Tag 4: North Cascades NP

Die erste Nacht im neuen Wohnmobil haben alle gut hinter sich gebracht. Etwas kühl war es. Aber es fällt uns erst in der Früh ein, die Heizung aufzudrehen. ICBeter will dann das Hot Spa ausprobieren, aber es öffnet erst um 0900 und es sind noch zwei Stunden bis dahin. Also entscheidet er sich statt dessen für Duschen.

Freddy der Zweite hat seinen ersten Einsatz.

Freddy der Zweite hat seinen ersten Einsatz.

Zum Frühstück hat der neue Toaster Freddy II. seinen ersten Einsatz. Den meistert er bravorös und wir sind zuversichtlich, dass er sich als würdiger Nachfolger von Freddy I. erweisen wird, der inzwischen in Kalifornien bei anderen Küchengeräten eine neue Familie gefunden hat. Er toastet sowohl weißen als auch Vollkorn-Toast ohne Probleme.

Dazu gibt es das schon traditionelle Menü mit Spam und Cola. Außerdem der Gesundheit wegen Käse, Paradeiser, Paprika und Radieschen. Dazu Margarine, auf der groß „Butter“ steht. Wenn man genauer hinschaut, steht dort gemeinsam mit den kleinen Buchstaben „I can’t believe it’s not Butter“. Man muss halt immer das kleingedruckte lesen.

Um 1100 wird vorschriftsgemäß ausgecheckt. Wir fahren zu unserem ersten Besichtigungsziel, dem North Cascade Nationalpark. Auf dem Weg muss aber zum ersten Mal getankt werden. Da leider keine Safeway-Tankstelle in der Nähe ist, müssen wir eine Shell nehmen, obwohl wir da keinen Rabatt bekommen. Wir programmieren also die nächste Tankstelle ins Navi ein und fahren los.

Irgendwann sagt uns das Navi „sie haben Ihr Ziel erreicht“. Links und rechts sehen wir nur Wald und haben irgendwie ein Dejavu-Erlebnis. Diesmal fahren wir aber nicht zurück, um festzustellen, ob das Navi noch einmal an der selben Stelle das Ziel meldet, sondern fahren gleich zur nächsten Tanke weiter. Die finden wir ohne Navi.

Benzin ist hier sauteuer, weil es die letzte Tankstelle vor dem Nationalpark ist. Wir tanken aber nur für 99 $, also ist der Preis egal :-). Damit bekommen wir zwar nur einen halben Tank, aber für heute genügt es.

Wir programmieren danach ins Navi sicherheitshalber die GPS-Koordinaten unseres Zieles ein, denn mit den Ortschaftsnamen ist das wie man sieht immer ein Glücksspiel. Und dass wir im Glücksspiel derzeit nicht so top sind, hat das Rubbellos gestern bewiesen. Im Visitor Center holen wir uns noch einen Nationalpark-Plan und fahren zielgenau zum Start unserer Wanderung.

Tami erklimmt schwindelnde Höhen.

Tami erklimmt schwindelnde Höhen.

Diese geht einen Flusslauf entlang. Es ist kein Rundkurs, deshalb können wir jederzeit umdrehen. Mura nimmt sicherheitshalber das Goldwasch-Equippment mit, denn wir könnten ja auf eine Goldader stoßen. Nach ein paar Minuten bleiben er und Georgi auch am Flussufer zurück, um zu versuchen, das erste Kilo Gold herauszuholen. Da laut Internet bis jetzt noch nie jemand Gold in diesem Fluss gefunden hat, muss das ganze Gold dort noch drinnen sein!

Die restlichen drei gehen weiter. Zuerst kommt ein unwegsamer Weg, wo öfters ziemlich geklettert werden muss. Dann ein steiler Anstieg, nach dem es aber relativ gerade weiter geht. Nach etwa einer Stunde Marsch kommt eine Überquerung des Flusses. Es ist aber weniger eine Überquerung, sondern mehr eine Durchquerung. Denn es gibt keine Brücke und auch keine Steine, über die man laufen kann.

Tonittt versucht vergeblich die Flussdurchquerung.

Tonittt versucht vergeblich die Flussdurchquerung.

Da es für die Weltherrschaft trotzdem hilfreich sein kann, auf die andere Seite des Flusses zu kommen, lässt sich Tonittt nicht davon abbringen, es zu versuchen. Der Versuch endet mit zwei Schuhen voll mit eiskaltem Wasser. Das war so nicht im Plan enthalten und deshalb wird er wieder fallen gelassen. Es wird statt dessen eine Pause eingelegt und dann der Rückmarsch angetreten.

Wir stellen fest, dass die Tatsache, dass es am Berg hinunter schneller als hinauf geht, kein rein österreichisches Phänomen ist und sind so schon nach 45 Minuten unten. Zur allgemeinen Enttäuschung haben Georgi und Mura nicht einmal ein einziges Kilo Gold geschürft. Hoffentlich ist das nicht der Beginn einer Pechsträhne beim Goldsuchen!

North Cascade National Park

North Cascades National Park

Nach dem Abfahren von ein paar Aussichtspunkten wird Vancouver ins Navi eingetippt. Damit verlassen wir vorerst die USA. ICBeter übernimmt dann für ein paar Meilen das Steuer. Wider Erwarten überlebt die Taskforce dieses Abenteuer aber unbeschadet. Vor dem Grenzübertritt tanken wir aber noch einmal, weil Benzin in Kanada teurer ist als hier. Da wir noch kein Gold in der Reisekasse haben, müssen wir dieses Sparpotenzial ausnutzen.

An der Grenze müssen wir nicht aussteigen, um Fingerabdrücke abzugeben oder uns fotografieren zu lassen. Es werden nur unsere Pässe angeschaut und komische Fragen gestellt und schon dürfen wir nach Kanada. Das ging ja leicht. Gleich nach dem Grenzübertritt sehen wir, dass wir hier in der Zivilisation sind, denn alles ist in Kilometer anstatt in Meilen angeschrieben.

Wir sind ja hier auch quasi in Europa, denn die Queen ist hier Staatsoberhaupt. Trotzdem fahren alle Rechts statt links. Kanada verbindet also die Vorteile von England und der USA miteinander. Auch das Navi kennt sich hier aus und führt uns zielsicher zum Capilano Campground. Dort erleben wir so ziemlich das Gegenteil des vorigen Campingplatzes. Während wir dort allein im Wald waren, sind wir heute in Reih und Glied mit anderen Campern Tür an Tür.

Die Klos sind nicht so berauschend, aber die Duschen sind top. Um in die Kloräume zu kommen, muss man eine dreistellige Zahl an der Tür eintippen. Das kennen wir aber schon von früheren Touren. Man muss erst den Code eingeben, bevor man den Kot eingeben kann. Und die Reihenfolge nicht verwechseln…

Weil wir nicht einkaufen waren, müssen wir uns etwas zum Beißen suchen. Mura, Tami und ICBeter gehen auf die Jagd. Erstes Jagdrevier ist das lokale Einkaufszentrum. Das ist aber ein Reinfall, denn das ist nur bis 2100 offen. Da es schon 2115 ist, kann hier keine Beute gemacht werden. Aber so schnell geben motivierte Menschen mit hungrigen Mägen nicht auf. Als nächstes wird ein Restaurant gefunden.

