Dia 21 – Santa Cruz

Heute ist es schon 0800 bis alle aufgestanden sind. Es ist aber auch kein umfangreiches Programm geplant. Zum Frühstück gibt es als Special Räucherlachs und Tintenfische aus der Dose. Freddy X. Toastet brav alle Toasts, auch die Vollkorn. Die haben keine Rinde. Das Tagesprogramm ist, nach Santa Cruz zu fahren und sich Museen anzuschauen.

Der Miradouro ist erreicht

Weil das aber nicht so lange dauert, kann noch ein Vorprogramm absolviert werden. In Form einer Wanderung. Es gehen aber nicht alle mit. Einer bleibt daheim. Es wird aber noch nicht verraten, wer. Ausgangspunkt ist unser Haus. Dort gibt es nämlich ein Schild, dass in 100 m ein Miradouro ist. Und es gehen Stiegen nach oben.

Die werden mal genommen. Irgendwann wird der Weg ziemlich unwegsam. Verwachsen und uneben. Nach einigen Metern ist dann ganz Schluss. Also muss umgedreht werden. Am Rückweg sieht ICBeter, dass nach links Stiegen hinauf gehen. Das könnte vielleicht der richtige Weg sein. Und tatsächlich führt der zum Miradouro. Da sieht man wieder mal, dass sich ein Pfadfinder nie verirrt!

Vaca über Faja Grande

Dort oben hängt auch die Webcam. Dann geht es wieder runter. Nächste Station ist die Kirche. Die liegt mitten in der Partymeile von Faja Grande zwischen Bar und Cafe. Weiter geht es zum Strand. Dort gibt es ein Naturbad, das gerade keiner benutzt, einen Campingplatz, den gerade niemand benutzt und ein Fußballplatz den gerade niemand benutzt.

Piscina naturalis

Außerdem das Barraca Q’abana. Das ist jetzt zu. Als alles fotografiert ist, wird der Rückweg angetreten. Damit kann das Hauptprogramm gestartet werden. Das machen wieder alle mit! Es wird nach Santa Cruz gefahren. Die Strecke kennen wir inzwischen auswendig und finden problemlos hin. Zumindest mit Navi. Während in Faja Grande bei Abfahrt schönes Wetter herrschte, ist es hier nebelig und regnerisch. Das ist, weil ICBeter gestern hier seinen Fisch nicht aufgegessen hat.

Ein Pottwal samt seiner Beute wurde gefangen.

Erste Station ist die alte Wal-Fabrik. Dort sind keine Wale produziert worden, sondern im Gegenteil zerlegt und verarbeitet worden. Zuerst mussten die Wale erspäht werden. Dafür sind Leute den ganzen Tag in Ausgucken herum gesessen und haben mit Ferngläsern das Meer angeschaut. So wie Touristen. Wenn die Pottwale aufgetaucht sind, haben sie Alarm gegeben.

Walfängerboot – besser als ein Speedboat!

Dann sind die Bootfahrer dran gekommen. So wie heute die Touristen mit dem Speedboat sind sie raus gefahren. Sie mussten aber selber rudern. Dann ist der Wal erlegt und an Land gezogen worden. Dort hat dann die Verarbeitung begonnen. Das Fett ist ausgekocht worden, um Öl zu bekommen. Das Fleisch ist mit heißem Dampf gekocht und verarbeitet worden. Die Knochen sind zu Mehl zerrieben worden.

Walfleischkochmaschine

Die Maschinen stehen alle noch dort. Auch die Dampfkessel und die Ölkochbehälter. Wenn also der nächste Wal gefangen wird, könnten die gleich wieder loslegen. Theoretisch. Das Museum bietet immerhin ein ausgezeichnetes Preis-Leisungs-Verhältnis. Einen Euro kostet der Eintritt für eine Person. Um gutes Karma zu sammeln, geben wir 5 €. Also 66,67 % Trinkgeld.

Könnte trotzdem sein, dass das Museum mit zwei anwesenden Angestellten heute Verlust gemacht hat. Außer uns war nämlich die ganze Zeit niemand hier. Nachdem wir alles über den Walfang wissen (z. B. dass er hier bis 1981 betrieben wurde) gibt es erst einmal ein Pause. Neben dem nächsten Museum ist eine Bar.

Walölmaschine

Dort fallen wir ein. Es sind allerhand Sandwiches auf der Speisekarte. Geben tut es aber nur mehr Hendl-Sandwich. Ein Stück. Das teilen sich ICBeter und Tami. Mura bestellt einen Toast, den gibt es noch. Beim Warten können wir die Leute beobachten, die herein kommen. So kommt der Typ von der Autovermietung herein, der mit Mura den Juke holen gefahren ist. Er winkt uns freundlich zu. Auf dieser Insel kennen wir uns halt alle.

Computer History Museum?

Dann kommt noch einer von der Flughafen-Feuerwehr herein. Das heutige Flugzeug ist schon abgeflogen. Mura hat es gehört, als er das Museum verlassen hat. Also haben die jetzt Feierabend. Genau so wie die Gepäckabfertiger, die Securityleute und die im Tower. Burnout holt sich am Flughafen Santa Cruz niemand.

Die Zeit, wenn kein Flugzeug da ist – also etwa 23 ½ Stunden am Tag – wird aber genutzt. So fährt etwa ein Traktor rund um die Landebahn und erntet Heu. Diese Landebahn ist übrigens fast so lang wie die ganze Ortschaft. Die erstreckt sich quasi entlang der Landebahn des Flughafens. Nach dem Imbiss geht es ins Flores-Museum.

Piraten!

Es ist in einem ehemaligen Franziskanerkloster untergebracht. Später war es ein Krankenhaus. Der Eintritt ist wieder 1 €. Weil Mura kein Cash mehr hat, kramt ICBeter noch 4 € hervor. Damit gibt es diesmal nur 33,33 % Trinkgeld. Es geht auf 2 Pisos um die Geschichte von Flores. Von ersten Siedlern bis zu den Piraten. Damit sind aber nicht die Leute gemeint, die die Touristen ausnehmen.

Klarer Fall: Ein Wasserfall!

Dann sucht Mura noch einen Bankomaten. Weil der zufällig direkt neben dem Helios ist, muss natürlich auch dort rein gegangen werden. Außer Eis brauchen wir zwar nichts, aber davon dafür reichlich. Dann muss es klarerweise schnell heim gefahren werden, damit das Eis nicht schmilzt. Das gelingt auch. Ein großer Schritt in Richtung Weltherrschaft!

Natürlich darf auch ein Wasserfall nicht fehlen

Weil das ganze nicht so lange gedauert hat, ist noch Zeit für ein Nachprogramm. Es gibt noch etwa eine Stunde lang Sonnenlicht. Weil es erstmals komplett wolkenlos ist, kann der Marsch nach Ponta da Faja angetreten werden. Da lassen sich nämlich Wasserfälle fotografieren. Es muss zwar etwas flotter marschiert werden, um noch vor Sonnenuntergang anzukommen, aber auch das wird geschafft.

Letztlich fehlt nur mehr das letzte Projekt eines jeden Tages: Das Abendessen. Die Wahl fällt wieder auf die Barraca Q’abana. Diesmal ist sogar ein Tisch frei. Tami probiert mit den Spießen was neues aus, die anderen bleiben bei bewährtem. Diesmal essen alle auf, daher wird das mit dem Wetter morgen passen. Die Nachspeise wird daheim gegessen, weil die Eisvorräte ja jetzt aufgefüllt sind. Damit kann der Tag zufrieden für beendet erklärt werden.

Dia 20 – Ponta do Ilheu

Der Dia startet wieder um etwa 0730 mit dem Frühstück. Freddy X. toastet wieder brav alle Toasts. Wir stellen fest, dass wir deutlich weniger Butter verbrauchen, seit wir die Butter haben, die man aus der Plastikdose rausfummeln muss. Wahrscheinlich gibt es deshalb nur diese Butter. So kommen die Leute länger damit aus und sie müssen nicht so viel davon mit dem Schiff herschicken.

Die Wurstpackungen können wir ohne Schere nicht öffnen. Sowohl Mura als auch Tami scheitern kläglich. Vermutlich ist es in Portugal Gesetz, dass ungesunde Lebensmittel kindersicher verpackt werden müssen. Dann geht Tami seiner neuen Lieblingsbeschäftigung nach, nämlich Schuhe fönen. Derweil wird eine Einkaufsliste erstellt.

Miradouro 1

Da das kein Ort ist, an dem man täglich einkaufen gehen kann, muss man die Gelegenheit nutzen, wenn man einmal in einer größeren Stadt ist. Heute geht es in den hohen Norden. Nach Ponta Delgada. Ihr werdet jetzt sagen: Da ward ihr doch schon! Aber Ponta Delgada ist so wie St. Georgen in Österreich. Jede Region, die etwas auf sich hält, hat so einen Ort.

Um vom Westen in den Norden zu kommen, muss man erst in den Osten. Denn von dort geht die einzige Straße rauf. Da Mura gestern Wandertag hatte, ist heute dringend ein Ruhetag notwendig. Also machen sich heute ICBeter und Tami auf den Weg. Der Zielpunkt wird einprogrammiert und los geht es. Unterwegs werden mehrere Miradouros mitgenommen.

Ponta Delgada von oben

Nach Ponta Delgada wird schnell gefunden. Der Wanderweg beginnt am letzten Ende der Ortschaft. So müssen schön enge und steile Straßen runtergefahren werden, bis der Punkt erreicht ist. Das Gute daran, dass man im November da ist, ist dass auch wenn es nur einen oder zwei Parkplätze gibt, immer was frei ist.

Der Weg geht großteils durch den Wald. Aber er ist markiert. Bei einer großen Abzweigung wird der Markierung nach rechts gefolgt. Der Weg geht dort steil bergauf. Da das laut Karte nicht so war, kommt ICBeter das nach etwa einer Minute spanisch vor. Das ist insofern schlecht, als wir in Portugal sind. Ein Blick auf die Wander-App zeigt, dass wir falsch abgebogen sind.

Man sieht den Wald vor lauter Bäumen nicht!

