Tag 26: Trinidad

Um ca. 0730 ist Tagwache. Die Duschen werden getestet und für gut befunden. Allerdings sind die Duschköpfe fast so groß wie die ganze Duschkabine. Es gibt also keinen trockenen Fleck zum Einseifen. Freddy IV. muss heute weniger toasten, weil noch Weißbrot vom Grillen gestern übrig ist. Zusätzlich zum Spam gibt es heute wieder Lachs.

Fotostopp unterwegs

Fotostopp unterwegs

Weil heute nicht viel Besichtigung am Programm steht, wird die Abfahrt auf kurz vor 1100 verschoben. Dann ist nämlich späteste Auscheck-Zeit. Es wird noch der Campingplatz besichtigt. Er ist mitten im Wald und es gibt einen Volleyballplatz, einen Basketball-Korb und zwei Schaukeln. Schließlich wird noch in den Campingsesseln die Zeit bis zur Abfahrt verbraucht.

Dann geht es los. Erstes Ziel ist ein Walmart. Weil es für ICB-VIPs natürlich einen Lieferservice für Produkte aus den USA gibt, wird online bestellte Sonnencreme gesucht. Und zwar Ocean Potion 50. Schnell sind die Sonnencremes gefunden. Es gibt Banana Boat und andere lustige Marken, aber nicht Ocean Potion. Nach einer Weile herumsuchen wird dann sogar Ocean Potion gefunden. Und zwar zwei Varianten: After-Sun und Bräunungsmittel.

Robbi ist von Bigfoot erwischt worden!

Robbi ist von Bigfoot erwischt worden!

Die freundlichen Mitarbeiterinnen sagen dann, dass sie das gewünschte Produkt da noch nie gesehen haben. Eigentlich war es bis jetzt immer so, dass wenn ein Mitarbeiter etwas nicht gefunden hat, wir es dann sofort selbst gefunden haben. Aber das funktioniert diesmal auch nicht. Also wird die Suche vorerst aufgegeben. Aber natürlich nicht endgültig…

Die notwendigsten Dinge werden schnell eingekauft und es wird der Rückmarsch zum Wohnmobil angetreten. ICBeter hat es strategisch klug am Punkt geparkt, der am weitesten vom Eingang entfernt ist. Ein genialer Schachzug, der nur den Nachteil hat, dass man ewig hin und zurück laufen muss. Dann geht es weiter über gebirgige Straßen.

Zwischenstation ist Willow Creek. Dort gibt es ein Bigfoot-Museum. Das am Dienstag geschlossen hat. Heute ist natürlich Dienstag, eh klar… Aber es steht ein großer Bigfoot vor dem Museum, der fotografiert werden kann. Leider kein echter, aber man kann im Leben halt nicht alles haben. Dann geht es weiter.

Strand in Trinidad

Strand in Trinidad

Gebirgsstraßen bedeuten immer, dass bald auch wieder eine Tankstelle angefahren werden muss. Die Hoffnung, eine Indianertankstelle zu finden, erfüllt sich leider nicht. Der Preis ist 3,79 $ je Gallone. Schließlich kommen wir am Zielort an: Trinidad. Aber nicht das in der Karibik, sondern das an der US-Westküste.

Damit haben wir die Küste, die wir in San Diego verlassen haben, wieder erreicht. Als erstes wird ein Lokal gesucht. Ein Fischlokal ist mit Schildern angeschrieben, es wird aber trotzdem nicht gefunden. Also wird das nächste Lokal angesteuert, das einen Parkplatz hat, der groß genug für ein 9-Meter Wohnmobil ist.

Historischer Leuchtturm von Trinidad

Historischer Leuchtturm von Trinidad

Wenn man an der Küste ist, nützt man die Gelegenheit um Seafood zu futtern. Fisch, Schrimps und Muscheln werden verzehrt. Das Testergebnis fällt sehr positiv aus. Dann werden Fotos am Strand gemacht und kurz die Wassertemperatur getestet. Ergebnis: kalt. Die Weiterfahrt zum Campingplatz ist kurz: nur eine Meile ist er entfernt.

Auch dieser Campingplatz liegt mitten im Wald. Mit viel größeren Bäumen als beim vorigen. ICBeter füllt bei der Regisrierung das Fomular aus und die Angestellte ist ganz überrascht, dass er null Haustiere angibt. Am Platz selbst sieht man dann warum. Fast alle haben Hunde dabei. Es gibt auch große Hunde-Spielplätze.

Fliegerangriff

Fliegerangriff

Und Menschen-Spielplätze. Auf denen gibt es z. B. Hufeisenwerfen. ICBeter muss das gleich ausprobieren, trifft aber nur einmal die Stange. Das ist keine große Hilfe auf dem Weg zu Weltherrschaft. Die Nachbarn haben zwei große Hunde, die immer den Krieg erklären, wenn man hinter das Wohnmobil geht, um etwas aus dem Kofferraum zu holen. Immerhin das Internet ist schnell und stabil. Damit ist das schon ein guter Campingplatz und der Tag kann zufrieden für beendet erklärt werden.

Aktueller Standort: 41.072886, -124.142552

Wenn ich die See seh, brauch ich kein Meer mehr!

Wenn ich die See seh, brauch ich kein Meer mehr!

Campen im Wald

Campen im Wald

Hufeisen, flieg!

Hufeisen, flieg!

Tag 25: Lassen Volcanic NP

Um ca. 0800 ist Tagwache. Zum Frühstück gibt es wieder Normal-Spam und Freddy IV. toastet wieder mal brav alle Toasts. Weil der Campingplatz nicht im Voraus bezahlt wurde, muss ICBeter noch ins Office gehen und die Gebühren berappen. Da das Greywater wieder voll ist, muss zum dritten Mal gedumpt werden. Diesmal ist Tami dran, der sich als professioneller Dreckkanalisierer entpuppt.

Mura rettet die Welt

Mura rettet die Welt

Kurz vor 1100 geht es dann los. Zuerst zum Safeway, weil die Vorräte werden schon knapp. Der nächste Safeway ist nur 10 Minuten entfernt. Um wieder gutes Karma zu sammeln, legen wir einen Spendenzettel für die Food Bank um 5 $ drauf. Die Kassiererin scannt den Barcode und tippt dann etwas ein. Auf der Rechnung sehen wir dann, dass nur 1 $ gebucht wurde. Da können wir jetzt aber nix dafür… das gilt trotzdem!

Da wir den letzten Tag in Nevada sind, wollen wir noch ein Rubbellos kaufen, um unsere Deppensteuer auch in diesem Bundesstaat zu bezahlen. Leider gibt es keinen Automaten dafür. Vielleicht sind Rubbellose in Nevada verboten, weil sie eine Konkurrenz zu den Casinos wären. Immerhin stehen in diesem Supermarkt ca. 10 einarmige Banditen herum. Dafür haben wir jetzt aber keine Zeit.

Robbi bei Sulfur Works

Robbi bei Sulphur Works

Die Sonne brennt schon wieder unbarmherzig herunter und so schauen wir, dass wir möglichst schnell aus der Wüste fliehen. Denn ab sofort sind wir wieder in Kalifornien und es gibt bis zum Ende keine Wüste mehr. Schade eigentlich. Die Fahrt zum Lassen Volcanic Nationalpark dauert fast drei Stunden.

Während der Fahrt sieht Mura im Rückspiegel, dass sich das Wohnmobil langsam zu zerlegen beginnt. Eine Dichtung aus dem Fenster ist rausgegangen und zappelt im Fahrtwind. Also wird von der Autobahn runter gefahren und das Problem gefixt. Mit dem modischen rosa Ducktape wird das Problem elegant und unauffällig behoben. Irgendwo unterwegs wird dann Fahrerwechsel gemacht.

Lassen Peak

Lassen Peak

Beim Nationalpark sparen wir weitere 25 $ Eintritt. Quizfrage an unsere Blogleser: Wieviel haben wir insgesamt schon gespart? Am Anfang gehen wir gleich ins Visitorcenter, denn die haben immer schöne Klos. Außerdem kann man sich allerhand anschauen. Beim Eingang werden gerade zwei Kinder als Junior-Ranger vereidigt. Warum sind wir eigentlich keine Junior-Ranger? Wir sollten mal fragen und wenn wir zu alt sind, verklagen wir sie wegen Altersdiskriminierung.

Dann machen wir uns auf die Tour durch den Park. Als erstes kommt ein Viewpoint mit einem brodelnden Schlammpool. Quasi ein Hotpool extreme. Und es riecht ordentlich nach Schwefel. Klein Yellowstone irgendwie. Auch die Erde ist überall herum schwefelgelb. Das bleibt allerdings der einzige solche Punkt entlang der Straße. Will man noch mehr von diesem Schwefelzeug haben, dann muss man Wanderwege in Kauf nehmen.

Viel Landschaft im Lassen Volcanic NP

Viel Landschaft im Lassen Volcanic NP

Aber die Straße durch den Nationalpark bietet viele schöne Aussichten und einen guten Blick auf den Lassen Peak, dem Vulkanberg. Wir kommen so hoch hinauf, dass sogar Schnee neben der Straße liegt. Eine gute Gelegenheit für eine Schneeballschlacht. Denn eine Schneeballschlacht im Sommer ist ganz sicher ein Schritt in Richtung Weltherrschaft.

Gegen Ende des Parks kommen wir noch durch ein Trümmerfeld an Steinen, die bei einem Felssturz vor 350 Jahren hier verteilt wurden. Der Berg, von dem sie kommen ist kilometer weit weg… Die Fahrt vom Nationalpark zum Campingplatz dauert nur 12 Minuten. Es ist der Mt. Lassen/Shingletown KOA.

Taskforce Schneeballschlacht

Taskforce Schneeballschlacht

ICBeter geht zum Einchecken ins Office. Dort sehen sie im Computer, dass auf der KOA-Karte schon viele Punkte angesammelt wurden. Wenn die jetzt eingelöst werden, gibt es 10 $ Rabatt. Da haben wir wieder unglaublich gespart! Beim Platz stellen wir fest, dass der Griller so einer ist, der in den Boden eingelassen ist. Damit ist der Abstand zwischen Grill und Boden zu groß für unsere Kohlen.

Also wir ein Bündel Feuerholz gekauft. Den Anzünder gibt’s gratis dazu. Das System wird gleich getestet. Das Zeug sieht aus wie ein Cupcake, den man verkehrt auf das Holz legt und anzündet. Darin ist Wachs das schmilzt und auf das Holz tropft, Feuer fängt und das Holz zum brennen bringt. Es funktioniert sofort und unser Lagerfeuer brennt lichterloh.

