Tag 10 – Goat Island

Heute gab es keine Tagwache, weil die Weiterfahrt erst für 1500 geplant ist. ICBeter steht trotzdem schon um 0900 auf. Erstmals beginnt ein Tag nicht mit Nebel und Regen, sondern mit strahlendem Sonnenschein. Zuerst wird gecheckt, wann Checkout-Zeit ist. Um 1000, aber jetzt in der Nebensaison nehmen sie es nicht so ganz genau. Also dürfen die anderen weiter schlafen.

Sonne, Sand und Meer

Sonne, Sand und Meer

Zum Sandstrand sind es nur 10 Minuten Fußmarsch, also marschiert ICBeter mal alleine dorthin. Es ist ein Strand mit schwarzem Sand direkt vor der Insel Goat Island, welche ein Marine Resort ist. Das ist ein Schutzgebiet für Pflanzen und Tiere, das auch zu Forschungszwecken genutzt wird. Fischen oder etwas kaputt machen ist verboten. Taucher und Schnorchler gehen hier nur mit Neoprem-Anzug ins Wasser, denn es hat etwa die gleiche Temperatur wie in der Bay of Islands.

Hier gibt es auch ein Glasbodenboot. Um ca. 17 € kann man eine Fahrt rund im Goat Island machen und dabei durch den Glasboden schauen. Es kommt eine Gruppe Japaner, welche alle ins Boot einsteigen. Alle mit Anzug und Krawatte und schön geputzen Schuhen. Da fühlt man sich in der Badehose etwas underdressed. Aber die Japaner wissen eben was sich gehört. In einem Schutzgebiet kann man nicht daherkommen wie der letzte Sandler. Merken: Auf die nächste Tour Anzug und Krawatte mitnehmen!

Die nächsten Stunden vergehen mit am Strand liegen und Linuxmagazin lesen. Die IT darf schließlich nicht vernachlässigt werden. Oder hättet ihr gewusst, dass das LIO-Framework jetzt fixer Bestandteil des Kernels ist? Jetzt wisst ihr es! So gegen 1300 kommt ein Anruf von Mura, dass der Rest bereits gefrühstückt hat und sie wissen nicht, wo ICBeter jetzt ist. Der hat aber schon kurz nach 1000 ein SMS an Tami geschrieben, welches der in der Überzeugung, schon wieder ein Werbe-SMS vom Handyprovider bekommen zu haben, ignoriert hat.

Höhle auf Goat Island

Höhle auf Goat Island

Jetzt werden alle zum Strand gelotst und es wird noch eine Strandstunde angehängt. Aber ohne Mura, der hütet in der Zwischenzeit das Wohnmobil. Tami, Tonittt und ICBeter fahren dann noch mit dem Glasbodenboot, aber ohne Anzug-Japaner. Es werden ein paar Fischplätze angefahren und einmal die Insel umrundet. Auch in ein paar Höhlen wird hineingefahren. Der Fahrer erklärt dabei alles mögliche über das Ressort. Damit sind dann aus der Stunde zwei geworden und wir haben wieder mal eine Verspätung aufgerissen.

Die nächsten vier Stunden vergehen mit Fahrt. Google Maps hat uns drei Stunden angekündigt. Kurz bevor der Autobahnstau vor Auckland beginnt, hat Mura einmal die Gelegenheit, die Funktion der Bremsen ordentlich auszutesten. Ein LKW voll beladen mit Holz macht vor uns eine Vollbremsung, sodass riesige Rauchschwaden von seinen Reifen aufsteigen. Testergebnis: Unsere Bremsen funktionieren. Nur müssen wir dann lüften, weil das ganze Wohnmobil nach verbrannten Reifen stinkt.

Bei Auckland bekommen wir auch wieder Datenverbindung mit unseren Handys. Wir können also endlich die letzten beiden Blogbeiträge posten. Über E-Mail erfahren wir, dass unser Buch „USA 2008“ jetzt auch als E-Book verfügbar ist. Ihr könnt es jetzt im Apple iBook-Store, auf Amazon und bei Libri.de, Thalia.de, Buch.de, Buecher.de, Spiegel.de, Mediamarkt.de, Weiland.de, Mayersche.de, Pubbles.de kaufen. Und natürlich auch das Papierbuch nach wie vor. Wenn wir 20 weitere verkaufen, machen wir aus dem aktuellen Blog auch wieder ein Buch 😉

Kurz vor dem Ziel bleiben wir noch bei einem Takeaway-Futterschuppen stehen. Das „Surf and Sand Takeaways“. Solltet ihr mal in der Gegend sein, ist das sehr zu empfehlen. Gutes Essen und günstig. Wem ein Essen nicht reicht, kann gleich das ganze Lokal kaufen, wie wir beim benachbarten Immobilienmakler herausfinden, während wir auf das Essen warten. Für rund 130.000 € ist es zu haben.

Wir packen unsere Burger und Pommes ein und fahren zum Campingplatz. Es ist der Hotwater Beach Campground. Wir bekommen unseren Platz zugewiesen und futtern erst mal unsere Beute auf. Das WLAN ist wieder langsam, aber immerhin im Gegensatz zum Vortag vorhanden. Das wird am Abend weidlich ausgenutzt, denn morgen ist schon wieder lange Schlafen angesagt. Auch das Satelliten-TV wird wieder getestet.

Also dann bis morgen und nicht vergessen, bis dahin das E-Book „USA 2008“ zu kaufen!

Tag 9 – Bay of Islands

The Rock

The Rock

Um 0800 wird die Frühstücksglocke geläutet. Diese hört man wahrscheinlich in der ganzen Bay. Wer sich vor Schreck im Bett aufsetzt, hat Pech, wenn er oben liegt, denn da gibt es nur ca. 60 cm Platz bis zum Plafond. Zum Frühstück gibt es ein kleines Buffet. Tami macht sich leckeres Porrage mit Kaffeepulver oben drauf. Aber dann isst er es gar nicht auf, weil er eigentlich Kakao haben wollte.

Dann wird der Anker gelichtet und wir fahren zu einer der 144 oder 143 Inseln. Die Kajaks werden wieder hergerichtet. Die faulen Leute können mit dem Motorboot fahren. Tonittt bleibt zurück und hütet das Schiff. ICBeter und Georgi fahren mit dem Kajak und der Rest mit dem Motorboot. Jeder bekommt auch einen schönen gelben Regenmantel, weil es regnet wieder mal am Morgen.

Auf der Insel gibt es einen schönen Sandstrand. Sobald wir angekommen sind, ist der Regen weg und die Sonne tritt hervor. Also weg mit dem Regenmantel und Sonnencreme aufgetragen. Erster Programmpunkt ist eine Inselbesichtigung. Wir gehen zu einem Bunker aus dem 2. Weltkrieg, von wo man einen Überblick über viele Inseln hat. Die Soldaten haben schon gewusst, wo sie sich die schönsten Aussichtspunkte anlegen. Sie haben dort oben auf die Japaner gewartet, die aber derweil etwas anderes zu tun hatten und nie gekommen sind.

Im Programm gibt es keine Pause, darum folgt gleich danach das Schnorcheln. Das ist so ähnlich wie auf den Malediven, nur statt 28° hat das Wasser dort 17°. Ein geringfügiger Unterschied, der uns aber sofort beim Reingehen auffällt. Wir haben eben ein sehr gutes Gespür für diese feinen Unterschiede. Wir sammeln Seeigel, denn die kann man auch essen. ICBeter zieht sich dabei eine Kriegsverletzung zu. Ein kleines Stück Stachel bleibt unter dem Fingernagel stecken. Aber er findet 3 Seeigel, Mura sogar 9.

Mura isst frisches Seeigel-Sushi

Mura isst frisches Seeigel-Sushi

Nach dem Schnorcheln wollen wir uns noch an den Strand legen, aber da heisst es auch schon wieder einrücken. Also wieder in die Kajaks und zurück zum Schiff. Auf der Rückfahrt wird noch Sushi mit ein paar Seeigeln gemacht. Danach gibt es noch frische Miesmuscheln (für Italiener: Cozze). Denen fehlt aber ein bisschen Weißweinsauce also können wir dafür nur 3 Sterne vergeben. Ein paar Partien Billard und schon sind wir wieder im Hafen.

