Tag 20 – Pancake Rocks

In der Früh ist heute wieder erst um 0800 Tagwache, weil nur wenig Besichtigung ansteht, es ist hauptsächlich ein Fahrtag. Da es die ganze Nacht durchgeregnet hat und es immer noch schüttet, ist wieder ein Indoor-Frühstück angesagt. Kleine Probleme wie Schimmelpilze auf dem Toast können uns nicht aufhalten, Schimmel ist schließlich ein reines Naturprodukt.

Die Duschen sind hier wieder unlimitiert. Aber es reicht schon, wenn man sich in den Regen hinausstellt. Mehr Wasser bekommt man in der Dusche auch nicht ab. Vor der Fahrt fahren wir noch kurz am Strand vorbei um uns anzuschauen, welches Meer wir die ganze Nacht rauschen gehört haben. Dann geht die Fahrt los. Der Franz-Josef-Gletscher ist heute das Ziel unserer Fahrt. Als Besichtigungsziel sind unterwegs die Pancake Rocks am Plan.

Eine Stunde dauert dir Fahrt dorthin in etwa. In den Kurven der Straßen schreiben sie immer hin, wie schnell man diese Kurve fahren soll… 15, 25, 35, 45, 55, 65, 75 oder 85 km/h. Bei den Brücken wird oft gespart und nur eine one lane bridge gebaut, wo halt immer nur ein Auto fahren kann.

Wir haben uns überall verewigt

Wir haben uns überall verewigt

Als wir bei den Pancake Rocks ankommen, hat es zu regnen aufgehört. Wir nutzen das aus und machen uns gleich auf den Besichtigungsweg, der rund 20 Minuten dauert. Beim ersten Aussichtspunkt kommt er dann wieder. Der Regen. Aber dieser infame Angriff kann uns natürlich nicht stoppen und wir sehen uns trotzdem alles an. Es ist zwar bei Flut alles viel interessanter, aber die wird erst um ca. 2000 sein. Soviel Zeit haben wir nicht. Nach dem Weg schauen wir uns noch das Visitorcenter und den Giftshop an und machen uns wieder auf den Weg. Im Wohnmobil ist es halt bei diesem Wetter doch am schönsten.

Pancake Rocks

Pancake Rocks

Als wir bei der Stadt Greymouth vorbeikommen, sehen wir von Weitem schon einen Countdown und ein Warehouse. Das trifft sich gut, wir müssen wieder mal einkaufen. Wir fahren hin und parken uns auf einen Parkplatz in der Nähe hin. Nach dem Aussteigen müssen wir feststellen, dass sich ein Bahnhof zwischen uns und dem Countdown befindet. Hinter diesem Bahnhof ist dann die Einfahrt zum Supermarkt-Parkplatz.

Daraufhin wird der ausgeklügelte Plan entwickelt, doch dorthin zu fahren und zu parken. Wir sind halt schon echte Profis, uns kann keiner mehr was vormachen. In diesem Countdown gibt es keine Rabattscheine für Benzin, aber wir haben noch zwei übrig. Letztens mussten wir ja bei der Konkurrenz tanken. Dann gehen wir noch nach nebenan in das Warehouse. Wir haben es nämlich geschafft, ein großes Messer anzubauen, das wir jetzt ersetzen müssen. Ohne komplette Ausrüstung würde es nie was werden mit der Weltherrschaft.

Im Warehouse sehen wir auch die finnischen Mädels wieder, die wir in Hotwater Beach getroffen haben. Beim Verlassen des Geschäftes müssen wir einen geeigneten Moment abwarten, in dem der Regen schwächer wird um zum Wohnmobil zu laufen. Von nun an geht es direkt zum Campingplatz.

Unterwegs sehen wir noch allerlei interessante Sachen, wie z. B. Kreisverkehre, wo Eisenbahngleise mitten hindurch gehen. Keine alten, nicht mehr benutzten Gleise, sondern welche mit Andreaskreuz und Warnlichtern. Auch eine one lane brigde, auf der Autos fahren und auch Eisenbahngleise liegen… ohne Ampelregelung.

Kommt ein Auto oder ein Zug?

Kommt ein Auto oder ein Zug?

Nein, dann können wir fahren

Nein, dann können wir fahren

In dieser Gegend scheint es doch schon länger zu regnen, denn wir sehen immer wieder kleine Seen neben der Straße, wo eigentlich gar keine sein sollten. Das erinnert uns an die alten Zeiten in Bangkok, bevor wir hier her geflogen sind. Da waren wir halt noch jünger…

Da sollte eigentlich gar kein See sein

Da sollte eigentlich gar kein See sein

Als wir dann beim Campingplatz am Franz-Josef-Gletscher ankommen, regnet es immerhin nur mehr leicht. Wir bekommen einen Platz direkt neben der Infrastruktur (Küche, Klos, Duschen). Nach herstellen und testen der Internet-Verbindung geht’s wieder ans Essen. Weil wir gestern nicht gegrillt haben, muss heute natürlich wieder Grillen sein. Kurz bevor wir loslegen, hört es tatsächlich zu Regnen auf!

Es ziehen sogar die Wolken etwas auseinander. Das scheint die Leute ganz zu verwirren, denn sie laufen plötzlich alle herum. Viele kommen mit Fotoapparaten auf uns zu. Haben sie uns vielleicht erkannt? Vielleicht lesen sie ja alle unseren Blog. Aber dann sehen wir, dass sie doch nur den Gletscher fotografieren, der hinter den Wolken hervor gekommen ist.

Obwohl der Regen aufgehört hat, entscheiden wir uns doch dafür, in der Küche zu Essen. Man soll sein Glück nicht überstrapazieren. Dann werden noch Pläne für den nächsten Tag geschmiedet und der Tag findet unter Ausnutzung der stabilen Internet-Verbindung seinen Ausklang.

Tag 19 – Abel Tasman National Park

Heute erwacht die ICB-Taskforce bestehend aus Mura, ICBeter, Tonittt, Georgi, Tami, Frodo und Kiwi zum ersten Mal auf der Südinsel. Es war erst um 0820 Tagwache, weil wieder nur die Checkoutzeit eingehalten werden muss. Weil die Sonne so schön schien wurde am Tisch vor dem Wohnmobil gegessen.

Apfelsaft ohne Zucker oder Präservative

Apfelsaft ohne Zucker oder Präservative

Frodo toastet brav seine Toasts drinnen und sie werden dann durch das Fenster nach außen transferiert. Die gestern gekaufte Milch erweist sich als große Niederlage, denn sie ist 99,9 % fettfrei. Das heisst, sie besteht nur aus Wasser und dem weißen Milchfarbstoff. Auch hier wendet Mura wieder seine bewährte Strategie an, solange Nesquik hinienzuleeren, bis es schmeckt.

Wir haben ihm vorgestern die gleiche Strategie bei einem faul riechenden Ei empfohlen, aber er hat verweigert. Georgi verweigert heute das Frühstück. Der halbe Kilo Hühnerfleisch plus Beilagen gestern Abend fordert seinen Tribut. Nach dem Frühstück wird alles zur Abfahrt bereit gemacht. Das Ziel ist der Abel Tasman National Park. Das Navi meldet, dass dafür wieder eine Dirtroad zu fahren ist. ICBeter fragt daher bei den Campingplatz-Leuten sicherheitshalber nach, ob man dort mit dem Wohnmobil hinfahren kann. Ja, das geht ganz problemlos. Also folgen wir dem Navi. Solange, bis wir vor einer Dirtroad stehen, wo ein ganz großes Schild steht, dass die Straße für Campervans nicht geeignet ist. Zum Glück ist gleich in der Nähe der Beginn des Abel Tasman Costal Treks. Das ist ein 50 km langer Wanderweg, aber man muss ihn ja nicht komplett gehen. Dort führt zwar auch eine Dirtroad hin, aber es steht keine Warnung dort.

Die Taskforce hat einen Mirror entdeckt

Die Taskforce hat einen Mirror entdeckt

Die Straße endet an einem Parkplatz. Dort ist ein Schild mit allen Wanderwegen. Wir entscheiden uns für den einstündigen Marsch zum Taupo Point. Taupo kennen wir schließlich schon. Diesmal gehen auch alle mit. Der Weg geht die Küste entlang. Da weit und breit keine Fußabdrücke zu sehen sind, nehmen wir an, dass wir die ersten Menschen sind, die diesen Strand betreten. Auf den Felsen sehen wir Millionen von ca. 1 cm großen Muscheln. Zu klein zum Essen. Irgendwann geht der Weg weg von der Küste fast senkrecht hinauf auf einen Hügel, wir entschließen und aber, die Küste entlang weiter zu gehen.

Das war nicht unbedingt die beste Entscheidung, denn große Felsen versperren uns bald den Weg. Daher müssen wir zum Rückzug blasen, die Weltherrschaft muss wohl an einem anderen Ort errungen werden. Zurück beim Wohnmobil wird der nächste Campingplatz einprogrammiert. Es ist Westport. Schlappe 5,5 Stunden Fahrt dorthin. Wir müssen die Serpentinen, die wir gestern gefahren sind wieder komplett zurück fahren. Bei einem großen Wirtshaus bleiben wir stehen um Fahrerwechsel zu machen.

Mura und Tonittt sorgen für Brennholz

Mura und Tonittt sorgen für Brennholz

Da kommt eine Tramperin mit großem Rucksack zu uns und fragt, ob wir sie nach Nelson mitnehmen können. Nelson liegt aber leider in der anderen Richtung. Sie muss sich leider jemanden anderen suchen. Nach ein paar Stunden Fahrt fängt es an zu regnen. Kein kurzer Regenschauer, sondern ein ausgiebiger Landregen. Ca. 20 km vor dem Ziel leuchtet dann die Tank-Warnlampe auf. Mitten in der Wildnis, nachdem die letzten 30 Minuten keine Zivilisation zu sehen war. So geht das auch die nächsten 10 km weiter.