Emerald Lake

Emerald Lake

Fürs Absingen von Pfadfinderliedern haben wir allerdings keine Zeit, denn es muss das Grillzeug vorbereitet werden. Weil das WLAN dauernd ausfällt, schaut sich Mura den Sender, der nur etwa 20 Meter von uns entfernt ist, einmal an. Er und ICBeter schleppen einen Tisch von einem anderen Platz dort hin und Mura steigt rauf. Die Antenne wird ausgerichtet und mit Kabelbindern festgemacht. Genutzt hat es aber nicht sehr viel.

Da wir beim Grillen dazulernen, halten wir uns nicht mit diversem Gemüse oder Champignons auf. Auf den Grill kommen nur die drei Fleischstücke. Alles andere kommt aus der Mikrowelle oder wird roh gegessen. Nach einer Runde Eis geht Mura dann noch in den Pool. Kurz vor Einbruch der Dunkelheit wird er aber vertrieben, weil es in Kalifornien nicht erlaubt ist, bei Finsternis in einem unbeleuchteten Pool zu schwimmen. Wieder etwas gelernt. Reisen bildet eben.

Kein Trinkwasser im Helen Lake

Kein Trinkwasser im Helen Lake

Zum Abschluss des Tages werden noch Campingsessel und Bierdosen ausgepackt und der Tag für beendet erklärt. Momenaner Standort: 40.511956, -121.812498

Hat Creek

Hat Creek

Alles kaputt in Devastated Area

Alles kaputt in Devastated Area – wir waren’s nicht…

Felssturz vor 350 Jahren

Felssturz vor 350 Jahren

Grillen die 4.

Grillen die 4.

Tag 24: Reno

Um ca. 0700 wachen schon alle auf. Der Plan, ab 0800 in den Pool zu gehen wird aufgrund der Außentemperatur fallen gelassen. Also muss Freddy IV. gleich wieder ran, um seine Toasts zu toasten. Heute gibt es wieder eine Spam-Pause. ICBeter kauft sich noch ein Lake-Tahoe T-Shirt im Shop und schon kann es wieder weiter gehen.

Nicht zu übersehen: Die Grenze zwischen Kalifornien und Nevada

Nicht zu übersehen: Die Grenze zwischen Kalifornien und Nevada

Aber zuerst muss der Nachbar verjagt werden. Genauer gesagt sein Auto, dass so steht, dass wir nicht um die Kurve kommen. Weil die Wassertemperatur von Lake Tahoe mit 16 °C gemeldet wird, kneifen alle und keiner will mehr baden gehen. Deshalb geht es nur zum Ufer zum Fotos machen. Ein Parkplatz direkt am See sieht gut aus.

Wir fahren hin, aber der Parkeinweiser schickt uns gleich wieder weg, weil der Platz voll ist. Dummerweise kann man mit dem Wohnmobil nicht gescheit umdrehen, also muss er uns auf den Parkplatz lassen, damit wir auf der Umdrehstelle ganz am Ende umdrehen können. Die Zeit nutzt ICBeter, um auf der Seite mal ein paar Bilder zu schießen.

Lake Tahoe

Lake Tahoe

Die Staatsgrenze zwischen Kalifornien und Nevada ist unschwer zu erkennen. Mitten in South Lake Tahoe ist eine Straße. Südlich von der sind ganz normale Häuser, nördlich davon riesige Casino-Türme. Mit Kalifornien verlassen wir – vorerst – wieder das Land des teueren Benzins.

In Nevada fällt der Preis gleich von rund 4 $ auf ca. 3,10 $ pro Gallone. Also wird schnell vollgetankt. Ein Halber Tank für 74 $, das ist wie im Sommerschlussverkauf. Und das am Sommeranfang! Dann wird Reno ins Navi einprogrammiert. Dort ist unser nächster Campingplatz. Das River West Resort.

Truckee River

Truckee River

Wir checken schon um 1400 ein. Das Office ist zwar am Sonntag geschlossen, aber es kommt uns ein freundlicher Bewohner des Resorts entgegen und zeigt, in welchem Wohnwagen die Besitzer wohnen. Der Papierkram wird erledigt und wir bekommen unsere Platz zugewiesen. Wie immer werden gleich Klos und Internet getestet. Ersteres ist ok, letzteres sogar sehr gut.

ICBeter und Tami schauen dann noch zum Fluss hinunter. Überraschenderweise liegt das River Resort nämlich an einem Fluss, nämlich dem Truckee River. Das ist ein ziemlich flacher, aber relativ flott fließender Fluss, der ideal ist um mit dem Schlauchboot hinunter zu fahren. Das machen auch sehr viele Leute. Dann wird zurück marschiert und der Plan für den Tag erstellt. Um ca. 1700 wenn es nicht mehr so heiß ist, wird nach Reno reingefahren.

Allerlei komische Wasserfahrzeuge

Allerlei komische Wasserfahrzeuge

Bis dahin verbringt Mura die Zeit am Laptop, Tami mit Schlafen und ICBeter marschiert mit seinem Campingsessel wieder zum Fluss und nimmt eine Bierdose zur Kühlung mit. Dort ist es sehr amüsant, denn die Leute, die mit den Schlauchbooten und diversen Luftmatratzen den Fluss runter treiben, bleiben immer wieder an den Steinen hängen und versuchen sich unbeholfen wieder loszureißen.

Um 1730 wird dann ein Uber gerufen und zum Eldorado Casino gefahren. Laut Internet gibt es dort ein gutes All-you-can-eat-Buffet. Wir fahren nämlich zum Essen hin, nicht zum zocken. Zocken war nur für Las Vegas vorgesehen, nicht in Reno. Dort angekommen schauen wir uns erst mal das Casino an.

Wieder mal ordentlich im Stress...

Wieder mal ordentlich im Stress…

Dann werden doch noch ein paar Dollar gezockt – weil wir halt schon hier sind. Mura verliert beinahe seinen ganzen Einsatz und steigt dann doch noch mit 20 Cent Gewinn aus. ICBeter kommt sogar mit 10 $ ins Plus, verzockt den Gewinn aber wieder und steigt letztlich immerhin pari aus.

Jetzt geht es aber endgültig ins Buffet. Man muss sich nicht anstellen. Es gibt alles mögliche von Seafood (Schrimps, Miesmuscheln, Lachs, Calamari-Salat…) über alle möglichen Fleischsorten bis hin zu italienisch und mexikanisch. Jeder isst so drei Teller auf (das was drauf war natürlich, nicht die Teller selbst) und dann noch eine Nachspeise. Weil in den Eismagen passt immer noch etwas.

All you can mampf

All you can mampf

Beim Rausgehen können wir natürlich nicht an den einarmigen Banditen vorbeigehen. Ein paar Dollar gehen schon noch… Diesmal geht es aber nicht ohne Verluste aus. Letztlich verschwinden wir doch aus dem Casino und flüchten auf die Straße. Bevor wir den Weg ins nächste Casino finden, rufen wir schnell noch ein Uber.

Die Fahrerin findet uns nicht gleich. Dann sehen wir sie aber vorbeifahren. Tami läuft ihr nach und erwischt sie. Er steigt ein und Mura und ICBeter folgen ihm. Dann fährt das Auto los und weg ist es samt Tami. Während noch überlegt wird, ob er jetzt von der Mafia entführt wurde und an Menschenhändler verkauft wird, biegt das Auto nach einer Runde um den Block und ist wieder da.

Unsere Fast-Millionäre in der größten kleinen Stadt der Welt

Unsere Fast-Millionäre in der größten kleinen Stadt der Welt

Dann geht es auf direktem Weg zurück zum Resort. Franzi hat gut aufgepasst und es ist nichts geklaut worden. Da es eine gute Internetverbindung gibt, ist das Abendprogramm auch festgelegt.

Momentaner Standort: 39.523337, -119.830359

Tag 23: Lake Tahoe

Hier im Yosemite Nationalpark gibt es absolut keinen Handyempfang. Um 0200 in der Nacht läutet Muras Telefon von irgendeiner österreichischen Nummer. Er hebt lieber nicht ab, sondern geht – weil er schon mal wach ist – zum Restroom und wieder schlafen. In der Früh wird noch einmal gecheckt und festgestellt, dass wirklich keinerlei Empfang ist. Vielleicht gibt es da ja einen heimlichen Sender, auf den nur die NSA Zugriff hat…

Yosemite Wildlife

Yosemite Wildlife

Um 0800 wird aufgestanden. Das Klo gleich neben dem Wohnmobil ist natürlich wegen Putzen gesperrt. Also heißt es wieder wandern. Da um 0900 die Generator-Zeit vorbei ist, heißt es schnell mit dem Frühstück beginnen und Freddy IV. alle Toasts vor dieser Zeit fertigstellen zu lassen. Dazu gibt es wieder mal Jalapeno-Spam.

Mura hat gestern Feuerholz gekauft, um den Grill besser anheizen zu können. Das nehmen wir natürlich mit zum nächsten Campingplatz. Dann geht es los. Zuerst werden allerlei Viewpoints im Nationalpark abfotografiert. Die Steinbrücke, über die Tami und ICBeter gestern mit dem Bus gefahren sind, wird aber nicht gefunden.

Viewpoint in Yosemite Valley

Viewpoint in Yosemite Valley

Auf der Straße raus aus dem Nationalpark stehen plötzlich mitten auf der Straße Autos und Leute am Straßenrand. Als erfahrener Weltenbummler weiß man, dass das im Nationalpark nur eines bedeuten kann: Bären oder Bisons neben der Straße. Weil Bisons hier eher nicht vorkommen, wird auf einen Bären getippt. 100 Meter weiter ist ein Parkplatz.

Dort wird das Wohnmobil abgestellt und zurück marschiert. Tatsächlich ist dort ein Braunbär, der gemütlich Gras frisst. Das Verkehrschaos wird immer größer. Ein Park-Mitarbeiterin fährt mit dem Auto vorbei und sagt den Leuten, sie sollen da nicht stehen bleiben, die Ranger kommen bald und werden sie vertreiben.

Genausogut hätte sie sagen können, dass es da eh nichts zu sehen gibt. Die Leute sagen alle ok und fotografieren weiter. Wir aber nicht, denn wir haben schon ein paar Dutzend Bilder gemacht. Wir gehen zurück zu unserem Parkplatz und fahren weiter. Bis zum Parkende gibt es noch ein paar Fotostopps. In der Ortschaft nach Yosemite ist wieder mal ein Tankstopp geplant.

