Tag 1: Sinsheim

Mura haut sich heut als erstes aus den warmen Federn. Bru hat sich gestern beschwert, dass auf unserem Zeitplan steht, dass wir erst zu Mittag ins Museum nach Sinsheim fahren. Wir sollen doch schon um 0800 aufstehen und um 0900 fahren. Auch Michl und ICBeter stehen schon früh auf, damit die Fahrt pünktlich losgehen kann. Sie frühstücken alle ganz gemütlich und stellen um 0900 fest, dass Georgi und Bru immer noch schlafen.

Sie überlegen zuerst, alleine abzufahren, lassen es dann aber doch sein. Schließlich stehen die Langschläfer doch auf und fangen auch mit Frühstücken an. Da es nur ein richtiges Trinkglas gibt, muss das Cola aus Weingläsern getrunken werden. Das hat auch mehr Stil. Pünktlich um 0900 ICB-Zeit geht es dann los. Sinsheim wird ins Navi programmiert. Auf der deutschen Autobahn darf man so schnell fahren wie man will. Zumindest ein paar Kilometer, denn dann kommt immer schon eine Tafel, die das Tempo auf 120 beschränkt. Oder 100. Oder 80. Man kommt jedenfalls nicht so schnell voran wie in Österreich.

Aber auch bei Tempo 200 schluckt dieser Wagen sicher weniger als das Wohnmobil in Amerika. Mit den deutschen Benzinpreisen verbraucht er in Euro gerechnet aber wahrscheinlich mehr als unsere 9-Meter-Kiste damals. Wir haben es schon damals geahnt, dass das Wohnmobil eigentlich sehr sparsam ist…

Das Navi gibt immer sehr präzise Anweisungen wie z. B. „dem Straßenverlauf sehr lange folgen“. Wenn man sich genau an diese Instruktionen hält, kommt man zielgenau an. So wie wir. Ein paar große Flugzeuge auf dem Dach zeigen uns an, dass hier das Technikmuseum ist. Es gibt einen Außen- und einen Innenbereich. Aufgrund des Regens entschieden wir uns, zuerst den Innenbereich zu besichtigen.

Mura kauft die Karten und wir marschieren hinein. Es beginnt mit der Ausstellung von alten Autos. Amerikanische Karossen aus den 50er Jahren. Wir sind noch nicht weit, da kommt die Lautsprecherdurchsage: „Herr Martin Moravitz bitte zur Kassa kommen.“ Anscheinend kennen Sie uns hier. Vielleicht haben uns Blog-Leser erkannt! Oder Mura hat seine Kreditkarte bei der Kassa liegenlassen. Vermutlich hat er gehofft, dass jemand sie klaut, damit einkauft und er dafür Bonusmeilen gutgeschrieben bekommt.

Nachdem wir uns auch noch ein paar alte Autos aus den 20er und 30ern angeschaut haben, kommt wieder eine Durchsage. Aber diesmal wird niemand von uns namentlich erwähnt. Es wird nur bekannt gegeben, dass bald der IMAX-Film über Fliegerei beginnt. Den haben wir mit der Eintrittskarte mitgekauft. Also begeben wir uns zum Kinosaal. Vorher werden aber noch Getränke und Popcorn gekauft.

Im Museum gibt es alte Autos

Im Museum gibt es alte Autos

Erfahrenen Weltenbummler wissen, was es bedeutet, in der kulinarischen Hochburg Deutschland Popcorn zu kaufen… nämlich gezuckertes Popcorn. Noobs wie Michl und Mura wissen das offenbar nicht und freuen sich nur bis zum ersten Bissen über die große Portion, die sie bekommen haben. Aber das sind Erfahrungen, die man auf dem Weg zur Weltherrschaft einfach machen muss. In Asien essen sie Heuschrecken und Käfer, in Deutschland süßes Popcorn.

Der Film über Fliegerei entpuppt sich als Werbefilm für den Dreamliner von Boeing in 3D. Von brennenden Batterien ist komischerweise nicht die Rede gewesen. Michl fällt das süße Popcorn beim Essen auf den Boden. Wir glauben ihm aber nicht, dass es ein Versehen gewesen ist. Als wir das Kino verlassen, sieht es aus wie am Schlachtfeld. Wieder einmal haben wir eine eindeutige Visitenkarte hinterlassen.

Dann geht es wieder hinein ins Museum. Weil wir schon so viele alte Autos gesehen haben, wechseln wir zu den Flugzeugen. Die Flugzeuge am Dach kann man auch alle betreten. Darunter eine Concorde der Air France. Sehr geräumig ist es darin nicht. Die Tickets für einen Flug mit diesem Vogel waren so teuer wie ein Firstclass-Ticket mit dem Platzangebot der Economyclass. Und noch dazu durfte man für das Geld weniger lang fliegen, weil die Kiste so schnell unterwegs war. Weil immer mehr Leute eingesehen haben, dass das nur Nachteile bringt, sind die Flüge 2002 eingestellt worden.

ICBeter macht es sich in der Businessclass der Tupolev bequem

ICBeter macht es sich in der Businessclass der Tupolev bequem

Es sind noch ein paar andere Flieger zu sehen, darunter eine Tupolev – ein russischer Klon der Concorde. Nach dem Ausflug in die Luftfahrt haben wir Hunger. Daher wird es wieder Zeit, weitere Erfahrungen mit der deutschen Küche zu sammeln. Wir verlassen das Museum. Man kann mit der Eintrittskarte, die für den ganzen Tag gilt, wieder zurück kommen. Der Weg aus dem Museum geht durch einen Shop. Das kennen wir schon. Langsam beginnen wir, da ein Muster zu erkennen. Wir fahren ein Stück vom Museum weg und finden eine Gaststätte mit dem schönen Namen „Burger King“.

Die werden wir testen. Weil wir alle schon lange keine Burger gegessen haben, holt sich jeder ein Burgermenü. Für dumme Leute, die immer alles verschütten gibt es einen Plastikdeckel auf den Colabecher. Bru und Michl brauchen das aber nicht. ICBeter holt dann noch eine Waffel mit Eis und Schokosauce und Michl leert ihm seinen Becher Cola über die Hose. Gut, dass es eine schwarze Hose ist, das passt farblich eh.

Wir geben Michl heute nichts mehr in die Hand, das man ausschütten kann. Das Essen ist zwar nicht so gut wie bei Hooters, aber Burger King zählt auch nicht zur gehobenen Gastronomie. Danach geht es zurück zum Museum. Wir knöpfen uns wieder die erste Halle vor, bei der wir durch den Film unterbrochen worden sind. Die mit den alten Autos. Immer wieder gibt es auch Automaten, wo man einen Euro reinwerfen kann und irgendetwas bewegt sich oder eine mechanische Orgel fängt zu spielen an.

Der erste Eindruck täuscht oft. Diese Leistungsdaten traut man dem Boliden auf den ersten Blick gar nicht zu!

Der erste Eindruck täuscht oft. Diese Leistungsdaten traut man dem Boliden auf den ersten Blick gar nicht zu!

Wir sponsern einen Euro, um die Räder einer riesigen Dampflock in Bewegung zu setzen. Leider dampft es aber nicht. Einen weiteren investieren wir, um eine Spielzeugeisenbahn zum Fahren zu bringen und eine große Dampfmaschine – wieder ohne Dampf – in Bewegung zu versetzen. Letztlich noch einen, um einen schweizer Kampfflieger zu bewegen. Der bewegt sich aber nur langsam und behäbig – ist halt ein Schweizer…

Nach den Eisenbahnen gibt es noch alte Autos und Rennwagen. Bevor es finster wird, begeben wir uns in den Außenbereich. Dort ist die Panzerabteilung. Panzer die hauptsächlich aus dem 2. Weltkrieg sind, sind dort ausgestellt. Eine Tafel klärt darüber auf, dass sie alle funktionsuntüchtig gemacht wurden. Eine Testfahrt oder ein Testschießen sind also nicht möglich.

Dann gibt es noch einen Flugsimulator für eine Boeing 747. Man kann den Steuerknüppel nach vorn und hinten drücken und die Nase fährt nach unten und oben. Kostet auch einen Euro. Wenn wir das gewusst hätten, hätten wir Bru diesen Simulatorflug geschenkt! Zum Schluss gibt es noch eine Indoor Militärabteilung und weitere alte Autos zu sehen.

S.g. Fluggäste, ich bin heute Ihr Kapitän. Es besteht überhaupt kein Grund zur Panik, bitte beruhigen Sie sich wieder!

S.g. Fluggäste, ich bin heute Ihr Kapitän. Es besteht überhaupt kein Grund zur Panik, bitte beruhigen Sie sich wieder!

Nach zwei großen Hallen und geschätzten 10.000 alten Autos beenden wir diesen Museumstag. Der Grund, warum man auf deutschen Straßen keine Oldtimer sieht ist, dass sie alle in Sinsheim stehen. Das Navi führt uns zielsicher wieder heim. Auf der Fahrt öffnet Bru eine Packung Bacon-Chips. Da steht drauf, dass Spuren von Haselnüssen drin sein können. Von Spuren von Fleisch ist aber nicht die Rede. Das Zeug dürfte also rein vegan sein. Der Geschmackstest bestätigt diese Annahme.