Zu unserer Überraschung ist das WM nicht aufgebrochen worden und alles ist noch da. Die Dunklen Mächte haben uns also noch nicht aufgespürt. Wir programmieren das nächste Ziel ins Navi. Das ist Goat Island. Auf der Fahrt gibt es eine kleine Rauch- und Pinkelpause. ICBeter und Mura begießen einen Busch, was den einheimischen Autofahrern gar nicht gefällt. Als ICBeter an der Reihe ist hupen sie ganz böse beim Vorbeifahren, weil wir ihre Umwelt beschmutzen.

Dann ist das erste Mal tanken fällig. 72 Liter gehen hinein, damit konnten wir drei Tage lang fahren. Das kostet nur ca. 65 €, ist also erheblich billiger als bei uns. Um ca. 2000 kommen wir beim Campingplatz an. Leider gibt es dort nichts zu Essen zu kaufen und wir waren heute nicht einkaufen. Also fahren wir zum Fish and Chips, den uns die Camp-Wirtin empfiehlt. Nur leider hat der zu.

Jetzt ist guter Rat teuer, aber unser Navi findet ein Restaurant in 10 km Entfernung. Es gibt Pizza oder ein All-you-can-eat-Buffet. ICBeter futtert das Buffet, alle anderen eine Pizza. Als ICBeter mit dem 2. Teller durch ist, kommt auch schon die erste Pizza. Mura ist trotzdem scheller fertig, als ICBeter mit dem 3. Teller. Danach geht es wieder zurück zum Camp. Leider gibt es dort kein WLAN, weil es halt kein Top-10-Campingplatz ist.

Als die Tür geöffnet wird, wird die ICB-Taskforce von Millionen wilder Tiere angefallen! Die fliegen alle ins WM und sammeln sich um die Lichter zum Angriff. Wieder ein ernst zu nehmender Versuch, uns an der Weltherrschaft zu hindern. Sofort wird zum Gegenangriff geblasen. Da wir im Supermarkt der Meinung waren, uns Insektenspray sparen zu können, wird mit Deodorant-Spraydosen gegen die zahlenmäßige Übermacht vorgegangen. Weiters wird mit Küchenrollen auf die Streitmacht eingeprügelt.

So können die Angreifer in langem, zähen Kampf doch noch niedergerungen werden und unsere Mission gerettet werden. Weil es kein WLAN gibt, kann heute wieder kein Blog gepostet werden. Ihr müsst also wieder einen Tag länger warten…

Tag 8 – Bay of Islands

Die erste Nacht im neuen Heim haben alle gut überstanden. Alle haben brav durchgeschlafen, bis einer aufgestanden ist und das Indoor-Klo getestet hat. Das war aber die einzige Störung der Nachtruhe. Um 0700 läutet der Wecker, weil heute ist wieder ein dichtes Programm zu absolvieren.

Weil wir gestern über vier Stunden Verzögerung gebaut haben, müssen wir das geplante Besichtigungsprogramm heute machen. Und das ist Waipoua Forest anschauen. Das ist ein Wald mit vielen riesigen Kauri-Bäumen. Einer davon soll über 2000 Jahre alt sein. Vor dem Besichtigen kommt aber das Frühstück.

Aufgrund des suboptimalen Wetters (Nebel und Nieselregen) können wir nicht draußen frühstücken, sondern müssen das im WM erledigen. Es gibt Toast mit Spam (eh klar), Eiern und verschiedenes Wurstzeug. Frodo toastet brav seine erste komplette Packung Toastbrot. Mura macht sich ans Eierkochen und stellt fest, dass 10 Minuten zu wenig für harte Eier sind. Da muss noch optimiert werden.

Nach dem Duschen geht jeder nochmal aufs Klo und dann reiten wir wieder mal los. Das Navi führt uns direkt zum Visitor Center des Waipoua Forest. Dafür müssen wir die letzten drei Kilometer über eine Schotterstraße fahren. Was wir eigentlich nicht dürfen. Beim Visitor Center sagen sie uns, dass wir die Schotterstraße zurück fahren müssen und nur die Straße ein paar Kilometer weiter, dann sind wir bei den Kauri Walks, die wir suchen.

Also wieder zurück und zum Parkplatz. Beim Einstieg und Ausstieg aus dem Pfad muss man seine Schuhe mit Desinfektionsmittel reinigen – damit man die Bäume nicht kaputt macht. Außerdem darf man nicht auf die Wurzeln der Bäume steigen, dann gehen sie auch kaputt. Es wäre schade, wenn nach 2000 Jahren einer auf die Wurzel steigt und der Baum fällt um.

Tami, Mura, Georgi, Toni und Baum. Gemeinsam ca. 2100 Jahre alt.

Tami, Mura, Georgi, Toni und Baum. Gemeinsam ca. 2100 Jahre alt.

Wir sehen uns also den alten Baum und ein paar weitere an und treten den Rückzug an. Der Regen hat inzwischen fast aufgehört. Danach geht es zum nächsten Ziel, Bay of Islands. Wie wir erfahren, heisst diese so, weil es dort so viele Inseln gibt. 144 an der Zahl. Obwohl es rege Diskussionen gibt, ob es nicht nur 143 sind, weil eine Insel per Definition mind. 2 Meter über Flutlevel hoch sein muss, und eine der 144 durch Erosion auf 1,98 m abgeflacht ist. Wir werden die Diskussion auch in Zukunft im Internet verfolgen.

Der Zielort heisst Paihia, dort müssen wir uns bis 1645 am Hafen einfinden, denn wir haben eine Schifffahrt gebucht. Diese geht über Nacht, sodass wir heute keinen Blog posten können. Bitte geduldet euch also bis morgen, danke 🙂 Wir treffen sogar ca. 90 Minuten zu früh ein, also suchen wir uns noch ein schönes Lokal zum Mittagessen. Mittagessen liegt hier aber scheinbar nicht so im Trend, denn alle Lokale öffnen erst um 1730 oder später. Also gehen wir zum Greißlerladen und kaufen uns etwas, das wir in der Mikrowelle machen können.

Auf dem Weg zurück zum WM finden wir dann ein schönes, offenes Lokal. Jetzt haben wir aber schon eingekauft. Beim WM bemerken wir dann, dass die Mikrowelle nur funktioniert, wenn wir am Strom angeschlossen sind. Das sind wir nicht. Gott sei Dank haben wir Gas und können die Mikrowellen-Sache am Gasherd kochen. Wieder eine schwere Krise überstanden.

Dann gibt es nochmal Hektik, weil wir alles fürs Übernachten einpacken müssen und rechtzeitig dort sein müssen. Wir schaffen es aber locker und finden auch gleich den Treffpunkt. Dort warten schon ca. 15 andere Leute. Jeder bekommt eine Schwimmweste und schon werden wir mit einem kleinen Boot auf das große Boot geschifft. Das ist eine umgebaute alte Autofähre, wo unten ein großer Bar- und Aufenthaltsbereich ist und im 1. Stock Zimmer mit jeweils 3 Stockbetten. Eines dieser Zimmer beziehen wir. Wir haben dort auf jeden Fall mehr Platz als im WM.

Dann geht die Fahrt los. Wir fahren in eine Bucht, wo es viele Fische gibt, denn das Abendessen muss erst einmal gefangen werden. Vorher gibt es aber noch einen kleinen Wettbewerb, damit die Fahrt nicht langweilig wird. Man muss mit einer Paintballwaffe auf eine Plastikente schießen, die hinten nachgezogen wird. Jeder hat 3 Schuss und am Ende gibt es genau 0 Treffer. Auch wir versagen alle kläglich. Ein Rückschlag auf dem Weg zur Weltherrschaft…

Schiffsbillard

Schiffsbillard

Es gibt auf dem Schiff auch einen Billardtisch. Um uns die Zeit auf der Fahrt zu vertreiben, spielen wir mal eine Partie. Manchmal bewegen sich die Kugeln halt ganz von alleine, auch wenn man nichts macht. Und so manche Kugel läuft auch um die Kurve. Das muss man aber einfach einkalkulieren in die Stoßrichtung. Den Wellengang beobachten und die Richtungsänderungen der Kugeln mit einberechnen.