Dann fragen wir doch das allwissende Navi, wo eine Tankstelle ist. In ca. 8 km. Die Anzeigenadel ist schon links am Anschlag. Also ab jetzt nicht mehr bremsen, das kostet zu viel Treibstoff. Der Kilometerzähler im Navi zählt langsam runter und der Motor hört noch nicht auf zu laufen. Letztlich taucht doch die Tankstelle auf. Es ist eine Caldex, wo wir keinen Rabatt bekommen, aber wir haben diesmal wohl keine Wahl.

Dass der Tank doch größer als 75 Liter ist, merken wir daran, dass wir 76,88 Liter hineintanken. Und das zum Wucherpreis von rund 1 € pro Liter. Im Norden haben wir ca. 0,83 € für 1 l Diesel gezahlt! Aber immer noch besser als schieben… Weil der Regen inzwischen nur stärker geworden ist, beschließen wir heute nicht zu grillen. Statt dessen wird ein Futterschuppen gesucht, wo man Essen mitnehmen kann.

Auch hier weiß das allwissende Navi bescheid und leitet uns zu so einer Bude. Die wird von Chinesen betrieben. Wir kaufen Burger, Hendl und jede Menge Pommes und begeben uns zum Campingplatz. Die Wohnmobil-Stellplätze sind alle aus Asphalt, das ist bei dem Wetter ein Vorteil. Das Essen wird gleich verputzt, bevor wir noch aussteigen.

Internet gibt es hier wieder von einer anderen Gesellschaft als bei den anderen Top-10-Campingplätzen, wo wir bereits einen Account haben. Also heißt es wieder extra bezahlen. Dafür ist es schnell und stabil. Also gibt es für den Rest des Abends wenigstens etwas zu tun. Noch ein kleiner Tipp für alle: Sollte rotes Raspberry-Fanta jemals in Österreich eingeführt werden: Finger weg! Das ist Wasser, Zucker, roter Farbstoff und Kohlensäure. Sogar auf die künstlichen Geschmacksstoffe dürften sie dabei verzichtet haben.

Tag 18 – Südinsel

Um 0600 läutet der Wecker. Heute steht die Überfahrt auf die Südinsel mit der Fähre auf dem Programm. Da wir schon um 0700 dort sein müssen, ist keine Zeit zum Duschen oder Frühstücken. Kurz aufs Klo, Anziehen und ab geht die Post. Die Fähre legt gleich 100 Meter neben unserem Standplatz an, wir müssen also nur zwei Minuten fahren, um uns anzustellen.

Wir schiffen uns ein

Wir schiffen uns ein

Wir werden auf das LKW-Deck gelotst. Wir parken ein und fahren mit dem Lift nach oben. Der hat ca. 2 m² aber wir versuchen trotzdem alle reinkommen. Es funktioniert und er bleibt auch nicht stecken. Wir gehen sofort in die Cafeteria, wo wir ein Frühstück happern. Weil es draußen kalt und windig ist, suchen wir uns einen Platz im großen Aufenthaltsraum. Dort wird auf zwei großen Bildschirmen Fluch der Karibik gespielt. Das Schaukeln des Schiffes macht die Schiffsszenen im Film besonders realistisch.

Als die neuseeländische Südinsel auftaucht, ist es bereits fast Mittag und damit schön warm draußen, sodass wir uns die restliche Fahrt, die noch über eine halbe Stunde dauert von draußen ansehen. Irgendwann ist die Fahrt dann zu Ende und die Fähre legt im Hafen von Picton an. Wir marschieren zum Wohnmobil und fahren raus. Wir merken gleich, dass wir offensichtlich in Serpentinien gelandet sind, denn es geht gleich einmal einen Berg rauf und wieder runter.

Georgi testet die Riesen-Cookies

Georgi testet die Riesen-Cookies

Das macht Mura so müde, dass ein Fahrerwechsel durchgeführt wird und wieder ICBeter das Steuer in die Hand nimmt. Natürlich darf aufs Einkaufen nicht vergessen werden. Viele werden es schon erraten haben – wir sind zum Countdown-Supermarkt gefahren. Da kennen wir schon alles. Die Vorräte werden wieder aufgefüllt. Wir kaufen auch Riesen-Cookies, die 7 dag pro Stück wiegen.

Die letzten 50 km sind wieder Bergstraßen, also Serpentinen bis zum Abwinken. Wer einmal ein 7 Meter langes Wohnmobil auf der linken Straßenseite einen Berg hinauf gelenkt hat, vergisst diese Erfahrung nicht so schnell wieder. Um ca. 1800 kommen wir dann doch beim Top-10-Campingplatz in Pohara Beach an. Es gibt über 80 Stellplätze von denen etwa 15 besetzt sind. Aus den restlichen dürfen wir uns einen Platz aussuchen.

Kiwi auf der Südinsel

Kiwi auf der Südinsel

Die Duschen funktionieren mit Münzeinwurf. Für 50 Cent bekommt man 6 Minuten lang warmes Wasser. Das ist ein Minuspunkt für diesen Campingplatz. Bisher hat es immer gratis Warmwasser gegeben, auch wenn es zeitlich beschränkt war. Weil das Camp „Beach“ heißt, gibt es auch einen Strand in der Nähe. Und wo ein Strand ist, ist auch ein Meer. Das wird gleich ausgenutzt, um darin zu baden. Auch hier ist das Wasser nicht viel wärmer als anderswo, aber nicht ganz so kalt wie in Hotwater Beach.

Nach dem Schwimmen ist Essen angesagt. Zur Abwechslung wird wieder mal gegrillt. Es gibt auch hier einen Gasgriller. Wir werden unsere Kohlen wahrscheinlich bis Christchurch mitführen. In der Küche läuft ein großer Fernseher mit Americas Next Topmodel. Wie auf fast jedem Campingplatz gibt es auch hier strikte Mülltrennung. Und wenn irgendwo Papier draufsteht, ist auch wirklich nur Papier drinnen. Daran erkennt man auf den ersten Blick, dass man nicht in Wien ist.

Der Beach von Pohara Beach

Der Beach von Pohara Beach

Da die Internetverbindung sehr schnell und stabil ist, ist auch das Abendprogramm sichergestellt. Deshalb stehen auch die Chancen für neue Blogfotos heute 97:1. Morgen kann etwas länger geschlafen werden, daher dauert das Abendprogramm auch etwas länger.

Tag 17 – Wellington

Heute war etwas später Aufstehen angesagt, weil wir nur die Checkout-Zeit des Campingplatzes um 1000 einhalten müssen. Auf diesem Campingplatz gibt es wieder keine Zeitknöpfe bei den Duschen, also wieder unbeschränkter Download. Um etwas Abwechslung in unser Leben zu bringen, gibt es zum Frühstück diesmal Miesmuscheln mit Knoblauchsauce an geschnittenen Paradeisern und Butterbaguette. Außerdem gibt es Tunfisch auf Tomatensauce mit leicht angetoastetem Vollkorntoast.

Diesmal haben wir Frodo nicht in der Küche, sondern gleich im Wohnmobil vergessen – mitsamt dem Toastbrot. Wir werden langsam nachlässig. Beim Blick in den Raum neben der Küche stellen wir fest, dass sie jetzt wo wir da gewesen sind, zu renovieren beginnen. Wir waren gestern nur kurz drinnen und schon reissen sie dort die Teppiche raus…

Nach dem Frühstück sehen wir, dass unser Wohnmobil von zwei Enten belagert wird. Das sind sicher wieder so Viecher, die abgerichtet sind um uns auszuspionieren! Damit kann man uns aber nicht mehr reinlegen. Mit nur einer Stunde Verspätung verlassen wir dann den Campingplatz. Unser Ziel heisst Wellington, die Fahrt dahin dauert drei Stunden.

Es stehen in Neuseeland anscheinend Wahlen vor der Türe. Unterwegs sieht man immer haufenweise Wahlplakate stehen. Dabei wird in Design nicht viel Geld investiert. Es ist das Gesicht des Kandidaten, sein Name und die Partei darauf. Die Sozialisten haben einen roten Hintergrund, die Nationalisten einen blauen. Dann gibt es noch vereinzelt Plakate von den Grünen und der Maori-Partei.

Während der Fahrt geht wieder die Treibstoff-Warnlampe an, wir müssen schon wieder tanken. Wir kommen an einer BP-Tankstelle vorbei, aber wir bekommen bei Shell und Gull 4 Cent Rabatt pro Liter von unserem Countdown-Einkauf. Also muss es weitergehen. Die nächste Tanke ist eine Esso, das geht natürlich auch nicht, also muss es noch weiter reichen. Ausgerechnet jetzt sind wir auf der einzigen Autobahn im Umkreis von ein paar hundert Kilometer und es gibt hier keine Autobahn-Tankstellen.

Darum müssen wir das Navi befragen. Es leitet uns von der Autobahn runter zu nächstbesten Tankstelle. Und es ist tatsächlich eine Shell. Das Navi ist halt unschlagbar. Es gehen 73 Liter in den 75-Liter-Tank hinein. Danach geht es direkt nach Wellington. Wellington ist die Hauptstadt von Neuseeland. Sie liegt ganz am Südende der Nordinsel. Unser Campingplatz liegt direkt am Hafen, nur rund 100 Meter von der Fähren entfernt, die wir morgen nehmen müssen.

