Dia 11 – Sao Joao

Um 0700 ist wieder Tagwache. Zum Frühstück probiert Tami einen Aufstrich aus, dessen Inhalt er nicht entziffern kann. Wir hoffen, dass er ihn zumindest in der Lebensmittel-Abteilung gefunden hat. Freddy IX. tostet brav die Continente-Toasts. Der Plan für heute ist, den Süden der Insel zu erkunden. Da Mura gestern dabei gewesen ist, hütet er diesmal das Haus.

Miradouro 1

Außerdem kommt heute das Mädchen zum Putzen und das will er nicht alleine lassen. Also fahren Tami und ICBeter los. Das Navi führt uns zielsicher ans Ziel. Es ist eine Küstenwanderung. Die Geht über 8 km in eine Richtung und dann wieder zurück. Es gibt aber einen schlauen Trick, wenn man nicht 16 km gehen will: Man dreht einfach schon vor dem Ende um!

Miradouro 2

Wir sind halt echte Profis, denen keiner was vormachen kann. Die Wanderung führt zu mehreren Miradouros, wo man viel Meer, viel Strand und noch viel mehr Meer sehen kann. Das kann man sich solange anschauen, bis man kein Meer mehr sehen kann. Es geht auch durch mehrere Ortschaften durch. Es gibt auch wieder einen öffentlichen Badeplatz.

Miradouro 3

Auch hier badet keiner, also lassen wir es auch. Man kann bis ganz nah ans Wasser gehen. Also bis dort hin, wo die Wellen enden. Wenn man schlau ist, hält man trotzdem einen Sicherheitsabstand. Denn einige Wellen sind größer als die anderen. Wenn man nicht schlau ist, kommt irgendwann so eine größere Welle und man steht 15 cm unter Wasser.

Bis zu den Wellen. Nasse Füße inklusive.

Wenn man dann mehr Glück als Verstand hat, hat man feste Wanderschuhe an, die für eine Weile wasserdicht sind. Wenn man nur Wander-Turnschuhe hat, sind die gleich mit Wasser gesättigt. Aber Tami ist das ja schon vom Whale Watching gewohnt. Wenn jetzt noch im Meer ein Wal auftaucht, ist das Dejavu-Erlebnis perfekt.

Gebrauchtwagen-Okkassion: Erstbesitz mit leichten Gebrauchsspuren. Pickerl bis 1987.

Also geht es weiter. Wir sind ja nicht zum Spaß da. Joggen scheint auf Pico kein Volkssport zu sein. Wir sehen heute zum ersten Mal eine im Jogging-Outfit. Und die marschiert nur. Immerhin unterbricht sie sogar ihr Telefonat, um Hallo zu uns zu sagen. Wahrscheinlich liest sie unseren Blog und erkennt uns sofort.

Miradouro 4

Weil man aus Schaden klug wird, gehen wir am Rückweg nicht zu den Wellen hinaus. Die schauen zwar jetzt ganz harmlos aus, aber wir kennen die Tricks von denen jetzt schon. Bei einem Aussichtspunkt sieht Tami am Handy, dass weiter oben eine kleine Straße ist, die wir am Hinweg noch nicht gesehen haben. Gleich in der Nähe ist ein Schild, das anzeigt, dass es dort zur Straße geht.

Küste

Zwar auf Portugiesisch, aber das beherrschen wir inzwischen ja bekanntlich schon perfekt. Es ist eine Steintreppe, die bergauf geht. Ziemlich bergauf. Ziemlich sehr bergauf. So ähnlich wie auf Hawai’i am Coco Crater Hike. Aufmerksame Blog-Leser wissen Bescheid. Aber der Weg ist nicht so weit wie damals. Es ist übrigens ein besonderer Zufall, dass Mura auch damals nicht mit dabei war.

Tami auf dem Weg zur Weltherrschaft

Das Auto hat inzwischen brav auf uns gewartet. Die Rückfahrt wird wieder ohne Navi angetreten, denn wir kennen die Insel inzwischen in- und auswendig. Das Mädchen ist kurz nach unserer Abfahrt gekommen. Mura meint, sie ist wohl schon ein paar Jahrzehnte lang ein Mädchen. Jedenfalls schaut es, als sie wieder weg ist, wieder zivilisiert aus. Das war, nachdem wir drei Tage hier gehaust haben, natürlich nicht mehr so.

Quizfrage: Gegen welche Pool-Regel haben wir verstoßen?

Außerdem hat Mura – unter Mithilfe des Technikers – die Klimaanlage repariert. Warum sie kaputt war? Es ist ein chinesisches Modell. Auch der Hausbesitzer war da. Mura hat also ordentlich Audienz gehalten. ICBeter testet dann wieder den Pool. Heute ist er schon deutlich wärmer als gestern. Es können schon 4 Längen geschwommen werden statt einer.

Irgendwann kommt dann wieder die Zeit des Abendessens. Mura hat wieder ein neues Lokal in Madalena rausgesucht. Dort ist sogar noch ein Tisch frei. Am Fernseher läuft hier aber kein Fußball, sondern Nachrichten. Wir sind uns daher nicht ganz sicher, ob wir immer noch in Portugal sind. Es werden wieder allerhand Fischsachen gefuttert.

  • Heimische Flora

Dann geht es nach Hause, ohne beim Continente stehen zu bleiben! Das ist ein Novum. Es fehlt uns für morgen an nichts. Wahrscheinlich machen die sich jetzt Sorgen, weil wir heute nicht vorbei gekommen sind. Daheim angekommen wird noch die Internet-Verbindung ausgenutzt und der Tag für beendet erklärt.

Dia 10 – Sao Roque

Erst um 0700 sind alle aufgestanden. Anscheinend passen sich langsam alle an die neue Zeitzone an. Zum Frühstück gibt es heute als Special Muscheln. Freddy IX. tostet brav seine Toasts, auch wenn man beim Auswerfen immer noch nachhelfen muss. Bimbo-Toast gibt es beim Continente nicht. Deshalb wurde Continente-Toast gekauft. Der hat auch Normalgröße.

Der Blick nach Süden schaut gut aus

Tami hat schon vor dem Frühstück geduscht. Als ICBeter dran ist, geht nach drei Minuten das Warmwasser aus. Vielleicht muss es sich einfach noch aufheizen. Aber auch eine Stunde später gibt es im ganzen Haus kein Warmwasser. Also muss wieder eine Whatsapp geschickt werden. Da trifft es sich gut, dass die Betreuerin selbst eine Nachricht geschickt hat, ob denn jetzt eh alles ok sei.

Der Blick nach Norden nicht so

Da kann gleich nein zurück geschrieben werden. Es wird gleich jemand vorbei geschickt. Tatsächlich kommt nach kurzer Zeit jemand und fährt zur Garage. Kurz darauf geht alles wieder. Wahrscheinlich eine neue Gasflasche angeschlossen. Wir sind schon neugierig, was in unserem verwunschenen Haus als nächstes passieren wird.

Canyoning?

Dann kann es ja losgehen. Heute ist der Wanderweg „Ladeira dos Moinhos“ geplant. Er hat nur 3,4 km und 162 Höhenmeter, also kommen heute alle mit. Mura versucht heute, im Auto auf den Rücksitz einzusteigen, muss aber vor den zu kleinen Türen kapitulieren. Es geht in den Norden der Insel. Nach Sao Roque. Dort ist der Startpunkt. Es ist dort ein Parkplatz für genau ein Auto. Nämlich unseres.

Vaca genießt die Aussicht

Die Sonne scheint, aber in den Bergen hängen die Wolken. Die werden dort aber sicher bleiben. Das kennen wir von Madeira. Auf dem Berg hängen die Wolken und es regnet andauernd. An der Küste ist herrlicher Sonnenschein. Dann geht es los, immer der Markierung nach. Mura geht doch nicht den ganzen Weg mit. Als die Fitnessuhr eine runde Kilometer-Anzahl zeigt, dreht er um.

Gelegenheitskauf: Lichtdurchflutetes Eigenheim mit schönem Vorgarten

ICBeter und Tami verfehlen nur einmal kurz den Weg. Als der wieder gefunden wird, geht er entlang eines Baches. Irgendwann geht der Weg dann in ein paralleles ausgetrocknetes Bachbett über. Dann in ein nicht mehr ausgetrocknetes. Da es auch noch gut bergauf geht, ist es eine richtige Canyoning-Erfahrung.

Naturbad Sao Roque

Nach dem Canyon kommt eine asphaltierte Straße. Die Kühe schauen uns alle entgeistert an. Es kommen wohl nicht viele Menschen hier vorbei. Nach einem kurzen Straßenstück geht es wieder bergab. Wieder entlang eines Baches. Irgendwann vereinigen sich dann Bach und Gehweg. Aber nicht mit einem kleinen Rinnsal wie bergauf, sondern mit knietiefem Wasser und einem kleinen Wasserfall.

Miradouro 1

Da das jetzt echtes Canyoning wäre, wird zum Rückzug geblasen. Zurück bei einer Straße will gerade ein anderer Wanderer diesen Weg nehmen. Wir sagen ihm Bescheid. Bis zum Bach geht er aber trotzdem noch. Am Handy wird schnell der beste Weg über die Straßen zum Ausgangspunkt gesucht. Der wird dann marschiert. Alte Pfadfinder verirren sich eben nie. Vor allem die mit GPS.

Miradouro 2

Mura und das Auto werden angetroffen. Jetzt steht Sightseeing auf dem Programm. Es gibt ein Naturbad in der Nähe. Dort wird hingefahren. Es badet aber niemand. Danach stehen noch einige weitere Miradouros an der Küste auf der Liste, die abgearbeitet wird. Auch an Weingärten kommen wir vorbei. Die sehen etwas anders aus als im Burgenland. So mit seltsamen Steinmauern.

Der Pico ist erstmals zu sehen!

Alle unsere Ausfahrten haben eine gemeinsame Konstante: Wir kommen beim Continente vorbei. Es muss wieder allerhand nachgekauft werden. Dann geht es ab nach Hause. Mal sehen, ob wieder etwas kaputt geworden ist. Auf den ersten Blick nicht. Weil Mura am Vormittag schon den Pool getestet hat, muss ICBeter das jetzt auch tun.