Weil aber keiner der Beteiligten auch nur annähernd zivilisiert genug angezogen ist, um da rein zu gehen, geht die Suche weiter. Nach einem weiteren Schuppen, der sich ebenfalls als Restaurant entpuppt, wird das rettende gelbe „M“ gefunden. Zwar wollten wir hier nie zum Mäci gehen, weil es den bei uns auch gibt. Aber in der Not muss man Kompromisse schließen.

Der kanadische McDonalds erweist sich als genau so wie der österreichische, außer dass es freie Getränk-Nachfüllungen und Ketchup zum Selberpumpen gibt. Und natürlich, dass der Getränkespender auch als Sanitäreinrichtung benutzt werden kann. Neben all den Leuten, die sich dort ihren Becher anfüllen, kommt auch jemand und wäscht sich beim Wasserspender die Hände und trocknet sie mit den Servietten daneben ab. Und wir dachten, das Wasser wäre dort auch zum Trinken da!

Nach erfolgreicher Magenfüllung geht es zurück zum Wohnmobil, wo der Tag mit Ausnutzung der sehr mangelhaften Internetverbindung seinen Ausklang findet.

Momentane Koordinaten: 48.538091,-121.878238

Tag 3: Concrete

Kaum sind wir weg, versinkt Österreich…! Aber wir können einfach nicht überall sein, das muss man einsehen. Doch keine Angst, wir kommen wieder und dann wird wieder alles in Ordnung sein. Wenn wir erst die Weltherrschaft errungen haben, wird Hochwasser abgeschafft.

Doch bis dahin ist noch ein weiter Weg, zu dem heute ein wichtiger Schritt folgt. Die Tour mit dem Wohnmobil durch West-Kanada und Nordwest-USA beginnt. Doch vorher kommt das Frühstück. Das ist hier von gleichbleibender Qualität, was bedeutet, dass es jeden Tag das gleiche gibt. So etwas nennt man Konsistenz.

Der Feuermelder ist gleich über dem Toaster angebracht und meldet sich in regelmäßigen Abständen. Auch bei Muras Toast legt er los. Doch als erfahrener Feuerwehrmann löscht er den Brand gleich, indem er frische Luft zum Feuermelder fechelt. Die lange Ausbildung in Zemendorf hat sich damit schon ausgezahlt.

Angestellter vom Hotel kommt keiner vorbei. Entweder es interessiert keinen, wenn der Feueralarm losgeht oder alle haben sich gleich ins Freie gerettet. Wir testen heute auch den Streichkäse, der aussieht wie Astronautennahrung und Mura hat die Waffelproduktion noch weiter perfektioniert.

Wieder im Zimmer angekommen, kommen wir drauf, dass wir eigentlich ein Shuttle zur Ausgabestelle des Wohnmobils organisieren sollten. ICBeter geht also zur Rezeption um eines bestellen zu lassen. Normalerweise muss man das 24 Stunden vorher bestellen, aber die Rezeptionistin wird es versuchen. Nach einer Weile herumtelefonieren ist ein Shuttle für 30 $ pro Person organisiert.

Die zwei Stunden Wartezeit werden mit Einpacken und Internet-Surfen verbracht. Außerdem mit Fernsehen. Das ist im Mutterland der Fernsehwerbung ein besonderes Erlebnis. Wer geglaubt hat, dass bei uns im Privatfernsehen viel Werbung zu sehen ist, der hat sich getäuscht. Hier wird die Werbung von den Filmen unterbrochen und nicht umgekehrt. Man kann gar nicht so viel trinken, dass man bei jeder Werbeunterbrechung eine Klopause machen kann.

Um 1100 ist dann Checkouttime und wir marschieren hinunter in die Lobby. Nach ein paar Minuten kommt schon das bestellte Shuttle. Der Fahrer hat offensichtlich viel mit Tetris trainiert, denn er bringt alle unsere Koffer im Kofferraum unter. Keiner von uns muss einen Koffer auf den Schoß nehmen wie in Hongkong. Es gibt sogar 0,236 Liter Trinkwasser für jeden gratis.

Etwa eine halbe Stunde sind wir nach Everett unterwegs, wo die Wohnmobil-Ausgabe ist. Wir sind etwa eine Stunde zu früh dran. Das ist völlig untypisch für uns. Auch die Leute von der Vermietung sind offenbar ganz überrascht und können uns daher das Wohnmobil erst nach kurzer Wartezeit übergeben. Es ist ein 9 Meter langes Trum mit einem V10-Benzinmotor.

Das sind nochmal 2 Vs mehr als der Dodge, den wir vorher gehabt haben. Die Erwartung, dass das Teil daher noch besser beschleunigt, hat sich aber nicht erfüllt. Sodann geht es zum ersten Programmpunkt: Dem Einkaufen. Wir steuern den nächsten Supermarkt an und nehmen zwei Einkaufswagen. Wir wenden die erprobte Strategie an, alle Regale systematisch abzulaufen und alles zu nehmen, was wir brauchen könnten.

Der erste Einkaufszettel hat die Schallmauer von einem Meter locker gerissen...

Der erste Einkaufszettel hat die Schallmauer von einem Meter locker gerissen…

Als wir zur Kasse kommen, ruft der Kassier gleich mal telefonisch um Hilfe. Aber es hilft nichts, er muss uns trotzdem abrechnen. Aber Cindy kommt und hilft uns beim Einräumen. Sie verstaut die Sachen in geschätzte 200 Plastiksackerln. Manchmal zur Sicherheit gleich zwei Sackerl auf einmal. Nur ja nicht sparen… Wir haben jetzt ausreichend Sackerln für unser restliches Leben. Dann kommt die Rechnung… lächerliche 446,79 $. Der Kassazettel ist über einen Meter lang. Wir haben uns wieder mal selber übertroffen.

Auf dem Parkplatz vom Supermarkt stehen bereits mehrere Wohnmobile von Cruise America. Wir finden unseres aber leicht wieder, denn aus unserer Türe schaut ein Hund heraus. Der ist zwar nur aufgedruckt, aber er wird unser Wohnmobil ganz sicher trotzdem beschützen. Leider haben wir für ihn noch keinen Namen. Deswegen müssen unsere Blog-Leser jetzt Vorschläge als Kommentar posten!

Wir haben einen Hund! Aber er hat noch keinen Namen...

Wir haben einen Hund! Aber er hat noch keinen Namen…

Dann fahren wir… zum nächsten Supermarkt. Denn wir brauchen neben Lebensmitteln auch noch Geschirr und Besteck etc. Dafür ist der Walmart ideal. In dem Supermarkt gibt es auch Self-Checkout-Kassen. Dort scannt man seine Produkte selber. Dann muss man sie daneben auf die Waage legen. Dann sollte man sie aber nicht mehr nachträglich umsortieren, denn sonst nimmt einem das System das übel.