Merced River

Merced River

Aber der Benzin kostet fast 5 $ je Gallone. Lauter Verbrecher hier… da wir noch ¼ Tank haben, fahren wir weiter. Nach einer weiteren Stunde Fahrt wird eine Tankstelle mit 3,99 $ je Gallone gefunden. Billiger wird’s nicht mehr werden, also wird dort getankt. Die Verkäuferin in der Tankstelle beobachtet Mura, wie er ICBeter einweist, als er rückwärts in die Tankstelle einschiebt. Sie will ihn gleich da behalten, weil er es so gut gemacht hat.

Er wird aber noch für den Rest der Tour gebraucht, also geht das leider nicht. Nach ein paar Meilen kommt eine Abzweigung auf eine schöne Bergstraße. Viele Kurven machen mit dem Wohnmobil besonders viel Spaß. Auf jeden Fall ist es ein Vorteil, einen vollen Tank zu haben. Schließlich geht es wieder auf eine normale Straße.

Blick zurück ins Yosemite Valley

Blick zurück ins Yosemite Valley

Eigentlich war für heute Goldwaschen in Jamestown am Plan, aber wegen des zu guten Wetters wurde das abgeblasen. Vielleicht wird ja diesmal das Grillen geschafft. Nach einiger Zeit ist dann Lake Tahoe erreicht. Zuerst geht es zum Safeway. Brot und Frühstückssachen müssen wieder nachgekauft werden sowie Beilagen fürs Grillfleisch.

Auf der Fahrt zum Campingplatz kommt dann eine Kontrollstation. Weil wir Feuerholz geladen haben, wird das kontrolliert. Wir sollen es immer dort verbrennen, wo wir es gekauft haben und nicht in der Gegend herum führen. Der Lake Tahoe KOA wird schnell gefunden. Es ist ein Campingplatz vom Typ Sardinendose, wo ein Wohnmobil neben dem anderen steht. Immerhin gibt es dahinter Platz für Griller und Feuerstellen.

Bärli in Yosemite

Bärli in Yosemite

Direkt vor unserem Platz steht ein großer Pickup. ICBeter meldet das bei der Rezeption, dort zahlt aber gerade jemand und sagt, dass er gleich wegfährt. Das Internet ist hier gratis. Aber nur das langsame. Für schnelleres muss man zahlen. Wir testen erst mal das langsame. Es geht gar nicht. Überraschung. Aber bevor schnelleres gekauft wird, muss die Grillaktion gestartet werden. Es ist schon fast 1800.

Damit schaffen wir es schon zum 3. Mal zu Grillen. Gut, früher haben wir das am 3. Abend geschafft, aber was soll‘s. Lake Tahoe liegt sehr hoch. Nämlich auf 1900 m Seehöhe. Das bedeutet unter anderem, dass die Luft sehr dünn ist. So dünn, dass die leicht brennenden Kohlen nicht brennen. Sie brennen zwar, bis die darin enthaltene Anzünderflüssigkeit verbrannt ist, aber dann ist Ende. Also wird noch Feuerstart-Flüssigkeit im Shop gekauft. Unser Platz ist zum Glück nur 20 m von Shop und Klos entfernt.

Tenaya Lake

Tenaya Lake

Mit ordentlich Brennstoff lassen sich dann auch die Kohlen überreden zu brennen. Das ist ein großer Schritt in Richtung Weltherrschaft. Nach dem Essen wird das Internetproblem angegangen. Die WLAN-Verbindung ist super, aber es geht kein Bit über die Leitung. Also geht ICBeter die 20 Meter zum Shop und fragt, ob es einen Ausfall gibt.

Nein, aber man muss zuerst www.koa.com eingeben. Diese Kleinigkeit wurde beim ersten Fragen nicht erwähnt, aber der durchschnittliche Urlauber wird sich das ja wohl denken können. Also geht ICBeter die 20 Meter zurück zum Platz. Mura hat inzwischen Feuer gemacht, damit das Feuerholz wegkommt und verbreitet damit Lagerfeuerromantik.

Schnell wird www.koa.com eingetippt und siehe da… nichts geht. Auch mehrmals hintereinander eintippen nutzt gar nix. Also geht ICBeter wieder die 20 m zum Shop. Gerade als er vorzeigen will, dass es nicht geht, kommt die Anmeldeseite. Also wird wieder die 20 m zum Lagerfeuer zurückgegangen und überraschenderweise geht das Internet dort immer noch.

Unendliche Weiten...

Unendliche Weiten…

Inzwischen versucht Mura, auch ins Internet zu kommen, aber es geht nicht. Auch nicht mit www.koa.com. Also geht er die 20 m ins Shop. Gerade als er vorzeigen will, dass es nicht geht, kommt die Anmeldeseite. Als WLAN-Techniker kommt ihm das natürlich spanisch vor und er fragt, ob denn im Shop ein eigener Accesspoint ist. Ja, da ist einer. Offenbar funktioniert der, aber der für draußen nicht. Und am Platz geht es nur deshalb, weil der nicht weit weg ist. Wer hat sich gemerkt, wie weit es ist?

Das Internet ist dann aber wirklich flott. Nämlich das gratis langsame. Vermutlich weil es am Campingplatz sonst niemand geschafft hat, reinzukommen. Wahrscheinlich ist das Outdoor-Equipment schon länger kaputt. Denn der Typ hat gesagt, wenn man es nicht schafft, www.koa.com einzutippen, soll man zu ihm kommen und er macht das für einen.

Er denkt sich vermutlich seit Wochen, dass die Camper alle zu dumm sind, das einzutippen und dann kommen sie zu ihm und er kann das und es geht. Jetzt kann Blog gepostet werden, Bilder upgeloadet werden und nachgelesen werden, dass Deutschland in letzter Sekunde dem Ausscheiden aus der WM entgangen ist. Der Abend wird dann mit Lagerfeuer, Bier und Internet abgeschlossen.

Momentaner Standort: 38.845568, -120.029389

Tag 22: Yosemite

Mura steht heute schon früher als die anderen auf, denn er hat noch ein Programm zu absolvieren, bevor der Campingplatz verlassen wird. Zuerst einmal Wäsche waschen. Währenddessen duschen und dann noch Gold schürfen. Denn es gibt am Campingplatz eine Schürfstelle. Er findet zwei kleine und ein größeres Goldflankerl. Das große verliert er aber wieder.

Photo-Point in Yosemite Valley

Photo-Point in Yosemite Valley

Weil noch Semmeln da sind, die eigentlich zum Grillen gedacht waren, bekommt Freddy IV. einen Urlaubstag. Wird eh schon Zeit, denn sonst bekommen wir noch mit den traditionell in den USA so starken Gewerkschaften Probleme. Dann geht es wieder los. Die Hoffnung, dass die Straße in den Nationalpark nicht gesperrt ist, lebt.

Tatsächlich ist die Fahrt in den Park problemlos. Beim Reinfahren werden einige Foto-Punkte abgeklappert. Kurz vor dem Campingplatz, der mitten im Nationalpark liegt fängt noch das Navi zum Spinnen an. Aber schließlich wird das Ziel gefunden. Bei der Einfahrt gibt es gleich die Warnung vor den Bären. Man muss alles, was Gerüche abgibt einsperren.

Von nun an geht's bergauf!

Von nun an geht’s bergauf!

Duschen, Strom und Internet gibt es nicht. Es ist ein Nationalpark-Campingplatz. Aber man darf 3 x täglich 2 Stunden lang den Generator aufdrehen. Um 1400 beginnen Tami und ICBeter dann das Projekt Wanderung. Es gibt einen Weg hinauf zu den Yosemite Falls. Entweder anstrengend bis zu den Upper Falls oder gemütlich bis zu den Lower Falls.

Die Entscheidung fällt auf letzteres. Mit dem Gratisshuttle geht es um ca. 1400 von Station 15 (Campingplatz) bis zu Station 7. Dort ist der Beginn des Weges. Bei jeder Station steigt etwa eine halbe Busladung an Leuten aus und mindestens eine ganze Busladung wieder ein.

Zuerst muss die Gravitation über ein paar Serpentinen überwunden werden. Auf deutsch: Es geht bergauf. Um diese Zeit kommen die meisten Wanderer schon wieder zurück, sodass es viel Gegenverkehr gibt. Nach den Serpentinen geht es eigentlich nur mehr ziemlich flach dahin. Außerdem ist der Wald aus und man hat tolle Foto-Ausblicke auf das Yosemite Valley und den Halfdome. Das ist so ein halber Berg. Die andere Hälfte ist irgendwann in der letzten Eiszeit verschwunden.

Der Mond geht auf

Der Mond geht auf

Tami wird schon ein wenig müde und so wird ein bergab gehender Wanderer gefragt, wie weit es noch bis zum Wasserfall ist. Er meint so 10 Minuten. Oder 15. Inzwischen speichern wir wieder potentielle Energie. Auf deutsch: Es geht wieder bergauf. Nach 10 Minuten Marsch wird sicherheitshalber der nächste Wanderer gefragt. Der meint, der halbe Weg ist schon absolviert.

Das ist jetzt schlecht, denn die Wanderung dauert fast schon drei Stunden. Weitere drei wären jetzt nicht das ideale. Also wird noch jemand gefragt. 10 Minuten dauert es noch. Oder 5. Immerhin ist das „oder“ jetzt von 15 auf 5 Minuten geschrumpft. Das stimmt uns fröhlich. Nach 10 Minuten Marsch wird halt wieder gefragt. 25 Minuten ist die Antwort. Bis zum schönsten Viewpoint, wo man auch den Mist des Wasserfalls spürt. Also das Sprühwasser. Aber bis zum ersten Punkt, wo man den Wasserfall sieht sind es nur mehr 5 Minuten. Oder 3.

Blick ins Yosemite Valley und auf den Halfdome

Blick ins Yosemite Valley und auf den Halfdome

Nach einer Minute kommt eine Kurve und der Wasserfall ist da. Es haben sich alle Mühen ausgezahlt. Wir können hier Fotos vom Wasserfall machen, die fast so schön sind wie jene, die wir uns aus dem Internet hätten laden können. Wenn das kein Schritt in Richtung Weltherrschaft ist…! Dann wird noch versucht, näher zum Wasserfall hinzukommen. Aber es wird nur der Weg gefunden, der weiter hoch zu den Upper Falls geht.