Miradouro 3

Das Wasser ist leider nicht so warm, wie im Hotpool in Povoacao. Auch nicht so warm wie im Coldpool. Also wird die Aktion nach einer gefühlten halben Stunde beendet. In der Küche droht der Plastik- und Metallsack schon überzugehen. Zum Glück kommt das ominöse Mädchen morgen und wird das alles ausleeren.

Miradouro 4

Weil er heute schon einmal aus dem Haus gewesen ist, verweigert Mura das Mitfahren zum Abendessen. Also fahren ICBeter und Tami schnell zum Roadside Cafe vor der Ortschaft. Dort sind alle Tische frei. Das Aussuchen des Essens geht flott, denn es gibt nur Burger. Entweder mit Rindfleisch oder Hendl. Entweder mit Pommes oder ohne. Die Kellnerin weiß die ganze Speisekarte auswendig.

Miradouro 5

Sie ist gleich Köchin und Barkeeperin in Personalunion. Natürlich gibt es einen großen Fernseher mit Fußball. Kein Spiel, aber Berichte über Fußball. Die Burger sind keine Delikatessen, aber für 8 € für einen Burger mit Pommes + 1 Getränk nicht schlecht. Am Abend werden noch Pläne für die kommenden Tage gewälzt und der Tag für beendet erklärt.

Weingärten
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Dia 9 – Lago do Capitan

Die Nacht war kühl und die Klimaanlage heizt nicht. Heizung gibt es hier sowieso keine. Um 0700 sind aber alle auf. Weil es keinen Hotpool gibt, wird auf das Morgen-Schwimmen verzichtet. Also wird gleich mit dem Frühstück begonnen. Der Toaster ist baugleich mit dem in Povoacao. Wir geben ihm den Namen Freddy. Der ist damit Freddy IX.

Er wirft die Toasts zwar aus, aber auch nicht bis ganz nach oben. Auch ihm muss man ein wenig nachhelfen. Die geschenkten Toasts sind deutlich kleiner als die normalen. Etwa 75 % davon. D. h. man muss 4 davon essen, um 3 Toasts gegessen zu haben. Heute gibt es zusätzlich zur üblichen Wurst Thunfisch-Pastete.

Lago do capitan

Heute ist schlechtes Wetter angekündigt, aber draußen ist es nur mäßig bewölkt. Das kann nur bedeuten, dass die Vorhersage falsch war. Also geht es ab zur ersten Wanderung. Diesmal gehen Tami und ICBeter mit. Mura muss warten, bis die Betreuerin kommt, um die Probleme mit Heizung und Abfluss zu lösen.

Das Navi ist schnell programmiert. Erste Erkenntnis des Tages: Das Navi sucht nicht den schnellsten, sondern den kürzesten Weg. Und wenn der über kaputte Feldwege geht, auf denen man nur 30 fahren kann. So wird eine halbe Stunde damit verbracht, denn allergrößten Schlaglöchern auszuweichen. Nach jedem 20. Schlagloch geht der Restkilometerzähler am Navi um 1 km nach unten.

Die Wolken sehen harmlos aus

Dann kommt eine Abzweigung und das Navi meint, bitte noch weiter nach oben Richtung Pico – dem großen Vulkan. Da wird angehalten und auf Tamis offline Navi geschaut, ob nicht doch eine richtige Straße in der Nähe ist. Tatsächlich ist eine ganz in der Nähe. Nur ca. 30 Schlaglöcher weiter ist so eine richtige Straße für Autos. Ab da geht es jetzt flott. In wenigen Minuten sind wir am Ziel.

Es ist der Lago Capitano. Ein kleiner See. Eigentlich eher ein Teich. Aber auf Pico, wo es keine großen Seen gibt, gilt das als See. Er wird von Enten und Kühen bewohnt. Letztere sind aber am Ufer. Pünktlich als die Wanderschuhe angezogen sind, fängt es zu tröpfeln an. Aber es sind noch zwei andere Wanderer da, die trotzdem losgehen. Es wäre jetzt schon eine Niederlage, wenn wir aufgeben würden.

Sao Roque

Also wird losmarschiert. Es wechseln sich Sonnenschein und Nieselregen ab. Nach einer Weile kommt eine Abzweigung zu einem Miradouro. Sie ist schlecht angeschrieben, aber Tami entdeckt sie am Offline-Navi. Man sieht von dort runter zum Ufer und weiter bis zur nächsten Insel. Es handelt sich dabei vielleicht um das wieder aufgetauchte Atlantis. Spätere Recherchen haben aber ergeben, dass es Sao Jorge ist. Die ist nur 20 km Luftlinie entfernt.

Teilweise schaut jetzt sogar die Sonne durch. Im Westen ist eine Regenfront zu sehen. Tami meint, die wird zu uns herkommen. ICBeter sieht aber mit geschultem Auge, dass die Wolken von Süden nach Norden ziehen. Die Front wird also an uns vorbei ziehen. Als alter Pfadfinder erkennt man das sofort.

Regenbogenparade auf den Azoren

Es werden noch viele Fotos von den Küstenorten und der anderen Insel gemacht. Zur Garnierung gibt es noch einen Regenbogen. Der geht zwar nicht 180° durch, aber man ist zufrieden. Dann wird der Rückzug angetreten, denn die Regenfront ist jetzt da und es regnet. Kein Nieselregen, sondern Regen. Egal, die Fotos sind schon alle im Kasten.

Kurz vor Ende des Weges ist aber wieder die Sonne da. Also kann die Rückfahrt bei schönem Wetter angetreten werden. Das Navi wird nicht eingeschaltet, denn wir wissen, wohin das führt. Die Anzahl der Straßen auf Pico ist ohnehin recht beschränkt. Hier die falsche zu nehmen, ist eh schwierig. Unterwegs wird eine Gruppe von rund 40 Kühen getroffen, die über die Straße getrieben werden. So kommen wir zielsicher nach Madalena. Das ist dort, wo der Continente ist. Auch den werden wir ohne Navi finden.

Vaca ist wieder zurück beim See

Also wir in der zweiten Ortschaft nach Madalena sind, kommen darüber erste Zweifel auf und es wird umgedreht. Am Umdrehplatz ist eine Kirche, die noch schnell angeschaut wird. Wieder in Madalena folgen wir diesmal dem Schild, auf dem „Continente“ steht. So wie das unsere Urahnen gemacht haben, als es noch kein Navi gab. Die haben sich auf ihren Urin-
stinkt verlassen und sind nach Schildern und Karten gefahren.

So wird der Supermarkt sofort gefunden. Gleich daneben ist ein Elektronik-Geschäft. Tami braucht verschiedene Adapter und so Zeug. Er bekommt sogar alles. Dann werden noch Lebensmittel gekauft, die gestern vergessen wurden. Bevor die Heimfahrt angetreten wird, wird noch zu einem knallroten Gebäudekomplex gegangen, der gleich in der Nähe ist.

An der Küste geht es rund

Es ist ein Hotel. In 50 m Entfernung ist die Küste. Unsere Blog-Leser wissen seit der letzten USA-Reise: Das ist wie Wüste, nur kalt. Der starke Wind sorgt für ordentlich Wellengang. Das sorgt für schöne Wasserfontänen am Vulkangestein am Ufer. So wird das Ufer ein paar hundert Meter weit abgelaufen. Da erst am Rückweg wieder die Sonne scheint, müssen auf diesem alle Fotos noch einmal gemacht werden. Aber was tut man nicht alles für die Weltherrschaft.

Dann wird heim gefahren. Das Schlagloch hinter dem Continente, dem Mura gestern zweimal mit einem schnellen Ausweichmanöver entkommen ist, ist zugeschüttet worden. Es ist doch gut, dass wir ständig abgehört werden. So wissen die Behörden immer bescheid, wenn wir uns über etwas beschweren. Da wir das Vertrauen ins Navi verloren haben, wird auch der Rest der Heimfahrt ohne absolviert.

Mura hat inzwischen erfolglos auf die Betreuerin gewartet. Aber sie kommt angeblich noch. ICBeter nutzt die Zeit, um den Minigolf-Platz zu testen. Es sind 6 Bahnen, von denen aber 3 schon kaputt sind. Also ein Miniminigolfplatz. Es ist übrigens bemerkenswert, dass Libre Office „Miniminigolfplatz“ als korrektes Wort erkennt. Da soll einer noch sagen, künstliche Intelligenz funktioniert nicht.

Der Wind schlägt hohe Wellen

Am späten Nachmittag kommt die Betreuerin doch daher und repariert den Duschabfluss. Das ist ein großer Schritt in Richtung Weltherrschaft! Außerdem bringt sie zusätzliche Handtücher mit. Und einen mobilen Heizkörper. Dann wird es Zeit, das Internet auszunutzen. Zuerst wird geschaut, ob Trump tatsächlich die Wahl gewonnen hat, oder ob das nur ein lustiger Scherz der Medien gewesen ist.

Dann wird auf der Terrasse noch Blog geschrieben. Es geht zwar ein kalter Wind, aber die Terrasse wird mit bezahlt, daher muss sie auch ausgenutzt werden. So verrinnt die Zeit, bis das Abendessen ansteht. Kurz vor dem Weggehen sieht Tami, dass sich vor der Eingangstüre eine Wasserlacke gebildet hat. Ein kurze Umfrage ergibt, das niemand dort hin gemacht hat.

Bei genauerer Untersuchung der Sachlage kommt zu tage, dass das Wasser unter der verschlossenen Türe gegenüber dem Eingang kommt. Nachschauen warum geht nicht. Weil die Tür halt verschlossen ist. Also wird der Betreuerin wieder ein Whatsapp geschrieben. Die wird noch drei Monate Albträume von uns haben.

Dann geht es los. Die Betreuerin besitzt ein eigenes Restaurant. Dort fahren wir heute hin. Wenn wir ihr schon den letzten Nerv rauben, wollen wir wenigstens in ihrem Restaurant essen. Wir benutzen das Navi doch wieder. Es führt uns auch zielsicher zum Ziel. Das ist die gute Nachricht. Die schlechte ist, dass alle Tische belegt sind.