Campingplatz Wellington

Campingplatz Wellington

Campingplatz ist eigentlich übertrieben, es ist ein großer alsphaltierter Parkplatz, wo es Stromanschlüsse für die Wohnmobile gibt. Es gibt außerdem sieben Duschen und ein WC (jeweils eines für Damen und Herren). All das kann man mit einem Geheimcode aufmachen, den man bei der Einfahrt bekommt.

Dann beginnen wir mit der Besichtigungstour. Wir marschieren erst einmal planlos los, um einen Touristeninformation zu finden und eine Straßenkarte von der Stadt zu bekommen. Die kennen so Leute wie uns schon und haben überall Schilder aufgehängt, die zur Touristeninformation weisen. Dort gibt es auch einen Giftshop, wo wir ein paar Sachen einkaufen.

Mura muss einen Postkasten für seine Postkarten suchen. Da er Briefmarken von Universal Mail draufgepickt hat, muss er auch einen blauen Postkasten von Universal Mail suchen. Man kann die nicht so einfach in den roten Postkasten von der staatlichen Post hineinwerfen. Ordnung muss schließlich sein. Nach einigem Suchen finden wir einen.

Danach gehen wir ins Te Papa-Museum. Das ist das größte Museum in Neuseeland und der Eintritt ist frei. Auf dem Weg dorthin finden wir noch einen Postkasten von Universal Mail. Da wir nicht den ganzen Tag Zeit haben, entschließen wir uns, nur den 4. Stock anzuschauen, wo es eine Maori-Ausstellung gibt. Es sind auch einige Nachbauten von Maori-Gebäuden zu sehen. Wir gehen auch in eine kurze Kino-Vorführung. Dort stehen vor der Leinwand ein Haufen alter Dinge herum. Während der Kurzfilm läuft, werden diese von einem Spot beleuchet und bewegen sich und geben Geräusche von sich. Also 4D-Kino der anderen Art.

Wellington Cable Car

Wellington Cable Car

Als nächstes steht der Wellington Cable Car auf dem Programm. Das ist ein Waggon, der von einem Seil gezogen einen steilen Berg hinauf fährt. Gleichzeitig fährt ein anderer Waggon herunter. In der Mitte treffen sie sich. Diese schlauen Leute haben genau dort Ausweichgleise gemacht, damit die beiden Waggons aneinander vorbeifahren können. Einmal rauf und runter fahren kostet ca. € 3,50. Oben gibt es einen botanischen Garten und ein Observatorium. Davor ist eine menschliche Sonnenuhr. Man muss sich auf einen bestimmten Punkt stellen – der ist je nach Datum ein anderer – und man wirft einen Schatten auf die Sonnenuhr. Wir testen das ausgiebig und es stimmt.

Weil langsam Essenszeit ist, fahren wir wieder hinunter. Mura hat beim Hergehen einen Subway erspäht und steuert jetzt unaufhaltsam darauf zu. Leider weiß der nicht mehr genau wo der war. Also irren wir eine Weile durch die Stadt. So lernt man am besten fremde Städte kennen. Als wir schon damit spekulieren, ein anderes Lokal zu nehmen, taucht der Subway nach einem Geistesblitz von Georgi, wo wir ungefähr hingehen sollten plötzlich auf.

Nach dem Essen wird der Heimmarsch angetreten. Das Internet ist hier gratis, aber auf eine Stunde beschränkt. Wir müssen daher wieder böse Tricks anwenden, um den ganzen Abend Internet zu haben. Es ist langsam, daher ist die Chance, dass heute Blogfotos gepostet werden bestenfalls 40:40. Es geht schon früher zu Bett, denn morgen müssen wir um 0700 nicht aufstehen, sondern schon bei der Fähre sein. Die Nordinsel ist damit abgehakt. Wir werden nur mehr für kurze Zeit nach Auckland zurückkehren, weil wir von dort zurück fliegen werden. Die restliche Reise wird auf der Südinsel stattfinden.

Tag 16 – Tongariro Alpine Crossing

Danke für die Vorschläge zum Namen für unseren Kiwi. Unter allen wurde der Vorschlag von Michael ausgewählt: Unser Kiwi heisst jetzt offiziell Kiwi.

Für ICBeter, Tonittt und Tami war heute um 0600 Tagwache. Sie werden den Tongariro Alpine Crossing (kurz: Tongariro Crossing) gehen. Das ist der bekannteste Bergwanderweg Neuseelands und die Hauptherausforderung dieser Tour. Mura und Georgi schlafen weiter, denn sie werden heute das Wohnmobil hüten. Zuerst eine schnelle Morgendusche bei ca. 5° im Waschraum. Da heisst es die Wassertemperatur an die obere Erträglichkeitsgrenze einstellen und schnell drunterstellen. Das Heißwasser beim Abtrocknen daneben weiter rinnen zu lassen, bringt auch ein paar Grad Erwärmung.

Danach geht es zur Rezeption, dort steht ein Mitarbeiter der Busfirma, die die Leute vom Campingplatz zum Startpunkt des Tongariro Crossing bringt. Er wird die aktuelle Wettervorhersage bekanntgeben und uns sagen, ob die Tour stattfinden wird oder nicht. Wir haben gestern schon zwei Deutsche kennengelernt, die die Tour heute auch gehen wollen. Sie meinten sie gehen nur, wenn die Vorhersage gut ist.

Der Typ wartet schon dort und sagt, dass heftige Winde erwartet werden, die bis zu 80 km/h erreichen können. Das wäre nicht so schlimm, aber schelle Winde können schnell Regenwolken bringen. Die Abfahrten um 7 und 8 werden aber voraussichtlich durchgeführt, die um 9 aber sicher nicht. Genaue Infos gibt es dann, wenn es losgehen soll.

Es gäbe ja noch andere, kürzere Touren als den 19 km langen und 800 Höhenmeter überwindenden Tongariro Crossing, aber es ist natürlich klar, dass sich mit so einem Spaziergang nie und nimmer die Weltherrschaft erringen lässt.

Danach gibt es erst mal ein Frühstück, denn wir brauchen Kraft. In der Küche sind schon ein paar andere Tongariocrosser. Ein paar davon benutzen gleich mal unseren Frodo für ihre Toastbrote. Wahrscheinlich haben die alle unseren Blog gelesen und wollen jetzt Toast von Frodo. In der Hektik des Aufbruches vergessen die drei Frodo gleich mal in der Küche, aber Mura und Georgi finden ihn bei ihrem Frühstück wieder und bringen ihn dann wieder heim.

Nach dem Essen wird alles für den Marsch hergerichtet. Es wird alles angezogen, was geht und ein paar Jausenbrote eingepackt. Dann kommt der Busfahrer vorbei und zeigt uns „Daumen-nach-oben“, dass alles klar geht und der Marsch sattfinden kann. Wir marschieren zur Rezeption und steigen in den Bus. Wir bekommen einen Zettel, mit dem wir nach der Wanderung den Bus bezahlen müssen. Das beweist, dass sie sehr zuversichtlich sind, dass wir überleben.

Da sind sie noch guter Dinge

Da sind sie noch guter Dinge

Etwa eine halbe Stunde dauert die Fahrt und danach machen wir uns auf den Weg. Am Anfang geht es noch flach mit ganz leichten Steigungen. Das reicht gerade, dass wir eine Schicht ausziehen müssen. Nach etwa einer Stunde erreichen wir Soda Springs. Das ist der Beginn des Anstieges. Dort campiert eine Schulklasse, die anscheinend auch den Weg gehen will.

Der Anstieg ist teilweise mit Stufen ausgebaut, weil er so steil ist. Obwohl es sehr kalt ist, kann man ohne dicke Jacke hinaufgehen ohne dass man friert. Am Ende des Anstieges beginnt dann der angekündigte Wind. Da heißt es Jacken, Mützen und Handschuhe anziehen. Wir sehen eine Infotafel, wo das richtige Verhalten bei einem Vulkanausbruch beschrieben wird. Genau an der Stelle ist 1975 ein pyroplastischer Strom entlang geflossen.

Damit das hier gleich alle wissen: Wenn man auf dem Vulkan ist während er ausbricht, soll man so schnell wie möglich wieder hinunter. Und zwar Laufen… Wir merken uns das, da wir mit gewisser Wahrscheinlichkeit damit rechnen, das genau das passieren wird. Nach der Überschwemmung in Bangkok wäre das der nächste logische Katastrophen-Schritt. Vorerst gehen wir aber weiter.

Kiwi vor Mt. Doom

Kiwi vor Mt. Doom

Nach dem Anstieg folgt eine längere flache Wegstrecke. Das haben sie sich gut ausgedacht, damit sich die Wanderer erholen können. Der Weg führt vorbei an Mount Doom, wo die Hobbits den einen Ring vernichtet haben. Zur Verwirrung der Touristen wird er Berg hier Mount Ngauruhoe genannt.

Die Erholung dauert aber nicht lange, bald folgt der zweite Anstieg. Dort steigt auch die Windgeschwindigkeit. Die angekündigten 80 km/h werden stellenweise schon knapp erreicht. Außerdem ziehen Nebel und Wolken auf. Ob wir heute noch nass werden werden, werden wir sehen. Spannend wird’s auf jeden Fall. Noch ist es aber nur kalt und windig und nicht nass.

Nach insgesamt 3 Stunden Marsch über Stock und Stein und auch Schnee haben wir dann Red Crater erreicht. Das ist mit 1886 m der höchste Punkt des Tongariro Alpine Crossing. Das ist auch der Point of no return. Wer hier drüber ist, kann nicht mehr umdrehen und muss den ganzen Weg fertig gehen. Außerdem können wir uns ab hier etwas länger Zeit lassen, weil die Wettervorhersage für den kommenden Teil des Weges besser ist.