Die Markierung hat uns in die Irre geführt. Das ist sicher wieder ein plumper Versuch der dunklen Mächte, uns an der Weltherrschaft zu hindern. Also geht es weiterhin relativ flach. Dann kommt ein Stück, auf dem Wasser am Weg fließt. Eh nur ein paar Millimeter. Das triggert ein Trauma bei uns. Tägliche Blog-Leser wissen Bescheid. Aber es wird dann nicht mehr schlammiger.

Dann besteht der Weg aus lauter Pflastersteinen. Das ist auch ein Dejavu. An der Mitte des Weges ist eine kleine Brücke. Sie hat keine Geländer und links und rechts geht es 20 m in die Tiefe. Aber sie ist immerhin über 2 m breit. Man muss also schon ordentlich einen sitzen haben, um da runter zu fallen. Nach weiteren Wald-Kilometern kommt dann ein Aussichtspunkt. Es ist zwar bewölkt, aber man ist trotzdem dankbar.

Das sind ja schöne Aussichten…

Kurz vor Ende des Weges kommt dann ein Klettern auf Felsen mit Abgrund links daneben. Das sind zwar ein paar Büsche zwischen Weg und Abgrund, aber es wird trotzdem umgedreht. Die Aussicht ist hier auch gut. Ein weiterer Aussichtspunkt wird noch anmarschiert, dann geht es wieder zurück. Das Auto hat brav auf uns gewartet.

Ins Navi wird ein Miradouro im Hafen eingegeben. Das schickt uns dann durch enge Gassen dort hin. Die Hauptstraße wäre auch hin gegangen. An diesem Aussichtspunkt steht ein Nissan Juke mit dem Kennzeichen BB82QR. Jetzt besteht wohl kein Zweifel mehr, dass uns dieses Auto stalkt! Nach dem Fotografieren geht es wieder raus aus dem Dorf.

Am Ende das Weges

Das Navi leitet uns nur einmal in die Irre. Danach bleiben wir konsequent auf der Hauptstraße, den die führt sicher hinaus. Über noch ein paar Miradouros geht es dann nach Santa Cruz. Da sind wir damals vor langer Zeit mit dem Flugzeug angekommen. Wir sehen uns erst einmal die Kirche und den Hafen an. Von da werden wir morgen mit der Fähre auf die Insel Corvo fahren. Wenn nicht irgend was schräges dazwischen kommt.

Dann wird zum Supermarkt gefahren. Im ersten Versuch fahren wir daran vorbei. Obwohl das Navi sagt, dass das Ziel erreicht ist, sieht keiner den Helios-Markt. Also wird einmal um den Häuserblock herum gefahren. Beim zweiten Mal wird genauer geschaut. Tatsächlich steht über einem Haus das Schild „Helios“. Ohne Parkplätze davor. Also wird in der Quergasse geparkt.

Wellengang: hoch

Dieser Helios ist etwas kleiner als der in Lajes. Aber es gibt alles wichtige. Schoko und Cola zum Beispiel. Die Einkaufsliste kann komplett abgearbeitet werden. Ein großer Schritt in Richtung Weltherrschaft! Der Nachteil am Parken in einer Seitengasse ist, dass man die Einkäufe zu Fuß in eine Seitengasse schleppen muss. Aber auch das wird unfallfrei gemeistert.

Mit einem kleinen Umweg über einen Miradouro wird dann die Heimfahrt angetreten. Natürlich mehrmals unterbrochen von Miradouros. Mura hat in der Zwischenzeit das Mittagsmenü im lokalen Cafe ausprobiert und für gut befunden. Bohnengemüsesuppe und Ripperl mit Wedges. Nach der Heimkunft geht ICBeter wieder auf die Terrasse zum Blog schreiben.

Miradouro 2

Mit Cola und Chips. Wir wollen ja nicht sagen, dass es windig war, aber der Wind wirft das Colaglas um und das Cola quer über den Laptop. Das ist eine besondere Freude. Aber wofür gibt es Küchenrollen? Die machen alles wieder gut. Also wird zum Rückzug geblasen und im Haus weiter geschrieben.

Zum Abendessen hat Mura wieder ein Lokal aufgestöbert, das geöffnet hat. Also wird dort hin gefahren. Es ist sogar ein Tisch frei. Zuerst glauben wir, dass hier wohl Selbstbedienung ist, denn in den ersten Minuten kommt einfach niemand, um die Bestellung aufzunehmen. Irgendwann kommt dann doch die Chefin. Sie zählt auf, was alles da ist. Jeder bestellt einen Fisch und wird gefragt, ob er Süßkartoffeln und Salat dazu will.

Geysire!

Tami nimmt Süßkartoffeln und Salat, die beiden anderen normale Erdäpfel und keinen Salat. Im Fernsehen läuft Kroatien gegen Portugal. Portugal führt 1:0. Dann kommt auch schon das Essen. Alle bekommen normale Erdäpfel und Salat. Auf einem anderen Tisch sitzen Amerikaner. Das besondere an Amerikanern ist, dass man ihren Tischgesprächen auch drei Tische weiter problemlos folgen kann.

Leider wird es morgen regnen. Denn ICBeter hat seinen Fisch nicht aufgegessen. Und das, obwohl es nur etwa ein halbes Kilo Thunfisch war. Als der Tisch abgeräumt wird, versucht der Wirt, das noch nicht leere Bierglas von ICBeter wegzutragen. Der verteidigt es aber erfolgreich. Zum Bezahlen muss man an die Kasse gehen.

Miradouro 3

Dort rechnet die Wirtin alles im Kopf zusammen. Das dauert schon ein Weilchen. Letztlich schafft sie es aber. Also kann zufrieden nach Hause gefahren werden. Dort ist sogar der Parkplatz vor unserem Haus frei. Das ist ein gutes Omen. Somit wird der Tag nach Ausnutzung der Internetverbindung für beendet erklärt.

Dia 19 – Reserva Florestal Natural do Morro Alto e Pico da Se

In der Früh begrüßt uns ein ausgedehntes Azoren-Tief. Es regnet ordentlich. Da die Vorhersage erst ab Mittag Besserung verspricht, haben wir rund 5 Stunden Zeit für ein ausgedehntes Frühstück. Heute wird der neue Toaster in Betrieb genommen. Es ist ein Langtoaster, wo die beiden Toastscheiben hintereinander statt nebeneinander reingesteckt werden.

Er toastet brav die Toasts. Wir geben ihm den Namen Freddy. Er ist damit Freddy X. Als Special gibt es heute „Klassisch Corned Beef“. Das ist zwar kein Spam, kommt dem aber am nächsten. Es gibt hier Himalaya-Salz. Darauf steht „100 % Salz“. Im Kleingedruckten „100 g enthalten 98,5 g Salz“. Das kommt Daumen mal Pi schon hin. Wir nehmen aber lieber das Salz, wo 100 g Salz in 100 g sind.

Dieser Weg ist steinig und schwer

Weil bis Mittag noch viel Zeit ist, kann schon mal der Blog für heute geschrieben werden. Wir wissen ja eh schon, was wir vorhaben. Was soll da schon groß anders passieren, was wir nicht schon voraussehen? Als um 1130 nur mehr leichte Bewölkung zu sehen ist, riskieren wir es. Plan A ist heute, zu den großen Seen zu fahren. Plan B gibt es nicht. Falls also Plan A ausfallen würde, müssten wir uns eine Alternative zu Plan B überlegen.

Ins Navi werden wieder die Koordinaten eingegeben und los geht es. Heute ist Mura wieder mit von der Partie. Der erste Wanderweg ist schon nach kurzer Fahrt erreicht. Der Weg ist nur 1,4 km lang und etwas über 100 Höhenmeter bergauf. Also wird kein Problem vorausgesehen. Es nieselt ein wenig, aber das stört doch nicht.

Aber zur Belohnung gibt’s Wasserfälle bis zum Abwinken

Nach kurzem Marsch beginnt der Weg gepflastert zu werden. Nicht so schön, wie auf der Hauptstraße in Eisenstadt, sondern mit lauter verschieden großen und hohen Steinen. Die aufgrund des Nieselregens teils schön rutschig sind. Das haben wir nicht vorhergesehen. Aber Mura hat seine Wanderstöcke dabei und ist daher natürlich am sichersten unterwegs.

Am Weg nach oben kommt uns eine Frau in Gummistiefel entgegen. ICBeter macht den dummen Scherz, dass wir heute noch im Schlamm waten werden. Der Weg bleibt aber relativ trocken. Das Pflastersteine klettern wird sogar einmal kurz von einem normalen Weg unterbrochen. Da kann man nicht meckern. Wir finden auch eine Levada neben dem Weg.

Das gefällt auch Vaca

Kurz vor dem Ziel kommen wir an einem Steingebilde vorbei, das wie eine alte Ritterburg aussieht. Das macht auch Sinn, denn als die Azoren entdeckt wurden, gab es sicher noch Ritter. Es sind auch „Betreten verboten“-Schilder angebracht, die aus der Ritterzeit stammen könnten. Wir riskieren keinen Angriff auf die Burg, sondern gehen weiter zum Zielpunkt.

Dort ist ein kleiner See und zahllose Wasserfälle. Mehr Wasserfälle auf einen Fleck haben wir nur in Madeira bei 25 Fontes gesehen. Altgediente Blog-Leser wissen Bescheid. Dort werden ein oder zwei Fotos gemacht und eine Trinkpause eingelegt. Dann kommt der schwierige Abstieg. Trotz der nassen Steine, über die wir uns wagen müssen, wird das Ziel sicher erreicht. Das soll uns der Reinhold Messner erst einmal nachmachen.

Ein Biwak für Notfälle

Wie gefährlich der Weg ist, sieht man auch daran, dass ein Biwak neben dem Weg steht, in das man sich retten kann, wenn man in Bergnot gerät. Das Auto hat brav auf uns gewartet. Nächste Station sind dann die größeren Seen. Wieder ist die Fahrt dorthin schnell erledigt. Wir steigen am Startpunkt der Wanderung aus.

ICBeter findet zuerst den Einstieg in den Weg nicht, weil er die Karte am Handy verkehrt herum hält. Nach einem geschulten Blick auf Tamis offline Karte mit GPS-Funktion weiß er aber sofort, wo er ist. Ein Pfadfinder verirrt sich eben nie! Da der Weg bei einem Miradouro endet, wo man hinfahren kann, kann Mura diesen Weg leider nicht mitgehen, denn er muss das Auto dort hin bringen.