Jetzt ist guter Rat teuer. Und das, obwohl in Portugal alles ziemlich billig ist. Also wird die Gegend nach Alternativen abgesucht. Gleich gegenüber ist ein Bio-Lokal. Es sitzt aber fast niemand drinnen. Das ist verdächtig, also gehen wir weiter. Es wird eine Pizzeria gefunden. Die hat aber keine Sitzplätze, sondern man kann nur abholen.

Also wird wieder zurück marschiert und gewartet, bis im Lokal ein Tisch frei wird. Mura telefoniert inzwischen wegen der Überschwemmung im Haus. Der Hausbesitzer wird persönlich vorbei schauen und sich der Sache annehmen. Dann wird ein Tisch frei. Zwar nur draußen, aber besser als gar nichts. Ok, es ist kühl und windig, aber was tut man nicht alles für die Weltherrschaft. Und man ist nicht ganz im Freien, sondern in einem halboffenen Zelt.

  • Heimische Fauna

Weil das mittlere Bier gestern nur 0,2 Liter waren, bestellt ICBeter heute ein großes. Es sind 0,5 Liter. Scheinbar gibt es dazwischen nichts. Der Wind wird dann stärker und Regen setzt auch ein. Aber man wird nur ein bisschen nass. Es wird aber alles brav aufgegessen, damit schönes Wetter bleibt. Ab geht es nach Hause.

Dort ist die Überschwemmung behoben worden. Wieder ein Krise überstanden. Tami drückt dann im Badezimmer auf den Seifenspender und er bricht ab. Wenn wir das Haus nächste Woche verlassen werden, wird es abbruchreif sein. Bevor noch mehr kaputt geht, wird der Tag schnell für beendet erklärt.

Dia 8 – Pico

Unser letzer Tag auf Sao Miguel ist angebrochen. Wie schon 2022 wird nach ca. einer Woche die Insel gewechselt. Pico heißt die nächste Insel. Alle, denen wir erzählt haben, dass wir die zweite Woche auf Pico sind, haben uns gefragt, was wir denn eine ganze Woche lang auf Pico machen. Na mal sehen. Immerhin gibt es dort den Berg Pico.

Das Wetter für den heutigen Reisetag ist das beste seit langem. Die Webcams zeigen überall prächtige Fernsicht. Ein paar vereinzelte Wolken, aber sonst strahlender Sonnenschein. Falls der Chinese bei Poca do Inferno immer noch dort steht, kann er jetzt super Fotos machen. Für uns heißt es aber weiter ziehen.

Beim Frühstück wird noch soviel Wurst und Käse vertilgt wie möglich. Vom Vollkorntoast bleibt nur eine Scheibe übrig, der dicke Bimbo wird komplett aufgegessen. In der Nacht war wohl ein Stromausfall, denn die mühsam eingestellte Uhr am Mikrowellenherd ist schon wieder falsch. Das ist dann aber ein Problem unserer Nachfolger.

Mura und Tami in der Economy Class

Als nächstes wird der Wäschetrockner angeworfen. Denn die Sachen vom Whale Watching sind noch nicht trocken. Die Luftfeuchtigkeit lässt grüßen. Das Einpacken ist weniger stressig als daheim, denn man muss einfach alles, was man von sich selber findet, in den Koffer hauen. Der Schnellgang beim Wäschetrockner erweist sich als effektiv. Die Sachen werden tatsächlich trocken. Ein großer Schritt in Richtung Weltherrschaft.

Um 1000 ist es dann soweit. Die Kirche nebenan spielt uns zum Abschied noch einmal eine schöne Melodie. Die hat ja wie schon gesagt verschiedene Klingeltöne. Was wir alles vergessen haben, werden wir heute Abend beim Auspacken feststellen. Bei blauem Himmel und lachender Sonne begeben wir uns auf die Fahrt. Die kennen wir zwar schon fast auswendig, wir benutzen aber trotzdem das Navi.

Nicht, weil wir es brauchen würden, aber wenn man es schon mal hat… Die Sixt-Rückgabe ist gut angeschrieben. Wir hätten sie natürlich auch sonst gefunden. Jetzt heißt es Abschied nehmen von unserem Quashqai. Der Mitarbeiter von Sixt sucht noch intensiv nach neuen Dellen uns Schrammen, aber er wird nicht fündig. Wieder umsonst Versicherung ohne Selbstbehalt bezahlt.

Bombardier Dash 8

Die Sicherheitskontrolle ist schnell erledigt. Auch Vaca kommt problemlos durch. ICBeter verliert diesmal seinen Boardinpass nicht. Mura und Tami können diesmal nicht in die Lounge gehen. Erstens, weil sie Economy fliegen und zweitens, weil es sowas hier gar nicht gibt. ICBeter findet einen Relax-Room mit Liegesesseln. Also quasi eine Lounge ohne Essen.

5 Minuten vor Boarding-Beginn marschieren wir dann zum Gate. Vom ersten bis zum letzten Gate geht man hier ungefähr 30 Sekunden. Das ist etwas schneller als in Heathrow. Zur Sicherheit sind gleich Gate 6 und Gate 7 für unseren Flug geöffnet. Als alle im Gate drinnen sind, stehen alle rum und warten.

Über Lautsprecher wird ein Passagier ausgerufen. Nein, diesmal sind es nicht wir. Aber offenbar darf niemand zum Flugzeug gehen, bevor nicht alle da sind. Dann stellt sich aber heraus, dass der gesuchte Passagier längst da ist und es kann los gehen. Gehen ist dabei wörtlich gemein, denn es gibt keinen Bus, der uns zum Flieger führt. Wir müssen hin stapfen.

Willkommen in Terceira. Aber nicht für lange.

Die Stewardess sagt uns, dass wir beim Hintereingang einsteigen müssen. Wahrscheinlich sind wir nicht gut genug für den Vordereingang. Wir sind in einer Dash 8. Das Teil hat nur zwei Sitze auf jeder Seite. Also pro Reihe halt. Der Fensterplatz neben ICBeter bleibt lange leer. Die Hoffnung darauf erfüllt sich aber nicht. Letztlich kommt doch noch eine Frau und setzt sich einfach dort hin.

Getränke werden keine ausgeteilt, denn kurz nach dem Ende des Steigflugs geht die Kiste in den Sinkflug. Es hat sich gerade mal so ausgezahlt, das Fahrwerk einzufahren. Der Flug endet ohne nennenswerte Ereignisse. Gut, vielleicht dass ICBeter zum Flugzeug zurück gehen muss, weil dort noch sein Pass drinnen ist. Aber das sind Kleinigkeiten.

Im Terminal wird erst mal ein Platz beim Buffet gesucht. Denn das war ja noch nicht der ganze Flug, es geht ja noch weiter. So, wie man beim Flug nach Adelaide z. B. in Singapur zwischenlanden muss, muss man auf dem Flug von Ponta Delgada nach Pico auf Terceira landen. Mura überbrückt die Wartezeit mit einen kleinen Snack.

Über den Wolken…

Dann geht es wieder mal durch die Security. Zum Flieger geht es wieder zu Fuß. Wieder müssen wir den Hintereingang benutzen. Dafür hat jeder von uns einen Fensterplatz mit einem leeren Sitz daneben. Also quasi Businessclass. Die Crew ist die gleiche wie beim ersten Flug. Teilweise auch die Fluggäste. Auch der Flug vergeht wie im Flug.

Und schon landen wir auf Pico. Die Koffer kommen auch alle an. Bei der Autovermeitung erfahren wir, dass wir das Auto nicht am Flughafen, sondern am Hafen gemietet haben. Ist ja fast das gleiche! Aber es macht nichts, es sind genug Autos da. Wir bekommen einen Dacia. Der hat immerhin einen größeren Kofferraum.

Unser Quartier ist in Candelaria. Falls das irgendjemand nicht kennt, kann er es auf Google Maps suchen. Das letzte Stück zum Haus geht über eine Madeira-steile Straße. Sobald das steile Stück vorbei ist, kommt eine Dirtroad. Zum Glück sind wir nicht mit dem Wohnmobil hier. Das Haus steht einsam mitten am Berg. Das merkt man auch gleich beim Aussteigen, da es gut 5 Grad weniger hat, als in Povoacao.

Vaca hat einen eigenen Sitzplatz

Ana wartet schon auf uns. Sie ist die Betreuerin des Hauses und hat ein Restaurant im Ort. Sie sagt uns, dass es Freitag, Samstag und Sonntag voraussichtlich gutes Wetter geben wird. Und auch am Donnerstag, wenn wir wieder abfahren. Und am Samstag kommt das Mädchen und macht sauber. Wer immer das Mädchen auch sein mag.

Das Haus hat ein Wohnzimmer, das so lang ist wie eine Kegelbahn. Darin integriert ist eine Kochecke. Vor dem Haus ist ein lange Pool. Aber kein Hotpool. Und es hat einen eigenen Minigolf-Platz. Wer braucht einen Hotpool oder gutes Wetter, wenn er einen Minigolf-Platz hat? Als nächstes steht aber nicht Minigolf an, sondern Abendessen.

In der nächsten Ortschaft wird ein Lokal gefunden. Dort ist noch ein Tisch frei. Wir sind offenbar die einzigen Touristen hier. Sonst ist alles voller Einheimischer. Und es gibt wie in scheinbar allen portugiesischen Lokalen einen Fernseher, auf dem Fußball läuft. Heute Bayern – Benfica Lissabon. Das Essen dauert genau eine Halbzeit lang. Da steht es 0:0.

Taverna do Canal. Die Kanal-Taverne.

Zum Schluss sagt Mura „The bill please“ und bekommt ein Bier serviert. Das hätte er aber durchaus schnell trinken können. Denn im Gegensatz zu Sao Miguel, wo ein mittleres Bier ein Seidl ist, ist es hier nur 0,2 Liter. Pico ist offenbar das Köln der Azoren. Oder es kommt von „Picolo“. Schließlich kommt dann doch die Rechnung.

Im Auto programmiert Mura dann den Continente-Supermarkt ins Navi. Nachdem diese Programmierung erfolgt ist, fahren wir zweimal um die Ecke und stehen vor dem Supermarkt. Mit Navi geht eben alles schneller! In bewährter Manier werden alle Regalreihen abgelaufen und alles wichtige gekauft.