Jausepause

Jausepause

Bei den Emerald Lakes machen wir so wie viele andere Futterpause. Wir suchen uns ein freies Platzerl. Am Tongariro Crossing ist man nämlich nie allein. Im Frühling und Sommer gehen bis zu 700 Wanderer pro Tag diesen Weg. Wir treffen unsere deutschen Freunde wieder, die gerade mit dem Essen fertig geworden sind. Wir packen unsere Brote aus und futtern alles weg, damit wir es nicht weiter tragen müssen. Zeitweise zieht leckerer Schwefelgeruch zu uns herüber, der irgendwo aus dem Vulkan entweicht.

Bergab geht es flott, vor allem der erste Weg, der steil berab geht und aus lockerem Erdreich besteht. 30 cm Schritt nach vorne und noch weitere 15 cm gerutscht. Danach geht es noch ein paar Stunden bergab, es bleibt kühl aber trocken. Irgendwann geht es um die Kurve und man sieht den Parkplatz, der das Ende des Weges ist. Dort sitzen schon viele Wanderer und warten darauf, abgeholt zu werden. Wir setzen uns auch hin und beobachten die Wanderer, die um die Kurve biegen. Alle machen ein glückliches Gesicht, als sie den Parkplatz sehen. Der beliebteste Parkplatz im Umkreis von 1000 km…

Wir sind nur etwas mehr als 6 Stunden unterwegs gewesen. Wir erwischen daher das erste Shuttle um 1500 zurück zum Campingplatz. Als wir dort aussteigen regnet es. Wir sind also doch nass geworden.

Da wir die Checkoutzeit am Campingplatz schon um etliche Stunden überschritten haben, hauen wir jetzt lieber ab. Nächstes Ziel ist Wanganui. Wer das nicht aussprechen kann, tut es am besten einfach nicht. Zuerst muss aber dringend eingekauft werden. Ein Countdown-Supermarkt ist schnell gefunden. Inzwischen haben wir schon viel Routine beim Einkaufen. Und mit über 300 $ stellen wir auch einen neuen Rekord auf.

Wenn Alkohol gekauft wird, muss die Kassiererin immer den Manager rufen. Der muss zur Kassa kommen, schauen ob alle in der Gruppe über 18 sind und dann einen Geheimcode in die Kassa tippen. Erst dann erscheint das Bier auf der Rechnung. Billigeres Benzin bekommen wir mit unserem Einkauf diesmal auch wieder, aber nur 4 Cent pro Liter. Wo sind die guten alten Zeiten, als wir noch 25 Cent für einen 200-$-Einkauf bekommen haben.

Grillen für Vegetarier - oder doch nicht?

Grillen für Vegetarier - oder doch nicht?

Schließlich geht es zum Campingplatz. Es ist ein sehr schöner Top-10-Campingplatz, der viele Grünflächen hat. Zum Betreten der Küche außerhalb der Öffnungszeiten bekommt man einen Geheimcode, den man in die Tür eintippen muss. Heute ist wieder grillen angesagt und wir grillen sogar Gemüse und Pilze. Letztere sind ja wie wir in Wikipedia gelernt haben kein Gemüse, sondern Lebewesen. Wahrscheinlich dürfen Vegetarier gar keine Pilze essen.

Nach anfänglichen Problemen, den Gasgriller in Gang zu setzen, geht es langsam los mit der Grillerei. ICBeter geht inzwischen zurück zum Wohnmobil um den Blog vorzubereiten. Georgi schreibt ihm dann in Facebook, dass das Essen fertig ist. Daran sieht man, dass das WLAN hier vorzüglich funktioniert. Damit ist auch das Abendprogramm gesichert…

Tag 15 – Waitomo

Bereits um 0630 heisst es Tagwache, denn heute ist wieder einiges los. Die Glühwürmchen-Höhlen von Waitomo sind das heutige Ziel. ICBeter, Tonittt und Tami haben die Combo mit drei verschiedenen Höhlen gebucht. Mura und Georgi werden diesmal aber nicht das Wohnmobil hüten, sondern machen eine Action-Tour durch eine der drei Höhlen. Die sogenannte Black Abyss Tour.

Der Treffpunkt ist nur 2 km von unserem Campingplatz entfernt. Wir schaffen es daher locker, pünktlich zu sein. Die Dreiergruppe wird um 0900 mit einem Bus abgeholt und zum Ruakari-Cave gebracht. Unterwegs werden noch zwei Chinesen aufgegabelt so ist es dann eine schöne kleine Fünfergruppe. Also fast eine individuelle Führung für uns.

Es geht erst über einen spiralförmigen Abgang nach unten. Dann geht es in die Höhle hinein. Es ist eine Tropfsteinhöhle. Dort, wo sie orange beleuchtet ist, darf man mit Blitz fotografieren, wo blaues Licht ist nur ohne. Nach einer Weile Marsch durch verschiedenenste Tropfsteinformationen kommen wir dann zum ersten Glühwürmchen-Spot. Die Führerin sagt, wir müssen jetzt laut schreien, um die Glühwürmchen aufzuwecken. Sie glauben dann, die Schallwellen stammen von Isekten und schalten ihre Lichter ein.

Glühwürmchen

Glühwürmchen

Es sind Fliegenlarven, die eine Weile als Wurm ihr Dasein in der Höhle fristen. Sie ernähren sich von Insekten, die sich in die Höhle verirren und einen Weg nach draußen suchen. Sie halten die Lichter für das Licht am Ende des Tunnels und fliegen darauf zu. Dann verfangen sie sich in den klebrigen Fäden, die dort sind und werden aufgefuttert. Ganz schön hinterlistig diese Vieher.

Wir sehen auch das Metallrohr, das beim Ausbau der Höhle verwendet wurde, um Baumaterialien herunter zu bringen. Es geht 65 Meter bis zur Oberfläche. Nach der Tour werden wir zum Ausgangspunkt zurückgefahren. Es geht sich schön aus, dass wir die 1100-Tour im Gloworm Cave bekommen. Wir müssen mit dem Wohnmobil selbst hinfahren.

Hier sieht man weniger faszinierende Tropfsteine, aber das Ende der Tour ist eine Bootsfahrt, bei der ein paar Millionen Glühwürmchen zu sehen sind. In dieser Höhle ist das Fotografieren komplett verboten. Die Leute fotografieren die Glühwürmchen trotzdem. Natürlich mit Blitz… Dann ist Zeit zum Mittagessen. Das sind wir gar nicht mehr gewohnt, denn wir essen aus Effizienzgründen nur mehr in der Früh und am Abend. Aber wir haben bei der Bestellung Burger dazubestellt und die holen wir uns jetzt.

Wir bekommen ein Plastikteil, das leuchtet und Töne von sich gibt, wenn das Essen fertig ist. Mit so einem Teil haben wir in Edinburgh schon sehr schlechte Erfahrungen gemacht. Das bedeutet meist lange warten. Aber wir haben Glück und nach 10 Minuten können wir unsere Burger abholen. Tami kauft noch im Giftshop ein und dann fahren wir zur dritten Höhle, dem Aranui Cave. Zuerst müssen wir noch eine Extremsteigung absolvieren, um den Parkplatz zu verlassen. Der ist wohl nicht für Wohnmobile ausgelegt worden, als er gebaut wurde.

Taskforce beim 3-Höhlen-Marathon

Taskforce beim 3-Höhlen-Marathon

Im Aranui Cave gibt es keine Glühwürmchen, dafür aber umso beeindruckendere Tropfsteinformationen in allen möglichen Farben. Manche sehen aus wie Schokoladeneis. Hier darf man uneingeschränkt fotografieren. Fazit unseres Drei-Höhlen-Marathons: Wer nur Zeit für eine Höhle hat, sollte sich Ruakari anschauen, da hat man Tropfsteine und Glühwürmchen. Wer nur die Glühwürmchen sehen will, geht lieber in den Gloworm Cave.

Nach dieser Höhle wird die Fahrt zurück zum Ausgangspunkt angetreten. Dort warten schon Mura und Georgi. Die beiden haben in der Früh einmal Neoprenanzüge, Neoprensocken, Gummischuhe und Helme bekommen. Alles war von den Vorgängern noch komplett nass. Anschließend wurden sie zur Ruakari-Höhle geführt wo sie Abseiling mussten üben.

Georgi beim Abseiling

Georgi beim Abseiling

Danach begann die Tour mit dem Abseilen in die Höhle. Da ging es 30 Meter hinuter, die Breite des Schachtes war gerade so, dass Mura eben mal so durchgepasst hat. Nach einem 15 Minuten Marsch über Stein und durch enge Durchgänge kam der Flying Fox. Das kennt man so ähnlich auch bei uns von Kinderspielplätzen. Nur wird man hier an eine Rolle auf einem Seil gekettet und rutscht mit einem Affenzahn rund 20m ins schwarze Nichts…

Mura war der Erste, der das in kompletter Dunkelheit machen musste. Was man nicht alles tut für die Weltherrschaft. Dann gab es Kakao und was zum Futtern an einer etwa 3m hohen Klippe. Und wie es die meisten schon geahnt hatten mussten sie danach da runter… Mitten ins kalte Wasser rein und mit einem Schwimmreifen am Hintern, denn das Wasser war nur ca. 1m tief.. Bei einem 3m Sprung nicht sehr sicher. Damit sind sie ca. 500 Meter flussaufwärts geschwommen. Dort wurde eine Geschichte erzählt, wie die Glühwürmchen entstanden sind. Es geht um ein Würmchen, das immer mit einer Taschenlampe herumgelaufen ist und von den anderen deswegen gehänselt wurde. Eines Tages traf es aber eine Würmerfrau mit ebenfalls einer Taschenlampe…. Den Rest kann man sich denken…

Mura beim Ausstieg aus der Glühwürmchenhölle

Mura beim Ausstieg aus der Glühwürmchenhölle

Dann sind sie in der Dunkelheit wieder flussabwärts getrieben und haben an der Höhlendecke millionen Glühwürmer bestaunt. Anschließend noch ein wenig Waten durch teilweise schulterhohes Wasser. Zum Schluss wurde zum Drüberstreuen noch auf zwei Wasserfälle hinaufgeklettert. Erst dann wurden sie nach ca. 3h davon 2h im Wasser (Wassertemperatur irgendwo zwischen Saukalt und Arschkalt) erlöst und durften aus der Höhle rausklettern.