Also wird umgedreht. Zurück geht es auf dem gleichen Weg. Für die Wegbeschreibung also bitte die letzten Absätze in umgekehrter Reihenfolge nochmal lesen! Unten angekommen wird auf den Shuttlebus gewartet. Der ist schön klimatisiert sodass man verschwitzt direkt in den Eiskasten kommt. Wir müssen wieder zu Station 15 zurück. Bei Nummer 13 sind nur mehr zwei Leute im Bus: ICBeter und Tami.

Robbi bei den Lower Falls

Robbi bei den Lower Falls

Für die zwei unnötigen lohnt es sich offenbar nicht, noch zwei Stationen zu fahren. Also vermeldet die Fahrerin, dass der Bus jetzt direkt zur Service-Station muss. Sie können auf den nächsten Bus warten oder 5 Minuten zu Fuß gehen. Weil heute noch nicht viel Bewegung gemacht wurde, fällt die Entscheidung auf letzteres.

Nach ca. 10 Minuten Fußmarsch ist der Campingplatz erreicht. Mura hat einen schweren Tag gehabt. Er musste immer wieder seinen Camping-Sessel verschieben, weil die Sonne immer weiter gewandert ist. Da bereut er zurecht, dass er nicht mitgegangen ist. Es wird entschieden, heute nicht zu grillen. Mura hat schon kalt gegessen und Tami hat schon zu viel Hunger um das Anheizen der Kohlen zu erwarten.

Also werden Vorräte aus dem Kühlschrank verzehrt. Der Abend muss wieder offline verbracht werden, was immer den Vorteil hat, dass schon früh schlafen gegangen wird. Aktueller Standort: 37.735245, -119.563058

Yosemite Lower Falls

Yosemite Lower Falls

Tami ist wieder herunten und gar nicht müde...

Tami ist wieder herunten und gar nicht müde…

Tag 21: Yosemite

Um nicht im gleißenden Sonnenlicht das Morgenbad machen zu müssen, stehen ICBeter und Mura schon um 0600 auf. Da geht die Sonne erst über den entfernten Bergen auf. Der Springbrunnen ist die ganze Nacht gelaufen, so dass der Pool nicht ausgekühlt ist. Nach dem Morgenbad gibt es wieder Frühstück. Ab 0800 ist die Ruhezeit vorbei und man kann den Generator einschalten.

Die Gletscher kommen!

Die Gletscher kommen!

Damit kann Freddy IV. seine Toasts auch ohne Stromanschluss toasten. Tami steht langsam auch auf und gesellt sich zum Frühstückstisch. Schon um 0900 fahren wir los. Wenn das so flott weiter geht, werden wir einen Rekord bei den Eincheck-Zeit im nächsten Campingplatz aufstellen! Es geht direkt in den Yosemite Nationalpark.

Mura bemerkt, dass der Meilenzähler des Wohnmobils auf 5600 steht. Das ist insofern bemerkenswert, weil wir es bei 2800 übernommen haben. Wir haben also schon so viele Meilen gemacht, wie alle unsere Vorgänger zusammen. Wenn das kein Schritt in Richtung Weltherrschaft ist!

Yosemite Nationalpark

Yosemite Nationalpark

Wir sparen wieder 35 $ mit unserem Nationalpark-Pass und bleiben bei allerlei Fotoplätzen stehen. Auch das Visitorcenter wird besucht. Dann wird die Entscheidung getroffen, heute noch nicht ins Yosemite Valley zu fahren, sondern erst morgen am Wandertag. Satt dessen wird in den Süden des Parks, nach Mariposa Cove gefahren.

Die Straße dorthin ist äußerst mühsam, es sind viele Kurven und viel auf und ab. Mariposa Cove ist berühmt für die Sequoia-Bäume. Das sind einfach sehr riesige Bäume. Dort angekommen muss man in einen Shuttlebus umsteigen und wird zu den Wanderwegen geführt. Mura hütet sicherheitshalber das Wohnmobil und ICBeter und Tami gehen den 0,3 Meilen langen Wanderweg zwischen den großen Bäumen.

Robbi bei den Sequoia-Bäumen

Robbi bei den Sequoia-Bäumen

Dann geht es wieder zurück, denn es ist schon fast 1600 und etwa um 1700 wollen wir beim nächsten Campingplatz sein. Dieser ist etwas außerhalb des Nationalpark aber in kurzer Zeit von dort zu erreichen. Weil wir ganz am Südende des Nationalparks sind, hat ICBeter die Idee, dass das Zurückfahren durch den Nationalpark zu mühsam ist und dass es vielleicht einen schnelleren Weg gibt, wenn man außerhalb des Parks zurück nach Norden fährt.

Google Maps kann nicht befragt werden, weil kein Handyempfang vorhanden ist. Also wird Muras Handy mit den Offlinekarten benutzt. Das hat zwar keine aktuellen Verkehrsinformationen, aber was soll da schon sein… Dieses Navi bestätigt: Der Weg außen ist der schnellere. Also wird der Nationalpark verlassen.

Grooooße Bäume...

Grooooße Bäume…

Kurz nach dem Park steht dann ein großes oranges Schild: Roadwork ahead – expect delays. Vielleicht wird es ja doch nichts mit 1700 am Campingplatz… Nach einer Kurve beginnt dann der Stau. Da heißt es jetzt warten. So 15 Minuten. Dann geht es weiter. Zirka 50 Meter nämlich. Dann ist wieder warten angesagt. Aber eh nur 5 Minuten.

Schon geht es ab durch die Baustelle. Die wird von menschlichen Ampeln geregelt. Leute, die den ganzen Tag auf der Straße stehen und den Autofahrern entweder ein „Stop“ oder ein „Slow“-Schild entgegenhalten. So eine Baustelle kommt auch noch ein zweites Mal, aber diesmal haben wir Glück und kommen ohne stehen zu bleiben durch.

Nach ein paar Minuten Fahrt meldet das Navi, das nach rechts abzubiegen ist. Das wird auch gemacht, aber nur um festzustellen, dass dort eine dirt road beginnt. Also eine Schotterstraße, die man vielleicht mit 20 mph fahren kann. Das wird dann doch lieber gelassen. Statt dessen wird auf der Karte ein etwas weiterer Weg ausgemacht.

Dieses Bild wollten wir nie machen...

Dieses Bild wollten wir nie machen…

Die Zeitersparnis gegenüber der Fahrt durch den Nationalpark ist sowieso schon seit der Baustelle dahin, jetzt kommt es auf das auch nicht mehr an. Der Umweg hat auch den Vorteil, dass er durch Oakhurst führt, wo es ein großes Einkaufszentrum mit einem Vons gibt. Dort kaufen wir alles ein, was uns fehlt – also eigentlich eh alles. Inklusive Grillzeug. Denn heute Abend soll wieder gegrillt werden, auch wenn es vielleicht etwas später werden wird als 1700…

Nach dem Einkauf will ICBeter noch seine Ansichtskarten aufgeben. Es gibt nämlich ein Postamt neben dem Vons. Womit nicht gerechnet wurde ist, dass amerikanische Beamte genau die gleichen sind wie in Österreich und um 1600 aufhören zu arbeiten. Und es ist schon fast 1800. Also wird der Campingplatz angesteuert, um noch bei Tageslicht grillen zu können. Schließlich ist heute der längste Tag des Jahres, da sollte es lange genug hell sein.

Das Navi führt uns zielsicher auf die Straße Richtung Groveland, die Ortschaft vor dem Nationalpark. Dort begegnet uns wieder ein „roadwork ahead“-Schild. Zuerst befürchten wir, dass wir wieder eine halbe Stunde Verzögerung in Kauf nehmen müssen. Diese Befürchtung zerschlägt sich aber sofort, als das nächste Schild auftaucht: „Road closed ahead“. Da kommt die leise Befürchtung auf, dass das bedeuten könnte, dass die Straße gesperrt ist.

Diese Befürchtung zerschlägt sich nicht, denn nach etwa einer Meile ist die Straße gesperrt. War also doch kein dummer Scherz das Schild. Immerhin gibt es an der Stelle der Sperre einen großen Umdrehplatz und ein Dixi-Klo. Wir nehmen nur ersteren in Anspruch. Die gute Nachricht ist, dass das Navi sofort eine Parallelstraße findet, mit nur einer halben Stunde Verzögerung: die Bear Road.

Kalifornien... unendliche Weiten...

Kalifornien… unendliche Weiten…

Bären sehen wir auf der Straße keine. In erster Linie deshalb, weil nach etwa 300 Metern ein Schild auftaucht: „Road closed ahead“. Diesmal fahren wir nicht weiter bis zur Sperre, denn die Theorie, dass es sich bei diesen Schildern um dumme Scherze handelt, ist bereits widerlegt. Egal, das Navi findet einen Weg, der noch länger dauert.

Und zwar über die Old Toll Road. Toll müssen wir keine bezahlen. In erster Linie deshalb, weil nach kurzem ein Schild auftaucht auf dem steht „Road closed ahead“. Inzwischen ist natürlich klar, dass da wieder die Dunklen Mächte dahinter stecken, um uns an der Weltherrschaft zu hindern. Also wird das 9 Meter lange Wohnmobil wieder mal auf einer kleinen Straße gewendet und in die nächste Ortschaft zurück gefahren.

Dort gibt es immerhin eine Tankstelle. Wir brauchen eh wieder Benzin. ICBeter fragt den Typen da drin, wie man denn nach Norden kommt und ob überhaupt irgendwie. Die Antwort erfreut nicht, wegen Landslides ist alles gesperrt. Es gibt zwei Möglichkeiten: Wieder zurück in den Nationalpark oder über Merced.

Ersteres will sich niemand vorstellen. Noch einmal durch die Baustelle und dann die Kurvenstraße hinauf ist das letzte, was in Frage kommt. Also fällt die Entscheidung auf Merced. Vielleicht kommen ja von dort die Mercedes her. Weil wir schon an der Tankstelle sind, soll auch gleich mal getankt werden. Die Zapfsäulen mit 87 und 89 Okatan funktionieren nicht. Wir brauchen 87, eh klar…

Schnell wird Merced ins Navi eingetippt. Es sind nur 1,5 Stunden bis dort hin. Als Zwischenstation versteht sich… Wir fahren durch malerische Landschaften aus vertrocknetem Gras und Plantagen mit Kukuruz und Marillenbäumen. Es ist durchaus bemerkenswert, dass die Straße nach Merced nicht gesperrt ist!