Daheim wird auf den Hauptprogrammpunkt des Tages gewartet. Der Simulatorflug von Bru im A380. Das ist eine große Verantwortung. Denn eine Simulaton ist ja bekanntlich nur in der Realität eine Simulaton. In der Simulaton ist die Simulaton die Realität. Und wenn der Flieger da abstürzt, sterben viele simulierte Menschen. Das ist in der Realität nicht schlimm, für die Menschen, die in der Simulaton leben, aber eine Katastrofe (die neue Rechtschreibung ist übrigens auch in der Realität eine Katastrofe).

Also ist es wichtig, rechtzeitig zum Briefing dort zu sein. Briefing ist nicht das Schreiben von Nachrichten auf Papier und Versenden mittels Kuvert, sondern das Weitergeben von Instruktionen. Also fahren wir schon eine halbe Stunde früher weg, als notwendig wäre. Das Navi führt uns zielsicher zum Zielort. Der ist beim Flughafen Frankfurt. Nur ist dort kein Parkhaus. Wir fahren etwa einen halben Kilometer weiter, finden aber immer noch keines.

Darum entschließen wir uns, umzudrehen. Wir fahren wieder am Zielort vorbei, bis wir ein Parkhaus finden. Das ist zwar über einen Kilometer weit weg, aber wir haben ja noch über eine Viertelstunde Zeit. Wir fahren auf die zweite Etage, wo „Exit“ angeschrieben steht. Eine freundliche Stimme begrüßt uns auf Ebene 2 und wir sehen eine schöne Wand mit Aquarium-Motiven. Aber keinen Ausgang.

Wir versuchen mal eine Türe und stehen im Parkhaus auf Etage 2. Also laufen wir noch etwas weiter. Dort sehen wir endlich ein Exit-Schild. Wir gehen durch die Tür und stehen im Parkhaus. Aber wir finden eine weitere Tür, die vielversprechend aussieht. Sie führt über Stiegen eine Etage nach unten. Dort treten aus der nächsten Türe ins Parkhaus auf Etage 1. Aber auch hier ist Exit gut angeschrieben und führt uns zu einem Aufzug. Dort auf den Knopf neben Exit gedrückt.

Eine freundliche Stimme begrüßt uns auf Etage 2 und wir treten auf einen Gang mit einem schönen Aquarium-Motiv an der Wand. Wir überlegen kurz, ob wir uns vielleicht in einem Adventuregame befinden, wo man erst irgendwelche Items sammeln muss, bevor man weiter gehen kann. Aber wir erkennen, dass das nicht der Fall sein kann, weil die Grafik-Qualität viel zu gut ist. Wir greifen daher zu Plan C (Plan B ist uns keiner eingefallen).

Wir gehen zurück zum Auto und bringen Bru zum Zielort, lassen ihn dort aussteigen und schauen dann ohne ihn und ohne Zeitdruck, wo wir parken können. Warum war das eigentlich nicht Plan A? Egal, eine freundliche Stimme im Aufzug begrüßt uns auf Ebene 9 und wir steigen wieder ins Auto ein. Beim Runterfahren bekommen wir einen Drehwurm. Wir sind uns nicht sicher, ob wir so viele Stockwerke raufgefahren sind wie jetzt runter.

Aber wir kommen nicht unterirdisch heraus, sondern auf Straßenlevel. Wir fahren aus dem Parkhaus hinaus. Die Straße geht etwa 20 Meter weit und dann wieder in das Parkhaus hinein. Wir rechnen schon nicht mehr damit, jemals aus dem Parkhaus hinauszufinden. Leider haben wir nur eine halbe Packung Bacon-Chips als Proviant mit.

Dann kommen wir doch zur Ausfahrt. 2,50 Euro müssen wir für das lange Parken hier bezahlen. Ok, dafür haben wir aber auch etwas geboten bekommen. Wir kommen zum Zielort. Wieder eine schwere Krise überstanden. Vor dem Eingang gibt es immerhin Parkplätze für 15 Minuten. Die Drehkreuze sind nur kurz ein Hindernis. Alle außer Mura gehen mit hinein. Leider erfahren wir drinnen, dass die anderen nicht zuschauen dürfen und wieder abhauen müssen.

Also lassen wir Bru mit seiner Mission alleine und ziehen wieder ab. Wir fahren heim und warten dort bei „Elton zockt“ auf Pro7 auf die hoffentlich erfolgreiche Landung von Brus A380. Es wäre schon ein großer Rückschritt auf dem Weg zur Weltherrschaft, wenn das nicht gelänge.

Gegen 0030 fahren dann Mura und ICBeter wieder zum Flughafen, um Bru abzuholen. Er hat den Flug ohne Absturz überstanden. Glück für die simulierten Flugpassagiere. Es waren nur zwei statt drei Leute zum Fliegen da, also konnten beide länger fliegen. Bru war in Hongkong. Nachdem er auf der Neuseeland-Tour nicht mit war, hat er damit zumindest Hongkong auch gesehen.

Er ist zweimal gestartet und fünfmal gelandet. Das sind über zwei Landungen pro Start. So etwas schafft nicht einmal Chuck Norris! Dreimal landen ohne überhaupt gestartet zu sein ist auf jeden Fall ein großer Schritt in Richtung Weltherrschaft!

Da es heute schon richtig warm in der Wohnung ist, dauert es heute etwas länger, bis alle ins Bett finden. Daher wird der Tag erst um ca. 0130 für beendet erklärt.

 

Tag 0: Anreise

Der Tag des Aufbruchs ist gekommen. In den hohen Norden nämlich. Nach Deutschland, wo der Orkan Xaver wütet. Aber der ist angeblich eh weiter nördlich. Weil wir so etwas geahnt haben, fliegen wir listigerweise nur bis Frankfurt und nicht weiter hinauf. Damit können uns die dunklen Mächte mit ihrem Xaver nichts anhaben.

Wir sind aber gespannt, was sie sich sonst für uns ausgedacht haben, um uns an der Weltherrschaft zu hindern. Die erste Hiobsbotschaft haben wir schon gestern bekommen. Nano, der unser Pilot auf der Tour sein sollte, hat keinen Urlaub bekommen und muss daheim bleiben. Ein infamer Angriff auf die ICB-Taskforce, den wir aber locker weggesteckt haben. Wir sind nämlich einfach ohne ihn geflogen.

Um 0530 treffen sich Mura, Georgi, Michl und Bru um von Großhöflein abzufahren. Sie kämpfen sich tapfer durch den Schneesturm bis zum Flughafen Wien Schwechat. Erste Erkenntnis: Um diese Zeit ist es noch finster! Und es gibt tatsächlich Menschen, die um diese Zeit schon unterwegs sind. Es existiert also Leben zu einer Zeit, wo wir das nie für möglich gehalten haben.

ICBeter kommt mit dem Zug direkt von Wien. Auch er stellt fest, das um diese Zeit schon viele Leute wach sind. Sie schauen aber nicht glücklich aus. Tatsächlich kommen alle rechtzeitig am Flughafen an. Es gibt sogar 5 Baggage-Dropoff-Schalter von Air Berlin. Und einer davon ist sogar besetzt. Wenn man im Internet eincheckt, spart man Zeit, weil man nur zum Dropoff gehen muss und nicht zum Checkinschalter.

Am Dropoff steht ein Kandidat, der offenbar keinen Plan hat und ewig lang in seinen Zetteln herumsucht und herumdiskutiert. Der ist dort sicher hin geschickt worden, um uns aufzuhalten! Von den Checkinschaltern sind 3 besetzt und es geht dort auch recht flott voran. Schließlich erbarmt sich ein Mitarbeiter auf einem dieser und lässt Leute vom Dropoff zu sich kommen. Wahrscheinlich liest der unseren Blog und kennt uns.

Am Gate stehen wir schon vor der nächsten Herausforderung: Alle Sitzplätze am Gate nach Frankfurt sind besetzt… Wir greifen aber zu einer List und setzen uns auf die Sitzplätze des Gate nach Zürich nebenan. Wir steigen aber trotzdem in den Flieger nach Frankfurt und nicht nach Zürich ein. Ein genialer Schachzug, der verhindert hat, dass wir vor dem stundenlangen Flug ein paar Minuten stehen mussten!

Der Flieger ist nicht von Air Berlin sondern von Niki. Der Niki Lauda fliegt nicht selber, aber ganz offenbar kennt er uns, denn wir haben beim Online-Checkin gleich Plätze in den ersten beiden Reihen bekommen. Das hat sicher er veranlasst! Kann natürlich auch sein, dass man uns den anderen Fluggästen nicht zumuten will… ICBeter sitzt auf der linken Seite, die restlichen 4 rechts. Im Sinne der ausgewogenen Lastverteilung hätte eigentlich Mura auf die linke Seite gehört. Wir wissen vom Rafting in Neuseeland, wohin so eine asymmetrische Gewichtsverteilung führen kann!

