Tag 16 – Tongariro Alpine Crossing

Danke für die Vorschläge zum Namen für unseren Kiwi. Unter allen wurde der Vorschlag von Michael ausgewählt: Unser Kiwi heisst jetzt offiziell Kiwi.

Für ICBeter, Tonittt und Tami war heute um 0600 Tagwache. Sie werden den Tongariro Alpine Crossing (kurz: Tongariro Crossing) gehen. Das ist der bekannteste Bergwanderweg Neuseelands und die Hauptherausforderung dieser Tour. Mura und Georgi schlafen weiter, denn sie werden heute das Wohnmobil hüten. Zuerst eine schnelle Morgendusche bei ca. 5° im Waschraum. Da heisst es die Wassertemperatur an die obere Erträglichkeitsgrenze einstellen und schnell drunterstellen. Das Heißwasser beim Abtrocknen daneben weiter rinnen zu lassen, bringt auch ein paar Grad Erwärmung.

Danach geht es zur Rezeption, dort steht ein Mitarbeiter der Busfirma, die die Leute vom Campingplatz zum Startpunkt des Tongariro Crossing bringt. Er wird die aktuelle Wettervorhersage bekanntgeben und uns sagen, ob die Tour stattfinden wird oder nicht. Wir haben gestern schon zwei Deutsche kennengelernt, die die Tour heute auch gehen wollen. Sie meinten sie gehen nur, wenn die Vorhersage gut ist.

Der Typ wartet schon dort und sagt, dass heftige Winde erwartet werden, die bis zu 80 km/h erreichen können. Das wäre nicht so schlimm, aber schelle Winde können schnell Regenwolken bringen. Die Abfahrten um 7 und 8 werden aber voraussichtlich durchgeführt, die um 9 aber sicher nicht. Genaue Infos gibt es dann, wenn es losgehen soll.

Es gäbe ja noch andere, kürzere Touren als den 19 km langen und 800 Höhenmeter überwindenden Tongariro Crossing, aber es ist natürlich klar, dass sich mit so einem Spaziergang nie und nimmer die Weltherrschaft erringen lässt.

Danach gibt es erst mal ein Frühstück, denn wir brauchen Kraft. In der Küche sind schon ein paar andere Tongariocrosser. Ein paar davon benutzen gleich mal unseren Frodo für ihre Toastbrote. Wahrscheinlich haben die alle unseren Blog gelesen und wollen jetzt Toast von Frodo. In der Hektik des Aufbruches vergessen die drei Frodo gleich mal in der Küche, aber Mura und Georgi finden ihn bei ihrem Frühstück wieder und bringen ihn dann wieder heim.

Nach dem Essen wird alles für den Marsch hergerichtet. Es wird alles angezogen, was geht und ein paar Jausenbrote eingepackt. Dann kommt der Busfahrer vorbei und zeigt uns „Daumen-nach-oben“, dass alles klar geht und der Marsch sattfinden kann. Wir marschieren zur Rezeption und steigen in den Bus. Wir bekommen einen Zettel, mit dem wir nach der Wanderung den Bus bezahlen müssen. Das beweist, dass sie sehr zuversichtlich sind, dass wir überleben.

Da sind sie noch guter Dinge

Da sind sie noch guter Dinge

Etwa eine halbe Stunde dauert die Fahrt und danach machen wir uns auf den Weg. Am Anfang geht es noch flach mit ganz leichten Steigungen. Das reicht gerade, dass wir eine Schicht ausziehen müssen. Nach etwa einer Stunde erreichen wir Soda Springs. Das ist der Beginn des Anstieges. Dort campiert eine Schulklasse, die anscheinend auch den Weg gehen will.

Der Anstieg ist teilweise mit Stufen ausgebaut, weil er so steil ist. Obwohl es sehr kalt ist, kann man ohne dicke Jacke hinaufgehen ohne dass man friert. Am Ende des Anstieges beginnt dann der angekündigte Wind. Da heißt es Jacken, Mützen und Handschuhe anziehen. Wir sehen eine Infotafel, wo das richtige Verhalten bei einem Vulkanausbruch beschrieben wird. Genau an der Stelle ist 1975 ein pyroplastischer Strom entlang geflossen.

Damit das hier gleich alle wissen: Wenn man auf dem Vulkan ist während er ausbricht, soll man so schnell wie möglich wieder hinunter. Und zwar Laufen… Wir merken uns das, da wir mit gewisser Wahrscheinlichkeit damit rechnen, das genau das passieren wird. Nach der Überschwemmung in Bangkok wäre das der nächste logische Katastrophen-Schritt. Vorerst gehen wir aber weiter.

Kiwi vor Mt. Doom

Kiwi vor Mt. Doom

Nach dem Anstieg folgt eine längere flache Wegstrecke. Das haben sie sich gut ausgedacht, damit sich die Wanderer erholen können. Der Weg führt vorbei an Mount Doom, wo die Hobbits den einen Ring vernichtet haben. Zur Verwirrung der Touristen wird er Berg hier Mount Ngauruhoe genannt.

Die Erholung dauert aber nicht lange, bald folgt der zweite Anstieg. Dort steigt auch die Windgeschwindigkeit. Die angekündigten 80 km/h werden stellenweise schon knapp erreicht. Außerdem ziehen Nebel und Wolken auf. Ob wir heute noch nass werden werden, werden wir sehen. Spannend wird’s auf jeden Fall. Noch ist es aber nur kalt und windig und nicht nass.

Nach insgesamt 3 Stunden Marsch über Stock und Stein und auch Schnee haben wir dann Red Crater erreicht. Das ist mit 1886 m der höchste Punkt des Tongariro Alpine Crossing. Das ist auch der Point of no return. Wer hier drüber ist, kann nicht mehr umdrehen und muss den ganzen Weg fertig gehen. Außerdem können wir uns ab hier etwas länger Zeit lassen, weil die Wettervorhersage für den kommenden Teil des Weges besser ist.

Jausepause

Jausepause

Bei den Emerald Lakes machen wir so wie viele andere Futterpause. Wir suchen uns ein freies Platzerl. Am Tongariro Crossing ist man nämlich nie allein. Im Frühling und Sommer gehen bis zu 700 Wanderer pro Tag diesen Weg. Wir treffen unsere deutschen Freunde wieder, die gerade mit dem Essen fertig geworden sind. Wir packen unsere Brote aus und futtern alles weg, damit wir es nicht weiter tragen müssen. Zeitweise zieht leckerer Schwefelgeruch zu uns herüber, der irgendwo aus dem Vulkan entweicht.

Bergab geht es flott, vor allem der erste Weg, der steil berab geht und aus lockerem Erdreich besteht. 30 cm Schritt nach vorne und noch weitere 15 cm gerutscht. Danach geht es noch ein paar Stunden bergab, es bleibt kühl aber trocken. Irgendwann geht es um die Kurve und man sieht den Parkplatz, der das Ende des Weges ist. Dort sitzen schon viele Wanderer und warten darauf, abgeholt zu werden. Wir setzen uns auch hin und beobachten die Wanderer, die um die Kurve biegen. Alle machen ein glückliches Gesicht, als sie den Parkplatz sehen. Der beliebteste Parkplatz im Umkreis von 1000 km…

Wir sind nur etwas mehr als 6 Stunden unterwegs gewesen. Wir erwischen daher das erste Shuttle um 1500 zurück zum Campingplatz. Als wir dort aussteigen regnet es. Wir sind also doch nass geworden.

Da wir die Checkoutzeit am Campingplatz schon um etliche Stunden überschritten haben, hauen wir jetzt lieber ab. Nächstes Ziel ist Wanganui. Wer das nicht aussprechen kann, tut es am besten einfach nicht. Zuerst muss aber dringend eingekauft werden. Ein Countdown-Supermarkt ist schnell gefunden. Inzwischen haben wir schon viel Routine beim Einkaufen. Und mit über 300 $ stellen wir auch einen neuen Rekord auf.

Wenn Alkohol gekauft wird, muss die Kassiererin immer den Manager rufen. Der muss zur Kassa kommen, schauen ob alle in der Gruppe über 18 sind und dann einen Geheimcode in die Kassa tippen. Erst dann erscheint das Bier auf der Rechnung. Billigeres Benzin bekommen wir mit unserem Einkauf diesmal auch wieder, aber nur 4 Cent pro Liter. Wo sind die guten alten Zeiten, als wir noch 25 Cent für einen 200-$-Einkauf bekommen haben.

Grillen für Vegetarier - oder doch nicht?

Grillen für Vegetarier - oder doch nicht?

Schließlich geht es zum Campingplatz. Es ist ein sehr schöner Top-10-Campingplatz, der viele Grünflächen hat. Zum Betreten der Küche außerhalb der Öffnungszeiten bekommt man einen Geheimcode, den man in die Tür eintippen muss. Heute ist wieder grillen angesagt und wir grillen sogar Gemüse und Pilze. Letztere sind ja wie wir in Wikipedia gelernt haben kein Gemüse, sondern Lebewesen. Wahrscheinlich dürfen Vegetarier gar keine Pilze essen.

Nach anfänglichen Problemen, den Gasgriller in Gang zu setzen, geht es langsam los mit der Grillerei. ICBeter geht inzwischen zurück zum Wohnmobil um den Blog vorzubereiten. Georgi schreibt ihm dann in Facebook, dass das Essen fertig ist. Daran sieht man, dass das WLAN hier vorzüglich funktioniert. Damit ist auch das Abendprogramm gesichert…

Tag 15 – Waitomo

Bereits um 0630 heisst es Tagwache, denn heute ist wieder einiges los. Die Glühwürmchen-Höhlen von Waitomo sind das heutige Ziel. ICBeter, Tonittt und Tami haben die Combo mit drei verschiedenen Höhlen gebucht. Mura und Georgi werden diesmal aber nicht das Wohnmobil hüten, sondern machen eine Action-Tour durch eine der drei Höhlen. Die sogenannte Black Abyss Tour.