Dort angekommen stellen wir fest, dass es da auch nicht mehr Mercedes gibt als anders wo. Wozu sind wir dann überhaupt hier her gekommen? Als erstes steht Tanken auf dem Programm. Ein lockerer Hunderter geht wieder. Inzwischen ist es fast 2000 und es ist klar, dass es mit dem Grillen heute mal wieder nichts werden wird. Also wird im Navi nach Destinationen für die Fortsetzung des großen Fast-Food-Tests gesucht.

Schnell wird der In-n-out-Burger gefunden. Der hat sogar einen großen Parkplatz, der unser Wohnmobil fassen kann. ICBeter war zwar schon in San Francisco dort, aber die beiden anderen nicht. Uns kommt der Verdacht, dass das Lokal nicht gerade in der besten Gegend von Merced liegt, denn es hat einen eigenen Security-Mann vor der Tür stehen.

ICBeter und Mura schmeckt es sehr gut, Tami aber nicht. Mit diesem Testergebnis geht es wieder auf die inzwischen dämmrig gewordene Straße. Es ist keine Autobahn, aber eine relativ gute Straße. Inzwischen ist es dunkel geworden. Nach einer Dreiviertelstunde sind wir so ziemlich die einzigen auf der Straße.

Nach einer Stunde Fahrt wird Tami, der hinten vor sich hin döst von Verzweiflungsschreien von Mura und ICBeter geweckt. Sie haben ein Schild entdeckt. Unsere Leser haben sicher schon erraten, was darauf steht: „Road closed ahead“. Wahrscheinlich ist es das schlechte Karma, weil wir so viele Schmetterlinge mit unserem Wohnmobil vernichten. Es ist wirklich eine Massenvernichtungswaffe für Insekten.

Diesmal gibt es keinen Umkehrplatz und kein Dixi-Klo. Also muss bis zu einer geeigneten Stelle weiter gefahren werden. Die kommt nicht, sondern ein weiteres Schild „Road closed in 1 mile“. Vielleicht gibt es ja dann einen Umkehrplatz. Es kommt aber keiner. Allerdings auch keine Straßensperre. Die Straße ist mehr schlecht als recht geflickt worden. Nach ca. 5 Meilen steigt die Hoffnung, dass die Schilder doch ein Schmäh waren.

Wenn nicht, heißt es nach Merced zurück fahren und einen Umweg über den Freeway mit rund zwei weiteren Stunden Verzögerung in Kauf nehmen. Oder einfach das Wohnmobil an der Straßensperre abstellen und schlafen gehen. Jede Kurve ist spannend wie ein Hichcock-Krimi. Wird die Sperre auftauchen?

Damit jetzt keiner beim Lesen vor Aufregung einen Herzinfarkt bekommt: Nein, die Sperre ist nicht aufgetaucht! Das Navi versucht uns dann noch einen Streich zu spielen und uns von der guten Straße auf einen Umweg zu schicken, aber ICBeter durchschaut das auf der Karte und es wird die kurze Strecke gefahren.

Irgendwann kommt dann eine Abzweigung weg von der relativ guten Straße. Auf eine Straße, die zwar asphaltiert ist, aber keinen Mittelstreifen hat. Weil sie nämlich nur etwa 1 ½ mal so breit ist wie unser Wohnmobil. Außerdem sind ein paar Kurven drin… so zwischen 90 und 120 Grad. Hin und wieder sind Warnschilder auf der linken Seite aufgestellt, weil Teile der Straße weggebrochen sind.

Aber so breit, dass noch unsere Reifen links und rechts drauf passen, ist es eh überall noch. So fahren wir ewig weiter ohne die geringste Andeutung von Zivilisation. So fangen eigentlich alle Zombie- und Horrorfilme an. Es wird schon ein Plan ausgeheckt, wer schnell welche Tür zusperrt, wenn plötzlich ein paar Zombies vor uns auftauchen.

Inzwischen hat der Meilenzähler locker die 6000er-Marke durchbrochen. Irgendwann kommt dann plötzlich eine Stopptafel und eine Straße, die sogar von Autos benutzt wird. Wir sind wieder in der Zivilisation! Denn Zombies die Auto fahren gibt es keine. Das weiß jeder. Nicht jeder hirnlose Autofahrer ist auch gleich ein Zombie…

Schließlich führt uns das Navi auf den Old Highway 120, wo der Campingplatz beheimatet ist. Auf so ein Navi ist eben immer Verlass! Mit etwa 2300 haben wir einen neuen Rekord bei der Eincheck-Zeit aufgestellt! Wir finden den Zettel mit dem richtigen Namen drauf an der Tür der Registration picken. Neben 9 anderen. Offenbar sind wir nicht die einzigen, die von Süden kommen, bzw. es versuchen.

Es gibt Strom und WLAN. Das ist nicht schnell, aber es reicht. Man wird ja so bescheiden. Auch die Klos und Duschen sind ok und so kann ein Tag, der eigentlich nur aus 2 Stunden Fahrt nach Yosemite, 3 oder 4 Fotostopps im Nationalpark und einer Stunde Fahrt zum Campingplatz bestehen hätte sollen beendet werden. So wurde der 21. Juni dann noch der längste Tag auf unserer Tour.

Momentaner Standort: 37.824957, -120.195854

Tag 20: Benton Hot Springs

Nachdem wir wider Erwarten heute nicht als frischgebackene Millionäre aufwachen, geht es wieder weiter mit der Tour. Checkoutzeit ist erst um 1200 so gibt es keinen Stress. Besichtigt wird heute auch nichts, es ist ein großer Fahrtag. Nach dem Frühstück (Freddy IV. toastet wieder brav alle Toasts) kommt Mura von seinem Hotelzimmer und die Fahrt geht los.

Sicherheitskleidung auf amerikanisch

Sicherheitskleidung auf amerikanisch

Mit einem kleinen Umweg wegen Navi-Verwirrung wird schnell aus Vegas raus gefunden. Es geht über den Highway durch Nevada. Nach einiger Zeit wird der einspurig. Also eine Spur in jede Richtung. Mitten in der Wüste kommt dann eine Abzweigung mit zwei Schildern.

Das eine macht uns betrübt, weil darauf 40 Meilen Roadwork steht. Das andere macht uns noch betrübter, weil darauf steht, dass es die nächsten 58 Meilen keine Tankstelle gibt. Unsere Tankanzeige zeigt etwas unter 1/8. Aber heuer haben wir eh noch nie getestet, wieviel Gallonen in den leeren Tank gehen.

Eine kleine Baustelle gibt es immer mal...

Eine kleine Baustelle gibt es immer mal…

Nach kurzem geht es dann bergauf. Das ist auch nicht optimal zum Benzinsparen. Mit der Zeit wandert die Tanknadel immer weiter gegen E. Und E heißt empty. Irgendwann steht dann auf einer Tafel „summit“. Das ist insofern ein gutes Zeichen als dass das „Gipfel“ heißt und damit andeutet, dass es ab nun bergab geht. Das ist optimal zum Benzin sparen. Die Ortschaft mit der Tankstelle heißt „Dyer“ – auf deutsch: Sterbender. Das ist kein gutes Omen. In der Wüste ohne Benzin den Löffel abzugeben stand eigentlich nicht auf unserem Plan.

Aber Dyer wird locker erreicht und der Benzin kostet sogar nur 3,89 $. Da gehen sich insgesamt 195 $ aus. Wer will, kann ausrechnen, wieviele Gallonen da rein gegangen sind. Dann hauen wir schnell wieder aus Dyer ab, denn der große böse Stern beschießt uns dort unbarmherzig mit UV- und Infrarotstrahlen.

Vielen Tank!

Vielen Tank!

Mit vollem Tank geht es wesentlich beruhigter an das Ziel des heutigen Tages: Benton Hot Springs. Bis wenige Kilometer vor dem Campingplatz sind wir mitten in der Wüste. Als schon die Befürchtung laut wurde, dass wir mitten in der Wüste campen müssen, taucht eine grüne Oase vor uns auf. Beim Einchecken fragt ICBeter wo man da was Essen kann, denn wir waren wieder nicht einkaufen fürs Grillen.

Ein paar Meilen zurück gibt es eine Tankstelle mit einem kleinen Lokal. Es ist ein kleines Dorflokal, bei uns würde man sagen ein Dorfwirtshaus. Es gibt die typisch amerikanischen Mahlzeiten wie Burger oder Sandwiches. Mura, der heute noch nichts gegessen hat, bestellt als erstes. Als er mit seiner Bestellung fertig ist, will die Kellnerin schon gehen, weil sie glaubt, dass die Bestellung für uns alle drei ist.

Landschaft gibt es genug...

Landschaft gibt es genug…

ICBeter kann sie aber noch aufhalten und selbst eine Bestellung aufgeben. Nachdem Mura seine ersten beiden Teller aufgegessen hat, mussten Tami und ICBeter dann seinen dritten auffuttern. Chili con carne mit Käse und reichlich Pommes. Dann geht es zurück zum Campingplatz. Unser Platz liegt mitten in der Wildnis. Man sieht keine Nachbarn und keine Zivilisation.

Aber es gibt einen hot pool. Einen kleinen Pool nur für uns mit heißem Thermalwasser. Aber nicht so heiß wie der hot hot pool in Desert Hot Springs. Da die Sonne nicht mehr so hoch steht, wird er Pool gleich ausgetestet. Auf der Seite ist ein kleiner Springbrunnen, aus dem sehr heißes Wasser kommt, damit der Pool nicht auskühlt.

So darf ein Stellplatz am Campingplatz aussehen

So darf ein Stellplatz am Campingplatz aussehen

Mit dem heißen Wasser zum wärmen und einem kalten Bier zum kühlen lässt es sich so aushalten. Wenn es Strom und WLAN auch noch gäbe, wäre das der ideale Campingplatz, auf dem man wochenlang wohnen könnte. Naja und vielleicht WCs statt der Dixi-Klos. Bis am Abend die Gelsen kommen, werden noch die Campingsessel ausgepackt und die Sterne angeschaut. Die Gelsen verkünden dann das Ende des Tages.

Aktueller Standort: 37.801571, -118.530207

Tag 19: Las Vegas

Obwohl erst um 0200 Schlafenszeit war, wird schon nach 0700 aufgestanden, denn heute ist Las Vegas-Tag. Nach dem Frühstück wird zum Strip marschiert. Dort werden erst einmal Karten für den Bus gekauft, der den Strip auf und ab fährt. 8 $ kostet die 24-h-Karte, aber ein Typ steht beim Automaten, der mit irgend einer Karte eine Ermäßigung einstellt. So gibt es zwei Karten zu dem Preis.