Die ICB-Taskforce ist fliegt voll Tatendrang ab

Die ICB-Taskforce ist fliegt voll Tatendrang ab

Die Flugbahn ist etwas holprig, aber der Flug geht trotz der ungleichen Lastverteilung problemlos über die Bühne. Unsere Koffer kommen sogar ganz am Anfang heraus. Schön langsam wird uns das unheimlich. Wir sind sonst immer bei den letzten. Kein Koffer ist beschädigt oder verschwunden. Das ist ein gutes Omen und wir marschieren zu Sixt. Im Internet haben wir schon ein großes Auto gebucht.

Wir hätten auch ein cooles haben können, aber das wäre für 6 Personen zu klein gewesen. Also haben wir 5 jetzt einen Ford Galayx. Mura bekommt die Papiere und den Schlüssel. Er fragt die anderen, ob wir uns Sorgen machen sollten, dass am Zettel „Ford Galaxy“ steht, am Autoschlüssel aber das VW-Logo prangert. Wir glauben aber, dass das nur ein Versuch ist, uns zu verwirren und fragen nicht nach, sondern treten den Marsch zum Auto an.

Das ist am Flughafen Frankfurt eine echte Wanderung, denn alles ist hier größer, weiter und entfernter als in Wien. Am Ende der Wanderung sehen wir unseren Galaxy schon auf seinem Platz stehen. Mura drückt die Fernbedienung am Schlüssel und der kleine VW daneben blinkt und entriegelt seine Türen. Und schon ist Mura wieder auf Wanderung.

Aber Wandern haben wir auf unseren Touren ja schon intensiv geübt und so schafft er den Rück- und Rückrückweg ohne Probleme. Und diesmal öffnet sich sogar das richtige Auto. Jetzt kann nichts mehr schief gehen. Das Auto hat sogar ein Navi. Die nette Dame bei Sixt hat Mura gefragt, ob er um 6 €/Tag ein Navi haben will. Er hat es aber nicht genommen. Mit diesem geschickten Winkelzug hat er uns ein gratis Navi verschafft und 30 € gespart! Und wir haben die Erkenntnis gewonnen, dass uns diese Gauner über den Tisch ziehen wollten. Aber wir wissen ja schon, dass Frankfurt die höchste Kriminalitätsrate hat…

In Sindlingen bei Frankfurt haben wir eine Villa gemietet. Zumindest ein Apartment darin. Die Adresse ist schnell ins Navi eingegeben. Die Hausnummer 10 gibt es im Navi nicht, aber immerhin 8. Da kann 10 nicht weit weg sein. Zielsicher führt uns das Navi zum Zielplatz. Die höchste Nummer dort ist 8. Wir stellen die Karre mal ab und schwärmen aus, um die Nummer 10 zu suchen. ICBeter findet die Villa schließlich. Zwischen der Nummer 8 und 10 ist aber nur Fußgängerzone und keine Straße. So muss Mura über einen Umweg zum Ziel finden.

Vor dem Einzug in die Villa ist die Hürde der Nummernkombination zu nehmen.

Vor dem Einzug in die Villa ist die Hürde der Nummernkombination zu nehmen.

Aber auch das wird gemeistert. Jetzt kann nichts mehr schief gehen. Mura hat vorher Instruktionen bekommen, wie man in das Haus hineinkommt. Es ist eine 6stellige Kombination in die Tür einzugeben. Das ist wie beim Klo auf amerikanischen Campingplätzen. Bei sowas haben wir schon Routine, das schaffen wir locker. Bis auf die Tatsache, dass nach dem ersten Versuch „wrong code“ auf dem Display steht.

Nachdem das auch beim zweiten und dritten Mal so ist, vermuten wir wieder ein Komplott dunkler Mächte gegen uns. Deshalb ruft Mura beim Vermieter an. Der bestätigt, dass der Code richtig ist. Also geben wir ihn ein viertes Mal ein und die Tür geht auf. Also ruft Mura wieder an, dass es eh geht und wir nur zu dumm waren, in drei Versuchen den richtigen Code einzutippen.

Das Apartment liegt im 2. Stock direkt unter dem Dach. Als wir die Wohnung betreten ist es wie im Hochsommer. Zumindest ist die Heizung so eingestellt, als wäre es Sommer. Gerade, dass wir kein Eis von den Fenstern kratzen müssen, um hinauszusehen. Wieder mal werden uns Stolpersteine auf dem Weg zur Weltherrschaft vor die Füße geworfen. Man will uns heimtückisch erfrieren lassen. Oder vielleicht ist das einfach nur, damit der Sekt, der im Wohnzimmer steht, nicht warm wird…

Wir würden aber eine warme Wohnung einem kühlen Sekt vorziehen, darum ersuchen wir telefonisch um Temperaturerhöhung. Am Abend wird wer kommen uns sich das anschauen. Das trifft sich gut, denn als nächstes steht sowieso ein Fixpunkt jeder ICB-Tour auf dem Programm: Das Einkaufen. Im Einkaufen sind wir schon absolute Profis. Da macht uns keiner was vor, deshalb wird das flott erledigt sein. Hin zum Supermarkt, einkaufen und wieder retour. Ein Musterstück an Effizienz und Zielstrebigkeit!

Aber zuerst muss ein Supermarkt gefunden werden. Das WLAN funktioniert Gott sei Dank problemlos und so machen wir uns auf die virtuelle Suche. Weil Aldi und Lidl so Billigdiskonter sind, beschließen wir, dort ganz sicher nicht einzukaufen. Weil wir einen gescheiten Supermarkt wollen, der auch groß ist und einen ordentlichen Parkplatz hat, suchen wir den nächsten REWE heraus. Der ist gar nicht weit weg.

Das Navi führt uns sicher dort hin. Leider gibt es dort keine Parkplätze und der Markt ist auch nur sehr klein. Also stellen wir uns in eine Seitengasse und suchen im Navi den nächsten REWE. Der ist im Main-Taunus-Zentrum. Das ist zwar 12 km weit weg, aber dafür offenbar ein riesen Einkaufszentrum mit einem REWE. Wir fahren also hin. Bei der Einfahrt ins Einkaufszentrum dämmert uns, dass die Idee, in der Vorweihnachtszeit ein Einkaufszentrum aufzusuchen, auch so ihre Nachteile haben könnte.

Einer davon ist die Parkplatzsuche. Wir fahren in das riesige Parkhaus. Alle Plätze sind besetzt. Außer die Behindertenparkplätze. Wie erkennt man, dass man in Deutschland ist und nicht in Wien? Die Behindertenparkplätze sind auch dann frei, wenn die anderen Parkplätze belegt sind. Und dass keine Autos mit Wiener Kennzeichen dastehen. Doch das stellt sich im 3. Gebäude des Parkhauses als Irrtum heraus. An der Ecke sehen wir ein Auto mit einem unverkennbaren Kennzeichen aus Wien. Kein Wunder, dass kein Platz frei ist, wenn sogar die Wiener hierher einkaufen fahren!

Wir haben den ersten Wiener gefunden!

Wir haben den ersten Wiener gefunden!

Es beschleicht uns aber der Verdacht, dass die voll belegten Parkplätze ein Werk der dunklen Mächte sind, um uns aufzuhalten. Denn es kommt uns komisch vor, dass wirklich niemand ohne Behindertenausweis auf einem Behindertenparkplatz parkt und alle Autos auf den Frauenparkplätzen gerade und unbeschädigt auf den Plätzen stehen. Da ist eindeutig was faul… Letztlich finden wir aber ganz in der Nähe des Wiener Autos einen Platz.

Das ist ca. einen halben Kilometer weg vom Anfang des Einkaufszentrums. Dort befindet sich der REWE. Also treten wir die Wanderung an. Wir kämpfen uns zwischen einkaufswütige Konsumenten und vorsichtig abwartende Schaufensterbummler durch. Als wir es bis zum REWE geschafft haben, beschließen wir, vor dem Einkauf die deutsche Küche zu testen. Der Ruf der Küche des Landes des Schnitzels mit Tunke ist ja jetzt nicht der allerbeste. Also betreten wir die nächstgelegenen Lokale.

Es handelt sich um einen Subway und einen McDonalds. Mura und Georgi gehen in den Subway und er Rest fällt beim Mäci ein. Auch wenn der McRib keine Gourmetpreise gewinnt, ist der Rest doch essbar. Die deutsche Küche ist also besser als ihr Ruf! So gestärkt machen wir uns auf zum REWE. Allerdings stellen wir fest, dass der Weg zurück zum Auto doch recht lang ist. Nach kurzer, aber intensiver Beratung beschließen wir, einen anderen Supermarkt zu suchen. Bei der Ausfahrt aus dem Parkhaus fahren wir eine Ebene weiter hinunter und stellen fest, dass dort eine Menge Plätze frei sind.

Aber jetzt haben wir schon den nächsten Supermarkt einprogrammiert. Es ist ein Lidl. Wir kommen dort hin. Es ist ein schöner, großer Markt mit einem großen Parkplatz. Dort finden wir alles, was wir brauchen. Sogar Fairtrade Schokolade und Kaffee (sprich: „Kaffe“) gibt es dort. Da kann man nicht meckern. Die Rechnung beläuft sich auf rund 70 €. Das ist geradezu lächerlich wenig für uns. Aber wenn man bei Lidl kauft, kann man sich halt keine ordentlichen Rechnungsbeträge erwarten.