Miradouro

Am Beginn des Weges ist der erste See, der Lagoa Seca, zu sehen. Oder auch nicht. Denn es ist kein Wasser drin. Wir fragen uns, wo das ganze Wasser wohl sein mag. Dann geht es entlang des zweiten Sees, dem Lagoa Comprida. Der hat sogar Wasser. Ein See ist schöner, wenn Wasser drinnen ist. Darum haben vermutlich die meisten Seen Wasser. Im Zicksee haben sie es auch eine Zeit lang ohne probiert. Das hat sich dort auch nicht bewährt.

Am Ende des Sees ist der Miradouro, wo Mura mit dem Auto wartet. Von dort sieht man auch den dritten See, den Lagoa Funda. Ja, der heißt genau so wie der gestern. Der hat eigentlich Lagoa Funda das Lajes geheißen. Weil das aber so viel Text ist, haben wir das gekürzt, damit ihr schneller mit dem Lesen fertig seid. Leider habt ihr die Zeit, die ihr gestern beim Lesen eingespart habt, mit diesen vier Zeilen jetzt wieder verloren. Sorry.

Der Lagoa Seca ist ein Erdloch, das sich selbst als See identifiziert.

Der Lagoa Funda befindet sich in der Caldeira Negra. Ob man das heute noch sagen darf, wissen wir nicht. Es gibt aber noch einen vierten See. Den Lagoa Branca. Dort geht auch ein Wanderweg hin. Der ist nur 900 m lang. Zu wenig für Mura, daher gehen nur ICBeter und Tami dort hin. Wird in ein paar Minuten erledigt sein.

Der Weg beginnt schon ziemlich nass. Aber er ist nur ein paar Millimeter mit Wasser bedeckt. Und man kann auf Steine steigen. Dann wird er etwas gatschig. Aber man kann an den Rändern entlang gehen. Dann wird er etwas sumpfig. Da ist es schon ein kleiner Vorteil, wenn man so wie ICBeter feste Wanderschuhe hat.

Der Lagoa Comprida hat Wasser

Dann wird der Weg sehr sumpfig. Teilweise kann man auf Bypass-Wegen daneben gehen. Das geht aber nicht immer, denn es ist stark mit niedrigen Büschen bewachsen. Der Sumpf wird oft nur durch tiefe Wasserlacken in der Mitte des Weges unterbrochen. Jetzt wissen wir auch, wo das ganze Wasser ist, das im Lagoa Seca fehlt.

Meist sinkt man nur 3 oder 4 cm tief in den Schlamm. Manchmal aber doch deutlich tiefer. Da ist es ein großer Vorteil, wenn man feste Wanderschuhe hat wie ICBeter. Nicht alle, die mitgekommen sind, haben das. Der Vorteil, wenn man einmal 20 cm tief eingesunken ist, ist dass man dann nicht mehr aufpassen muss. Als Tamis Schuhe einen Dreckwasser-Sättigungsgrad von 100 % erreicht haben, ist es schon egal.

Der Lagoa Funda hat mehr Wasser.

Also wird frohen Mutes bis zum See weiter gegangen. Der hat zwar Wasser, aber nicht ganz so viel. Ist mehr so eine Lacke. Wenig überraschend ist der Rückweg auch nicht besser. Aber wie gesagt, eh schon wurscht. Also waten wir halt im Schlamm zurück. Mura ist natürlich traurig, dass er bei diesem Abenteuer nicht dabei war. Leider müssen wir wegen Tamis Wasserschuhen jetzt nach Hause fahren, sonst wäre Mura diesen Weg auch noch gegangen.

Daheim findet Tami einen Fön und hat damit bereits eine Nachmittags-Beschäftigung. ICBeter zieht sich aufs Dach zum Blog-Schreiben zurück. Denn es gab jetzt doch Ereignisse, die wir nicht vorausgesehen haben. So verrinnt die Zeit, bis die des Abendessens kommt. Weil ohnehin viele Lokale geschlossen sind und heute auch noch Sonntag ist, wird kein Risiko eingegangen.

Der Lagoa Branca kann nur von eingefleischten Abenteurern erreicht werden

Bei unserem letzten Besuch im Barraca Q’abana haben wir erfragt, dass sie täglich geöffnet haben. Also wird wieder dort hin gefahren. Diesmal sind die Einheimischen aber scheinbar gewarnt. Sie wissen, dass Fremde da sind, die einfach so Tische im Restaurant besetzen. Also sind sie alle rechtzeitig gekommen und haben alle Tische belegt.

Jetzt ist guter Rat wieder mal teuer. Wir sind aber gefinkelt und bestellen Essen zum Mitnehmen. Die Speisekarte haben wir schon letztes Mal fotografiert, also sind wir schon im Bilde. Wir warten auf einem Tisch draußen auf das Essen. Da kommen zwei Katzen, um uns auszuspionieren. Wahrscheinlich getarnte CIA-Agenten. Als sie merken, dass sie aus uns nichts raus kriegen, ziehen sie wieder ab.

Ein geschütztes Moor? Nein, der Weg zum See!

Mit dem Essen wird dann nach Hause gefahren. Dort isst es sich auch deutlich bequemer. Zur Vorspeise werden Essig-Eier mit nach Hause genommen. Mit ein wenig Nostalgie für unsere Schottland-Reisen. Nachspeise wird keine mitgenommen, denn die ist ja eh im Eisschrank. Nach dem Essen geht Tami sein Schuh-Trocknungs-Projekt an. Mit einem Fön, ein paar hundert KWh Strom und viel Zeit kann das was werden.

Nach der Aktion ist es im ganzen Haus um 1 °C wärmer. Muras Wäsche am Wäscheständer trocknet dadurch auch gleich mal schneller. Ob Tamis Schuhe gerettet werden konnten, steht zum Redaktionsschluss dieses Blogs noch nicht fest. Mit diesem Cliffhanger verabschieden wir uns heute von euch. Mehr wenn ihr uns wieder seht, ihr müsst unbedingt gucken, wie es mit Tamis Schuhen weiter geht.

Dia 18 – Lagoa Funda

Um 0730 sind wieder mal alle wach. Das erste Frühstück auf Flores steht an. Gestern wurde im Supermarkt richtiges Brot gekauft. Also so dunkel mit Rinde, wie in Österreich. Im Ausland ein seltenes Gut. Deshalb werden die Toasts für später aufgehoben. Der neue Toaster hat also noch keinen Einsatz. Wir sind schon sehr gespannt, wie gut er toasten wird und welchen Namen wir ihm geben werden.

Das Brot kann geschmacklich zwar nicht ganz mit dem heimischen mithalten, aber es ist schon ein ganz guter Versuch. Als Special gibt es heute Miesmuscheln in Öl. Auch Wurst ist genug da, wir haben für viele Tage eingekauft. Es gibt sogar Messer, die nicht nur warme Butter, sondern auch Paprika schneiden! Solche Kleinigkeiten im Leben lernt man erst zu schätzen, wenn man längere Zeit darauf verzichten musste.

Lagoa Funda

Z. B. als Tourist bzw. Entdecker. Überhaupt müssen sich die Entdecker dieser Insel so ähnlich gefühlt haben wie wir. Kaum offene Restaurants, keine gute Supermarkt-Infrastruktur, keine Autobahnen, die Wanderwege schlecht markiert (das war jetzt ein Spoiler – sorry). Aber das waren vermutlich ähnlich harte Typen wie wir.

Dann geht es an den Tagesplan. Plan A ist, bis zu jenem Punkt zu wandern, an dem man den westlichsten Punkt Europas sieht. Das ist ein Fels mitten im Meer. Muras Vorsatz ist, nur genau so weit zu marschieren, bis dieser Fels zu sehen ist. Bei genauerer Recherche in Google Maps wird herausgefunden, dass der Fels, den wir von unserem Haus aus sehen können, genau jener ist.

Lagoa Rasa

Also hat Mura sein Tages-Soll erfüllt und setzt sich zufrieden an sein Notebook. Plan B ist, zu einer Wanderung beim Lagoa Funda aufzubrechen. Tami und ICBeter gehen diesen Plan an. Wieder werden ins Navi nur die Koordinaten des Startpunktes eingegeben. Die Fahrt dorthin ist kurz. Wie alles auf dieser Insel, mit Ausnahme der Fahrt in den Norden. Da gibt es nämlich keine direkte Straße aus dem Westen. Wegen Berg und so.

Als das Navi dann sagt, sie haben ihr Ziel erreicht, ist dort nur ein Feldweg zu sehen, aber keine Anzeigetafel, wie es bei Wanderwegen auf den Azoren üblich ist. Auch keine Markierung weit und breit. Also wird mal kurz umdisponiert. Die Miradouro-Runde, die nach der Wanderung geplant war, wird vorgezogen. Eine kleine Bergstraße führt hinauf. Die hat zwar gelegentlich Schlaglöcher, wir fühlen uns aber noch nicht wie der Typ, der mit dem Mietwagen zu Sete Cidades rauf gefahren ist, wo wir mit den Buggys waren.

Lagoa Funda und Lagoa Rasa

Der erste Miradouro ist genau zwischen dem Lagoa Funda und dem Lagoa Rasa. Also ein Zwei-Seen-Aussichtspunkt. Die Seen sind gut zu sehn. Wolken werfen halt einen großen Schatten auf sie. Von dem Chinesen bei Boca Inferno haben wir gelernt, dass man bei suboptimaler Sicht einfach so lange warten soll, bis es besser wird. Und tatsächlich kommt ein großes Wolkenloch und die Seen sind im Sonnenlicht zu sehn.

Dann kommt so eine Glücksbrunzerin daher, steigt aus dem Auto aus und hat sofort die beste Sicht nach unten. Ohne sich das – so wie wir – mühsam erarbeiten zu müssen. Dann geht es weiter. Der nächste Miradouro hat keinen Parkplatz. Er ist direkt neben der Straße. Wir bleiben einfach auf der Straße stehen. Jeder, der vorbeikommt, kann ja locker vorbei fahren.

Miradouro 1

Die Sicht ist noch schlechter, als am Anfang beim ersten Miradouro. Eher so wie in Boca Inferno. Nebel. Aber wieder denken wir an unser großes Vorbild, den Chinesen. Und nach einer Viertelstunde, die wir zum Glück im warmen Auto verbringen können, klart es auf und lässt 5 Minuten lang Fotos zu. Andere Autos sind keine vorbei gekommen.