Für solche Fälle steht aber immer eine Mitarbeiterin zur Verfügung, die das wieder ins Lot bringt. Zum Schluss bezahlt man mit Kreditkarte, darf sein Zeug einpacken und marschieren. Genau das machen wir auch. Wir verstauen die erbeuteten Sachen und programmieren den ersten Campingplatz ins Navi. Concrete Grandy Creek KOA. Mit KOA haben wir immer gute Erfahrungen gemacht. Das bedeutet in erster Linie, dass es fast immer funktionierendes Internet gibt.

Wie bereits erwähnt, ist zwischen Seattle und Vancouver vor einigen Wochen eine Brücke eingestürzt, damit wir auf dem Weg zur Weltherrschaft aufgehalten werden. Die Autobahn auf der wir fahren, geht über genau diese Brücke. Aber die Einheimischen sind auch diesmal wieder auf unserer Seite und haben eine Umleitung gebaut.

Die eingestürzte Brücke.

Die eingestürzte Brücke.

Durch eine Ortschaft rollt jetzt der gesamte Verkehr einer stark frequentierten Autobahn. Sicher ein Volksfest für die Bewohner. Auf jeweils zwei Fahrspuren pro Richtung wälzt sich eine Blechkolone voran. Auf dem Gehsteig nebenan marschiert ein kleiner Bub und überholt uns einfach so. Durch eine grüne Ampel können wir aber zum Gegenschlag ausholen und überholen ihn locker.

Leider bleibt die Kolonne nach der Ampel wieder stehen und wir fallen wieder ein Stück zurück und werden von ihm überholt. Als die Situation schon hoffnungslos erscheint, geht es wieder mit fast 20 km/h dahin und wir übernehmen wieder die Führung. Als wir die nächste Ampel ohne zu stoppen bei Grün überfahren können scheint der Sieg schon zum Greifen nahe. Doch kurz vor der Stadtgrenze stehen wieder alle Autos und wir werden auf den letzten Metern von dem Bengel eingeholt und müssen uns geschlagen geben. Ein herber Rückschlag auf dem Weg zur Weltherrschaft!

Dann geht es wieder auf die Autobahn und ohne Verzögerungen zum Campingplatz. Dort angekommen geben wir dem Typen am Eingang unsere ausgedruckte Reservierung. Er hackt ratlos auf seinem Computer herum und kann unsere Reservierung nicht finden. Nach 15 Minuten funkt er mal den Chef an und der kommt mit einem Golfwagerl daher. Wenn keine Reservierung da ist, dann soll er uns halt so herein lassen.

Bei unserem Platz angekommen sind wir die einzigen Camper in der ganzen Sektion. Soviel zum Reservieren… Es ist ein Campingplatz mit vielen großen, alten Bäumen – man campt quasi mitten im Wald. Trotzdem gibt es Wasser und Strom und auch der WLAN-Hotspot ist nahe genug, um ausreichend schnelles Internet zu haben.

Nach kurzem Checken der Lage und Testen der Klos geht es an die erste Grill-Session dieser Reise. Tonittt macht mit Holz ein Feuer in dem kleinen Griller, der bei unserem Platz steht. Dann kommen Kohlen drauf und das Fest kann beginnen. Tami und ICBeter testen während der Wartezeit noch schnell den Minigolf-Platz, der nur 20 Meter neben dem Wohnmobil ist. Dieser Platz ist schon etwas in die Tage gekommen. Die Ziel-Löcher sind nicht die einzigen Löcher, in die die Kugel hineinrollen kann. Aber das macht die Herausforderung noch höher.

Zum Schluss wird noch das Rubbellos aufgerubbelt, das am Vortag beim Safeway gekauft wurde. Man muss mindestens eine „7“ aufrubbeln um zu gewinnen. Mura versucht es, aber er versagt und rubbelt nur andere Nummern auf. Das nächste Mal darf er nicht mehr rubbeln. Letztlich wird das Wohnmobil für die Nachtruhe hergerichtet und der Tag wird für beendet erklärt.

Tag 2: Seattle

Wieder war um ca. 0700 Tagwache, damit wir rechtzeitig in den Frühstücksraum kommen. In einem Hotel, in dem sicher 200 Gäste übernachten können, reicht es schließlich völlig aus, einen Frühstücksraum zu haben, in dem 20 Leute Platz haben. Wer will denn schon frühstücken…

Nach nur kurzer Wartezeit erbeuten wir einen 4er-Tisch. Das genügt, weil Tonittt inzwischen das Zimmer hütet. Mura hat die Methode des Waffel-Backens heute perfektioniert. Man muss 1 ¼ Becher Teig reinschütten und das ganze 10 Sekunden länger backen lassen als das Piepsen anzeigt. Falls ihr mal hier übernachtet, merkt euch das…

Zum Entsorgen des Abfalls (es gibt nur Pappteller und Plastikgeschirr) gibt es dort drei verschiedene Mülltonnen. Eine für kompostierbares, eine für Recyclingmaterial und eine für Restmüll. Drinnen ist überall das gleiche. Nämlich Pappteller und Plastikgeschirr. Also verteilen wir unseren Müll möglichst gleichmäßig auf alle drei Mistkübel.

Damit ist der Start in den Tag gelungen und das Tagwerk kann beginnen. Und zwar mit der Rückgabe des Mietautos. Mura hat schlauerweise beim Mieten am Flughafen als Rückgabeort wieder den Flughafen ausgemacht. Das heißt, mit dem Auto zum Flughafen fahren und mit dem Airportshuttle wieder zurück.

Das ist insofern ungut, weil drei Häuserblocks von unserem Hotel entfernt eine Filiale unserer Autovermietung ist. Der Versuch, dort über VOIP anzurufen, schlägt fehl, weil es zwar problemlos funktioniert solange man in der Warteschleife hängt, aber wenn sich dann wer meldet plötzlich die Verbindung abbricht.

Also gehen wir aufs Ganze und versuchen, den Wagen einfach so dorthin zurück zu bringen. Eine tollkühne Aktion, aber wer die Weltherrschaft erringen will, der darf nicht zimperlich sein. ICBeter und Mura fahren dorthin. Bei der Abfahrt werden die beiden gleich von einer Blondine angequatscht. Vielleicht sollten wir uns so ein Auto immer zulegen…

Das Navi zeigt uns zielsicher den Weg auf der rund 200 Meter weiten Fahrt. Ok, einmal haben wir uns kurz verfahren, aber gleich wieder zurück gefunden. Der freundliche Herr bei der Vermietung lässt uns das Auto auch hier zurück bringen ohne einen Aufpreis zu verrechnen. Und das, obwohl er gar keine Verwandten im Burgenland hat! Vorher fahren wir aber noch zur Tankstelle.