Dann fuhr ICBeter zum nächsten Campingplatz. Der liegt im Tongariro Nationalpark. Etwa 2,5 Stunden Fahrt und schon waren wir dort. Es ist kein Top-10-Campingplatz, deshalb gibt es dort kein WLAN. Das ist natürlich ein Rückschlag, aber damit werden wir auch noch fertig.

Im Campingplatz-Shop kaufen wir für Abendessen und Frühstück ein, das ist zwar doppelt so teuer wie im Supermarkt, aber wir sind bei keinem Countdown-Supermarkt vorbeigekommen. Da es kein Internet gibt, machen wir uns gleich ans Essen kochen. Spaghetti mit Paradeissauce und Faschiertem steht auf dem Speiseplan. Mura verweigert und isst kalt. In der Campingküche ist alles voller Leute. 100 % davon sprechen deutsch. Es sind auch einige da, die ebenfalls morgen den Tongariro Alpine Crossing machen wollen – sofern das Wetter passt. Wir kochen 1 kg Spaghetti und zwei Dosen Paradeissauce. Ohne Muras Hilfe können wir aber nicht alles aufessen. Um trotz fehlendem WLAN den Blog posten zu können, investiert ICBeter noch 2 $ in 15 Minuten Internet beim Internetkiosk.

Dann wird der Tag für beendet erklärt, denn morgen heißt es wieder früh aufstehen.

Tag 14 – Lake Taupo

Um 0800 läutet der Wecker, weil um 1000 wieder Checkout ist. Die Duschen haben hier wieder 5-Minuten-Knöpfe. Das Ende der 5 Minuten wird durch einen pulsierenden Wasserstrahl angezeigt. Weil die Sonne scheint und wir diesmal einen Tisch direkt neben dem Wohnmobil haben, wird heute an der frischen Luft gefrühstückt. Damit es nicht immer das gleiche gibt, haben wir diesmal Thunfisch und Lachs mit dabei.

Bereits um 1100 verlassen wir den Campingplatz. Unsere Befürchtung, dass die Nummernkombination, die man bei Ein- und Ausfahrt eintippen muss, nur bis 1000 gilt, erfüllt sich nicht. Unsere Besichtigungstour beginnt ein paar Kilometer entfernt bei den Huka Falls. Das ist ein kleiner Canyon mit anschließendem Wasserfall. Mura wirft nach der Besichtigung seine Cent-Münzen in die Spendenbox, um uns wieder gutes Karma zu sichern.

Dann geht es weiter zu „Craters of the Moon“. Das ist insofern interessant, als der Mond auch nach Erringung der Weltherrschaft außerhalb unserer Kontrolle sein wird. Das ganze entpuppt sich als thermisch aktive Landschaft mit Dampflöchern, Kratern und Schlammkratern. Es sieht genauso aus wie in Yellowstone, nur ganz anders…

Auf dem Mond...

Auf dem Mond...

Der Rundgang dauert ca. eine Stunde. Dann gönnen wir uns noch ein Eis, denn es ist schon ziemlich warm und das muss ausgenutzt werden. Mura hat gestern zur Finanzierung unserer Reise drei Rubbellose gekauft, die jetzt aufgerubbelt werden müssen. Das ist natürlich nicht so einfach, wie man sich das vorstellt. Wir rubbeln in ansteigendem Schwierigkeitsgrad. Das erste Los ist noch einfach. Man muss 10 Zahlen aufrubbeln und wenn diese im Gewinnfeld vorkommen, dann hat man gewonnen.

Leider haben wir Karin diesmal nicht mit, die sich in Schottland als Meisterin des Rubbelns erwiesen hat. Deshalb geht Mura an die Sache heran. Er versagt aber kläglich und rubbelt nur falsche Zahlen auf. Also muss beim zweiten Los ICBeter ran. Da wird es schon komplizierter. Es ist ein Monopoly-Los. Auf einem Feld rubbelt man die Straßennamen auf und danach die Straße in dem zweiten Feld. Wenn dort etwas anderes steht als „Try Again“ ist man ein Gewinner. Es steht jedesmal „Try Again“ dort. Wieder eine Pleite.

Langsam kommen erste Zweifel an dem Plan auf, die Reise so zu finanzieren. Aber es ist noch das dritte Los da, das Georgi aufrubbelt. Es ist ein Kreuzworträtsellos. Auf einer Seite werden Buchstaben aufgerubbelt, die dann auch im Kreuzworträtsel daneben sein müssen. Aber auch hier wird es nichts mit dem großen Geld uns so müssen wir uns auf Plan B verlassen, Macao. Aber das ist eine andere Geschichte und soll ein anderes Mal erzählt werden.

Letzte Besichtigungsstation ist Lake Taupo. Lake Taupo ist ein Vulkankrater und zwar ein ziemlich großer Vulkankrater. Er hat etwa 620 km² und ist bei einem Vulkanausbruch vor ca. 22.000 Jahren entstanden. Sollte er jetzt wieder ausbrechen, werden wir alle keine Probleme mehr haben. Wir warten eine Weile, da sich aber keine Anzeichen eines Ausbruches zeigen, ziehen wir wieder ab.

Beim Vorbeifahren sehen wir eine kleine künstliche Insel ein Stück vor dem Ufer. Dort drauf ist ein Golf-Loch. Von der Küste kann man versuchen dort ein Hole-in-one zu schlagen. Wenn es einem dreimal gelingt, gewinnt man 10.000 $. Da wir beim Rubbeln erkannt haben, dass heute kein Glückstag ist, versuchen wir es aber erst gar nicht.

Dann steht wieder Einkaufen auf dem Programm. Heute waren wir ja noch gar nicht. Aber nicht zum Countdown-Supermarkt, sondern zum Warehouse. Wir brauchen Plastikteller. Drinnen angekommen laufen wir durch die Gänge und kaufen alles mögliche ein. Nur keine Plastikteller, die finden wir nicht. Wir kaufen zwei Deluxe-Kopfpolster, ein Schokoladen-Monopoly-Spiel und einen offiziellen All-Blacks-Kiwi. Das ist ein Maskottchen der Rugby-Nationalmannschaft von Neuseeland.

All Blacks Kiwi

All Blacks Kiwi

Er ist ab jetzt unser neuer Reisebegleiter und wird in der Windschutzscheibe unseres Wohnmobils sitzen. Er hat aber noch keinen Namen. Wir haben von Adolf bis Zacharias schon alles durch. Wir brauchen also dringend Tipps!

Nach dem Einkauf geht es zum nächsten Campingplatz. Die Strecke fährt erstmals ICBeter, weil heute sonst keine Risiken auf dem Programm stehen. Es gibt aber keine besonderen Vorkommnisse, außer dass uns ein Tanklaster mit Anhänger rund einen Meter auf unserer Seite entgegen gekommen ist und kurz vor Schluss der Tankalarm losgeht, weil auch der mittlerweile dritte Tank zu Ende gefahren ist. Es kommt aber noch rechtzeitg eine BP-Tankstelle, wo wir einen Refill bekommen. An der Tankstelle hören wir lauten Sirenenalarm. Entweder es brennt etwas oder irgendein Vulkan bricht aus. Wir werden sehen. Dann darf Mura weiterfahren. Das Navi ist diesmal wieder kreativ und führt uns auf einer schönen Nebenstraße an unser Ziel, die aus vielen engen Serpentinen besteht.

Wir sind am Top-10-Campingplatz in Waitomo. Gegenüber ist der Supermarkt, aber beim Fleischhauer in Zemendorf gibt es eine größere Warenauswahl. Es wird heute also nicht gegrillt, sondern wieder mal Essen gegangen. Man braucht ja nicht jeden Abend Steaks essen. Das einzige Lokal in der Nähe ist von einer Horde Pensionisten heimgesucht worden, die mit dem Bus da sind. Wir können uns aber draußen hinsetzen, es ist nicht so kalt.

Alle essen Salmon. Das sind keine Salmonellen, sondern Lachs. Außer Mura, der isst ein schönes Steak. Trotz der Senioreninvasion kommt das Essen relativ schnell und ist auch gut. Die Internetverbindung ist nicht so schnell wie in Taupo, es lässt sich aber damit arbeiten. Die Duschen haben ein 10-Minuten-Limit, was immerhin doppelt so lange ist wie hier meist üblich. Wichtiges Plus ist auch, dass die Waschmuscheln nur einen Wasserhahn haben und nicht zwei mit jeweils einmal brennheiß und einmal saukalt. Außerdem gibt es einen Hotpool.

Schoko-Monopoly

Schoko-Monopoly

Am Abend wird dann wie jedesmal beim Heimkommen Schuh-Memory gespielt: Welche Schuhe gehören wem und welche gehören zusammen? Außerdem wird das Schokoladen-Monopoly-Spiel gespielt. Die einzelnen Straßen-Karten sind Schokostücke. Mit dem Glücksrad werden Farben ausgelost und wer eine voll besetzte Farbe dreht, darf sich alle Schokos dort nehmen… oder so ähnlich. Wer es genau wissen will, soll im Google danach suchen. Jedenfalls kassiert Tonittt die meisten Schoki ab.