Die ICB-Taskforce sitzt gemütlich vor dem Fernseher...

Die ICB-Taskforce sitzt gemütlich vor dem Fernseher…

Zurück daheim wir beschlossen, dass wir aufgrund der Temperatur genauso gut draußen sein können. Also machen sich alle auf in die Stadt. Alle außer Mura. Der hütet das Haus und legt sich eine Runde schlafen. Ziel ist jetzt der Frankfurter Zoo.

Erwartungsgemäß finden wir auf der Straße keinen Parkplatz. Also fahren wir in die Garage des Krankenhauses vom Roten Kreuz. Das Rote Kreuz muss man schließlich unterstützen. Zu Fuß geht es dann in den Zoo. Dort ist allerhand Getier zu sehen. Von Mietzekatzen wie Löwen und Tiger über Fledermäuse und Giraffen bis zu Affen. Bei den Pavianen kommen wir rechtzeitig zur Fütterung.

Da wird das Futter auf dem Boden verstreut und die Affenbande hereingelassen. Dann stürmen alle heraus und machen sich wie wild über das Fressen her. Es geht dabei furchtbar zu. Fast so schlimm wie wenn es kostenloses kaltes Buffet nach einer Kulturveranstaltung gibt. Dabei werden die guten Sachen wie Kukuruz oder Sonnenblumenkerne wie wild eingesammelt. Salat und Obst werden beiseite geschoben und – zumindest vorerst – liegen gelassen. Irgendwie erinnert uns das an was, aber wir kommen nicht drauf, was es ist.

Um 1700 schließt der Zoo und alles, was weniger als 4 Beine hat wird rausgeschmissen. Beim Ausgang geht es durch einen Giftshop. Da war es wieder, dieses Dejavu-Erlebnis… Es gibt dort auch einen 1,6 m großen Plüschbaren zu kaufen. Der kostet 2.100 € und wird in 6 Monaten nach Auftrag speziell angefertigt. Das dauert aber zu lange, um ihn als Überraschung mit heim zu nehmen.

Wir spenden noch 6 € für den Parkautomaten des Roten Kreuzes und fahren wieder heim. Dort ist es immer noch so kalt wie vorher. Mura hat der Versuchung, sich in der Mitte den Wohnzimmers ein warmes Feuerchen anzuheizen, widerstanden. Nach kurzer Zeit ist aber ein Arbeiter da, der die Heizung repariert. Da das aufheizen eine Weile dauern wird, wird entschieden, Essen zu gehen.

In ganz Deutschland gibt es nur ein einziges Hooters-Lokal. Und das ist in Frankfurt. So gestaltet sich die Bedenkzeit kurz. Nicht aber die Anfahrt, die im Freitagabend-Verkehr mitten in die Innenstadt von Frankfurt geht. Überflüssig zu erwähnen, dass uns wieder Hindernisse in Form von Baustellen in den Weg gelegt wurden. Die verrückte Idee, auf der Straße parken zu können, haben wir auch diesmal wieder schnell aufgegeben und das nächste Parkhaus genommen.

Beim Hooters bekommen wir obwohl wir nicht reserviert haben, gleich einen Platz. Die Qualität des Essens ist sehr gut. Das ganze Geld, was beim Stoff für die Kleidung der Kellnerinnen eingespart wird, wird in gute Zutaten investiert. Bru bestellt kleine Vorspeisen-Burger, ICBeter, Michl und Georgi eine Hauptspeise und Mura beides. Aber es muss ihm bei den letzten Stücken geholfen werden. Das macht uns etwas Sorgen.

Das einzige, was nicht ganz passt, ist die Menge der Pommes. Vielleicht sollten sie noch etwas mehr Stoff bei den Serviererinnen sparen und dafür mehr Pommes auf die Teller legen. Als wir schon gehen wollen, hat Georgi die glorreiche Idee, doch noch ein Bier zu trinken. Also schließen sich Michl und ICBeter an. Das stellt sich als äußerst gute Idee heraus. Denn kurz nachdem das Bier serviert wird, dürfen wir miterleben, dass Hooters nicht nur Wert auf kulinarische Angebote legt, sondern auch für kulturelle Höhepunkte sorgt.

So wird von den Kellnerinnen zu den Klängen von YMCA und Cotton Eye Joe eine Tanzeinlage geboten. Das muss man sich so vorstellen wie das Ballett in der Staatsoper – nur in einem anderen Stil. Nachdem der kulturelle Teil vorbei ist und auch das Bundesliga-Spiel auf den Großbildschirmen aus ist, treten wir den Rückzug an. Da uns auf dem Rückzug nie Hindernisse in den Weg gelegt werden, kommen wir natürlich schnell voran und sind bald wieder bei unserer Villa. Diesmal schaffen wir es schon im 2. Versuch, die Geheimkombination einzugeben. Diese ist auch deutlich komplizierter, als die Kombination für die amerikanischen Atombomben…

Es hat schon gut 17 bis 18 °C in der Wohnung. Was will man mehr? Die Temperaturen erhöhen trotzdem die Motivation, bald ins Bett zu gehen und so wird der Tag schon vor Mitternacht für beendet erklärt.

Vorschau 3

Das Warten hat wieder ein Ende. Es hat jetzt für euch endlich wieder einen Sinn, den Computer aufzudrehen. Denn ab morgen gibt es wieder 5 Tage lang ICB-Blog-Einträge! Die Weltherrschaft wird diesmal in Frankfurt am Main gesucht.

In der Wikipedia steht, dass Frankfurt bei den großen deutschen Städten die größte Dichte an Verbrechern hat. Das ist kein Wunder, denn es sind ja alle großen Banken dort mit ihrem Hauptsitz vertreten! Dort, wo die vielen Milliarden der europäischen Steuerzahler hinverschwunden sind, muss die Weltherrschaft zu finden sein!

Hauptsächlich wird Bru aber das Fliegen eines Airbus A380 lernen. Wenn wir mal einen solchen als Privatflieger haben, haben wir dann schon einen, der damit umgehen kann. Im Gegensatz zu den Terroristen, die Start und Landung nicht lernen wollen, sondern nur das Zielfliegen, wird er nur Start und Landung lernen. Ein Reziprok-Terrorist quasi.

Um ja auf der sicheren Seite zu sein, werden wir mit Nano noch einen echten Piloten mit auf der Tour haben. Denn wenn wir die Weltherrschaft schon dort erringen, müssen wir ja mit einem anderen Privatflieger heimkommen. Der A380 ist nicht so schnell lieferbar. Dass wir bis jetzt ohne eigenen Piloten unterwegs waren, könnte ein Grund dafür sein, dass es mit der Weltherrschaft bis jetzt noch nichts geworden ist!

Weiters sind alte Bekannte mit von der Partie: ICBeter, Mura, Michl und Georgi. Blog-Leser kennen sie alle und wissen, dass es sich um echte Vollpfo profis handelt. Wenn Frankfurt diese Heimsuchung überstehen sollte, kann auch die nächste Finanzkrise die Stadt nicht in den Untergang treiben…

Jetzt müssen wir nur noch hoffen, dass uns die NSA nicht schon am Flughafen verhaften lässt. Denn ich habe in diesem Blog zweimal “Terrorist” geschrieben! Hoppla, dreimal “Terrorist”… verdammt, viermal… ich mach jetzt Schluss!

Vorschau 2

Hier endlich die Auflösung unsers Rätsels:

Die Annahme, dass wir ein Besteigen des Mt. Everest ohne Sauerstoff nicht schaffen würden, ist zwar eine Frechheit – wir sind schließlich teils in Gummistiefel zum Goldsuchen gewandert… Trotzdem ist der Kommentar, dass das falsch ist richtig.

Da es auch keinen Westpol gibt, ist die 2. Option richtig: Bru wird einen Airbus A380 steuern!

Aber bevor jetzt alle alles liegen und stehen lassen, um in den nächsten Luftschutzbunker zu flüchten: Es wird nur ein Flug im Simulator sein. Der unvermeidliche Absturz wird also keine Katastrophe apokalyptischen Ausmaßes anrichten.

Zu Nikolo geht es los. Wir fliegen nach Frankfurt (nicht im Simulator, dafür mit echtem Piloten). Dort mieten wir uns in eine Villa ein und werden auch noch ein Rahmenprogramm machen, das uns der Erringung der Weltherrschaft ein Stück näher bringen wird.

Viel mehr wird aber noch nicht verraten, sonst liest ja niemand mehr im Blog mit!

Vorschau 1

Es ist wieder was im Busch bei der ICB-Taskforce… und ihr könnt raten, was es ist!

A) Die Besteigung des Mt. Everest ohne Sauerstoff
B) Ein Flug im Cockpit des Airbus A380 mit Bru am Steuerknüppel
C) Eine Expedition zum Westpol.

und es dauert auch nicht mehr lange!

Tag 29: Heimflug

Unsere letzte Stunde ist gekommen. Zumindest der letzte Tag. Heute geht es wieder ab in die Heimat. Das ist dort, wo man die Zeit zwischen zwei Reisen verbringt. Weil um 1100 Checkout ist, stehen wir schon um 0830 auf. Da wir das Fenster nicht öffnen können, machen wir die Türe auf, selbst auf die Gefahr, das gesamte restliche Hotel einer Geruchsbelästigung zu unterziehen.