Die ist auch nur 150 Meter weit weg. In Seattle ist offenbar alles auf kleinstem Raum versammelt. Eine nette kleine Ortschaft so wie Zemendorf. Da wir nicht wissen, was für ein Benzin in diesen Tank gehört, nehmen wir das billigste das angeboten wird – Regular. Bis zur Vermietung wird die Karre schon noch laufen… 6 Gallonen gehen hinein. So billig werden wir auf dieser Tour sicher nie wieder tanken.

Dann sind wir die Kiste los und gehen zu Fuß zurück zum Hotel. Danach wird es Zeit, Pläne für den Tag zu schmieden und so schnell wie möglich aufzubrechen. Der erste Plan ist, sich im öffentlichen Verkehr von Seattle zurecht zu finden. Nach dem Studium einschlägiger Webseiten, beschließen wir und Orca-Karten zu besorgen. Das ist so ähnlich wie die Octopus-Karten in Hongkong. Geübte ICB-Blog-Leser wissen, wovon die Rede ist.

ICBeter marschiert zum QFC-Supermarkt und holt 5 solche Karten. Sie kosten 5 $. Dazu wird jede noch mit 20 $ aufgeladen. Zurück im Hotel wird beschlossen, die Seattle Underground Tour zu machen. Die Tour, die um 1100 beginnt, wird sich nicht mehr ausgehen, darum wird 1200 angepeilt. Die Zeit bis dahin wird im Internet verbracht. Und zwar so ausgiebig, dass sich 1200 nicht mehr ganz ausgehen wird. Also peilen wir die 1300-Führung an.

Inzwischen können wir nachschauen, wie das mit dem Benzin-Rabatt mit der Safeway-Kundenkarte ist. Für jeden Dollar, den man im Safeway ausgibt, gibt es einen Punkt. Wenn man 1000 Punkte gesammelt hat, bekommt man beim Tanken 1 $ Rabatt pro Gallone für bis zu 25 Gallonen. Dafür müssten wir aber vor dem ersten Tanken 1000 $ im Safeway ausgeben, was sogar für uns eine Herausforderung wäre.

Da gibt es aber noch die Sonderregelung, dass man für Geschenkgutscheine, die man bei Safeway kauft, 4fache Punkte bekommt. Aber nur wenn die Geschenkgutscheine nicht von Safeway sind. Alles klar? Wir müssen also vor jedem Tanken 250 $ für Geschenkgutscheine ausgeben und haben 1000 Punkte und zahlen für die ersten 25 Gallonen nur rund 3 $ anstatt 4.

Das alles herauszufinden war leider so zeitaufwändig, dass sich die 1300-Führung nicht mehr ausgeht, also peilen wir die 1400-Führung an. Tatsächlich denkt ICBeter um 1315 daran, dass man jetzt vielleicht aufbrechen sollte. So schnell geht das aber nicht, weil jeder nochmal aufs Klo gehen muss und eigentlich sollte man im Internet auch nachschauen, welche Buslinie wir nehmen müssen.

Da wird es dann leider etwas spät und wir peilen mal die 1500-Führung an. Aus irgend einem Grund funktioniert das dann tatsächlich, dass wir um 1415 aus dem Hotel kommen und uns zur Bushaltestelle begeben. Nach ein paar Minuten Warten kommt auch schon der richtige Bus. Die Orca-Karte muss man nur zum Entwerter halten bis es piepst und schon hat man bezahlt. Weil gerade Offpeak-Zeit ist, zahlt man statt $ 2,50 nur $ 2,25. Schon wieder haben wir gespart!

Um 1430 sind wir beim Beginn der Underground-Tour. Wir bekommen grüne Armbänder zur Identifizierung und müssen auf den Beginn der Tour warten. Mura nutzt die Wartezeit sinnvoll und holt sich beim Subway nebenan einen footlong Sandwich für zwischendurch. Dann geht es ab in den Untergrund.

Die Küstenlinie von Seattle ist ursprünglich auf Höhe des Meeresspiegels erbaut worden. Und klugerweise auf der Meereshöhe während der Ebbe. Damit sind diese Teile während der Flut deutlich unterhalb des Meeresspiegels gelegen, was in mehrfacher Hinsicht suboptimal war. Nicht nur, dass dann alles voll Wasser war, es sind auch alle Abwässer, die während der Ebbe ins Meer geleitet wurden wieder zurück gekommen. So konnte man des Öfteren alte Bekannte wieder treffen, welche die Flut zurück gebracht hat.

Irgendwann sind die Leute dann draufgekommen, dass das alles nicht so gut ist und dass es auch nicht von selber besser wird. Also haben sie die Straßen einfach auf die Ebene der ersten Stockwerke der Häuser angehoben. Die ehemaligen Erdgeschoße sind dann inklusive der Straßen quasi der Keller geworden.

Das ist an einigen Stellen noch immer so wie damals, sodass man hinunter gehen kann und sich Teile des damaligen Seattle dort unten anschauen kann. Wir bekommen auch einige Geschichten aus der Historie der Stadt erzählt. So etwa, dass bevor alle Straßen auf die Höhe gehoben wurden, man zwischen den Häuserblocks auf Leitern hinunter und dann wieder hinauf klettern musste.

Oder dass man einmal eine Erhebung aller Berufe der Einwohner gemacht hat. Neben der großen Mehrheit an Männern, die Holzfäller oder Goldsucher waren, gab es noch einen Stadtteil, in dem sehr viele Näherinnen gearbeitet haben. Und zwar um ein vielfaches mehr als jedes andere Handwerk vertreten war. Dann hat man sich den Stadtteil mit den Näherinnen mal genauer angeschaut und keine einzige Nähmaschine gefunden.

Letztlich hat man beschlossen, die Näherinnen mit einer Steuer von 10 $ zu belegen. Gemeinsam mit den Steuern der Spielcasinos in dem Stadtteil hat diese Steuer bald 87 % der gesamten Einnahmen der Stadt Seattle ausgemacht. Nach ca. 75 Minuten endete die Tour. Das heutige Rätsel für alle Blog-Leser ist zu erraten, was am Ende der Besichtigungs-Tour-Strecke gewesen ist.

Nach dieser unterirdischen Erfahrung marschieren wir noch zur Küste und diese entlang in nördliche Richtung, denn dort sind wir daheim. Tami hat Durst und so suchen wir etwas zu trinken. Wir kommen an einem Fish & Chips-Stand vorbei und kaufen dort Getränke. Und weil wir halt schon da sind, können wir auch gleich etwas essen. Also bestellt sich jeder eine Portion. Es gibt dort auch einige Tische, wo man sein Essen verputzen kann.

Die werden zum Teil von Leuten bevölkert, die ihre Pommes an die Möwen verfüttern, die dort in Scharen lauern. Das ist sehr gesund. Für die Leute. Manche füttern so viel, dass sie unmöglich noch Pommes für sich selber übrig haben können. Wir wählen aber den ungesunden Weg und fressen die Pommes selber auf.