Am höchsten Punkt der Straße versuchen wir unser Glück nochmal. Nach 20 Minuten geben wir aber auf, denn der Nebel ist diesmal zu hartnäckig. Offenbar aber nur an diesem einen Punkt, denn etwas weiter unten ist die Sicht wieder perfekt. So werden dann noch einige Punkte absolviert. Als die Runde um die Seen komplett ist, wenden wir uns wieder dem Wanderplan zu.

Einmal noch Lagoa Funda

Wir fahren wieder dorthin, wo uns das Navi zuerst hin lotsen wollte. Laut Tamis offline Karte ist das aber schon richtig. Markierungen gibt es weit und breit keine. Das könnte natürlich auch ein plumper Versuch der dunklen Mächte sein, uns an der Weltherrschaft zu hindern. Also wird auf gut Glück losmarschiert. Es ist ein sandiger Feldweg.

Dann kommt auch noch ein Schranken, um den man mühsam herum klettern muss. Die Straße endet in einem Steinbruch. Naja, eher ein Sandbruch. Die Wander-App zeigt jetzt nach rechts gehen an. Dort ist ein Stacheldrahtzaun. Also wird ein Stück zurück marschiert. Es geht dann noch ein unwegsamer Pfad gerade bergauf. Sieht nicht wie ein Wanderweg aus. Aber das könnte natürlich ein plumper Versuch sein… eh schon wissen.

Wasserfall am… Lagoa Funda

Also wird hinauf gestapft. Dort geht dann tatsächlich eine recht guter Weg nach rechts rüber, genau wie die App es versprochen hat. Markierung gibt es natürlich immer noch keine. Irgendwann stehen wir dann auf einer Kuhwiese, von der es einen tollen Blick auf den Lagoa Funda gibt. Der andere See ist zu weit oben, um ihn von hier zu sehen. Leider ist es bewölkt, der See daher im Schatten. Ihr dürft jetzt raten, was wir gemacht haben, um trotzdem sonnige Fotos zu bekommen.

Dann geht es an den Rückmarsch. Das Auto hat wieder brav auf uns gewartet. Wer weiß, ob das der Nissan Juke genau so gemacht hätte. Wo der jetzt wohl sein mag? Wir werden es wohl nie erfah ren. Auf dem Heimweg werden noch zwei Miradouros en passant mitgenommen. Den Weg in das westlichste Dorf Europas finden wir ohne Navi. Klar, man muss ja immer nur nach Westen fahren, bis Europa aus ist.

Einmal geht’s noch…

Wir parken uns wieder auf den großen Parkplatz bei der Bushaltestelle. Dort steht auch ein grauer Nissan Juke. ICBeter macht den dummen Scherz, dass das sicher der ist, den wir verschmäht haben. Tami meint, er hat die Nummer von dem fotografiert und schaut zu Hause nach. Also merken wir uns die Nummer. BB82QR. Natürlich ist die Wahrscheinlichkeit, dass genau der Wagen jetzt direkt neben uns steht, praktisch Null. Im Haus kramt dann Tami das Foto vom Juke am Flughafen heraus. Die Nummer ist BB82QR.

Vielleicht ist der Juke angefressen, dass wir ihn verschmäht haben und stalkt uns jetzt. Vielleicht sind die, die den Quashqai ursprünglich reserviert haben, doch noch gekommen und haben dann statt dessen den Juke bekommen. Ohne Automatik. Und wohnen gleich neben uns. Und fluchen jetzt auf die Autovermietung.

Vaca beim Miradouro

Das restliche Sonnenlicht des Tages wird auf der Dachterrasse zum Blogschreiben genutzt. Bei Nieselregen. Aber wir haben schließlich dafür bezahlt. Irgendwann kommt dann unvermeidlich die Zeit des Abendessens. Mura war fleißig und hat zwei Lokale im Internet gesucht. In der Hoffnung, dass es offen hat, wird zum ersten gefahren. Tatsächlich brennt im Lokal Licht.

Wir gehen zwar bei der falschen Tür hinein und landen in der Bar, werden aber zur richtigen Tür geschickt. Es ist ein schönes Lokal, wo gute Shrimps und Tintenfische gegessen werden. Die Shrimps sind aber nicht geschält, sodass das ganze wieder ein ziemliches Gemetzel wird. Das kennen wir aber schon von Sao Miguel. Nur in Pico waren die Shrimps immer geschält.

Miradouro 2

Zur Vorspeise gab es Venusmuscheln. Die bestehen zu 95 % aus Schale. ICBeter bestellt wieder ein großes Bier, wie immer seit dem Desaster mit dem 0,2-Liter-Glas. Das große war bisher immer 0,5 Liter, also ein klassisches Krügerl. Heute sind es aber 0,48 Liter. Nicht, weil schlecht eingeschenkt war, sondern weil es so auf dem Glas gestanden ist. Mura muss natürlich sofort recherchieren, was es mit dieser Menge auf sich hat. Offenbar entsprechen 0,48 Liter einem amerikanischen Pint.

Es macht natürlich Sinn, dass hier die amerikanischen Maßeinheiten verwendet werden, denn wir befinden uns ja bekanntlicher weise auf der nordamerikanischen Platte. Nach dem Essen geht es wieder nach Hause, wo das Eis-Fach dezimiert werden muss. Damit kann der Tag für beendet erklärt werden.

Dia 17 – Faja Grande

Weil die Reise heute weiter geht, heißt es wieder früh aufstehen. Um 0600 läutet der Wecker. Tamis Handywecker weckt auch gleich das nächste und übernächste Zimmer auf. Die freuen sich bestimmt, denn jetzt brauchen sie keinen eigenen Wecker. Dann gibt es ein Hotelfrühstück. Aber ohne Freddy ist das nicht das gleiche.

Der hiesige Toaster schmeißt die halbfertig gemachten Toasts lieblos hinunter. Man merkt, dass er ein Fließbandarbeiter ist, der nur seinen Job macht. Das wird in Flores hoffentlich besser. Weil uns auf Pico die gute Wurst übrig geblieben ist, haben wir sie mitgenommen. Die können wir jetzt essen. Die ist besser als die Frühstückswurst. Es gibt auch eine Pancake-Maschine, die Mura testen muss. Angeblich muss man winken, und die Maschine startet.

Es geht aber nicht. Daher muss man sich die Sache genauer ansehen. Mal schauen, ob man das Cover der Maschine abnehmen kann. Kann man. Darunter taucht eine Tastatur auf. Da drückt Mura mal ein paar Tasten und schon legt die Maschine los und spuckt zwei Pancakes aus. Ein großer Schritt in Richtung Weltherrschaft.

Ganz durch sind die Dinger nicht. Da müsste man noch optimieren, aber so lange sind wir leider nicht da. Also wird das Projekt Frühstück beendet. Mura hat dem Taxler von gestern gesagt, er soll heute um 0800 da sein. Es wird spannend, ob er da ist. Schwer beladen mit allen Koffern geht es runter. Das Taxi ist tatsächlich da! Das ist schon ein wenig verdächtig.

Santa Cruz von oben

Die Fahrt zum Flughafen dauert nur 10 Minuten. Es gibt 6 Checkin-Schalter. Nummer 2 ist besetzt. Mit dem Checkin für Lissabon. Das ist subopimal, weil wir dort nicht hin wollen. Am Bildschirm steht, dass Flores am Schalter 4 eingecheckt wird. Der ist leer. Jetzt ist guter Rat wieder teuer. Also einfach bei Lissabon anstellen.

Nach ein paar Minuten kommt dann eine Mitarbeiterin und setzt sich auf Schalter 4. Das ist ein gutes Zeichen. Tatsächlich ist es der Schalter für Flores. Mura wird angeboten, dass auch sein kleiner Koffer eingecheckt wird. Kostet nix extra. Also riskiert er es. Bei der Security sind wir gleich dran. Während der Wartezeit am Gate (es gibt nur eines) können wir die Securtiy beobachten.

Die meiste Zeit sitzen sie herum und warten, dass jemand kommt. Burnout bekommt hier keiner. Langsam, aber stetig füllt sich das Gate dann doch. Irgendwann geht dann auch an der Landebahn das hektische Treiben los. Soll heißen, ein Followme-Auto fährt einmal die Landebahn auf und ab. Dann zeigen sich sogar Leute in Warnwesten draußen.

Miradouro 1

Es wird offenbar erst. Ein Flugzeug ist im Anflug! Das Followme fährt schon wieder hin und her. Dann fliegt tatsächlich eine Dash 8 daher und landet. Direkt vor dem Gate bleibt sie stehen. Man merkt, wie sich die Arbeiter freuen, dass es wirklich was zu tun gibt. Gepäckwagen, Stromwagen, alles da. Inzwischen ist das Gate komplett gefüllt mit reisewütigen Passagieren.

Schon geht das Boarding los. Wir müssen natürlich wieder hinten einsteigen. Reihe 15 von 21. Das Flugzeug ist praktisch voll. Es gibt nur einen einzigen freien Sitzplatz. Der neben Mura. Scheinbar ist er bei der Fluglinie schon bekannt und neben seinem Sitzplatz taucht im Computer sofort ein rotes X auf. So kann er wieder Businessclass fliegen.

Lange kann er sich daran aber nicht erfreuen, denn schon kurz nach dem Steigflug beginnt der Sturzflug – ah – Sinkflug. Die Kiste landet am Flughafen von Santa Cruz (also Heiligenkreuz). Flughafen ist vielleicht etwas übertrieben. Flugplatz passt hier besser. Vielleicht ist sogar Wr. Neustadt ein größerer Flugplatz. Neben der Landebahn ist ein Platz, auf dem zwei Flieger parken können.

Miradouro 2

Wenn jemals zwei gleichzeitig da sein sollten. Von dort sind es 50 Meter zu Fuß zum Terminal. Nach ein paar Schritten ist man beim Baggage Claim. 20 Koffer passen vielleicht gleichzeitig auf das Band. Man kann auch zuschauen, wie die Arbeiter die Koffer aufs Band legen. Zuletzt kommen unsere. Als Mura seinen vom Band nimmt bleibt es stehen. Wahrscheinlich bis am Abend oder so.