Nachdem wir angekommen sind, wird gefischt. Jeder bekommt eine Angel und Köder und kann sein Glück versuchen. Wenn die Fische aber kleiner als 26 cm sind, müssen sie wieder zurückgeworfen werden. Diese Erfahrung muss gleich mal Tonittt machen, der den mühsam gefangenen Fisch wieder frei lassen muss. Tami ereilt das gleiche Schicksal, er fängt danach aber wenigstens etwas Seegras. Mura und ICBeter füttern die Fische überhaupt nur mit dem Köder. Aber Georgi rettet die Ehre der ICB-Taskforce damit, dass er einen Fisch mit legaler Größe fängt. Damit haben wir den schweren Rückenschlag beim Schießen wieder wettgemacht.

Die Fische die wir fangen heissen übrigens Snapper. Wir nennen den von Georgi gefangenen und danach aufgegessenen Fisch daher Snappy. Eine Blondine aus Südafrika fängt eine kleine Seegurke… immerhin. Irgendwann sind dann genug Fische da und das Grillen geht los. Zur Sicherheit haben sie auch noch Steaks gemacht, damit niemand hungern muss, falls beim Fischen alle versagen sollten.

Beim Essen erfahren wir, dass wir die ersten Österreicher sind, die diese Tour mitmachen. Außerdem ist Tami anscheinend der erste Ungar, der überhaupt jemals in dieser Gegend gesichtet wurde. Wir sind hier also alles Exoten. Neben uns sind noch Leute aus England, Deutschland, Holland, Australien und Neuseeländer an Board. Nach dem Essen steht Nacht-Kayaking auf dem Programm. Jeder wird in ein Kajak gesetzt und bekommt ein Paddel in die Hand gedrückt. Vorher wurde noch erklärt, was man mit diesem Paddel machen muss… paddeln nämlich.

Tonittt auf nächtlicher Mission

Tonittt auf nächtlicher Mission

Wenn man mit der Hand im Wasser rührt, dann fängt es zu leuchten an. Unsere erste Vermutung, dass das Meerwasser aus Fukushima schon hier ist, stellt sich als falsch heraus. Es ist Bioluminiszenz. Irgendwelche Bakterien, die leuchten wenn sie bewegt werden. Dann geht es wieder zurück aufs Boot. Der Rest des Abends vergeht vor dem Holzkamin mit Bier in der Hand. Kurz vor Mitternacht wird der Stromgenerator ausgeschaltet und wir traben alle auf unsere Zimmer, wo uns die Wellen sanft in den Schlaf wiegen.

Tag 7 – Kauri Coast

Um 0700 ist bereits Tagwache, da wir um 0900 vom Shuttle abgeholt werden und zur Anmietestation gefahren werden. Das ist ein Fortschritt gegenüber den USA, wo wir mit einem Taxi selber hinfahren mussten, nur um dann einen Zettel vorzufinden, dass man ab sofort zu einer anderen Adresse fahren muss.

Pünktlich um 0900 fahren wir hinunter. Damit wir ja keine Minute zu früh unten sind. Es kommt ein großes Taxi. Wir haben trotzdem Mühe, uns und alle Koffer unterzubringen. Wir fahren in den Norden von Auckland. Das ist übrigens auch wieder so eine Stadt, die kein Land ist, sondern nur so heisst.

Dort wartet schon eine deutsch sprechende Mitarbeiterin auf uns und erledigt den Papierkram. Sie erklärt uns auch alles, was wir nicht dürfen und wofür wir alles 500 $ oder mehr Strafe zahlen müssen. Sie zeigt uns dann unser Wohnmobil. Es ist ein schönes Stück kleiner als das in den USA. Das ist die schlechte Nachricht. Dafür haben wir Satelliten-TV, DVD, Mikrowellenherd und MP3-Radio.

Gleich unter dem Tacho steht auf englisch und deutsch: „Links fahren!“. Wir verstauen mit Mühe alle unsere Koffer im hinteren Bereich und Mura übernimmt das Steuer. Er ist noch nie im Leben links gefahren. Und Automatik gibt es auch keine. Also heisst es mit links schalten. Ein Navi haben wir auch bekommen.

Die Einkäufe werden verstaut

Die Einkäufe werden verstaut

Als erstes geht es kurz in den Supermarkt. Viel wollen wir nicht einkaufen, weil wir ja so wenig Platz haben. Wir laufen durch alle Gänge und letztlich ist der Einkaufswagen wieder randvoll bis oben. Ca. 210 € kostet der Spaß, der dann auch noch im WM verstaut werden muss. Irgendwie bekommen wir alles unter, die Mikrowelle gibt z. B. einen guten Stauraum her.

Wir schauen mal kurz auf unseren Zeitplan: Um 1300 ist die Ankunft auf unserem ersten Campingplatz in Kauri Coast geplant. Es ist jetzt 1305. Bevor wir losfahren müssen wir aber noch in einen anderen Supermarkt, um Grillkohlen zu kaufen. Der nächste ist eh in ein paar hundert Meter Entfernung. Dort finden wir die Kohle und noch ein paar andere Sachen, die wir vielleicht brauchen können. Danach geht es aber wirklich los.

Das Navi wird programmiert und schon geht es los. Mura hat viel Spaß beim links schalten und links fahren. Nicht zu vergessen, dass hier im Gegensatz zu Schottland der Rechtskommende Vorrang hat. Wir schätzen unsere Überlebenschancen in den nächsten Wochen auf maximal 20:60 ein. Es kommen auch immer nette Hindernisse wie einspurige Brücken auf uns zu. Unterwegs halten wir nocheinmal bei… richtig geraten… einem Supermarkt.

Wir haben nämlich etwas ganz wichtiges vergessen: Den Toaster! Ohne Toaster keine Weltherrschaft, das ist von vorn herein klar. Wir finden gleich einen um ca. 9 €. Der schwache Euro macht alles teurer. In den USA haben wir nur 6 $ für so ein Teil bezahlt. Wir werden den neuen Frodo nennen. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass Toaster besser toasten, wenn sie einen Namen haben.

Ca. 4 Stunden später als geplant kommen wir beim Campingplatz an. Die geplane Besichtigung von Waipuoa Forest muss auf morgen früh verschoben werden. Da wäre länger schlafen am Programm gestanden. Aber wir sind ja schließlich nicht im Urlaub… Es sind außer uns nur wenige andere Wohnmobile und gar keine Zelte da. Es ist noch Vorsaison. Dafür gibt es WLAN. Das ist kostenpflichtig, aber dafür langsam. Besser als gar nichts.

Die nächste Stunde wird damit verbracht, jeden freien Kubikzentimeter im WM mit irgendetwas vollzustopfen. Mithilfe unserer reichhaltigen USA-Erfahrung schaffen wir das ohne Probleme. Alles Gepäck und wir 5 haben Platz. Es ist zwar vermutlich kein Platz mehr für Luft, aber wer braucht sowas schon. Mit diesem Erfolgserlebnis im Rücken machen wir uns ans Grillen. Es gibt zwar keinen Grillplatz bei unserem Platz aber einen Gemeinschaftsgrillplatz mit Gasgriller und Mikrowelle.

Grillmeister am Werk

Grillmeister am Werk

Tonittt und Mura grillen, während der Rest die Umgebung auskundschaftet. Es gib einen Fluss und zwei Kinderspielplätze, eine Küche, eine Laundry und Klo/Duschen. Bei letzteren steht „maximale Duschzeit 5 Minuten“. Also immer eine Seite einseifen und gleichzeitig die andere abduschen, damit sich das ausgeht.

Das Grillen wird erfolgreich absolviert, auch Frodo hat seinen ersten Einsatz, um das Brot zu den Hühnerspießen zu toasten. Das hat problemlos funktioniert und so sind wir zuversichtlich, dass das wieder eine gute Zusammenarbeit mit unserem Toaster wird. Die Chancen dafür stehen mindestens 70:10.