Dann wird es Zeit die Monorail zu benutzen. Das ist eine Straßenbahn, die auf einer großen Betonschiene über die Straßen hinwegfährt. Dummerweise gelten die Orca-Karten hier nicht und man muss in bar bezahlen. Die Monorail fährt zum Spaceneedle, das ja ganz in unserer Nähe ist. Und in der Nähe eines Safeway. Denn dort müssen wir ja hin.

Die ICB-Taskforce hat den vermutlich größten Basketball von Seattle gefunden!

Die ICB-Taskforce hat den vermutlich größten Basketball von Seattle gefunden!

Wir holen uns dort eine Kundenkarte und Mura kauft schnell mal um 1000 $ Geschenkgutscheine von Home Depot. Die braucht er eh, um sich ein Bohrerset zu kaufen, dass in Österreich sauteuer ist. Außerdem kaufen wir noch um 1 $ ein Rubbellos. Mit dem Gewinn des Loses wollen wir dann das verbilligte Benzin kaufen. Wir rubbeln es aber sicherheitshalber noch nicht auf…

Dann geht es zurück ins Hotel und weil fast alle sofort einpennen wird der Tag für beendet erklärt.

Tag 1: Seattle

Durch den Segen der Zeitverschiebung wachen am ersten Morgen schon alle früh auf und der Tag kann beginnen. Am Abend wurde die ICB-Taskforce von den Nachbarn noch durch lautes Fernsehen bis spät in die Nachtstunden beglückt. Und um 0700 gibt es dann die Gelegenheit, sich dafür zu bedanken und die netten Menschen ebenfalls mit lauter Fernsehmusik und Werbung zu erfreuen. Am besten, während man selbst frühstücken geht. Das bringt auf jeden Fall positive Karma-Punkte.

Um 0730 geht es in den Frühstücksraum. Das ist nicht zu früh, denn 10 Minuten später stürmt eine ganze Horde frühstückswilliger Touristen in den Raum und fällt über das Buffet her. Das ist dann ein Gemetzel, das man lieber nicht weiter beschreibt. Nach dem Frühstück werden wichtige Besorgungen gemacht. Das wichtigste ist sicher das Equipment zum Goldwaschen. Denn wer nicht richtig ausgerüstet ist, der fängt auch keine Goldnuggets ein!

Also werden ein Classifier und zwei Pans gekauft. Insider wissen sicher, was gemeint ist. Außerdem noch 5 Glasrörchen, um die kleineren Goldnuggets bis zu insgesamt einer Unze einzusammeln. Man will ja schließlich nicht nur die kiloschweren großen Nuggets mitnehmen… Jetzt müssen wir das Gold nur noch einsammeln gehen!

Georgi bereitet sich aufs Goldsuchen vor.

Georgi bereitet sich aufs Goldsuchen vor.

Dann geht es auf zu Boeing. Das ist ein so ein Laden hier in Seattle, der Flugzeuge und ähnliches Zeug zusammenbaut. Dort kann man die Werkstatt anschauen. Flieger sind wichtig für die Weltherrschaft, also wird das gemacht. Mit dem Dodge wird dort hingedüst. Beim Eingang muss man Fotoapparate und Handys abgeben, damit ja niemand in seinem Blog zeigen kann, wie ein halbfertiges Flugzeug ausschaut. Es werden gerade ein paar 747, 777 und 787 zusammengebastelt.

Im Boeing-Shop werden dann noch Flugzeuge gekauft. Weil die echten viel zu groß sind, um sie im Gepäck unterzubringen, werden kleine Modellflieger genommen. Diese lassen sich auch daheim viel einfacher unterbringen, als so ein ausgewachsener Dreamliner. Obwohl es schon schön gewesen wäre…

Dann geht es zum Albertson, ein Supermarkt, bei dem Vorräte angelegt werden. Nur die wichtigsten Grundnahrungsmittel. Bananen, Wasser und Cola. Danach ist noch der Microsoft-Shop dran. Der Apple-Fan Tami wird dem Apfel untreu und kauft sich ein Surface Pro Tablet.

Gegenüber dem MS-Store ist der Applestore. Beide Stores schauen exakt gleich aus, nur das Logo ist verschieden. Soll ja schon vorgekommen sein, dass eine der beiden Firmen sich was von der anderen abgeschaut hat… und es dann 100x besser verkauft hat :-).

ICBeter ist dann aus San Francisco angereist. Der Versuch, durch den Security-Check zu kommen, ohne dan Laptop aus der Tasche zu nehmen, ist zwar gescheitert, aber sonst gab es keine besonderen Vorkommnisse. Er hat nicht vergessen, das Zoll-Formular auszufüllen. Allerdings hauptsächlich deswegen, weil man bei einem Inlandsflug gar keines ausfüllen muss.

Getränke und Snacks kann man am Touchscreen vorbestellen und wird dann von den Stewardessen ausgeliefert. Es gibt zwar WLAN im Flugzeug, aber das muss man extra zahlen. Für einen zweistündigen Flug zahlt sich das nicht aus. Mit dem Shuttle geht es zum Hotel und damit ist die ICB-Reise-Taskforce 2013 komplett, was ein wichtiger Schritt in Richtung Weltherrschaft ist!

Den Abend lassen wir dann noch mit einem Besuch bei Subway ausklingen. Jeder holt sich ein footlong Sandwich. Mura und Georgi teilen sich noch ein zweites. Sicherheitshalber. Tami, der das Zimmer hütet, bekommt eines mitgebracht. Am Abend wird noch die Internetverbindung ausgenutzt und durch das amerikanische TV-Programm gezappt. Um 2200 wird der Tag für beendet erklärt.

Tag 0: Anreise

Das Abenteuer hat begonnen! Alle Mitglieder der ICB-Taskforce Kanada/USA sind in Seattle eingetroffen. Mura ist über Frankfurt gekommen. Einen Tag vor dem Abflug ist er ohne eingepackt zu haben nach Zwentendorf gefahren. Dort haben die dunklen Mächte noch einmal versucht, ihn an der Anreise zu hindern. Mit dem Firmenwagen ist er 10 Stunden vor dem Abflug im Schlamm stecken geblieben.

Dort würde er heute noch stecken, wenn ihm nicht nach 2 Stunden ein Traktor zu Hilfe gekommen wäre, der uns bei der Suche nach der Weltherrschaft wohlgesonnen war. So kam er dann doch noch rechtzeitig dazu, einzupacken und zum Flughafen zu fahren. Für Schlafen war keine Zeit, aber das ist ja eh Luxus…

Schlafen konnte er ja dann im Flugzeug. Das hat er auch so ausgiebig gemacht, dass er das Ausfüllen des Zoll-Formulars verpennt hat. So ist er dann als Businessclass-Passagier als einer der ersten ausgestiegen und war nach dem Ausfüllen des Formulars einer der letzten in der Schlange bei der Einreise. Nach einer halben Stunde kam er dann zur Prozedur mit Fingerabdrücken und Fotografieren dran.