Zum Frühstück gehen wir diesmal rechtzeitig. Wir bringen eine Spamdose mit, damit sind wir die einzigen im Raum, die irgendetwas Wurstzeugmäßiges essen. Vielleicht hätten wir die zweite Dose im Frühstücksraum versteigern sollen. Den Toaster haben sie immer noch nicht repariert. Wir hätten Freddy III. mitbringen und hier lassen sollen.

Dann geht es darum, die restlichen Sachen in den Koffern unterzubringen. Das erweist sich oft als regelrechte Kunst. Wir sind aber absolute Profis darin. Vielleicht sollten wir daheim Kurse beim WIFI dafür anbieten. „Wie bringe ich 2 m³ Gepäck in einem 1 m³ Koffer unter“. Die restlichen Lebensmittel lassen wir dem Reinigungspersonal als Trinkgeld da. Das haben sie sich auch wirklich verdient, wenn sie das Zimmer wieder auf Vordermann kriegen. Wenn…

Um 1125, also pünktlich 1100 ICB-Zeit verlassen wir dann das Zimmer. Wir stellen unsere grob geschätzten 100 Koffer und Taschen in der Lobby auf. Das nimmt schon einmal einen bemerkenswerten Prozentsatz der Fläche der Lobby in Anspruch. Wir lassen uns ein großes Taxi rufen. Das ist dann auch in 10 Minuten da. Es ist aber gar nicht so groß wie wir gedacht oder gehofft haben.

Aber der Fahrer kann auch WIFI-Kurse abhalten „Wie bringe ich 10 m³ Koffer in 5 m³ Kofferraum unter“. So geht es dann hoffnungsfroh zum Flughafen. Dort kommen wir ein bisserl zu früh an. Der Flug ist erst in 6 ½ Stunden und noch nicht einmal angeschrieben. Muras Flug schon gar nicht, denn der ist erst morgen. Er hat nämlich noch nicht umbuchen können. Aber er hofft, am Ticketschalter kurzfristig umbuchen zu können.

Das nennt man gesunden Optimismus. Erst mal setzen wir uns in der Abflughalle auf den Boden und packen unsere Laptops und Tablets aus. Denn am Flughafen Seattle gibt es gratis WLAN für alle. Ein großes Plus. Wenn ihr das nächste Mal nach New York oder so fliegen wollt, dann fliegt lieber nach Seattle, denn da habt ihr WLAN am Flughafen.

Mura sitzt auch hier, obwohl er immer noch kein Ticket für morgen hat. Wahrscheinlich übt er das Warten einfach schon für morgen. Aber wir haben hier auch alles, was wir brauchen: Einen Boden zum Sitzen, ein Klo und gratis Internet. In den 6 Stunden Wartezeit hätten wir auch nach San Francisco fliegen, dort einen Kaffee trinken und zurück fliegen können. Aber wir haben es dann doch gelassen. Wenn der Kaffee nicht gut gewesen wäre, hätten wir uns ziemlich geärgert.

Die ICB-Taskforce in Wartestellung

Die ICB-Taskforce in Wartestellung

4 Stunden vor dem Abflug öffnen dann die Schalter und wir können unsere Koffer aufgeben. Mura fragt bei der Gelegenheit beim Ticketschalter, ob er von morgen auf heute umbuchen kann. Aber er bekommt wieder eine Absage. Die gesamte Businessclass ist ausgebucht. Er kann nochmal um 1730 vorbeischauen, wenn der Checkin schließt, aber er soll sich keine allzu großen Hoffnungen machen.

Die restlichen 4 hauen sich durch den Security-Check, wo man auch die Schuhe ausziehen muss und warten auf das Einsteigen. Die Tante beim Einstieg ist mit dem Smartphone-Boardingpass von ICBeter überfordert und scannt ihn irgendwie falsch. Worauf nach Ende der Boardingtime jemand bei seinem Platz vorbeischaut, den Boardingpass und Reisepass kontrolliert und ins Funkgerät sagt, dass eh alle da sind.

Eine Weile dauert es dann noch, bis sich der Flieger in Bewegung setzt. >> FAST FORWARD >> Die Landung in London ist ziemlich pünktlich. Wir hatten bis zu 80 km/h Rückenwind. In London Heathrow gibt es für jeden 45 Minuten gratis WLAN. Durch die Zeitbeschränkung läuft es auch mit akzeptabler Geschwindigkeit. Mit Bussen bringt man die Leute zu den richtigen Terminals. Dort muss man sich dann selbst das richtige Gate aussuchen. Das wird an der großen Anzeigetafel bekannt gegeben. Leider oft erst, wenn schon final call ist.

Der Flug von ICBeter geht um 1440, der der anderen um 1420 (Budapest). Trotzdem wird das Gate von Wien früher angeschrieben als das von Budapest. Letztlich ist es dann das gleiche Gate – 24. Dieses ist nämlich noch weiter unterteilt in 24a, 24b etc. ICBeter steigt in den Flieger nach Wien und kommt dort planmäßig an. Die neuen Gepäcksausgaben am Wiener Flughafen sind super, da geht es viel schneller als vorher. Der Koffer ist gleich einer der ersten, der rauskommt!

Mura hat auch um 1730 kein Glück beim Schalter und muss auf den morgigen Flug warten. Also begibt er sich in das Hotel, das er vorsorglich reserviert hat. Es ist ein Flughafen-Hotel, also muss er nicht lange hinfahren. Dort gibt es wenigstens Internet, sodass ihm nicht ganz so fad wird. Leider muss er wieder um 1100 auschecken, obwohl der Flug erst am Abend ist.

Also fährt er wieder zum Flughafen, um seinen heutigen Warte-Marathon zu beginnen. Zuerst mal 6 Stunden auf den Abflug in Seattle warten. Immerhin gibt es einen Wendys im Abflugbereich. Und in der Lounge gibt es Internet. Dann geht es ab ins Flugzeug und schon nach 9 Stunden landet die Kiste in London.

Dort ist es leider nicht mit 6 Stunden Warten getan. Diesmal sind es 7. Doch auch dort gibt es Internet, also alles kein Problem. Die letzten 2 Stunden Flug werden noch locker runtergebogen. In Wien kommt er zum Zoll. Die sind gar nicht begeistert, dass knapp vor Schichtende noch einer daherkommt und was verzollen will. Und dann auch noch zwei Rechnungen für privat und Firma haben will.

Aber als Beamter hat man es eben immer schon schwer und so werden die Rechnungen ausgestellt. Daheim stellt er dann fest, dass die TSA in Seattle alle seine Koffer geöffnet und durchwühlt hat. In jedem Koffer ist ein Hinweiszettel, das alles überprüft worden ist. Immerhin fehlt nichts. Die amerikanischen Beamten sind offenbar fleißiger als die österreichischen. Naja, kein Kunststück…

Tonittt und Georgi gehen mit den Businessclass-Tickets durch das Prioritygate beim Security Check. Das geht schneller. Außer, wenn danach das ganze Gepäck durchsucht wird wie bei Tonittt. Aber es werden keine Bomben gefunden und so darf er hinein. Der Flieger nach Budapest hat schon beim Abflug Verspätung.

So kommt er auch mit 30 Minuten Verspätung in Budapest an. Der Taxler ruft Tami schon an, ob sie überhaupt kommen. Der verspricht, dass sie schon rauskommen werden, wenn die Koffer da sind. Der Taxler versucht dann offensichtlich, die Verspätung mit der Fahrt wieder aufzuholen.

Er fährt jedenfalls wie der Henker. Die Verkehrsregeln gelten in Ungarn für Taxis anscheinend nicht. Im Schnitt fährt er rund 30 km/h schneller als von den Verkehrsschildern empfohlen. Zuerst geht es nach Györ, denn dort muss er anscheinend noch was abholen.

Dann wird Tami in Ödenburg und Tonittt und Georgi in Eisenstadt abgeliefert und für sie ist um 2200 die Tour zu Ende.

Damit endet offiziell die Kanada/USA-Tour der ICB Taskforce Fremde Und Chaotische Koninente im Jahr 2013. Wir haben wieder viele Abenteuer bestanden und sogar mehr mit Rubbellosen gewonnen als je zuvor. Wir haben es zwar wieder verzockt oder gar nicht abheben können, aber es zählt trotzdem als Erfolg.

Deshalb und auch weil wahrscheinlich noch nie jemand so viel Benzin in so kurzer Zeit durch ein Wohnmobil gejagt hat, kann die Reise als großer Schritt in Richtung Weltherrschaft gewertet werden!

Tag 28: Seattle

Heute müssen wir nicht auschecken, daher schlafen alle bis 0930. Da Frühstück genau dann zu Ende ist, gibt es heute keines. Also bereiten wir uns in Ruhe auf den heutigen Tag vor. Mura versucht, seinen Flug von Sonntag auf Samstag umzubuchen. Es ist ihm schon gelungen, von Dienstag auf Sonntag umzubuchen. Aber immer noch ein Tag zu spät. Außerdem versucht er, die Safeway-Karte mit 2000 Punkten im Internet zu versteigern.