Schon vor Mitternacht wird der Tag für beendet erklärt, denn morgen ist die Glühwürmchenhölle auf dem Programm.

Tag 13 – Whirinaki Forest

Um 0700 war Tagwache, denn heute ist wieder Actionday. Da es wieder ein sonniger Tag ist, gehen wir wieder in die Küche zum frühstücken. Frodo toastet wieder brav seine knapp 20 Toastbrote und wir schlagen uns die Bäuche voll. Wir haben gestern Kiwi-Saft gekauft. Das ist aus den Früchten gemacht und nicht aus den Vögeln. Tonittt meint, es schmeckt genauso wie der Orangensaft. Vermutlich ist es auch das gleiche nur mit grünem statt gelbem Farbstoff.

Um eine wichtige Frage zu klären, müssen unsere Blogleser wieder eine Abstimmung in den Kommentaren machen. Die Frage ist: Was ist perverser zum Frühstück? Harte Eier mit Mayonnaise oder frisch getoastetes Toastbrot in kalten Kakao eingebröckelt?

Die Duschen haben hier keinen Knopf, um das Warmwasser auf 5 Minuten zu beschränken. Es gibt unlimitiertes Downloadvolumen für warmes Wasser! Also kein Hochgeschwindingkeitsduschen diesmal. Tami wäscht das Geschirr ab und kommt damit zurück zum Wohnmobil. Bei der Zählung kommen wir dann auf 7 von 6 Tellern. Er hat um einen zu viel aus der Küche mitgenommen. Schon wieder etwas geklaut… Damit das nicht wieder böses Karma über uns bringt, wird der Teller schnell wieder zurück gebracht.

Mit nur knapp einer Stunde Verspätung verlassen wir den Campingplatz. Ziel ist der Whirinaki Park. Dort gibt es viele Wanderwege durch den Regenwald. Wo das genau ist, wissen wir nicht. ICBeter hat das im Google Maps markiert. Gottseidank ist das Handy-Internet hier noch aktiv. So kann der Platz auf der Offline-Landkarte gefunden werden und das Navi entsprechend programmiert werden.

Nach ca. einer Stunde sind wir dort. Von einem Einstieg in den Track ist aber nichts zu sehen. Es ist aber eine kleine Lodge dort wo wir fragen können. Es ist niemand daheim, aber nach ein paar Minuten kommen die Besitzer. Wir fragen sie und sie sagen uns, dass sie gleich dort hin fahren, um Wanderer abzuholen. Wir sollen einfach hinter ihnen herfahren. Das tun wir dann auch. Nach einer Weile ist aber die schöne asphaltierte Straße zu Ende und es kommt eine Dirt Road. Soetwas, was wir nicht fahren dürfen.

Aber jetzt sind wir schon mal hier. Nach 10 Minuten Schotterstraße sind wir dann beim Parkplatz. ICBeter, Tami und Tonittt machen sich bereit zur Regenwaldwanderung. Mura und Georgi werden das Wohnmobil hüten. Es geht entlang des Whirinaki River bis zu einem Wasserfall und dann auf der anderen Flussseite wieder zurück. Es donnert immer wieder in der Ferne, aber es fängt nicht zu regnen an. Um gutes Karma zu sammeln, klaubt ICBeter noch etwas Plastikmüll auf und bringt es aus dem Wald. Das reicht dann auch, um das Wetter trocken zu halten.

ICB-Taskforce im Regenwald

ICB-Taskforce im Regenwald

Der Weg ist mit 3 bis 4 Stunden beschrieben, in knapp 3 ist er in lockerem Tempo abgegangen. Beim Wasserfall gibt es eine Kekspause. Tonittt hat für alle Fälle eine Packung mitgenommen. Als die drei zurückkommen, war Mura verschwunden. Wir warten ca. 20 Minuten. Als er immer noch nicht kommt, befürchten wir schon, dass er von Kiwis angefallen und gefressen worden ist. Dann kommt er aber doch, er hat seine eigene Kurztour gemacht.

Dann fängt es leicht zu regnen an… perfektes Timing! Mura meistert auch die Rückfahrt über die Dirt Road und schon kann es direkt zum nächsten Campingplatz gehen. Die Adresse wird ins Navi einprogrammiert, das kennt sich aus und führt uns immer ans Ziel. Irgendwann geht die Straße, auf die uns das Navi geführt hat in eine Dirt Road über. Hatten wir ja schon lange nicht. Aber wir fahren sie tapfer weiter. Solange bis ein Schranken die Weiterfahrt versperrt.

Tami versucht die Welt zu retten

Tami versucht die Welt zu retten

Genau in diesem Moment beginnt es wie aus Schaffeln zu schütten. Mit ein paar kleinen eingestreuten Hagelkörnern zum Würzen. Tami ist heute Beifahrer darum muss er raus und schauen, ob man den Schranken aufmachen kann. Kann man nicht, also versucht es Mura einmal und scheitert ebenfalls. Also heißt es umdrehen und wieder zurück. Das Navi rechnet gleich eine Alternativroute aus und wir sind wieder auf Kurs.

Vor dem Campingplatz fahren wir noch zum Countdown-Supermarkt um unsere Vorräte aufzufüllen. Wir waren ja schon lange nicht mehr einkaufen. Es wird alles für einen weiteren Grillabend eingekauft. Denn es hat zu Regnen aufgehört und damit sollte den Grillen nichts mehr im Weg stehen. Als wir beim Campingplatz angekommen sind, hat es aber schon wieder zu tröpfeln begonnen. ICBeter steigt aus und meldet uns bei der Rezeption an.

Inzwischen kommt wieder eine Sintflut von oben herab sodass das Wasser auf der Straße steht. Wir fahren zu unserem Platz. In einer Phase nachlassenden Regens wird der Strom angeschlossen. So können wir während der Sintflut wenigstens Internet surfen. Das Internet ist hier das schnellste, das wir bisher hatten. Also wird gleich der ICB-Internetknoten aufgebaut und alle sind beschäftigt, bis der Regen nachgelassen hat.

Als das der Fall war hieß es schnell und entschlossen handeln. Alles, was fürs Grillen nötig ist in Sackerln gesteckt und Abmarsch in die Küche. Dort haben sich schon viele Leute versammelt, die sich Abendessen kochen. Die beiden Grillplätze sind aber frei, obwohl sie unter einem Dach sind. Wir grillen unser Fleisch und kochen die Erdäpfel. Außerdem grillen wir einen Haufen Champignons und Zwiebel. Fast mehr als Fleisch, wir sind schon halbe Vegetarier. Dann wird alles brav aufgegessen, damit das Wetter endlich besser wird.

Das hat auch großartig funktioniert, denn als wir die Küche wieder verlassen, ist wolkenloser Sternenhimmel über uns zu sehen. Das wird eine kalte Nacht werden, ca. 8° sind für die Nacht angekündigt. Um das Wohnmobil für die Nacht aufzuheizen, werden nochmal alle Notebooks eingeschaltet und unter Last gesetzt. Kurz vor Mitternacht wird der Tag für beendet erklärt.

Tag 12 – Rotorua

Heute war wieder aufstehen angesagt, denn wir haben wieder einen Zeitplan einzuhalten. Um 1530 ist in Rotorua Rafting angesagt und wir müssen 15 Minuten vorher dort sein. Das ist Neuseeland-Zeit und nicht ICB-Zeitzone. Also läuten um 0800 die Wecker. Inzwischen sind wir schon Profis beim 5-Minuten-Duschen. Zum Frühstück gibt es wieder die üblichen gesunden Sachen. Statt Eiern gibt es aber Pancake. Cake heisst nicht Kacke, sondern Kuchen. Palatschinken halt.

Es ist wieder herrlicher Sonnenschein, Tami darf heute nichts mehr fladern. Gestern hätten wir telefonisch unser Rafting bestätigen sollen. Also ruft ICBeter heute an. Er bekommt die Adresse, wo der Treffpunkt ist. Das ist im Navi zwar nicht vorhanden, aber wir tippen etwas ein, das so ähnlich klingt. Wir werden schon hinkommen.

Fast wie geplant um 1000 kommen wir vom Campingplatz weg. Es stehen rund 3 Stunden Fahrt am Programm. Da wir über 2 Stunden Zeitpuffer haben, bleiben wir ein paar Mal bei Aussichtspunkten stehen, um Fotos zu machen. Dann finden wir auch einen Countdown-Supermarkt. Bei solchen haben wir bis jetzt immer alles gefunden, was wir gebraucht haben. Draußen sehen wir, dass man bei Shell 25 Cent pro Liter Treibstoff Rabatt bekommt, wenn man mehr als 200 $ ausgibt. Das ist für uns natürlich ein Klacks.

Wir marschieren zielstrebig durch die Reihen und kommen bei der Kassa auf über 220 $ (~ 130 €). Jetzt muss nur noch eine Shelltankstelle her. Der Diesel geht langsam zu Ende aber es wird schon noch reichen. In einer Kurve nach einem steilen Hügel taucht plötzlich links eine auf, aber die sieht man erst 50 Meter vorher und da wäre eine Notbremsung nötig geworden. Wird schon noch eine kommen.

Es kommt auch eine Tankstelle, aber die ist von BP. Der Tank zeigt schon den roten Bereich an, aber bei BP kriegen wir keinen Rabatt. Also weiter… Irgendwann taucht dann tatsächlich eine große Shelltankstelle auf. Gerade als wir hineinfahren, piepst das Alarmzeichen für den Tank. Das war knapp, hat sich aber ausgezahlt, da wir rund 10 € Rabatt bekommen!