Dann ging es ans Ausfassen des Mietwagens. Der Mann von der Mietwagenfirma hat eine Tochter in Neusiedl am See. Er ist also fast ein Burgenländer. Deshalb gibt er Mura auch gegen geringen Aufpreis einen Dodge Challenger V8 statt einem Mustang Cabrio V6. Das sind immerhin 2 Vs mehr, aber kein Cabrio. Damit fährt er ins Hotel. Bis die anderen kommen ist noch Zeit zum Duschen, Töpfern und die Gegend zu erkunden.

Das Hotel ist gleich in der Nähe von Space Needle. Diese Weltraumnadel ist ein Turm, der in den 60er Jahren anlässlich einer Weltausstellung errichtet wurde. Der eigentliche Zweck solcher Türme ist es aber, dummen Touristen Geld aus der Tasche zu ziehen, indem man sie dort hochfährt. Wir werden das morgen machen.

Tonittt, Georgi und Tami – der doch noch relativ gesund geworden ist – sind über Budapest und London angereist. Mit dem Auto sind sie mal kurz von Eisenstadt nach Budapest gefahren um dort loszufliegen. Zwei Stunden vor dem Abflug soll man beim Checkin sein. Also sind unsere Jungs pünktlich zwei Stunden vorher am Checkin-Schalter. Nur leider die Airline-Mitarbeiter nicht, die Schalter sind unbesetzt.

Es kommt ein Insider vorbei, der meint, das wäre hier in Budapest so üblich und man sollte sich keine Gedanken machen. Nagut, ist halt der Ostblock… Tatsächlich kommen nach einer halben Stunde die ersten Mitarbeiter und fangen mit dem Checkin an. Da kann man nicht meckern. Ok, meckern kann man immer…

In London ist das Abfluggate eine Stunde vor dem Abflug geöffnet worden. Das heißt aber nicht, dass es auch angeschrieben wird, welches es ist. Also gehen Georgi und Toni erst mal in die Business-Lounges. Die sind jede etwas so groß wie der Flughafen Wien – oder zumindest ein Terminal. Es gibt dort Buffet, ein kleines Kino, aber keine Tische, wo man einen Laptop hinstellen kann. Außer ein paar, bei denen keine Steckdosen waren. Also entweder kein Strom oder kein Platz. Offenbar hat man hier gewusst, dass die ICBler aus Budapest kommen, denn das WLAN-Passwort war “Budapest”. Mal sehen, ob es beim Rückflug “Seattle” sein wird.

Eine halbe Stunde vor Abflug wird das Gate geschlossen und eine dreiviertel Stunde vor dem Abheben wird dann tatsächlich die Gate-Nummer bei den Anzeigetafeln eingeblendet. Ist ja noch eine Viertelstunde Zeit, das ist doch auf einem kleinen Flughafen wie London Heathrow mehr als genug… Dann heißt es: Rein ins Flugzeug, niedersetzen, kurz warten und in Seattle aussteigen.

Dazwischen schlafen. So gut, dass sie das Ausfüllen des Zoll-Forumlars verpennt haben. Darum müssen sie es draußen ausfüllen und sind dann die letzten in der Schlange bei der Einreise. Die Wartezeit ist aber nur eine Stunde. Für Amerika ist das so gut wie gar nichts.

Dann nehmen sie ein Shuttle zum Hotel und checken ein. Das Hotel, das im Internet “AWA Hotel” heißt, heißt in Wirklichkeit “Travelodge”. Warum auch immer. Der Platz im 5-Bett-Zimmer ist zwar überschaubar, aber es gibt stabiles WLAN. Die Bandbreite ist zwar nicht berauschend (500 kbit/s down, 80 kbit/s up), aber es funktioniert. Da haben wir in Amerika schon anderes erlebt.

Durch die Türe werden andauernd Werbebroschüren von Pizzadiensten geschoben. Also wird am Abend noch schnell einer davon ausprobiert. Testergebnis: Die Pizza wird tatsächlich geliefert und war auch gut. Außerdem so groß, dass außer Georgi sie keiner aufessen konnte. Die anderen sind halt alle keine großen Esser… Dann wird der erste Tag für beendet erklärt.

Vorschau 3: Kanada/USA

Noch etwa eine Woche und die große Tour 2013 geht los! Ich weiß, dass ihr es alle nicht mehr erwarten könnt und alle nur mehr vor euren Computern und Handys sitzt, um ja nicht den ersten Bericht zu versäumen. Deshalb gibt es heute die dritte und letzte Vorschau vor Samstag, dem ersten Tourtag.

Wie zu erwarten war, haben die dunklen Mächte wieder alles in Bewegung gesetzt, um unsere Suche nach der Weltherrschaft zu sabotieren. Zwischen Seattle und Vancouver ist bereits eine Brücke eingestürtzt. Aber mit dem Timing tun sie sich gottseidank wie immer schwer. So können wir nächste Woche problemlos auf eine andere Brücke ausweichen.

Auch die Sperre von zwei Landebahnen auf London Heathrow kam einen Tag zu früh. ICBeter ist erst am nächsten Tag dort zwischengelandet und inzwischen in San Francisco angekommen. Tornados und Zirkaden-Plage sind ohnehin ganz schlecht im Zentrum und der Ostküste der USA platziert worden.

Mit dieser schwachen Performance werden sie uns sicher nicht aufhalten können… Auch das Öffnen von nur 4 Schaltern bei der Einreise am Flughafen SFO nach Landung einer vollbesetzten Boeing 747-400 aus London hat ihnen nur eine Stunde Zeitgewinn gebracht. Man muss jetzt Fingerabdrücke von allen 10 Fingern abgeben. Letztes Mal war  nur der Daumen notwendig. Wenn wir das nächste Mal kommen, werden wir wahrscheinlich zusätzlich DNA-Probe und Stuhlprobe abgeben müssen…

Heute steht noch Baseball auf dem Programm. Die SF Giants brauchen einen Sieg gegen Colorado, weil sie in der Tabelle derzeit nur 2. sind. Der aufmerksame Blog-Leser wird sich erinnern, dass wir auch 2008 schon San Francisco gegen Colorado gesehen haben. Nur halt in Denver.

Am Freitag fliegt dann der Rest der Truppe über den großen Teich und am Samstag treffen sich alle in Seattle im Hostel Hotel. Bis dahin wissen die Jungs vielleicht schon, wie sie nach Budapest kommen, wo sie abfliegen und Tami ist vielleicht schon wieder gesund.

Wer’s genau wissen will, schaut hier ab Samstag wieder vorbei…!