Am Abend wird das Internet eingerichtet, sodass alle Notebooks mit einem Account gleichzeitig surfen können. Auch das Satelliten-TV wird erfolgreich getestet. Wir bekommen deutsche Nachbarn. Sie sind im Kindererziehungsurlaub und nutzen diesen, um 2 Monate in Neuseeland herumzufahren – mit Kindern übrigens. Vor dem schlafen schauen wir uns noch die DVD mit der Erklärung des Wohnmobils an. Das ist gar nicht so einfach, denn es sind Erklärungen für alle Modelle die es gibt vorhanden. Dann werden die Betten zusammengebaut und alles für die erste Nacht bereitgemacht.

Tag 6 – Auckland

Nachdem mal ordentlich ausgeschlafen wurde, sammeln sich alle um ca. 1100 im Zimmer im 12. Stock zum Frühstück. Jetzt sind wir also endgültig in Neuseeland angekommen. In dem Land ist alles verkehrt herum. Im Winter ist Sommer, im Sommer ist Winter, im Norden ist es wärmer als im Süden und alle fahren auf der verkehrten Straßenseite. Letzteres machen sie in Schottland auch, nur dass dort immer Herbst ist.

Der Plan für heute ist Auckland anschauen. Auckland ist die größte Stadt Neuseelands. Nach dem Frühstück geht es los. Nachdem wir alle Telefonnummern ausgetauscht haben marschieren wir um ca. 1300 in Richtung Sky Tower. Der ist über 300 Meter hoch und man kann bis auf 220 m hinauffahren. Der Tower ist nicht schwer zu finden, einfach immer darauf zugehen.

Für rund 16 € kann man auf die beiden Aussichtsplattformen hinauffahren. Zu Fuß kann man nicht gehen. Das wäre ein gutes Training fürs Wandern auf den Vulkan gewesen. Im Lift ist ein teilweiser Glasboden, wo man zuschauen kann, wie man sich vom Boden entfernt. Oben angekommen hat man die Übersicht über ganz Auckland und das Meer, das praktischerweise direkt am Hafen beginnt. Wir machen ein paar hundert Fotos und beobachten eine Gruppe, die gerade den Skywalk macht.

Oben am Skytower

Oben am Skytower

Der Skywalk ist was für Schwindelfreie. Man wird mit einem Seil angehängt, das angeblich nicht reissen kann und marschiert dann rund um den Skytower ohne Geländer und sonstiges, wo man sich anhalten könnte. Dann gibt es noch den Sky-Jump. Man kann sich denken, was das ist.  Wir verzichten aber auf beides und schauen lieber durch die Glasscheiben nach unten. Man kann auch auf eine Glasscheibe draufsteigen und so auf dem Nichts gehen und ca. 200 m nach unten schauen.

Es gibt auch ein Kaffeehaus oben, bei dem man aber nichts gescheites zu Essen bekommt. Also fahren wir wieder nach unten. Dort ist ein Gift-Shop. So etwas kennen wir schon. Das ist da, um dumme Touristen abzuzocken. Wir kaufen ein paar Postkarten und sonstige unnötige Andenken. Wenn wir nach der Wohnmobil-Tour zurückkommen, kaufen wir noch weitere, die wir jetzt aber nicht quer durch das Land mitnehmen wollen.

Unten beim Skytower

Unten beim Skytower

Bei der Auswahl unseres Mittagessen greifen wir auf unsere Erfahrungen von der USA-Tour zurück und gehen zielstrebig in ein Wendy’s. Dort gibt es den Baconator. Laut US-Fernsehwerbung das Richtige für “Meateterians”. Mura erweist sich aber als Enttäuschung für alle Meateterians, weil er Champignons in den Baconator genommen hat. Also etwas Vegetarisches!

Dann schauen wir uns noch das “Occupy Auckland”-Camp an. Das ist die neuseeländische Version von “Occupy Wall Street” in New York. Eine kleine Zeltstadt vor dem Rathaus. Das Rathaus selber hat schon zu, weil es schon nach 1600 ist. Die Beamten sind doch überall gleich… Wir machen dann noch einen Rundgang durch die Innenstadt rund um die Queen Street.

Anschließend sehen wir uns eine Parkanlage an, wo Leute Fußball und Rugby spielen oder auf Seilen gehen. Schließlich gehen wir noch zum Hafen. Die letzte Hafenrundfahrt startet kurz nach 1200, das hätten wir nicht einmal geschafft, wenn wir es als erstes gemacht hätten. Wir finden aber immerhin Busfahrpläne und finden so heraus, das es ein gratis City-Link Shuttle gibt, das vom Hafen in die Nähe unseres Hotels führt.

Dieses Angebot können wir nicht ausschlagen und fahren mit dem nächsten zurück. Im Geschäft kaufen wir noch Toastbrot für morgen und ziehen uns wieder in die Zimmer zurück. Dort wird kurz das neuseeländische TV-Programm getestet. Es ist genau so schlecht wie bei uns. Dancing Stars zum Beispiel. Christen und Mark sind übrigens eine Runde weiter…

Blöd, wenn die Gedenktafel fertig ist und das viertletzte Wort falsch ist...

Blöd, wenn die Gedenktafel fertig ist und das viertletzte Wort falsch ist...

Oder eine arabische Kochsendung. Die kochen aber auch nur mit Wasser… und mit Kopftuch. Es gibt aber auch neuseeländische Kochshows, wo um die Wette gekocht wird. Jeff ist ausgeschieden, weil seine Tomatensuppe beschissen schmeckt.

Das erinnert uns daran, dass wir auch Hunger haben und kochen sollten. Da wir jetzt Backpapier haben, können wir unsere Hendln backen. CCO Mura macht sich an die Arbeit. Alle Hühnerstücke haben die gleiche Größe und Form. Wohl keine geschnittenen Filtestücke. Eher so wie Chicken McNuggets, nur nicht knusprig sondern eher letschert. Die Erdäpfel etwas zäh und teilweise hart. Jeff hat einfach nur Pech gehabt, dass wir nicht in der Kochshow waren.

Dann hängen sich alle noch schnell mit den Notebooks ins Internet und der Tag wird für beendet erklärt. Die Webauswertung hat übrigens ergeben, dass über 50 Leute unser Blog lesen, um zu erfahren, ob wir die Weltherrschaft bereits errungen haben.

Tag 5 – Abschied aus Bangkok

Der nächste Reisetag ist angebrochen. Wir essen uns nochmal ordentlich beim Frühstücksbuffet an. Dann organisieren wir einen “Late Checkout” für eines der Zimmer. Aus den anderen beiden müssen wir um 1200 raus. Pünktlich um 1155 rufen sie auch an, dass man verschwinden möge. Wir versammeln uns alle in dem Zimmer, wo wir bis 1600 bleiben können.

Vorher schauen wir noch kurz beim Mura vorbei. Er kommt aus dem Zimmer, um uns unten die Türe aufzumachen. Als er wieder in das Zimmer will, kommt er drauf, dass es ein intelligentes System ist. Da seine Checkoutzeit 1200 ist, funktioniert das um 1203 nicht mehr. Jetzt ist der Mura draussen und seine Koffer drinnen. Also nochmal zur Rezeption.

Beim Blick aus dem Fenster sehen wir kleine mobile Essensstandln auf der Straße. Wir haben im Reiseführer gelesen, dass es aus hygienischen Gründen nicht so empfehlenswert ist, dort etwas zu essen. Das könnte stimmen, könnte aber auch ein Versuch sein, uns an der Erringung der Weltherrschaft zu hindern. Da es nur eine Möglichkeit gibt, das herauszufinden, werden schnell zwei Hühnerstücke dort gekauft.

Sie kosten 1 € pro Stück, die Thailänder zahlen wahrscheinlich ein Viertel davon. Mura versucht ihn um insgesamt 50 Cent herunterzuhandeln, aber der Verkäufer versteht plötzlich unser Englisch nicht mehr. Dann verziehen wir uns mit der Beute wieder ins Hotelzimmer. Georgi und Tami kosten davon, Mura und ICBeter essen es auf. Da es gut schmeckt, schätzen wir unsere Überlebenschancen mit 60:60 ein.