Noch eine weitere Stunde Fahrt und wir kommen ans Ziel. Die Straße, die so ähnlich geklungen hat, ist tatsächlich die richtige. Wir sind halt Profis. Wir sind sogar 45 Minuten vor der Zeit hier, was eigentlich gar nicht zu uns passt. Als erstes müssen wir einen Zettel unterschreiben, dass wir mit allem einverstanden sind, alle Risiken selbst auf uns nehmen und dass weder wir noch unsere Erben irgendwelche Ansprüche an die Rafingfirma stellen werden. Ihr hättet also nichts bekommen, liebe Erben.

Den Raft haben wir bereits daheim ausgewählt. Es gab mehrere Auswahlen. Ein Scenic Raft mit Grade 2. Da ist alles schön zum Anschauen, man wird aber kaum nass werden. Dann gibt es einen Grade-4-Raft, da geht es schon ein paar Mal abwärts. Dann gibt einen Grade-5-Raft wo es schon ordentlich zugeht. Und es gibt dem Ultimate Raft, der über einen 7 Meter hohen Wasserfall führt. Das ist der höchste Wasserfall, der weltweit von kommerziellen Raftingfirmen gefahren wird.

Uns war von Anfang an klar, dass die Weltherrschaft nicht mit einem Grade-4-Raft zu erringen sein wird. Auch der harmlosere Grade-5 wird dafür nicht reichen. Also muss es natürlich der Ultimate sein! Was sind schon sieben Meter… Wir bekommen unsere Ausrüstung. Einen Wetsuit, Gummischuhe, Schwimmweste und einen Helm. Dann gibt es eine Sicherheitseinweisung. Der Typ sagt uns, wie wir uns hinsetzen müssen, welche Kommandos es gibt und was wir tun müssen, wenn der sehr unwahrscheinliche Fall eintreten sollten, dass wir im Wasserfall umkippen sollten. Das ist zwar schon lange nicht passiert, aber man kann ja nie wissen… Dann werden wir mit einem Bus zur Startstelle geführt.

Wir 5 bekommen ein eigenes Boot, man will es offenbar niemandem zumuten, mit uns mitzufahren. Wir springen hinein und fahren los. Vorne sitzen Tonittt und ICBeter, dahinter Georgi und Tami und in der dritten Reihe links alleine Mura.

Da es am Anfang noch harmlos ist, über wir das schnelle hineinsetzen ins Boot, dass wir bei den verschiedenen Wasserfällen brauchen. Beim Paddeln sitzen wir nämlich auf dem Rand. Schon bald geht es über die ersten Stromschnellen. Alle vom Typ „Festhalten“ und noch nicht „Reinsetzen“. Aber bald schon wird es ernst und der erste Wasserfall kommt. Es ist ein 3 Meter hoher, also immerhin so hoch wie ein durchschnittliches Zimmer.

Da heisst es reinsetzen und runter. Wir werden gleich einmal von oben bis unten nass, sodass das einmal erledigt ist. Dann kommt noch ein 1 Meter hoher, den wir mit Festhalten meistern. Außer uns sind noch zwei andere Boote unterwegs, die beide vor uns fahren. An einer ruhigen Stelle halten alle drei Boote an und warten am Flussrand. Man sieht schon, dass der Fluss 15 Meter weiter plötzlich aus ist und erst ganz weit unten wieder weitergeht. Das ist jetzt the big one, der 7 Meter hohe Wasserfall.

Noch einmal gibt es die Instruktionen, was zu tun ist, wenn das Boot kentert. Das wird zwar eh nicht passieren, aber sie sagen es trotzdem immer wieder. Wenn man unter dem Boot auftaucht im Zwischenraum zwischen Wasser und Bootboden Luft holen und rausschwimmen. Dann am Boot festhalten und darauf warten, dass es umgedreht wird. Nagut, haben wir verstanden.

Dann fährt das erste Boot los. Alle paddeln vorwärts und das Boot verschwindet über die Kante aus unserem Sichtfeld. Ein paar Sekunden später sehen wir unten alle heil im Boot sitzen und an das Ufer fahren. Auch das zweite Boot kommt glücklich unten an. Das bedeutet, dass wir an der Reihe sind. Noch einen Schlachtruf und ab in die Fluten – was tut man nicht alles für die Weltherrschaft!

Von nun an ging's bergab!

Von nun an ging's bergab!

Wir paddeln alle vorwärts und schmeissen uns auf den Boden als er „Sit Down“ ruft. Die Wasserfallkante kommt näher. Tonittt und ICBeter sehen erst einmal nur Nichts unter sich und dann den Wasserfall von oben. Schon Sekundenbruchteile später gar nichts mehr, weil frontal von vorne das Wasser ins Boot schießt. Am plötzlichen Abbremsen unten merken wir, dass das Ende es Wasserfalls gekommen ist. Na das ist ja überraschend gut gegangen.

Danach taucht das Boot mit der Spitze voran wieder aus dem Wasser heraus in die Höhe. Eigentlich taucht es auf der Seite, wo Mura sitzt etwas langsamer auf als auf der rechten Seite. Eigentlich sehr viel langsamer. Als die Neigung rund 45° beträgt, denken wir das könnte jetzt schon knapp werden… Die rechte Seite geht immer noch schneller in die Höhe als die linke und als Georgi und Tonittt kurz darauf senkrecht in die Höhe blicken, sehen sie Tami und ICBeter dort und ahnen schon, was jetzt kommt. Ein paar weitere Sekundenbruchteile später finden sich Tami und ICBeter neben, die restliche Mannschaft unter dem Boot wieder.

Sooo… wie war das jetzt mit was machen wir wenn das Boot umkippt? Irgendwie kommen die drei Taucher doch wieder unter dem Boot hervor und schwimmen mit ihm mit bis es bei den anderen Booten angekommen ist. Die Leute dort drin freuen sich, dass sie einen lustigen Flipover sehen konnten. Unser Bootführer und eine weitere Mitarbeiterin der Raftfirma, die inzwischen vom Ufer herbeigeeilt ist drehen das Boot wieder um und ziehen alle ins Boot. Bei Mura dauert das etwas länger als bei den anderen.

Die Leute aus den anderen Booten haben inzwischen unsere Paddel eingesammelt und geben sie uns wieder. Nochmal schnell durchzählen und schon kann es weitergehen. An einer ruhigen Stelle dürfen wir zum Schwimmen aus dem Boot hüpfen. Jetzt wo wir komplett durchnässt sind, ist das auch kein Problem mehr. Mura bleibt aber im Boot. Dann heisst es wieder reinkommen, das geht aber nicht so schnell wie geplant.

Der nächste kleine Wasserfall kommt schon. Zwei Sekunden vorher kommt dann ICBeter noch als letzter ins Boot. Für das Hinklettern zum eigenen Platz ist aber keine Zeit mehr und so fahren Georgi, Tami und ICBeter diesen Wasserfall zu dritt nebeneinander. Dann geht es aber in der Standardkonfiguration weiter. Die letzten Stromschnellen sollen wir stehend runterfahren, was aber nur bedingt gelingt.

Zum Abschluss gibt es noch Fotos bei einer kleinen Stromschnelle. Wir schaffen es beinahe, das Boot ein zweites Mal zu kippen, aber diesmal geht noch alles gut. Danach geht es raus aus dem Wasser und mit dem Bus zurück zum Büro. Vor dem Aussteigen gibt es im Bus nochmal extra Applaus für die Gruppe, die das Boot gekentert hat 🙂

Wir kaufen noch die CD mit den Fotos die unterwegs gemacht wurden, ziehen uns um und fahren zum Campingplatz. Es ist der Rotorua Top 10. Bevor wir zu unserem Platz fahren, fahren wir noch schnell zur Dumpstation. Das ist dort wo man das Abwasser ablässt. Da wir eh immer die Klos auf den Campingplätzen benutzen, ist das aber nicht so schlimm. Dann reihen wir uns zwischen 5 anderen genau gleich aussehenden Wohnmobilen auf unserem Platz ein.

Das WLAN-Internet ist gratis, aber es gibt nur eine Verbindung pro Standplatz. Wir versuchen, mit den Windows-Notebooks Internet connection sharing zu machen, was aber scheitert. Dann dringen die Düfte vom Wohnmobil nebenan zu uns, wo gerade gekocht wird. Also wird die Aktion abgebrochen und zum Grillplatz marschiert. Tonittt betätigt sich als Grillmeister. Neben und gillen Japaner Fleisch, Fisch und Champignons. Wir haben 6 Steaks und ein paar faschierte Laberl.

Nach dem anstrengenden Tag – schließlich wirft man nicht jeden Tag ein großes Boot um – schmeckt es besonders gut und alles ist im Rekordtempo weg.

Dann muss es für Mura und ICBeter noch ein Eis sein. Es gibt einen Eis-Automaten der wie diese Spielautomaten bei uns funktioniert. So mit einem Greifarm, der positioniert werden muss und mit einem Knopfdruck nach unten geht uns sich etwas greift. Mit dem Unterschied, dass man wenn man nichts erwischt nicht verloren hat, sondern es so lange versuchen darf, bis man etwas hat. ICBeter hat sein gewünschtes Eis im ca. 10. Versuch ergattert. Mura hat gleich im ersten Versuch eines, nur nicht das, was er eigentlich haben wollte.