Zu Mittag geht es dann los. Wir fahren zum Microsoft-Campus, um uns dort das Visitorcenter anzuschauen. Georgi bleibt im Hotel. Mura hat die Bus-Route im Internet recherchiert. Wir müssen zweimal umsteigen, um dort hin zu kommen. Wir haben noch unsere Orca-Karten. Dort wird das Fahrtgeld abgebucht. Wenn man innerhalb von 2 Stunden wieder in einen Bus einsteigt, wird nichts zusätzlich abgebucht.

In Seattle gibt es den U-Bus

In Seattle gibt es den U-Bus

Beim ersten Umsteigen müssen wir in den Untergrund. Wir fahren mit dem U-Bus. In einem Tunnel unter der Stadt geht es los, aber bald kommt der Bus wieder an die Oberfläche zurück.

Auf der Fahrt wird Mura von jemandem mit einer Air Force-Kappe ausgefragt. Sicher ein Agent der NSA. Er verrät aber nichts von unseren Weltherrschaftsplänen und spielt den einfachen Touristen.

Bei Microsoft angekommen finden wir erst mal einen Hotdog-Stand. Der verkauft uns die heißen Hunde um den halben Preis. Wahrscheinlich, damit er die restlichen Hotdogs, die er zu Mittag nicht losgeworden ist, endlich an den Mann bringt.

Dann kommen wir zum Visitor Center. Zu unserer Enttäuschung steht Bill Gates nicht am Eingang, um uns persönlich zu begrüßen. Da ist sich der Herr wohl zu gut dafür. Aber was solls. Wir laufen durch den Shop und schauen uns das Visitor Center an. Dort werden die neuesten Entwicklungen wie Surface oder Windows Phone ausgestellt.

Jetzt müssen strategische Entscheidungen getroffen werden

Jetzt müssen strategische Entscheidungen getroffen werden

Es gibt auch einen Touchscreen-Tisch mit Tower Defense, das wir zu viert spielen. Aber leider verlieren wir. Also machen wir uns wieder davon und testen die Klos. Die sind mit Abstand das beste an Microsoft. Sauber und sehr geräumig mit gutem WLAN-Empfang. Tami kauft sich noch zwei Pullover im Shop und wir fahren wieder weg.

Diesmal müssen wir 2,50 satt 2,25 $ zahlen, weil wir in der Peak-Zeit fahren. Einmal müssten wir umsteigen, aber da es nicht weit ist, gehen wir zu Fuß. Wir checken im Hotel kurz Mails und Mura versucht, seinen Flug umzubuchen. Dann gehen ICBeter, Tonittt und Tami zum Space Needle. Da es schon nach 1800, kostet das Rauffahren statt 22 nur 18 $. Wieder voll gespart.

Das Zimmer sieht nach 24 Stunden aus wie ein Schlachtfeld

Das Zimmer sieht nach 24 Stunden aus wie ein Schlachtfeld

Es steht eine lange Schlange beim Ticketschalter, aber daneben stehen zwei einsame Ticketautomaten, die wir gleich benutzen. Die Tickets haben einen Zeitstempel und wir müssen 15 Minuten totschlagen, bis wir drankommen. Dafür gehen wir in einen Giftshop und kaufen T-Shirts. Dann geht es aber ab auf den Turm. Stiegen gibt es nicht, wir fahren mit dem Lift.

Im Nu ist man oben und kann schauen, wie schön es unten ist. Wir sehen auch unser Hotel. Wir drehen ein paar Runden und machen eine paar Fotos. Danach geht es wieder hinunter. In der Hoffnung, dass es um 2100 wieder eine Wassershow gibt, gehen wir zum Springbrunnen. Aber es tut sich nichts. Also gehen wir zum Hafen, um uns was zu Essen zu suchen.

Downtown Seattle vom Space Needle aus

Downtown Seattle vom Space Needle aus

In der Sporthalle ist offenbar gerade ein Basketballspiel zu Ende, denn die Leute strömen massenweise heraus. Wir laufen etwa eine halbe Stunde die Küste entlang und gehen dann in ein Fischrestaurant. Dort wird Fisch gegessen und ein Feuerwerk in der Ferne beobachtet. Dann marschieren wir zurück zur 3. Avenue, weil dort die Busse abfahren.

Der 16er kommt nach einigen Minuten. Wir fahren zurück zum Space Needle. Leider verpassen wir die Station zu Aussteigen und fahren weiter. Da wir über die große Brücke fahren und schon ziemlich weit von Space Needle entfernt sind und um diese Zeit die Busse nur stündlich fahren, rufen wir lieber ein Taxi, um zum Hotel zurück zu fahren.

Mura und Georgi haben in der Zwischenzeit Pool und Hot Tub getestet. Am Abend werden noch alle Vorbereitungen für den morgigen Flugtag getroffen und um 0100 wird der Tag für beendet erklärt.

Tag 27: Rückfahrt

Heute ist wieder früh Tagwache, da wir bis 1100 das Wohnmobil zurück geben müssen. Deshalb müssen alle um 0800 aufstehen. Da ist es aber schon hell, was die Sache einfacher macht. Frühstück muss trotzdem ausfallen, wir werden dann in Seattle was essen. Eingepackt haben wir schlauerweise schon gestern, jetzt müssen wir nur mehr ein paar Kleinigkeiten erledigen, um wie geplant um 0900 vom Campingplatz abzurauschen.

In den Nutty Bars sind lauter gute Sachen...

In den Nutty Bars sind lauter gute Sachen…

Zuerst müssen wir aber das Essen ausräumen. Alles was wir in Seattle noch essen können, kommt in einen Aufhebe-Müllsack, alles was wir nicht mehr mitnehmen können oder wir nicht wissen, ob es noch genießbar ist, in einen Müll-Müllsack. Nachher müssen wir dann noch das Wohnmobil auskehren. Wir sortieren auch Sachen aus, die wir nicht mitnehmen können, die aber noch brauchbar sind.

Wie z. B. Freddy II. & III. oder den Wasserkocher. Diese Sachen stellen wir in die Camper-Küche zur freien Entnahme für andere Camper. Unser Sessel und die Gummistiefel, die wir auf den Weg gestellt haben, sind in der Nacht schon verschwunden. Das stimmt uns positiv, dass wir auch die anderen Sachen sinnvoll loswerden. Dann geht jeder nochmal aufs Klo bevor wir losreiten.

Die Küche ist eigentlich nur ein kleiner überdachter Bereich. Wir stellen unsere Verschenk-Sachen hin und hauen schnell ab, bevor jemand auf die Idee kommt, dass wir hier Sperrmüll abladen anstatt wertvolle Dinge zu verschenken. Die beiden Freddys werden hoffentlich eine neue Familie finden, die sie aufnehmen wird. Nächste Station ist das Gas. Wir müssen den Gastank voll retournieren, sonst müssen wir draufzahlen.

Ohne Bild-Kommentar (Big Brother liest mit)

Ohne Bild-Kommentar (Big Brother liest mit)

2,5 Gallonen kosten knapp 10 $. Jetzt sind wir aber endgültig fertig. Beim Rausfahren verabschieden sich unsere deutschen Nachbarn noch von uns und sagen uns, dass sie unseren Sessel und die Gummistiefel vor dem Regen in Sicherheit gebracht haben. Zumindest sind die Sachen jetzt nicht mehr unser Problem… Wir geben Gas Richtung Seattle und verlassen unseren letzten Campingplatz um 1005. Das ist pünktlich 0900 ICB-Zeit.

Es regnet natürlich wieder. Seattle ohne Regen ist wie Death Valley ohne Sonnenschein. Das erste Etappenziel ist unser Hotel. Wir kommen auf der Carpool-Spur relativ flott voran und erreichen bald die Travellodge. Wir fragen, ob wir bis zum Einchecken ein paar Koffer da lassen können. Als sie unvorsichtigerweise zustimmen, stürmen wir mit unseren rund 20 Koffern und Taschen in die Lobby.

Die Rezeptionistin schaut ein wenig verzweifelt, aber sie pickt fleißig Zetteln auf die Koffer, damit sie nachher als unsere identifiziert werden können. Georgi und Tonittt bleiben im Hotel. Die anderen machen sich wieder auf den Weg. Nächste Station ist das Microsoft-Store, wo Tami sein Tablet umtauschen will. Das allwissende Navi findet auch dorthin und Tami wird am Parkplatz rausgeschmissen.

ICBeter und Mura fahren weiter zur Rückgabe. Bei der Abfahrt ist es etwa 1100. Es gibt keinen Stau und das Navi führt uns auch auf seinem letzten Weg auf dieser Reise sicher zum Ziel. Wir erreichen pünktlich um 1100 ICB-Zeit (1120 PDT) die Rückgabe. Es mault aber keiner, dass wir zu spät wären, was beweist, dass die ICB-Zeit auch hier bekannt ist.

Es wird aber gemault, dass wir doch den vielen Dreck vom Boden es Wohnmobils wegkehren könnten. Das machen wir dann auch. Mura entfernt auch das restliche Eis (einmal Magnum Double Caramel und einmal Magnum Mandel) sowie 2 Cola aus Kühlfach und -schrank. Dann sind sie zufrieden und nehmen die Karre zurück, ohne dass wir für irgendetwas Strafe zahlen müssten.