Die restliche Zeit bis 1600 wird die Internetverbindung noch ausgenutzt. Um 1545 kommt schon der Anruf, dass das Shuttle da ist. Wir nehmen alle unsere Koffer und machen uns auf den Weg nach unten. Das letzte Zimmer wird noch schnell bezahlt und schon sitzen wir im Shuttle. Auf der Autobahn sind auf den erhöhten Brücken sämtliche Pannenstreifen zugeparkt.

Alle stellen ihr Auto dorthin, um es vor der Flut zu schützen, die immer noch kommen könnte. Dann könnte ganz Bangkok unter Wasser stehen. Wir sind dann aber schon weg. Wie heisst’s so treffend? Nach uns die Sintflut. Auch beim Flughafen sind Pannenstreifen und die ersten beiden Fahrspuren verparkt.

Parkplatz auf der Autobahn

Parkplatz auf der Autobahn

Wir bleiben also in 3. Spur stehen, blockieren einen Rettungswagen und steigen schnell aus. Tami lässt seinen Koffer um 3 € einfolieren, da er das Vertrauen in das internationale Transportwesen verloren hat. Da wir schon wieder online eingecheckt haben, müssen wir uns wieder nur beim Baggae Drop off anstellen, wo gleich zwei Schalter frei waren. Es wird ein nettes Platzerl zum Warten gesucht. ICBeter will noch schnell was zum Trinken kaufen und lässt das Gepäck bei Tami stehen. Man kann hier aber nichts kaufen, wenn man keine Bordkarte vorzeigen kann.

Also wieder zurück und Bordkarte und Pass geholt. Die Passnummer wird in den Computer getippt, die Bordkarte wird gescannt. Dann darf eine Dose Sprite kaufen. Ordnung muss sein. Immerhin gibt es freies WLAN, was zwar langsam ist aber dafür funktioniert. Es gesellt sich dann eine Gruppe von ca. 12 Leuten aus Sri Lanka oder Indien dazu, die alle gleichzeitig ihre Tupperware-Geschirre auspacken und beginnen Nudeln zu essen. Einer läuft herum und fotografiert alle dabei. Einmal vor und einmal während dem Nudelessen. Irgendwie kommt hier richtig fremdländisches Feeling auf…

Pünktlich zum Boardingbeginn gehen wir wieder zum Gate. Und diesmal beginnt das Boarding tatsächlich schon zum Boardingbeginn. Mit nur 6 Minuten Verspätung setzt sich der Flieger in Bewegung. Der Flug dauert ca. 11,5 Stunden. Tami versucht sich im Boardentertainmentsystem Filme anzuschauen oder Musik zu hören. Aber es funktioniert nicht richtig.

Die Stewardess veranslasst einen Reboot unserer Sitzreihe, dann geht es. Zumindest 10 Minuten lang. Dann ist es wieder vorbei. Aber die Spiele gehen wenigstens. Da es auch ein Pokerspiel gibt, wo man gegen die anderen Fluggäste spielen kann, hat ICBeter die nächsten 10 Stunden vor dem Landeanflug etwas zu tun. Schade, dass alles nur Spielgeld ist, denn aus ca. 20.000 Chips wurden im Laufe des Fluges über 75.000.

So verfliegt der Flug wieder wie im Flug und schon setzt die Kiste in Auckland auf. Bei der Passkontrolle wollen sie alles ganz genau wissen. Wo wir hinfahren, was wir uns anschauen, wie lange wir bleiben. Gerade, dass sie nicht nach dem Stuhlgang fragen. Beim Baggage Claim ist wieder die spannende Frage, wessen Koffer beschädigt sein wird. Georgis Schloss ist kaputtgegangen oder aufgebrochen worden. Sonst ist alles in Ordnung.

Bevor sie uns reinlassen, müssen wir noch zum Biohazard. Um sicher zu gehen, dass wir keine biologischen Bomben in Form von Pflanzen oder Erde mitbringen. ICBeter, der seine Bergschuhe mithat, muss diese auspacken und herzeigen. Dann wird nochmal das ganze Gepäck geröngt und wir dürfen ab sofort offiziell unser Unwesen in Neuseeland treiben.

Wir haben diesmal kein Airportshuttle vorbestellt, sondern wir checken uns einfach vor Ort eines. Vor dem Ausgang steht schon eins und sie bringen uns für rund 38 € direkt zum Hotel. Auch hier fahren die Autos links, aber sie bleiben bei roten Ampeln stehen und halten bei Vorrangschildern an, wenn ein anderes Auto kommt. So etwas sind wir einfach nicht gewohnt…

Wir haben zwei Apartements in einem Apartementhotel. Zwei Schlafzimmer, ein Vorzimmer, ein Klo/Bad und eine Kochecke. Leider sind die beiden auf verschiedenen Stockwerken. Damit man mit dem Lift in ein Stockwerk fahren kann, muss man sich mit einer RFID-Karte autorisieren. Für das Öffnen der Türe ist dann noch ein Chip auf der Karte. Leider ist das Öffnen eine ganz eigene Technik, so einfach wird es einem nicht gemacht. Man muss die Karte richtig einstecken und dann ein bis zwei Sekunden drinnen lassen. Dann geht die Tür auf.

Nachdem die Zimmer bezogen sind und Internetverbindung hergestellt wurde, gehen Mura, ICBeter und Tonittt mal einkaufen. Es müssen schließlich Vorräte eingekauft werden. Bei der Rezeption sagen sie uns, wo wir den nächsten großen Supermarkt finden. Wir marschieren ca. eine Viertelstunde dorthin.

Dabei erleben wir einen Temperaturschock von rund 32° in Bangkok auf ca. 16° mit Nieselregen und Wind hier. Vor dem Supermarkt gibt es eine Tankstelle, wo wir Telefon-SIM-Karten kaufen. Damit wir in den nächsten Wochen Verbindung halten können.

Im Supermarkt wird ein Wagerl angefüllt. Nur eines, weil wir alles mit dem Bus transportieren müssen. Für Frühstück wird eingekauft und tiefgekühlte Hühnerschnitzel für das Abendessen. Auf die Kekse in Simpsons-Form wird verzichtet, weil eben alles zum Bus geschleppt werden muss. Wir verstauen alles im Plastiksackerln und verlassen den Supermarkt.

Draussen vor dem Eingang gefriert Mura plötzlich das Blut vor Schreck… er hat das Ketchup vergessen! Am Abend droht es also kein Ketchup zu geben! Nachdem er sich wieder einigermaßen gefangen hat, läuft er schnell wieder hinein und holt eine große Flasche. Wieder eine neue Krise überstanden…

Zurück geht es mit dem Bus. Die elektronischen Anzeigetafeln melden, dass 3 Busse etwa gleichzeitig kommen werden. Alle drei in 8 Minuten. In den ersten in den wir einsteigen, zeigen wir dem Busfahrer, bis wohin wir fahren wollen. Er scheint sich mit der Karte nicht sonderlich auszukennen, wir müssen ihm 3 Mal erklären, wo wir sind und wo wir hin wollen.

Letztlich kommen wir doch gut an. Als Mura mit dem Backen beginnen will, muss er feststellen, dass wir kein Backpapier haben, wo wir das Fleisch drauf legen können. ICBeter schaut noch in zwei Geschäften, ob er eines findet, aber das ist nicht von Erfolg gekrönt.

Also wird beschlossen, mangels Backpapier Pizza essen zu gehen. Ausser Georgi, der nur mehr wenige Lebenszeichen von sich gibt und nicht zu wecken ist. Da wir noch einem Convenience Store vorbei kommen, fragen wir nach und es gibt tatsächlich welches. Jetzt kann dem Essen machen nichts mehr im Wege stehen. Ausser der Subway, andem wir vorbeikommen und von dem wir uns unser Abendessen holen statt die Hühnerschnitzel zu machen.

