen gleichmäßig verteilt Steine und Felsen unterschiedlicher Größen. Ob man sich Gedanken machen sollte, wenn man auf einer Straße fährt, die absolut kein anderes Auto benutzt und man eine halbe Stunde niemandem begegnet? Wahrscheinlich nicht…

Irgendwann kommt dann wieder Zivilisation. Das erste Haus, das auftaucht, ist die Snackbar, wo wir vor dem extrem kurzen Levada-Marsch Cola getrunken haben, um dort parken zu dürfen. Da ist es dann nicht mehr weit bis zur Autobahn. Daheim angekommen wird schon mal mit dem Packen begonnen. Denn das Ende ist nahe!

Am Abend wird dann noch ein letztes Mal nach Funchal gefahren. Dort ist ein letztes Abendmahl mit der Wandertruppe der letzten Tage geplant. Es wird ein kubanisches Restaurant ausgewählt. Da ist die Karte übersichtlich, es gibt nur 4 Gerichte. Huhn, Schwein, Rind und vegan. Das lindert die Qual der Wahl.

Danach geht es wieder heim in die Villa. Unterwegs wird noch getankt. Warum auch immer, aber auf der Tankanzeige sind nur mehr 2 Striche zu sehen. Wir müssen uns anstellen, denn alle drei Zapfsäulen sind belegt. So muss eine Weile gewartet werden. Nachdem wir dran waren und die Rechnung bezahlt haben, sind wir das einzige Auto an der Tankstelle. Alle Zapfsäulen sind frei. Wenn da nicht wieder die dunklen Mächte ihre Hand im Spiel hatten!

Aussicht!

Zuhause wird dann weiter eingepackt, es werden noch die letzten Madeira-Bananen verdrückt und der Blog schreibt sich auch nicht von alleine. Morgen um die Zeit sitzen wir schon wieder zu Hause und Madeira ist von uns erlöst. Es sei denn, der Flugverkehr wird morgen wegen der Omikron-Variante komplett eingestellt. Wir sind zuversichtlich, dass das so sein wird.

Tag 19 – Vereda do Pesqueiro

Zum Frühstück darf Freddy V. heute nur die Toasts von ICBeter toasten, weil Mura die Testsieger des großen Semmeltests nochmal verputzt. Langsam geht es daran, die Reste aus dem Kühlschrank zu verputzen. Die XL-Eier sind übrigens keine Empfehlung, denn sie brechen beim Kochen. Gegessen werden sie trotzdem.

Heute ist wieder Wandertag, aber wieder nur für ICBeter. Um 1030 geht es los. Zuerst muss aber zurück ins Haus gelaufen werden, denn es wurde das Wasser vergessen. Das ist zum Wandern wichtig. Dann geht es aber los. Aber zuerst muss zurück ins Haus gelaufen werden, denn das Geldbörsl mit dem Führerschein wurde vergessen. Das kann auch wichtig sein.

Dann geht es aber wirklich los. Wirklich. Erste Station ist wieder der Hafen, denn die Hostel-Girls werden wieder mitgenommen. Da sie die Wanderung gefunden und geplant haben, ist das nur fair. Das Ziel ist diesmal der Westzipfel der Insel. Das ist etwas weiter als sonst, daher ziert sich das Navi etwas, den Weg anzuzeigen. Es bequemt sich dann aber doch.

Dann geht die Fahrt in den wilden Westen los. Auf der Fahrt fängt es wieder mal zu regnen an. Aber das kennen wir schon und denken uns nichts dabei. Vor allem, weil gleichzeitig die Sonne scheint. Und zwar auf uns, nicht nur über den Wolken. Das Navi führt uns zielsicher zum Startpunkt der Wanderung. Samanthas Handynavi weiß es natürlich besser als unseres. Deshalb fahren wir 2 km weiter.

Dort gibt es immerhin einen Wanderweg zu einem Leuchtturm und wieder zurück. Das war aber nicht, was wir geplant haben. Also steigen wir wieder ins Auto und fahren dorthin, wo unser Navi das Ziel ausgerufen hat. Der Weg, der von dort weggeht, führt genau zum Beginn der Vereda do Pesqueiro Wanderung. Inzwischen hat es aufgehört zu regnen und die Sonne scheint.