Der Treffpunkt ist nur 2 km von unserem Campingplatz entfernt. Wir schaffen es daher locker, pünktlich zu sein. Die Dreiergruppe wird um 0900 mit einem Bus abgeholt und zum Ruakari-Cave gebracht. Unterwegs werden noch zwei Chinesen aufgegabelt so ist es dann eine schöne kleine Fünfergruppe. Also fast eine individuelle Führung für uns.

Es geht erst über einen spiralförmigen Abgang nach unten. Dann geht es in die Höhle hinein. Es ist eine Tropfsteinhöhle. Dort, wo sie orange beleuchtet ist, darf man mit Blitz fotografieren, wo blaues Licht ist nur ohne. Nach einer Weile Marsch durch verschiedenenste Tropfsteinformationen kommen wir dann zum ersten Glühwürmchen-Spot. Die Führerin sagt, wir müssen jetzt laut schreien, um die Glühwürmchen aufzuwecken. Sie glauben dann, die Schallwellen stammen von Isekten und schalten ihre Lichter ein.

Glühwürmchen

Glühwürmchen

Es sind Fliegenlarven, die eine Weile als Wurm ihr Dasein in der Höhle fristen. Sie ernähren sich von Insekten, die sich in die Höhle verirren und einen Weg nach draußen suchen. Sie halten die Lichter für das Licht am Ende des Tunnels und fliegen darauf zu. Dann verfangen sie sich in den klebrigen Fäden, die dort sind und werden aufgefuttert. Ganz schön hinterlistig diese Vieher.

Wir sehen auch das Metallrohr, das beim Ausbau der Höhle verwendet wurde, um Baumaterialien herunter zu bringen. Es geht 65 Meter bis zur Oberfläche. Nach der Tour werden wir zum Ausgangspunkt zurückgefahren. Es geht sich schön aus, dass wir die 1100-Tour im Gloworm Cave bekommen. Wir müssen mit dem Wohnmobil selbst hinfahren.

Hier sieht man weniger faszinierende Tropfsteine, aber das Ende der Tour ist eine Bootsfahrt, bei der ein paar Millionen Glühwürmchen zu sehen sind. In dieser Höhle ist das Fotografieren komplett verboten. Die Leute fotografieren die Glühwürmchen trotzdem. Natürlich mit Blitz… Dann ist Zeit zum Mittagessen. Das sind wir gar nicht mehr gewohnt, denn wir essen aus Effizienzgründen nur mehr in der Früh und am Abend. Aber wir haben bei der Bestellung Burger dazubestellt und die holen wir uns jetzt.

Wir bekommen ein Plastikteil, das leuchtet und Töne von sich gibt, wenn das Essen fertig ist. Mit so einem Teil haben wir in Edinburgh schon sehr schlechte Erfahrungen gemacht. Das bedeutet meist lange warten. Aber wir haben Glück und nach 10 Minuten können wir unsere Burger abholen. Tami kauft noch im Giftshop ein und dann fahren wir zur dritten Höhle, dem Aranui Cave. Zuerst müssen wir noch eine Extremsteigung absolvieren, um den Parkplatz zu verlassen. Der ist wohl nicht für Wohnmobile ausgelegt worden, als er gebaut wurde.

Taskforce beim 3-Höhlen-Marathon

Taskforce beim 3-Höhlen-Marathon

Im Aranui Cave gibt es keine Glühwürmchen, dafür aber umso beeindruckendere Tropfsteinformationen in allen möglichen Farben. Manche sehen aus wie Schokoladeneis. Hier darf man uneingeschränkt fotografieren. Fazit unseres Drei-Höhlen-Marathons: Wer nur Zeit für eine Höhle hat, sollte sich Ruakari anschauen, da hat man Tropfsteine und Glühwürmchen. Wer nur die Glühwürmchen sehen will, geht lieber in den Gloworm Cave.

Nach dieser Höhle wird die Fahrt zurück zum Ausgangspunkt angetreten. Dort warten schon Mura und Georgi. Die beiden haben in der Früh einmal Neoprenanzüge, Neoprensocken, Gummischuhe und Helme bekommen. Alles war von den Vorgängern noch komplett nass. Anschließend wurden sie zur Ruakari-Höhle geführt wo sie Abseiling mussten üben.

Georgi beim Abseiling

Georgi beim Abseiling

Danach begann die Tour mit dem Abseilen in die Höhle. Da ging es 30 Meter hinuter, die Breite des Schachtes war gerade so, dass Mura eben mal so durchgepasst hat. Nach einem 15 Minuten Marsch über Stein und durch enge Durchgänge kam der Flying Fox. Das kennt man so ähnlich auch bei uns von Kinderspielplätzen. Nur wird man hier an eine Rolle auf einem Seil gekettet und rutscht mit einem Affenzahn rund 20m ins schwarze Nichts…

Mura war der Erste, der das in kompletter Dunkelheit machen musste. Was man nicht alles tut für die Weltherrschaft. Dann gab es Kakao und was zum Futtern an einer etwa 3m hohen Klippe. Und wie es die meisten schon geahnt hatten mussten sie danach da runter… Mitten ins kalte Wasser rein und mit einem Schwimmreifen am Hintern, denn das Wasser war nur ca. 1m tief.. Bei einem 3m Sprung nicht sehr sicher. Damit sind sie ca. 500 Meter flussaufwärts geschwommen. Dort wurde eine Geschichte erzählt, wie die Glühwürmchen entstanden sind. Es geht um ein Würmchen, das immer mit einer Taschenlampe herumgelaufen ist und von den anderen deswegen gehänselt wurde. Eines Tages traf es aber eine Würmerfrau mit ebenfalls einer Taschenlampe…. Den Rest kann man sich denken…

Mura beim Ausstieg aus der Glühwürmchenhölle

Mura beim Ausstieg aus der Glühwürmchenhölle

Dann sind sie in der Dunkelheit wieder flussabwärts getrieben und haben an der Höhlendecke millionen Glühwürmer bestaunt. Anschließend noch ein wenig Waten durch teilweise schulterhohes Wasser. Zum Schluss wurde zum Drüberstreuen noch auf zwei Wasserfälle hinaufgeklettert. Erst dann wurden sie nach ca. 3h davon 2h im Wasser (Wassertemperatur irgendwo zwischen Saukalt und Arschkalt) erlöst und durften aus der Höhle rausklettern.

Dann fuhr ICBeter zum nächsten Campingplatz. Der liegt im Tongariro Nationalpark. Etwa 2,5 Stunden Fahrt und schon waren wir dort. Es ist kein Top-10-Campingplatz, deshalb gibt es dort kein WLAN. Das ist natürlich ein Rückschlag, aber damit werden wir auch noch fertig.

Im Campingplatz-Shop kaufen wir für Abendessen und Frühstück ein, das ist zwar doppelt so teuer wie im Supermarkt, aber wir sind bei keinem Countdown-Supermarkt vorbeigekommen. Da es kein Internet gibt, machen wir uns gleich ans Essen kochen. Spaghetti mit Paradeissauce und Faschiertem steht auf dem Speiseplan. Mura verweigert und isst kalt. In der Campingküche ist alles voller Leute. 100 % davon sprechen deutsch. Es sind auch einige da, die ebenfalls morgen den Tongariro Alpine Crossing machen wollen – sofern das Wetter passt. Wir kochen 1 kg Spaghetti und zwei Dosen Paradeissauce. Ohne Muras Hilfe können wir aber nicht alles aufessen. Um trotz fehlendem WLAN den Blog posten zu können, investiert ICBeter noch 2 $ in 15 Minuten Internet beim Internetkiosk.

Dann wird der Tag für beendet erklärt, denn morgen heißt es wieder früh aufstehen.

Tag 14 – Lake Taupo

Um 0800 läutet der Wecker, weil um 1000 wieder Checkout ist. Die Duschen haben hier wieder 5-Minuten-Knöpfe. Das Ende der 5 Minuten wird durch einen pulsierenden Wasserstrahl angezeigt. Weil die Sonne scheint und wir diesmal einen Tisch direkt neben dem Wohnmobil haben, wird heute an der frischen Luft gefrühstückt. Damit es nicht immer das gleiche gibt, haben wir diesmal Thunfisch und Lachs mit dabei.

Bereits um 1100 verlassen wir den Campingplatz. Unsere Befürchtung, dass die Nummernkombination, die man bei Ein- und Ausfahrt eintippen muss, nur bis 1000 gilt, erfüllt sich nicht. Unsere Besichtigungstour beginnt ein paar Kilometer entfernt bei den Huka Falls. Das ist ein kleiner Canyon mit anschließendem Wasserfall. Mura wirft nach der Besichtigung seine Cent-Münzen in die Spendenbox, um uns wieder gutes Karma zu sichern.

Dann geht es weiter zu „Craters of the Moon“. Das ist insofern interessant, als der Mond auch nach Erringung der Weltherrschaft außerhalb unserer Kontrolle sein wird. Das ganze entpuppt sich als thermisch aktive Landschaft mit Dampflöchern, Kratern und Schlammkratern. Es sieht genauso aus wie in Yellowstone, nur ganz anders…

Auf dem Mond...

Auf dem Mond...

Der Rundgang dauert ca. eine Stunde. Dann gönnen wir uns noch ein Eis, denn es ist schon ziemlich warm und das muss ausgenutzt werden. Mura hat gestern zur Finanzierung unserer Reise drei Rubbellose gekauft, die jetzt aufgerubbelt werden müssen. Das ist natürlich nicht so einfach, wie man sich das vorstellt. Wir rubbeln in ansteigendem Schwierigkeitsgrad. Das erste Los ist noch einfach. Man muss 10 Zahlen aufrubbeln und wenn diese im Gewinnfeld vorkommen, dann hat man gewonnen.