Wir nehmen die Subs mit nach Hause und essen dort, während wir die Simkarten in die Handys reingeben. Damit sind wir für die nächsten Tage gerüstet.

Tag 4 – Bangkok

Um 0930 geht’s heute zum Frühstück. Dort werden die Pläne für den Tag geschmiedet. Mura beschließt, heute das Hotelzimmer zu hüten. Georgi schließt sich ihm kurzentschlossen an. Tami wurde um 0730 aus dem Zimmer geläutet und er hat seine Tasche repariert zurückbekommen. Es wird also nichts mit dem Neukauf.

Buddha-Tempel

Buddha-Tempel

ICBeter, Tonittt und Tami bereiten sich auf einen weiteren Besichtigungstag vor (also erst mal E-Mail und Nachrichten lesen etc.). Kurz nach 1200 geht es dann schon los. Der Concierge besorgt uns wieder ein Tagestaxi und das führt uns zu unserem ersten Tempel, dem Wat Phra. Auch der liegt derzeit im Trockenen. Die Hauptattraktion ist der liegende Buddha. Das ist eine riesengroße goldene Buddhastatue die der Länge nach im Tempel drinliegt. Ausserdem gibt es in der Tempelanlage noch mindestens 10 weitere Tempel mit jeweils ein paar Dutzend Buddhastatuen darin. Fast alle golden.

Wir marschieren alles ab und gehen dann noch in den Giftshop, wo sich Tami Andenken kauft und wir uns mit Flüssigkeit ausstatten. Denn die Wasserfilterpumpe haben wir nicht mitgenommen. Gegenüber der Tempelanlage ist dann gleich der Bootsanlegeplatz für die Überfahrt zum nächsten Tempel, dem Wat Arun.

Tami kämpft sich durchs Hochwasser

Tami kämpft sich durchs Hochwasser

Als wir dort hin gehen, treffen wir erstmals auf das Hochwasser. Wir müssen durch knöcheltiefes Wasser durchgehen. Toni bekommt zwei Plastiksackerl und gibt sie über die Schuhe. Tami watet barfuß durch das knietiefe Wasser. ICBeter hat seine Sandalen mit und bewältigt alles damit. Die Überfahrt kostet 3 Bath pro Person. Das ist zuwenig, um es in Euro umrechnen zu können.

Bei der Anlegestelle müssen wir über Sandsackwälle steigen, um an Land zu kommen. Wir müssen einen Eingang in den Tempelbereich suchen, weil alle Eingänge die wir finden zugemauert worden sind. Und Sandsäcke vor der Mauer. Ein paar verwirrte Engländer fragen uns, ob wir wissen, wo es hinein geht. Wissen wir nicht.

Irgendwann finden wir aber einen, wo die Sandsäcke vor der Mauer als Stufen aufgebaut sind. Wir zahlen so wie im vorigen Tempel ca. 1,25 € Eintritt. Da steht in der Mitte ein pyramidenartiger Tempel, auf den man hinaufsteigen kann. Die ersten Stufen im Winkel von ca. 45°, die zweiten in ca. 60° Neigung und es geht ca. auf 25 m Höhe. Eine Freude für alle nicht schwindelfreien. Vor allem der Abstieg dann…

Der Vorteil der jetzigen Situation ist, dass es außer uns kaum Touristen gibt und es absolut nirgendwo überlaufen ist. Ausser auf den Straßen, dort ist immer Chaos. Wir treten den Rückmarsch an. Beim Warten auf das Boot beobachten wir die ganzen Sandsäcke und Pumpstationen. Das Wasser ist noch ca. 50 cm unterhalb der Obergrenze.

Auf der anderen Seite marschieren wir wieder durch das hüfthohe Wasser und Toni gibt seine Plastiksackern ab. Unser Taxler bringt uns dann zum Nationalmuseum, weil der Vimanmek Palast, den wir uns noch anschauen wollten, wegen der Flut gesperrt worden ist. Wir dürfen gratis hinein, weil wir eine halbe Stunde vor der Schließzeit gekommen sind.

So können wir uns auch nur eines der vielen Gebäude von innen ansehen. Pünktlich um 1600 werden rausgeschmissen. Also geht es wieder zum Hotel. Wir fragen den Taxler, ob er uns noch zum Einkaufszentrum bringt. Er meint, er kann uns hinbringen, aber dann muss er gleich nach Hause fahren, denn die Flut steigt in seinem Haus jeden Tag um 10 cm höher.

Dann fahren wir doch zurück zum Hotel. Dort funktionieren die Schlüsselkarten von ICBeter und Tonittt wieder einmal nicht. Die Rezeption bügelt das wieder aus. Das Internet geht auch nicht mehr, wir müssen uns ein neues Passwort holen. Alle diese Hürden werden aber souverän gemeistert.

Mura und Georgi haben inzwischen eine kleine Lanparty gestartet und ein längeres Anno-Spiel gestartet. Das wird auch noch bis ca 2000 weitergespielt. Dann wird der Beschluss gefasst, am letzten Abend in Thailand nochmal thailändisch Essen zu gehen. Es gibt ein Restaurant in der Querstraße zum Hotel. Die Speisekarten sind freundlicherweise auch in Englisch angeschrieben.

Trotzdem ist die Speisenauswahl für alle eine der größten Herausforderungen bis jetzt. Zweimal müssen wir die Kellnerin wegschicken, die schon aufnehmen kommen wollte. Dann wird es aber doch Zeit, ein paar mutige Entscheidungen zu treffen und jeder sucht sich eine Vorspeise aus (Mura zwei) und eine Hauptspeise.

Mura bestellt ein Yellow Thai Curry. Er wird extra darauf hingewiesen, dass es sich um ein scharfes Gericht handelt. Aber es wird schon gehen. Die anderen konzentrieren sich auf weniger scharfe Sachen. Das Curry ist eine flüssige Sauce, in der verschiedene Sachen schwimmen. Mura probiert zuerst die Sauce und merkt, dass es wirklich von der Marke Höllenfeuer ist. Aber wenn man den Inhalt rausholt und abtropfen lässt, geht es.

Wenn man drei Schluck von der Sauce macht, brennt es sich wahrscheinlich direkt durch den Körper durch und fließt unten wieder aus – durch den Sessel vermutlich auch gleich. Dafür kann er es ganz alleine essen, keiner will von ihm kosten.Dann gibt es noch eine Runde Nachspeisen, soviel Zeit muss sein.

Obwohl viel weniger Touristen in der Stadt sind, ist das Lokal erstaunlich voll. Vor allem mit Europäern zusammen mit ihren schwer in sie verliebten Thai-Mädchen. Vor den großen Fenstern des Lokals können wir an einer ungeregelten Kreuzung auch studieren, wie der thailändische Straßenverkehr funktioniert. Wer zuerst kommt, fährt einfach rein und er andere bremst noch rechtzeitig ab. Wenn zwischen beiden dabei noch ein Meter Platz bleibt, fährt dort schnell noch ein Motorrad durch. Es hupt aber keiner oder regt sich irgendwie auf. Das ist eben ganz normal.

Dann geht es wieder heim ins Hotel, die Lanparty fortsetzen. Anno spielt sich halt nicht von alleine. Auf jeden Fall hat uns der heutige Tag der Weltherrschaft näher gebracht. Wir haben ca. 1000 Buddha-Statuen gesehen und mussten bis zum Hals im Hochwasser laufen. Ob das auf dieser Reise noch zu toppen ist?

Tag 3 – Bangkok

Vorneweg die Kurzfassung für die Ungeduldigen: Nein wir sind nicht im Hochwasser untergegangen. Wir haben nicht einmal welches zu Gesicht bekommen.

Für die, die jetzt immer noch weiterlesen die genauere Zusammenfassung des Tages: Die Zimmer im Hotel sind alle irgendwie verschieden und so gibt es im Zimmer von Tonittt und ICBeter als einziges eine Badewanne mit Jacuzzi-Funktion. Was letzterer natürlich sofort ausprobieren musste. Beim Reisen lernt man ja bekanntlich immer was dazu und hier ist es die Erkenntnis gewesen, dass man immer warten sollte, bis die Düsen komplett mit Wasser verdeckt sind, bevor man das Zeug einschaltet.