Nach diesem Erfolgserlebnis wird wieder das Projekt Internetverbindung angegangen. Diesmal versucht ICBeter mit seinem Ubuntu-Laptop die Verbindung herzustellen. Das Laptop verbindet sich mit dem WLAN, mit einem Kabel wird die Verbindung zum Cisco-Router weitergeschickt und dort können sich dann alle mit ihren Rechnern hinverbinden. Nach ca. 10 Minuten herumsch…probieren funktioniert das ganze dann auch. Der Rest des Abends vergeht daher mit Ausnutzen der Internetverbindung.

Tag 11 – Hotwater Beach

Zuerst eine Mitteilung für alle, denen der schlimme Fall passiert ist, dass sie unser E-Book auf Amazon nicht gefunden haben: http://tinyurl.com/usa2008-amazon

Heute ist wieder lange Schlafen angesagt, also steht sogar ICBeter erst um 0900 auf, der Rest um ca. 1000. Die Duschen sind gratis, die Warmwasserzeit aber auf 5 Minuten beschränkt. Man muss außerhalb der Duschkabine so wie hier überall einen Knopf drücken, dann ist das Warmwasser aktiv. Nach 5 Minuten muss man dann entweder kalt duschen oder nochmal rausgehen und den Knopf drücken. Es gibt zwei Herren-Duschen, vermutlich auch zwei Damen-Duschen und vier Unisex-Duschen. Das hat aber nichts mit Sex auf der Universität zu tun.

Da heute wieder strahlender Sonnenschein ist, werden wir heute outdoor frühstücken. Wir packen das Essen und Frodo und marschieren zur Küche, vor der einige große Tische stehen. Wir kommen um 1045 hin. Der Mann vom Campingplatz sagt uns, dass die Küche um 1100 zur Reinigung gesperrt wird. Wir sind also wieder unter Zeitdruck. Wir müssen in 15 Minuten 5 Eier kochen und ca. 20 Toastbrote toasten.

Zur Unterstützung von Frodo wird ein dort befindlicher Toaster verwendet, der drei Toasteinschübe hat. Also 50 % mehr Kapazität als Frodo. Aber wir bereuen diese Entscheidung gleich wieder, denn der fremde Toaster verbrennt rund 66 % der Toastscheiben, die wir hineingegeben haben. Also kehren wir reumütig zu Frodo zurück und lassen ihn alle restlichen Brote toasten.

Es geht sich alles locker aus und um 1100 sind Eier und Toasts fertig. Wieder eine Krise auf dem Weg zur Weltherrschaft überstanden. Nachdem das gesunde Frühstück mit Spam, Käse, Leberpastete, harten Eiern und Mayo verdrückt ist, kommt zum Drüberstreuen noch eine Portion Cocopops mit Milch.

Dazu gibt es jetzt ein kleines Rätsel für unsere Mitleser: Was macht man, wenn die Milch für die Cocopops schon etwas komisch riecht und schmeckt?

a) wegleeren
b) einfach so lange Nesquik dazugeben, bis der komische Geschmack weg ist

Antworten bitte als Kommentar. Morgen gibt es die Auflösung, welche von beiden Lösungen Mura gefunden hat. Nach dem Frühstück wird wieder die gute Internetverbindung ausgenutzt und Fotos in die Blogeinträge der Vortage hinzugefügt. Wer weiß, wann das Internet wieder so gut sein wird.

Tami macht einen Rundgang durch den Campingplatz und klaut von einem Zitronenstrauch eine Zitrone. Das wird böses Karma über uns bringen… prompt ziehen Wolken auf und aus dem strahlenden Sonnentag wird ein Regentag.

Das kann uns aber nicht aufhalten. Kurz vor 1400 machen sich alle bereit für den nächsten Einsatz. Um 1456 ist nämlich Ebbe. Und wenn hier Ebbe ist, findet man heraus, warum das hier Hot Water Beach heisst. Wenn sich das Wasser nämlich zurückzieht, kann man in den Sand ein Loch buddeln und von unten fließt heißes Thermalwasser in das Loch hinein. Wir leihen uns zwei Schaufeln aus. Eine kostet 5 $ Leihgebühr plus 20 $ Einsatz.

ICBeter holt die zwei Schaufeln und gibt 50 $ hin für zweimal Leihgebühr und zweimal Einsatz. Die nette Dame an der Rezeption meint, man muss den Einsatz immer nur einmal bezahlen und gibt 25 $ zurück. Es ist doch gut, dass die Mathematik eine Wissenschaft ist, die für Rezeptionistinnen zu kompliziert ist!

Dann marschieren wir eifrig in Richtung Strand. Ein paar Leute gehen gleichzeitig mit uns los, biegen dann aber dort, wo rechts „Beach“ angeschrieben ist, links ab. Vermutlich wollen sie irgendetwas anderes vergraben. Falls wir sie nachher nur mehr zu zweit zurückkommen sehen, wissen wir bescheid.

Wir waren nicht die einzigen, die es gebuddelt haben

Wir waren nicht die einzigen, die gebuddelt haben

Beim Strand angekommen sehen wir gleich, dass wir richtig sind, weil es zugeht wie auf der Mariahilfer Straße. Einen Menschenkolonne marschiert zum dem Punkt hinaus, an dem das heiße Wasser aufsteigt. Wir traben hinterher und suchen uns dort, wo alle graben einen Claim aus und fangen selbst zu graben an. Das ganze hat irgendwie etwas von Goldgräberstimmung. Jeweils zwei Leute buddeln wie verrückt und die anderen ruhen sich aus. So haben wir schnell ein großes und tiefes Loch. Das füllt sich auch sofort mit Wasser.

Digging for hot water

Digging for hot water

Dieses ist aber kalt. Ungefähr so kalt wie das Meerwasser. An den ratlosen Blicken unserer Nachbarn erkennen wir, dass es ihnen nicht anders ergeht. Nur zwei große Löcher sind vorhanden, wo Leute drinnen baden. So finden wir heraus, dass mit dem Thermalwassergraben so wie mit dem Goldsuchen ist. Man muss den richtigen Spot finden, andernfalls hat man einfach Pech. Aber auch die Leute in den heißen Pools haben ihre Probleme mit den großen Wellen, die immer wieder kaltes Wasser in den Pool spülen.

Wir erkennen, dass unser Pool kein wirklicher Schritt in Richtung Weltherrschaft ist und geben das Graben auf. Wenn die Wellen hoch sind, kann man das immerhin zum Wellenreiten benutzen. So hüpfen ICBeter, Mura und Georgi in die Fluten und kämpfen gegen die meterhohen Wellen an. Da gibt es gleich einmal einen Anschiss von den Rettungsschwimmern, weil wir zu nahe an den Felsen schwimmen.

Also etwas weiter weg dort geht es. Wenn man nicht zu weit hinaus schwimmt. Irgendso ein Typ, der genau das tut, muss das bald feststellen und kommt offenbar nicht mehr zurück, weil die Strömung dort schon zu groß ist. Also muss eine blonde Rettungsschwimmerin hineinspringen und ihm eine Schwimmhilfe bringen. Vielleicht hat er das ja absichtlich gemacht… Dann kommt ein Boot und holt ihn ab. Die Rettungsschwimmerin bleibt draußen und wird erst später abgeholt.

5 Helden, die sich nicht das Wasser abgraben lassen

5 Helden, die sich nicht das Wasser abgraben lassen

Irgendwann werden dann Finger und Zehen blau was ein Zeichen dafür ist, dass man langsam aus dem Wasser raus sollte. Also beenden wir den Einsatz, da das geplante Am-Strand-Liegen wegen der Bewölkung und den gelegentlichen Tröpfeln ausfällt.

Nach der Rückkehr zum Wohnmobil wird der erste Waschtag eingelegt. Waschen inkl. Waschpulver und Trocknen kostet ca. 4 €. Wir waschen wie die Profis, alles wird sauber und fast trocken.

Dann wird wieder ausgiebig das Internet strapaziert. Anscheinend muss unser E-Book verkauft worden sein, denn wir sind auf Verkaufsrang 4 aller Reiseführer für Nordamerika auf Amazons Kindleshop! Wir haben zwar keine Erklärung dafür, warum 3 andere E-Books noch vor uns sind, aber was solls. Vielleicht weil diese nur einen Bruchteil von unserem Buch kosten. Aber das können wir leider nicht ändern, da Books on Demand den Preis festlegt.

Da wir schon wieder kein Grillfleisch eingekauft haben, gehen wir in den campingplatzeigenen Fish & Chips essen. Wir bestellen jeder Fish & Chips und Mura zur Abrundung noch einen Hamburger dazu. Da im Wohnmobil wenig Platz ist, suchen wir uns einen im Aufenthaltsraum neben der Küche. Leider ist dort nichts frei. Da wir aber eh noch lange auf das Essen warten müssen, hoffen wir auf einen frei werdenden Tisch. ICBeter legt sich auf die Lauer während Tonittt und Mura auf das Futter warten.

Schon nach 10 Minuten wird ein großer Tisch frei. ICBeter und Georgi besetzen den Tisch und werden unter keinen Umständen einen Platz hergeben, bis das Essen beendet ist. Zumindest solange, bis zwei Mädels vorbeikommen, die einen Platz suchen. Es sind Finninnen, die mit einer Bustour durch ganz Neuseeland touren und jeden Tag irgendwo anders sind. Also ziemlich so wie wir.

Bis das Essen dann kommt, sind sie aber schon wieder weg. Wir bekommen die letzten Fische, danach sind sie aus. Die Bustour hat die Küche anscheinend etwas überfordert. Es wird alles brav aufgegessen, damit es morgen nicht wieder regnet. Dann werden wieder die Notebooks ausgepackt, denn wir haben die IT wieder mal vernachlässigt. Weil wir gerade in Mittelerde sind, spielt Tonittt “Herr der Ringe”. Irgendwann ist dann Nachtruhe, weil morgen ist nichts mit ausschlafen.