Nur kein Toastbrot, denn das ist in der Küche schon vorhanden. Ebenso wie ein Jahresvorrat Obst. Also so eine Schüssel voll halt. Dann geht es zurück auf unseren Berg. Mura testet die Dusche und stellt fest, dass das Wasser langsamer abläuft als nachrinnt. Das fürht zu Überschwemmungen, wenn man nicht Duschpausen einlegt. Die EDV-Infrastruktur wird aufgebaut und dann wird bis um Ende des Tages noch de Internet-Qualität getestet.

Dia 7 – Ponta Delgada

Um 0600 ist Tagwache, denn heute soll alles nachgeholt werden, das bis jetzt auf dieser Insel nicht gemacht werden konnte. Denn morgen ist der erste Urlaub bereits wieder zu Ende. Zum Glück haben wir so wie 2022 vier Urlaube hintereinander. Mura hütet aber zur Sicherheit das Haus. Zum Frühstück ist er aber pünktlich auf. Wir haben uns damit abgefunden, dass Freddy VIII. uns die fertigen Toasts nicht geben will. Da ist er wie ein Hund beim apportieren.

Furnas

Als wir die zweite Bimbo-Toast-Packung gekauft haben, haben wir übersehen, dass die Scheiben fast doppelt so dick sind wie normal. Aber auch der dicke Bimbo schmeckt und er passt in den Toaster. Was wir nicht vermissen werden, sind die Messer in der Küche. Die schneiden nur Butter. Wenn sie warm ist. Für Mura beginnt das Frühstück aber mit einer Krise, da zu wenig Eier für eine Eierspeis da sind.

Es blubbert und stinkt

Dafür gibt es für noch mindestens eine Woche Käse. Und Marmelade. Und Konserven – die kann man aber auf die nächste Insel mitnehmen. Dann starten Tami und ICBeter das Tagesprgramm. Erste Station ist Furnas. Da muss man sowieso immer durch, wenn man von Povoacao irgendwo hin fährt. Dort haben wir schon das Bad mit den heißen Quellen ausprobiert.

Teeplantage

Aber die Caldera, das ist dort, wo heißes Wasser und Dampf aus dem Boden kommen, fehlen uns noch. Es ist ein schöner Park rund um die dampfenden Löcher angelegt worden. Fazit: Es blubbert und stinkt. Aber nicht nach Schwefel. Mehr so würzig. Eigentlich erinnert der Geruch an das Essen gestern. Dann geht es weiter. Das nächste Ziel ist Ponta Delgada.

Historische Teemaschinen

Unterwegs kommen wir wieder bei der Teeplantage vorbei. Diesmal will Tami ein schnelles Foto von den Teestauden machen. Also bleiben wir dort stehen. Dann sehen wir, dass die Tür offen ist und Touristen ein und aus gehen. Also rein geschaut. Drin ist ein Tee-Museum mit verschiedenen historischen Maschinen.

Ananase? Ananässer? Ananasen?

Das kann gratis besichtigt werden. Zum Schluss ist ein Giftshop. Das erinnert uns an irgend etwas. Weiter geht es in die Hauptstadt. Wir parken dort, wo ChatGPT gemeint hat, dass am besten parkt, um am nächsten bei allen Attraktionen in der Altstadt zu sein. Wir haben Glück, dass dort gerade ein Parkplatz frei wird. Mit dreimal rein schieben wird der Parkplatz souverän gesichert.

St. Peter

Beim Parkautomaten werden zwei Stunden zu je 60 Cent bezahlt. Das kostet in Eisenstadt das gleiche. Für die halbe Stunde. Dann wird ein Markt, der in einer ehemaligen Tiefgarage ist, angeschaut. Ist aber wenig spektakulär. Wenn ihr aber mal in Ponta Delgada seid und unbedingt eine Ananas kaufen wollt, seid ihr hier richtig.

Historische Stadttore

Dann geht es weiter zur St. Peters-Kirche. Die ist aber kleiner als die in Rom. Aber nicht minder prunkvoll ausgestattet. Weiter geht es zum Hafen und zum Hauptplatz mit dem alten Stadttor und der St. Sebastian-Kirche. Dann noch zum alten Fort, das jetzt das Militärmuseum ist. Wir sind aber nicht rein gegangen.

Forte de Sao Bras

Danach kommt ein weiterer wichtiger Termin: Das Kaufen von Andenken und Ansichtskarten. Dabei haben wir auch das neue Maskottchen ausgesucht. Rund zwei Drittel aller in Giftshops angebotenen Stofftiere sind Kühe. Kühe sind hier scheinbar so wie in Indien heilige Tiere. Also kaufen wir eine Kuh. Sie heißt Vaca, weil das auf Portugiesisch Kuh heißt.

Verwunschener Weg

Sodann geht es wieder zum Auto. Weil es nur mehr 20 Minuten Fahrt ist, wird noch einmal zu dem Aussichtspunkt gefahren, der nur im Nebel gesehen wurde. Heute gibt es dort Nebel, Wind und Regen. Das ist nicht unbedingt ein Verbesserung. Die letzte Chance auf eine Wanderung ist dann noch der Lago da Fogo. Der Weg endet direkt beim See, man muss also nicht hunderte Meter nach unten schauen.

Da macht dann auch ein wenig Nebel nichts aus. Die Anfahrt ist über eine Madeira-steile Straße. Der Weg geht ziemlich steil nach oben. Aber was tut man nicht alles für die Weltherrschaft. Irgendwann kommen zwei Wanderer bergab. Sie sagen, dass alles im Nebel ist und man nur ein paar Meter hinaus auf den See sehen kann. Das wollten wir jetzt nicht hören.

Wir dürfen vorstellen: Vaca, die Azoren-Kuh

Also wurde kurzentschlossen Kehrt gemacht. Das ist zwar ein Rückschritt auf dem Weg zur Weltherrschaft, aber was soll man machen. Nach dieser Kurz-Wanderung wird heim gefahren. Dort wartet schon Mura auf den Rest der Taskforce. Es steht noch das letzte Abendmahl auf dieser Insel an. Diesmal wir das Lokal mit der besten Internet-Bewertung ausgesucht.

Es ist eine Snackbar, in der es Burger, Wraps und sonstiges Zeug gibt. Mura bestellt Burger, ICBeter einen Wrap und Tami sonstiges Zeug. Das Essen ist gut, aber den ersten Preis gewinnt das Lokal, in dem wir zweimal Fisch essen waren: Sabores da Terra. Der letzte Weg führt dann ncoh in den Supermarkt. Nicht, weil Käse fürs Frühstück gekauft wird, sondern weil keine Süßigkeiten mehr daheim sind. Das ist natürlich kein Zustand.

  • Heimische Flora

Im Supermarkt räumen wir das Süße ziemlich ab. Bei der Kasse sind zwei Mädels vor uns dran, die unseren Süßigkeiten-Einkauf noch locker toppen. Man kann halt nicht immer gewinnen. Zuhause wird das Zeug dann vernichtet und der Tag dann für beendet erklärt.

Dia 6 – Whale Watching

Mura steht heute schon als erster um 0500 auf. Die beiden anderen folgen um 0530 und 0600. Denn heute heißt es pünktlich bei der Abfahrt zum Whale Watching sein. Das ist nämlich auf heute verschoben worden. Da man rund eine Stunde nach Ponta Delgada fährt, muss rechtzeitig abgefahren werden. Das langwierige Frühstück machen entfällt zum Glück, denn es ist noch mehr als eine ganze Pizza von gestern übrig. Die wird schnell verputzt und los geht es.

Obwohl Povoacao und Ponta Delgada beide an der Südküste liegen, ist die Fahrtzeit genau so lang, wenn man zuerst an die Nordküste fährt und dann wieder zurück nach Süden. Wegen den dort gut ausgebauten Straßen. So kann auch ein Traktor gemütlich auf einer zweispurigen Strecke überholt werden. Pünktlich kommen wir in Ponta Delgada an.

Das Schiff wartet schon auf uns!

Gleich beim Hafen gibt es auch ein Parkhaus. Mit vielen freien Plätzen gleich am Anfang. Nein, wir haben uns nicht auf Behinderten/Frauen/Mütter-Parkplätze gestellt! Die waren einfach so alle frei. Zum Hafen sind es nur ein paar Schritte. Wir melden uns beim Checkin mit unserer Reservierung und bekommen jeder ein gelbes Kärtchen.

An der Anlgegestelle steht ein mittelgroßes Schiff mit dem Namen unseres Veranstalters darauf. Daneben steht ein kleines Speedboat mit ca. 20 Sitzplätzen. Mura macht den dummen Scherz, dass wir sicher mit dem Speedboat fahren und nass werden werden. Aber das Schiff wird schon vorbereitet und es wird wohl doch ein gemütlicher Vormittag werden.

Auch Schnellboote für Abenteuer-Touristen legen hier an.

Nach ein paar Minuten warten werden dann alle mit einem gelben Kärtchen eingesammelt. Die mit den weißen Kärtchen sollen noch nicht mitkommen. Seltsam, dass nach Farbe sortiert wird. Dann kommen die Instruktionen. Man kann sich zwischen Portugiesisch und Englisch entscheiden. Nach kurzer Überlegung entscheiden wir uns für Englisch. Es wird erklärt, welche Viecher es möglicherweise zu sehen gibt.

Dann muss noch jeder unterschreiben, dass er für seinen Tod selbst verantwortlich ist. Außerdem die E-Mail-Adresse hinschreiben, um daheim dann Spam zu bekommen. Dann kommen noch Sicherheitshinweise, z. B. dass wir auf dem Speedboat nur dann aufstehen sollen, wenn der Guide es sagt. Und er zeigt die Rettungsweste, die sich automatisch aufbläst, wenn man ins Wasser fällt.

Tami und ICBeter sind voll ausgerüstet. Ob es benötigt wird?

Falls das nicht funktioniert, kann man die Weste mit einem Zug an einer Schnur händisch aufblasen. Wenn das auch nicht funktioniert, kann man sie mit einem Mundstück aufblasen. Wenn das auch nicht funktioniert, dann haben sie eh unsere Unterschrift, dass wir selbst schuld sind. Draußen gibt es noch wasserdichtes Schutzgewand. Eine dicke Jacke und wer will, auch noch eine Hose.