The Strip

The Strip

Die Fahrt geht bis zum Treasure Island Casino. Dort stehen zwei Schiffe davor, mit denen früher eine Piratenshow gespielt wurde. Diese Show ist aber abgesetzt worden. Die Schiffe und das Casino dahinter werden besichtig. Dann geht es zum Venetian Casino. Da es noch genauso aussieht wie vor 10 Jahren, wird jetzt hier nicht mehr sehr viel darüber geschrieben. Außer, dass danach noch Andenken in einem der geschätzt 10.000 Shops gekauft werden.

Nächste Station ist Caesars Palace. Begonnen wird bei den Shops, von denen es auch hier gefühlt ein paar Millionen gibt. Am Ende der Shop-Meile ist ein großes Aquarium mit allerlei Meeresgetier. So wie in Seaworld, nur ohne Delphine und Wale. Es gibt zur vollen Stunde auch eine ziemlich schräge Show mit animierten Puppen und viel Feuer und Wasser.

Venetian Casino

Venetian Casino

Durch das Casino geht es wieder nach draußen, was wieder einmal nicht so einfach zu finden war. Gleich nach dem Caesars ist das Bellagio. Die berühmte Wassershow beginnt erst in einer Stunde, also wird noch das Casino besichtigt, bzw. der Bereich um den Hotel-Checkin. Dort ist ein großer Garten aufgebaut. Manche Figuren dort sind aus Blütenblättern gemacht, die täglich ausgewechselt werden. Ein paar tausend je Figur.

Danach geht es ins Aria-Casino. Das ist neu und war vor 10 Jahren noch nicht hier. Ein schönes Casino, aber nichts wirklich weltbewegendes. Tami kauft sich ein Cola im Shop und will sich wo hinsetzen. Aus irgendeinem Grund gibt es in einem Casino nur eine Art der Sitzgelegenheit: Vor einem einarmigen Banditen. Also werden solche in Anspruch genommen.

Seaworld? Nein, Ceasars Palace

Seaworld? Nein, Ceasars Palace

Aus Gründen der Sparsamkeit vor zwei 1-Cent-Maschinen. 1 Cent ist aber der Mindesteinsatz pro Line. Und 20 Lines muss man mindestens auf einmal spielen. Also werfen beiden ein paar Dollar in die Automaten. Gewonnen wird erst einmal gar nichts. Also muss Robbi aushelfen. Er drückt ein paar mal den Knopf und gewinnt mit 20 Cent Einsatz 40 Cent zurück.

Da packt ihn das Spielfieber und er verzockt die ganzen 5 $. Jetzt ist er leider spielsüchtig. Schnell wird er wieder in die Tasche gesetzt, damit er nicht das ganze Spielbudget des heutigen Tages auf den Kopf haut. Nächste Station ist das Paris. Um 18 $ kann man auf den Eiffelturm rauf fahren, das wird aber eingespart.

Bellagio

Bellagio

Jetzt ist die Zeit für die Fountains vor dem Bellagio. Hier gibt es etwas neues: Die ganz große Fontäne, die mit lautem Knall nach oben schießt, gibt es scheinbar nicht mehr. Dann wird noch einmal bis zum Venetian vormarschiert, weil die Sonne jetzt die Frontseite schön beleuchet. Mit dem Bus geht es dann zur Freemont Street.

Das alte Zocker-Zentrum von Las Vegas. Hier werden die historischen Casinos besichtigt. Und auch die Leute, die an einem Stahlseil hängend die ganze Freemont Street hinunter zischen. Die Freemont Street Experience – wo auf der Überdachung der Straße Videos zu Musik abgespielt werden – gibt es erst bei Einbruch der Dunkelheit.

Das neue Aria-Casino

Das neue Aria-Casino

Am Rückweg zum Bus stellt Tami fest, dass er um einen Hut weniger hat als noch am Hinweg. Da der Hut ganz neu gekauft ist, wird noch einmal der ganze Weg durch die alten Casinos abgegangen, der vorher gegangen wurd. Auch das gleiche Klo wird in Augenschein genommen. Aber es hilft nichts, der Hut ist dahin. Manche verlieren in Vegas ihr letztes Hemd, Tami seinen letzten Hut…

Danach geht es mit dem Bus zurück zum Wohnmobil. Per Whatsapp wird mit Mura ein Treffpunkt vor dem Steakhouse im Circus Circus ausgemacht. Der Treffpunkt ist deshalb ideal, weil dort diniert wird. Da wir vor 10 Jahren hier gute Erfahrungen gemacht haben, werden keine Experimente mit einem anderen Steakhouse gemacht.

Robbi ist spielsüchtig geworden!

Robbi ist spielsüchtig geworden!

Gleich am Eingang geht man am Fleischlager vorbei und kann sehen, wie die Stücke dort abhängen. Auch an der Küche in der Mitte des Lokals geht man vorbei und kann sehen, wie die Steaks dort am Holzkohlengrill gemacht werden. Wir werden ganz hinten ins letzte Eck gesetzt. Vielleicht kommen dort alle hin, die wie dumme Touristen mit kurzer Hose und Turnschuhen bzw. Sandalen aussehen.

Der Salat wird als Vorspeise serviert und nicht als Beilage. Die Steaks sind natürlich wieder exzellent, da kann man nicht meckern. Nach dem Essen fahren Tami und Mura gleich mit Uber zum Rio Casino, weil dort die Show „Penn & Teller“ ist.

Tami mit seinen Groupies...

Tami mit seinen Groupies…

Zuerst müssen sie aber wieder zu der Uber-Pickup-Stelle kommen. Diesmal finden sie einen Weg, der nur ca. 500 Meter weit ist. Das ist schon ziemlich kurz. An der Pickup-Stelle stehen schon 3 Uber-Autos bereit. Mal sehen, welches von den drei die Uber-App auswählt. Denn bei Uber kann man sich das Auto nicht selber aussuchen wie beim Taxi, sondern die App weist eines zu. Und sie weist eines zu, das 6 Fahrminuten weit weg ist. Es lebe die Cyber-Intelligenz! Dieses Auto ist dann auch nach 10 Minuten da. Die Fahrt zum Rio ist aber dann flott.

Zuerst wird das Box Office gesucht. Dort werden die Karten abgeholt und der Weg zum Theater erfragt. Das wird dann schnell gefunden. Weil beide Durst haben, werden vor dem Theater schnell noch Cocktails gekauft. Die kosten zusammen 38 $ und bestehen zu geschätzten 50 % aus Alkohol. Wie heißt es so schön… irgendwie kriegt Vegas immer dein Geld. Die Show ist dann lustig. Ob sie es auch ohne hochprozentigem Cocktail gewesen wäre, lässt sich nachträglich nicht mehr herausfinden.

Canale Grande

Canale Grande

Nach der Show steht dann Millionen gewinnen auf dem Programm. Es werden die sympathischten einarmigen Banditen ausgesucht und losgelegt. Irgendwie funktioniert das aber mit dem Gewinnen nicht so wie geplant. Dabei haben wir vor 10 Jahren schon keine Millionen gewonnen. Das kann doch nicht jedes Mal so sein. Wenn da nicht wieder die Dunklen Mächte ihre Finger im Spiel haben…

ICBeter verbringt den Abend lieber auf der Freemont Street als bei der Show. Nach der Busfahrt geht gerade die Freemont Street Experience los. Um nicht ungut aufzufallen, stellt er sich auch mitten auf die Straße und gafft nach oben wie alle anderen. Um die Blackjack-Tabelle nicht umsonst auswendig gelernt zu haben, wird dann die Suche nach einem passenden Blackjack-Tisch gestartet.

Im D stehen zwar die optimalen Tische, die auch alle 3:2 für den Blackjack zahlen, aber die Mindesteinsätze sind ab 10 $ pro Spiel. Das muss noch besser gehen. Vorher beim Besichtigen wurden im Golden Gate Casino schon Tische mit 5 $ Mindesteinsatz und ebenfalls 3:2 Auszahlung erspäht. Die Befürchtung, dass diese billigen Tische nur am Nachmittag da sind und am Abend nicht mehr, erfüllt sich zum Glück nicht.

Es gibt aber doch eine signifikante Änderung am Abend: Die seriös aussehenden Dealer und Dealerinnen sind durch junge Dealerinnen in kurzen Röcken und knappen Oberteilen ausgetauscht worden. Dass das die Spieler von den eigenen Karten ablenken soll, ist sicher nur ein komisches Gerücht. Um 2100 ist noch nicht allzu viel los und so wird schnell ein freier Platz gefunden.

Es setzen sich immer wieder ein paar Leute zum Tisch und verschwinden wieder, wenn sie ihre Chips verloren haben. ICBeter hält aber tapfer durch und bleibt meistens auf +/- 0. Nach einer Weile kommen vier Schotten und Engländer, die Tischtennisspieler sind und für irgend ein Turnier hier sind. Die sind schon lustig drauf und es rennt der Schmäh. Bei jedem Blackjack gibt‘s eine kleine Party.

Alle halben Stunden wird die Dealerin ausgetauscht. Die ausgetauschten haben dann Pause. Pause heißt hier aber nicht, sich hinsetzen und ausruhen. Wir sind schließlich in Vegas und da heißt Pause machen auf den Podesten zwischen den Tischen zu tanzen. Das ist sinnvoll, denn nach 30 Minuten nur herumstehen ohne sich viel zu bewegen, ist eine halbe Stunde Bewegung machen gesund und erholsam. Manche Arbeitgeber kümmern sich eben rührend um das Wohl ihrer Angestellten.

Ashley ist die neue Dealerin. Praktischerweise haben alle ein Halsband, aus dem ihr Name steht. Sie bringt dem ganzen Tisch relativ viel Glück und so geht die ganze Zeit nichts verloren – auch nicht bei den Briten. Dann hat aber Ashley ihre Gynastik-Pause und Ruby kommt. Und sie zockt den ganzen Tisch ab. Die ersten 5 Hände verliern praktisch alle ihre Einsätze. Und so geht es weiter. Schließlich verlassen die Tischtennisspieler entnervt den Tisch.