Vorschau 2: Kanada/USA

Noch genau 2 Wochen, bis der nächste Urlaub die nächste Tour losgeht! Höchste Zeit, die Mitglieder der heurigen ICB-Taskforce Fremde und Chaotische Kontinente (I.T.F.U.C.K) vorzustellen. Wer den Neuseeland-Blog oder das Buch gelesen hat, kann diesen Teil überspringen. Da sich die Mitglieder auf der Suche nach der Weltherrschaft damals bewährt haben, sind es wieder genau die selben Leute, die dabei sein werden:

ICBeter: Er wird zuerst seine Verwandten in San Francisco besuchen und dann nach Seattle nachfliegen. Ab dort wird er wieder den Blog schreiben, damit die Fangemeinde im fernen Europa an den Abenteuern der Taskforce teilhaben kann.

Mura: Er trennt sich von seinen lieb gewonnenen Flugmeilen, um in der Businessclass über den großen Teich fliegen zu können. Er hat das Wohnmobil organisiert, er ist also schuld, wenn was damit nicht funktionieren sollte. Soll ja vorkommen…

Tonittt: Unser Krankenhaus-Mitarbeiter ist für das interne EDV-Netzwerk auf der Tour zuständig. Schließlich brauchen wir immer Internetverbindung für das gesamte Wohnmobil bzw. Hotelzimmer.

Georgi: Einen Elektriker brauchen wir auch diesmal wieder. Sonst gibt es noch einen Abend ohne Stromversorgung und damit kein Internet. Eine Horrorvision…

Tami: Als Ungar wichtig für die Anreise über Budapest. Obwohl er schon eine Stornoversicherung hat, haben wir ihm verboten krank zu werden wie damals bei den Malediven.

Obwohl die genialen Pläne zur Finanzierung bisheriger Reisen nicht 100 %ig aufgegangen sind (Las Vegas-Millionen in den USA bzw. Rubbellose in NZ) gibt es auch diesmal einen grandiosen Plan: Wir werden in Kanada nach Gold schürfen. Um die Reise komplett zu finanzieren, müssen nur ein paar Kilogramm Gold gefunden werden und das sollte sich schließlich machen lassen! Endlich mal ein Plan, wo nichts schief gehen kann!

Hand of Faith

In etwa sowas wollen wir finden.

Mura hat im Internet schon potenzielle Schürfgebiete ausfindig gemacht. Natürlich wird nicht verraten, wo das ist. Sonst schnappt uns noch einer alles weg und es bleiben vielleicht nur ein oder zwei Kilo für uns übrig…

Wir sind also gerüstet. Jetzt sollte noch schnell der Dollar fallen und der Goldpreis steigen und dann kann es losgehen.

Vorschau 1: Kanada + USA 2013

Route 2013

Route 2013

Es wieder so weit 😉

Nur noch einen Monat, dann macht sich die ICB-Taskforce wieder auf in die Weiten des Universums. Nicht bis ganz ans Ende des Universums, aber immerhin bis nach Kanada. Außerdem wird noch ein Teil der USA bereist. Dort waren wir zwar schon (damals 2008, als wir noch jung waren…), aber wir haben noch Dollar übrig und die müssen wir ausgeben, bevor der Dollar crashed und nix mehr wert ist.

Außerdem haben wir einen Tag in Yellowstone verloren, weil die dunklen Mächte unser Wohnmobil sabotiert haben. Nachzulesen hier im Blog oder in “USA 2008” erhältlich im gut sortierten Buchhandel :-). Deshalb müssen wir dort wieder hin. Während Yellowstone damals unser nördlichster Punkt war, wird es diesmal unser südlichster sein. So ändern sich die Zeiten…

Es wird so weit in den Norden gehen wie noch nie. Da wir die Weltherrschaft im Süden (Neuseeland) nicht gefunden haben, muss sie wohl im Norden zu finden sein. Ist doch logisch. Da es nichts gibt, was nördlicher ist als Kanada und wo noch intelligentes Leben zu finden ist, haben wir uns dafür entschieden. Ja, Alaska ist noch nördlicher, aber die haben Sarah Palin zur Gouverneurin gewählt, also fällt das aus…

Wir werden also dort hin fliegen und falls kana da sein sollte, verschwinden wir eben wieder. Am 31. Mai geht es los. Natürlich wissen wir, dass die dunklen Mächte dieser Welt wieder versuchen werden, uns mit allerlei Naturkatastrophen und ähnlichem schon an der Anreise zu hindern. Deshalb wird trickreich getrennt angereist.

ICBeter fliegt bereits am 25. Mai nach San Francisco auf Verwandtenbesuch. Mura löst seine über geschätzte 1000 Flüge angesammelten Flugmeilen ein und kommt am 31. von Wien über Frankfurt nach Seattle. Weil es diesmal keine Meilen zum Sammeln gibt, muss er auch keine Umwege (über Rio oder so ähnlich) fliegen, sondern wie ein vernünftiger Mensch nur die Strecke, die er eigentlich fliegen will. Er wird uns dann über diese neuartige Erfahrung berichten.

Der Rest der Taskforce wird am gleichen Tag einen kleinen Umweg über Budapest nehmen, weil die Flüge von dort billiger sind. Wie sie dort hinkommen, wissen sie noch nicht. Aber man kann ja nicht alles wissen… Mit Tami haben sie einen Einheimischen mit, der sich in diesem exotischen Land auskennt und die Sprache der Eingeborenen spricht, also kann da nichts passieren!

Also dran bleiben und den Blog beobachten, ob noch weitere Vorschauen kommen, damit ihr am Laufenden bleibt!

Salzburg – Heimfahrt

Nachdem gestern alle sowohl Raften als auch Party überlebt haben, sind auch alle schon am Vormittag aus den Federn gekommen. ICBeter schreibt vor dem Aufstehen noch schnell den gestrigen Blogeintrag. Nachdem sich allerlei Leute in der Küche zu einem gemütlichen Plausch versammelt haben, kommt James und meint, dass es ab sofort erlaubt sei, beim Abbau mitzuhelfen.

Gastgeber James

Gastgeber James

Da freuen sich alle und es geht los. Deswegen macht man ja überhaupt Party, damit man am nächsten Tag den Aufräum-Spaß hat. Die Müllsäcke werden befüllt (wer war das, der die Zuzieh-Schnüre mit dem Gaffa-Band verklebt hat?), die Zelte abgebaut und die Tische zusammengeklappt. Dann kommen auch Mura, tonittt, Georgi und Michl daher, um auch noch was von der Action zu haben.

Während James und ICBeter die vollen Müllsäcke zum Müllraum von Optik Past führen, kommt ein Regenguss und wäscht vor der Garage ordentlich auf. Das war außerordentlich gut organisiert. Zum Schluss wird die Garage noch ausgekärchert und wieder eingeräumt. Inklusive Vulkan natürlich.

Weitere Gastgeber: Rprincess, Caro und Papa Past im Background

Weitere Gastgeber: Rprincess, Caro und Papa Past im Background

Dann heißt es Abschied nehmen von unseren Gastgebern. Es hat uns sehr gefreut in diesem gastfreundlichen Haus zu Besuch sein zu dürfen. Aber da alles ein Ende hat, müssen wir uns wieder auf den Weg machen. Zur Tankstelle nämlich. Denn die Autos haben Durst. Schnell wird noch ein Rubbellos gekauft, denn irgendwann muss es ja funktionieren, eine Reise damit zu finanzieren. Es wird immerhin der Einsatz zurück gewonnen.