Sonst gibt es nämlich eine weitere Flutkatastrophe. Diesmal am Badezimmerboden. Es sieht dann auch genauso aus wie in den Zeitungs-Bildern von der Flutkatastrophe. Am nächsten Tag war aber wieder alles trocken. Die Flut verschwindet wieder genau so schnell wie sie gekommen ist.

Um 0900 ist Frühstück angesagt. Es gibt ein großes Frühstücksbuffet mit allen erdenklichen und unerdenklichen Sachen. Das Toastbrot kann man selber duch einen Toaster durchlassen. Wenn man das zweimal hintereinander macht dann ist das Brot auch sehr schön angewärmt. Aber dafür machen sie einem direkt frische Eierspeise mit Paradeisern, Zwiebel, Champignons und Schinken. Wir hauen mal richtig rein, weil wir für den Tag viel Energie brauchen. Vielleicht müssen wir ja durch Wassermassen schwimmen.

Los geht’s dann, aber zuerst fragen wir bei der Rezeption, welche Sehenswürdigkeiten im Trockenen sind. Beim Grand Palace, dem alten Königspalast ist nur zeitweise Hochwasser. Jetzt gerade wird “trocken” angegeben. Also sollten wir schauen, dass wir hinkommen. Das Hotel organisiert uns ein Taxi, das uns den ganzen Tag herumführen soll.

Am Beginn der Fahrt fragt uns der Taxler, ob er uns kurz zu einer Schneiderei bringen darf, denn er bekommt von denen Benzingutscheine, auch wenn die Leute die er hinbringt nichts kaufen. Da wir außer dem Grand Palace eh nichts vorhaben, gehen wir dort hinein. Tonittt, der sowieso neues Hemd und Hose braucht, lässt sich das auch gleich maßanfertigen.

Dann geht es aber direkt zum Palast. Die Fahrt dauert wegen dem in Bangkok obligatorischen Megastau fast eine Stunde. Dann sind wir dort. Der Taxler sagt uns, wir sollen uns nur ja von niemandem ansprechen lassen und gleich ins Palastgelände hineingehen. Dort müssen wir uns dann lange Hosen ausleihen, weil kurze dort bei den Tempeln im Palastgelände verboten sind.

Wir traben also vorbei an allen Verkäufern, die wie die Fliegen über uns herfallen ins Gelände hinein. Es ist tatsächlich alles trocken. Kein Tropfen Wasser irgendwo auf Wegen oder Straßen. Wir gehen zum Hosenverleih, wo man dünne Stoffhosen erhält und rund 5 € Einsatz zahlen muss. Leider sind die Hosen alle für thailändische Körpermaße geschnitten und Größe “Mura” ist nicht vorhanden. Also muss er heraussen bleiben und auf die anderen warten.

Die kaufen sich für rund 10 € Eintrittskarten. Man bekommt gleich 3 Eintrittskarten, keine Ahnung für was die anderen beiden sind. Vielleicht finden wir es noch irgendwann heraus. Drinnen sieht man schöne Paläste und Tempel aus Gold und Glitzersteinen. Nur die langen Hosen machen uns bei ca. 32° und prallem Sonnenschein etwas zu schaffen.

Einer der Tempel ist abgesperrt, weil gerade eine religiöse Veranstaltung stattfindet. Es werden laute Gebete gesungen, von denen man schon vom Zuhören in Trance verfällt. Tonittt und Georgi gehen dann nicht mit in den Tempel des Smaragd-Buddha, weil man da die Schuhe ausziehen muss. Und danach wieder an. Viel zu anstrengend. Aber eh egal, der Buddha war gar nicht aus Smaragden, sondern nur aus Jade. Schade.

Ein weiterer Teil der Anlage ist gesperrt, weil gerade ein königliches Begräbnis stattfindet. Also verlassen wir das Gelände wieder. Beim Rausgehen sehen wir noch eine große Ehrengarde, die gerade in den Palast hineinmarschiert. Wir treffen auch Mura wieder, der es sich inzwischen im Schatten gemütlich gemacht hat.

Unser Taxler wartet beim vereinbarten Treffpunkt schon auf uns. Als nächstes wollen wir ins große MBK Einkaufszentrum. Tami möchte sich wegen einem neuen Koffer umschauen, weil seiner beim Flug ja kaputt gegangen ist. Wir fahren ins Parkhaus und marschieren hinein. Auf jedem Stockwerk ist ein anderer Schwerpunkt. Es gibt Möbel-Stockwerke, Kleidungs-Stockwerke und ein Handy-Stockwerk. Beinahe jedes Geschäft ein Handyladen. Wir finden auch ein Koffer-Geschäft (obwohl es kein eigenes Koffer-Stockwerk gibt) wo sich Tami schon mal was anschaut.

Die Hitech-Produkte sind hier alle mindestens genau so teuer wie daheim. Also keine Schnäppchen. Dann geht’s ans Mittagessen. Mura und Georgi gehen zum Subway – sie machen lieber keine Experimente. Der Rest will ein Stockwerk weiter unten in den Foodmarket gehen, wo es verschiedenste Dinge gibt. Blöderweise finden sie den nicht mehr und gehen dann kurzentschlossen zum einem thailändischen Barbeque-Restaurant.

Dort steht in der Mitte des Tisches ein elektrischer BBQ-Griller. Man bekommt das rohe Fleisch und muss es sich selber braten. Damit sparen sie sich den Koch und die Leute freuen sich auch noch, dass sie selber arbeiten dürfen. Es wird eine Familienplatte mit einem Teller Fleisch und einem Teller Fisch bestellt. ICBeter bestellt Cola, der Kellner fragt ob es ein Pitcher sein soll. Das klingt so ähnlich wie ein Pint, was in England etwa ein halber Liter Bier ist, also wird es bestellt. Es kommt dann ein Krug mit etwa 1 bis 1,5 Liter Cola drinnen.

Barbeque!

Barbeque!

Dann geht der Kampf mit dem Griller los. Der Kellner hat nach kurzem Beobachten Mitleid mit uns BBQ-Noobs und zeigt uns, dass wir zuerst das Fett auf dem Grill verteilen sollen, damit das Fleisch nicht anbrennt.

Das Gemüse und den Salat lassen wir mal lieber unangetastet, man soll ja nichts Rohes essen ins solchen Ländern. Als Beilage gibt es eh den gekochten Reis. Irgendwann haben sie auch Mitleid mit Tamis verzweifeltem Kampf mit den Stäbchen und bringen ihm Messer und Gabel. Als wir fertig sind, sind wir dann schon lange über der vereinbarten Meeting Time, die anderen werden uns dort suchen, wo wir ursprünglich hin wollten. Wir zahlen also schnell (ca. 15 € inklusive Getränke – alle zusammen, nicht pro Person).

Wir spekulieren, dass die anderen vermutlich beim Taxi auf uns warten und so war es auch. Das Taxi bringt uns zum Hotel zurück. Wir zahlen rund 25 € für das Tages-Taxi und beschließen, den Tag an der Hotelbar ausklingen zu lassen. Es gibt eine schöne Terasse neben dem Pool, wo wir ausgiebig die beiden Biersorten die es gibt testen können. Um Mitternacht wird der Tag für beendet erklärt.

Tag 2 – Bangkok

Los ging’s gestern in Doha damit, dass das Einsteigen schon 20 Minuten nach geplantem Abflug erledigt war. Leider ging es dann nicht gleich in die Lüfte, sondern erst mal noch eine weitere Stunde im Flieger sitzen und warten. Der Kapitän hat irgendwas mit dem Gepäck durchgesagt, so genau haben wir es nicht verstanden. Aber mit nur ca. 90 Minuten Verspätung ging es dann doch los.

In den Flugzeugen der Quatar Airways ist am Bildschirm immer angeschrieben, in welcher Richtung gerade Mekka liegt. Diesmal waren praktisch alle Plätze belegt, also keine kostenlose First Class. Nach ca. 6 Stunden Flugzeit landet die Kiste in Bangkok. Es wurde wider Erwarten keine Wasserlandung, der Flughafen ist trocken.