Auch nicht für zu viele Meilen, denn Mura hat schlauerweise unlimitierte Meilen gebucht. Wir haben etwa 3700 Meilen runtergespult. Wer googelt, erfährt wie viele Kilometer das sind. Wir lassen uns ein Taxi rufen. Während der Wartezeit werden noch die Eise gefuttert, denn die haben die Plusgrade nicht so gerne. Dann ist schon das Yellowcab da. Da heißt es jetzt noch Abschied von Franzi nehmen, der immer brav auf das Wohnmobil aufgepasst hat und los geht es.

Wir fahren zurück und nach 30 Minuten und 55 $ sind wir wieder beim Hotel. Kurz darauf trifft auch Tami ein, der mit dem Taxi zurückgefahren ist. Wir können immer noch nicht einchecken, deshalb wird Tami in der Lobby zurückgelassen, um auf die Sachen aufzupassen. Der Rest geht zum Subway. Den kennen wir schon. Damals vor langer, langer Zeit – also vor Beginn der Campingtour – sind wir schon einmal hier gewesen. Es hat sich nichts verändert seither, als wäre die Zeit stehen geblieben. Es regnet übrigens immer noch leicht daher. Nach dem Futtern wird noch ein Sub für Tami gekauft und der Rückweg angetreten.

Der einzige Müllsack von Seattle, der ein Gepäcks-Label hat

Der einzige Müllsack von Seattle, der ein Gepäcks-Label hat

In der Lobby ist immerhin guter WLAN-Empfang und wir haben das Passwort noch von unserem ersten Aufenthalt hier gespeichert. Der Empfang ist sogar viel besser als in den Zimmern, deshalb überlegen wir, ob wir gleich hier unten bleiben sollen. Es ist auch viel mehr Platz als im Zimmer. Letztlich wird der Plan aber wieder verworfen.

Mura rechnet aus, dass wir einen Durchschnittsverbrauch von 27,5 Liter auf 100 km gehabt haben. Das sind nur etwas mehr als 5 Liter pro Person, was sehr sparsam ist. Etwas über 1700 $ haben wir an nordamerikanischen Zapfsäulen gelassen, was umgerechnet 81 Eurocent pro Liter sind. Weitere Statistiken können per Mail von Mura angefordert werden, oder im Buch nachgelesen werden, das von dieser Reise erscheinen wird.

Um 1500 können wir einchecken. Wir bekommen diesmal ein Zimmer im Erdgeschoß. Von unserem Fenster könnten wir direkt zum Pool hinaus steigen – wenn man es öffnen könnte. Es ist aber wahrscheinlich wegen Einbruchsgefahr nicht aufmachbar. Erst einmal bauen wir das Zimmer um. Die Sitzgruppe wird zu einem Nachtkastl in einer Ecke umfunktioniert.

Alles Gepäck wird irgendwo eingeschlichtet, wie wir es beim Tetris spielen gelernt haben. Dann müssen wir noch auf Muras Extrabett warten. Es kommt, aber es macht nicht den Eindruck, dass es Mura gewachsen ist. Es fällt eher schon zusammen, wenn er es anschaut. Also nimmt er die Matratze runter und legt sich damit auf den Boden.

Das ist sicherer. Nachdem ein wenig im Internet gesurft wurde, geht ICBeter auf Expedition, um Essen zu suchen. Er marschiert zum Space Needle. Auf dem Weg dort hin gibt es einen McDonalds. Im Gelände selbst ein paar Fressschuppen. Um 1900 gibt es wie zu jeder vollen Stunde beim Springbrunnen ein Wasserspielprogramm.

Wasserfontänen am International Fountain in Seattle

Wasserfontänen am International Fountain in Seattle

So ähnlich wie in Las Vegas beim Bellagio, nur halt viel kleiner. Es wird Musik gespielt und im Takt dazu springt der Brunnen. Ein paar Mal schießt die Wasserkanone eine riesige Fontäne in die Luft. Das gibt einen großen Knall und alle Leute freuen sich. Am Rückweg wir beim Mäci noch das Abendessen gekauft.

Tami hat in der Zwischenzeit den GPS-Sensor getestet, den er für seine Kamera erstanden hat. Er hat noch eine alte Kamera mit altem GPS-Anschluss. Dafür gibt es sogar ein Zwischenkabel, das er dazu bekommen hat. Leider passt dieses Zwischenkabel zwar in seine Kamera, aber nicht in den GPS-Sensor. Das ist dumm gelaufen, denn nach Portland kommen wir nicht mehr.

Am Abend wird der Hot Spa getestet, da er ja direkt vor der Türe liegt. Mit Surfen im Internet klingt der Tag aus und wird um ca. 0000 für beendet erklärt.

Momentaner Standort: 47.620353,-122.344619

Tag 26: Tacoma

In der Früh ist schon um 0800 Tagwache, denn wir machen eine Fabrikstour bei Leatherman. Das ist eine Fabrik, die Schweizer Messer herstellt, die nicht aus der Schweiz sind. Also quasi Nicht-Schweizermesser. Das Frühstück muss daher ausfallen. Heute regnet es nicht, aber es ist bewölkt. Wir kommen überpünktlich an dem Ort an, den Mura ins Navi eingegeben hat.

Nur leider ist an der Adresse ein Pizza-Schuppen mitten in einem Einkaufszentrum. Dass auf der Leatherman-Fabrik „Pizza“ steht halten wir für eher unwahrscheinlich. Also schaut Mura noch einmal auf dem Zettel. Er hat die Adresse des Leatherman-Shops eingetippt statt die der Fabrik. Das ist suboptimal, aber er hat mehr Glück als Verstand und die Fabrik ist nur 5 Minuten entfernt.

Das einzige Bild von der Leatherman-Tour. Fotos sind verboten.

Das einzige Bild von der Leatherman-Tour. Fotos sind verboten.

Wir kommen genau um 0945 an und werden schon erwartet. Jeder bekommt eine Schutzbrille und ein Headset. Dieses ist dazu da, um den Tourguide in der lauten Fabrikhalle zu hören. Wir gehen die gesamte Produktion ab. Vom Ausstanzen der Teile aus dem Stahl bis zu den Fertigungslinien, wo die Sachen händisch zusammen geschraubt werden.

Zum Schluss bekommt noch jeder einen Gutschein für 20 % Rabatt im Shop. Wo das ist wissen wir ja jetzt schon und wir fahren hin. Die Sachen sind an und für sich schon viel billiger als daheim und dann gibt es noch Rabatt. Mura lässt sich noch seinen Namen eingravieren und deshalb begeben wir uns ins benachbarte Running Sushi zum Essen.

Wir futtern fröhlich drauf los. Hier ist es nicht so wie in Österreich, dass man zahlt und dann bis zum Umfallen fressen kann, sondern jeder Teller kostet extra. Gelbe Teller kosten 1,25 $, rote 1,50 $, grüne 2 $, blaue 2,50 $ und schwarze 3,25 $. Deshalb räumen die auch nicht so wie in Wien die Teller laufend ab.

Mura holt dann noch seine gravierten Nicht-Schweizermesser. Danach schaut er noch im Internet nach, wo eine Safeway-Tankstelle ist. Dafür fahren wir vor den Starbucks, der ein freies WLAN hat. Es gibt sogar eine auf unserem Weg. Da wir noch die gewonnenen Rubbellose haben und mittlerweile wissen, dass man die immer nur im gleichen Bundesstaat einlösen kann, fahren wir zum nächsten Supermarkt.

Es ist ein Best Buy und nur ein paar hundert Meter weit zu fahren. Leider stellt sich dort heraus, dass die keine Rubbellose führen. Aber es gibt einen Convenience Store. Der ist gleich beim Starbucks. Also wieder zurück. Wir finden den Store. Leider stellt sich dort heraus, dass die keine Rubbellose führen. Also zum nächsten Supermarkt. Diesmal ist es ein Target. Leider stellt sich dort heraus, dass die auch keine Rubbellose führen.

Sonst dertreten sie einen mit Rubbellosen überall wo man hinkommt. Nur jetzt finden wir keine. Also gehen wir auf Nummer sicher. Da wir bis jetzt keine Tankstelle gesehen haben, wo es keine Rubbellose gibt, fahren wir die nächste an, die unser Navi kennt. Und tatsächlich gibt es dort welche. ICBeter geht hinein und lässt sich die 16 $ auszahlen. Eigentlich nur 15 $, denn für einen kauft er ein weiteres Los.

Das gewinnt gleich 2 $. Also noch ein weiteres genommen. Das gewinnt 1 $. Da man das Glück nicht überstrapazieren soll, hört er dann auf und nimmt den Dollar, womit die Gesamtgewinnsumme schon 17 $ beträgt. Die werden wir in Washington wieder investieren. Dort fahren wir jetzt nämlich hin.