ICBeter bleibt noch mit ein paar Chips zurück. Es kommt ein weiterer Spieler. Der lässt sich von der Warnung vor Rubys Glück aber nicht abhalten. Bald ist auch der vorletzte Chip verloren. Weil Blackjack mit einem Chip keinen Spaß macht, weil dann weder verdoppelt noch gesplittet werden kann, werden die letzten 5 $ als Trinkgeld für die Dealerinnen gegeben und der Plan, Millionen am Blackjack-Tisch zu machen vorerst einmal aufgegeben.

Der Rückweg vom Klo führt noch einmal am Tisch vorbei. Der andere Typ sitzt immer noch dort, aber sein Chipstapel scheint schon ziemlich dezimiert. Beim Verlassen des Casino ist es gerade kurz nach 2300 und es läuft schon wieder die Freemont Street Experience. Am Rückweg zum Bus wird noch durch das eine oder andere Casino gegangen, denn draußen ist es auch um 2300 nicht annähernd kühl. Aber mehr als 30 – 32 °C hat es da eh nicht mehr. Der Bus kommt sofort und bald ist wieder der Campingplatz erreicht. Im Wohnmobil wartet schon Tami, um zu berichten, dass er auch kein Millionär geworden ist. Kurz nach Mitternacht wird der Tag für beendet erklärt.

Tag 18: Hoover Damm

Heute verlassen wir den Grand Canyon wieder. Zum Frühstück gibt es wieder konservativen Spam ohne irgendwelchen Schnickschnack. Außerdam gibt es Salmon (Salmonellen) und das restliche Fladenbrot von gestern. Freddy IV. toastet weiterhin brav, obwohl wir immer noch die restlichen Vollkorntoast aufbrauchen, die – quasi als Zwieback – zweimal reingesteckt werden müssen.

Amerikanisches Fortbewegungsmittel

Amerikanisches Fortbewegungsmittel

Mura übersieht prompt die Rauchzeichen und verbrennt die ersten beiden Toasts. Den ersten davon isst er trotzdem. Besser, als nochmal warten zu müssen. Dann wird wieder der Strom abgesteckt und abgefahren. Nach kurzer Fahrt gibt es wieder einen Fahrerwechsel. Hin und wieder liegt da mal ein Teil eines zerplatzten Reifens auf der Straße, aber sonst geht er schön voran. Wir kommen wieder ins Gebiet des billigen Benzins. Unter 3 $ die Gallone.

Außerdem ist die illegale Müllentsorgung an der Autobahn billiger. Die Strafe beträgt statt 1000 nur 500 $. In Kingman ist dann Tanken und Einkaufen angesagt. Hier waren wir vor ein paar Tagen schon einmal, wir haben unsere östliche Runde also komplettiert. Nun muss noch die West-Runde fortgesetzt werden. Und zwar in Las Vegas!

1983 ist der See zuletzt übergelaufen

1983 ist der See zuletzt übergelaufen

Bei Tanken muss Mura wieder zum Kassier, um das Geld im Voraus zu bezahlen. Dafür muss er erstmals seinen Code eingeben. Da er ihn am Handy gespeichert hat, das er jetzt nicht mit hat ist das jetzt blöd. Letztlich fällt er ihm doch wieder ein und es kann um 100 $ getankt werden. Weil die Gallone nur 2,95 $ kostet, wird der Tank, der wieder auf ¼ unten war wieder fast voll.

Dann geht es ab zum Safeway, Vorräte für das Frühstück kaufen und auch Eis-Vorräte zu sammeln. Vor dem Safeway funktioniert auch das WLAN noch gut genug, um nach langer, entbehrungsreicher Zeit endlich nicht mehr wie die Steinzeitmenschen zu leben, sondern zurück in die Zivilisation zu kommen. Sonst hätten wir vielleicht nie erfahren, dass Deutschland gegen Mexiko verloren hat… Soviele Tore wie Österreich hat Mexiko aber nicht zusammen gebracht.

Blick vom Damm zum Powerhouse

Blick vom Damm zum Powerhouse

Bei der Fahrt wundert sich Mura, warum er im Rückspiegel immer einen Tankdeckel hin und her fliegen sieht. Daher wird mal auf dem Highway stehen geblieben und nachgeschaut. Da es unser Tankdeckel war, wird der vorsorglich mal verschlossen. Soll ja ein Vorteil sein, wenn der Tank zu ist. Außer beim nächsten Tanken, da würde man sich sonst das Öffnen sparen.

Bei der Wiederauffahrt auf die Autobahn gibt es keinen Beschleunigungsstreifen, daher muss ein Kavalierstart hingelegt werden. Dabei fliegt sogar Tamis Cola-Dose nach hinten. Es gibt immer wieder Baustellen, wo man nur 55 mph fahren darf. Mann muss ganz klar sagen, dass unterm Trump nicht alles schlecht ist. Er baut immerhin die Autobahn!

Nächstes Ziel ist der Hoover Damm. Da hatten wir vor 10 Jahren ein ziemliches Chaos beieinander. Wer‘s vergessen hat, soll es im Blog nachlesen. Diesmal werden wir alles besser machen. Die Anfahrt ist anders als damals. Da die damals in Bau befindliche Brücke fertig ist, geht der Freeway über diese Brücke. Auf den Damm fahren nur mehr die, die den Damm sehen wollen und nicht mehr alle inklusive dem Schwerverkehr.

Wir fahren über die Brücke und die nächste Abfahrt runter. Auf einem Zebrastreifen kurz von dem Damm steigt ICBeter aus. Er nimmt sogar sein Handy mit. Wir lernen eben dazu! Die anderen beiden fahren über den Damm zum RV-Parkplatz. ICBeter fährt ins Visitorcenter. Dort gibt es erst einmal einen Security Check. Tickets für die große Führung gibt es nicht mehr, nur mehr für die um 1530. Und es ist kurz vor 1400. Also werden Karten für die Powerplant-Tour gekauft, die alle 15 Minuten beginnt.

Dann heißt es, das Visitorcenter wieder verlassen, denn es ist unterirdisch und damit ohne Handyempfang. Oben gibt es Empfang und Mura wird angerufen. Das einzige Problem ist, dass das Handy mit der US-Simkarte keine ausländischen Nummern anrufen kann. Auch keine österreichischen. Jetzt ist guter Rat teuer. Die erste Idee ist, dass Mura vielleicht am Parkplatz ein WLAN gefunden hat und Whatsapp emfangen kann.

Die Generatoren sind teilweise noch aus den 30er-Jahren

Die Generatoren sind teilweise noch aus den 30er-Jahren

Das erfüllt sich aber nicht. Jetzt ist guter Rat noch teurer. Es ist 1400, d. h. 2300 MESZ. Jetzt muss nur jemand in dieser Zeitzone gefunden werden, der da sicher noch wach ist. Da wird nicht lange überlegt und Tonittt wird ein Whatsapp geschickt. Das funktioniert tatsächlich und er antwortet. Er soll Mura am Handy anrufen und ihm sagen, dass der ICBeter auf seinem Handy mit US-Simkarte anruft.

Das funktioniert auch. Also das Anrufen von Mura. Der ruft aber ICBeter nicht an, weil er seine US-Nummer nicht hat. Jetzt ist guter Rat sauteuer. Während des Grübelns sieht ICBeter aber, dass das Wohnmobil gerade wieder vom Hooverdamm kommend vorbei fährt. Schnell wird zum Ausstiegspunkt marschiert. Tatsächlich kommen die beiden zurück und ICBeter kann wieder einsteigen.

Robbi am Hoover-Damm

Robbi am Hoover-Damm

Der Parkplatz ganz beim Damm kostet 10 $. Diejenigen weiter oben auf den Serpentinen sind gratis. Das Geld wird investiert. Dann wird der Marsch über den Damm angetreten. Die Sonne brennt ordentlich herunter. Dann geht es wieder durch die Security und rein ins Visitorcenter. Die Touren beginnen zu jeder Viertelstunde. Wir sind um 1447 dort. Ideal für die 1500-Tour.

Warten haben wir ja schon gelernt in den USA und so werden die 13 Minuten locker weg gewartet. Da wir uns auf der Nevada-Seite des Dammes befinden, wundern wir uns, dass da keine Glückspiel-Automaten im Wartebereich sind. Das ist am Flughafen Las Vegas wesentlich besser gelöst.

Als erstes gibt es einen Film über die Erbauung des Damms. Dann geht es mit dem Lift ganz hinunter. Erste Station sind die Wassertunnel, die gebaut wurden um den Colorado River während der Bauzeit umzuleiten. Vier solche Tunnel mit ca. 15 Metern Durchmesser gibt es. Dann geht es in den Generatoren-Raum.

Es geht durch dunkle Stollen...

Es geht durch dunkle Stollen…

Es befinden sich 8 Generatoren in diesem Raum, wovon 6 in Betrieb sind. Auf der Arizona-Seite gibt es nochmal so einen Raum. Auch die großen Kräne, mit denen die Generatoren eingebaut wurden, sind seit den 30er-Jahren noch da. 70 % der Generatoren sind sogar noch die Originalen von damals. Danach geht es zum Observation Deck. Von dort hat man den besten Blick auf den Damm. Dort werden natürlich ein paar Fotos geschossen.

Weil die Zeit langsam knapp wird, marschieren wir wieder über den Damm zum Wohnmobil. Franzi hat wieder gut aufgepasst und es ist nichts geklaut worden. Sodann geht es ab nach Vegas! Das Navi führt uns zielsicher nach Sin City, nur bei der Einfahrt zum RV-Park des Circus Circus Hotels muss ein kleiner Umweg in Kauf genommen werden.

Die schlechte Nachricht kommt gleich beim Einchecken: Es gibt kein WLAN! Vor 10 Jahren waren wir auf genau dem selben Campingplatz, da hat es aber gutes WLAN gegeben. Darum wurde beim Reservieren nicht darauf geachtet. Außerdem gibt es am Strip sowieso keinen anderen RV-Park. Immerhin gibt es diesmal Duschen. Das ist ein klarer Fortschritt zu den beiden vergangenen Nächten.

Mura ist nach zwei Wochen des Campens in der Wüste überdrüssig und gibt w. o. Er hat sich im Circus Circus Hotel ein Zimmer gemietet, als es noch Internetverbindung gab. Durch diese Aktion gibt es immerhin ein Internet-Backup im Zimmer.

Die Zeit ist schon sehr kanpp, denn Mura und Tami wollen sich die Zaubershow „Piff the magic dragon“ anschauen. Die beginnt um 2000 und man muss die Karten schon eine Stunde vorher abholen. Daher spurtet Mura zu seinem Zimmer. Dazu muss er zuerst zur Rezeption laufen. Die ist am anderen Ende des Hotels. Da sich so ein Hotel in Las Vegas in eine Richtung schon mal einen halben Kilometer ausdehnen kann, ist das ein größeres Unterfangen.