Tami entscheidet sich auch für die Hose. Mura und ICBeter meinen, das wird man schon nicht brauchen, denn die anderen nehmen auch fast alle keine Hose. Und wenn sie ein bisserl nass gespritzt wird, wird sie bei der danach geplanten Besichtigung von Ponta Delgada schnell wieder trocknen. Wir setzen uns im Boot nicht ganz vorne hin, denn dort ist es sicher am nassesten.

Delfine zum Aufwärmen

Mura zur Sicherheit ganz nach hinten, die anderen am rechten Rand ganz in der Mitte. Los geht die Fahrt. Es wird ca. 45 Minuten dauern, bis wir an dem Ort sind, wo die Wale heute sind. Diese werden von der Insel aus erspäht und den Booten mitgeteilt. Diese Wal-Späher gibt schon seit alten Walfangzeiten. Heute jagen nur mehr die Touristen die Wale.

Das ist im Prinzip ein Abenteuerspiel für Touristen. Sie werden aufs Meer hinaus gefahren, dort ist ihre Aufgabe, auftauchende Wale mit ihren Kameras abzuschießen. Wie bei einem Ego-Shooter. Oder wie bei Moorhuhn. Die entstehenden Fotos sind zwar zum Großteil unbrauchbar, aber es geht ja nur um den Jagdtrieb.

Ein riesiger Pottwal

Der Wind kommt von Rechts. Das ist insofern bedauerlich, als ICBeter und Tami rechts sitzen. ICBeters rechte Hosenseite ist im Nu zu 100 % gesättigt. Bei Tami ist es nur der rechte Schuh. Dann bleibt das Boot stehen. Eine Gruppe Delphine ist da und schwimmt durch die Gegend. Die Touristen können da schon mal probeschießen. Dann geht es mit Highspeed weiter. Das ist egal, denn die Hose kann eh kein zusätzliches Wasser mehr aufnehmen.

Irgendwann sehen wir dann in der Ferne etwas großes auf dem Wasser schwimmen und fahren darauf zu. Es sind Boote mit Touristen. Auch das Schiff von unserem Veranstalter aus dem Hafen ist mit dabei. Wahrscheinlich die mit den weißen Kärtchen. Sie stehen gemütlich an der Reeling ohne Rettungsweste oder wasserdichter Kleidung.

Wir gesellen uns zu der illustren Runde dazu. Hier in der Gegend sind Pottwale. Ab sie tauchen bis zu 50 Minuten unter Wasser bevor sie wieder an die Oberfläche kommen. Das Wasser ist hier rund 1000 m tief. Sie schwimmen bis ganz nach unten und kommen dann wieder hoch. Also heißt es Geduld haben. Man kann jetzt auch aufstehen. Nach fast einer Stunde sitzen und durchgebeutelt werden ist das ein Segen.

Rückzug mit Wellenreiten

Irgendwann taucht dann ein Pottwalkalb auf. Aber nur für ein paar Sekunden. Zum Abschießen zu kurz. Aber immerhin gesehen haben wir es. Kurz darauf heißt es wieder hinsetzen. Alle Boote fahren mit Volldampf in eine Richtung. Dort taucht an ein erwachsener Pottwal auf. Der schwimmt auch lange genug, um mit allen Kameras abgeschossen zu werden.

Gut, man sieht nur einen Teil des Rückens und man käme nicht von selber drauf, dass es ein Pottwal ist. Aber es geht ja schließlich ums Prinzip. Nämlich um jenes, dass alle zu Hause damit angeben können, dass sie einen riesigen Wal gesehen haben. Dafür nimmt man schon alle Widrigkeiten wie Bandscheibenschäden und vollständige Durchnässung in Kauf.

Nachdem der Wal weg ist, ist auch die Mission erfüllt und es kann sofort zurück gehen. Es wird umgedreht und die Strecke wieder zurück gefahren. Das bedeutet natürlich, dass der Wind diesmal von links kommt. Das ist sehr gut für Tami und ICBeter, die rechts sitzen. Das ist sehr schlecht für Mura, der ganz hinten links sitzt.

Tami leert erst mal die Schuhe aus

Es stellt sich nämlich auch die Theorie als falsch heraus, dass die vorne das meiste Wasser abbekommen. Die Spitze ragt beim Fahren so weit nach oben, dass dort gar keines hin kommt. Dafür umso mehr hinten. Und um so weiter hinten, desto mehr. Mura hätte die wasserdichte Jacke nicht benötigt. Denn mit jeder Welle prasseln ca. 20 Liter Wasser auf ihn herein. Und Wellen gibt es heute viele.

Auch merken wir auf der Rückfahrt, dass es einen feinen Unterschied macht, ob man mit den Wellen fährt oder gegen sie. Dass am Anfang gefragt wurde, ob jemand Rückenprobleme hat, war keine reine Formalität. Die Bandscheiben jubeln bei jeder großen Welle. Falls wir es noch nicht erwähnt haben: Davon gibt es heute viele.

Es wird noch ein fliegender Fisch gesehen, aber natürlich nicht fotografiert, weil die Kameras sicherheitshalber unter der wasserdichten Jacke sind. Mura hat zu diesem Zeitpunkt keine trockene Faser mehr an. Schließlich kommen wir wieder im Hafen an. Weil alle nasse Schuhe, zwei nasse Hosen und einer nasses Alles hat, wird der nächste Tagesordnungspunkt – Ponta Delgada anschauen – fallen gelassen.

Jetzt heißt es ab ins Auto, eine Stunde lang heim fahren und dort raus aus den kalten Umschlägen. Dann in den Pool und den Hotpool. Aber halt, es gab noch nichts zum Mittagessen. Gleich neben dem Hafen entdeckt Mura einen Automaten, der Burger und solches Zeug verkauft. Zwar geht die Kreditkarte nicht, aber Bargeld frisst er. Der Automat, nicht der Mura.

Mura testet die vollautomatische Gastronomie

Nach kurzer Wartezeit kommt tatsächlich ein Cheesburger raus. Michelin-Sterne gewinnt er aber keine. Danach wird schnell noch das Parkhaus bezahlt. Mit Kreditkarte geht es nicht, aber Bargeld funktioniert. Zuhause angekommen wird dann am Pool noch das Restaurant für den Abend reserviert. Es soll nämlich so ein in Fumarolen gekochtes Zeug gegessen werden. Das geht nur mit Reservierung.

Man muss zwar allerhand ausfüllen, aber man bekommt dann keinen QR-Code per E-Mail, mit dem man ins Restaurant rein kommt. Das ist ein großer Fortschritt. Kein großer Fortschritt ist, das die angekündigte Bestätigungs-Mail nicht kommt. Aber das dauert vielleicht nur. Eine halbe Stunde vor der reservierten Uhrzeit ist immer noch nichts da.

Wir schmieden also einen ausgefeilten Plan: Falls die E-Mail noch kommt, fahren wir zu dem Lokal und essen dort. Fall sie nicht kommt, fahren wir auch hin und hoffen, dass ein Platz frei ist. Als wir in Furnas ankommen, ist nocht keine Mail angekommen. Somit tritt Plan B in Kraft, dass wir einfach hingehen. Es sind fast alle Tische frei. Das ist ein gutes Zeichen. Wir bekommen auch gleich einen Tisch zugewiesen.

Heimfahrt ausnahmsweise nicht in der Nacht.

Das ist auch ein gutes Zeichen. Auf der Speisekarte ist auch das Zeug, das in den Fumarolen gekocht wird drauf. Das ist auch ein gutes Zeichen. Darüber steht, dass man dieses Zeug mindestens 24 Stunden im Voraus bestellen muss. Das ist jetzt ein schlechtes Zeichen. Wir fragen die Kellnerin, ob es das trotzdem gibt. Ja, gibt es. Das ist ein gutes Zeichen und wir bestellen drei Portionen.

Die meint, dass 2 Portionen reichen werden. Da wir lernfähig sind, sagen wir diesmal nicht, dass wir sehr hungrig sind und 3 Portionen haben wollen. Die Kellnerin hat nicht gelogen, eine Doppelportion ist tatsächlich ausreichend. Es gibt verschiedene Fleischsorten, Würste und Gemüsesorten. Die sind angeblich alle in der Erde vergraben und vom heißen Dampf gekocht worden.

Mit Vulkandampf gegartes Zeug.

Nach erfolgreichem Essen wird wieder heim gefahren. Weil das Benzin zur Neige geht, bleiben wir bei einer Tankstelle stehen. Zwei Portugiesinnen stehen dort beim Terminal und versuchen verzweifelt, mit ihrer Kreditkarte zu zahlen. Aber es funktioniert nicht. Sie lassen erst mal uns vor. Alles funktioniert. Wir sind halt Tank-Profis.

Dann probieren sie es noch einmal. Wir warten ab, ob es diesmal geht. Damit wir ihnen mit ein paar Litern Benzin aushelfen können, falls es nicht geht. Sonst wären sie vielleicht für immer an dieser Tankstelle gestrandet. Es geht! Also wird die Heimfahrt fortgesetzt. Daheim angekommen wird der Tag noch unter Ausnutzung der Internetverbindung abgeschlossen.

Dia 5 – Sete Cidades

In der Früh begrüßt uns gleich Regenwetter. Das haben wir eigentlich nicht bestellt. Der Blick ins Internet sagt aber, dass es ab Mittag aufhören wird. Also wird erst einmal gemütlich gefrühstückt. Heute gibt es als Spezialität Räucherlachs auf die Toasts, die Freddy VIII. immer noch brav toastet aber nicht von selber auswirft.

Die Abfahrt wird erst Mal auf 0930 festgelegt. Denn für diese Uhrzeit sind nur 20 % Regenwahrscheinlichkeit angekündigt. Um 0930 stellen wir fest, dass 20 % doch mehr sind als 0 %. Also wird die Abfahrt auf 1000 verschoben. Denn für diese Uhrzeit sind nur mehr 15 % Regenwahrscheinlichkeit angekündigt. Um 1000 müssen wir dann feststellen, dass auch 10 % mehr sind als 0. Es regnet sogar noch stärker. Also wird die Abfahrt auf 1100 verschoben.