Dann trennt sich die Taskforce Salzburg wieder in Wien-Fahrer und Eisenstadt-Fahrer und es wird getrennt die Rückfahrt angetreten. Selbst schaffelweise Regen kann die erfolgreiche Rückreise nicht verhindern. Allerdings hat es eine hinterhältige Aktion gegen den Clubraum gegeben, denn es kommt kein Strom ins Gebäude. Nicht mal unser Haus-Stromtechniker kann da was ausrichten. Das haben sich bestimmt die Dunklen Mächte ausgedacht, um uns wieder zu sabotieren.

Am Abend wird der Einsatz für beendet erklärt. Da wir zum ersten Mal ein Raftingboot nur fast umgeschmissen haben und eine gelungene Grillparty, bei der alles past miterlebt haben, kann er auf jeden Fall als wichtiger Schritt in Richtung Weltherrschaft gewertet werden.

Salzburg – Raft & Party

Los geht der Tag, der uns endgültig die Weltherrschaft bringen soll, schon vor 0800. Und das an einem Samstag! Da wir um 0900 bei der Raftingfirma sein müssen, wird um 0815 die Fahrt nach Golling angetreten. ICBeter und Faxe kaufen sich erst mal beim Spar Frühstück ein. Wurschtsemmeln und was man sonst noch zum Überleben braucht. Der Rest frühstückt in der Pension.

Dann wird Golling ins Navi eingetippt und die Fahrt geht mit zwei Autos los. Nach etwa einer halben Stunde ist Golling erreicht. Kurz vor den Ziel passieren wir noch ungeschoren eine Polizeikontrolle. Vermutlich macht schon das Gerücht die Runde, dass wir zwecks Weltherrschaft im künftigen Steinburg sind. Aber wir werden nicht erkannt und dürfen einfach vorbeifahren.

Kurz danach stehen wir bei einem Bahnübergang und sehen wie das Auto nach uns rausgefischt wird. Die ganzen 10 Minuten, die wir dort stehen, wird das Auto kontrolliert. Papiere, Motorraum, Räder… Inzwischen ist es 0900 ICBZ – also ca. 0910 MESZ. Nach weiteren 5 Minuten Fahrt kommen wir am Ziel an.

Als erstes müssen wir unterschreiben, dass wir nicht nur körperlich, sondern auch geistig gesund sind. Nach kurzer Überlegung unterschreiben wir. Wird schon keiner nachprüfen… Wir zahlen und bekommen die Neopren-Anzüge. Es gibt sogar einen in Mura-Size. Mit dem Kleinbus werden wir dann zum Start des Rafts geführt.

Unser Guide ist Richie. Er führt uns ca. eine halbe Stunde quer durchs Land. In Eschenau geht es los. Wir kennen uns von Neuseeland schon aus: Beim Raften geht es immer von oben flussabwärts. So ist es auch hier. Nach einer Sicherheitsunterweisung mit Info, was zu tun ist, wenn das Boot kentert geht es los. Wir müssen einen steilen Hang hinunter marschieren (mit Seilsicherung!) und uns dann komplett ins ca. 10° C heiße Wasser werfen. Damit die Anzüge schön nass werden.

Taskforce Rafting

Taskforce Rafting

Vorne sitzen ICBeter und tonittt, dahinter Michl und Georgi und das Stabilisierungsgewicht bilden Faxe und Mura. Der ganze Raft ist verglichen mit Neuseeland relativ harmlos, trotzdem sind einige große Stromschnellen dabei. Bevor die kommen gibt es noch eine Stelle, an der wir freiwillig ins Wasser springen können und ein wenig planschen.

Zwischendurch haben sie Hindernisse in Form von Felsen eingebaut, damit es interessanter wird. An einem von diesen bleibt unser Boot gleich mal hängen und legt eine Notbremsung hin. ICBeter, Faxe und Michl machen daraufhin Bekanntschaft mit dem Trägheitsprinzip und bewegen sich unabhängig vom Boot weiter flussabwärts. ICBeter kann sich noch am Boot festhalten und wird wieder hineingezogen.

Dann wird das Boot mit vereinten Kräften wieder vom Felsen losgelöst, um den Abtrünnigen hinterherzufahren. Diese haben sich inzwischen zu den anderen Booten, die mit uns unterwegs waren begeben und es sich dort gemütlich gemacht. Vermutlich haben die beiden das absichtlich gemacht, weil in diesen beiden Booten die Mädels von den anderen Gruppen gesessen sind. Trotzdem müssen sie wieder zurück zu uns. Richie fragt sie noch, warum es ihnen denn bei uns im Boot nicht gefällt…

Den Rest der Tour bewältigen wir ohne gröbere Probleme. Wir sehen noch Fischer und Goldsucher am Ufer. Wir überlegen kurz, als Piraten die Goldsucher auszurauben, aber Richie meint, das zahlt sich nicht aus. Bei Schwarzach ist Schluss mit lustig und wir betreten wieder Festland.

Mit dem Bus geht es wieder zurück nach Golling. Dort trinken wir noch schnell eine Runde, bevor wir die Rückfahrt antreten. ICBeter und Faxe fahren zu James und helfen dort etwas beim Aufbau. Da Gewitter angesagt sind, werden kleine Partyzelte vor der Garage aufgestellt und die Tische darunter platziert. Für die Burgenländer haben sie noch eine kleine Schocktherapie parat, als italienischer Wein in 2-Liter Plastikflaschen hervorgezaubert wird.

Langsam treffen die Gäste ein. Es gibt ein elektronisches Getränke-Erfassungs-System, das James programmiert hat. Man tippt seinen Code ein und was man getrunken hat. Ist aber nur für statistische Auswertungen. Irgendwann kommen dann auch die restlichen Pappenheimer vom Brückenwirt und gesellen sich zur Party.

Das Gewitter kommt nur in Form von Regen, ohne Wind, Donner und Blitz. Auch der Regen hört dann nach einiger Zeit auf. Dann wird der Griller angeworfen und das große Fressen geht los. Die Grillmeister leisten ganze Arbeit und so werden alle satt. Um 2300 gibt es noch eine Showeinlage. Die Party steht ja unter dem Motto “Weltuntergang” so gibt es einen Vulkan, der Rauch spuckt und Leute in Gasmasken, die ums Überleben kämpfen.

Party!

Party!

Die Party geht dann noch bis ca. 0300 weiter. Dann ziehen sich fast alle zurück und lassen die Trümmer des Weltunterganges hinter sich. Faxe und ICBeter bekommen Schlafplätze auf der Galerie des Hauses, weil Caro – James Schwester in das Zimmer gezogen ist, das gestern Schlafplatz war. Und das, obwohl dort eigentlich Platz genug für alle gewesen wäre… 🙂

Um ca. 0330 wird der Tag für beendet erklärt.