Leider haben wir Karin diesmal nicht mit, die sich in Schottland als Meisterin des Rubbelns erwiesen hat. Deshalb geht Mura an die Sache heran. Er versagt aber kläglich und rubbelt nur falsche Zahlen auf. Also muss beim zweiten Los ICBeter ran. Da wird es schon komplizierter. Es ist ein Monopoly-Los. Auf einem Feld rubbelt man die Straßennamen auf und danach die Straße in dem zweiten Feld. Wenn dort etwas anderes steht als „Try Again“ ist man ein Gewinner. Es steht jedesmal „Try Again“ dort. Wieder eine Pleite.

Langsam kommen erste Zweifel an dem Plan auf, die Reise so zu finanzieren. Aber es ist noch das dritte Los da, das Georgi aufrubbelt. Es ist ein Kreuzworträtsellos. Auf einer Seite werden Buchstaben aufgerubbelt, die dann auch im Kreuzworträtsel daneben sein müssen. Aber auch hier wird es nichts mit dem großen Geld uns so müssen wir uns auf Plan B verlassen, Macao. Aber das ist eine andere Geschichte und soll ein anderes Mal erzählt werden.

Letzte Besichtigungsstation ist Lake Taupo. Lake Taupo ist ein Vulkankrater und zwar ein ziemlich großer Vulkankrater. Er hat etwa 620 km² und ist bei einem Vulkanausbruch vor ca. 22.000 Jahren entstanden. Sollte er jetzt wieder ausbrechen, werden wir alle keine Probleme mehr haben. Wir warten eine Weile, da sich aber keine Anzeichen eines Ausbruches zeigen, ziehen wir wieder ab.

Beim Vorbeifahren sehen wir eine kleine künstliche Insel ein Stück vor dem Ufer. Dort drauf ist ein Golf-Loch. Von der Küste kann man versuchen dort ein Hole-in-one zu schlagen. Wenn es einem dreimal gelingt, gewinnt man 10.000 $. Da wir beim Rubbeln erkannt haben, dass heute kein Glückstag ist, versuchen wir es aber erst gar nicht.

Dann steht wieder Einkaufen auf dem Programm. Heute waren wir ja noch gar nicht. Aber nicht zum Countdown-Supermarkt, sondern zum Warehouse. Wir brauchen Plastikteller. Drinnen angekommen laufen wir durch die Gänge und kaufen alles mögliche ein. Nur keine Plastikteller, die finden wir nicht. Wir kaufen zwei Deluxe-Kopfpolster, ein Schokoladen-Monopoly-Spiel und einen offiziellen All-Blacks-Kiwi. Das ist ein Maskottchen der Rugby-Nationalmannschaft von Neuseeland.

All Blacks Kiwi

All Blacks Kiwi

Er ist ab jetzt unser neuer Reisebegleiter und wird in der Windschutzscheibe unseres Wohnmobils sitzen. Er hat aber noch keinen Namen. Wir haben von Adolf bis Zacharias schon alles durch. Wir brauchen also dringend Tipps!

Nach dem Einkauf geht es zum nächsten Campingplatz. Die Strecke fährt erstmals ICBeter, weil heute sonst keine Risiken auf dem Programm stehen. Es gibt aber keine besonderen Vorkommnisse, außer dass uns ein Tanklaster mit Anhänger rund einen Meter auf unserer Seite entgegen gekommen ist und kurz vor Schluss der Tankalarm losgeht, weil auch der mittlerweile dritte Tank zu Ende gefahren ist. Es kommt aber noch rechtzeitg eine BP-Tankstelle, wo wir einen Refill bekommen. An der Tankstelle hören wir lauten Sirenenalarm. Entweder es brennt etwas oder irgendein Vulkan bricht aus. Wir werden sehen. Dann darf Mura weiterfahren. Das Navi ist diesmal wieder kreativ und führt uns auf einer schönen Nebenstraße an unser Ziel, die aus vielen engen Serpentinen besteht.

Wir sind am Top-10-Campingplatz in Waitomo. Gegenüber ist der Supermarkt, aber beim Fleischhauer in Zemendorf gibt es eine größere Warenauswahl. Es wird heute also nicht gegrillt, sondern wieder mal Essen gegangen. Man braucht ja nicht jeden Abend Steaks essen. Das einzige Lokal in der Nähe ist von einer Horde Pensionisten heimgesucht worden, die mit dem Bus da sind. Wir können uns aber draußen hinsetzen, es ist nicht so kalt.

Alle essen Salmon. Das sind keine Salmonellen, sondern Lachs. Außer Mura, der isst ein schönes Steak. Trotz der Senioreninvasion kommt das Essen relativ schnell und ist auch gut. Die Internetverbindung ist nicht so schnell wie in Taupo, es lässt sich aber damit arbeiten. Die Duschen haben ein 10-Minuten-Limit, was immerhin doppelt so lange ist wie hier meist üblich. Wichtiges Plus ist auch, dass die Waschmuscheln nur einen Wasserhahn haben und nicht zwei mit jeweils einmal brennheiß und einmal saukalt. Außerdem gibt es einen Hotpool.

Schoko-Monopoly

Schoko-Monopoly

Am Abend wird dann wie jedesmal beim Heimkommen Schuh-Memory gespielt: Welche Schuhe gehören wem und welche gehören zusammen? Außerdem wird das Schokoladen-Monopoly-Spiel gespielt. Die einzelnen Straßen-Karten sind Schokostücke. Mit dem Glücksrad werden Farben ausgelost und wer eine voll besetzte Farbe dreht, darf sich alle Schokos dort nehmen… oder so ähnlich. Wer es genau wissen will, soll im Google danach suchen. Jedenfalls kassiert Tonittt die meisten Schoki ab.

Schon vor Mitternacht wird der Tag für beendet erklärt, denn morgen ist die Glühwürmchenhölle auf dem Programm.

Tag 13 – Whirinaki Forest

Um 0700 war Tagwache, denn heute ist wieder Actionday. Da es wieder ein sonniger Tag ist, gehen wir wieder in die Küche zum frühstücken. Frodo toastet wieder brav seine knapp 20 Toastbrote und wir schlagen uns die Bäuche voll. Wir haben gestern Kiwi-Saft gekauft. Das ist aus den Früchten gemacht und nicht aus den Vögeln. Tonittt meint, es schmeckt genauso wie der Orangensaft. Vermutlich ist es auch das gleiche nur mit grünem statt gelbem Farbstoff.

Um eine wichtige Frage zu klären, müssen unsere Blogleser wieder eine Abstimmung in den Kommentaren machen. Die Frage ist: Was ist perverser zum Frühstück? Harte Eier mit Mayonnaise oder frisch getoastetes Toastbrot in kalten Kakao eingebröckelt?

Die Duschen haben hier keinen Knopf, um das Warmwasser auf 5 Minuten zu beschränken. Es gibt unlimitiertes Downloadvolumen für warmes Wasser! Also kein Hochgeschwindingkeitsduschen diesmal. Tami wäscht das Geschirr ab und kommt damit zurück zum Wohnmobil. Bei der Zählung kommen wir dann auf 7 von 6 Tellern. Er hat um einen zu viel aus der Küche mitgenommen. Schon wieder etwas geklaut… Damit das nicht wieder böses Karma über uns bringt, wird der Teller schnell wieder zurück gebracht.

Mit nur knapp einer Stunde Verspätung verlassen wir den Campingplatz. Ziel ist der Whirinaki Park. Dort gibt es viele Wanderwege durch den Regenwald. Wo das genau ist, wissen wir nicht. ICBeter hat das im Google Maps markiert. Gottseidank ist das Handy-Internet hier noch aktiv. So kann der Platz auf der Offline-Landkarte gefunden werden und das Navi entsprechend programmiert werden.

Nach ca. einer Stunde sind wir dort. Von einem Einstieg in den Track ist aber nichts zu sehen. Es ist aber eine kleine Lodge dort wo wir fragen können. Es ist niemand daheim, aber nach ein paar Minuten kommen die Besitzer. Wir fragen sie und sie sagen uns, dass sie gleich dort hin fahren, um Wanderer abzuholen. Wir sollen einfach hinter ihnen herfahren. Das tun wir dann auch. Nach einer Weile ist aber die schöne asphaltierte Straße zu Ende und es kommt eine Dirt Road. Soetwas, was wir nicht fahren dürfen.

Aber jetzt sind wir schon mal hier. Nach 10 Minuten Schotterstraße sind wir dann beim Parkplatz. ICBeter, Tami und Tonittt machen sich bereit zur Regenwaldwanderung. Mura und Georgi werden das Wohnmobil hüten. Es geht entlang des Whirinaki River bis zu einem Wasserfall und dann auf der anderen Flussseite wieder zurück. Es donnert immer wieder in der Ferne, aber es fängt nicht zu regnen an. Um gutes Karma zu sammeln, klaubt ICBeter noch etwas Plastikmüll auf und bringt es aus dem Wald. Das reicht dann auch, um das Wetter trocken zu halten.

ICB-Taskforce im Regenwald

ICB-Taskforce im Regenwald

Der Weg ist mit 3 bis 4 Stunden beschrieben, in knapp 3 ist er in lockerem Tempo abgegangen. Beim Wasserfall gibt es eine Kekspause. Tonittt hat für alle Fälle eine Packung mitgenommen. Als die drei zurückkommen, war Mura verschwunden. Wir warten ca. 20 Minuten. Als er immer noch nicht kommt, befürchten wir schon, dass er von Kiwis angefallen und gefressen worden ist. Dann kommt er aber doch, er hat seine eigene Kurztour gemacht.

Dann fängt es leicht zu regnen an… perfektes Timing! Mura meistert auch die Rückfahrt über die Dirt Road und schon kann es direkt zum nächsten Campingplatz gehen. Die Adresse wird ins Navi einprogrammiert, das kennt sich aus und führt uns immer ans Ziel. Irgendwann geht die Straße, auf die uns das Navi geführt hat in eine Dirt Road über. Hatten wir ja schon lange nicht. Aber wir fahren sie tapfer weiter. Solange bis ein Schranken die Weiterfahrt versperrt.