Miradouro der erste

Um 1100 regnet es noch stärker als um 1000. Also wird erst einmal eine Pool-Session eingelegt. Wenn man schon nass wird, dann gleich ganz. Der Hotpool ist zwar überdacht, aber nicht ganz wasserdicht. Aber es lässt sich dort trotz gelegentlicher kalter Tropfen auf den Kopf aushalten. Die maximal empfohlene Verweildauer im Hotpool wird dadurch angezeigt, dass die Blubberblasen aufhören zu blubbern.

Das passiert schneller als man glaubt. Ihr habt ja alle keine Ahnung, was wir hier mitmachen! Also heißt es, sich in den überdachten Bereich beim Pool setzten und den Regentropfen beim Fallen zuschauen. Zum Glück gibt es ja auch beim Pool WLAN und Strom. Die Wetterlage bleibt weiterhin stabil. Die 10-minütigen Regengüsse von Hawai’i, auf die dann strahlender Sonnenschein folgt, gibt es hier offenbar nicht. Ein ausgedehntes Azoren-Tief.

Immerhin der Zubringerweg ist idyllisch.

Mura hat noch ein zusätzliches Problem. Um ein Mittagsschläfchen zu machen, müsste er ins Haus hinunter gehen. Bis er dort ist, wäre er aber waschelnass. Also muss das ausfallen. Während dem Rätseln über eine mögliche Lösung dieses Problems, passiert plötzlich etwas außergewöhnliches. Die Wolken verziehen sich und es fällt grelles Licht von oben herab.

Eine schnelle Internet-Recherche ergibt, dass es sich um Sonnenlicht handelt. Zwar zeigt die Webcam am heutigen Wanderziel immer noch Nebel, aber der kann nicht mehr lange da sein. Also wird losgefahren. Mura hütet inzwischen das Haus. Die Fahrt geht aus dem Osten der Insel ganz in den Westen. Diesmal geht es nicht über die Pflastersteinstraße. Das ist insofern bemerkenswert, als es am Anfang so ziemlich die gleiche Strecke ist wie am Ankunftstag.

Wolkig mit Aussicht auf Nebel. Die Menschen freuen sich augenscheinlich.

Zwischendurch fängt es immer wieder mal zu regnen an und hört wieder auf. Aber beim ersten Viewpoint (Miradouro) ist wieder alles ok. Zwar kein Sonnenschein, aber gute Fernsicht. Also wird der Wanderweg angepeilt. Am Beginn des Weges ist alles im Nebel. Aber noch sind wir nicht am Aussichtspunkt.

Es kommen uns auch Wanderer entgegen. Sie sagen uns, dass sie nur Nebel gesehen haben. Das reduziert etwas die Wahrscheinlichkeit, dass wir traumhafte Fernsicht haben werden. Der Marsch dauert nur etwa 10 Minuten. Dann sind wir beim Aussichtspunkt. Wir sehen nur Nebel. Außer uns ist noch ein Chinese da. Er wartet hier darauf, dass etwas zu sehen ist.

Wenigstens der Lago do canario ist sichtbar.

Wie lange er schon da ist? Etwa zwei Stunden. Aber er bleibt da, bis er etwas sieht. Dann kommen noch zwei Deutsche vorbei. Sie sind auch nicht erfreut über die Aussicht. Schließlich kommen noch drei Mädels aus Portugal und den Niederlanden. Sie erklären uns, von welchen Aussichtspunkten in dieser Gegend wir am besten etwas sehen würden, wenn wir etwas sehen würden.

Dann hauen sie wieder ab und wir auch. Gleich am Beginn des Wanderweges kann man wenigstens zu einem kleinen See gehen. Dort reicht die Sicht bis ans andere Ufer. Als nächstes Ziel wird die naheliegende Westküste eingegeben. Auf der Brücke zwischen grünem und blauem See, wird Fotostopp gemacht. Denn hier herunten ist kein Nebel. Also werden alle Fotos, die oben geplant waren, hier gemacht. Es kommen auch ein Haufen Buggys vorbei. Die machen Lärm und stinken. Schrecklich diese Ungustln, die mit so was herumfahren. Dann geht es weiter zur Küste.

Unverkennbar der grüne See

Um dort anzukommen, muss man die letzten paar hundert Meter über Serpentinen mit Madeira-Gefälle runter fahren. Besonders spaßig, wenn einem genau in der Kurve ein Auto entgegen kommt. Unten gibt es einen großen Parkplatz und man kann die Umgebung zu Fuß erkunden. Es sind Steilwände aus schwarzem Vulkangestein dort, an die Wellen donnern.

Das ist der Vorteil eines windigen Tages. Die Wellen sind spektakulärer. Es gibt auch einen Platz, wo man im Meer baden kann. Während der Flut soll sich dort warmes Wasser sammeln. Es ist aber offensichtlich nicht Flut und so versuchen nur zwei Unerschrockene das Bad. Die Leute haben sich inzwischen zum Sonnenuntergang versammelt. Der versteckt sich aber hinter Wolken.

Westküste

Also wird der Rückzug angetreten. Zuerst geht es die Serpentinen nach oben. Vor uns fährt ein BMW M3. Der hat ca. 500 PS. Der kann vermutlich im 3. Gang da rauf fahren und ohne zu schalten auf die Autobahn fahren. Wir mühen uns im 1. Gang nach oben. Der BMW hat anscheinend das gleiche Ziel wie wir, denn er fährt so, wie unser Navi es anzeigt.

Wie immer geht es über kurvige Straßen. Irgendwann kommt dann die Autobahn. Da ist es dann Zeit, endlich den nervigen 500 PS-BMW zu überholen. Wir haben schließlich einen Nissan Qashqai, da hat der BMW keine Chance. Auf der Autobahn beginnt es wieder zu regnen. Hat ja schon lange nicht. Und weil es so schön ist, werden wir wieder über das Kopfsteinpflaster gelotst.

Brandung

Das ist bei Regen besonders interessant, weil dann rechts und links tiefe Pfützen vorhanden sind. Schließlich ist dann doch Ankunft beim Haus. Gegessen hat seit der Früh niemand, also wird wieder auf den Hauptplatz gegangen. Diesmal ist die Snackbar Ogaroto ausgewählt. Sie hat im Internet gute Bewertungen bekommen. Also wir hinkommen, stellen wir fest, dass dort offenbar Sonntagsruhe ist.

Die perfekte Welle

Am Tag des Herrn sollst du ruhen, deshalb ist auch die Pizzeria daneben zu. Aber es gibt ja genug Auswahl. Im Picnic, wo wir schon mal Sandwiches zu Mittag gegessen haben, haben wir noch nie Abend gegessen. Dort ist sogar offen. Wir bestellen jeder eine große Pizza. Es gibt nur klein oder groß, nichts dazwischen.

Kein warmes Wasser.

Der Kellner meint, wir sollen uns auf den großen Tisch daneben setzen, denn auf unserem ist kein Platz für alle 3 Pizzen. Dann bekommt jeder ein Wagenrad in etwa so groß wie damals in San Diego. Und so wie damals müssen wir einen Teil davon mit nach Hause nehmen. Wenn es noch irgend eines Beweises bedurfte, dass Geschichte sich wiederholt, dann ist dieser jetzt erbracht.

Pizza. Das im Vordergrund ist nur ein Seidl (0,3 l)

Dann wird nach Hause gegangen, denn morgen heißt es früh aufstehen. Ja, noch früher als sonst!

Dia 4 – Fenais da Luz

Wir mussten leider feststellen, dass das Quiz für unsere Blog-Leser vorgestern zu schwer war. Niemand hat eine Antwort geschrieben. Daher jetzt die Auflösung: Um das Bad zu verlassen, mussten wir den QR-Code scannen.

Langsam scheint der Jetlag nachzulassen. Erst kurz vor 0700 sind alle aufgestanden. Vielleicht liegt es auch am Schlafmangel aufgrund der Alarmanlage letzte Nacht. Die hat übrigens heute Nacht geschwiegen. Entweder ist sie gar nicht losgegangen, oder jemand anderer hatte die gleiche Idee mit dem Hammer wie wir. Zum Frühstück gibt es diesmal zusätzlich zum Schinken Muscheln in Essig und Öl. Denn abwechselungsreiche Ernährung ist wichtig.

Viewpoint der Erste

Der ursprüngliche Plan für heute war am Vormittag Wale Watching und am Nachmittag eine Fahrt mit einem Buggy. Gestern kam aber eine E-Mail mit einer guten und einer schlechten Nachricht. Die gute war, dass wir in der Früh keinen Stress haben werden, rechtzeitig zum Wale Watching zu kommen. Quizfrage an die Blog-Leser: Was war die schlechte Nachricht?

Tip fürs heutige Abendessen: Wirtshaus zur Bums’n

Also wird gemütlich in den Tag gestartet und auf dem Weg nach Fenais da Luz noch einige Viewpoints herausgesucht, die abgeklappert werden sollen. Die Route geht entlang der Ost- und Nordküste der Insel. Es gibt gut ausgebaute Viewpoints, die eigentlich fast kleine Erholungsparks sind, in denen es Tische, Bänke und Grillgelegenheiten gibt.

Viewpoint der Zweite

Weil wir wieder früh losgefahren sind, sind wir über eine Stunde zu früh in Fenais da Luz. Dort haben wir eine Tour mit einem Buggy gebucht. Weil wir vom Gewicht her 4 Personen sind, haben wir ein Viererbuggy bestellt. Wir finden den Treffpunkt, aber es ist viel zu früh. Also wird ein Lokal fürs Mittagessen gesucht.

Viewpoint der Dritte

Das erste Lokal, das im Handy gefunden wird, hat geschlossen. Das ist suboptimal. Aber aufgrund unserer reichen Erfahrung aus unzähligen Reisen wissen wir, dass man in so einem Fall ein anderes suchen kann. Uns kann halt niemand was vormachen. Die Fahrt dorthin geht über einspurige Dirtroads. Es kann einem aber eh keiner entgegen kommen, denn niemand kommt auf die verrückte Idee, diese Straßen zu nehmen. Die sind nur für Traktoren da, die zwischen den Feldern hin und her fahren.

Aquädukt von 1880

In einer kleinen Seitengasse wird ein neues Lokal gefunden, das sogar offen hat. Offene Lokale sind bekanntlicherwiese die besten. In einer weiteren Seitengasse, die genau so breit ist wie zwei Autos und in der auf einer Seite Autos parken, finden wir einen Parkplatz. Im Lokal sind alle Tische frei. An den Wänden hängen 5 Hinweisschilder, dass es verboten ist, mit den Schuhen auf die Sessel und Bänke zu steigen.