Bei der Rezeption erfährt er, dass sein Zimmer ganz auf der Seite des RV-Parks ist, also auf der anderen Seite von der Rezeption. Also darf er den ganzen Weg wieder zurück machen. Unter Zeitdruck natürlich. Im Zimmer hat er WLAN und kann daher Peters USA-Handy per Whatsapp kontaktieren. So wird ausgemacht, dass sich Mura und Tami um 1830 im RV-Park treffen.

Natürlich hat er keine Zeitzone dazugeschrieben, und damit gilt natürlich per default die ICB-Zeitzone, die überall auf der Welt gleich ist: 0 bis 60 Minuten nach der örtlichen Zeitzone. Um 1830 örtlicher Zeitzone kündigt er sein Kommen dann für 1845 an. Tami ist pünktlich am Treffpunkt, Mura um ca. 1855. Dann wird schnell ein Uber bestellt und zum Flamingo-Hotel gefahren.

Das praktische an der Uber-App ist, dass man auf einer Karte genau den Pickup-Punkt aussuchen kann. Das geht hier aber nicht. Immer wieder springt der Pickup-Punkt zurück auf den Haupteingang des Circus Circus Casinos. Zeit zum lange überlegen ist da nicht, also muss dort hin gewandert werden. Und es ist kein kurzer Weg!

Ansonsten funktioniert Uber in Las Vegas reibungslos. Die Casinos haben sogar ausgewiesene Uber- und Lyft-Einstiegsstellen. Die Taxis machen offenbar ebenfalls noch ein gutes Geschäft, zumindest fahren subjektiv betrachtet genau so viele davon herum wie noch vor 10 Jahren. Um 1950 sind die beiden bei der Kartenabholung, wo sie um 1900 hätten sein sollen.

Offenbar kennen die hier schon ihre Pappenheimer und schreiben nur deswegen, man soll eine Stunde vorher da sein, damit wirklich alle kurz vor Showbeginn da sind. Die Karten werden anstandslos ausgegeben und die Show kann beginnen. Ein großer Schritt in Richtung Weltherrschaft! ICBeter geht erst einmal – erstmals nach mehreren Tagen – unter die Dusche und spaziert dann zu Fuß zum Flamingo.

Das sind zwar rund 4 Kilometer, aber dafür sind 2 Stunden Zeit. So kann auch noch das Encore-Casino besichtigt werden, das vor 10 Jahren noch nicht existiert hat. Es positioniert sich eher im gehobenen Segment, was auch an den Mindesteinsätzen auf den Tischen abzulesen ist. Die Automaten sind aber die gleichen wie überall, auch mit den Einsätzen.

So versucht ICBeter gleich mal, die ersten 10 $ mit einer 25-Cent-Maschine zu verzocken und es gelingt völlig problemlos! Damit ist das Zock-Budget für den ersten Tag erschöpft und es kann sich voll auf das Besichtigen konzentriert werden. Die Millionen können auch noch morgen gewonnen werden… Weiter geht es über den Strip (= Las Vegas Boulevard) in Richtung Flamingo.

Was auch neu ist, sind die LKW die mit überdimensionalen Flachbildschirmen auf der Seite den Strip rauf und runter fahren und Werbung machen. So über die ganze Seitenfläche. Angeschaut wird dann auch noch das Wynn. Was gleich geblieben ist, sind die Schilder in den Casinos, die alles anschreiben, außer den Weg nach draußen. Der kühne Versuch, sich diesen Weg selbst zu bahnen, endet in einem Valet-Parking-Bereich. Die freundlichen Angestellten dort sind verzweifelte Touristen aber schon gewohnt und erklären routiniert den Weg nach draußen.

Da die Zeit schon fortgeschritten ist, wird das Venice nur von außen betrachtet. Als erfahrener Las Vegas-Besucher weiß man, dass wenn man im Venice verloren geht, der halbe Abend vorbei ist bevor man wieder draußen ist – auch wenn man nach dem Weg fragt. Allerlei Shows sind am Strip angekündigt. Von „Happy Nude Girls“ bis zu „Menopause“ geht da die Bandbreite.

Die nächste Show, die von der Taskforce Las Vegas angeschaut wird, liegt da irgendwo dazwischen. Eine Show mit Musik, für die ganz bestimmt niemand ein Hörgerät braucht – egal wie derrisch er/sie ist und Zirkuskunststückchen. Die Show ist im Luxor, das ein paar Casinos (also einige Kilometer) weiter weg ist.

Wo der Uber-Platz ist, wissen Mura und Tami jetzt schon. Auch ICBeter hat ihn beim Warten auf die beiden schon gefunden. Vorher wird noch der Food Court besucht und Burger gegessen. Die Fahrt geht über die Autobahn, weil das schneller ist, als einfach den Strip runter zu fahren. So sieht man die Casinos auch mal von hinten.

Im Luxor, das eine überdimensionale Pyramide ist, ist neben dem Weg nach draußen auch der Weg zum Showroom nicht angeschrieben. Aber die freundliche Secruity-Mitarbeiterin erklärt den Weg. Die Show wird ohne bleibende Hörschäden absolviert. Mura hat Plätze in der 3. Reihe reserviert, was gut ist, denn Leute aus der 1. Reihe werden immer wieder in die Show einbezogen und beispielsweise als Elvis verkleidet. Dafür bekommen sie einen gratis 2018-Kalender der Show. Sind ja eh noch 6,5 Monate ausständig…

Dann ist es schon 0000 und es wird zurück zum Hotel geubert. Alle marschieren in Muras Hotelzimmer, weil es dort Internet gibt. Um 0200 will der Mura dann doch langsam schlafen gehen und so gehen die anderen zurück zum Wohnmobil und der Tag wird für beendet erklärt. Es wird vermutlich der letzte Tag sein, den wir als Nicht-Millionäre verbringen.

Aktueller Standort: 36.139941, -115.163395

Tag 17: Grand Canyon

Heute ist Grand Canyon-Tag. Der Plan ist, dass ICBeter und Tami wandern gehen und Mura das Wohnmobil hütet. Zum Frühstück gibt es wieder gesundes: „Less Sodium Spam“, also Spam mit 25 % weniger Salz. Leider wurde Vollkorntoast gekauft, der nicht in Freddy IV. reinpasst. Aber wir haben die optimale Strategie dafür entwickelt.

Ooh-Aah-Point

Ooh-Aah-Point

Man muss die Stücke hochkant reinstellen und mit Stufe 1,5 antoasten, dann umdrehen und solange weiter toasten, bis Rauch aufsteigt. Auf diese Weise wird diese Krise beigelegt. Tami macht dann schlapp und gibt w. o. Also fährt ICBeter alleine mit dem Gratis Shuttlebus mit einmal Umsteigen von der blauen auf die orange Linie zum South Kabib Trailhead (Süd-Kebap-Wegbeginn).

Im Bus wird durchgesagt, dass man aufpassen soll, dass man am Weg nicht stirbt. Trotzdem machen sich ein Haufen Leute auf den Weg nach unten. Am Weg steht ein Schild, dass man aufpassen soll, dass man am Weg nicht stirbt. Der Weg nach unten ist gar nicht schwer. Der erste Aussichtspunkt ist der Ooh-Aah-Point. Von dort hat man eine Aussicht in alle Richtungen.

Abstieg in den Grand Canyon

Abstieg in den Grand Canyon

Bei einer weiteren Zwischenstation gibt es Plumsklos. Dort steht auch ein Schild mit einem Eichhörnchen drauf und dem Text: „Enjoy your trip, don‘t get bit“. Zwei Mädels nehmen das ganz ernst und laufen immer schreiend davon, wenn sich so ein Vieh nähert. Wahrscheinlich handelt es sich um das gemeine Killer-Eichkätzchen, das hier eine invasive Art ist und alles andere verdrängt. So wie die Touristen.

Dann geht es noch ein Stück hinunter bis etwa zur Hälfte der gesamten Strecke. Dort wird ein guter Foto-Punkt gefunden und danach wieder umgedreht. Bergauf geht es tatsächlich langsamer als bergab. Bei einer Raststelle wird ein anderes Mädel von einem Killer-Eichkätzchen angegriffen. Es versucht, an ihr hochzuklettern. Danach knappert es noch ihren Rucksack an.

Das gefährliche Grand Canyon Killer-Eichkätzchen

Das gefährliche Grand Canyon Killer-Eichkätzchen

Wahrscheinlich sind die Viecher der Grund, dass das Runterwandern in den Canyon als gefährlich beschrieben wird. Bald ist der Weg zu Ende und es geht mit dem Bus zurück zum Campingplatz. Dort hüten Franzi, Mura und Tami brav das Wohnmobil. Weil sich Tami inzwischen ausgeschlafen hat, will er jetzt Fotos machen.

Gestern wurde der Grand Canyon bei Regen und Nebel fotografiert. Heute zur Abwechslung mal bei strahlendem Sonnenschein. Muss auch einmal sein. Also wird mit dem Bus zum Visitor-Center gefahren und ein Teil des Rim-Trail abmarschiert. Das ist der asphaltierte Weg entlang des Abgrunds. Unterwegs sieht man immer wieder Touristen, die auf die Felsen raufsteigen, um sich ganz am Abgrund fotografieren zu lassen.

Am Berg ist's umgekehrt

Am Berg ist’s umgekehrt

Auch hier dürfte die Überlebensrate unter den Touristen keine 100 % erreichen. Wegen dem unten ankommen nämlich… siehe Horseshoe Bend. Zurück beim Visitor Center werden noch Andenken gekauft. Dann geht es zurück zum Campingplatz. Mura war extrem motiviert und hat das Wohnmobil geputzt.

Einkaufen ist angesagt, weil keine Vorräte fürs Abendessen vorhanden sind. Ein Glück, dass der General Store bis 2100 geöffnet hat. Auf einen General ist halt immer Verlass. Wieder beim Campingplatz angekommen wird das Zeug verzehrt und ein internetloser Abend verbracht. Immerhin können die rund 500 Grand-Canyon-Fotos gesichtet werden und eine Vorauswahl getroffen werden.

Transportsystem für bequeme Touristen

Transportsystem für bequeme Touristen

Wieder oben am Rim Trail

Wieder oben am Rim Trail

Grand Canyon bei Sonnenschein

Grand Canyon bei Sonnenschein