Jetzt geht’s bergab

Dann geht es in Serpentinen rund 500 Höhenmeter bergab. Es ist erstaunlich, wie fit wir sind. Außer zum fotografieren müssen wir keine einzige Pause einlegen. Und das bei strahlendem Sonnenschein und keinem Schatten! Schon nach rund 40 Minuten sind wir unten. Der Strand ist auch hier ein Schotterstrand mit großen schwarzen Steinen.

Haben wir schon erwähnt, dass in Madeira alles steil ist?

Wir machen schnell ein Foto mit Selbstauslöser. Dann greifen die Regentropfen an. Aber wir sind gerüstet und haben Regenmäntel und Schirme mit. Völlig frustriert, dass er uns nichts anhaben konnte, verzieht sich der Regen wieder. Ein großer Triumph! Nach einer halben Stunde am Strand herumlungern geht es wieder auf den Weg zurück.

Aus langjähriger Erfahrung beim Bergwandern weiß man, dass der Rückweg immer einfacher ist als der Hinweg. Diesmal war es aber irgendwie nicht so. Dennoch wurde der Weg in rund 70 Minuten erledigt. Nicht mal doppelt so langsam wie bergab. Das soll uns erst mal einer nachmachen. Auf dem Weg nach oben treffen wir einen einheimischen Bergführer, der gerade drei Holländer nach unten führt. Er gibt uns noch ein paar Tipps für Wege in der Nähe für die wir uns herzlich bedanken und sie dann ignorieren.

Taskforce an der Küste angekommen

Denn wir haben noch zwei weitere Stationen am Plan. Die erste ist der Garganta Funda- Wasserfall, der zweithöchste auf Madeira. Einen Parkplatz finden wir dort nur mit viel Phantasie. Aber bekanntlich gilt ja auf Madeira, dass alles ein Parkplatz ist, wo ein Auto hinpasst. 5 Minuten Fußmarsch gibt es noch zum Aussichtspunkt.

Dritter Tagesordnungspunkt ist die Seilbahn bei Achadas de Cruz. Die Straßen hier sind kurvig, aber nicht steil. Kurz vor 1700 kommen wir an. Gerade noch rechtzeitig, denn um 1730 geht die letzte Rückfahrt. Im Gegensatz zu österreichischen Seilbahnen, die immer nach oben gehen und zurück nach unten, geht es hier erst mal nach unten. Die Fahrt kostet hin und zurück nur 3 € pro Kopf. Da wir alle drei nur je einen Kopf haben, kommt es uns billig.

Es ist eine der steilsten Seilbahnen in der Welt und hat keine Stützen unterwegs. Einfach nur ein Seil, das von oben nach unten hängt. Unten gibt es ein altes Fischerdorf zu besichtigen und natürlich die Klippen und das Meer. Es gehen ziemlich hohe Wellen, aber zum Wellenreiten haben wir heute keine Zeit. Denn wir müssen rechtzeitig wieder bei der Talstation sein. Sonst müssen wir wieder zu Fuß raufgehen.

Zweitgroßter Wasserfall Madeiras

Es wird geschafft. Wir fahren mit den gleichen Kanadiern rauf, mit denen wir schon runter gefahren sind. Dann geht es an die Rückfahrt. Das Navi leitet uns über die Nordküste nach Hause. Soll uns recht sein, die haben wir eh noch nicht gesehen. Es gibt keine Bergstraßen, nur normale Straßen und Autobahnen.

Nach einer Weile beginnt es wieder zu regnen. Das hält dann an, bis die Mädels wieder am Hafen von Fuchal abgeladen werden. Der Weg nach Hause wird wieder auswendig gefunden. 100 Meter vor dem Haus beginnt es dann wie aus Schaffeln zu schütten. Da heißt es erst mal ein paar Minuten im Auto sitzen und warten. Ein kurzes Nachlassen des Regens wird dann für den Sprint in die Villa genutzt.