Tami versucht die Welt zu retten

Tami versucht die Welt zu retten

Genau in diesem Moment beginnt es wie aus Schaffeln zu schütten. Mit ein paar kleinen eingestreuten Hagelkörnern zum Würzen. Tami ist heute Beifahrer darum muss er raus und schauen, ob man den Schranken aufmachen kann. Kann man nicht, also versucht es Mura einmal und scheitert ebenfalls. Also heißt es umdrehen und wieder zurück. Das Navi rechnet gleich eine Alternativroute aus und wir sind wieder auf Kurs.

Vor dem Campingplatz fahren wir noch zum Countdown-Supermarkt um unsere Vorräte aufzufüllen. Wir waren ja schon lange nicht mehr einkaufen. Es wird alles für einen weiteren Grillabend eingekauft. Denn es hat zu Regnen aufgehört und damit sollte den Grillen nichts mehr im Weg stehen. Als wir beim Campingplatz angekommen sind, hat es aber schon wieder zu tröpfeln begonnen. ICBeter steigt aus und meldet uns bei der Rezeption an.

Inzwischen kommt wieder eine Sintflut von oben herab sodass das Wasser auf der Straße steht. Wir fahren zu unserem Platz. In einer Phase nachlassenden Regens wird der Strom angeschlossen. So können wir während der Sintflut wenigstens Internet surfen. Das Internet ist hier das schnellste, das wir bisher hatten. Also wird gleich der ICB-Internetknoten aufgebaut und alle sind beschäftigt, bis der Regen nachgelassen hat.

Als das der Fall war hieß es schnell und entschlossen handeln. Alles, was fürs Grillen nötig ist in Sackerln gesteckt und Abmarsch in die Küche. Dort haben sich schon viele Leute versammelt, die sich Abendessen kochen. Die beiden Grillplätze sind aber frei, obwohl sie unter einem Dach sind. Wir grillen unser Fleisch und kochen die Erdäpfel. Außerdem grillen wir einen Haufen Champignons und Zwiebel. Fast mehr als Fleisch, wir sind schon halbe Vegetarier. Dann wird alles brav aufgegessen, damit das Wetter endlich besser wird.

Das hat auch großartig funktioniert, denn als wir die Küche wieder verlassen, ist wolkenloser Sternenhimmel über uns zu sehen. Das wird eine kalte Nacht werden, ca. 8° sind für die Nacht angekündigt. Um das Wohnmobil für die Nacht aufzuheizen, werden nochmal alle Notebooks eingeschaltet und unter Last gesetzt. Kurz vor Mitternacht wird der Tag für beendet erklärt.

Tag 12 – Rotorua

Heute war wieder aufstehen angesagt, denn wir haben wieder einen Zeitplan einzuhalten. Um 1530 ist in Rotorua Rafting angesagt und wir müssen 15 Minuten vorher dort sein. Das ist Neuseeland-Zeit und nicht ICB-Zeitzone. Also läuten um 0800 die Wecker. Inzwischen sind wir schon Profis beim 5-Minuten-Duschen. Zum Frühstück gibt es wieder die üblichen gesunden Sachen. Statt Eiern gibt es aber Pancake. Cake heisst nicht Kacke, sondern Kuchen. Palatschinken halt.

Es ist wieder herrlicher Sonnenschein, Tami darf heute nichts mehr fladern. Gestern hätten wir telefonisch unser Rafting bestätigen sollen. Also ruft ICBeter heute an. Er bekommt die Adresse, wo der Treffpunkt ist. Das ist im Navi zwar nicht vorhanden, aber wir tippen etwas ein, das so ähnlich klingt. Wir werden schon hinkommen.

Fast wie geplant um 1000 kommen wir vom Campingplatz weg. Es stehen rund 3 Stunden Fahrt am Programm. Da wir über 2 Stunden Zeitpuffer haben, bleiben wir ein paar Mal bei Aussichtspunkten stehen, um Fotos zu machen. Dann finden wir auch einen Countdown-Supermarkt. Bei solchen haben wir bis jetzt immer alles gefunden, was wir gebraucht haben. Draußen sehen wir, dass man bei Shell 25 Cent pro Liter Treibstoff Rabatt bekommt, wenn man mehr als 200 $ ausgibt. Das ist für uns natürlich ein Klacks.

Wir marschieren zielstrebig durch die Reihen und kommen bei der Kassa auf über 220 $ (~ 130 €). Jetzt muss nur noch eine Shelltankstelle her. Der Diesel geht langsam zu Ende aber es wird schon noch reichen. In einer Kurve nach einem steilen Hügel taucht plötzlich links eine auf, aber die sieht man erst 50 Meter vorher und da wäre eine Notbremsung nötig geworden. Wird schon noch eine kommen.

Es kommt auch eine Tankstelle, aber die ist von BP. Der Tank zeigt schon den roten Bereich an, aber bei BP kriegen wir keinen Rabatt. Also weiter… Irgendwann taucht dann tatsächlich eine große Shelltankstelle auf. Gerade als wir hineinfahren, piepst das Alarmzeichen für den Tank. Das war knapp, hat sich aber ausgezahlt, da wir rund 10 € Rabatt bekommen!

Noch eine weitere Stunde Fahrt und wir kommen ans Ziel. Die Straße, die so ähnlich geklungen hat, ist tatsächlich die richtige. Wir sind halt Profis. Wir sind sogar 45 Minuten vor der Zeit hier, was eigentlich gar nicht zu uns passt. Als erstes müssen wir einen Zettel unterschreiben, dass wir mit allem einverstanden sind, alle Risiken selbst auf uns nehmen und dass weder wir noch unsere Erben irgendwelche Ansprüche an die Rafingfirma stellen werden. Ihr hättet also nichts bekommen, liebe Erben.

Den Raft haben wir bereits daheim ausgewählt. Es gab mehrere Auswahlen. Ein Scenic Raft mit Grade 2. Da ist alles schön zum Anschauen, man wird aber kaum nass werden. Dann gibt es einen Grade-4-Raft, da geht es schon ein paar Mal abwärts. Dann gibt einen Grade-5-Raft wo es schon ordentlich zugeht. Und es gibt dem Ultimate Raft, der über einen 7 Meter hohen Wasserfall führt. Das ist der höchste Wasserfall, der weltweit von kommerziellen Raftingfirmen gefahren wird.

Uns war von Anfang an klar, dass die Weltherrschaft nicht mit einem Grade-4-Raft zu erringen sein wird. Auch der harmlosere Grade-5 wird dafür nicht reichen. Also muss es natürlich der Ultimate sein! Was sind schon sieben Meter… Wir bekommen unsere Ausrüstung. Einen Wetsuit, Gummischuhe, Schwimmweste und einen Helm. Dann gibt es eine Sicherheitseinweisung. Der Typ sagt uns, wie wir uns hinsetzen müssen, welche Kommandos es gibt und was wir tun müssen, wenn der sehr unwahrscheinliche Fall eintreten sollten, dass wir im Wasserfall umkippen sollten. Das ist zwar schon lange nicht passiert, aber man kann ja nie wissen… Dann werden wir mit einem Bus zur Startstelle geführt.

Wir 5 bekommen ein eigenes Boot, man will es offenbar niemandem zumuten, mit uns mitzufahren. Wir springen hinein und fahren los. Vorne sitzen Tonittt und ICBeter, dahinter Georgi und Tami und in der dritten Reihe links alleine Mura.

Da es am Anfang noch harmlos ist, über wir das schnelle hineinsetzen ins Boot, dass wir bei den verschiedenen Wasserfällen brauchen. Beim Paddeln sitzen wir nämlich auf dem Rand. Schon bald geht es über die ersten Stromschnellen. Alle vom Typ „Festhalten“ und noch nicht „Reinsetzen“. Aber bald schon wird es ernst und der erste Wasserfall kommt. Es ist ein 3 Meter hoher, also immerhin so hoch wie ein durchschnittliches Zimmer.

Da heisst es reinsetzen und runter. Wir werden gleich einmal von oben bis unten nass, sodass das einmal erledigt ist. Dann kommt noch ein 1 Meter hoher, den wir mit Festhalten meistern. Außer uns sind noch zwei andere Boote unterwegs, die beide vor uns fahren. An einer ruhigen Stelle halten alle drei Boote an und warten am Flussrand. Man sieht schon, dass der Fluss 15 Meter weiter plötzlich aus ist und erst ganz weit unten wieder weitergeht. Das ist jetzt the big one, der 7 Meter hohe Wasserfall.

Noch einmal gibt es die Instruktionen, was zu tun ist, wenn das Boot kentert. Das wird zwar eh nicht passieren, aber sie sagen es trotzdem immer wieder. Wenn man unter dem Boot auftaucht im Zwischenraum zwischen Wasser und Bootboden Luft holen und rausschwimmen. Dann am Boot festhalten und darauf warten, dass es umgedreht wird. Nagut, haben wir verstanden.

Dann fährt das erste Boot los. Alle paddeln vorwärts und das Boot verschwindet über die Kante aus unserem Sichtfeld. Ein paar Sekunden später sehen wir unten alle heil im Boot sitzen und an das Ufer fahren. Auch das zweite Boot kommt glücklich unten an. Das bedeutet, dass wir an der Reihe sind. Noch einen Schlachtruf und ab in die Fluten – was tut man nicht alles für die Weltherrschaft!

Von nun an ging's bergab!

Von nun an ging's bergab!

Wir paddeln alle vorwärts und schmeissen uns auf den Boden als er „Sit Down“ ruft. Die Wasserfallkante kommt näher. Tonittt und ICBeter sehen erst einmal nur Nichts unter sich und dann den Wasserfall von oben. Schon Sekundenbruchteile später gar nichts mehr, weil frontal von vorne das Wasser ins Boot schießt. Am plötzlichen Abbremsen unten merken wir, dass das Ende es Wasserfalls gekommen ist. Na das ist ja überraschend gut gegangen.