Lago Azul

Drei Überwachungskameras überprüfen das. Und das ganze in einem 20 m² großen Lokal. Es gibt den ganzen Tag lang Frühstück. Wir entscheiden uns aber für Sandwiches. Die Autos fahren etwa 10 cm vor der Türe vorbei. Beim Rausgehen ist also Vorsicht angebracht. Aber auch das wird gemeistert und so geht es – durch noch enger werdende Gassen – zurück zum Treffpunkt.

Außer uns machen nur noch zwei Frauen aus den USA die Tour mit. Der Guide fährt mit einem Quad voraus und wir folgen ihm. Es gibt mehrere Haltepunkte mit Sehenswürdigkeiten. So etwa ein Aquädukt aus dem 19. Jahrhundert. Es geht teilweise auf Straßen, teilweise auf unwegsamem Gelände dahin.

Der Fuhrpark

Dort, wo die Straße – oder besser der Weg – am schlimmsten war, kommt uns ein Auto entgegen. Kein Geländewagen. Kein normales Auto mit Allradantrieb. Sondern ein ganz normales Auto. Die Schlaglöcher sind hier teilweise so tief wie der Radius der Autoräder. Ob die jemals wieder runter gekommen sind, werden wir nie erfahren. Nach ein paar Aussichtspunkten gibt es dann beim Lago Azul 20 Minuten Pause.

Warum sind wir nicht auch mit dem Auto rauf gefahren?

Eine der Amerikanerinnen erzählt uns, dass sie die ersten 16 Jahre ihres Lebens in Bayern gelebt hat. Jetzt wohnt sie in Texas. Dann ist die Pause auch schon wieder um uns es geht weiter. Nun zieht Nebel auf und es gibt nichts mehr zu sehen. Aber es ist eh schon die Heimfahrt auf dem Programm. Bei der Küste angekommen wir nochmal ein Stopp eingelegt. Da soll ein Felsen sein, der wie ein Elefant aussieht. Mit ganz viel Phantasie kann man das auch erkennen.

ICB-Taskforce auf dem Weg zur Weltherrschaft

Dann wird die Heimfahrt angetreten. Unterwegs wird noch ein Contiente Supermarkt gefunden. Aufmerksamen Blog-Lesern ist das ein Begriff. Dort wird allerhand eingekauft. Spam gibt es aber auch dort nicht. Gleich nach dem Eingang drängen sich die Leute bei den Spielzeug-Regalen. Heute gibt es 40 % auf alle Spielsachen.

Wer findet den Elefanten?

Das Navi leitet uns dann zielsicher nach Hause. Dort werden erst einmal die Einkäufe verstaut und dann wird Essen gegangen. Wir nehmen das Lokal von vorgestern. Das war besser als das von gestern. Nicht zuletzt wegen den Frischetüchern, die einfacher zu öffnen sind als die in dem anderen Schuppen.

  • Heimische Fauna

Weil es ein langer und anstrengender Tag war, wird er dann bald für beendet erklärt. Morgen ist wieder ein Wandertag angesagt. Mal sehen, wer diesmal alles dabei sein wird.

Dia 3 – Povoacao

Gestern abend, als die Alarmanlage in der Nachbarschaft losging, hat Mura den dummen Scherz gemacht, dass sie ab jetzt die ganze Nacht durchlaufen wird. Das war nicht der Fall. Nach etwa einer halben Stunde hat sie aufgehört. Für ein paar Minuten. Dann ist sie die ganze Nacht durchlaufen. Wir lassen euch gerne an der Geräuschkulisse teilhaben:

Wir wissen natürlich, dass daran die dunklen Mächte schuld sind, die uns an der Weltherrschaft hindern wollen. Mura hat in der Nacht sogar die Polizei angerufen. Die wissen eh schon bescheid, können aber nichts tun, weil sie die Besitzer nicht erreichen können. Wozu haben die eigentlich eine Spezialeinheit, die Türen sprengen und Fenster einschlagen kann?

Igreja de Nossa Senhora do Rosário

Für heute war Regen angekündigt. Das war keine Übertreibung. Es regnet. Nicht so Nieselregen wie vorgestern, sondern so richtig. Also wird ein Erholungstag eingelegt. Wir sind zwar nicht zum Spaß hier, aber was soll man machen? Zuerst kommt sowieso das Frühstück. Diesmal sind keine Eiskristalle im harten Ei, der Kühlschrank ist jetzt also optimal kalibriert. Ein großer Schritt in Richtung Weltherrschaft.

Da der Vollkorntoast, der schon in der Küche war, als wir gekommen sind, aufgebraucht ist, wird nun der Bimbo-Toast gegessen, den wir gekauft haben. Freddy VIII. toastet sie brav, wirft sie aber immer noch nicht aus. Vielleicht können wir ihm das in den nächsten Tagen noch beibringen. Dann steht erst mal Internet surfen und Fotos sichten auf dem Programm. Kurz vor 0900 passiert dann das Unfassbare: Die Alarmanlage hört auf zu heulen! Es geschehen noch Zeichen und Wunder!

Hauptplatz von Povoacao

Vielleicht ist es ja wegen dem guten Karma, weil wir gestern wieder und 20 % Trinkgeld im Restaurant gegeben haben. Jedenfalls hört es auch zu regnen auf. Die Bewölkung verheißt aber weiterhin nichts Gutes. Also wird die Homebase erst einmal nicht verlassen. Es warten auch im Haus spannende Projekte auf uns. Nachdem gleich am Abend der Ankunft die Uhrzeit an der Mikrowelle korrigiert wurde, wurde festgestellt, dass auch die Gegensprechanlage die falsche Zeit hat.

Sogar das falsche Datum. Das geht natürlich gar nicht. Wir schauen zwar nie auf die Anzeige der Gegensprechanlage, aber wir würden immer wissen, dass sie die falsche Zeit zeigt. Und das ist schlimmer, als eine Nacht mit einer Alarmanlage. Nach der Umstellung stellen wir fest, dass die Videos der letzten Besucher gespeichert sind, die unten angeläutet haben. Das ist eine nette Unterhaltung für einen regnerischen Tag.

Fundstück am Hafen

Kurz nach Mittag hört es dann zu wieder mal zu Regnen auf. Für 1300 sind 5 % Regenwahrscheinlichkeit angegeben. Grund genug, sich aus dem Haus zu wagen. Natürlich nur für ICBeter und Tami. Es wird die Umgebung ausgekundschaftet. Zuerst die Kirche, die gleich nebenan ist. Es ist eine Kirche mit vielen Seitenaltären, die komplett abfotografiert wird. Wenn sie einmal einstürzen sollte, können sie sie mit Hilfe unserer Fotos originalgetreu wieder aufbauen.

Nach dieser guten Tat geht es weiter Richtung Norden. Dort gibt es einen Bach und alte Häuser zum Fotografieren. Am Ende der Ortschaft geht es wieder Richtung Süden. Dort ist das Meer. Die schlauen Einheimischen haben genau dort den Hafen hingebaut. Da es heute windig ist, gibt es auch schöne Wellen. Keiner schwimmt aber darin. Also lassen wir das auch bleiben.

Brandung

Am Rückweg wird ein kleiner Weg entdeckt, der auf den Berg hinauf führt. Ob es sich auszahlt, rauf zu gehen ist schwer zu sagen. Aber auf dem Weg zur Weltherrschaft muss man etwas riskieren, also wird hinauf gestapft. Es ist ein betonierter Weg, der etwa Madeira-Steilheit aufweist. Und schön nass, damit der Grip der Schuhe getestet wird.

Aber lohnt sich, denn man hat einen Überblick über die Dächer von Povoacao. Und man kann unseren Hotpool von dort aus sehen. Wenn das kein Schritt in Richtung Weltherrschaft ist. Nun fängt es wieder zu tröpfeln an, was das Signal zum Rückzug ist. Die Zeit bis zum Abendessen wird im überdachten Teil der Pool-Terrasse verbracht. Es werden die nächsten Tage durchgeplant. Von Hawai’i wissen wir, dass bei nur einer Woche Zeit pro Insel alles generalstabsmäßig geplant werden muss. Wir sind ja keine Onchatcher.

Altbauwohnung mit punktuellem Sanierungsbedarf umständehalber abzugeben.

Dann wird es Zeit, dass ICBeter die Pools nutzt. Mura hat das schon vorbildlich erledigt. Tami verweigert wieder. So wird das nix mit der Weltherrschaft. Schließlich ist dann die Zeit gekommen. Für das Abendessen nämlich. Heute ist ein anderes Lokal dran. Am Hauptplatz gibt es genügend davon. Es werden wieder zwei Portionen Shrimps zur Vorspeise geordert.

Blick auf unser Dach

Tami und ICBeter testen den Tintenfisch, der vom Vermieter in diesem Lokal empfohlen wurde. Mura nimmt diesmal Fisch. Dabei führt er einen heroischen Kampf gegen die Gräten, den er aber gewinnen kann. Nach dem Essen wird noch geschaut, wo die Alarmanlage sein könnte, die letzte Nach so aktiv war. Damit wir mit einem Hammer herkommen können, wenn sie in der Nacht wieder los geht.

Wir haben uns über die Häuser gehaut

Da alle so früh aufgestanden sind, sind alle schon um 2200 müde und der Tag wird für beendet erklärt. Morgen kann auch länger geschlafen werden als ursprünglich geplant. Warum, das wird erst morgen verraten!

  • Heimische Flora

Dia 2 – Furnas

Da gestern alle schon um 0600 aufgestanden sind, sind um 2200 alle so müde gewesen, dass sie schlafen gegangen sind. Deshalb sind heute um 0600 schon wieder alle wach gewesen. Wir werden das Frühstück in Sehrfrühstück umbenennen müssen. Da es immer noch keinen Spam gibt, muss man kreativ sein. So werden heute Oktopus aus der Konserve und Hühnerwurst gegessen.

Es blubbert und stinkt!