Bei den Autovermietungen gibt es zwei Schalter. Einer, vor dem 4 Leute stehen und einer, vor dem niemand steht. Unsere Vermietung ist beim ersten. Eh klar. Inzwischen können wir belauschen, wie einem Touristen im Tourismusbüro erklärt wird, welche Tage demnächst schön genug für Aktivitäten sein werden. Letztlich kommen wir dran.

Zur Auswahl stehen ein Dacia und ein Nissan Juke. Ersteres ist Muras Hauptfeind auf dieser Reise geworden. Also nimmt er den Juke. Die Formalitäten sind rasch erledigt. Draußen vor der Tür warten wir auf den Mitarbeiter. Er kommt mit einem Dacia daher. Wir haben aber einen Nissan-Schlüssel. Die Sache ist aber schnell aufgeklärt. Der Juke steht auf einem anderen Parkplatz. Mura wird dort hin gebracht und kommt dann damit wieder zurück.

Einheimische Fauna; Der Azoren-Esel

Als er in die Karre einsteigt und die paar hundert Meter zum Flughafen zurück fährt, tut ihm schon alles weh. Also versucht er sein Glück und geht nochmal zum Schalter, ob nicht doch ein größerer Wagen da ist. Am Parkplatz hat er nämlich einen erspäht. Die Mitarbeiterin ist ihm scheinbar gewogen. Vielleicht, weil sie am gleichen Tag geboren ist, wie er. Also bekommt er einen Quashqai. Der ist zwar heute von jemand anderem reserviert, aber der ist bis jetzt nicht gekommen. Der Aufpreis beträgt 60 €. Für die ganze Woche.

Mit Quashqai kennen wir uns jetzt schon aus. Wir hatten auf Sao Miguel schon einen. Und dieser hat sogar Automatik! Kein wildes hin- und herschalten auf den Bergstraßen mehr. Und wir wissen schon auswendig, wie wie den mit unseren Koffern beladen. Ein Problem wäre gelöst. Das nächste Problem ist, dass wir ein paar Stunden totschlagen müssen, bis wir das neue Haus beziehen können.

Also wird zuerst einmal ein Geschäft gesucht, um Getränke für die nächsten Stunden zu kaufen. Dann wird die Fahrt zu unserem Haus in Angriff genommen. Es liegt ganz auf der gegenüber liegenden Seite der Insel. Wir geben einen Umweg ins Navi ein, damit wir an der Küste entlang fahren können und damit Zeit schinden können.

Einheimische Flora

Es ist bewölkt, aber trotzdem werden alle Miradouros abfotografiert. Viel zu früh kommen wir an. Das Haus ist schnell gefunden, denn wir haben Fotos davon. Nur rein können wir nicht. Also wird erst mal die Umgebung erkundet. Faja Grande ist die westlichste Ortschaft Europas. Die Insel Flores liegt so weit westlich, dass sie auf der nordamerikanischen Platte liegt. Wir sind geologisch gesehen also schon in Amerika.

Als erstes finden wir einen Laden mit angeschlossener Bar. Der Laden ist… überschaubar. Links und Rechts Regale und in der Mitte Tiefkühltruhen. Die sind aber leer. Die Truhe mit dem Eis ist auch leer. Das ist ganz schlecht. Brot gibt es keines mehr. Also setzen wir uns mal an die Bar. Die hat immerhin bis 1400 geöffnet. Bier gibt es in Flaschen von ca. 0,15 Litern.

Cola Zero gibt es nicht. Dann geht es weiter. In der selben Gasse gibt es ein Cafe. Dort gibt es Bagles mit allerlei Inhalt zum Mittagessen. Das ist hier aber kein so ein Sündenpfuhl wie die Bar, deshalb gibt es kein Bier. Auch sonst keinen Alkohol. Cola Zero auch nicht. Das Cafe hat sogar bis 1500 offen. Da kann man nicht meckern. Und die Bagles sind sogar gut.

Wenn du glaubst, du hast schon alles im Leben gesehen, siehst du eine Doppeldusche!

In der gleichen Gasse steht ein riesiger Stromgenerator. Offenbar ist das Dorf vom Stromnetz getrennt, denn auf den Strommasten arbeiten Leute. Den Generator hört man bis zu unserem Haus. Mal sehen, ob der die ganze Nacht durchlaufen wird. Dann geht es zurück zum Haus. Da kommt uns gerade eine Frau entgegen, die uns fragt, ob wie die Mieter sind.

Seltsam, wie sie uns als Touristen identifizieren konnte. Sie muss ein besonderes Auge dafür haben. Es gibt drei Schlafzimmer. Das ist bei drei Personen ziemlich praktisch. Außerdem zwei Badezimmer. Und in jedem Badezimmer ist eine Doppeldusche. Also zwei Duschen gegenüber. Es könnten also vier Leute gleichzeitig duschen!

Das ist wahrscheinlich ein weltweites Alleinstellungsmerkmal dieses Hauses. Auf dem Haus drauf ist eine Terrasse, die über die gesamte Fläche geht. Da kann man eine Terrassenparty für 30 Leute schmeißen. Nachdem alle Koffer rein geschleppt wurden, muss das Projekt Einkaufen angegangen werden. Der Laden nebenan ist nicht wirklich eine ergiebige Quelle.

Wo ist das Goldtöpfchen?

Also wird ein echter Supermarkt herausgesucht. Da sind nur 20 Minuten zu fahren. Mit unserem Automatik-Qashqai kein Problem. Das ist der größte und beste Supermarkt auf der Insel. Man darf sich den trotzdem nicht so groß vorstellen, wie einen der 10 Supermärkte in Eisenstadt. Oder in anderen Großstädten. Aber es gibt halt ein paar Regalgänge, durch die man gehen kann. Die Betreuerin hat uns erzählt, dass heute das Schiff mit den frischen Waren gekommen ist. Das kommt nur einmal die Woche. Darum sind wahrscheinlich so viele Leute da.

Ein Einkaufswagen wird bis zum Rand angefüllt, denn jeden Tag können wir hier nicht herkommen. Der Einkauf kostet eine neue Rekordsumme für diese Reise. Dann wird schnell heim gefahren, damit das viele Eis nicht schmilzt. Daheim öffnet ICBeter das Büro auf der Terrasse. Rund 100 m² Platz zum Blog schreiben. Immer unter der dezenten Geräuschkulisse des Generators.

Irgendwann wird es dann zu kühl und es wird nach unten verlegt. Dort fällt dann der Strom aus. Das ist ein gutes Zeichen. Denn das kann nur bedeuten, dass der Generator abgeschaltet wird. Nach kurzem Warten geht der Strom tatsächlich wieder an und der Generator aus. Wieder ein großer Schritt in Richtung Weltherrschaft.

Noch ist alles sauber und ordentlich…

Die Freude darüber macht hungrig. Also wird essen gefahren. Mura hat zwei Restaurants in Faja Grande ausfindig gemacht. Die Chance, geöffnet zu haben, ist bei beiden 50 %. Ergibt insgesamt 100 %. Dass diese Rechnung absolut korrekt ist, beweist die Tatsache, dass das erste geschlossen und das zweite geöffnet hat.

Und in diesem gibt es sogar noch einen freien Tisch. Dass wir nicht zu früh gekommen sind, zeigt, dass sich das Lokal mehr und mehr füllt. Als einziges offenes Lokal ist es vermutlich der zentrale Treffpunkt für die Bevölkerung. Wahrscheinlich haben wir alles durcheinander gebracht. Es kommt vermutlich jeder an einem anderen Tag zu einer bestimmten Zeit hier her. Und wir besetzen jetzt einfach zusätzlich einen Tisch…

Als alle satt sind, fahren wir wieder ab. Es warten schon einige Leute auf einen freien Tisch. Nachspeise gibt es zu Hause aus dem Tiefkühlfach. Damit hat der dritte Urlaub offiziell begonnen und der Tag kann für beendet erklärt werden.

Dia 16 – Horta

Heute wird wieder mit gestaffeltem Badezimmerplan aufgestanden. Denn es gibt wieder eine Deadline. Denn heute beginnt die zweitägige Reise auf die nächste Insel. Frühstück wird aber nicht gestaffelt. Wir müssen uns von Freddy IX. verabschieden. Er war bis jetzt der beste Toaster auf dieser Reise. Allerdings muss festgehalten werden, dass es noch Luft nach oben gibt.

Als Special gibt es heute Pizzareste von gestern. Knusprig aufgewärmt in der Mikrowelle. Damit die auch mal was zu tun kriegt. Hat eh die ganze Woche nur gemeinsam mit der Kaffeemaschine Däumchen gedreht. Durch dieses Pizzamahl bleibt auch die Wurst übrig, die wir gestern extra für heute gekauft haben, weil wir sonst zu wenig haben.

Die Fähre fährt

Aber als schlaue Füchse stecken wir sie einfach in einen Koffer. Es lebe der Erfinder der Plastik-Verpackung! Naja, vermutlich lebt der nicht mehr. Auch müssen die letzten Kekse und das letzte Eis weg. Weil Ordnung muss sein. Im Kofferpacken ist jeder schon ein Profi. Das geht schon im Schlaf. Dann kommt die Betreuerin. Diesmal wieder eine andere.

Wir sagen ihr, sie soll sich das Haus anschauen, ob alles ok ist. Sie traut sich aber nicht. Zu groß ist wohl die Angst vor dem Chaos, das wir mutmaßlich produziert haben. Wahrscheinlich hat sich das nach unserem Aufenthalt in Povoacao schon auf den gesamten Azoren herum gesprochen. Damit endet offiziell unser zweiter Urlaub. Dabei sind wir ja gerade erst abgeflogen…

Abschied von Pico

Die Mietwagenrückgabe ist direkt am Hafen in Madalena. Dort fahren wir direkt hin. Sofort wird der richtige Parkplatz für unsere Mietwagenfirma gefunden. Toll, wie heute wieder alles wie am Schnürchen funktioniert! Als alle ausgestiegen sind, fällt Mura ein, dass wir aufs Tanken vergessen haben. Diesmal haben wir keinen gratis Tank mit dabei.

Also steigt Mura nochmal ein. Das tut er ja so gerne. Weil der Mann von der Vermietung daneben steht, kann er diesmal dabei nicht laut fluchen. Tami und ICBeter gehen derweil mit dem Gepäck ins Terminal. Als Mura mit dem vollgetankten Dacia zurück kommt, heißt es endgültig von ihm Abschied nehmen. Dem Dacia, nicht dem Mura. Fazit: Mura wird sich voraussichtlich keinen Dacia kaufen.