Danach taucht das Boot mit der Spitze voran wieder aus dem Wasser heraus in die Höhe. Eigentlich taucht es auf der Seite, wo Mura sitzt etwas langsamer auf als auf der rechten Seite. Eigentlich sehr viel langsamer. Als die Neigung rund 45° beträgt, denken wir das könnte jetzt schon knapp werden… Die rechte Seite geht immer noch schneller in die Höhe als die linke und als Georgi und Tonittt kurz darauf senkrecht in die Höhe blicken, sehen sie Tami und ICBeter dort und ahnen schon, was jetzt kommt. Ein paar weitere Sekundenbruchteile später finden sich Tami und ICBeter neben, die restliche Mannschaft unter dem Boot wieder.

Sooo… wie war das jetzt mit was machen wir wenn das Boot umkippt? Irgendwie kommen die drei Taucher doch wieder unter dem Boot hervor und schwimmen mit ihm mit bis es bei den anderen Booten angekommen ist. Die Leute dort drin freuen sich, dass sie einen lustigen Flipover sehen konnten. Unser Bootführer und eine weitere Mitarbeiterin der Raftfirma, die inzwischen vom Ufer herbeigeeilt ist drehen das Boot wieder um und ziehen alle ins Boot. Bei Mura dauert das etwas länger als bei den anderen.

Die Leute aus den anderen Booten haben inzwischen unsere Paddel eingesammelt und geben sie uns wieder. Nochmal schnell durchzählen und schon kann es weitergehen. An einer ruhigen Stelle dürfen wir zum Schwimmen aus dem Boot hüpfen. Jetzt wo wir komplett durchnässt sind, ist das auch kein Problem mehr. Mura bleibt aber im Boot. Dann heisst es wieder reinkommen, das geht aber nicht so schnell wie geplant.

Der nächste kleine Wasserfall kommt schon. Zwei Sekunden vorher kommt dann ICBeter noch als letzter ins Boot. Für das Hinklettern zum eigenen Platz ist aber keine Zeit mehr und so fahren Georgi, Tami und ICBeter diesen Wasserfall zu dritt nebeneinander. Dann geht es aber in der Standardkonfiguration weiter. Die letzten Stromschnellen sollen wir stehend runterfahren, was aber nur bedingt gelingt.

Zum Abschluss gibt es noch Fotos bei einer kleinen Stromschnelle. Wir schaffen es beinahe, das Boot ein zweites Mal zu kippen, aber diesmal geht noch alles gut. Danach geht es raus aus dem Wasser und mit dem Bus zurück zum Büro. Vor dem Aussteigen gibt es im Bus nochmal extra Applaus für die Gruppe, die das Boot gekentert hat 🙂

Wir kaufen noch die CD mit den Fotos die unterwegs gemacht wurden, ziehen uns um und fahren zum Campingplatz. Es ist der Rotorua Top 10. Bevor wir zu unserem Platz fahren, fahren wir noch schnell zur Dumpstation. Das ist dort wo man das Abwasser ablässt. Da wir eh immer die Klos auf den Campingplätzen benutzen, ist das aber nicht so schlimm. Dann reihen wir uns zwischen 5 anderen genau gleich aussehenden Wohnmobilen auf unserem Platz ein.

Das WLAN-Internet ist gratis, aber es gibt nur eine Verbindung pro Standplatz. Wir versuchen, mit den Windows-Notebooks Internet connection sharing zu machen, was aber scheitert. Dann dringen die Düfte vom Wohnmobil nebenan zu uns, wo gerade gekocht wird. Also wird die Aktion abgebrochen und zum Grillplatz marschiert. Tonittt betätigt sich als Grillmeister. Neben und gillen Japaner Fleisch, Fisch und Champignons. Wir haben 6 Steaks und ein paar faschierte Laberl.

Nach dem anstrengenden Tag – schließlich wirft man nicht jeden Tag ein großes Boot um – schmeckt es besonders gut und alles ist im Rekordtempo weg.

Dann muss es für Mura und ICBeter noch ein Eis sein. Es gibt einen Eis-Automaten der wie diese Spielautomaten bei uns funktioniert. So mit einem Greifarm, der positioniert werden muss und mit einem Knopfdruck nach unten geht uns sich etwas greift. Mit dem Unterschied, dass man wenn man nichts erwischt nicht verloren hat, sondern es so lange versuchen darf, bis man etwas hat. ICBeter hat sein gewünschtes Eis im ca. 10. Versuch ergattert. Mura hat gleich im ersten Versuch eines, nur nicht das, was er eigentlich haben wollte.

Nach diesem Erfolgserlebnis wird wieder das Projekt Internetverbindung angegangen. Diesmal versucht ICBeter mit seinem Ubuntu-Laptop die Verbindung herzustellen. Das Laptop verbindet sich mit dem WLAN, mit einem Kabel wird die Verbindung zum Cisco-Router weitergeschickt und dort können sich dann alle mit ihren Rechnern hinverbinden. Nach ca. 10 Minuten herumsch…probieren funktioniert das ganze dann auch. Der Rest des Abends vergeht daher mit Ausnutzen der Internetverbindung.

Tag 11 – Hotwater Beach

Zuerst eine Mitteilung für alle, denen der schlimme Fall passiert ist, dass sie unser E-Book auf Amazon nicht gefunden haben: http://tinyurl.com/usa2008-amazon

Heute ist wieder lange Schlafen angesagt, also steht sogar ICBeter erst um 0900 auf, der Rest um ca. 1000. Die Duschen sind gratis, die Warmwasserzeit aber auf 5 Minuten beschränkt. Man muss außerhalb der Duschkabine so wie hier überall einen Knopf drücken, dann ist das Warmwasser aktiv. Nach 5 Minuten muss man dann entweder kalt duschen oder nochmal rausgehen und den Knopf drücken. Es gibt zwei Herren-Duschen, vermutlich auch zwei Damen-Duschen und vier Unisex-Duschen. Das hat aber nichts mit Sex auf der Universität zu tun.

Da heute wieder strahlender Sonnenschein ist, werden wir heute outdoor frühstücken. Wir packen das Essen und Frodo und marschieren zur Küche, vor der einige große Tische stehen. Wir kommen um 1045 hin. Der Mann vom Campingplatz sagt uns, dass die Küche um 1100 zur Reinigung gesperrt wird. Wir sind also wieder unter Zeitdruck. Wir müssen in 15 Minuten 5 Eier kochen und ca. 20 Toastbrote toasten.

Zur Unterstützung von Frodo wird ein dort befindlicher Toaster verwendet, der drei Toasteinschübe hat. Also 50 % mehr Kapazität als Frodo. Aber wir bereuen diese Entscheidung gleich wieder, denn der fremde Toaster verbrennt rund 66 % der Toastscheiben, die wir hineingegeben haben. Also kehren wir reumütig zu Frodo zurück und lassen ihn alle restlichen Brote toasten.

Es geht sich alles locker aus und um 1100 sind Eier und Toasts fertig. Wieder eine Krise auf dem Weg zur Weltherrschaft überstanden. Nachdem das gesunde Frühstück mit Spam, Käse, Leberpastete, harten Eiern und Mayo verdrückt ist, kommt zum Drüberstreuen noch eine Portion Cocopops mit Milch.

Dazu gibt es jetzt ein kleines Rätsel für unsere Mitleser: Was macht man, wenn die Milch für die Cocopops schon etwas komisch riecht und schmeckt?

a) wegleeren
b) einfach so lange Nesquik dazugeben, bis der komische Geschmack weg ist

Antworten bitte als Kommentar. Morgen gibt es die Auflösung, welche von beiden Lösungen Mura gefunden hat. Nach dem Frühstück wird wieder die gute Internetverbindung ausgenutzt und Fotos in die Blogeinträge der Vortage hinzugefügt. Wer weiß, wann das Internet wieder so gut sein wird.

Tami macht einen Rundgang durch den Campingplatz und klaut von einem Zitronenstrauch eine Zitrone. Das wird böses Karma über uns bringen… prompt ziehen Wolken auf und aus dem strahlenden Sonnentag wird ein Regentag.

Das kann uns aber nicht aufhalten. Kurz vor 1400 machen sich alle bereit für den nächsten Einsatz. Um 1456 ist nämlich Ebbe. Und wenn hier Ebbe ist, findet man heraus, warum das hier Hot Water Beach heisst. Wenn sich das Wasser nämlich zurückzieht, kann man in den Sand ein Loch buddeln und von unten fließt heißes Thermalwasser in das Loch hinein. Wir leihen uns zwei Schaufeln aus. Eine kostet 5 $ Leihgebühr plus 20 $ Einsatz.

ICBeter holt die zwei Schaufeln und gibt 50 $ hin für zweimal Leihgebühr und zweimal Einsatz. Die nette Dame an der Rezeption meint, man muss den Einsatz immer nur einmal bezahlen und gibt 25 $ zurück. Es ist doch gut, dass die Mathematik eine Wissenschaft ist, die für Rezeptionistinnen zu kompliziert ist!

Dann marschieren wir eifrig in Richtung Strand. Ein paar Leute gehen gleichzeitig mit uns los, biegen dann aber dort, wo rechts „Beach“ angeschrieben ist, links ab. Vermutlich wollen sie irgendetwas anderes vergraben. Falls wir sie nachher nur mehr zu zweit zurückkommen sehen, wissen wir bescheid.