Freddy VIII. wirft seine Toasts zwar immer noch nicht aus, aber er toastet sie immerhin schnell. Wenn man ein gestern gekochtes Ei aufschlägt und es sind Eiskristalle im Ei, dann ist wohl der Kühlschrank etwas zu kühl eingestellt. Also wird von 2 auf 4 Grad raufgedreht. Auf die Gefahr hin, dass das Bier zu warm wird.

Der Plan für heute ist schlauerweise schon gestern ausgeheckt worden. Die Fahrt geht nach Furnas. Dort gibt es einen See, um den man herum wandern kann und heiße Quellen und Fumarole. Heute sind alle 3 mit dabei. Nein, das ist kein Tippfehler. Schon um 0830 geht die Fahrt los. Nach kurzer Fahrt fahren wir auf einen Traktor auf.

Keine Sponsoren, sondern Lokale, die hier Fleisch kochen…

Irgendwer macht den dummen Scherz, dass dieser Traktor jetzt bis zum Parkplatz in Furnas vor uns fahren wird. Aber er fährt immerhin flott. Oft legt er sich schneller in die Kurven als wir dahinter. Er hat eine Tank-Anhänger. Wir rätseln, ob Milch oder Gülle damit transportiert wird. Oder abwechselnd beides.

Der Traktor macht jede Abzweigung, die uns das Navi vorgibt mit uns mit. Bis zur Stadt Furnas. Dort biegt er nach rechts ab, während wir geradeaus weiter fahren. Ha! Abgehängt! Zur Abwechslung mal ein dummer Scherz, der nicht in Erfüllung gegangen ist. Kurz darauf biegen wir rechts ab, ein Stück weiter vorne noch einmal. Dann kommen wir zu einer Kreuzung, wo der Rechtskommende Vorrang hat. Der Traktor mit dem Tank-Anhänger nämlich.

Über sieben gefährliche Brücken musst du gehn.

Wir folgen dem Traktor bis zum Parkplatz bei den Fumarolen. Dort müssen wir 3 € Eintritt pro Person zahlen. Der Parkwächter will nur 6 € kassieren. Um positives Karma zu sammeln, sagen wir ihm, das wir zu dritt sind. Erster Programmpunkt ist das Anschauen der heißen Quellen. Routinierte Blog-Leser wissen bereits, was das bedeutet: Es blubbert und stinkt.

Dann wird die See-Runde angegangen. Einmal rund herum sind 8 km. Da die Seehöhe eines Sees an jedem Ufer ziemlich gleich ist, sind kaum Höhenmeter zu überwinden. Mura hängt natürlich alle ab und läuft voraus. Unterwegs gibt es noch einen kleinen Umweg zu einem der höhsten Bäume hier, den Tami und Peter gehen.

Farn

Wegen seines hohen Tempos muss Mura dann bei der Hälfte des Weges sitzen bleiben und auf die anderen warten. Die sind ja auch älter als er, drum können sie nicht so schnell. In Rekordzeit wird die Runde absolviert. Das Wetter ist schön geblieben. Das positive Karma hat sich voll ausgezahlt. Bei der Weiterfahrt wird sicherheitshalber geschaut, ob kein Traktor in der Nähe ist. Nächstes Ziel sind die heißen Quellen von Furnas, in denen man Baden kann.

Mura macht da lieber nicht mit und fährt Mittagessen, nachdem er die anderen abgesetzt hat. Frohen Mutes gehen die durch den Eingang. Dort steht aber ein Security, der fragt, ob man schon Eintrittskarten gekauft hat. Die kann man nämlich nicht an der Kasse kaufen, sondern ausschließlich online im Internet.

Mittagessen?

Aber es gibt einen großen QR-Code beim Eingang, wo man das gleich schnell und unkompliziert erledigen kann. ICBeters Datenroaming funktioniert im Gegensatz zu Tamis glücklicherweise. Also schnell die Webseite mit dem QR-Code aufgemacht. Man muss nur Namen, Heimatadresse, E-Mail-Adresse, Telefonnummer sowie gewünschte Eintrittszeit angeben und schon kann man auf Absenden drücken. Bezahlmethode muss man halt noch auswählen.

Es gibt Kreditkarte und Paypal. Da es bei Paypal in Gegensatz zur Kreditkarte noch nie Probleme gegeben hat, wird das genommen. Es ist leider ein Fehler aufgetreten. Also Kreditkarte. Das geht verblüffenderweise. Also haben wir jetzt zwei Eintrittskarten für 1300. Es ist 1255. Der Securitymensch ist aber gnädig und lässt uns schon rein.

Furnars See

Man kann auch Handtücher und ein Kastl dazu mieten. Das kann man aber nicht online mit dazu buchen. Das muss man an der Kasse bezahlen. Man bekommt die Handtücher und Kastlschlüssel aber nicht an der Kasse. Sondern nur einen ausgedruckten Bon mit einem QR-Code drauf. Damit kann man sich im Giftshop die Sachen dann abholen.

Aber vorher muss man bitte noch die online gekauften Tickets herzeigen, die man per E-Mail bekommen hat. Weil da drauf ist nämlich – richtig – ein QR-Code, mit dem man durch das Drehkreuz am Eingang gehen kann. Blöd, wenn das Handy das PDF mit den Tickets nicht aufmachen kann.

Heimische Fauna

Aufgrund der immer länger werdenden Schlange ungeduldig werdender Kunden hinter uns, meint die Kassiererin, wir sollen einfach den Namen sagen, auf den wir reserviert haben. Sie kann uns einen Bon ausdrucken, auf dem der QR-Code ist, mit dem das Drehkreuz aufgeht. Das funktioniert sogar. Der Giftshop ist gleich hinter der Kassa.

Dort wird der QR-Code auf den Bons gescannt. Nein, nicht der QR-Code für den Eintritt, sondern der für die Handtücher und den Kastlschlüssel. Für jedes Handtuch sind dann noch 20 € Einsatz zu zahlen, die man bei Rückgabe zurück bekommt. Aber mit Kreditkarte kann man das nicht zahlen. Das geht nur bar. Zum Glück haben wir genug Bares mit. Damit sind wir endgültig drinnen.

Mura und Tami auf dem Weg zur Weltherrschaft

Das was mit Abstand das schwerste, das wir seit langem auf einer Reise machen mussten. Der Schlüssel zum Kastl geht mit NFC-Funk. Nicht mit einem QR-Code! Umkleidekabinen gibt es genug. Es gibt insgesamt 4 Pools. Bei allen ist die Temperatur angeschrieben. Sie ist überall 39 °C. Sie sind aber unterschiedlich tief und haben verschiedene Wasserfälle eingebaut.

Aber in jedem Pool gilt: Man spricht Deutsch. Die Zeit ist auf 90 Minuten pro Person begrenzt. Dann muss man wieder verschwinden. Praktischerweise sind aber nirgends Uhren angebracht. Es haben aber alle, die zur gleichen Zeit gekommen sind, ein Armband mit der gleichen Farbe. Wenn die alle abhauen, ist es Zeit, selbst aufzubrechen.

Heiße Quellen in Furnas

Schnell angezogen und die Handtücher zurück gebracht. Die 40 € bekommen wir auch wieder. Tami kauft noch schnell eine Kuschel-Spinne. Die kann man mit Kreditkarte zahlen. Quizfrage für unsere Blog-Leser: Was müssen wir machen, um durch das Drehkreuz nach draußen gehen zu können?

Mura wird dann online angefordert und holt beide ab. Ins Navi wird ein Supermarkt eingegeben. Als es anzeigt, dass das Ziel erreicht ist, sind wir mitten in der Pampa. Weg von jeder Zivilisation. Quizfrage an die Blog-Leser: Für welche Reise haben wir jetzt ein Dejavu-Erlebnis? Also wird die Homebase als neues Ziel eingetippt.

Viewpoint

Als die Strecke angezeigt wird, fahren wir gerade an der richtigen Abzweigung vorbei. Umdrehen ist bei den Straßen hier sowieso undenkbar. Aber das kluge Navi routet um. So geht es über Berg und Tal auf engen und kurvig en Straßen dahin. Zum Glück kommt uns fast nie wer entgegen, denn keiner ist so verrückt, diese Straßen zu nehmen.

Ein Viewpoint verzögert die Fahrt noch etwas, aber die Fahrt geht gut zu Ende. In der Nähe unseres Hauses ist noch ein weiterer Supermarkt. Wir probieren mal den aus. Es ist aber schlechter als der, den wir gestern hatten. Wir werden dem also treu bleiben. Immerhin wird ein Fliegenpracker gefunden. Zuhause angekommen wird die Zeit bis zum Abendessen am Pool überbrückt. Die Kirchenglocken spielen heute eine Melodie. Wahrscheinlich, weil Halloween ist. Nein, nicht die Big Ben-Melodie wie sonst, sondern eine richtige.

  • Heimische Flora

Da schon am Nachmittag viele Halloween-Kinder gesichtet worden sind, wurden sicherheitshalber billige Zuckerln eingekauft, um sie den marodierenden Horden zuwerfen zu können. Schließlich ist die Zeit für das Abendessen gekommen. Mura hat im Vorfeld Tipps vom Vermieter des Hauses bekommen. Eines von den empfohlenen Lokalen ist gleich um die Ecke.

Nach kurzer Suche ist es gefunden. Drinnen ist alles reserviert, aber draußen ist noch Platz. Da die Temperaturen angenehm sind, wird das in Kauf genommen. ICBeter und Tami essen gegrillten Oktopus. Mura bleibt sicherheitshalber beim Steak. Außer in Schottland hat er damit nie schlechte Erfahrungen gemacht. Zur Vorspeise gibt es noch Shrimps. Das ist so eine ähnliche Sauerei wie beim Boiling Crab in den USA. Nur, dass es kein Plastik-Lätzchen gibt.

Es laufen schon Kinder in Halloween-Kostümen herum. Eines hat das Prinzip des Süßigkeiten sammelns noch nicht ganz verstanden und will uns einen seiner Schlecker schenken. Mura lässt den Reis übrig. Wenn es morgen regnet, wissen wir, wer schuld ist! Am Abend geht in der Nachbarschaft noch eine Alarmanlage los. Sie hat bis jetzt nicht aufgehört. Wir werden morgen berichten, ob sie die ganze Nacht durchgeheult hat.