Gut, dass wir reserviert haben!

Dann wird das Gepäck eingecheckt. Mura sagt dem Typen sicherheitshalber, dass es für die 1150-Fähre nach Horta ist. Es geht nämlich noch eine um 1130 dorthin. Nicht, dass uns unser Gepäck voraus fährt und dann dort im Hafen herumliegt. Immerhin gibt es keine Fähre zu einem anderen Ziel. Die Zeit bis zum Boarden wird mit Warten verbracht. Das kennen wir schon.

Außer uns steigen noch ca. 15 Leute ein. Da ein Ticket weniger als 4 € kostet, dürfte der Profit für die Fährgesellschaft auf dieser Fahrt überschaubar sein. Bei herrlichem Sonnenschein geht die Fahrt los. Das heißt natürlich nicht, dass der Pico sichtbar wäre. Der hat brav seine Wolken. In Nullkommanix sind wir dann in Horta.

Horta in Sicht!

Das kennen wir schon, nur halt nicht bei Sonnenschein. Vom 1. Stock des Schiffes aus sieht ICBeter den Gepäckwagen von Schiff rollen. Er ist leer. Das ist vielleicht kein gutes Zeichen. Beim Baggage Claim angekommen stehen unsere Koffer dort einsam und alleine. Das Gepäck ist uns voraus gefahren und liegt seither hier herum.

Das war aber nur ein untauglicher Versuch der dunklen Mächte, uns an der Weltherrschaft zu hindern. Jeder nimmt sich seinen Koffer, dann geht jeder nochmal aufs Klo und dann reiten wir zum Taxistand. Den haben wir ja schon vor einigen Tagen ausfindig gemacht. Es steht sogar ein Kleinbus-Taxi dort. Das ist perfekt für unsere geschätzt 200 Koffer.

Horta von oben

Die Fahrt zum Hotel do Canal ist nur kurz. Im Kanalhotel hat Mura ein Einbettzimmer und ein Zweibettzimmer reserviert. Mura bekommt Zimmer 233 und die beiden anderen 319. Mura freut sich, dass er zwei Betten für sich alleine hat. Die anderen stehen erst einmal vor der Tür und können nicht rein.

Dank der modernen Technik gibt es heutzugtage keine Zimmerschlüssel mehr, sondern nur mehr Magnet- oder Chipkarten. Die werden jedes Mal auf die richtige Zimmernummer programmiert. Oder auch nicht. Dann kommt man nicht rein. Aber der Page kommt gerade mit den Koffern. Er lässt die Karte neu progammieren.

Horta Beach

Endlich geht die Tür auf. Die beiden ärgern sich, dass sie nur ein Bett für zwei Personen haben. Da hat sich die Rezeption wieder ausgezeichnet. Mura hat schon alles ausgepackt und im Zimmer verteilt. Also heißt es wieder einpacken und Piso wechseln. Jetzt, wo alles wieder seine Ordnung hat, steht einkaufen auf dem Programm. Cola und Wasser für die Wanderung.

Weil heute nicht Muras Wandertag ist, bleibt dieser im Hotel. Deshalb gehen heute ausnahmsweise nur Tami und ICBeter wandern. Der Wanderweg geht gleich neben dem Hotel los. Erst mal geht es steil bergauf. Dann ist man am ersten Hügel oben und kann sehen, wie schön es unten ist. Dann geht es steil bergab. Aber nur, um den nächsten Hügel in Angriff zu nehmen. Dabei geht es steil bergauf.

Von nun an ging’s bergauf

Oben angekommen kommt uns alles sehr bekannt vor, denn wir waren auf der Fajal-Tour schon einmal hier. Nur ohne Sonne. Nachdem alles fotografiert ist, geht es aber nicht zurück, denn es ist ein Rundweg. Das Gehen über den ersten Hügel spart man sich dabei am Rückweg. So ist man im Nu wieder beim Hotel. Mura hat inzwischen Hotpool und Dampfbad ausprobiert.

Monte da Guia

Das machen die anderen beiden jetzt auch. Sie schaffen es aber nicht, die Blubberblasen einzuschalten. Mura muss das kaputt gemacht haben. Es kommt noch eine in den Pool, die es auch nicht schafft. Also gibt Tami auf und lässt sich dampfgaren. Das Garen erinnert ans Essen, das heute noch aussteht. Mura hat ein Lokal gefunden, das gleich nebenan liegt.

Tami auf dem Weg zur Weltherrschaft

Dort wird hin marschiert. Das Lokal hat sogar zwei Pisos. Wir werden auf den oberen davon gesetzt. Man bekommt hier rohes Essen und einen heißen Lava-Stein und grillt sich sein Essen darauf selber. So sparen sie auch gleich noch den Koch ein. Unter den Gästen des Restaurants scheint Deutsch die vorherrschende Sprache zu sein.

  • Heimische Flora

Nachdem alles aufgefuttert ist, geht es zurück ins Hotel. Denn morgen ist wieder ein Reisetag und es heißt früh austehen!

Dia 15 – Pocinho

Um 0730 sind wieder alle auf. Heute ist schon wieder der letzte komplette Urlaubstag auf Pico. Da es nur stark bewölkt ist und nicht regnet, herrscht perfektes Wetter. Das muss mit einer Wanderung ausgenutzt werden. Aber vor das Wandern wurde das Frühstück gestellt. Das ist ein Naturgesetz. Freddy IX. toastet brav alle Toasts.

Es wird a Wein sein…

Tami isst seinen Aufstrich, der aussieht wie Schuhcreme, auf. Butter ist noch bis Dezember vorhanden. So lange können wir aber nicht hier bleiben. Dann geht jeder nochmal in den Pool. Sogar Tami, der bis jetzt immer verweigert hat. Wärmer ist das Wasser nicht geworden. Aber wir wissen schon seit Madeira, dass Regen das Wasser nicht erhitzt.

Der Blick zum Pico zeigt, dass kein Pico da ist. Also herrscht wieder typisches Inselwetter. Oben Wolken und Nebel, an der Küste sonnig. Naja, bewölkt. Aber ohne Nebel. Also wird der hinterlistige Plan ausgeheckt, heute an der Küste zu wandern. Mura hat heute seinen Ruhetag, da gestern Wandertag war. Dass der wegen Regens ausgefallen ist, ist irrelevant.

Küste

Also machen sich diesmal Tami und ICBeter auf den Weg. Die Fahrt dauert nur ein paar Minuten, da der Startpunkt in der Nähe unseres Hauptquartiers ist. Der Weg geht Richtung Norden. Zuerst am Ufer entlang. Aber nicht über Stock und Stein, sondern über asphaltierte Straßen. Dann geht es einen Weinberg hinauf. Dort liegen die Weinstöcke grundsätzlich am Boden und rund herum ist eine Mauer gebaut. Scheint dort oft windig zu sein.

Mehr Küste

Danach geht es wieder an die Küste. Inzwischen fängt es zu nieseln an. Das zählt aber nicht als Regen. Trotzdem wird umgedreht, denn wir haben den halben Weg schon wieder absolviert. Bei der Hälfte umzudrehen hat sich bewährt. Bei der Hälfte der Hälfte hört es dann auf zu nieseln und die Sonne erschient. Also müssen alle Fotos vom Hinweg noch einmal gemacht werden.

Uns bleibt auch nichts erspart. Schließlich kommen wir wieder zum Auto. Das hat brav auf uns gewartet. Weil wir jetzt schon auf halbem Weg nach Madalena sind, wird dorthin weiter gefahren. Etwas außerhalb des Zentrums wird geparkt und zum Hafen marschiert. Dann durch kleine Gassen zum Kirchenplatz. Dort wird ein Souvenir-Shop entdeckt.

Noch mehr Küste

ICBeter muss noch ein T-Shirt kaufen. Im Shop in Ponta Delgada haben die 23 € gekostet. Hier gibt es sie um 10 €. Ja, im Einkauf werden die wohl 1,50 gekostet haben. Aber die in Ponta Delgada sicher auch. Außerdem fragt er das Mädchen an der Kassa, ob es Kalender gibt. Sie versteht das englische Wort „calendar“ aber nicht.

Wozu braucht man als Verkäuferin in einem Souvenir-Shop schon Englisch? Da verirrt sich doch sicher niemand her, der nicht Portugiesisch spricht. ICBeter schaut am Handy nach, was calendar auf Portugiesisch heißt. Calendario. Das versteht sie. Hat aber keinen. Also wird anderes Zeug gekauft. Noch eine kleine Fotorunde und es geht zurück zum Auto.

Auch Vaca ist an der Küste

Weil auf dem Weg nach Hause der Continente liegt, wird dort hingefahren. Wir waren schon lange nicht dort. Es werden aber nur zwei Sachen gekauft. Daher können wir erstmals den Self Checkout testen. Man kann sogar die Sprache einstellen. Zumindest dann, wenn man weiß, was „Sprache“ auf Portugiesisch heißt. Sogar Deutsch gibt es. Dann kann man den Startknopf drücken. Nachdem beide Barcodes eingescannt sind, muss man nur noch auf Fertig drücken.

Außerdem gab es noch Küste

Dann auf bezahlen. Dann Zahlungsmittel auswählen. Kreditkarte. Dann kann man die Kreditkarte auch schon ans Bezahlterminal halten. Schon kommt der Kassabon raus. Rausgehen kann man aber nicht so einfach. Dazu muss man zuerst einen QR-Code scannen. Auf den Azoren stehen sie auf QR-Codes. Ein kurzer Blick auf den Kassabon zeigt, dass dort einer drauf ist. Mit dem geht auch die Tür auf. Ein großer Schritt in Richtung Weltherrschaft!

Und zum Schluss Küste

Froh darüber, wie einfach uns die moderne Technik das Leben macht, verlassen wir zum letzten Mal den Continente und fahren nach Hause. Schnell wird noch ein Chips & Cola-Mittagessen eingeworfen. Dann muss der morgige Reisetag geplant werden. Die Tickets für die Fähre sind schon online gekauft worden. € 3,80 pro Person inklusive Gepäckabgabe.