Beim Ausstieg kontrollieren sie erst mal unsere Bordkarten. Die Karten wo unser Sitzplatz drauf steht. Toni hat seine nicht mehr gefunden und einfach die vom vorigen Flug hergezeigt. Hat keiner gemerkt. Dann zur Passkontrolle. Dort muss man wieder den Boardingpass herzeigen. Quasi um zu beweisen, dass man im Flugzeug wirklich einen Sitzplatz gehabt hat. Auch Fotos machen sie von einem.

Totalschaden bei Tami?

Totalschaden bei Tami?

Beim Baggae Claim gibt es eine Überraschung: Um unsere Weltherrschaftspläne zu durchkreuzen, wurden die Koffer von Mura und Tami beschädigt! Bei der Beschwerdestelle müssen wir nur eine Viertelstunde warten, bis jemand daherkommt. Eine nette Mitarbeiterin fotografiert alles und schreibt ein Protokoll. Mal sehen, was dabei herauskommt.

Mura hat vor der Reise ein Hotelshuttle zum Flughafen bestellt. Überflüssig zu erwähnen, dass es nicht da war. Wir bestellen immer Shuttles vom Flughafen. Und nie ist es da. Aber einmal muss es ja klappen. Also nehmen wir ein Taxi. Ein großes kostet nur rund 30 € bis zum Hotel.

Auf der Fahrt stellen wir fest, dass es in der thailändischen Sprache für Begriffe wie “Sicherheitsabstand” oder ähnliches wohl keine Entsprechung gibt. Wir kommen aber ohne Zwischenfall an. Und auch ohne durch Wasser gefahren zu sein. Es ist auf der Strecke Flughafen -> Innenstadt wirklich kaum irgendwo Wasser zu sehen, wo keines hingehört.

Vor den Hotels liegen trotzdem überall Sandsäcke bereit. Wir checken ein und werden zu unseren Zimmern gebracht. Mura hat ein Einzelzimmer und das ist gleich in einem Nebengebäude untergebracht. Die Zimmer haben einen Vorraum, ein Schlafzimmer, ein Wohnzimmer, ein Bad und eine Kochecke. Ausserdem gibt es WLAN und verkabeltes Internet mit 1 Mbit/s Geschwindigkeit. Funktioniert sogar VOIP (für alle Ignoranten: Internet-Telefon) problemlos darüber.

Nachdem die Infrastruktur aufgebaut ist, bestellen wir uns Abendessen beim Zimmerservice und schauen beim Essen Pearl Harbour an. Aber auf Englisch, nicht thailändisch. Vor dem Schlafen gehen fragen wir noch, ob die großen Touristenattraktionen zugänglich sind. Der Königspalast mit den Tempeln rund herum ist zugänglich, aber man muss bis zu den Knöcheln im Wasser waten. Das kann ja heiter werden…

Tag 1 – Mailand, Doha

Dem Einschlafen im Liegewagen folgte dann eine mehr oder weniger ruhige Nachtruhe. Den Grenzübertritt nach Italien konnten wir erkennen, weil plötzlich die Internetverbindung per Handy weg war. Also mussten dann doch alle versuchen zu schlafen. In Venedig gab es 2 Stunden Aufenthalt. Wir waren uns nicht ganz sicher, ob es ein planmäßiger Aufenthalt war, oder ob die Italiener wieder mal zu streiken begonnen haben.

Letztlich ging es dann doch weiter. Zwar in die Rückwärtsrichtung, aber besser als gar nichts. Mit nur 5 Minuten Verspätung (was in Italien bemerkenswert ist) kommt er Zug in Mailand an. Erstes Ziel ist die Gepäckaufbewahrung. Sowas ist sehr praktisch, weil die auf das Gepäck aufpassen, während man in die Innenstadt fährt und sich alles anschaut. Aber nur, wenn man Gepäck < 20 kg hat. Mehr geht nicht. Echt nicht. Auch nicht gegen Aufpreis.

Als lassen wir uns in einem Cafe nieder. Weil ja nicht alle aufs Gepäck aufpassen müssen, fahren ICBeter und Tami mit der U-Bahn zum Domplatz. Schlauerweise schon daheim im Internet nachgeschaut, finden wir gleich die richtige Line M3. Der Fahrkartenautomat spricht auch deutsch, sodass wir keinen Blödsinn kaufen. Die Tickets haben einen Magnetstreifen und man muss es beim Betreten der U-Bahnanlage reinstecken, damit die Tür aufgeht. Schwarzfahren also sowieso nicht möglich.

Bei ICBeter bockt der Automat ein wenig. Wenn wir aber etwas auf unseren Reisen gelernt haben, dann ist es, dass wenn ein Automat nicht will, man es einfach solange probieren muss, bis er will. Und nach 4 Versuchen gibt er auch auf und macht die Tür auf. Es sind nur 4 Stationen (Quattro Stagioni) vom Bahnhof zum Dom. Den müssen sie vor kurzem renoviert haben, denn er ist in ganz hellem Stein gehalten.

Mailand

Mailand

Tami lässt sich gleich einmal von ein paar komischen Typen anquatschen und sich ein Stoffarmband schenken. Dann geht’s hinein in den Dom. So hell er außen ist, so finster ist es drinnen. Trotz einiger 1000-Watt-Scheinwerfer alles ziemlich finster. Fotografieren ist verboten und so muss ICBeter ein paar heimliche Fotos schießen, die etwas schräg wurden. Kurz noch eine Einkaufsstraße besichtigt und schon geht es wieder zurück zum Bahnhof.

Dort hat Mura schon mitgedacht und 5 Tickets für den Malpensa-Express gekauft. Das ist der Bus zum Flughafen. Ca. 45 Fahrt sind es bis dorthin. Zuerst bleibt er bei Terminal 2 stehen. Mura schlägt vor, dass wir aussteigen und zu Fuß zum Terminal 1 gehen. Wir bleiben aber doch sitzen und nach weiteren 10 Minuten Fahrt über die Autobahn merken wir, dass es eine gute Idee war.

Beim Terminal angekommen geht es zum Checkin. Weil wir so früh dran sind, sind wir ruckzuck durch und auch beim Security-Check kommen wir sofort dran. Toni wird diesmal gar nicht herausgefischt, was uns etwas befremdet.

Dann gehen Mura, Georgi und Toni zum Business-Warteraum und ICBeter und Tami holen sich ein Pizzastück. Schließlich is(s)t man ja in Italien. Dann geht es zum Abfluggate. Ca. 30 Minuten nach dem offiziellen Boardingbeginn geht es dann wirklich los. Die Leute haben sich die letzten 30 Minuten schon alle brav in einer Schlange angestellt, damit sie auch möglichst schnell ins Flugzeug kommen. Dort drin dürfen sie dann um so länger warten. Dafür lohnt es sich doch, eine halbe Stunde in einer Schlange zu stehen.

Wir sind das letzte. Das letzte Grüppchen, das ins Flugzeug einsteigt. Mura, Toni und Georgi gehen links zu ihren Businessclass-Sitzen und ICBeter und Tami zu den Economy-Reihen. Weil anscheinend kaum sonst jemand nach Doha will, sind hinten die allermeisten Sitze leer. So hat Tami neben seinem Fensterplatz noch einen freien Platz und ICBeter krallt sich gleich ein ganze Sitzreihe von 4 Sitzen, um sie als Bett benutzen zu können. Quasi First Class zum Spartarif.

So vergeht die Flugzeit wie im Flug und schon landen wir in Doha. Das ist in Katar. Irgendwo da unten bei den Arabern. Wenn ihr es genau wissen wollt, schaut im Google Earth nach. Im Gegensatz zu Mailand gibt es hier ein kostenloses WLAN. Es funktioniert halt nur nicht so richtig. Mit dem Handy geht es manchmal. Mit dem Laptop geht es gar nicht. Wir kämpfen damit herum, bis die Boardingtime für den Bangkok-Flug beginnt.