Mura hat während des Tages wieder den Pool getestet und es ist mit der Temperatur nicht besser geworden. Eher im Gegenteil. Die Erkenntnis ist: Regen ist gut für die Temperatur, kalter Wind schlecht. Da es stark regnet, rechnen wir morgen mit einem heißen Pool. Außerdem hat er Müll rausgebracht und den Geschirrspüler eingeräumt. Außerdem auch den Wasserstand des Jaccuzy erhöht. Mit dem Gartenschlauch, nicht was ihr jetzt wieder denkt…

Essen gehen ist bei dem Wetter auch suboptimal, also wird wieder bestellt. Der letzte Burger-Lieferant wurde für gut befunden und wird diesmal wieder ausgewählt. Bis das Essen kommt, hat es sogar wieder zu regnen aufgehört, sodass der Bote trocken bleibt. Die vereinzelten Wolkenbrüche bleiben aber den ganzen Abend erhalten.

Da ist es schön, wenn man eine Villa hat, in der es trocken ist. Und in der man Internet hat. In diesem Sinne wird ein erfolgreicher Tag für beendet erklärt.

Tag 18 – Funchal

Vor dem Frühstück, bei dem Freddy V. diesmal wieder Nichtvollkorntoast toasten darf, überlegt ICBeter, ob er das Brettl, von dem er seit Reisebeginn isst, einmal waschen sollte, da es schon spezielle Farben annimmt. Dann entdeckt er aber ein wichtiges Feature so eines Brettls: Die Rückseite! So könnte das noch ein paar Wochen funktionieren. Leider ist aber in 3 Tagen schon der Rückflug.

Diesmal ohne Regen…

Wir sind also in der Schlussphase der Reise. Im Film ist das immer die Phase, wo es noch einmal spannend wird und der große Showdown kommt. Na schauen wir einmal. Da der Camembert schon seit Tagen im Kühlschrank stinkt, macht Mura kurzen Prozess mit ihm. Er wird komplett aufgefuttert. So wird er nur mehr einmal stinken.

Wir haben’s gefunden!

Weil der Tag mit der Kaiserkirche und dem botanischen Garten vor ein paar Tagen dem Kaiserwetter zum Opfer gefallen ist, wird dieser Tag heute wiederholt. Weil das alles aber nicht sehr lange dauert, wird erst einmal die Pooltemperatur getestet. Der kalte Wind hat seinen Tribut gefordert und so haben wir wieder ein paar Grad verloren. Aber zum Glück ist der Jaccuzy eine verlässliche Konstante.

Dann geht es los. Diesmal ohne Umweg über den Hafen. Wir sehen aber, dass „Mein Schiff“ wieder dort anliegt. Eine spätere Recherche ergibt, dass es das „Mein Schiff 4“ ist. Das Navi führt uns wieder über allerhand Serpentinen nach Monte. Obwohl es heute nicht regnet, finden wir wieder einen Parkplatz. Diesmal nicht ganz vor dem Eingang, aber in Gehweite.

Mein Schiff 4

Irgendwie sind diesmal auch Leute dort und die Kirche ist offen. Somit ist auch das Kaisergrab zugänglich und wir sind jetzt offiziell dort gewesen. Dann geht es weiter zum botanischen Garten. Dort gibt es sogar einen großen Parkplatz, der fast leer ist, weil alle mit der Seilbahn herkommen. Man muss dafür nur mit der ersten Seilbahn nach Monte hinauf fahren, ein Stück weit zur zweiten Seilbahn gehen und damit zum botanischen Garten hinunter fahren.

Die Seilbahn karrt laufend neue Touristen heran

Im Garten selbst gibt es jede Menge Pflanzen in allen Größen und Farben. Wir haben natürlich wieder eine Sammlung der besten Fotos unten gemacht, damit unsere Fans nicht selbst hier her kommen müssen. Dann wird noch ein Eis gegessen und wieder zurück gefahren. Natürlich nicht ohne noch ein letztes Mal im Supermarkt gewesen zu sein. Für die letzten 3 Tage muss noch eingekauft werden.

Botanischer Garten

Am Abend ist dann großes Kochen angesagt. Alles, was seit den ersten Tagen in der Kühltruhe schlummert, muss jetzt weg. Die Thunfischstäbchen, Wedges und ähnliches Zeug werden ins Backrohr geschoben. Es ist weder das Essen angebrannt noch die Bude abgebrannt. Das ist auf jeden Fall ein großer Schritt in Richtung Weltherrschaft.