Blick auf Fajal

Auch wird schon mal geschaut, was man außer Wandern auf Flores noch machen kann. Die Insel ist nämlich nochmal kleiner als Pico. So vergeht die Zeit bis zum Abendessen. Da heute keiner ins Restaurant gehen will, wird Pizza geholt. In Madalena gibt es eine Abhol-Pizzeria. Es gibt die Pizzas in 5 verschiedenen Größen: Xlarge, Large, Medium, Small und für eine Person.

Pizza medium

ICBeter nimmt Small, die anderen sicherheitshalber Medium. Die Angst, hungrig zu Bett gehen zu müssen, ist einfach zu groß. Tami und ICBeter fahren hin. Wir finden sogar ohne Navi zur Pizzeria. Das soll uns erst mal einer nachmachen. Wartezeit 45 Minuten. Also stürzen sich die beiden derweil ins Nachtleben von Madalena. Das bedeutet dort, dass man spazieren geht und die Auslagen der Geschäfte anschaut.

  • Heimische Flora

Das Essen ist pünktlich fertig. Auch heim wird ohne Navi gefunden. Die Angst, hungrig schlafen zu gehen, stellt sich als deutlich unbegründet heraus. Insgesamt eine halbe Pizza bleibt fürs Frühstück morgen noch übrig. Nachdem sich nach der Pizza-Schlacht keiner mehr rühren kann, wird der Tag für beendet erklärt.

Dia 14 – Azoren-Tief

Die Wettervorhersage hat für heute 80 % Regenwahrscheinlichkeit angezeigt. Also wird erst mal vorsichtig geplant: Erst mal schauen, was kommt. Der erste Programmpunkt kann ohnehin wetterunabhängig durchgeführt werden. Das Frühstück. Da jeder weiß, dass das Frühstück die wichtigste Mahlzeit des Tages ist, wird das in Ruh angegangen.

Freddy IX. hat gestern einen Ruhetag bekommen. Heute muss er wieder hackeln. Toasts und Vollkorntoasts am laufenden Band. Als Special gibt es heute Thunfisch in Olivenöl. Dazu wie immer Cola und Orangensaft. Die Babybell-Käse gibt es in drei Farben für drei Sorten. Man schmeckt zwar kaum einen Unterschied, aber darauf kommt es ja nicht an.

Freddy IX

Für schlechte Tage wurde schon daheim ein Plan ausgetüftelt. Es gibt ganz in der Nähe eine große Lavahöhle, für die 4 x täglich eine Führung angeboten wird. Das ist gut. Auf der Homepage der Höhle wird schnell nachgeschaut, wann die Führungen sind. Dabei wird der Hinweis erspäht, dass die Höhle aus Sicherheitsgründen gesperrt worden ist. Das ist schlecht.

Man kann zwar ins Visitor Center gehen und sich die Höhle theoretisch erklären lassen, aber das wird gelassen. Erst mal abwarten, wie das Wetter wird. ICBeter plant dann eine Runde Minigolf am Miniminigolfplatz zu spielen. Aber da beginnt schon der Regen. Das ist die Gelegenheit zu versuchen, den Fernseher mit dem DLNA-Server auf dem Notebook zu verbinden.

Der Pico ist der Endgegner im Minigolf

Damit erspart man es sich, die Bilder auf einen Stick zu kopieren und den dann anzustecken. Nach nur einer Viertelstunde installieren und konfigurieren und Zugriffsrechte setzen, findet das Handy die Fotos am Laptop. Jetzt muss nur noch am Fernseher der DLNA-Client gefunden werden. Nach nur 5 Minuten suchen, wird der gefunden. Jetzt muss nur noch eingestellt werden, dass die Fotos mit einer automatischen Diaschau angezeigt werden.

Nach nur 2 Minuten wird das gefunden. Jetzt können alle Urlaubsfotos angeschaut werden ohne umständlich mit dem Stick zu hantieren. Ein großer Schritt in Richtung Weltherrschaft! Dann hat es auch aufgehört zu regnen. Also wird schnell eine Runde Minigolf gespielt. Alle drei Löcher! Nach dem Sport kommt Ruhe. Die Liege wird zum Pool gestellt und mit Chips und Cola ausgestattet.

So kann man gemütlich liegen. Zumindest ein paar Minuten, denn dann kommt der Regen. Zum Glück kann man ja jetzt am Fernseher Fotos anschauen, ohne mit einem Stick hantieren zu müssen. Mura hat beim Continente eine Konserve Würstl gekauft. Da jeder weiß, dass das Mittagessen die wichtigste Mahlzeit des Tages ist, werden die gekocht. Michelin-Sterne gewinnen sie aber keine.

Mangels Wanderfotos erfreuen wir euch mit einem Wohnzimmerfoto

Weil wieder Regenpause ist, geht Mura dann in den Pool. Leider fängt es dann wieder an und er wird nass. Also muss die Aktion wieder abgebrochen werden. Drinnen stürzt inzwischen der DLNA-Server am Notebook ab und die Diaschau ist beendet. Um sie fortzusetzen, müsste mit der Fernbedienung das letzte gezeigte Foto rausgesucht werden. Von insgesamt 3000.

Also werden mal Pläne für die nächsten Tage gemacht. Vor allem für übermorgen, wenn es wieder auf eine andere Insel geht. Draußen wechseln sich Regen und starker Regen ab. Leider müssen wir nochmal raus. Weil soviel im Haus kaputt war, hat uns der Vermieter ins Restaurant der Verwalterin eingeladen. Wenn man auf fremde Kosten futtern kann, darf man das nicht auslassen. Vor allem, weil ja jeder weiß, dass das Abendessen die wichtigste Mahlzeit des Tages ist!

Als die Zeit gekommen ist… regnet es. Also rennen alle schnell zum Auto und los geht die Fahrt nach Madalena. Vor dem Lokal ist sogar ein Parkplatz frei. Aber es ist ein komisches Muster darauf aufgezeichnet. Das heißt sicher Parkverbot, denn es steht keiner dort. Also wird nochmal um den ganzen Block gefahren und auf einem größeren Parkplatz stehen geblieben. Muss man halt weiter gehen. Es regnet übrigens.

Man sieht kein Meer mehr

Drinnen ist schon ein Tisch für uns reserviert. Also kein Essen im Freien heute. Auf ca. 40 m² stehen 6 Tische und die ganze Bar. Es werden wieder Shrimps zur Vorspeise bestellt. Dann Fleisch, Oktopus und Tintenfisch. Beim Verlassen des Lokals regnet es. Am vorher freien Parkplatz direkt vor dem Lokal steht jetzt einer.

Als wir losfahren wollen, ist die Scheibe komplett beschlagen. Da trifft es sich gut, dass der Bordcomputer abstürzt. Den zu rebooten dauert nämlich lange genug, dass die Scheibe dann wieder frei ist. Die einzelnen Komponenten dieses Autos sind eben perfekt aufeinander abgestimmt. Zuhause angekommen müssen dann noch Eis-Vorräte vernichtet werden. Denn unser Aufenthalt hier neigt sich schon wieder dem Ende zu.

Dia 13 – Fajal

Heute wird gestaffelt aufgestanden. Nicht zufällig, sondern geplant. Denn heute heißt es einen Termin einhalten. Es wird mit der Fähre auf die Nachbarinsel Fajal gefahren. Das ist nicht so eine Fähre, die alle 30 Minuten fährt wie die von Larkspur nach San Francisco. Die fährt nur alle paar Stunden. Also muss man pünktlich sein.

Drüben ist dann eine Tour gebucht worden, die die wichtigsten Punkte der Insel zeigt. Da bei dieser ein Mittagessen inkludiert ist, kann das Frühstück ausfallen. So kommen wir unter Einhaltung eines strengen Badezimmerplans rechtzeitig weg. Die Fähre legt in Madalena ab. Dort am Hafen gibt es viele Parkplätze. Es gibt aber auch exakt so viele Autos wie Parkplätze dort.

Wir schiffen uns ein.

Als Profi-Portugal-Reisende wissen wir aber, das man das Auto überall hinstellen kann, wo nicht explizit ein Parkverbot ist und man den Verkehr nicht allzu sehr blockiert. Also wird die Karre 200 m weiter bei einer Mauer abgestellt. Außer uns steht noch ein zweites Auto da, also kann nichts sein.

Die Tickets wurden schon vorher gekauft. Das spart Zeit. Zeit, die wir jetzt mit Warten verbringen können. Und mit Zuschauen, wie die Fähre anlegt. Es ist übrigens kein Speedboat, sondern so ein richtiges Schiff. Erst fahren die Autos runter. Dann gehen die Leute raus. Dann fahren die nächsten Autos rauf, dann bringt die Rettung Patienten aufs Schiff. Zum Schluss dürfen die Fußgänger einsteigen.

Land in Sicht!

Wir gehen ganz hinauf in den 2. Piso. Dort hat man den Überblick. Es ist bewölkt, aber es regnet nicht. Als alter Pfadfinder sieht ICBeter gleich, dass das so bleiben wird und uns kein Regen droht. Das Schiff legt ab und in etwa einer halben Stunde sind wir in Horta, der Hauptstadt von Fajal. Ein paar Minuten muss man zum Treffpunkt gehen.

Zum ausgemachten Zeitpunkt kommt dann der Kleinbus. Außer dem Tourguide sind noch zwei aus den USA mit dabei. In 5 Stunden kann man von der Ostküste auf die Azoren fliegen. Das ist schneller, als aus Wien. Naja, mit Umsteigen halt. Los geht es gleich zum ersten Halt. Er ist auf einer Anhöhe neben der Stadt. Oben stehen 4 Polizisten herum.

Eingebuchtet

Was sie dort bewachen, erschließt sich auf den ersten Blick nicht, denn es ist sonst niemand da. Also können sie nur wegen uns da sein. Dann geht es zum zweiten Stopp. Es ist Capelinhos. Das ist das jüngste Stück Land der Azoren. Die letzten Vulkanausbrüche waren hier 1958.

Dort steht auch ein alter Leuchtturm. Man kann auch einen Hügel aus Vulkanasche rauflaufen. An sehr windigen Tagen fliegt einem hier der Sand ordentlich um die Ohren. Heute ist ein sehr windiger Tag. Etwa 100 km/h. Gefühlte 300. Jedenfalls mindestens ein Hurrikan der Kategorie 4. Wenn man genug Sand zwischen den Zähnen spürt, weiß man, dass es Zeit ist wieder runter zu gehen.