Ein paar Meilen nach der Grenze steht eine Safeway-Tankstelle angeschrieben. Wir folgen den Schildern und finden sie. Mura löst weitere 1000 Punkte für 25 billige Gallonen ein. Leider ist der Sprit hier an und für sich teurer als in Oregon und es gibt auch noch 10 Cent Aufschlag für Kreditkartenzahlung. Überall wird man abgezockt. Trotzdem ist es weit billiger als normalerweise.

ICBeter geht derweil in den Supermarkt, um die Rubbel-Dollar wieder ihrer eigentlichen Bestimmung zuzuführen. Die 17 $ werden in drei Lose investiert. Quasi ein Deppensteuer-Transfer von Oregon nach Washington. So geht es dann weiter Richtung unseres letzten Campingplatzes, dem Seattle Tacoma KOA.

Mura und Mounty begutachten die Strom-Tankstelle auf der Autobahn in Washington.

Mura und Mounty begutachten die Strom-Tankstelle auf der Autobahn in Washington.

Bei einer Autobahnraststelle wird ein Fahrerwechsel gemacht. Dort gibt es auch eine Tankstelle für Elektroautos. Man kann dort kostenlos sein Elektroauto auftanken. Das ist noch viel besser, als 1 $ Rabatt für die Gallone Benzin zu bekommen. Wir hätten in Portland doch einen Tesla kaufen sollen. Aber jetzt ist es zu spät und wir müssen weiter.

Während der Fahrt fängt es wieder zu regnen an. Das kennen wir jetzt schon. Kurz vor Tacoma gibt es noch einen ordentlichen Stau. Es geht im Schneckentempo voran, aber immerhin geht es voran. Schließlich kommen wir doch am Campingplatz an. Die Internetverbindung ist hier wieder langsam, aber sie funktioniert. Daheim werden wir alle ganz überwältigt von der Internet-Geschwindigkeit sein!

Wenn das Benzin aus ist, kann man immer noch mit dem Öl fahren...

Wenn das Benzin aus ist, kann man immer noch mit dem Öl fahren…

Dann beginnt das große Einpacken. Da wir morgen schon zu unchristlicher Zeit austehen müssen, werden die Koffer heute schon gepackt. Unseren Staubsauger schenken wir unseren deutschen Nachbarn. Der Campingsessel, die Gummistiefel und noch ein paar Kleinigkeiten stellen wir zur freien Entnahme vor unser Wohnmobil. Mal sehen, ob es jemand nimmt.

ICBeter holt sich wieder ein 1 $-Eis. Das ist anscheinend auf mehreren Campingplätzen so. Diesmal gibt es entweder Schokolade- oder Erdbeereis mit Erdbeersauce oder einer anderen Sauce und Schlagobers. Schließlich werden als Abendessen noch Reste vertilgt, die sich noch im Kühlschrank finden. Eingedoste Sachen wie Spam können wir ins Hotel mitnehmen, aber das gekühlte Zeug muss weg.

Das große Packen

Das große Packen

Mura und ICBeter testen dann noch den Pool. Er ist schön geheizt, ungefähr so wie der cool pool in Radium Hot Springs, wo wir vor langer, langer Zeit waren. Im Poolwasser ist sicher weniger Chlor als im amerikanischen Trinkwasser. Um 2200 werden sie dann rausgeschmissen, weil der Pool gesperrt wird. Für Dusche und Klo gibt es einen 4stelligen Code, den man sich auswendig merken muss. Es empfiehlt sich, sich diesen Code gut einzuprägen, denn ein Vergessen kann ganz schön in die Hose gehen.

Dann wird noch die Route für morgen ausgtüftelt. Vielleicht können wir ja das Gepäck vorher beim Hotel abladen, dann müssen wir es nicht mehr von der Rückgabestelle hintransportieren. Auch Tami will noch zum Microsoft-Store etwas umtauschen. Dann wird noch zusammengeräumt und wir begeben uns zur letzten Ruhe in unserem Wohnmobil. Morgen werden wir bereits wieder in richtigen Betten übernachten. Mal sehen, ob wir mit der Zivilisation noch zurecht kommen werden.

Momentaner Standort: 47.411924,-122.263986

Tag 25: Portland

Obwohl heute kein Checkout ist stehen wir schon früh auf, denn wir haben heute in Portland dichtes Programm. Deshalb wird auch nicht gefrühstückt. Das machen wir dann in Portland. Tonittt haut sich aber trotzdem schnell was rein und wir fahren ab. Erste Station sind die Multnomah Falls. Das wird der letzte Wasserfall sein, den wir auf dieser Reise sehen.

Es darf nicht vergessen werden zu erwähnen, dass es immer noch regnet. Aber nur mehr leicht. Das ist eine deutliche Verbesserung. Die Autobahnabfahrt für die Fälle ist auf der linken Seite. Warum auch nicht, immer rechts wäre ja fad. Alle außer Mura marschieren zum Wasserfall hin, den Naturgewalten trotzend.

Multnomah Falls, Oregon

Multnomah Falls, Oregon

Es ist ein zweistufiger Wasserfall, der der höchste von Oregon ist. Zuerst ein sehr hoher, dünner Fall dann ein kürzerer aber breiterer. Über den zweiten ist eine Brücke gebaut worden. Nach den ersten Fotos wollen die meisten schon zurück gehen, aber Tonittt ist voll motiviert auf die Brücke zu gehen. Der Weg ist schön asphaltiert und mit einem großen Stahlgitter gegen Steinschlag geschützt.

Wir machen auf der Brücke auch ein paar Fotos. Dann bekommt Georgi einen Energieanfall und marschiert den weiteren Weg den Berg hinauf. Aber nur bis zur 2. von 11 Kurven. Dann ist Schluss und wir gehen zurück zum Wohnmobil. Am Rückweg sehen wir, dass die Brücke schon 100 Jahre alt ist. Ob wir drüber gegangen wären, wenn wir das gewusst hätten? Nächste Station ist Portland und zwar ein Kamerashop, wo Tami hinmöchte.

Portland ist wieder mal kein Land, aber das kennen wir schon von Mailand und Auckland. So wollte man uns schon mehrfach täuschen, aber wir sind inzwischen viel zu schlau geworden… So wie die Abfahrt von der Autobahn links war, ist auch die Auffahrt wieder links. Man fährt also sofort auf die Überholspur, wo alle Vollgas daherrauschen. Aber auch diese Gefahr wird gemeistert.

ICB-Taskforce auf der 100 Jahre alten Brücke über den Multnomah Falls

ICB-Taskforce auf der 100 Jahre alten Brücke über den Multnomah Falls

Wir kommen zur Mall hin und finden einen Parkplatz. Aber einen voll besetzten. Also steigt Tami aus und geht zum Shop. Die anderen hüten das Wohnmobil, um wegfahren zu können, wenn einer von den 6 Autos wegfahren will, die wir blockieren. Zumindest abschleppen können sie uns nicht. Tami kauft ein paar Kleinigkeiten und es geht weiter.

Die Washington Shopping Mall ist das nächste Ziel. Dort gibt es reichlich Parkplatz und unsere obligaten 4 Parkplätze sind schnell gefunden. Das erste, das uns ins Auge sticht ist die Cheescake Factory. Die ist wichtig für die Weltherrschaft, weil Penny dort arbeitet. Wir laufen eine Weile in der Mall herum. Wir schauen uns die Elektroautos von Tesla an. Beginnen ab etwa 80.000 $.

The Cheesecake Factory in Portland

The Cheesecake Factory in Portland

Dann gehen wir in die Cheescacke Factory zum Essen. Es wird Frühstück, Mittagessen und Abendessen in einem. Wir wollten ursprünglich als Nachspeise einen Cheescacke essen, aber die Portionen sind einfach viel zu groß dafür. Keiner kriegt mehr irgendwas runter, nachdem er seine Portion verputzt hat.

Also gehen wir wieder in der Mall herum. Es gibt ein Lego-Geschäft, das wir sofort heimsuchen. Leider laufen dort ein Haufen Kinder herum. Die haben dort eigentlich nichts zu suchen, aber was soll man machen? Dann trennen wir uns auf und vereinbaren als Treffpunkt um 1600 das Wohnmobil. Dort finden sich dann auch alle ein.

Mura im Lego-Paradies

Mura im Lego-Paradies

Weiter geht es zum Kino in Vancouver. Aber nicht Vancouver, British Columbia, sondern Vancouver, Washington. Dort haben wir für 1900 Karten für Man of Steele reserviert. Weil wir schon zwei Stunden vorher ankommen, gehen ICBeter, Tami und Tonittt noch die Gegend erkunden. Es gibt dort eine Unzahl an Fastfood-Lokalen. Vom Subway bis hin zum Killer-Burger.

Etwa eine Stunde vor Filmbeginn gehen wir ins Kino rein. Wir sind die ersten im Saal. Das ist insofern gut, denn in den USA ist freie Sitzplatzwahl im Kino. Der Saal bleibt auch fast leer. Außer uns kommen vielleicht noch 10 Leute. Der Film ist lange und laut. Nach dem Film stellen wir fest, dass unser Wohnmobil immer noch da steht und auch keiner eingebrochen hat.

Dann geht die Fahrt zurück zum Campingplatz. Weil wir morgen wieder früh aufstehen, wird der Tag schon um 0000 für beendet erklärt.