Wir waren nicht die einzigen, die es gebuddelt haben

Wir waren nicht die einzigen, die gebuddelt haben

Beim Strand angekommen sehen wir gleich, dass wir richtig sind, weil es zugeht wie auf der Mariahilfer Straße. Einen Menschenkolonne marschiert zum dem Punkt hinaus, an dem das heiße Wasser aufsteigt. Wir traben hinterher und suchen uns dort, wo alle graben einen Claim aus und fangen selbst zu graben an. Das ganze hat irgendwie etwas von Goldgräberstimmung. Jeweils zwei Leute buddeln wie verrückt und die anderen ruhen sich aus. So haben wir schnell ein großes und tiefes Loch. Das füllt sich auch sofort mit Wasser.

Digging for hot water

Digging for hot water

Dieses ist aber kalt. Ungefähr so kalt wie das Meerwasser. An den ratlosen Blicken unserer Nachbarn erkennen wir, dass es ihnen nicht anders ergeht. Nur zwei große Löcher sind vorhanden, wo Leute drinnen baden. So finden wir heraus, dass mit dem Thermalwassergraben so wie mit dem Goldsuchen ist. Man muss den richtigen Spot finden, andernfalls hat man einfach Pech. Aber auch die Leute in den heißen Pools haben ihre Probleme mit den großen Wellen, die immer wieder kaltes Wasser in den Pool spülen.

Wir erkennen, dass unser Pool kein wirklicher Schritt in Richtung Weltherrschaft ist und geben das Graben auf. Wenn die Wellen hoch sind, kann man das immerhin zum Wellenreiten benutzen. So hüpfen ICBeter, Mura und Georgi in die Fluten und kämpfen gegen die meterhohen Wellen an. Da gibt es gleich einmal einen Anschiss von den Rettungsschwimmern, weil wir zu nahe an den Felsen schwimmen.

Also etwas weiter weg dort geht es. Wenn man nicht zu weit hinaus schwimmt. Irgendso ein Typ, der genau das tut, muss das bald feststellen und kommt offenbar nicht mehr zurück, weil die Strömung dort schon zu groß ist. Also muss eine blonde Rettungsschwimmerin hineinspringen und ihm eine Schwimmhilfe bringen. Vielleicht hat er das ja absichtlich gemacht… Dann kommt ein Boot und holt ihn ab. Die Rettungsschwimmerin bleibt draußen und wird erst später abgeholt.

5 Helden, die sich nicht das Wasser abgraben lassen

5 Helden, die sich nicht das Wasser abgraben lassen

Irgendwann werden dann Finger und Zehen blau was ein Zeichen dafür ist, dass man langsam aus dem Wasser raus sollte. Also beenden wir den Einsatz, da das geplante Am-Strand-Liegen wegen der Bewölkung und den gelegentlichen Tröpfeln ausfällt.

Nach der Rückkehr zum Wohnmobil wird der erste Waschtag eingelegt. Waschen inkl. Waschpulver und Trocknen kostet ca. 4 €. Wir waschen wie die Profis, alles wird sauber und fast trocken.

Dann wird wieder ausgiebig das Internet strapaziert. Anscheinend muss unser E-Book verkauft worden sein, denn wir sind auf Verkaufsrang 4 aller Reiseführer für Nordamerika auf Amazons Kindleshop! Wir haben zwar keine Erklärung dafür, warum 3 andere E-Books noch vor uns sind, aber was solls. Vielleicht weil diese nur einen Bruchteil von unserem Buch kosten. Aber das können wir leider nicht ändern, da Books on Demand den Preis festlegt.

Da wir schon wieder kein Grillfleisch eingekauft haben, gehen wir in den campingplatzeigenen Fish & Chips essen. Wir bestellen jeder Fish & Chips und Mura zur Abrundung noch einen Hamburger dazu. Da im Wohnmobil wenig Platz ist, suchen wir uns einen im Aufenthaltsraum neben der Küche. Leider ist dort nichts frei. Da wir aber eh noch lange auf das Essen warten müssen, hoffen wir auf einen frei werdenden Tisch. ICBeter legt sich auf die Lauer während Tonittt und Mura auf das Futter warten.

Schon nach 10 Minuten wird ein großer Tisch frei. ICBeter und Georgi besetzen den Tisch und werden unter keinen Umständen einen Platz hergeben, bis das Essen beendet ist. Zumindest solange, bis zwei Mädels vorbeikommen, die einen Platz suchen. Es sind Finninnen, die mit einer Bustour durch ganz Neuseeland touren und jeden Tag irgendwo anders sind. Also ziemlich so wie wir.

Bis das Essen dann kommt, sind sie aber schon wieder weg. Wir bekommen die letzten Fische, danach sind sie aus. Die Bustour hat die Küche anscheinend etwas überfordert. Es wird alles brav aufgegessen, damit es morgen nicht wieder regnet. Dann werden wieder die Notebooks ausgepackt, denn wir haben die IT wieder mal vernachlässigt. Weil wir gerade in Mittelerde sind, spielt Tonittt “Herr der Ringe”. Irgendwann ist dann Nachtruhe, weil morgen ist nichts mit ausschlafen.

Tag 10 – Goat Island

Heute gab es keine Tagwache, weil die Weiterfahrt erst für 1500 geplant ist. ICBeter steht trotzdem schon um 0900 auf. Erstmals beginnt ein Tag nicht mit Nebel und Regen, sondern mit strahlendem Sonnenschein. Zuerst wird gecheckt, wann Checkout-Zeit ist. Um 1000, aber jetzt in der Nebensaison nehmen sie es nicht so ganz genau. Also dürfen die anderen weiter schlafen.

Sonne, Sand und Meer

Sonne, Sand und Meer

Zum Sandstrand sind es nur 10 Minuten Fußmarsch, also marschiert ICBeter mal alleine dorthin. Es ist ein Strand mit schwarzem Sand direkt vor der Insel Goat Island, welche ein Marine Resort ist. Das ist ein Schutzgebiet für Pflanzen und Tiere, das auch zu Forschungszwecken genutzt wird. Fischen oder etwas kaputt machen ist verboten. Taucher und Schnorchler gehen hier nur mit Neoprem-Anzug ins Wasser, denn es hat etwa die gleiche Temperatur wie in der Bay of Islands.

Hier gibt es auch ein Glasbodenboot. Um ca. 17 € kann man eine Fahrt rund im Goat Island machen und dabei durch den Glasboden schauen. Es kommt eine Gruppe Japaner, welche alle ins Boot einsteigen. Alle mit Anzug und Krawatte und schön geputzen Schuhen. Da fühlt man sich in der Badehose etwas underdressed. Aber die Japaner wissen eben was sich gehört. In einem Schutzgebiet kann man nicht daherkommen wie der letzte Sandler. Merken: Auf die nächste Tour Anzug und Krawatte mitnehmen!

Die nächsten Stunden vergehen mit am Strand liegen und Linuxmagazin lesen. Die IT darf schließlich nicht vernachlässigt werden. Oder hättet ihr gewusst, dass das LIO-Framework jetzt fixer Bestandteil des Kernels ist? Jetzt wisst ihr es! So gegen 1300 kommt ein Anruf von Mura, dass der Rest bereits gefrühstückt hat und sie wissen nicht, wo ICBeter jetzt ist. Der hat aber schon kurz nach 1000 ein SMS an Tami geschrieben, welches der in der Überzeugung, schon wieder ein Werbe-SMS vom Handyprovider bekommen zu haben, ignoriert hat.

Höhle auf Goat Island

Höhle auf Goat Island

Jetzt werden alle zum Strand gelotst und es wird noch eine Strandstunde angehängt. Aber ohne Mura, der hütet in der Zwischenzeit das Wohnmobil. Tami, Tonittt und ICBeter fahren dann noch mit dem Glasbodenboot, aber ohne Anzug-Japaner. Es werden ein paar Fischplätze angefahren und einmal die Insel umrundet. Auch in ein paar Höhlen wird hineingefahren. Der Fahrer erklärt dabei alles mögliche über das Ressort. Damit sind dann aus der Stunde zwei geworden und wir haben wieder mal eine Verspätung aufgerissen.

Die nächsten vier Stunden vergehen mit Fahrt. Google Maps hat uns drei Stunden angekündigt. Kurz bevor der Autobahnstau vor Auckland beginnt, hat Mura einmal die Gelegenheit, die Funktion der Bremsen ordentlich auszutesten. Ein LKW voll beladen mit Holz macht vor uns eine Vollbremsung, sodass riesige Rauchschwaden von seinen Reifen aufsteigen. Testergebnis: Unsere Bremsen funktionieren. Nur müssen wir dann lüften, weil das ganze Wohnmobil nach verbrannten Reifen stinkt.

Bei Auckland bekommen wir auch wieder Datenverbindung mit unseren Handys. Wir können also endlich die letzten beiden Blogbeiträge posten. Über E-Mail erfahren wir, dass unser Buch „USA 2008“ jetzt auch als E-Book verfügbar ist. Ihr könnt es jetzt im Apple iBook-Store, auf Amazon und bei Libri.de, Thalia.de, Buch.de, Buecher.de, Spiegel.de, Mediamarkt.de, Weiland.de, Mayersche.de, Pubbles.de kaufen. Und natürlich auch das Papierbuch nach wie vor. Wenn wir 20 weitere verkaufen, machen wir aus dem aktuellen Blog auch wieder ein Buch 😉

Kurz vor dem Ziel bleiben wir noch bei einem Takeaway-Futterschuppen stehen. Das „Surf and Sand Takeaways“. Solltet ihr mal in der Gegend sein, ist das sehr zu empfehlen. Gutes Essen und günstig. Wem ein Essen nicht reicht, kann gleich das ganze Lokal kaufen, wie wir beim benachbarten Immobilienmakler herausfinden, während wir auf das Essen warten. Für rund 130.000 € ist es zu haben.

Wir packen unsere Burger und Pommes ein und fahren zum Campingplatz. Es ist der Hotwater Beach Campground. Wir bekommen unseren Platz zugewiesen und futtern erst mal unsere Beute auf. Das WLAN ist wieder langsam, aber immerhin im Gegensatz zum Vortag vorhanden. Das wird am Abend weidlich ausgenutzt, denn morgen ist schon wieder lange Schlafen angesagt. Auch das Satelliten-TV wird wieder getestet.