Vulcao des Capelinhos

Der Guide erzählt auch über die Geschichte der Insel. Nach einem Vulkanausbruch im 17. Jahrhundert sind viele Einwohner nach Brasilien ausgewandert. Nach dem Ausbruch 1957/58 dann viele in die USA. 1998 gab es ein großes Erdbeben, dass viele Häuser zerstört hat.

In Horta ist auch ein Spital, das für drei Inseln zuständig ist. Daher fahren auch immer Rettungsautos auf die Fähre. Dann geht es zum Ufer hinunter. Man kann ganz bis dort hin gehen, wo die Wellen enden. Tami traut sich aber nicht.

Leuchtturmprojekt

So wird ein Miradouro nach dem anderen abgeklappert. Während bei Capelinhos noch die Sonne durchgekommen ist, ist es jetzt stark bewölkt. Dann gibt es Mittagessen. Wir sind in einem Lokal mit einem All you can eat Buffet. Es gibt Huhn, Rindfleisch und Thunfisch. Der Thunfisch ist sogar recht gut. Dann gibt es noch ein Eis und ein Stamperl.

Vaca trotzt dem Hurrikan

Dann geht es wieder weiter. Wir kommen zu Miradouro de Nossa Senhora da Conceição. Ein riesiges Monument mit einer überdimensionalen Marienstatue. Kurz nachdem wir dort angekommen sind, bleibt ein großer Bus stehen und eine Horde deutscher Rentner fällt über den Ort herein. Da hilft nur rasche Flucht und so geht es weiter.

Es geht höher hinauf und das heißt auf so einer Insel meistens rein in Nebel und Regen. Der Guide meint bei einem Stopp, dass hier eine schöne kleine Wanderung wäre. Es macht aber niemand Anstalten, den Bus verlassen zu wollen. Sogar Mura verzichtet heute aufs Wandern. So werden dann noch ein paar Stellen angefahren.

Das waren mal Häuser, bis der Vulkan ausgebrochen ist.

Dann geht es wieder zurück nach Horta. Dort regnet es immerhin nicht. Es gibt eine Stadtrundfahrt. Am Ende werden wir beim Hafen wieder raus gelassen. Bis zur Abfahrt der Fähre dauert es noch eine Stunde. Diese Stunde wird mit Warten verbracht. Wir finden auch den Taxi-Stand. Den werden wir auf dieser Reise noch brauchen. Warum wird aber noch nicht verraten.

In der Fähre geht ICBeter in den 1. Piso zu den Sitzen im Inneren. Mura und Tami gehen wieder in den 2. Piso hinauf. Als sie sehen, dass alle Sitze nass sind, gehen sie wieder runter. Als routinierte Touristen wissen sie nämlich, dass man dort, wo es nass ist, auch nass werden kann. Beispielsweise auf einem Speedboat. Da diese Erfahrung auf dieser Riese schon erledigt ist, wird das ausgelassen.

Die Welle

In Madalena angekommen schauen wir erst mal, ob das Auto abgeschleppt worden ist. Da beide Hausschlüssel im Auto sind, wäre es suboptimal, wenn wir es erst morgen früh wieder ausfassen könnten. Aber es ist noch da und es ist auch kein Strafzettel dran. Das ist ein großer Schritt in Richtung Weltherrschaft.

ICBeter muss dann noch Ansichtskarten aufgeben. Neben der Kirche gibt es Postkästen. Gleich zwei. Einen roten und einen blauen. Auf beiden steht das gleiche drauf. Jetzt ist guter Rat wieder teuer. Da sich auf Madeira der rote bewährt hat – die Karten sind nach drei Monaten angekommen – wird diesem wieder das Vertrauen geschenkt.

Badegelegenheit

Wie immer führt der Heimweg am Continente vorbei. Also wird erst mal eingekauft. Da wir heute schon Essen gegangen sind, wird nur was für Abendessen daheim gekauft. Da heute Martini ist, muss es eigentlich ein Gansl sein. Oder halt Ente, ist das gleiche. Also werden Enten-Kroketten gekauft und noch Sandwiches.

Damit lässt sich daheim arbeiten. Auch daheim hat der Hurrikan mindestens Stufe 3. Aber wir sind zuversichtlich, dass die Bude noch ein paar Tage durchhält. Weil heute schon wieder Halbzeit auf dieser Reise ist, muss ICBeter seine Wäsche waschen. Denn die ist genau auf die Hälfte berechnet worden. Damit die die Abendbeschäftigung gesichert.

Noch eine Bucht

Dia 12 – Inselrunde

Heute ist erst um 0730 Tagwache. Es wird immer später! Aber dafür ist es beim Frühstück auch immer schon hell. Quizfrage für unsere Blog-Leser: Wird es auf Pico, das weiter westlich liegt als Sao Miguel früher oder später hell als dort? Freddy IX. ist das auf alle Fälle egal, er toastet einfach brav seine Toasts. Als Special gibt es heute Tintenfisch in Öl.

Erstmals Sonnenschein am Morgen

Heute ist ein sonniger Tag. So viel Sonne hatten wir in der Früh auf dieser Reis vermutlich noch nie. Daher wird eine Wanderung rausgesucht. Sie liegt ganz im Osten der Insel. Und sie geht immer der Küste entlang, also ist sie logischerweise kinderleicht. Zum ersten Mal legt ICBeter Sonnencreme auf und Tami zieht die kurze Wanderhose an. Das Traumwetter muss genutzt werden.

Rohbauten

Auch Mura ist diesmal wieder dabei. Die Fahrt geht entlang der Südküste. Sogar der Pico lacht heute herunter. Wir fahren die gleiche Strecke wie gestern. Deswegen werden die Miradouros ausgelassen. Bis zu dem Punkt, an dem wir gestern losgegangen sind. Ab da ist alles neu. Ab da ist auch alles bewölkt. Immerhin regnet es nicht.

Vaca bei den Klippen

Nach etwa 30 Minuten sind wir im östlichen Teil. Es regnet. Aber das macht nichts, denn bis zu unserem heutigen Wanderstart sind es noch 15 Minuten Fahrt. ICBeter prognostiziert für diesen Zeitpunkt strahlenden Sonnenschein. Als wir ankommen hat es immerhin aufgehört zu regnen. Das gilt als exakt richtige Vorhersage.

Schöner Grasweg

Am Start der Wanderung gibt es genau zwei Parkplätze. Alle sind frei. Der Weg geht entlang der schwarzen Klippen. Es ist ein schöner Weg über Grasböden, der eben dahin geht. Links davon gehen die Klippen 20 m runter, aber der Weg ist schön breit. Es stehen überall halb fertig gebaute Häuser. Alle nach der selben Machart.

Mura und Tami auf der Weg zur Weltherrschaft

Die Baustellen sind aber verwaist. Keine Maschinen und keine Arbeiter da. Wahrscheinlich ein Signa-Projekt. Es kommen dann ein paar Hindernisse in Form von Felsen, die zu überwinden sind. Aber das wird alles gemeistert. Dann ist plötzlich der Gras-Weg zu Ende. Es sind nur mehr schwarze Lava-Steine da. Über die muss rüber marschiert werden. Die 20 Meter, die es zum Meer runter geht sind auch nicht weniger geworden.

Küste

Mura entscheidet, dass es für ihn für heute genug ist. Immerhin war es heute über 10 Mal so weit wie letztes Mal. ICBeter und Tami gehen noch ein Stück weiter, um zu sehen, ob der Weg besser wird. Spoiler: Wird er nicht. Es wird zu einem lustigen Geklettere zwischen schwarzen Felsen. Also wird auch hier Kehrt gemacht. So wie gestern ist die Hälfte des Weges absolviert. Hin und Zurück macht das einmal den Weg.

Das Goldtöpfchen ist im Wasser!

Am Rückweg wird dann eines der Häuser genauer in Augenschein genommen. Sollte wohl ein Feriendorf werden. Ein großer zweigeteilter Raum und Klo/Bad. Und in der Mitte zwischen den Häusern große Gebäude für alle. Nächster Programmpunkt ist die Inselumrundung. Einmal rund herum und alle Miradouros anschauen.

Miradouro

Kurz gibt es mal wieder Regen, aber das kann uns jetzt nichts mehr anhaben. Wenn man eine komplette Runde um die Insel macht, kommt man zwangsläufig beim Continente vorbei. Das trifft sich gut, denn gestern waren wir dort nicht. Also wird wieder ordentlich eingepackt. Natürlich haben wir wieder keine Sackerl mitgenommen und müssen wieder neue kaufen.

Noch ein Miradouro

Wider Erwarten fragt uns die Kassiererin nicht, wo wir denn gestern waren. So, als hätte sie uns gar nicht vermisst. Pfff… Dann geht es mit der Beute nach Hause. Mura testet dann, ob der Pool inzwischen wärmer geworden ist. Nicht wirklich. Also wird das wieder beendet. Am Sonntag hat man hier ein spezielles Problem. Da sind nämlich fast alle Lokale zu.

Und noch ein Miradouro

Die Supermärkte haben offen, aber die Lokale zu. Wer aus Österreich stammt, wähnt sich hier auf einem anderen Planeten. CCO Mura muss eine ganze Weile suchen, um im Internet ein offenes Lokal zu finden. Falls das doch nicht offen hat oder keine freien Tische hat, ist der Burger King unser Plan B. Der ist gleich beim Continente.

Der Pico zeigt sich!

Also wird frohen Mutes losgefahren. Als wir beim Burger King vorbei kommen, ist es dort finster. Plan B ist also gestrichen. Bleibt noch Plan A. Das Restaurant hat wirklich offen. Es ist auch fast niemand drin. Also bekommen wir einen Tisch. Bier gibt es keines, das ist ein Minuspunkt. Auch sind die Kellner nicht die schnellsten.

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Aber das Essen ist gut und das ist auch kein unwichtiger Punkt. Ähnlich wie im Thermalbad in Furnas gilt auch hier das Prinzip: Man spricht Deutsch. Einheimische verirren sich am Sonntag scheinbar nicht in ein Lokal. Nach dem Essen geht es schnell nach Hause, denn morgen heißt es früh aufstehen, denn es ist ein umfangreiches Programm vorgesehen.