Also dann bis morgen und nicht vergessen, bis dahin das E-Book „USA 2008“ zu kaufen!

Tag 9 – Bay of Islands

The Rock

The Rock

Um 0800 wird die Frühstücksglocke geläutet. Diese hört man wahrscheinlich in der ganzen Bay. Wer sich vor Schreck im Bett aufsetzt, hat Pech, wenn er oben liegt, denn da gibt es nur ca. 60 cm Platz bis zum Plafond. Zum Frühstück gibt es ein kleines Buffet. Tami macht sich leckeres Porrage mit Kaffeepulver oben drauf. Aber dann isst er es gar nicht auf, weil er eigentlich Kakao haben wollte.

Dann wird der Anker gelichtet und wir fahren zu einer der 144 oder 143 Inseln. Die Kajaks werden wieder hergerichtet. Die faulen Leute können mit dem Motorboot fahren. Tonittt bleibt zurück und hütet das Schiff. ICBeter und Georgi fahren mit dem Kajak und der Rest mit dem Motorboot. Jeder bekommt auch einen schönen gelben Regenmantel, weil es regnet wieder mal am Morgen.

Auf der Insel gibt es einen schönen Sandstrand. Sobald wir angekommen sind, ist der Regen weg und die Sonne tritt hervor. Also weg mit dem Regenmantel und Sonnencreme aufgetragen. Erster Programmpunkt ist eine Inselbesichtigung. Wir gehen zu einem Bunker aus dem 2. Weltkrieg, von wo man einen Überblick über viele Inseln hat. Die Soldaten haben schon gewusst, wo sie sich die schönsten Aussichtspunkte anlegen. Sie haben dort oben auf die Japaner gewartet, die aber derweil etwas anderes zu tun hatten und nie gekommen sind.

Im Programm gibt es keine Pause, darum folgt gleich danach das Schnorcheln. Das ist so ähnlich wie auf den Malediven, nur statt 28° hat das Wasser dort 17°. Ein geringfügiger Unterschied, der uns aber sofort beim Reingehen auffällt. Wir haben eben ein sehr gutes Gespür für diese feinen Unterschiede. Wir sammeln Seeigel, denn die kann man auch essen. ICBeter zieht sich dabei eine Kriegsverletzung zu. Ein kleines Stück Stachel bleibt unter dem Fingernagel stecken. Aber er findet 3 Seeigel, Mura sogar 9.

Mura isst frisches Seeigel-Sushi

Mura isst frisches Seeigel-Sushi

Nach dem Schnorcheln wollen wir uns noch an den Strand legen, aber da heisst es auch schon wieder einrücken. Also wieder in die Kajaks und zurück zum Schiff. Auf der Rückfahrt wird noch Sushi mit ein paar Seeigeln gemacht. Danach gibt es noch frische Miesmuscheln (für Italiener: Cozze). Denen fehlt aber ein bisschen Weißweinsauce also können wir dafür nur 3 Sterne vergeben. Ein paar Partien Billard und schon sind wir wieder im Hafen.

Zu unserer Überraschung ist das WM nicht aufgebrochen worden und alles ist noch da. Die Dunklen Mächte haben uns also noch nicht aufgespürt. Wir programmieren das nächste Ziel ins Navi. Das ist Goat Island. Auf der Fahrt gibt es eine kleine Rauch- und Pinkelpause. ICBeter und Mura begießen einen Busch, was den einheimischen Autofahrern gar nicht gefällt. Als ICBeter an der Reihe ist hupen sie ganz böse beim Vorbeifahren, weil wir ihre Umwelt beschmutzen.

Dann ist das erste Mal tanken fällig. 72 Liter gehen hinein, damit konnten wir drei Tage lang fahren. Das kostet nur ca. 65 €, ist also erheblich billiger als bei uns. Um ca. 2000 kommen wir beim Campingplatz an. Leider gibt es dort nichts zu Essen zu kaufen und wir waren heute nicht einkaufen. Also fahren wir zum Fish and Chips, den uns die Camp-Wirtin empfiehlt. Nur leider hat der zu.

Jetzt ist guter Rat teuer, aber unser Navi findet ein Restaurant in 10 km Entfernung. Es gibt Pizza oder ein All-you-can-eat-Buffet. ICBeter futtert das Buffet, alle anderen eine Pizza. Als ICBeter mit dem 2. Teller durch ist, kommt auch schon die erste Pizza. Mura ist trotzdem scheller fertig, als ICBeter mit dem 3. Teller. Danach geht es wieder zurück zum Camp. Leider gibt es dort kein WLAN, weil es halt kein Top-10-Campingplatz ist.

Als die Tür geöffnet wird, wird die ICB-Taskforce von Millionen wilder Tiere angefallen! Die fliegen alle ins WM und sammeln sich um die Lichter zum Angriff. Wieder ein ernst zu nehmender Versuch, uns an der Weltherrschaft zu hindern. Sofort wird zum Gegenangriff geblasen. Da wir im Supermarkt der Meinung waren, uns Insektenspray sparen zu können, wird mit Deodorant-Spraydosen gegen die zahlenmäßige Übermacht vorgegangen. Weiters wird mit Küchenrollen auf die Streitmacht eingeprügelt.

So können die Angreifer in langem, zähen Kampf doch noch niedergerungen werden und unsere Mission gerettet werden. Weil es kein WLAN gibt, kann heute wieder kein Blog gepostet werden. Ihr müsst also wieder einen Tag länger warten…

Tag 8 – Bay of Islands

Die erste Nacht im neuen Heim haben alle gut überstanden. Alle haben brav durchgeschlafen, bis einer aufgestanden ist und das Indoor-Klo getestet hat. Das war aber die einzige Störung der Nachtruhe. Um 0700 läutet der Wecker, weil heute ist wieder ein dichtes Programm zu absolvieren.

Weil wir gestern über vier Stunden Verzögerung gebaut haben, müssen wir das geplante Besichtigungsprogramm heute machen. Und das ist Waipoua Forest anschauen. Das ist ein Wald mit vielen riesigen Kauri-Bäumen. Einer davon soll über 2000 Jahre alt sein. Vor dem Besichtigen kommt aber das Frühstück.

Aufgrund des suboptimalen Wetters (Nebel und Nieselregen) können wir nicht draußen frühstücken, sondern müssen das im WM erledigen. Es gibt Toast mit Spam (eh klar), Eiern und verschiedenes Wurstzeug. Frodo toastet brav seine erste komplette Packung Toastbrot. Mura macht sich ans Eierkochen und stellt fest, dass 10 Minuten zu wenig für harte Eier sind. Da muss noch optimiert werden.

Nach dem Duschen geht jeder nochmal aufs Klo und dann reiten wir wieder mal los. Das Navi führt uns direkt zum Visitor Center des Waipoua Forest. Dafür müssen wir die letzten drei Kilometer über eine Schotterstraße fahren. Was wir eigentlich nicht dürfen. Beim Visitor Center sagen sie uns, dass wir die Schotterstraße zurück fahren müssen und nur die Straße ein paar Kilometer weiter, dann sind wir bei den Kauri Walks, die wir suchen.

Also wieder zurück und zum Parkplatz. Beim Einstieg und Ausstieg aus dem Pfad muss man seine Schuhe mit Desinfektionsmittel reinigen – damit man die Bäume nicht kaputt macht. Außerdem darf man nicht auf die Wurzeln der Bäume steigen, dann gehen sie auch kaputt. Es wäre schade, wenn nach 2000 Jahren einer auf die Wurzel steigt und der Baum fällt um.

Tami, Mura, Georgi, Toni und Baum. Gemeinsam ca. 2100 Jahre alt.

Tami, Mura, Georgi, Toni und Baum. Gemeinsam ca. 2100 Jahre alt.

Wir sehen uns also den alten Baum und ein paar weitere an und treten den Rückzug an. Der Regen hat inzwischen fast aufgehört. Danach geht es zum nächsten Ziel, Bay of Islands. Wie wir erfahren, heisst diese so, weil es dort so viele Inseln gibt. 144 an der Zahl. Obwohl es rege Diskussionen gibt, ob es nicht nur 143 sind, weil eine Insel per Definition mind. 2 Meter über Flutlevel hoch sein muss, und eine der 144 durch Erosion auf 1,98 m abgeflacht ist. Wir werden die Diskussion auch in Zukunft im Internet verfolgen.

Der Zielort heisst Paihia, dort müssen wir uns bis 1645 am Hafen einfinden, denn wir haben eine Schifffahrt gebucht. Diese geht über Nacht, sodass wir heute keinen Blog posten können. Bitte geduldet euch also bis morgen, danke 🙂 Wir treffen sogar ca. 90 Minuten zu früh ein, also suchen wir uns noch ein schönes Lokal zum Mittagessen. Mittagessen liegt hier aber scheinbar nicht so im Trend, denn alle Lokale öffnen erst um 1730 oder später. Also gehen wir zum Greißlerladen und kaufen uns etwas, das wir in der Mikrowelle machen können.

Auf dem Weg zurück zum WM finden wir dann ein schönes, offenes Lokal. Jetzt haben wir aber schon eingekauft. Beim WM bemerken wir dann, dass die Mikrowelle nur funktioniert, wenn wir am Strom angeschlossen sind. Das sind wir nicht. Gott sei Dank haben wir Gas und können die Mikrowellen-Sache am Gasherd kochen. Wieder eine schwere Krise überstanden.

Dann gibt es nochmal Hektik, weil wir alles fürs Übernachten einpacken müssen und rechtzeitig dort sein müssen. Wir schaffen es aber locker und finden auch gleich den Treffpunkt. Dort warten schon ca. 15 andere Leute. Jeder bekommt eine Schwimmweste und schon werden wir mit einem kleinen Boot auf das große Boot geschifft. Das ist eine umgebaute alte Autofähre, wo unten ein großer Bar- und Aufenthaltsbereich ist und im 1. Stock Zimmer mit jeweils 3 Stockbetten. Eines dieser Zimmer beziehen wir. Wir haben dort auf jeden Fall mehr Platz als im WM.

Dann geht die Fahrt los. Wir fahren in eine Bucht, wo es viele Fische gibt, denn das Abendessen muss erst einmal gefangen werden. Vorher gibt es aber noch einen kleinen Wettbewerb, damit die Fahrt nicht langweilig wird. Man muss mit einer Paintballwaffe auf eine Plastikente schießen, die hinten nachgezogen wird. Jeder hat 3 Schuss und am Ende gibt es genau 0 Treffer. Auch wir versagen alle kläglich. Ein Rückschlag auf dem Weg zur Weltherrschaft…

Schiffsbillard

Schiffsbillard

Es gibt auf dem Schiff auch einen Billardtisch. Um uns die Zeit auf der Fahrt zu vertreiben, spielen wir mal eine Partie. Manchmal bewegen sich die Kugeln halt ganz von alleine, auch wenn man nichts macht. Und so manche Kugel läuft auch um die Kurve. Das muss man aber einfach einkalkulieren in die Stoßrichtung. Den Wellengang beobachten und die Richtungsänderungen der Kugeln mit einberechnen.

Nachdem wir angekommen sind, wird gefischt. Jeder bekommt eine Angel und Köder und kann sein Glück versuchen. Wenn die Fische aber kleiner als 26 cm sind, müssen sie wieder zurückgeworfen werden. Diese Erfahrung muss gleich mal Tonittt machen, der den mühsam gefangenen Fisch wieder frei lassen muss. Tami ereilt das gleiche Schicksal, er fängt danach aber wenigstens etwas Seegras. Mura und ICBeter füttern die Fische überhaupt nur mit dem Köder. Aber Georgi rettet die Ehre der ICB-Taskforce damit, dass er einen Fisch mit legaler Größe fängt. Damit haben wir den schweren Rückenschlag beim Schießen wieder wettgemacht.

Die Fische die wir fangen heissen übrigens Snapper. Wir nennen den von Georgi gefangenen und danach aufgegessenen Fisch daher Snappy. Eine Blondine aus Südafrika fängt eine kleine Seegurke… immerhin. Irgendwann sind dann genug Fische da und das Grillen geht los. Zur Sicherheit haben sie auch noch Steaks gemacht, damit niemand hungern muss, falls beim Fischen alle versagen sollten.

Beim Essen erfahren wir, dass wir die ersten Österreicher sind, die diese Tour mitmachen. Außerdem ist Tami anscheinend der erste Ungar, der überhaupt jemals in dieser Gegend gesichtet wurde. Wir sind hier also alles Exoten. Neben uns sind noch Leute aus England, Deutschland, Holland, Australien und Neuseeländer an Board. Nach dem Essen steht Nacht-Kayaking auf dem Programm. Jeder wird in ein Kajak gesetzt und bekommt ein Paddel in die Hand gedrückt. Vorher wurde noch erklärt, was man mit diesem Paddel machen muss… paddeln nämlich.

Tonittt auf nächtlicher Mission

Tonittt auf nächtlicher Mission

Wenn man mit der Hand im Wasser rührt, dann fängt es zu leuchten an. Unsere erste Vermutung, dass das Meerwasser aus Fukushima schon hier ist, stellt sich als falsch heraus. Es ist Bioluminiszenz. Irgendwelche Bakterien, die leuchten wenn sie bewegt werden. Dann geht es wieder zurück aufs Boot. Der Rest des Abends vergeht vor dem Holzkamin mit Bier in der Hand. Kurz vor Mitternacht wird der Stromgenerator ausgeschaltet und wir traben alle auf unsere Zimmer, wo uns die Wellen sanft in den Schlaf wiegen.

Tag 7 – Kauri Coast

Um 0700 ist bereits Tagwache, da wir um 0900 vom Shuttle abgeholt werden und zur Anmietestation gefahren werden. Das ist ein Fortschritt gegenüber den USA, wo wir mit einem Taxi selber hinfahren mussten, nur um dann einen Zettel vorzufinden, dass man ab sofort zu einer anderen Adresse fahren muss.

Pünktlich um 0900 fahren wir hinunter. Damit wir ja keine Minute zu früh unten sind. Es kommt ein großes Taxi. Wir haben trotzdem Mühe, uns und alle Koffer unterzubringen. Wir fahren in den Norden von Auckland. Das ist übrigens auch wieder so eine Stadt, die kein Land ist, sondern nur so heisst.

Dort wartet schon eine deutsch sprechende Mitarbeiterin auf uns und erledigt den Papierkram. Sie erklärt uns auch alles, was wir nicht dürfen und wofür wir alles 500 $ oder mehr Strafe zahlen müssen. Sie zeigt uns dann unser Wohnmobil. Es ist ein schönes Stück kleiner als das in den USA. Das ist die schlechte Nachricht. Dafür haben wir Satelliten-TV, DVD, Mikrowellenherd und MP3-Radio.

Gleich unter dem Tacho steht auf englisch und deutsch: „Links fahren!“. Wir verstauen mit Mühe alle unsere Koffer im hinteren Bereich und Mura übernimmt das Steuer. Er ist noch nie im Leben links gefahren. Und Automatik gibt es auch keine. Also heisst es mit links schalten. Ein Navi haben wir auch bekommen.

Die Einkäufe werden verstaut

Die Einkäufe werden verstaut

Als erstes geht es kurz in den Supermarkt. Viel wollen wir nicht einkaufen, weil wir ja so wenig Platz haben. Wir laufen durch alle Gänge und letztlich ist der Einkaufswagen wieder randvoll bis oben. Ca. 210 € kostet der Spaß, der dann auch noch im WM verstaut werden muss. Irgendwie bekommen wir alles unter, die Mikrowelle gibt z. B. einen guten Stauraum her.

Wir schauen mal kurz auf unseren Zeitplan: Um 1300 ist die Ankunft auf unserem ersten Campingplatz in Kauri Coast geplant. Es ist jetzt 1305. Bevor wir losfahren müssen wir aber noch in einen anderen Supermarkt, um Grillkohlen zu kaufen. Der nächste ist eh in ein paar hundert Meter Entfernung. Dort finden wir die Kohle und noch ein paar andere Sachen, die wir vielleicht brauchen können. Danach geht es aber wirklich los.

Das Navi wird programmiert und schon geht es los. Mura hat viel Spaß beim links schalten und links fahren. Nicht zu vergessen, dass hier im Gegensatz zu Schottland der Rechtskommende Vorrang hat. Wir schätzen unsere Überlebenschancen in den nächsten Wochen auf maximal 20:60 ein. Es kommen auch immer nette Hindernisse wie einspurige Brücken auf uns zu. Unterwegs halten wir nocheinmal bei… richtig geraten… einem Supermarkt.

Wir haben nämlich etwas ganz wichtiges vergessen: Den Toaster! Ohne Toaster keine Weltherrschaft, das ist von vorn herein klar. Wir finden gleich einen um ca. 9 €. Der schwache Euro macht alles teurer. In den USA haben wir nur 6 $ für so ein Teil bezahlt. Wir werden den neuen Frodo nennen. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass Toaster besser toasten, wenn sie einen Namen haben.

Ca. 4 Stunden später als geplant kommen wir beim Campingplatz an. Die geplane Besichtigung von Waipuoa Forest muss auf morgen früh verschoben werden. Da wäre länger schlafen am Programm gestanden. Aber wir sind ja schließlich nicht im Urlaub… Es sind außer uns nur wenige andere Wohnmobile und gar keine Zelte da. Es ist noch Vorsaison. Dafür gibt es WLAN. Das ist kostenpflichtig, aber dafür langsam. Besser als gar nichts.

Die nächste Stunde wird damit verbracht, jeden freien Kubikzentimeter im WM mit irgendetwas vollzustopfen. Mithilfe unserer reichhaltigen USA-Erfahrung schaffen wir das ohne Probleme. Alles Gepäck und wir 5 haben Platz. Es ist zwar vermutlich kein Platz mehr für Luft, aber wer braucht sowas schon. Mit diesem Erfolgserlebnis im Rücken machen wir uns ans Grillen. Es gibt zwar keinen Grillplatz bei unserem Platz aber einen Gemeinschaftsgrillplatz mit Gasgriller und Mikrowelle.

Grillmeister am Werk

Grillmeister am Werk

Tonittt und Mura grillen, während der Rest die Umgebung auskundschaftet. Es gib einen Fluss und zwei Kinderspielplätze, eine Küche, eine Laundry und Klo/Duschen. Bei letzteren steht „maximale Duschzeit 5 Minuten“. Also immer eine Seite einseifen und gleichzeitig die andere abduschen, damit sich das ausgeht.

Das Grillen wird erfolgreich absolviert, auch Frodo hat seinen ersten Einsatz, um das Brot zu den Hühnerspießen zu toasten. Das hat problemlos funktioniert und so sind wir zuversichtlich, dass das wieder eine gute Zusammenarbeit mit unserem Toaster wird. Die Chancen dafür stehen mindestens 70:10.

Am Abend wird das Internet eingerichtet, sodass alle Notebooks mit einem Account gleichzeitig surfen können. Auch das Satelliten-TV wird erfolgreich getestet. Wir bekommen deutsche Nachbarn. Sie sind im Kindererziehungsurlaub und nutzen diesen, um 2 Monate in Neuseeland herumzufahren – mit Kindern übrigens. Vor dem schlafen schauen wir uns noch die DVD mit der Erklärung des Wohnmobils an. Das ist gar nicht so einfach, denn es sind Erklärungen für alle Modelle die es gibt vorhanden. Dann werden die Betten zusammengebaut und alles für die erste Nacht bereitgemacht.